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Ultraleicht Trekking

Bekleidungskonzept -2 bis +10°C "Windbreaker vs Fleece"


BohnenBub

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Moin allerseits,

angeregt durch Peter/Sakima grübel ich bei dem Schietwetter heute über dem Bekleidungskonzept für Touren mit zu erwartenden Tagestemperaturen von übern Daumen gepeilt -2 bis +10°C. Da ich mir aktuell immer noch nicht richtig vorstellen kann, in wieweit das Substituieren von Fleece durch einem Windbreaker vernünftig sein kann, möchte ich das gerne einmal außerhalb des Vorbereitungs-Threads besprechen, indem die Thematik aufkam. Vielleicht bin ich ja auf dem Holzweg. Ich bin jedenfalls absolut offen für alle Argumente.

Ich sehe prinzipiell zwei Denkschulen:

#1 "Windbreaker"

  • Baselayer
  • Windbreaker
  • Kunstfaser-Puffy
  • Hardshell

#2 "Fleece"

  • Baselayer
  • Fleece
  • Daunen-Puffy
  • Hardshell

Auf den ersten Blick:

Variante 1 ist etwa um das Gewicht der Fleecejacke (bei mir mit Patagonia R1 in L 380g) abzgl. des Gewichts des Windbreakers –also etwa 300g– leichter, wenn ich annehme, dass Kufa Puffy und Daunen-Puffy gleich viel wiegen (wobei die Daunenjacke natürlich erheblich wärmer ist). Wenn ich die Daunenjacke hingegen auf das Wärmeniveau der Kufa-Puffy ausrichte, schmilzt der Unterschied auf knapp 200g. Also schon ein deutlicher Gewichtsvorteil, wenn die Nachteile in der Praxis nicht überwiegen.

Einige Gedanken:

  1. Bei Variante 1 muss die Puffy aus Kunstfaser sein, um bei anhaltend richtig kühlen und vor allem auch nassen Situationen über Stunden und Tage, wo T-Shirt + Windbreaker oder T-Shirt und Hardshell allein unter keinen Umständen mehr ausreichen, als mittlere Schicht einzuspringen. Bei Variante 2 dient die Daunenjacke hingegen unter allen normalen Umständen als immer trockene, reine Pausen- und Schlafjacke.
  2. Fleece empfinde ich als erheblich angenehmer bei Feuchtigkeit (Regen oder Schweiß) als jede Puffy oder klebiges Nylon auf der nackten Haut.
  3. Bei Variante 1 wird die Puffy bei klassischen 3° und Dauerregen Szenarien, wo es die Puffy unter der Hardshell als Isolation bedarf, früher oder später völlig durchsiffen -> am Camp steht keine Isolation neben dem Quilt mehr zur Verfügung und es bleibt einzig der Quilt, um Wärme zu spenden -> Problematisch, wenn man in der Planung darauf baut den Temperaturbereich des Quilts mit der Iso-Jacke aufzupeppen.
  4. Fleece trocknet erheblich schneller am Körper als alle mir bekannten Kufa-Jacken. Auch wenn ich die Trockungszeit auf dem Wäscheständer anschaue, ist das Fleece nach dem Schleudern in der Waschmaschine schon fast wieder trocken, während eine Nano Puff noch mehrere Stunden auf dem Ständer braucht, um kein nasser Klump mehr zu sein.
  5. Für die Nacht stehen bei V1 im Best Case Baselayer + Kufa Puffy + Quilt zur Verfügung. Im Worst Case übler Nässe und nasser Kufa-Jacke nur Baselayer + Quilt.
  6. Bei V2 stehen aufgrund der fixen Trocknung von Fleece eigentlich in jedem Fall Baselayer + Fleece + immer trockene Daunenjacke + Quilt zur Verfügung -> erheblich mehr nächtliche Wärme sowohl im Schnitt, als auch im Worst Case. Man könnte den Quilt entsprechend geringer dimensionieren, womit der Gewichtsvorteil von V1 vollends verschwindet.
  7. Aber auch bei trockenem aber schneidend-kühl-windigem Wetter hat man mit der Fleece + Daune Kombination für kurze Pausen immer eine richtig, richtig warme Jacke zum kurzzeitigem Überwerfen dabei und fröstelt nicht in einer vergleichsweise schwach wärmenden Kufa Jacke als einziger Isolation dahin.

