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Ultraleicht Trekking

Lebensmitteltransport | Bear Bag, Stausack und Co.!


DaFi

Empfohlene Beiträge

Hallo UL-Freunde, 

ich möchte nach und nach meine bestehende Ausrüstung auf UL umstellen und optimieren. Dabei beschäftigt mich derzeit der Transport und die Lagerung von Lebensmittel während einer Tour.  Da sich hier ein paar Jahre UL-Erfahrung versammelt haben, würde ich gerne wissen, wie Ihr den Nahrungsmitteltransport und Lagerung auf Euren Touren handhabt. 

Szenario:
6-8 Tage in Mitteleuropa (Deutschland, Österreich, Italien, Schottland, etc.)

Nutzt Ihr Bear Bags (wie z. B. von Ursack), normale Stausäcke oder habt Ihr ganz andere Lösungen? Lebensmitteltonnen scheiden wohl auf Grund deren Eigengewichts aus (zumindest in Gebieten in denen sie nicht vorgeschrieben sind). Mit Bären sollte im genannten Bereich auch nicht zu rechnen sein, jedoch möchte ich die Lebensmittel im Rucksack sicher verpackt wissen und auch im Lager keine Nagetiere etc. anlocken. 

Im Moment tendiere ich zu einem wasserdichten Stausack den man bei Bedarf mit einem kleinen Karabiner und einem Seil an einen Baum hängen kann. Hier stellt sich für mich die Frage ob hier ein Stausack aus dem UL-Bereich (z. B. EXPED Drybag UL, SEA TO SUMMIT Ultra Sil Dry Sack, etc.) aufgrund ihrer Stabilität in Frage kommen. Die kleinen D-Ringe am Rollverschluss und die Säcke selbst wirken nicht so, als würden Das Gewicht von 6-8 Tagen Lebensmittel aushalten würden? 

Ebenso unsicher bin ich mir bei der Grössenwahl. Ich gehe derzeit von einem Packsack mit einem Volumen von 8, 10 oder 13 Litern aus.

Jetzt seid Ihr gefragt... ist ein UL-Stausack robust genug? Welches Volumen hat Euer Lebensmittelvorrat oder welches würdet Ihr empfehlen? 

Lösungen/Produktverschläge erbeten! Danke!
 

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Persönlich nutze ich einen einfachen Beutel mit Schnürzug aus 38g/m² Gleitschirmnylon (das gibts leider zur Zeit nicht mehr), so was zu nähen dauert vielleicht 20min und hält schon gute 5000km ohne Defekte oder Löcher. Da es hier keine Bären gibt, muss man sein Essen auch nicht richtig aufhängen: In 99% der Nächte schlafe ich mit meinem Essen, wenn es mal Stellen mit vielen Nagern gibt (zB Campingplätze, Schutzhütten oder alles andere das danach aussieht, als ob häufiger Leute dort campen) hänge ich den Beutel einfach an einen Ast. Bei Mäusen reicht es normalerweise, den Beutel vom Boden weg zu bekommen.

Das Volumen ist natürlich vom Nutzer abhängig. Persönlich habe ich gern einen tendenziell zu großen Beutel, um mein Essen locker im Rucksack verteilen zu können, wodurch das Rucksackvolumen besser genutzt werden kann, andere Leute mögen Rollverschlüsse um das Essen weiter zu komprimieren. In der Regel sind 15-20L eine Mittlere Größe in die man 5-6 Tage Essen noch relativ problemlos rein bekommen sollte.

Und: natürlich ist ein UL-Beutel robust genug. Die Betonung liegt hier auf robust genug. Die gesamte Idee des UL-Trekkings dreht sich darum passende Ausrüstung zu haben, die nicht unnötig massiv ist, sondern eben robust genug ist um den Ansprüchen gerecht zu werden ohne bei der Nutzung kaputt zu gehen oder funktionelle Einbußen zu haben. Wer seine Ausrüstung so wählt/ baut, dass sie den normalen Einsatz nicht übersteht, ist selbst Schuld; das ganze nennt sich dann "Stupid Light"

 

schöne Grüße
Micha

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plastiktüte(n) - nich nachgewogen.

und es gibt doch bären ausser bruno, nämlich so ab polen/slowakei. die slowakische tatra z.b. is im winter nich nur wg erosion gesperrt.

