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Ultraleicht Trekking

Aufstellstange für 1 Person Pyramidenzelt


ThomasD

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

die Aufstellstangen welche ich für (1 – Personen) Pyramidenzelte gefunden habe (ob selbst gebaut oder käuflich) sind alle starr. Ich hätte eher intuitiv auf eine flexiblere Variante zugegriffen. Aus meiner Sicht: der Wind überträgt die Energie auf das Außenzelt. Das Außenzelt würde die Energie zum Teil an die die  Stange übertragen. Die Stange würde sich biegen und baut so ein Teil der Energie ab. Das würde aus meiner Sicht das Zeltmaterial weniger belasten. Oder man müsste bei der Verwendung von starren Aufstellstangen zumindest die Abspannpunkte etwas flexibel machen um das Zeltmaterial zu schonen.

Die Fragen:

- Aufstellstange für 1- Person Pyramidenzelt (aus Nylon) eher fest oder flexibel?

- Welches Modell?

Danke und viel Grüße

Thomas

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Interessantes Thema, da müsste man mal die Wissenschaft ranlassen. Zumindest was die Schnüre angeht, gibts da ja ganz klar den Trend zu Dyneema, also möglichst dehnungsarm, wobei manche dann wieder irgendwelche expander zwischenschalten. 

Mein Bestreben ist immer dass das Zelt sich im Sturm möglichst wenig bewegt, damit ich pennen kann und nicht ständig die Zeltwand auf der Nase habe. Das Zeltmaterial (Stoff/Nähte) muss das aushalten, wobei Flattern auch ne Belastung darstellt ( mein Schrebergartennachbar muss jedes Jahr seine Schweizerfahne austauschen :-D).

Von daher wäre meine Wahl bei der Stange auf jeden Fall ne Starre.....wenn die nicht schwerer wäre als ne flexible! Aber da ich eh nen Trekkingstock( mit Verlängerung) benutzen würde, und auf grund von Grösse/ Gewicht keinen allzu dünnen, wäre die Entscheidung dadurch vorgegeben.

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Sehe das auch so wie paddelpaul.

In den meisten Faellen wird das Zelt eh aus Si-Nylon sein, das dehnt sich schon genug :-)

Natuerlich ist es so, dass das schwaechste Glied der Kette nach gibt und wenn man vernuenftige Spannschnuere, Stange und Heringe hat und diese in einem nicht allzu lockeren Boden stecken, es vermutlich rein theoretisch die Naehte an den Flares sein werden, aber 

a ) wuerde ich mir bei einer min 6eckigen Pyramide in vernuenftiger Qualitaet um Diese keine Sorgen machen, mit dem WickiUp bzw Shangri La 3 haben wir u.A. bei Paddeltouren vom ODS-Stammtisch schon unter derartig heftigen Bedingungen gestanden und da hat nie etwas geschwaechelt (auf ODS gab es einen Fall einer abgeknickten Stange bei viel Neuschnee, aber auch unter den Bdingungen war bei uns nie etwas)

b ) ist das von paddelpaul erwaehnte Thema "..... dass das Zelt sich im Sturm möglichst wenig bewegt, damit ich pennen kann..." nicht zu unterschaetzen. Ein kleines Lavvu ist ja kein 5-Stangen-Geodaet und ich habe schon im Shangri La 3 Bedingungen z.B. bei Gewitterstuermen erlebt, die das Teil zwar ausgehalten hat, wo es aber trotz sehr strammer Abspannung derartig heftig geschlagen hat (da konnte man nicht mehr von Flattern reden :-D) dass an Schlaf oder "offenen" Schlafsack nicht zu denken war.
Mit irgendwelchen Gummispannern in den Spannschnueren oder einer nachfedernden Stange haette sich dieser Effekt noch verstaerkt.

c ) Leichte, biegsame Stangen (z.B. duennere Alustangen wie 8,5 - 9,5 mm Zeltgestaenge) brauchen eine Ecke Vorspannung, damit sie bei Windboeen nicht zu sehr federn, dann letztendlich zwischendruch "abheben" und anschliessend unten verrutschen, dass sie dann flach liegen.
Das muss der Zeltschnitt aber auch hergeben, das ist z.B. beim Firstzelt Tarptent Stratospire der Fall, bei Tarps kann man das stark durch den Spannschnur-Winkel beeinflussen, bei den meisten Lavvus ist es aber nicht der Fall.
Deswegen wuerde ich auch aus diesem Grund dort keine duennen, biegsamen Stangen verwenden.