Das sind die Gründe, weshalb ich selber Fleece + Daune in kühlen Klimaten immer den Vorzug geben würde. Wenn ich zurück blicke auf eine kurze Tour auf Island 2012, wo ich die Nano Puff als Fleece Ersatz dabei hatte, und mir die Kombi auf der Tour im letzten Jahr vorstelle, weiß ich nicht, ob das ernsthaft funktioniert hätte.

Ich lasse mir aber richtig gerne vom Gegenteil überzeugen. Würde mich freuen, euren Input zu hören.

Bearbeitet von BohnenBub
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Hallo Bohnenbub,

ich bin hier schon länger Mitleser und habe mich gerade mal angemeldet um zu antworten. Ich stand jetzt nach einer kleinen Rennsteigtour (komplett in vier Tagen) mit eindeutig zu schwerer Hardshell vor einem ähnlichen Problem (nur halt für gemäßigte Temperaturen).
Ich war am Abwägen zwischen Daunenpuffy und KuFapuffy (Merinobaselayer und leichtere Hardshell waren gesetzt) und möchte gerade mal meine Überlegungen teilen.

Primaloft wärmt meines Wissens nach auch noch wenn es feucht wird, was eindeutig für die Kufa-Spricht. Das ganze bezahlt man natürlich mit einem höheren Gewicht. Bei den Daunenpuffys fällt ganz klar die Feuchtigkeitsanfälligkeit ins Gewicht - Cumulus (sicher auch viele weitere Anbieter) bietet wasserresistent behandelte Daunen als Option an, was die Anfälligkeit sicher relativiert. 

Ich denke, dass dein Windbraker in Option #1 überflüssig ist, weil die Funktion "Windschutz" bereits durch den Puffy und die Hardshell abgedeckt ist. Eine weitere Wärmende Schicht wäre hier m.A.n. sinnvoller. Option #2 ist hier bei weitem flexibler.

Denke mal über Langarm-Baselayer nach, dann fällt Punkt 2 deiner Überlegungen doch raus.

Eine Jacke fürs Camp/Schlafen würde mir niemals einfallen - denke da lieber drüber nach, ob es eine bessere Multiuselösung gibt. 

Ich habe mich übrigens für Baslayer+KuFa+Hardshell mit Option auf 2. Schicht (das könnte dann irgend ein dünnes billig-Fleece ohne Schnickschnack sein) entschlossen.

Gruß, 

Jörn

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Ich glaube Du hast einen Denkfehler eingebaut.

 Warm : Baselayer : Langarmvarinte wählen und hochkrempeln oder Kurzarm mit "Armlingen" zum Langarm-shirt machen.

Störend Windig, aber noch warm genug : Wind-shirt drüber

Kälter, ohne Regen : Baselayer nach Wahl (kurz oder lang), Fleece Pullover (und keine Jacke), und dann erst Wind-shirt.

Das Windshirt soll ja verhindern deine erwärmte Luft davon wehen zu lassen!

Warmer Nieselregen : wenn er nicht den ganzen Tag anhält Baselayer + Windshirt

Warmen Regen:  Baselayer und Hardshell

Kalter Regen : Baselayer + Fleece + Hardshell

Richtig fies kalter Regen : Baselayer + Fleece + Daune/Kufa-Puffy  Hardshell

Wobei da Daune empfindlich ist, anstrengend mit schwitzen weiterlaufen würde ich dann nicht mehr wollen ( wobei ich leicht schwitze und wenn mans genauer betrachtet ist man dann ja zu warm eingepackt, also wieder eine Isolationsschicht ausziehen..)

Also ist die Daunenjacke bzw. Kufa bei mir eigentlich eher der "Pausenclown" und das "Abendkleid" im Lager.

Bearbeitet von Bluebalu
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Ich nutze Baselayer, Windshirt, Regenjacke und -hose, Handschuhe, Sturmhaube, und eine Daunenjacke nur fürs Camp.

Wie Sakima im anderen Thread schon schrieb, kommt es vor allem darauf an, ob man selbst genügend Wärme durch Bewegung produziert. Dafür ist es auch relevant, ob man alleine unterwegs ist und dementsprechend das Tempo anziehen kann, wenn einem kalt ist. In einer Gruppe wird das deutlich schwieriger. Regelmäßiges Essen ist ein weiterer Faktor, insgesamt mit seiner Energie haushalten zu können.

Daneben reguliere ich meine Temperatur vor allem über Handschuhe und Sturmhaube. Dann über Regenkleidung.

