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Ultraleicht Trekking

Rucksackwahl mit Rückenproblemen


ULiver

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Die Bandscheiben werden hpts. bei krummen Bewegungen belastet. Einfaches Schuhe binden ist eine höhere Belastung als gerades tragen von 10kg. Eine leichte Umhängetasche kann problematischer sein als ein schwerer Rucksack. Kurz: deine Vereinfachung ist falsch, Druck von oben auf die Bandscheibe ist eher unproblematisch.

Spricht vll. alles nicht gegen Hüftgurt. Ein leichter Hüftgurt ist für mich kein Problem. Ein schwereres Teil, dass mir auf die LWS drückt macht mir Probleme.

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Ich habe zwar keine Rückenprobleme, dennoch kommen für mich nur Rucksäcke mit Gestell und gutem Hüftgurt in Frage.
Grund dafür ist das ich meist über 10kg inkl. Verpflegung und Wasser trage.

Am angenehmsten ist es für mich wenn das Rucksackgewicht komplett in der Hüfte lagert und die Schultergurte quasi nur das nach hinten Fallen des Rucksacks verhindern.
Für dich sollten Rucksäcke mit ähnlichen Merkmalen in Frage kommen.

Der Exped Lightning 60 (1110g) überträgt das Gewicht eigentlich komplett auf die Hüften.
Einzig bei der Größe könnte es knapp werden. 
Mir passt er zwischen M und L bei 1,93 mit 54cm Rückenlänge.

Ansonsten kämen für mich noch die Rucksäcke von Seek Outside in Frage.
Zum Beispiel der Divide. (Link zum Hersteller)

Die Seek Outside Rucksäcke konnte ich leider noch nicht testen, sie sind aber bekannt dafür hohe Gewichte tragen zu können.
Es gibt auch mehrere Threads auf Backpackinlight und Whiteblaze in denen Leuten mit Rückenproblemen zu den Seek Outside Rucksäcken geraten wird. Eben aus dem Grund der guten Lastenübertragung auf die Hüfte.
 

Bearbeitet von rudidercoole
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Rückenpolsterung (Lendenbereich) vom Exped Lightning wirkt auf mich schmerzhaft und wurde von vielen Menschen* bei Testtragen als unangenehm bis schmerzhaft empfunden. Mit Seek Outside kenne ich mich nicht aus, aber bei Rückenproblemen zu Rucksäcken raten die viel Gewicht vertragen finde ich problematisch.

Ich würde was gestellloses anprobieren und gut gepackt (also Gewichte gut verteilt, Rücken mit Isomatte ausgepolstert usw) testtragen. Meine vergangenen Erfahrungen mit Gestellrucksäcken sind meistens schmerzhaft gewesen und das auch wegen des Gestells nicht nur der damit getragenen Gewichte.

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Ich habe seit etwa einem Jahr einen Bandscheibenvorfall (auch mein zweiter) in der Lendenwirbelsäule L4/5 rechts, der ist zwar schon wieder einigermaßen verheilt, bereitet mir aber immer noch Schmerzen. Stehen und gehen auf der Ebene ist angenehm, bergauf -> schmerzt mit der Zeit (BS wird nach hinten gedrückt), bergab -> angenehm (BS wird durch "Hohlkreuz" und Schwerkraft wieder nach vorne gedrückt). Krumme Vorwärtsbewegung, Sitzen, Bücken, Schuhe binden schmerzt.

Subjektiv empfunden bereitet mir ein leichter, weich gepackter Rucksack (2-3kg), der sich gut an den Rücken anschmiegt, keine Probleme. Einen Hüftgurt benötige ich in diesem Fall nicht (habe aber gerne eine Schlaufe, welche Pendeln verhindert).
Einen schweren Hüftgurt oder eine reine Hüfttasche empfinde ich eher als unangenehm, weil sie genau den empfindlichen Bereich in der LWS belasten.

Falls jemand anatomische Kenntnisse und Erfahrung darüber hat, ob ein tragender Hüftgurt oder eine Hüfttasche wirklich die gesamte LWS entlasten, wäre das interessant. Wie gesagt, subjektiv empfunden möchte ich die LWS eher frei halten. Ein schwerer Rucksack z.B. über 7kg kommt für mich ohnehin nicht mehr in Frage.

Als kleine Auszeit und Test habe ich über Ostern eine kleine mehrtägige Tour geplant (84km, 2000hm aufwärts, 3-4 Tagesetappen), die ich wahrscheinlich mit meinem Granite Gear Virga 26 gehen werde. Alternativ hätte ich meinen Terra Nova Laser 20 L Elite (hier im Forum gekauft), der wird mir aber wahrscheinlich mit Schlafsack+Bivy/Tarp zu klein.

