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Ultraleicht Trekking

Portugal: Rota Vicentina & Fisherman’s Trail im Januar 2017


Stromfahrer

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Portugal: Rota Vicentina & Fisherman’s Trail im Januar 2017

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, keine Reiseberichte zu posten, sondern nur Erfahrungen rund um Gear-Mods. Aber da es nicht so viel Arbeit ist, habe ich statt eines schriftlichen Reiseberichts mal einige Videoschnipsel von der Tour zusammengeschnitten.

Im Video gibt es keine Fotos, es fehlen also Pflanzen, Gebäudedetails und solche Dinge. Aber ihr bekommt im Video sicher einen ganz guten Eindruck davon, wie sich der Trail im Januar anfühlt.

Das Laufen auf dem Trail ist weniger spektakulär als die Landschaft der Atlantikküste, die man so aber auch in Frankreich antrifft. Auf dem Historical läuft man im nördlichen Teil die meiste Zeit auf nassen (Winter) ausgefurchten Wirtschaftswegen durch Korkeichenwälder. Auf dem Fisherman’s läuft man zu 60% auf sandigen Dünenpisten. Aber es gibt auch Sahnestückchen mit schönen Pfaden, vor allem auf dem Fisherman’s Trail. Insgesamt (Kombination Historical + Fisherman’s) dürfte der Single-Trail-Anteil aber unter 10% liegen.

5899b8d7f3842_RotaVicentina(Tour-bersicht).thumb.jpg.5b414229872669e8cb985d76d2072864.jpgAnreise

Meine Reiseplanung bestand nur aus einem Hinflugticket und einer Übersichtskarte mit Verweisen auf die offziellen PDFs, die ich auf dem Smartphone dabei hatte. Hinkommen ist sehr einfach:

  • Flug nach Lissabon
  • Rote Metro zur Station San Sebastian (30 Minuten)
  • Dort 200 Meter zum Decathlon, Gas kaufen.
  • Weiter mit der blauen Linie zum Zoologischen Garten.
  • Dort den Rede-Expressos-Bus nach Santiago do Cacem (2:20 h).

Kann man bequem an einem Tag machen und noch einige Kilometer bis zum ersten Camp laufen.

Ich habe statt dessen am Donnerstag noch ausführlich Lissabons Winkel erkundet und den Bus erst am nächsten Morgen genommen.

Tourverlauf

Am Freitagmittag um 12 Uhr lief in Santiago do Cacem los. Anderthalb Tage lang ging es durch Korkeichenwälder. Da es zuvor 48 mm Regen gab, führte der Weg oft direkt durch das Wasser. Zäune mit Hunden dahinter oder dornige Hecken ließen oft kein Ausweichen zu.

Am Abend des zweiten Tages stand ich nach rund 60 Kilometern ich südlich von Porto Covo am Atlantik und baute meinen Poncho im Windschatten des Dünenbewuchses auf. Wild Zelten ist kein Problem für irgend jemand, solange man allseits die üblichen Grundregeln einhält.

Fortan reiht sich Bucht an Bucht. Ich habe sicher 100 Störche gesehen. Einige nisten direkt auf den Klippen vor der Küste. Die scheinen also hier zu überwintern und nicht bis nach Afrika zu ziehen.

Die Portugiesen sind unglaublich entspannt. Ich habe mehrfach Bars, Restaurants und bei teilweise üblem Wetter/Sturm auch Zimmer genutzt und war meist der einzige Gast. Doch statt das Restaurant zuzusperren heizen sie nur für dich ein, freuen sich sichtlich, wenn es dir schmeckt und zeigen dir Familienfotos oder diskutieren mit dir die Möglichkeiten der Winterrenovation und der Dekoration. Obwohl vielfach südländische Kompromisse zu sehen sind (irgendwas ist immer defekt oder muss renoviert werden), herrscht scheinbar eine grundsätzlich positive Haltung und die gebotene Leistung war immer mehr als ok. Sehr preiswert ist es für deutsche Verhältnisse obendrein.

Ich bin eigentlich alle Fisherman’s-Schleifen auch gelaufen, weil das Laufen an der Küste einfach schöner ist. Einige Mal bin ich morgens am Strand entlang gelaufen und ein oder zwei Kilometer später am anderen Ende wieder hoch. Sehr genussvoll! Die letzte Schleife habe ich individuell geändert und mehr Strand eingebaut und den Anschluss variiert. Es ist generell mit einer Topo-App völlig problemlos, dort eine Alternative zu gehen, weil das Hinterland der Küste durchzogen ist mit Dirt Roads.