Wenn es über mehrere Stunden bei 3 Grad regnet und windet, mach ich auch einfach mal ein frühzeitiges Camp. Richtig Spaß macht das Ganze dann ja eh nicht, Fleece hin oder her.

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@BluebaluWozu die Windjacke bei störend windig und warm? Solange es warm genug ist, Rucksack auf behalten und wenn es das nicht mehr ist, tut es doch sicher auch die Hardshell. Ähnlich bei kalt ohne Regen. 

Bei warmen Nieselregen würde ich dann den Komfortverlust in Kauf nehmen, sobald nötig mit der Hardshell arbeiten und mich über das eingesparte Gewicht der Windjacke freuen.

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Der Punkt ist "STOEREND" : Damit mein ich den Bereich wo es nur mit T-shirt zu kalt ist, der Wind durch den dünnen Fleece bläst und wenn er grad nicht bläst der Fleece schon zu warm ist. Das Windshirt ist bei mir luftiger als die Hardshell, daher vermeide ich wenn möglich solange es geht die Hardshell.

Obwohl, wenn ich Bohnenbubs Frage genauer anschaue:

Er will in seinen zwei Konzepten eine Isolationsschicht (Fleece) gegen eine Windschutzschicht austauschen, also entweder/oder während bei mir es ein sowohl/als auch ist. Ich würde darüber nachdenken die Fleecejacke(380gr) durch einen dünnen Pulli Fleece/Merino (ca. 200gr) zu ersetzen + seine 80gr Windbreaker macht zwar nur 100gr Ersparnis ist dafür wesentlich zwiebeliger  flexibel.

Wenn ich längere Zeit bei solchen Bedingungen unterwegs bin, habe ich als Zwiebelkonzept ein Kurzarm baselayer, Armlinge, dünner Fleece-Pulli, Windshirt, und als "Hardshell" Dryducks durchs Gebüsch oder ne einfache Plasteregenjacke (die hier von einigen wohl als Windjacke angesehen wird) wenn die Wege durch eher offenes Gelände führen.

Bei WE Touren kann man das Wetter im Wetterbericht abfragen und seine Zwiebelschichten dementsprechend anpassen (vor allem Isolationsmässig)

Eine Daunenjacke kommt nach Lust und Laune ( solo meist nicht) mit, unterwegs brauche ich sie nur bei Pausen und im Camp mit Freunden,  sie ist bei mir auch kein Teil des Schlafsetups.

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mein bisheriges set-up

- baselayer kurz oder langarm (100-200g)

- dünnes windshirt (< 100g)

- in pausen kufa-puffy

- wenns regnet schirm (230g) oder silnylon/PU-poncho/regenjacke (200-300g) drüber

 

da ich während des laufens meist genügend wärme produziere, benötige ich keine zusätzliche iso-schicht. die trage ich nur in den pausen, um mich vor dem auskühlen zu schützen.

für üblen schnee-regen hat sich bisher ein VBL-setup bewährt:

- baselayer

- VBL (vapour-barrier-liner) (~200g)

- kufa-puffy

- regenjacke/poncho

wobei das während des laufens meist zu warm ist, sodass ich auf puffy und regenjacke verzichte.

der VBL ist eben sowohl von innen, als auch von aussen komplett wasser- und luftdicht.

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Mir ist nur unklar, wie man über mehrere Stunden und womöglich Tage nur mit T-Shirt und Windbreaker klimatisch überleben will. Bzw. eigentlich heftiger: Nur mit T-Shirt und Hardshell in anhaltend nasser, kalter Umgebung. Klar, einen halben Tag lang kann man sicher mal richtig powern, um genügend Wärme zu produzieren – aber das Niveau kann man ja nicht ewig aufrecht halten. Ich zumindest nicht.

Gerade wenn man Handschuhe, Mütze, Balaclava und Armlinge mitnimmt, dann ist der Gewichtsvorteil ja bereits vor der Einbeziehung ins Schlafsystem mehr oder minder egalisiert. Im Gegenzug erkauft man sich aber ein in nahezu allen Lebenslagen unfreundlicheres (kälteres) System? Oder wo irre ich?

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Ich persönlich - kann da aber auch irren - halte es für sinniger, bei Kälte erst einmal alle unbedeckten Körperstellen zu bedecken, anstatt den Oberkörper mit einer dritten Lage auszustatten, also Handschuhe und Sturmhaube vor Fleece. Ein weiterer Vorteil ist, dass man diese Teile deutlich leichter und schneller an- und ausziehen kann und es deshalb auch eher tut.