Die besten Stangen sind in meinen Augen die Treckingstoecke, falls man mit Diesen laeuft.
Bei einer Hoehe, die ueber die Laenge eines Stockes raus geht, wuerde ich immer beide Stoecke, gebuendelt, etwas gegenmeinander verschoben und nicht eine Verlaengerung fuer einen Stoeck verwenden, warum soll ich das System unnoetig schwaechen...

Wenn ich ohne Stoecke unterwegs waere und beim Lavvu keine org Stange dabei waere, wuerde ich bei kleineren 1 P Lavvus, wenn ich Gewicht sparen wollte, minimal die 11 mmm Stange von Tarptents verwenden, natuerlich passt die nicht in der org Laenge fuer alle 1 P Lavvus, aber z.B. bei sackundpack.de haben sie einen externen Mitarbeiter, der mit entsprechendem Aufpreis die auch auf jede gewuenschte Laenge "schnitzt" :-D

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 @paddelpaul und @khyal: Danke für die Antworten. Das hilft bei der Entscheidung :)

Zitat

In den meisten Faellen wird das Zelt eh aus Si-Nylon sein, das dehnt sich schon genug :-)

Wenn das bei Nylon so ist, dann könnte eine staare Stange tatsächlich reichen.

Zitat

Die besten Stangen sind in meinen Augen die Treckingstoecke, falls man mit Diesen laeuft.

Das ist bei mir (noch?) nicht der Fall. Da ich idR im Hochgebirge unterwegs bin und auf Klettersteige gehe sind sie in dem Augenblick eher hinderlich für mich.

@all: würde mich über Links zu möglichen Aufstellstangen freuen ... momntan ist mein absoluter Favorit der Selbstbau von AndreasK

Viele Grüße

Thomas

 

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vor 8 Stunden schrieb ThomasD:

@all: würde mich über Links zu möglichen Aufstellstangen freuen ... momntan ist mein absoluter Favorit der Selbstbau von AndreasK

 

 

 

Deswegen hatte ich Dir ja den Link zu der Tarptent-Stange, was dann letztendlich 11 mm Easton-Alu ist, reingestellt.

Nur mal zur Einschaetzung, beim Stratospire 1 verwende ich 9 mm DAC Featherlite, wenn ich mit dem Zelt z.B. beim Paddeln ohne Stoecke unterwegs bin.

Um Dir Vorschlaege zu machen, waere es evtl sinnvoll, dass Du erstmal schreibst, welches Lavvu Du hast, die Stange wuerde ich auch danach auswaehlen, welche Flaechen und Form das Lavvu hat.
Wie hoch die Kraefte sind, die auf der Stange landen, haengt ja nicht nur von der Windstaerke / Richtung und Flaeche des Lavvu ab, siondern auch vom Verhaeltnis Durchmesser / Hoehe, absoluter Hoehe, wieviel Eck, welches AZ-Material usw

Ich wundere mich ein bisschen ueber Lavvu-Nutzung im Hochgebirge, auch wenn ich jahrelang ueberwiegend mit kleinen Lavvus beim Wandern unterwegs war, fand ich sie rel suboptimal im Hochgebirge, dort hat man man ja nun haeufig staerkere Winde in Kombination mit schlechtem "Heringsgrund" und ein Lavvu ist ja nun sehr darauf angewiesen, dass alle Heringe gut halten...

