Zum Inhalt springen
Ultraleicht Trekking

Aufblasbares Kissen mit 5,8 Gramm aus Polycryo


AlphaRay

Empfohlene Beiträge

Da ich momentan bei der Optimierung meiner Ausrüstung bin, habe ich neben neuen Ideen auch alte Ausrüstungsgegenstände überdacht.

Mein aktuelles Kissen von Exped wiegt um 65 Gramm. Es scheint eines der leichtesten zu sein, wie ich die Tage beim Stöbern gesehen habe. Nach ein paar Experimenten mit günstiger 0,08 mm Bauolie habe ich heute mit Polycryo angefangen. Die Baufolie hielt gut stand (kleine, handgroße Luftbeutel hielten mein Gewicht von 60 kg Stand - auch leichtes Wippen war kein Problem). Allerdings gingen bei mehrfacher Belastung die Schweißnähte auf. Folie wurde erst nach und nach weiß und hat dann an diesen Stellen nachgegeben.

Zum schweißen nutze ich mein letztes Jahr erworbenen Vakuumschweißer Caso VC10, welchen ich zum "echten" Vakuumieren von gedörrter Nahrung besorgt habe. Im Gegensatz zu dem billigen vorher, werden die fertigen Päckchen steinhart. Die Schweißnaht wird hier auch mittels eines ca. 3 mm breiten, feinen GItters statt nur eines einzelnen Heizdrahtes erstellt, was sehr stabile Nähte erlaubt.

Ich habe nach dem Schweißvorgang (welcher automatisch gestoppt wird; hier funktioniert es anscheinend via Temperatursensor)  mind. 10 Sekunden gewartet, bis die Naht einigermaßen abgekühlt war. Dadurch verhindert man ein Kleben und damit bereits eine Schwächung der Nähte durch das Abziehen der noch weichen Naht. Das war beisonders bei der weicheren Bauplane nötig, da hier schon direkt Löcher entstanden sind, wenn man zu früh abgezogenhat.

Das erste Polycryo-Kissen misst ca. 40x30 cm und ist aufgeblasen ca. 10 cm dick. Es bringt 5,75 Gramm auf die Waage. Verschlossen wird es durch mehrfaches umklappen des Halses + abkleben mit Krepp. Für die endgültige Version werde ich Klett benutzen. Auch muss die Form angepasst werden und in zwei bis drei waagerechte Röhren geändert werden, da das Kissen zu direkt auf Gewichtsverlagerung reagiert., Man rollt bei dem einteiligen mit dem Kopf sehr schnell runter, wenn man sich nur etwas bewegt  Für mich als Seitenschläfer der Bereich am Hals ruhig etwas höher sein darf, weshalb drei Röhren, wovon die eine ca. hälfte breiter als die anderen zwei wäre, sinnvoller sind.

Eine Schutzhülle müsste drum, damit das Kissen einigermaßen gegen Stiche geschützt ist. Mittelschweres Silpoly (das 55 oder 60er) sollte da theoretisch schon ausreichend sein. Die Hülle wird vor allem benötigt, wenn das Kissen aus mehreren Teilen bestheen soll, welche seitlich eingeschoben werden (zwei/drei Kammern in der Hülle direkt eingenäht). An die Hülle kann dann auch direkt auf die Isomatte angepasste Gummischnur eingenäht werden, welche das Kissen vom wegrutschen abhält.

20161005_224735.jpg

20161005_230719.jpg

20161005_230757.jpg

Die Waage liegt fast immer um 0,05 Gramm drunter (mit Münzen getestet). Daher gehe ich von 5,8 aus.

Als nächste Idee kam mir die Herstellung einer Sommer-Isomatte mit 5-6 10 cm Röhren. Das errechnete Gewicht sollte bei 8-9 Gramm je Röhre wiegen. Man kann also ohne Probleme 2-3 Ersatzröhren einpacken und liegt immer noch bei ca. 60 Gramm. Schwerer wird die Hülle sein, welche vor allem nach unten hin aus etwas dickerem und vor allem durchstichfestem Material bestehen sollte. Dachte da an 50-90g Silpoly. Als Obermaterial z.B. das 17 oder 30 g Polypropylen-Vlies, da es gleichzeitig auch wärmt. Zuätzlich kann von innen auf der Unterseite eine Schicht Rettungsdecke auf das Silpoly aufgeklebt werden. So sollte das ganze auch im Winter gut nutzbar werden.