Wenn mir in meinem System bei Temperaturen um null kalt wird, dann liegt das immer an Wind und Feuchtigkeit unter der Hardshell - in diesen Fällen dürfte auch ein Fleece nur bedingt helfen.

Meistens muss ich auch für die nötige Wärme nicht richtig powern - weniger Pausen einlegen reicht da schon, und eventuell eine minimale Geschwindigkeitserhöhung (wie ich ja auch bei Hitze automatisch etwas langsamer werde). Ich versuche auch und gerade dann, meine Schweißproduktion minimal zu halten.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das eine Frage des individuellen Metabolismus und auch der Fett- und Muskelmasse ist, dass also das System, wie ich es für mich für gut befunden habe, bei anderen überhaupt nicht funktioniert.

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bei kalt und nass nehm ich als baselayer ein netzshirt aus meraklon/polypropylene (z.b. von brynje). nimmt praktisch keine feuchtigkeit auf. und wenn, dann trocknet es super schnell. ideal unter VBL.

unter dem VBL muss man nicht powern, im gegenteil, da ist man froh, wenn man ab und zu mal lüften kann ...

der vorteil des VBL, schwitzen ist kein problem, da die isoschicht ja über dem VBL (und unter der regenjacke) getragen wird, nimmt sie keine feuchtigkeit auf.

Bearbeitet von dani
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PS: da das vbl-konzept für tätigkeiten mit sehr grosser oder nicht-gleichbleibender anstrengung, wie z.b. klettern, nicht ideal ist, hab ich mir letztes jahr eine paramo-jacke gekauft, welche diesen anforderungen hoffentlich besser gewachsen ist.

set-up bisher:

- baselayer (optional)

- paramo-jacke

die test-phase ist aber noch zu kurz um ein definitives fazit zu ziehen.

Bearbeitet von dani
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wg 2 paar schulen:

muss man nich dogmatisieren. ich denk eher, es kommt darauf an, wie dick die dickeren schichten sind, dass sie nicht zu eng sein sein sollten (und ärmel hochkrempeln und rv auf muss drin sein) und dass man "trockenpausen" macht.

nano puff ist halt zu dick.

in richtung fleece mit windshirt in einem geht rab vertex (254gr/L). nachteile: aussenstoff wirkt schnell aufgeribbelt. ist schneller durchgeschwitzt als meine fleecejacke (266 gr). trocknet deutlich langsamer. und ist nicht belay-geeignet (es sei denn, man zieht zum belay nochn merino drunter, aber windshirtfunktion ists halt auch nicht). bin deshalb an leichterem kufa am probiern.

 

 

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Auf langen Touren bin ich eigentlich immer mit folgenden Schichten unterwegs:

obenrum:

- Langarm Hemd
- Apex 100er Jacke
- Hardshell
- (dünne) Lange Unterwäsche als Schlafklamotten, die bei Bedarf unter das Baselayer gezogen werden.

untenrum:

- kurze Radlerhose (neudeutsch: Tights)
- darüber Runningshorts
- Bei Bedarf darunter lange Unterhose
- Regenrock, der bei ganz üblem Wetter auch noch Wind abhält
 

Die Kombi Langarmhemd + langes Unterhemd deckt eigentlich alle Temperaturen ab, die oberhalb der Temp. für die Apex-Jacke liegen.

Windbreaker und Hardshell finde ich persönlich doppeltgemoppelt. Die Hardshell ist ja sowieso Winddicht, die Apexjacke auch.

LG

Paule

Bearbeitet von LesPaul
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Wundere mich, dass hier außer dani keiner Gewichte angibt ;)

Mein UL-Setup bei den genannten Bedingungen (Größe S!):

Baselayer (langarm): <90g

Fleece (T-Zip-Neck, oder wie das heißt): 185g

Handshell (Berghaus Vaporlight Smock): <100g

Summe: <375g

Bearbeitet von fdm
Gewichtsangaben ungefähr (aber nicht größer als genannt!)
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Wenn Dir langweilig ist, kannst Du das Ganze noch mit Softshell, dünner Regenjacke und leichter Daunenjacke durchrechnen. Softshell plus langärmliges Unterhemd reicht tagsüber bei Bewegung locker bis unter die Nullgradgrenze, auch bei Wind. Bei Regen kommt notfalls die Regenjacke drüber und abends beim Campen die Daunenjacke.