Dort wuerde ich eher 3 Stangen-Geodaeten wie z.B. das Lightwave G20 (rel schwer), alternativ das Scarp, je nach Einsatzziel mit Crossbows, einsetzen. Im letzten Jahr war ich unter solchen Bedingungen auch haeufiger mit dem Stratospire unterwegs, frueher mit dem (Double) Rainbow. Empfand ich alle als entspannter beim Setzen der Heringe, als Lavvus wie SL3, WU3 oder 4... ausserdem sind sie bei staerkerem Wind leiser, dass man vernuenftig Weiterpennen kann

 

Was nun die Anleitung von Andreas betrifft, macht es Spass, so saubere Arbeit zu sehen und so eine ausfuehrliche, klare Anleitung zu lesen, sehr schoen...
 

Muss allerdings "sagen", dass ich eigentlich nicht so ein Freund von Carbonstangen bin, deutlich empfindlicher als Alu und wenn sie ueberlastet sind, "splittern" sie eher ueber ein laengeres Stueck (kenne das zumindest bei Carbon kontra Alumasten so..), bei einem Bruch unterwegs laesst sich imho Alu leichter fixen.

Aber das sind nur meine Prioritaeten, der Naechste sieht es komplett anders...vielleicht muss ich auch einfach mal Carbon bei Zelten testen, wenn ich es mir so ueberlege, ist mir bei Zelten bestimmt schon seit 15 Jahren keine Stangen mehr gebrochen (und das bei ca 3 Monaten / Jahr im Zelt)....

Es laesst sich klar mit Carbonstange etwas Gewicht sparen z.B. wenn wir mal von 1,5 m Laenge ausgehen, wuerde die von mir verlinkten Easton-Alu-Stange ca 145 g wiegen und die Carbon-Loesung von Andreas 136 g, wobei Diese im staerkeren Wind auch etwas steifer sein muesste..

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Es geht um ein Trollhaus 1, (l/ b/ h) 275/ 130/ 135 cm, rechteckiger Grundriss. 

96 g wiegt eine Stange dafür, nicht 136 g. ;)

Unterschätze mal die Carbonstangen nicht! Die Pre-preg-Rohre sind um einiges steifer als die günstigen pultrudierten. Und bei dem Durchmesser, selbst bei nur 0,5 mm Wandung, können die einiges ab. Nur auf punktuelle Belastung, z.b. drauftreten, reagieren die sehr empfindlich. (mir ist das schon passiert :oops:)

Kleine Pyramiden haben schon ihre Berechtigung im Gebirge. In der Größe sind die echt windschnittig und die Aufstellfläche ist relativ klein. Essentiel ist aber, wie du sagst, eine stabile Aufstellstange (die muss immense axiale Kräfte aufnehmen) und eine vernünftige Bodenverankerung. Für die Touren die ich bislang oberhalb von 2000 hm unternommen habe, haben immer Titan Rockpins ausgereicht. Ansonsten wären die verstellbaren Leinen zur Bodenabspannung max. 50 cm lang, dadurch kann man auch schön mit Felsbrocken als Fixpunkte arbeiten. 

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vor 14 Stunden schrieb Andreas K.:

Es geht um ein Trollhaus 1, (l/ b/ h) 275/ 130/ 135 cm, rechteckiger Grundriss. 

96 g wiegt eine Stange dafür, nicht 136 g. ;)

Unterschätze mal die Carbonstangen nicht! Die Pre-preg-Rohre sind um einiges steifer als die günstigen pultrudierten. Und bei dem Durchmesser, selbst bei nur 0,5 mm Wandung, können die einiges ab. Nur auf punktuelle Belastung, z.b. drauftreten, reagieren die sehr empfindlich. (mir ist das schon passiert :oops:)

Kleine Pyramiden haben schon ihre Berechtigung im Gebirge. In der Größe sind die echt windschnittig und die Aufstellfläche ist relativ klein. Essentiel ist aber, wie du sagst, eine stabile Aufstellstange (die muss immense axiale Kräfte aufnehmen) und eine vernünftige Bodenverankerung. Für die Touren die ich bislang oberhalb von 2000 hm unternommen habe, haben immer Titan Rockpins ausgereicht. Ansonsten wären die verstellbaren Leinen zur Bodenabspannung max. 50 cm lang, dadurch kann man auch schön mit Felsbrocken als Fixpunkte arbeiten. 