Ich habe auch einen kaputten Doppelzipper-Beutel von Ikea auf Polycryo umgestellt. Den Zipper in der länge geteilt und zu je 10x20 cm Beutels zusammen geschweiß. Diese weigen jeweils um 1,8 Gramm. Werde ausprobieren, was sich bei den Ziplock-Beutels rausholen lässt. Diese "zerfallen" auch irgendwann. Jede paar wochen muss ich die immer austauschen, weil die Folie anfängt zu reißen. So kann ich dann den Zipper recyclen, in dem man einen noch leichteren und festeren Beutel schweißt :)

Wenn ich demnächst wieder Zeit habe, wollte ich aus Heizdraht oder Heizpatronen (3D Drucker Bereich) eine etwas längere und breiter Schweißschiene aus Aluminium basteln. Das Problem bei Vakuumierer ist, dass der Bereich nur 30 cm breit ist un direkt links/rechts von diesem Haken angebracht sind, durch welchen er verriegelt wird. Nähte über 30 cm Länge müssen somit auf mehrere leicht schräge aufgeteilt werden.

Hat jemand schon ähnliches ausprobiert? Gabs da irgendwelche Probleme? Langzeiterfahrung? :)

Bearbeitet von AlphaRay
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ne, leider nicht. Hatte ich oben schon erwähnt:  " Das Problem bei Vakuumierer ist, dass der Bereich nur 30 cm breit ist un direkt links/rechts von diesem Haken angebracht sind, durch welchen er verriegelt wird. Nähte über 30 cm Länge müssen somit auf mehrere leicht schräge aufgeteilt werden."

Der wird unter hohem Druck zu gemacht. Dafür sind diese Haken direkt neben der Gummileiste (sieht man hier ganz gut:   IMG_5553.jpg

Ich klebe die Folie unterhalb der Gummilippe links/rechts an und velege die so, dass die Schweißnaht zum Ende hin nach unten flacher ausläuft. Dann neu ansetzen und die Fortsetzung der Naht überschneidend mit der letzten legen. So kann ich auch um die Ecke schweißen, in dem ich diese gerade ziehe. Die Aufblasöffnung geht an der Lnangen Kante zur Seite raus und ist ca. 5 cm breit. D.h. zur Seite hin gibt es einen 90° Winkel. Diesen einfach "flach" verlegen, mit Krepp vor der Gummilippe anheften, damit es nicht wegrutscht und schweissen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das hab ich dann wohl überlesen. Ja mann müsste das ganze dann in einem leichten Zickzack Muster schweißen, was halt optisch doof ist. Ich habe mit meinem Gerät auch schon öfters mal dünne evazote verschweißt aber mich hat immer wieder die bedingte Breite der schweißnaht zum aufgeben gebracht. Ich werde zu hause aber mal was testen. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Folie ist so dünn, dass man neben der Gummilippe diese gut zusammen falten kann. Daher muss ich dann auch mit Krepp abkleben, damit's auch so bleibt. Dadurch muss man nicht unbedingt im Zickzack verkleben, sondern kann so ziemlich gerade vortsetzen.

So schaut der Hals aus. Die Rundung ist am Stück durch gerade ziehen und abkleben am Gerät. Und das Halsstück wurde überlagert geschweißt. Genauso die Fortsetzung der Naht an der Seite, was man hier nicht sieht:

20161006_094513.jpg

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dafür ist mir meins zu schade..  :D  Daher die überlegung mit der Aluschiene.. Habe dieses WE fast meinen kompletten Kram aus der alten Wohnung endlich hier. Vor allem endlich meine Werkstatt. Kanthaldraht, 500 oder 600°C Silikon, Kaptonklebeband und paar 40 Watt Heizpatronen für 3D Drucker...und meine ganzen Alu/Holzprofile. Damit sollte sich schon was basteln lassen  :)

Das alte Vakuumgerät habe ich auch da. Könnte dort den Heizdraht durch mehrere parallel verlaufende austauschen + mit kapton abkleben + Aluprofil dran. Bei diesem ging das schweißen durch Druck (Schließer). Also keine abstehenden Teile an den Seiten :)

Davor dann noch eine Leistungsregelung mit Temperatursteuerung. Aber das erst in 1-2 Wochen. Bis dahin leider keine Zeit für größere Basteleien :/

 

Was hast du an der Evazote schweißen müssen?  Wieso nicht ein Lötkolben mit flach gehämmerter Spitze als Lötmesser, fall du nur sauber schneiden/abschließen willst.

Bearbeitet von AlphaRay
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

OT:

Ah soo :)  Ich dachte jetzt auch mal daran meine alte Isomatte zu kürzen und vom Schaumstoff zu befreien. Ich weiß nur nicht ob das Gewichtsmäßig so viel bringt, dass ich auf unter 500 g komme (Schönwetterersatz für meine All Season mit über 600g). Ist ne Exped SIM M 3.8 mit 183 x 50 x 3,8 cm und 875 g. R-Wert von 4. Ohne den Schaumstoff weniger, aber das Gewicht sollte ja drastisch fallen. Oder ist der Schaumstoff im inneren befestigt? Zudem darf die 15 cm kürzer sein.
.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Habe mir schon ähnliches gedacht..das irgendwie Stege oder so eingebaut sind zwischen den beiden Stofflagen. Wenn man doch aber "ausreichend" Luft einbläst - dass es keine bis leichte Wölbung ergibt - dann müsste doch die Form, wenn man drauf liegt, ja doch gehen..? So theoretisch...  Alternativ müsste ich eine Seitennaht mit auftrennen und einfach jede 20-30 cm einen Streifen Schaumstoff von paar cm Breite über die komplette Breite stehen lassen

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bei einer selfinflating Matte ersetzt der vollflächig geklebte Schaum die Stege.
Ohne Stege ist es auch mit "ausreichend" Luft unmöglich, die Balance zu halten. Du rollst einfach runter.
Schaumstege werden auch nicht funktionieren, da sie durch den hohen Druck zerreißen werden. Außerdem wüsste ich nicht, wie Du den Schaum aus den Zwischenräumen popeln willst.