Am Nachmittag des folgenden Freitags kam ich am Kap an, genoss den Abschluss und trampte dann im Sonnenuntergang nach Sarges (Zwischenstop an den Klippen westlich von Sarges empfohlen: Hammerbrandung). Dort aß ich mit einigen Kolumbianern indisch in Portugal :-) und buchte für den nächsten Morgen 6 Uhr den Rückflug Faro > Frankfurt (100 Euro). Nach dem Essen trampte ich weiter nach Faro (ca. 1 h) und nahm für 37 Euro ein sehr ordentliches Zimmer direkt am Flughafen.

Zusammenfassend

  • Ich war mit Bordgepäck unterwegs. Das war komplett problemlos und sehr angenehm. Die Zeltstange war aus Carbon und gleichzeitig Tragesystem, die Heringe aus Kunststoff. Ich wurde gründlich gefilzt, aber eigentlich nur, weil ich 6 Lebensmittelpakete im Rucksack hatte.
  • Insgesamt war der Fischerman’s recht schön, der Historical Way jedoch besteht hauptsächlich aus Dirt Road und das fand ich vielfach langweilige „Laufarbeit”. Aber ich laufe ja gern!
  • Die Richtung Nord-Süd fand ich sehr angenehm. Sonne im Gesicht, das Kap als sehr physisches Ziel – das iberische Ende Europas. Kein Industriehorizont, wie er sich in Nordrichtung bietet. (Im Frühjahr und Herbst ist der Trail wg. der Sonne evtl. anders herum sinnvoller.)
  • Das nächste Mal gehe ich ohne Shelter nur mit meiner Hüfttasche und nutze die hübschen, preiswerten Quartiere.
  • Das nächste Mal nehme ich keine Lebensmittel mit, sondern nutze die leckeren, preiswerten Angebote vor Ort. Ich musste mich förmlich zwingen, die mitgebrachten Rationen zu verbrauchen – was mir nur zum Teil gelungen ist. Insbesondere der Kaffee war in allen Bars immer hervorragend und mit 60 Cent viel zu erschwinglich, um ihn auszulassen.
  • Das nächste Mal würde ich wieder nur den Hinflug buchen und frei auf das Ende zu laufen. Das fand ich sehr angenehm. Kein Zeitdruck, keine Abkürzungen oder Flugwartetage notwendig. Einfach laufen, bis man da ist. Die TAP-Flüge ab Faro nach Frankfurt kosten früh gebucht rund 70 bis 80 Euro, kurzfristig gebucht 90 bis 110 Euro. Die Differenz war mir die frühe Festlegung nicht wert.

Würde ich den Trail weiterempfehlen?

Kommt auf die Erwartungen an.

  • Winterflucht? Ja.
  • Single Trail? Nur Fisherman’s laufen.
  • Wildheit und off-grid? Eher nicht.
  • Einführung des Partners in die Freuden des Wanderns? Warum nicht, man kann die Stimmung ja in jedem Ort mit gutem Essen und preiswerten Quartieren heben, wenn es nicht gut läuft.

Technische Daten

  • 3,8 kg Base weight (ohne Gas, Wasser, Lebensmíttel)
  • 3,2 kg Lebensmittel (90% hätte ich auch daheim lassen können.)
  • 7½ Tage gelaufen
  • 1× vom Hund gebissen worden (nicht von dem im Video)
  • 232 km getrackt

Wenn ihr Fragen habt, nur zu.

 

Bearbeitet von Stromfahrer
Anreise optisch strukturiert
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Stechkartuschen habe ich nicht gesehen (aber auch nicht gesucht). Die hatten rote Primus PowerGas 100er (4,95 Euro) und 230er (5,95 Euro). Angesichts des sehr preiswerten und lohnenden kulinarischen Angebots bedarf es eines starken Willens, mehr als eine 100er-Kartusche zu verbrauchen. Meine war am Ende noch immer zu gut 30% gefüllt.

Bearbeitet von Stromfahrer
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Am 7.2.2017 at 15:37 schrieb Breaze:

wir wollen von Cercal do Alentejo bis zur Küste und dann südlich den FMT bis nach Odeceixe laufen

Für die rund 84 km werdet ihr gerade mal nur 3 Tage brauchen, wenn ihr euch gern bewegt.