Dass Lavvus, gerade wenn sie moeglichst viele Ecken haben (z.B. 6eck besser als 4eck) sehr windstabil sind, wenn die Heringe alle richtig halten sehe ich auch so. Ich habe da auch genuegend empirische Werte :-D, div SL3 / 4 gehabt / benutzt, beim koelner ODS-Stammtisch hatten wir zeitweise 11 oder 12 SL3 in "Stammtisch-Besitz" und ich habe div groessere Lavvus fuer unsere Gruppen. Da war ich die erste Jahre immer wieder erstaunt, wieviel Wind sie ab 6eck abkoennen.

Dazu kommt, dass sie recht einfach zu naehen sind und es entsprechend preiswerte Zelte in dem Bereich gibt.
Meist sind sie auch fuer Newbies recht einfach aufzubauen und wenn man keine Stange braucht, da man mit Stoecken laeuft, recht leicht.

Aber sie sind halt darauf angewiesen, dass die Heringe alle halten und es wirkt, wenn es windfest stehen soll, auch eine rel hohe Kraft auf die Heringe. Natuerlich kann man immer gut haltenden Grund durch schlecht haltenden Grund & Skills ersetzen, gehen tut das alles, ich war ja selber ein paar Jahre nur mit kleinen Lavvus wandermaessig unterwegs.

Aber ich kann mich z.B. auch "spaeter" an Naechte erinnern, wo z.B. auf ein paar cm Erde mit Fels drunter nachts staerkerer Wind auf kam und alle mit Lavvus nachts raus durften, Heringe wieder einklopfen und ich im G2 Ultra oder Stratospire 1 durchgepennt habe.
Mir passiert es halt auch haeufiger, dass ich in Gebieten unterwegs bin, wo einfach laengere Zeit kein Campground kommt und ich dann irgendwann in der Nacht im Stirnlampenlicht evtl im Regen die Huette aufbaue, da will ich, das das Ding einfach in spaetestens 2 min sauber steht, egal was fuer ein Grund ist...:-D

Naja und die Aufstellflaeche des IZ ist im Verhaeltnis zum nutzbaren Raumvolumen recht gross d.h. wo ich in felsigen Gegenden das IZ von nem Rainbow oder Stratospire 1 noch hingequetscht bekomme, kann es fuer ein Lavvu schon wieder zu eng sein.
Was nun die Dynamik im Wind betrifft, kann nach meinen Erfahrungen ein 4eckiges Lavvu, wie auch das Trollhaus nicht mit Zelten wie dem Rainbow oder Stratospire 1 mithalten, aber ist natuerlich auch 300 g leichter, da setzt jeder andere Prioritaeten.


Ist halt wie beim Mittelstab Carbon kontra gutes Alu, bei 135 wuerde der Easton Alustab ca 30 g mehr wiegen, da kann ich gut verstehen, wenn jemand mit nem Carbonstab unterwegs ist. Mir ist die Tritt / Schlagfestigkeit und die leichtere Reparierbarkeit unterwegs bei Alu wichtiger, dafuer nehme ich halt das Mehtrgewicht in Kauf.

Da muss halt die Ausruestung zum Zielgebiet und den eigenen Prioritaeten passen.


Wenn es noch leichter sein soll und in nicht so windexponierte Gegenden geht, ist ja auch das Gossamer Gear The One mit 560 g eine nette Option...

