Zum Inhalt springen
Ultraleicht Trekking

Faire Produktion bei Outdoor-Ausrüstung


Monkeybomb

Empfohlene Beiträge

Zu Decathlon:

Ich denke, wenn man sich die Preise anschaut, weiß man ziemlich genau wo und unter welchen Bedingungen das jeweilige Produkt maximal entstanden sein kann. 

Bei den Daunen ist es so eine Sache... Wie die gerupft wurden (lebend/tot) kann man nach dem Waschen/aufbereiten wohl nicht mehr sagen. Da muss man sich auf die Zusagen der Lieferanten verlassen, die sich wiederum auf die Zusagen ihrer Subunternehmer und deren Subunternehmer berufen. Im Zweifel würde ich davon ausgehen, dass in jedem gekauften Daunenprodukt auch Daunen aus Lebendrupf stecken können. Die einzige Möglichkeit, die ich sehe das zu verhindern wäre selbst Daunen zu produzieren (was für die meisten wohl ausscheidet).  

Fakt ist: aufgrund der hohen Preise für Daunen und der niedrigen Preise für Fleisch ist der Handel mit Daunen deutlich lukrativer - zumal man ein Tier mehrfach rupfen, aber nur einmal schlachten kann. Vor dem Hintergrund ist es beinahe naiv zu glauben, die Daunen seien lediglich Abfallprodukt. 

Ob man mit den Bedingungen leben kann muss am Ende jeder für sich selbst entscheiden. 

Bearbeitet von backpackersimon
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das Problem der ganzen Müllketten a là Decathlon, Primark, KIK usw. ist eher, dass eine Abwärtsspirale beim Einkauf in Gang gesetzt wird, bei der die Hersteller gezwungen werden die eh schon niedrigen Standards noch zu unterlaufen und gerade den Schwellenländern die Luft genommen wird jemals auf einen grünen Zweig zu kommen. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

OT: Als Gedankenanstoß im Zuge der Nachhaltigkeits-/Ethik-/Öko-Thematik die hier in letzter Zeit im häufiger auftaucht, der Lesetipp "Befreiung vom Überfluss" von Niko Paech. Man muss ihm beileibe nicht in allen Punkten zustimmen, aber die eine oder andere Denk- und Sichtweise ist tatsächlich sehr einleuchtend. Wenn jeder das eigene (Kauf-)Verhalten kritisch hinterfragt, wäre schon viel gewonnen und noch mehr, wenn Güter bis an ihr Lebensende genutzt werden.

Decathlon ist aus dieser Perspektive nur ein Fall von vielen - die aber alle allein dadurch angetrieben werden, dass wir mehr kaufen als wir tatsächlich benötigen. 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mein Bruder arbeitet 6Tage die Woche 16 Stunden am Tag, schläft in nem Bauwagen auch bei Frost, läuft Meindl Schuhe in 8Monaten durch, verdient 8 € die Stunde, obwohl er 30 Angestellte hat, denen er 12 € pro Stunde zahlt und vom Staat als einer der 100 000 Bestverdiener Deutschlands angesehen wird, was dazu führt, dass ihm vom Staat derart viel Geld abgepresst wird, dass seine Lebensumstände so sind, wie sie sind.

Das ist im Deutschen Mittelstand nichts ungewöhnliches.

Und der Mann hat einen Hochschulabschluss! Ich will gar nicht wissen, wie die Leute bei uns leben, die keinen Hauptschulabschluss haben!

Ne polnische Krankenschwester verdient 300€ im Monat. Und muss ihre Bude heizen. Wo, frage ich Euch, liegt jetzt der Skandal bei der Näherin, die Decathlon Klamotten näht? 

Ich beschäftige mich mit deren Zeug nur aus einem einzigen Grund: 

Ich teste das Zeug, um es Europäern empfehlen zu können, die nicht über das Geld verfügen, sich hochwertige Europäische Ausrüstung zu kaufen.

Und davon treffe ich ständig überall jede Menge. Denen hilft nicht, wenn ich denen sage, dass mein Hillebergzelt sein Geld wert ist. Oder das mein Fjällrävenrucksack der noch in Schweden genäht wurde ein Super Ding ist, und die 1000 Mark, die ich dafür zahlte völlig angemessen waren, da noch meine Enkel damit durchs Land ziehen werden.