  • Zwar ist das Laufen auf dem Sand des Fischerman’s durchaus anstrengend, aber 25 km sind auch bei moderatem Tempo im Laufe eines Tages kein Problem.
  • In Vila Nova del Milfontes sollte um die Jahreszeit bereits die Bootsverbindung über die Mündung in Betrieb sein. Nehmt die! Das spart einen Haufen Straßenkilometer ein, ihr seid damit ca. 7 km kürzer unterwegs. Es ist mit Sicherheit auch das schönere Erlebnis.
  • Verlängerungsoption: Ich fand die ersten Kilometer des Historical von Santiago weg interessanter (Korkeichenwälder) als die südlichen Teile des Historical. Falls ihr mehr Strecke einplant, würde ich den Norden dafür präferieren.
  • Verlängerungsoption: Der Weg südlich von Odeceixe (ab Südende Schleife Fisherman’s) am Kanal entlang war für mich recht angenehm. Angenehmer als manch anderer Abschnitt des Historical. Aber das ist sicher Geschmackssache.
  • Verlängerungsoption: Die letzten 6 km zum Kap waren noch einmal schön als Abschluss. Mir hätte ohne Kap einfach was gefehlt.

Haltet euch also eine Verlängerungsoption parat oder nehmt euch Zeit für gutes Essen und Kultur.

Bearbeitet von Stromfahrer
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M. E. reicht es aus, spätestens eine Stunde vor Sonnenuntergang die Augen offen zu halten. Dann wirst du auf den folgenden 4 bis 5 km sicher was finden.

Einen Bauern, der im Stockfinstern mit seinem Pickup neben meinem Gatewood Cape hielt, habe ich gefragt, ob mein Zelt da ein Problem sei. Der war völlig entspannt und fröhlich.

Wenn du in Meeresnähe bist, kannst du meist auch hinter die Dünenkante zurückweichen. Dann hast du mehr Windschutz.

Ich fand die Platzsuche insgesamt schwieriger als in Lappland, aber doch ziemlich unproblematisch.

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vor 5 Stunden schrieb Stromfahrer:

 Die hatten Priumus rote 100er (4,95 Euro) und 230er (5,95 Euro). Angesichts des sehr preiswerten und lohnenden kulinarischen Angebots bedarf es eines starken Willens, mehr als eine 100er-Kartusche zu verbrauchen. Meine war am Ende noch immer zu gut 30% gefüllt.

Perfekt, danke. Von der leckeren und günstigen Küche habe ich schon mehrfach gelesen, daher haben wir auch vor uns weitestgehend daran zu erfreuen. Aber für den Kaffee morgens und als Notlösung kommt eine kleine Kartusche mit.

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vor 4 Stunden schrieb Stromfahrer:

Für die rund 84 km werdet ihr gerade mal nur 3 Tage brauchen, wenn ihr euch gern bewegt.

  • Zwar ist das Laufen auf dem Sand des Fischerman’s durchaus anstrengend, aber 25 km sind auch bei moderatem Tempo im Laufe eines Tages kein Problem.
  • In Vila Nova del Milfontes sollte um die Jahreszeit bereits die Bootsverbindung über die Mündung in Betrieb sein. Nehmt die! Das spart einen Haufen Straßenkilometer ein, ihr seit damit ca. 7 km kürzer unterwegs. Es ist mit Sicherheit auch das schönere Erlebnis.
  • Verlängerungsoption: Ich fand die ersten Kilometer des Historical von Santiago weg interessanter (Korkeichenwälder) als die südlichen Teile des Historical. Falls ihr mehr Strecke einplant, würde ich den Norden dafür präferieren.
  • Verlängerungsoption: Der Weg südlich von Odeceixe (ab Südende Schleife Fisherman’s) am Kanal entlang war für mich recht angenehm. Angenehmer als manch anderer Abschnitt des Historical. Aber das ist sicher Geschmackssache.
  • Verlängerungsoption: Die letzten 6 km zum Kap waren noch einmal schön als Abschluss. Mir hätte ohne Kap einfach was gefehlt.

Haltet euch also eine Verlängerungsoption parat oder nehmt euch Zeit für gutes Essen und Kultur.

Und nochmal danke für die wertvollen Tipps. Ja, ich weiß, die Strecke ist nicht allzu lang .. und da ist noch was Platz und zwar genau für die beiden Alternativen, die du genannt hast: Die Abschnitte des historischen Wegs von Santiago Do Cacem über Vale Seco bis Cercal Do Alentejo und dann den FMT bis Odeceixe oder erst ab Cercal Do Alentejo einsteigen und dann nach Odeceixe weiter die Küste runter bis zum Kap. Das ist noch nicht ganz klar. Dank deiner Hilfe wird es wohl eher die erste, nördlichere, Variante. Zeit für gutes Essen und auch ein bisschen Kultur ist dann auch noch.