Der Vorteil der Softshellvariante besteht darin, daß Du im angestrebten Temperaturbereich wahrscheinlich den ganzen Tag ohne Kleiderwechsel und Umpackerei zurecht kommst, was bei Fleece/Windshirt/Unterhemd nicht der Fall ist. Je nachdem, was man sonst noch so um die Hüften geschlungen hat (Seil etc) ist das durchaus auch ein Vorteil.

Das Setup von fdm mag tagsüber reichen, aber es fehlt der Puffer für abends.

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Bin auch gerade am hin- und her überlegen, was die Isolationsschicht angeht, das drüber und drunter ist bei mir eigentlich recht gesetzt. Schwanke zwischen Fleece, Kufa und Daune.
Kurz mal, was im Schrank hängt:

Quechua Fleece, 200g/qm: 287g
Damit hab ich angefangen, weil vergleichsweise leicht und günstig (~10€).
Allerdings schmerzt mich das Gewicht-Wärme-Verhältnis im Verhältnis zu puffy und Daunenjacke langsam doch.
Einen Fleece, der sich da wesentlich besser schlägt, gibt es kaum, die noch leichteren sind eben noch dünner und damit bald nur noch ein besseres baselayer. Also verzichten? Oder etwas leichteres nehmen und Longsleeve Baselayer weg? Oder wie?
Der Kuschelfakter im Vergleich zu Daune und Kufa ist natürlich unübertroffen. Und irgendwie denkt man im Kopf immer, ich nehm den leichten fleece auch nich mit, ist ja nur ein pulli. Bei den Jacken schaltet der Grammzähler im Kopf irgendwie viel eher ein!

Meru Kufa Puffy: 302g
Für Kufa schon ein wärmeres Exemplar. Noch nicht on trail erprobt, in der Stadt ein sympathisher Begeliter für wenig Geld.
Das Mehrgewicht zur Daunenjacke ist kaum der Rede wert. Ist nicht ganz so warm, aber dafür worry-free, was Nässe angeht.

Weste Meru Kufa: 179,6g
Noch keine Erfahrungen mit gesammelt, auch nur unwesentlich schwerer als Daunenvarianten, dafür worry-free, was Nässe angeht. Muss ich mal testen, ob's auch ohne Arme geht.

Daunenjacke Decathlon: 275g
Am Wärmsten, hat mmn. deutlich mehr Loft als die uniqlo Jacken, die hier vor kurzem kursierten und wiegt keine 30g mehr. Bisher fast nur als Camp Jacke und bei Pausen im Einsatz.

 

Dazu gibt's drüber und drunter:
Drüber:
Windjacke mit Kapuze und full zip: 57,4g
Trekmates Regenponcho: 188g
Drunter:
Merino T-Shirt (125g) und Armlinge (40g)
Oder wenn wirklich kalt: merino Longsleeve, z.T. mit Turtleneck (210-230g)

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Ich denke es hängt auch davon ab, wie viel man schwitzt. Ich als Vielschwitzer würde z.B. fast nie Fleece+Baselayer (und nichts drüber) tragen. Wenn es kalt wird, zieht fast immer irgendwo ein Lüftlein. Wenn es nicht windet, wird mir im Fleece dann warm und wenn es windet, wird es arg kalt, weil der Wind durch den Fleece zieht und ich verschwitzt bin. Meine erste Maßnahme zur Temperaturregulierung ist daher das Windshirt. Und ja, auch unter einem Windshirt hat man ab und zu ein leichtes "Wärmestau"-Gefühl, wie bei einer Hardshell - nur eben viel weniger - und das Hautgefühl ist nicht so flauschig wie bei Fleece.

Gleichermaßen taugt für mich eine Hardshell nicht als Windschutz - ich schwitze darunter zu viel und irgendwann kühlt mich trotz Windblockade durch Hardshell auch dieser Schweiß aus.

Ein objektiver Vorteil des Windshirts, der mir noch einfällt, ist, dass man die (ggf. sauteure Membran-)Regenjacke schonen kann und dann mit einer weniger robusten und leichteren Variante (z.B. DriDucks) davonkommen kann.