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@khyal: das Tarptent Rainbow habe ich in die engere Auswahl genommen. Es ist mit Sicherheit ein gutes und durchdachtes Zelt. Allerding aufgrund dieses Videos doch wieder verworfen, da ich ähnliche Erfahrungen mit meinem Hubba Hubba HP gesammelt habe:

Deine Anmerkungen nehme ich natürlich aufgrund Deiner jahrelangen Erfahrung sehr ernst und bedanke mich an der Stelle für die Ausführliche Beteilgung. In Punkten Heringe und Verankerung stimme ich Dir voll und ganz zu, wie auch mit der Aufstellfläche etc.Ich bin gespannt ob ich von ähnlichen Erfahrungen in Zukunft berichten werde.

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vor 5 Stunden schrieb ThomasD:

@khyal: das Tarptent Rainbow habe ich in die engere Auswahl genommen. Es ist mit Sicherheit ein gutes und durchdachtes Zelt. Allerding aufgrund dieses Videos doch wieder verworfen, da ich ähnliche Erfahrungen mit meinem Hubba Hubba HP gesammelt habe:

 

Tja man kriegt jedes Zelt klein, wenn man es falsch aufbaut...

Das (Double) Rainbw steht am windstabilsten, wenn man es schraeg mit einem Ende in den Wind stellt und nicht mit der Breitseite und man koennte natuerlich auch Abspannschnuere benutzen, waere sinnvoll in staerkerem Wind

:-D

Zum Double Rainbow unter etwas heftigeren Bedingungen (Sierra di Cazorla, Januar) habe ich drueben auf ODS was geschrieben..."Meine Erfahrung mit Tarptent Double Rainbow bei kaltem, schlechtem Wetter"...

 

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moin thomas,
bei dem beispiel mit dem double rainbow kann man schön sehen, wie ein zelt mit flexibler stange bei sturm "relativ unbewohnbar" wird. da hätten die beiden sturmabspannungen auf luv auch nicht viel gebracht. ;-) bei einer kuppel sind die sturmabspannungen am effektivsten, wenn sie direkt am gestänge angebracht werden können.

bei einem mid oder einem laavu, wird der winddruck hauptsächlich über die hauptnähte, an die heringe übertragen. dabei sind sturmabspannungen eher nützlich um den wohnraum auf luv zu erhalten. ab bft. 7-8 nehme ich sogar etwas zug aus den abspannungen raus, um den druck eher flächig, stand punktuell zu halten. die stange wird dabei in der mitte extrem belastet und beginnt ab einer gewissen windstärke, in den böen zu vibrieren.

natürlich kann man beim stangendurchmesser immer weiter an die belastungsgrenzen gehen, dann müsste allerdings die kraft irgendwann über stangenabspannungen abgeleitet werden. (wie hier bei den handy hammocks) : http://bushcraftandsurvivalskills.blogspot.de/2012/10/handy-hammock-worlds-lightest-self.html .... sonst kommt es zum bruch.

lg. -wilbo-

bruch_1.JPGbruch_3.JPG

Bearbeitet von wilbo
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@khyal: selbst wenn man das Zelt in die richtige Windrichtung spannt, kann sich der Wind im laufe der Nacht drehen, so dass das Zelt dann doch wieder falsch zum Wind steht. Das passierte mir mit meinem Hubba Hubba HP gelegentlich, weshalb ich von Kuppelzelten erst mal abgesehen habe (Außerdem schön auch mal was anderes zu probieren :-))  Nach wie vor halte ich aber das Tarptent Rainbow für eine beachtenswerte Behausung.

@wilbo: ist die geknickte Stange von Dir? Kannst Du was zu den Randbedingungen sagen? (Länge, Wandstärke, Einsatz etc)? Die Ableitung der Kräfte ist auf jeden Fall einen Blick wert finde ich. Ich weiß nicht ob ich das so in einer Pyramide praktizieren würde, aber für alle technikfans ein toller Effekt finde ich.  