Ich halte es als relativ wohlhabender Akademiker für meine Pflicht, mal etwas Zeit und Geld zu investieren, um auf Grundlage meines Fachwissens und meiner Kenntnisse über High End Material mir brauchbar erscheinendes Billigzeug zu testen. Denn die Probleme liegen auch bei uns vor der Haustür. Und ich will wissen, welchen Rucksack ich einem arbeitslosen jungen Franzosen empfehlen kann, oder einem deutschen Studenten, der nicht mit dem goldenen Löffel im Mund aufgewachsen ist.

Ich kann die Mechanismen des Weltmarktes nicht ändern und nicht die Geschichte der Welt. Leute, die weit ungebildeter sind, als meine Vorfahren vor 200 Jahren und die in einem Pappkarton leben, kann ich bedauern, und hoffen, dass vielleicht ihre Enkel es mal besser haben werden. Dazu werden Firmen, die in Asien produzieren ja beitragen.

Was wäre denn bitte die Alternative? Denen mehr zu zahlen, als unseren eigenen Leuten auf ähnlichem Bildungsstand? Bei denen gar nichts zu kaufen, und sie in ihrem Pappkarton verhungern zu lassen?

Man sollte vielleicht mal ein Wenig die Zusammenhänge und wirklichen Gegebenheiten betrachten.

Ich kümmere mich jedenfalls mal erst um die, die ich im Hostel treffe, und die mich bitten, ihnen Geld für was zu Essen zu leihen, weil ihr Arbeitslosengeld erst übermorgen kommt.

Ihr könnt ja ne fair produzierende Textilfabrik in Bangladesch auf machen. Mir fehlen dazu leider die notwendigen finanziellen Mittel. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich weiß. Mein Rucksack stand in einem der beiden führenden Outdoorgeschäfte Berlins 3 Jahre lang in der Ecke, weil er zu teuer war.

Es ist das letzte in Schweden produzierte Modell.

Ich glaube, die standen kurz vor der Pleite. Jahre lang gab es von denen erst mal gar keine Rucksäcke mehr, dann gab es plötzlich völlig anderes Zeug aus Asien.

Hat mit meinem überhaupt nichts zu tun, was dann kam oder jetzt am Markt ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 49 Minuten schrieb Erbswurst:

Und ich will wissen, welchen Rucksack ich einem arbeitslosen jungen Franzosen empfehlen kann, oder einem deutschen Studenten, der nicht mit dem goldenen Löffel im Mund aufgewachsen ist.

da wäre ali direkt fortschrittlicher als decathlon. und billiger. auf tschibo warst du ja auch schon gekommen. myog? stattdessen palaverst du von deinem bruder (das ist der lohn der meisten selbständigen, was erwartest du? sozialsystem abschaffen?) und enkeln, denen du den goldenen löffel von fjälräven vererben würdest, wenns sie gäbe. verschenk ihn doch sofort.

hier gehts um die frage nach fairer produktion, die nicht weggelabert werden soll. ist ja kein zufall, dass die recherche in dem bereich schwierig ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

dyneema, the greenest strength

sind das fakten?

wo wird eigentlich produziert?

von wem?

zu welchen bedingungen?

antworten die, wenn man fragt?

(man wird ja aufgefordert, ihnen gerne fragen zu stellen)

https://www.dsm.com/products/dyneema/en_GB/contact/contact-us.html

https://en.wikipedia.org/wiki/DSM_(company)

https://www.azcentral.com/story/money/business/2015/05/13/mesa-cubic-tech-corp-purchased/27277359/

https://hikelighter.com/2015/06/20/cubic-tech-corp-buyout/

https://backpackinglight.com/cuben-fiber-dyneema-ultralight-film-outdoor-gear-apparel-cottage/

(https://lobbypedia.de/wiki/DSM)

http://annualreport.dsm.com/content/dam/annualreport/ar2016/en_US/documents/DSM-Annual-Report-2016.pdf

wissens- / transparenzfortschritt in den letzten 3 jahren? is nich billiger geworden.

(und sorry für OT - hier gings ja bis vor kurzem um DAUNE, auch wenn die überschrift weiter klingt)

Bearbeitet von Gast
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 33 Minuten schrieb wanderrentner:

hier gehts um die frage nach fairer produktion, die nicht weggelabert werden soll. ist ja kein zufall, dass die recherche in dem bereich schwierig ist.