Hast du auf dem historischen Weg auch gut wildzelten können oder wird es da schwieriger, da dichter besiedelt?

Tolles Video übrigens! Tolle Bilder, angenehm geschnitten - ich hatte richtig das Gefühl, ein bisschen mit dir mitzulaufen. Macht wirklich Lust auf den Trail!

edit: Nur die Musik macht mich wahnsinnig :D

Bearbeitet von Breaze
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Die Musik ist Mist, da hast du Recht! Ich war einfach zu faul, weil ich innerhalb einer Stunde fertig werden wollte. ;-) Vielleicht ändere ich das noch.

Der nördliche Teil des Historical ist relativ einsam. Und dann kommt plötzlich ein Pickup vorbei oder ein Hund. Der Teil ist nicht touristisch dominiert. Einfach eine Stunde vor Sonnenuntergang die Augen offen halten, um einen halbwegs geeigneten Platz zu finden.

Zwei Regeln:

  • Wenn du einen Hund hörst oder dich einer Ansiedlung näherst, nimm ein paar Steinchen in die Hand. Die musst du nicht werfen, der Hund muss nur sehen, dass du das ggf. tun würdest. Das ist kein Witz. Die Portugiesen „erziehen“ ihre Hunde so.
  • Wenn eine Fahrspur im Hinterland auch noch so verwachsen ist, rechne damit, dass da in der nächsten Stunde ein Pickup durchbricht. Auch kein Witz. Also kein Zelt auf eine grasige Fahrspur stellen.

Ansonsten: Rechne einfach mit netten, hilfsbereiten Menschen.

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Vom Hund gebissen:

In der Situation waren die Hunde wohl überfordert.

In den meisten Fällen wirst du Hunde beim Bewachen des Grundstücks antreffen. Ist das Grundstück offen, sind die Hunde meist an einer Leine oder Kette. Ist das Grundstück verschlossen, dann laufen die Hunde laufen hinter einem Zaun bellend neben dir her, bis du das Grundstück passiert hast. Auch in den Hecken verbarg sich in der Regel ein Zaun. Soll heißen: In der Regel musst du dir keine Sorgen machen.

Gerade im nördlichen Teil war es teilweise anders. Doch zumeist liegen die Höfe etwas abseits der Straße und die Hunde laufen zwar den Stichweg entlang auf dich zu, es kommt aber nicht zum Konflikt, weil du das Territorium ja in großem Abstand passierst.

TULF_RotaV_bite.thumb.jpg.a0d02b5baa2e7bb04be10453a1f23b0e.jpgMein Ausnahmefall: 7.5 km von Santiago do Cacem entfernt führt der Weg mitten in den Korkeichenhainen direkt an einem Gehöft vorbei. Die Mauer/das Tor liegt direkt „auf Stoß“ am Weg. Der Besitzer stand auf dem Weg und zog eine Plane über das verfallene Dach. In der Einfahrt stand ein mittelgroßer Hund der schlaueren Sorte und bellte mich an, während ich mich näherte. Soweit so entspannt.

Mein Pech war, dass die Besitzerin auf der anderen Seite des Weges ca. 50 m entfernt mit drei weiteren, kleinerer Hunden auf das Haus zu lief. Diese fühlten sich wohl durch den Hofhund alarmiert und kamen ungebremst und ohne auf die Besitzerin zu hören den Hang runter.

TULF_RotaV_stones.thumb.jpg.b23763f266d29bb97f877ab04bb09f89.jpgBinnen 10 Sekunden war ich von vier Hunden umringt. Die Besitzerin rief und pfiff, der Besitzer zuckte mit den Schultern. Die Hunde waren direkt an mir dran und irgndwo war immer hinten. In der Situation war ich nicht mutig genug, mich zu bücken.

Nachdem einer der kleinen Hunde mich gebissen hatte, nahm die Besitzerin einen Stein auf, wie ich es selbst auch für Südeuropa gelernt habe, und schon gingen die Hunde auf Abstand. Leider zu spät für mein Bein.

Nach einer kurzen Diskussion konnte ich den beiden wenigstens destilliertes Wasser und Alkohol abschwatzen und die Wunde auswaschen und desinfizieren.

Alles in allem: Ärgerlich, aber keine große Sache. Wäre mit ein paar Steinen in der Hand vermutlich ohne Biss abgegangen.