Was Temperaturregulierung angeht, habe ich folgendes festgestellt: Wenn es mir mit langem Baselayer und Windshirt zu kalt wird, ist die Kombi Baselayer+Kufapullover (in meinem Fall Patagonia Nano Puff Pullover) nicht mehr zu warm. Und selbst wenn: Man muss nicht für jede Situation die perfekte Komforttemperatur erzwiebeln können, wichtig ist erst einmal, dass man die Möglichkeit "nicht zu kalt" hat. "Nicht zu warm" ist auch nett (und sollte für die erwarteten Witterungsbedingungen seitens des Bekleidungssystems möglich sein), aber weniger kriegsentscheidend.

Trotzdem würde ich für Touren, wo ich öfter die Situation erwarte, dass Windshirt+Baselayer in Bewegung allein zu kalt sind (was bei mir etwa <5°C entspricht), noch einen (dünnen) Fleece für die Bewegung mit einpacken, also mit Baselayer+Windshirt+Fleece+Hardshell den vollen Gewichtsnachteil eingehen. Erst recht, wenn ich erwarte, dass es zusätzlich noch viel regnet. Wer weniger schwitzt, kann vielleicht auf das Windshirt verzichten - Glück gehabt!

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  • 2 Jahre später...

Ich habe erst letztens an diesen Thread gedacht beim rekapitulieren meiner Tour in der Hardangervidda. Der erste Tag wo es ans grübeln ging ist schon online, da war uns schon ordentlich kalt unter den o.g. Bedingungen: ca. 0-5°C, starker Wind, Regen/Schnee. Zwischenzeitlich auch mal Regenfreie Episoden, in denen die Windjacke, die ich über alles liebe, auch gereicht hätte. Aber ständig anhalten und an- und ausziehen nervt mich einfach Kollossal. Die Hardshell wurde aber >70% der Zeit getragen an den "Schlechtwetter"-Tagen, also wenn nicht gerade die Sonne durchbrach und die Wolken sich lichteten.

Ohne Fleece o.ä. darunter war es allein schon durch die von außen aufgebrachte Kälte durch eiskaltes Regenwasser/Schnee unangenehm kalt. Wäre aber bei warmen Händen (bessere/wasserdichtere Handschuhe als meine...) auch gegangen. ABER das System ist am nächsten Tag leider völlig in sich Zusammengebrochen, als es durch schwierigeres Gelände ging, durch Neuschnee, der ein "Powern-zum-warmbleiben" lebensgefährlich gemacht hätte (und hat...).

Der Windbreaker ist für mich damit ein Komfortsteigernder und Kostensparendes Kleidungsstück geworden. Komfort, da man bei Wind jedoch keinem/minimalem Regen ohne viel Schwitzen wärmer bleibt und Kosten, da man die uU fragile Regenjacke weniger oft als umbedingt notwendig dem Scheuernden Rucksack und der Umgebung (Steine, Büsche) aussetzt. 

 

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Weil einfach einfach ist:

1. Mehrere Schichten anziehen->Grundregel Nr.1

2. Eng anliegende UW wählen.->Nicht sparen!

3. Longsleeve anziehen, wirklich egal ob dick dünn, leicht,schwer...

4. Isolationsschicht wählen: entweder nen 200er Fleece, hier auch komplett egal, nimm halt das was dir zusagt oder halt was mit Daune/KF. Auch egal, DEN Unterschied spürt der Normale eh ned. Nur um dich warm zu halten! 

4. Wetterschutz ganz außen, und jetzt wird es zum ERSTEN MAL richtig wichtig: Absolut Winddicht, absolut Wasserfest, kein "Billig China Bling Bling ich muss Geld sparen Scheiß und am besten noch unter 100g " sondern etwas in der Preiskategorie ab 200 Wandertaler aufwärts. also mind. 2,5 lagig. Diese Wetterschutzjacken sind unverwüstlich, leicht, komprimierbar und haben ne Wassersäule jenseits von Gut und böse, und halten auch 3 Tage Dauerregen an der Schulterpartie locker durch und sind extrem gut belüftet! 

Was du drunter trägst ist egal, hauptsache oben genannte Punkte werden eingehalten, dann ist das Material wenn man jetzt mal von Baumwolle absieht absolut zweitrangig weil alle gängigen Materialien die man kaufen kann eh schon saugut sind. 

Machs dir einfach, mach es einfach! 

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@Freierfall Danke für das Feedback, an Euch hatte ich auch gedacht. Ich lese ja auch interessiert mit.