:-)

Bearbeitet von Gast
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Habe (noch) keinen Stoffbeutel für sowas. Solange nehme ich Müllbeutel, die kann man auch für andere Dinge nutzen.

Mich haben bsilang noch keine Nager usw. besucht - aber massenweise Nacktschnecken! :-(

Die werden magisch von meinem Essen angezogen. Dagegen hilt das frei Aufhängen mit dünner Schnur völlig.

Gereon

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Das Essen verstaue ich in der Regel lose und fülle damit Hohlräume im Rucksack. Reis kommt  fertig portioniert in so kleine leichte Plastiksäcke zum verknoten. Öl packe ich zusätzlich in einen Plastik Beutel. Ich brauchte in Europa noch keinen besonderen Schutz vor Tieren. Natürlich sieht es in Bärengebieten anders aus.

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  • 2 Wochen später...
Am 7.12.2016 at 16:59 schrieb schrenz:

Hat jemand in der Hinsicht Erfahrungen mit den europäischen Bärengegenden?

Angeblich (!?) sollen sie ja nicht so auf Camper konditioniert sein wie ihre amerikanische Verwandtschaft. 

Aus der Slowakei und auch aus Polen kommen immer wieder mal Medienberichte und Warnungen vor Bären.

Besonders in der Hohen Tatra soll es noch eine große Anzahl von Braunbären geben. Habe mal vor kurzem gelesen, dass alleine in der Slowakei jährlich sechs Menschen von Bären angegriffen werden sollen.

Gerade gefunden: http://m.spiegel.de/wissenschaft/natur/a-1086406.html

 

 

Bearbeitet von DaFi
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vor 8 Stunden schrieb Dr. Seltsam:

Da steht aber nichts davon, dass in der Slowakei jährlich sechs Menschen von Bären getötet werden. Würde mich auch sehr wundern, wenn das stimmt.

Ich korrigiere: angegriffen werden, nicht sterben! War auch ein anderer Artikel und nicht der verlinkte!

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Am ‎23‎.‎11‎.‎2016 at 15:34 schrieb DaFi:

Hallo UL-Freunde, 

ich möchte nach und nach meine bestehende Ausrüstung auf UL umstellen und optimieren. Dabei beschäftigt mich derzeit der Transport und die Lagerung von Lebensmittel während einer Tour.  Da sich hier ein paar Jahre UL-Erfahrung versammelt haben, würde ich gerne wissen, wie Ihr den Nahrungsmitteltransport und Lagerung auf Euren Touren handhabt. 

Szenario:
6-8 Tage in Mitteleuropa (Deutschland, Österreich, Italien, Schottland, etc.)

Nutzt Ihr Bear Bags (wie z. B. von Ursack), normale Stausäcke oder habt Ihr ganz andere Lösungen? Lebensmitteltonnen scheiden wohl auf Grund deren Eigengewichts aus (zumindest in Gebieten in denen sie nicht vorgeschrieben sind). Mit Bären sollte im genannten Bereich auch nicht zu rechnen sein, jedoch möchte ich die Lebensmittel im Rucksack sicher verpackt wissen und auch im Lager keine Nagetiere etc. anlocken. 

Hallo DaFi

Meist liegt meine Verpflegung ohne weitere Säcke im Rucksack und bleibt über Nacht dort drin. Der Rucksack liegt dann mal unter den Füssen oder an der Eingangsseite.