Sehe ich ähnlich. Der Thread tut ja insgesamt nicht so, als wären einfache Lösungen in Sicht... und schon gar nicht solche, die alle Einkommensschichten unter uns bedienen könnten. Wir sind uns, glaube ich, alle auch der eigenen Widersprüchlichkeit bewusst. Wir wissen alle, dass die Probleme nicht nur regionalisiert auftreten. Weiterhin gefällt mir also der Ansatz von @FlorianHomeier am besten:

 

Zitat

Aus meiner Sicht bleibt nur eines: Wenn irgendwer ein Unternehmen findet, das aus seiner Sicht vorbildlich handelt, dann sollte er dort kaufen, wenn er kann, und gerne anderen davon erzählen.

Damit gekoppelt dann eben auch das Gegenteil, genau so vorsichtig formuliert.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn ich mir all die Begeisterungsstürme und das Interesse über AliExpress vertriebene Produkte angucke und der Wunsch nach Daunenschlafsäcken unter 100 Euro aus China, dann kann ich nicht viel Solidarität und Weltverbesserungswünsche hier wahrnehmen. Letzten Endes sind es Leute wie LaBu oder Florian Homeier, die unter solchen Billigbestellungen am Ende leiden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Stoooop. Ich leide darunter nicht.

Ich importiere selbst auch die Luxe Klotten aus China.

Tschum ist mein Versuch herauszufinden, ob das wirklich sein muss, wie so gerne kolportiert wird. Da hab ich imo schon genug zu geäußert.

edith: Zur Zeit verdiene ich tatsächlich mehr mit eigenen und russischen Produkten, als mit chinesischen. Das ist gut so. Ich muss aktuell zu der Ansicht gelangen, dass für mich ein drastisch höheres Potential im selbst Herstellen von meinen eigenen Produkten liegt. Auf so ziemlich jeder Ebene.

Bearbeitet von FlorianHomeier
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ja Florian. Als ich es abgeschickt hatte, fiel mir auch der Widerspruch auf.


Dennoch. Du importierst und hast hier einen Vertrieb mit einem - wie man hört - vorbildlichen Service. Und ich vermute, dass die P7L bei Dir auch etwas angemessener ist.

 

Bei Tschum drücke ich Dir alle Daumen. Ich mag die kleinen Tschums sehr. Mal sehen, ob ich schwach werde.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 10 Minuten schrieb Dingo:

Wenn ich mir all die Begeisterungsstürme und das Interesse über AliExpress vertriebene Produkte angucke und der Wunsch nach Daunenschlafsäcken unter 100 Euro aus China, dann kann ich nicht viel Solidarität und Weltverbesserungswünsche hier wahrnehmen. Letzten Endes sind es Leute wie LaBu oder Florian Homeier, die unter solchen Billigbestellungen am Ende leiden.

Das glaube ich wiederum nicht! Bei Florian's Tschum bzw. Laufbursche kriegt man dem Preis angemessen hohe Qualität. Ganz andere Liga.
In Acht nehmen müssen sich die amerikanischen Cottages, höhere Preise bei teils schlechterer Qualität als bei den Herstellern von Ali.

Man muss auch differenzieren - Es sind oftmals Waren von ganz kleinen Chinesischen Firmen die über Ali verkloppt werden. Also durchaus auch Firmen die verhältnismäßig fair arbeiten. Die werden auch nicht reich, denn der echte UL Sektor ist auch in China eine Nische. Die haben also genauso ihre Existenzbereichtigung wie Kleinunternehmer Hierzulande. 

Bearbeitet von Andreas K.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Andreas, vielleicht bin ich da mit zuwenig Trennschärfe rangegangen, aber die Tendenz, dass hier gerne Schnäppchen gemacht werden ist ja da. Und wer 1+1 zusammenzählt, kann sich bei manchen Preisen denken was da los ist, selbst wenn es "nur" aus Fernost kommt. Ich war ja selber öfter in China und ich weiß, dass Chinesen sich soweit runterhandeln lassen (Handeln auch erwarten), bis ihre Schmerzgrenze erreicht ist. Und dann ist aber auch echt gut.