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der bruch entstand unspektakulär, durch schneelast bei uns im garten. die stange war, (alu, serienmäßig 180 cm, durchmesser knapp 20 mm, 1 mm wandstärke) in ein shangri la-4 eingebaut.
aufgrund des flacheren dachwinkels bei sh-4, bleibt der schnee auf dem rand vom zelt liegen. über nacht rutschte weiterer schnee von oben nach, so dass sich rundum der druck auf die stange immer mehr steigerte. irgendwann kam halt ein windstoss hinzu und die stange gab nach.

eineinhalb_tipis.JPG

... andere hatten keine probleme mit dem setup, (vielleicht kein wind)
http://woodtrekker.blogspot.de/2011/10/golite-shangri-la-5-snow-test.html

parallel dazu hatte ich ein tentipi aufgebaut. daran kann man gut sehen, wie durch steilere dachwinkel die schneelast besser abgeleitet wird.

zwei_tipis.JPG

hätte ich im sh-4 geschlafen, wäre es wahrscheinlich nicht zum stangenbruch gekommen. man würde ja bemerken wie sich die stange durchbiegt und dann die schneelast einfach vom dach wegdrücken.

lg. -wilbo-

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+1 für eine möglichst starre Stange. Sobald eine Stange irgendwie ausknickt kann sie nur noch einen Bruchteil des senkrechten Druckes ab.

Sobald die Stange eine Kurve bekommt, wirken seitliche Kräfte, das maximale Moment ist in der Mitte der Stange, deswegen bricht sie dort. Siehe Wilbos Bild.

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vor 1 Stunde schrieb FlorianHomeier:

+1 für eine möglichst starre Stange. Sobald eine Stange irgendwie ausknickt kann sie nur noch einen Bruchteil des senkrechten Druckes ab.

Sobald die Stange eine Kurve bekommt, wirken seitliche Kräfte, das maximale Moment ist in der Mitte der Stange, deswegen bricht sie dort. Siehe Wilbos Bild.

Stimmt von den Kraeften her, wenn die denn nun senkrecht, wie z.B. bei Schneelasten, wirken.
Bei Windboeen wirken die Kraefte auch in anderen Winkeln, man kann sich das am Besten verdeutlichen, wenn man sich das Ganze mit den entsprechenden "zerlegten" Kraftvektoren aufzeichnet.
Wer sich noch nicht verdeutlichen kann, wie stark die Belastung auf die Stange ist, soll mal versuchen, sie bei ordentlich Wind anzuheben :-D

vor 13 Stunden schrieb ThomasD:

@khyal: selbst wenn man das Zelt in die richtige Windrichtung spannt, kann sich der Wind im laufe der Nacht drehen, so dass das Zelt dann doch wieder falsch zum Wind steht. Das passierte mir mit meinem Hubba Hubba HP gelegentlich, weshalb ich von Kuppelzelten erst mal abgesehen habe (Außerdem schön auch mal was anderes zu probieren :-))  Nach wie vor halte ich aber das Tarptent Rainbow für eine beachtenswerte Behausung.

 


Klar mit dem drehenden Wind stimmt, deswegen bin ich auch nicht mehr so ein Freund von Tunnelzelten..
Aber im Video ist halt zu sehen, dass derjenige so ziemlich alles beim Aufbau falsch gemacht hat, was man falsch machen kann...Quer zum Wind...keine Abspannleinen....da kann das Ding bei strammen Wind nicht vernuenftig stehen...

Am 27.12.2016 at 10:33 schrieb wilbo:

moin thomas,
bei dem beispiel mit dem double rainbow kann man schön sehen, wie ein zelt mit flexibler stange bei sturm "relativ unbewohnbar" wird. da hätten die beiden sturmabspannungen auf luv auch nicht viel gebracht. ;-) bei einer kuppel sind die sturmabspannungen am effektivsten, wenn sie direkt am gestänge angebracht werden können.

 

Entscheidend ist bei viel Wind beim (Double) Rainbow vor allem die Abspannschlaufen am Gestaengebogen zu nutzen  und natuerlich haette das Abspannen der Apsis und des Gestaengebogens eine Menge gebracht.