In Europa habe ich noch nie einen extra Sack für's Essen benutzt und bis auf einen (!)Zwischenfall (Fuchs) in mittlerweile sicher über 1000 Nächten (Global) passierte damit noch nie was. (Ausnahme ist Spitzbergen, aber Eisbären stellen ganz andere Anforderungen an Deine Sicherheit. Da spielt der Essensbeutel eine sehr untergeordnete Rolle.)

OT:

Ein Teil dieser 1000 Nächte habe ich Gebieten mit vielen Bären verbracht (gewissen Regionen im Himalaya/Transhimalaya und Rockies, sowie weitere Gebirge Alaska/Canada, Spitzbergen)

Wenn Du zur Essensaufbewahrung im Bärenland Fragen hast kann ich Dir gerne ein paar Tipps geben.

Am ‎23‎.‎11‎.‎2016 at 15:34 schrieb DaFi:

Im Moment tendiere ich zu einem wasserdichten Stausack den man bei Bedarf mit einem kleinen Karabiner und einem Seil an einen Baum hängen kann. Hier stellt sich für mich die Frage ob hier ein Stausack aus dem UL-Bereich (z. B. EXPED Drybag UL, SEA TO SUMMIT Ultra Sil Dry Sack, etc.) aufgrund ihrer Stabilität in Frage kommen. Die kleinen D-Ringe am Rollverschluss und die Säcke selbst wirken nicht so, als würden Das Gewicht von 6-8 Tagen Lebensmittel aushalten würden? 

Ebenso unsicher bin ich mir bei der Grössenwahl. Ich gehe derzeit von einem Packsack mit einem Volumen von 8, 10 oder 13 Litern aus.

Jetzt seid Ihr gefragt... ist ein UL-Stausack robust genug? Welches Volumen hat Euer Lebensmittelvorrat oder welches würdet Ihr empfehlen? 

Lösungen/Produktverschläge erbeten! Danke!
 

Schottland... Baum... die Wälder dort werden oft stark bewirtschaftet. Die paar wenigen Caledonian Forests eigenen sich sicherlich, aber in Schottland bist Du schnell mal in baumlosen Gefilden. Im Zweifel schnalle ich den Rucksack an einem Stock (Zeltstange) fest, aber meist ... meh...

Für rund eine Woche würde ich den 13 L Sack nehmen. Wenn Du immer wieder mal unterwegs einkaufst und nicht immer an super kompakte Nahrung gelangst, sind 10 L für 8 Tage zu knapp. Ausser Du isst (sehr) wenig  Dann kommt ja womöglich noch weiteres in den Sack um Gerüche vom Schlafplatz fern zu halten.

Bei UL-Säcke (Ultra-Sil von S2S oder UL Fold von Exped) stimmt  für mich das Verhältnis aus Gewicht zu Robustheit nicht. Auf mehrmonatigen Touren (wenn im Bärenland) sind die Teile voller Flicken...  . OPsak (als Alternative zu Rollverschluss) hält nicht schlecht, wenn man zu Beginn beidseitig die obere Klebnaht (wo der Verschluss sitzt) mit gutem Klebeband verstärkt. Die reissen dort sonst gerne auf. Wenn ich im Bärenland unterwegs bin ist Essen (und weiteres) in Exped Fold Drybag (oder ähnliches) und dieser dann über Nacht im Ursack, der mit Dyneema und irgend einer Form von Mini-Karabiner (S-Biner finde ich eigentlich am handlichsten). Vorsicht mit der Dyneema-Schnur, oder auch der Dyneema/Polyester-Schnur. Die sind schön dünn und leicht, schneiden aber in einen Ast gerne ein und können klemmen, dann hilft nur Klettern oder Gewalt... Wähle den Ast weise. Wenn Du keine guten zur Wahl hast und nur Morsche vorhanden sind, denke daran in Schutz zu gehen, wenn der Ast belastet wird, oder gar nicht erst den Baum zu "missbrauchen".