Mark

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gestern Abend noch Mylar-Folie ausprobiert, aus der Cuben besteht. Funktioniert nicht - durch die Schweißnaht entstehen "harte" Stellen, die zum einreißen führen :/  Habe einen einfachen Beutel geschweißt, welcher bei nur geringem Widerstand an mehreren Stellen zerrissen ist. Dieses mag wohl nur geklebt werden.

Ist übrigens der Vorteil bei beiden Kunststoffen:  defekte können mit stinknormalem Klebeband (Tesafilm, Packband, Ducktape) instant repariert werden, falls doch mal ein Loch rein kommt oder was einreißt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 1 Jahr später...

Sorry, dass ich das Thema nochmal ausgrabe. Aktuell habe ich vor mir aus Polycryo eine VBL Hose anzufertigen. Das Oberteil wird eine Einwegponchojacke. Nur gibt es keine Hose aus PE, daher fertige ich sie selbst.

Hast Du mittlerweile weitere Erfahrungen mit Polycryo schweißen gemacht oder kannst mir allgemeine Tips geben?

Auf Ebay habe ich mir ein Folienschweißgerät mit 2mm Schweißnaht gekauft.

Der Zweck des VBL Anzuges liegt darin, dass ich vorhandene Klamotten als Isolation nutzen kann, was mit einem VBL Sack nicht gehen würde.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 43 Minuten schrieb Ronsn:

Hast Du mittlerweile weitere Erfahrungen mit Polycryo schweißen gemacht oder kannst mir allgemeine Tips geben?

Auf Ebay habe ich mir ein Folienschweißgerät mit 2mm Schweißnaht gekauft

Mein Vakuumierer macht das schon ziemlich gut - so ein billiges Schweißgerät bei Amazon ausprobiert erst im Sommer. Ging am nächsten Tag zurück. die Naht sah gut aus...egal was an aber an Temperatur eingestellt habe:  entweder war die Folie direkt vor der Naht aufgegangen ooder die Naht selbst.  Ich denke, dass bei dem Gerät der Druck gefehlt hat. Meinen Vakuumierer muss ich schon mit etwas Gewalt zudrücken.

Beim VBL würde ich die Nähte auf jeden Fall noch zusätzlich mit einem wasserdichten Klebeband zukleben. Das Tesa Outdoor z.B.. Faalls mal die Naht irgendwo nachgeben sollte, dass dann die Stelle abgedichtet ist. Bzw. mit dem Klebeband sollte da ja nichts aufgeben, da dies vom Klebeband gestützt wird. Dieses natürlich Außen (!) anbringen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

https://rover.ebay.com/rover/0/0/0?mpre=https%3A%2F%2Fwww.ebay.de%2Fulk%2Fitm%2F310902420207

Ist dieses hier. Schweißzeit kann eingestellt werden.

Beim Outdoortape habe ich gelesen, dass es bei Kälte nicht mehr so gut hält, auch wollte ich eigentlich darauf verzichten um Gewicht zusparen. Eventuell dünnes transparentes doppelseitiges Klebeband dazwischen und mit verschweißen. Ich meine das Tape, welches bei dem Tesa Polycryo bei liegt.

Bearbeitet von Ronsn
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ja genau so ein Ding war das ;)  Um 20 € mit 30 cm Länge hatte ich einen.

Es hat "so" schon gehalten - nur nicht unter Druck, wenn aufgeblasen. Also Kissen konnte man damit nicht schweißen. Klamotten sind da was anderes. Wenn du ne Temperatur erwischst, wo die Folie nicht vor der Naht kaputt geht, dann sollte das mit Klebebandverstärkung über der Naht von Außen schon ganz gut halten :)
Das Klebeband was dabei ist dürfte nicht wirklich halten. Hatte schon gelesen, dass es bei dem eigentlichen Zweck - die Folie am Fensterrahmen halten - nur Tage gehalten hat. In Feuchter Umgebung wohl noch weniger.

Folie einfach mit AUSSENnaht (quasi wie "auf links" vernäht) schweißen, diese zur Seite klappen und mit bissl Überstand über die ganze Länge überkleben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Deine Meinung

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Benutzerkonto hast, melde Dich bitte an, um mit Deinem Konto zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

Forumssponsoren









×
×
  • Neu erstellen...