@Painhunter Schreib doch mal was zu diesen Zauberjacken mit denen man tagelang durch strömenden Regen schweisstreibend bergauf und -ab wandern kann ohne nass zu werden (von Schweiss oder Regenwasser). Hast Du ja nun schon ein paar mal in verschienden Fäden erwähnt. Entspricht nicht so meinen Erfahrungen. Auch in der Preisklasse weit oberhalb von 200 Wandertalern.

 

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vor 57 Minuten schrieb SouthWest:

Schreib doch mal was zu diesen Zauberjacken mit denen man tagelang durch strömenden Regen schweisstreibend bergauf und -ab wandern kann ohne nass zu werden (von Schweiss oder Regenwasser).

Gerne! 

Also:

Das hier ist aktuell meine Wetterschutzjacke:

https://de.mammut.com/p/1010-23100-5528/kento-hs-hooded-jacket-men/

Die Daten sprechen für sich! Klar das sind Laborbedingungen aber:

1. Ich bin nun das zweite Jahr mit ihr unterwegs und war 2 Tage damit in strömendem Regen unterwegs (damals nach UH mit 15kg für 2 Tage)  und nicht einmal unter den Schulterpartien unter dem Gurt drang von AUßEN Nässe ein. 

2. Die Kapuze macht es aus bei so einer Jacke! Niemals einfach so bestellen! Immer probetragen und vor allem die Kapuze testen und damit das Kapuzensystem, (dieses System hier rutscht dir nirgends wo hin, behindert auch bei Wind nicht die Sicht und durch den Schirm perlt das Wasser VOR den Augen runter.) auf deinen Kopf passt. Erst wenn die Kapuze bombenfest sitzt und durch die innenverlaufenden Kordel auch nicht bei Brillenträgern rutscht kaufen! Eine Kapuze die einfach nur weit und eng gemacht wird reicht bei wirklichem Mistwetter nicht aus, es muss ein System sein was die Kapuze an deinen Kopf heranpresst!

3. Diese Ärmel sind auf jeder Seite bis MITTE UNTERARM unter den Achseln aufmachbar. Klar das hier der Reißverschluß groß sein muss. Dieser ist es! Er tut nicht nur so sondern durch die große Öffnung ist die Ventilation auch merklich wahrnehmbar! 

4. Die Dampfdurchlässigkkeit (atmungsaktivität) ist natürlich auch nur ein Laborwert und nach bereits mehreren Stunden ist die Jacke auch von innen feucht/nass. Ja klar, das kommt aber nicht von außen sondern die Jacke schafft es einfach nicht alles was an Dampf durch deinen Körper kommt nach außen abzutragen. Das ist normal, da wir deutlich mehr wie 15.000 g/m²/24h ventilieren am gesamten Oberkörper.

Mein Fleecepulli den ich drunter anhatte war von AUßEN wirklich feucht, aber innen war es schön warm. Da auch dieser den Dampf nach außen transportiert.Das ist bei so einer Jacke kein externes Wasser. 

Das deine Haut v.a im Rückenbereich bei Mistwetter unter 4 Schichten mit so ner Jacke nass ist ist nicht verhinderbar, aber es muss gemütlich und kuschelig sein und man darf nicht das Gefühl haben die Hitze steigt nach oben und entweicht aus dem Kragen, dann nämlich schafft es das Material nicht mehr genügen abzutransportieren und du musst Stellen schaffen um den überschüssigen Dampf zu entfernen (Taschen auf, Achselzipper, Jacke öffen etc.

5. So nen Hightechteil will gepflegt werden! Keine Pflege und die Labordaten werden ebenmal geviertelt!

->Nicht zu oft waschen, 

.>Immer separat waschen

->Einwaschbares Imprägniermittel verwenden (Nikwax Produkte)

->Extern VOR direktem Gebrauch bei starker Nutzung Imprägnierung erneuern und vor jeder Wanderung mit starker Regengefahr.

->Nicht geknickt und/oder komprimiert lagern nur so lange wie es sein muss.

Wenn sie neu ist ist alles cremig->alle machen Fehler bei der ständigen Pflege. DAS ist der wirklich entscheidende Vorteil. 

Wenn ich andere Mitwanderer Frage wann die Jacke WIRKLICH das letzte mal imprägniert worden ist bekomme ich als Gesicht ein Fragezeichen. 

Kümmerst du dich um deine Jacke kümmert sie sich um dich!

 

Das war es im groben...

Bearbeitet von Painhunter
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