Grundsätzlich ist Dein Ansatz ja toll - das Essen ausser Reichweite von Tieren zu halten (vorallem auch für die Tiere sinnvoll - man denke an Plastik...) und wenn Du das konsequent machen willst, solltest Du auch andere Dinge wie Zahnpasta/-bürste, Crèmen und Salben etc. mit dem Essen aufhängen.

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Persönlich bin ich mit einem transparenten NoaksBag in Gr. XL sehr zufrieden. Die Beutel schließen sehr gut und dicht, lassen Gerüche nicht nach außen  und weil sie durchsichtig sind, sieht man, was der Speiseplan noch so hergibt. Die Größe 35 cm x 50 cm passt bei mir sehr gut aufrecht in den Rucksack. Die Tagesration und kleinere Snacks kommen in einen kleineren Ziplock Beutel oben rein in den Rucksack, damit ich nicht wegen jedem Riegel an die große Vorratskammer muss. Dicht sind die Teile, was Geruch und Flüssigkeiten angeht. Mir ist mal ein Obstler drin ausgelaufen. Von aussen wurde es weder nass, noch habe ich was gerochen :) Der Beutel in XL wiegt 40g, was für die Robustheit und Größe des Teiles in Ordnung geht.

 

Bearbeitet von PaulPullover
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  • 3 Wochen später...

Vielen Dank an Alle die hier bislang Ihre Erfahrungen und Einschätzungen mit mir teilten. Ich habe mich dazu entschlossen auf meinen nächsten Touren vorbereitet zu sein und mir vorübergehend dieses Bear Bag Set hier zusammengestellt:

1 x EXPED Fold-Drybag L (13 Liter Packsack mit Rollverschluss; 54g)
1 x TOAKS Packbeutel (Zubehörbeutel des Titanium Windscreen; 2g)
1 x EDELRID Micro 0 Karabiner (4g)
10 m EDELRID Multicord SP 2mm (20g)

Macht in der Summe ein Gesamtgewicht von 90g. Beim Fold-Drybag könnte man mit Sicherheit noch das ein oder andere Gramm sparen wenn man auf die UL Variante von EXPED oder eines anderen Herstellers zurückgreifen würde.

 

bearbag.jpg

Bearbeitet von DaFi
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Am 11/23/2016 at 15:34 schrieb DaFi:

Szenario:
6-8 Tage in Mitteleuropa (Deutschland, Österreich, Italien, Schottland, etc.)

Dein Bear Bag Set sieht cool aus. Würde ich glatt so mit nach Kanada nehmen. Aber für die genannten Länder ist das überflüssiges Gewicht. Wozu ist der TOAKS Packbeutel da?

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vor 1 Stunde schrieb SouthWest:

Dein Bear Bag Set sieht cool aus. Würde ich glatt so mit nach Kanada nehmen. Aber für die genannten Länder ist das überflüssiges Gewicht. Wozu ist der TOAKS Packbeutel da?

wie schon einige hier schrieben, wird es wohl in den aufgeführten Ländern überflüssig sein, unbestritten! Sollte die Tour jedoch nach Polen oder in die Slowakei gehen, wäre so ein Setup aber nicht unbedingt von der Hand zu weisen. 

Der Kleine TOAKS-Packbeutel dient zum einen als Transportbeutel für die Multifunktionsleine und dem Karabiner, zum anderen kann er z. B. mit einem kleinen Stein befüllt als Wurfsack verwendet werden um so die Leine über einen Ast zu bringen. 

Habe mich hier an der "PCT Method" orientiert (http://theultimatehang.com/2013/03/hanging-a-bear-bag-the-pct-method/).

Da ich kein großer Fan davon bin sämtliche Dinge (vor allem Lebensmittel) lose im Rucksack zu haben und es gerne etwas geordnet wissen möchte, kann ich mir im Moment nicht vorstellen auf einen Foodbag zu verzichten. In diesem Fall würde sich das überflüssige Gewicht auf 26g (TOAKS Packsack, Multicord und Karabiner) belaufen.

 

Bearbeitet von DaFi
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