Imho kann man auch nicht sagen, dass Sturmabspannungen immer am Effektivsten sind, wenn sie direkt am Gestaenge angebracht sind. Stimme Dir voellig zu, wenn in der Gegend der Flaeche, wo Gestaenge ist, abgespannt werden muss, dann ist es ein klarer Vorteil, da sich damit Kraefte "flaechiger" verteilen, aber haeufig ist es eben auch noetig, Kraefte auf groesserer AZ-Flaechen in "Gegenden" abzufangen, wo kein Gestaenge ist (typisches Beispiel Apsiden, Seiten oder Stirnflaechen).

Letztendlich ist es, wenn man die Dynamic raus laesst, rel simpel, die Windkraefte wirken auf die projezierte Flaeche in Windrichtung, am Boden weniger als im oberen Bereich.
Deswegen sind ja Zelte mit rel kleinen durchgehenden Flaechen und vielen Winkeln, wodurch die Flaechen "gebrochen" werden, wie bei min 6eckigen Lavvus, oder Zelte wie Scarp oder Stratospire ziemlich windstabil.
Naja und da wo eine groessere Windkraft wirkt, braucht es halt bei leichten Zelten Abspannschlaufen, um das abzufangen...



 

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@wilbo: Danke für die Infos. Aus was für eine Alusorte war denn die Stange?

@khyal: mir war nicht klar dass das Tarptent Rainbow Abspannschlaufen am Gestänge hat (ich sehe dort bis jetzt keine. Zumindest laut den Bildern im Internet). Wenn sich das Gestänge abgreifen lässt ist das natürlich eine sehr schöne Sache :)

@all: da ich an sich nach Vorschlägen für eine Aufstellstange bin (ca. 130 cm länge) frage ich mich beispielsweise ob die MSR Stange 1,2 im Trollhaus (bzw. allg. kleinen Pyramiden) genug belastbar ist? Verwendet die jemand. Gibt es Erfahrungen? Andere Alternativen?

Viele Grüße

Thomas

 

 

 

 

 

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Die Nordisk Tarpstangen gäbe es noch:

https://www.campz.de/nordisk-dac-tarp-pole-138m-373524.html?gclid=COTPjcnomNECFRMz0wodLpAP7Q&_cid=21_1_-1_9_1399_373524_146945516793_pla&ef_id=VT1qjwAABPFonHbc:20161229065258:s

Gibt es aber wieder nur im Doppelpack, müsste man ca. 5 cm Kürzen und das Gewicht ist mir nicht bekannt. 

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vor 3 Stunden schrieb ThomasD:

... Aus was für eine Alusorte war denn die Stange

das kann ich schwer beurteilen. es wird sicher eine wertige, härtere aluminiumlegierung gewesen sein, welche verwendet wurde. die stange ist an sich auch ok, sie war halt nur für diesen anwendungszweck zu unterdimensioniert. gekürzt habe ich das teil für kleinere mids immer noch in verwendung.

Zitat

Andere Alternativen?

die nestbaren alustangen von esvo sind stabil und leicht:
https://www.esvocampingshop.com/de/zeltzubehoer/zeltstangen-zeltgestaenge-de/teleskopierbare-zeltstangen/
leider ist der versand recht teuer und lohnt eigentlich nur als sammelbestellung.

es gibt diese stangen etwas schwerer und in nicht eloxiert von tatonka, (oder gebraucht im flohmarkt):
https://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php/95385-1-Zeltkram-u-A-Tarptent-Scarp-1-Stange-Bodenplane?highlight=tarpstange

bei den nestbaren stangen würde ich immer die längste stange wählen. dann kannst du selber entscheiden ob du dir eine stabilere stange aus den dicken segmenten, oder eine leichte aus den dünneren segmenten zusammenstellst.

sollten dich die nordisk stangen interessieren, könnte ich mal schauen was die wiegen.

lg. -wilbo-

Bearbeitet von wilbo
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@AndreasK: Danke. Die kannte ich noch nicht. Die verwendete Aluminiumlegierung, der Durchmesser und Wandstärke machen die Stange sehr intetessant.