Edit: Zum Thema Qualität. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das nur einen kleinen Liebhaberkreis dazu bewegt, dafür mehr Geld auszugeben.

Bearbeitet von Dingo
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 19 Minuten schrieb Dingo:

Edit: Zum Thema Qualität. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das nur einen kleinen Liebhaberkreis dazu bewegt, dafür mehr Geld auszugeben.

Manche Leute brauchen hohe Qualität, weil sie ihre Ausrüstung entsprechend beanspruchen. Für andere ist Qualität einfach ein Wert an sich. Und wiederum andere sind schon zufrieden, wenn ein Zelt nur dicht hält.

Hat aber eigentlich nicht viel mit dem Thread-Thema zu tun... außer in dem Sinne, dass ausgesprochene Qualitätsliebhaber oft zu hohen Ausgaben bereit und recht markenbewusst sind, und entsprechend seltener in Versuchung kommen, ein paar Euro auf Kosten der Ethik zu sparen. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@Erbswurst deine alternativen Fakten sind zwar unterhaltsam, fallen aber mehrheitlich unter die hochmodische Rubrik der "Whatabout" Argumente ( nebenbei bemerkt, wer als angeblich erfolgreicher Mittelständler nur aufgrund des Finanzamtes verarmt sollte dringend den Steuerberater wechseln). Fakt ist nunmal, dass es Anbieter gibt die sich für Herstellungsbedingungen einen Dreck interessieren und andere darauf Wert legen und sei es wie bei den großen Sportkonzernen, um schlechte Presse zu vermeiden. Aber da du dich ja anscheinend auf einer höheren, mit religiösem Eifer betriebenen, Mission befindest stören solche Nuancen natürlich nur.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ehrlich gesagt verstehe ich diese Diskussion überhaupt nicht. Nüchtern betrachtet ist die Sache doch wirklich trivial:

  • Rund 97% aller Daunen stammen aus Schlachtrupf, also nachdem die Tiere getötet wurden, um daraus Fleisch zu gewinnen. D.h. nur rund 3 % stammen aus Lebendrupf. 
  • Wer mit den 3% nicht klar kommt, darf keine Gänsedaunen kaufen, sondern sollte einfach zu synthetischen Dämmmaterialen greifen. Oder zu Entendaunen, da ist Lebendrupf die absolute Ausnahme. Zertifikate hingegen sind das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt wurden.

Problem gelöst, kein Grund mit missionarischem Eifer Moralpredigten zu halten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Alle Weltverbesserer können ja über folgende Fragestellungen und neuartige Forschungsergebnisse nachdenken:

  • Ist es nicht besser, eine Gans aus dem Ei schlüpfen zu lassen, in einen Stall zu stellen und sie regelmäßig lebendig zu rupfen? Macht bei 3-4 mal rupfen ca. 15 Minuten Rupfzeit im Laufe eines typischen Lebens und im Gegenzug viele Monate lang ein recht akzeptables Leben ohne Futtersorgen. Oder ist es besser, das Ei nicht schlüpfen zu lassen und der Gans damit das Recht auf Leben zu verwehren? Hochfrequenz-Nanopulsar-Untersuchungen des renommierten Max-Goose-Institutes zeigten, dass sich 98,17% aller befruchteten Gänseeier, die vor diese Wahl gestellt wurden, für Lebendrupf entscheiden würden. Sind Kufa-Tüten-Käufer also die wahren Unmenschen?
     
  • Eine weitere Untersuchung mithilfe der neuentwickelten Membranionisierungstechnologie zeigte, dass sich 99,42% aller Enteneier für das männliche Geschlecht entscheiden würden, wenn sie wählen könnten. Zwar würde ihnen als Männchen  15 unangenehme Minuten im Laufe ihres Lebens drohen. Als Weibchen würden sie hingegen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit gleich nach dem Schlüpfen geschreddert werden.
     
  • Sollte man vielleicht sogar gezielt Daunen der höchsten Qualitätsstufe aus Lebendrupf kaufen? Immerhin ermöglicht man der Gans damit ein deutlich längeres Leben. Denn die besten Daunen stammen von älteren Tieren, die schon mehrmals gerupft wurden. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Golden Goose sprachen sich 96,36% aller Gänse für ein längeres Leben zum Preis von maximal 30 Minuten Rupf pro Jahr aus.