Aber Leute: Das war sowohl  für die Hunde als auch für mich eine unübersichtliche Situation, zumal ich mich zwischen Herrchen und Frauchen und Territorium befand. In aller Regel gibt es dort keinen Grund, über die allgemeine Vorsicht hinaus ängstlich zu agieren.

Das eigentliche Ärgernis war im Nachhinein nicht die Wunde, die ordentlich verheilt, sondern die Zerrung am äußeren Oberschenkel, die ich mir zuzog, als ich den Hund mit einer heftigen seitlichen Beinbewegung abschüttelte. Aus den Schmerzen der Zerrung resultierte dann eine Ausgleichsbewegung, die zu einseitiger Überlastung des anderen Knöchels führte. Ich habe dem letztlich nur dadurch Rechnung getragen, dass ich zwei Tage das Tempo gedrosselt habe und morgens und mittags eine halbe Ibuprofen 400 genommen habe, damit ich nicht schwerzgesteuert laufe.

Zur Ehrenrettung der Hunde im Allgemeinen sei noch gesagt: Der Hund im Video war offensichtlich dem Hundezwinger entlaufen, der am Ortseingang von Aljezur direkt neben dem Wanderweg liegt. Jedenfalls war der sehr verspielt und zugänglich.

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Schönes Video, das Meer und der Dünensand sind eine angenehme Abwechslung zu unserer weißen Landschaft hier, die uns seit Wochen umhüllt :-).

Zu den Hunden: Würden da auch Trekkingstöcke als Abschreckung helfen? Das wäre dann für mich ein Grund, welche mitzunehmen. Eine ähnliche Situation habe ich nämlich hier vor Jahren schon mal abends in der Dunkelheit beim Lauftraining erlebt. Wir haben zwar inzwischen selbst (wieder) einen Hund, d.h. ich habe keine Angst vor Hunden, aber das würde in besagtem Fall wahrscheinlich nichts helfen.

Das mit dem Zelten und den Fahrspuren kenne ich auch von Rumänien (war damals mit dem Motorrad unterwegs). Einmal wurden wir etwa um 5 Uhr morgens mitten im Wald von Einheimischen geweckt, welche mit dem Pferdefuhrwerk auf unserem Zeltplatz umkehren wollten. Eigentlich war das Zelt nicht direkt auf einer Fahrspur, aber ein paar Meter daneben waren welche, und der Platz war zum Umkehren zwischen den Fahrspuren vorgesehen. Die Einheimischen haben uns zwar höflich geweckt, wir sind aus den Zelten geklettert und sie haben gemeint, wir können die Zelte stehen lassen. Aber - der Platz zwischen Zelt und Waldrand war ziemlich knapp - das Umkehren verlief etwas stürmisch, und ich habe mein Akto schon im Geiste durch die Luft fliegen sehen. Im Endeffekt hat alles geklappt, nach der Aktion war nur ein Hering von den Fuhrwerksrädern etwas tiefer in die Wiese gedrückt :-D. Sie sind übrigens dann etwa zwei Stunden später die gleiche Strecke wieder vollbeladen retour gefahren - aber da habe ich mein Zelt schon übersiedelt. Seitdem suche ich mir meinen Zeltplatz immer gaaanz genau aus.

Bearbeitet von mtp
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vor 2 Minuten schrieb mtp:

Interpretiere ich richtig, dass Du das nächste Mal auch keine Stöcke mitnehmen würdest?

Die Strecke verläuft weitestgehend flach und auf „festen“ Wegen. Dennoch hätten mir Stöcke wg. der Zerrung (siehe oben) geholfen. Aber: Das nächste mal nur mit Hüfttasche und dann wieder ohne Stöcke.

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Am 7.2.2017 at 13:19 schrieb Stromfahrer:

Das nächste Mal nehme ich keine Lebensmittel mit, sondern nutze die leckeren, preiswerten Angebote vor Ort. Ich musste mich förmlich zwingen, die mitgebrachten Rationen zu verbrauchen – was mir nur zum Teil gelungen ist. Insbesondere der Kaffee war in allen Bars immer hervorragend und mit 60 Cent viel zu erschwinglich, um ihn auszulassen.

so erging es uns damals in den spanischen pyrenäen auch. schliesslich deponierten wir die, für 6 tage geplanten, müsli- und teigwaren-rationen am wegrand (natürlich ohne verpackung).

besten dank für die ausführliche beschreibung. habe portugal mal auf unsere to-do-liste genommen.

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