@wilbo: Danke für die Alternativen. An dem Gewicht der Nordisk DAC 16 mm Variante bin ich sehr interessiert. Danke :) (Müsste ca. 200 g wiegen wenn ich jetzt nicht total daneben gerechnet habe?)

Viele Grüße

Thomas

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vor 9 Stunden schrieb ThomasD:

@khyal: mir war nicht klar dass das Tarptent Rainbow Abspannschlaufen am Gestänge hat (ich sehe dort bis jetzt keine. Zumindest laut den Bildern im Internet). Wenn sich das Gestänge abgreifen lässt ist das natürlich eine sehr schöne Sache :)

Eigentlich easy zu sehen z.B. auf der Seite des Herstellers oder auch bei sackundpack.de oder auch bei Fotos von mir "unterwegs" auf ODS Beispiel 1 und 2 :-D

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vor 3 Stunden schrieb Jeha:

Eine Alternative sind noch die Seitenstangen vom Hilleberg Altai:

135cm lang, DAC Pressfit, 13mm Durchmesser, 156g.

Sicher mit Pressfit ?
Meine das waere NSL...was ja auch das "bessere" Gestaenge ist...

btw Bis gut 10 mm bekommt man die DAC Elemente auch fuer einen fairen Preis bei extremtextil.de

Nestbare Stangen wuerde ich nicht nehmen, durch die Kroepfung / Nut haben die Stangen eine Sollbruchstelle, wodurch die Stangen genau an der Stelle bei hoeherer Belastung leichter brechen.
Sind uns frueher bei Camps bei mehr Wind sozusagen reihenweise bei Tarpstangen gebrochen, dann lieber hoeheres Packmass...
 

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@khyal: Sorry - ich bin wahrscheinlich sehr blind. Die Abspannschlaufen am Gestänge sehe ich immer noch nicht (an den Apsiden ja ... )

@jeha: tollet Tip - danke!

Momentan 3 Stk zur Ansicht bestellt (kann bei Interesse Fotos posten wenn die ankommen)

- MSR Adjustable Pole 1,2m
- Tatonka Tarp-Stange 220cm (sollte mit 3 Segmenten 132 cm ergeben)
- Nordisk DAC Tarp Short

Viele Grüße & Danke :)

Thomas

Ps.: die Hillberg werde ich auch noch ordern ...

 

Bearbeitet von ThomasD
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Nochmal kurz zu den auf eine Pyramidenstange einwirkenden Kräften zur Veranschaulichung: Die Stange hat an zwei Punkten Kontakt mit was anderem als Luft. Unten Boden, oben Stoff, beides beweglich und nicht irgendwie eingespannt. Dazwischen ist die Stange, und wird längs zusammengedrückt. Ein Kraftpfeil, das wars, nix zu zerlegen.

Jetzt ein Experiment zum selbermachen zu Hause: Trekkingstock oder gerade Alustange auf den Boden stellen, Hände oben flach druff und runterdrücken. Das bekommt man so kaum platt, aber vielleicht erreicht man mit genug Kraft den Punkt, an dem die Stange ausweicht. Vermutlich lässt man instinktiv sofort nach mit dem Drücken, denn wenn man mit gleicher Kraft weiterdrückt, zerstört man ziemlich sicher die Stange. Sobald die Stange ausweicht, wird es einfacher sie noch krummer zu drücken. Wir wissen das, und hören auf zu drücken, der Wind/ Schnee nicht.

Das Ausweichen der Stange bringt überhaupt erst nicht axiale Kräfte ins Spiel. Es ist aber zugleich bereits eine Überlastungssituation, welche bei gleichbleibender Last (ZB Schnee), zum Kollaps der Stange führt.

Wenn die Stange über die Länge homogen ist, wird sie, wie Wilbos Stange, ziemlich nahe der Mitte versagen, hier wird das Biegemoment am größten

Eine Pyramidenstange, welche bereits beim Zeltaufbau, ohne äußere Lasteinwirkung auf das Zelt, krumm ist, taugt imo nix. Federn können (müssen) Zelte mit Bögen.

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