P.S.: Ist nicht alles bierernst gemeint. Zeigt aber vielleicht, dass Moral und Ethik in den seltensten Fällen wie unverrückbare Felsen in der Brandung stehen, sondern eher subjektiv und relativ geprägt sind.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Einkommenskiste ist doch einfach nur eine Ausrede, um für sich zu rechtfertigen, weiter hochfrequent konsumieren zu können und dabei gut zu schlafen.

Auch auf Hartz lässt sich verantwortungsvoll und gemäßigt Konsum üben. Weniger ist mehr, Gebrauchtwaren schonen Geldbeutel und sind nachhaltiger, myog steht auch jedem frei. Gelingt vielen, muss man halt wollen - und mühsam ist es auch - ja verdammt noch!

Da ist die Augenwischerei der Argumentation à la 'ich hab dich auch nichts' natürlich viel bequemer.

Aber so richtig zynisch wird es dann, wenn hier noch beliebige andere zur Rechtfertigung vorgeschoben werden à la 'auch hier geht es Leuten schlecht'

Muss man sich halt bewusst sein, dass man sich da argumentativ mit AfD&co auf Augenhöhe begibt, gell? ;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 45 Minuten schrieb questor:

Auch auf Hartz lässt sich verantwortungsvoll und gemäßigt Konsum üben. Weniger ist mehr, Gebrauchtwaren schonen Geldbeutel und sind nachhaltiger, myog steht auch jedem frei. Gelingt vielen, muss man halt wollen - und mühsam ist es auch - ja verdammt noch!

Ich bin eine MYOG-Niete, woran sich auch dann nichts ändern würde, wenn ich pleite wäre. Und Gebrauchtwaren? Die Leute versuchen ja in aller Regel, für gut erhaltene Zelte usw. 2/3 des Neupreises zu erzielen. Eine Einsparung von 33% gleicht aber den Unterschied zwischen einem guten Einkommen und Hartz IV noch lange nicht aus. Dies als Argumention auf "Augenhöhe mit AfD&Co" abzutun, finde ich schon ziemlich überzogen.

Wobei ich ja ansonsten bei dir bin: Wer's kann, sollte m.E. ethisch bewusster einkaufen, so die entsprechenden Infos verfügbar sind. Keine Frage. Da sind aber Mechanismen im Spiel, die man erst einmal überwinden muss - auch als Gutverdiener. Vor einer halben Stunde erst verbrachte ich glatte fünf Minuten damit, mich zum höheren Preis eines Freilandhähnchens durchzuringen. Da bin ich gerade dabei, mich selbst zu erziehen, und noch lange kein Heiliger. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das musst Du noch mal lesen, was sich auf was bezog [emoji6]

Und du hast dir natürlich auch nur zwei der drei genannten Maßnahmen herausgegriffen ;)

 

Ein Heiliger ist keiner, aber sich das auch noch schön zu reden, um sich damit kognitiv nicht weiter befassen zu müssen finde ich besonders verwerflich.

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Na und um mal OT noch einen drauf zu setzen:

Im Bioladen kaufen, in Tischlermöbeln wohnen, ne Schweizer Uhr am Arm, ein Deutsches Auto, ein italienisches Fahrrad, Französische Kleidung, Norwegisches Messer, Schwedische Axt, Englische Jacke, Spanischen Wein, italienisches Olivenöl. Russischer Pelz, irische Butter, Japanische Küchenmesser, Amerikanische Jagdwaffe, Finnische Gartenlaube, Holländischen Käse, belgisches Bier, Urlaub in Portugal und ein Konto in Luxemburg.

So sollte man moralisch korrekt leben!

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Stunden schrieb questor:

Ein Heiliger ist keiner, aber sich das auch noch schön zu reden, um sich damit kognitiv nicht weiter befassen zu müssen finde ich besonders verwerflich.

Diesen Teil deiner Antwort an mich kann ich voll unterschreiben. Ich finde trotzdem, dass du die Einkommensunterschiede nicht ernst genug nimmst.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Deine Meinung

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Benutzerkonto hast, melde Dich bitte an, um mit Deinem Konto zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.


Forumssponsoren









×
×
  • Neu erstellen...