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Hallo mtp! Das die LWS nicht belastet wird, wenn kein Gewicht auf selbiger lastet dürfte auch ohne anatomische Kenntnisse klar sein...Doch schon wenn du morgens aus dem Bett krabbelst hat die Wirbelsäule ( WS ) das Gewicht des Oberkörpers zu tragen. Jetzt beginnt auch für deine Bandscheiben ( BS ) der Arbeitstag. Die BS haben u. a. die Funktion eines Stoßdämpfers zwischen den einzelnen Wirbeln. Mit jedem Schritt werden die BS etwas gestaucht. Bei Marathonläufern sind daher Differenzen in der Körpergröße sogar messbar ( Extrembeispiel, okey...macht den Arbeitstag der BS jedoch recht anschaulich ). Wenn du jetzt ins Badezimmer gehst und dabei ´nen Morgenmantel trägst ( Qualitätsprodukt, schweres Frottee ;), 2KG ) dann müssen deine BS auch dieses Gewicht abfedern. Bindest du dir jedoch lediglich ein Badetuch um die Hüfte, dann tragen die BS weiterhin nur das Gewicht deines Oberkörpers ( oder wenn du, um die BS zu entlasten den Bademantel um die Hüfte schlingst...der Effekt ist der selbe). Da die BS zudem als Abstandshalter zwischen den einzelnen Wirbeln fungieren ( den der Operateur wieder hergestellt hat ) macht es m.M. nach Sinn, die o.g. Schrumpfung derselben so minimal wie möglich zu halten. Dabei helfen dir eine gute Muskulatur, immer genügend Wasser im Körper, ein gutes Nachtlager und wenig Zusatzgewicht ( Bademantel ) bzw. eine gute Gewichtsverteilung ( Badetuch ).

 

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Ok, habe mir Bilder angesehen: L4/5 liegt auf L5/S1, welche wiederum direkt auf der Hüfte aufliegt. D.h. die Bandscheiben werden somit nicht belastet, wenn alles Gewicht auf der Hüfte lastet.

Aber vielleicht entstehen Scherkräfte, welche von einem Hüftgurt oder einer Hüfttasche nach hinten unten ausgeübt werden, die sich ungünstig auf die Anatomie auswirken?

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Ja, mtp. Ohne selber Erfahrungen mit Hüfttaschen gemacht zu haben, kann ich mir gut vorstellen, das dabei die Hüfte ( der Bereich S1 + abwärts ) nach hinten/unten gezogen werden. Dies würde einer Belastung entsprechen, wie du sie beim bergauf gehen hast ( Rundung im LWS Bereich ).

Wenn ich Dir da einen Rat geben darf ? So wie du es beschreibst, treten Beschwerden in Abhängigkeit von der Stellung der WS auf. Sprich doch mal mit einem Physiotherapeuten darüber. Eventuell hattest Du ja sogar nach deiner OP ein paar mal Krankengymnastik und kennst da jemanden. Dort könntest du erfragen, wie durch gezieltes beüben der Muskulatur eine dir Schmerzen verursachende Stellung der WS entgegen gewirkt werden kann. Man spricht da von muskulärer Sicherung.

 

Bearbeitet von bördebube
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Hallo @bördebube,

ja, danke, das mit dem nach hinten/unten ziehen der Hüfte trifft es ziemlich genau. Werde mich noch genauer damit beschäftigen und mit Physiotherapeuten beraten.

Ich habe übrigens noch keine OP gemacht, mein erster Bandscheibenvorfall vor acht Jahren ist zum Glück innerhalb von ein paar Monaten von selbst verheilt (ist jetzt nur noch rudimentär ausgeprägt und macht keine Beschwerden mehr). Der derzeitige ist zwar kleiner, aber dafür hartnäckiger.

Die beschriebenen OPs sind vom TE @ULiver, ich wollte eigentlich nur Infos zum Thema beitragen. Ich hoffe sie sind nützlich.

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Der Arbeitstag der Bandscheiben beginnt nicht erst morgens. Sie sind auch im liegen belastet.

Die Schmezen entstehen durch Druck der verschobenen Bandscheiben auf die Nerven. Das hat erstmal wenig mit Drück von oben zu tun. 

 

Es ist sicher sinnvoll mal auszuprobieren, ob eine Hüfttasche eine gute Alternative ist. Besonders wenn man so viel Wissen über Bandscheiben hat und diese empfiehlt.

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Bandscheibenvorfall L4/L5 hatte ich auch schon. Darf also mitreden.

Ich nutze problemlos weiterhin Rucksäcke ohne Gestell. Mal mit Hüftgurt (Granite Gear Virga 2), mal ohne Hüftgurt (Laufbursche Packsack). 

Ist wie so immer eine sehr individuelle Fragestellung. 

Meine Herangehensweise wäre folgende:

1.)Für den Jakobsweg würde ich einen sehr sehr niedriges Basisgewicht empfehlen (KLICK). Die auf dem Jakobsweg gemachten Erfahrungen würde in einem zweiten Schritt dann um Zelt etc. erweitern.

Talk soon

Carsten

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Irgendwie kristallisieren sich in dieser Diskussion drei Ansätze heraus:

  1. So leicht wie möglich (z.B. unter 2-3kg) mit gestelllosem Rucksack/Weste etc. -> ist auch derzeit mein Ansatz.
  2. Rucksack mit Gestell, der das Gewicht so weit wie möglich auf die Hüfte überträgt.
  3. Hüfttasche, wobei diese meiner Meinung nach die Hüfte nicht nach hinten/unten ziehen darf.

Was einem davon in der jeweiligen Situation am besten zusagt, muss man wahrscheinlich selbst ausprobieren.

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Der Bub ist 34J. jung!

Langfristig sollte es nach erfolgreicher OP keine Einschränkungen geben.

Die Bandscheiben OPs erfolgten sicherlich wegen drohender Nervenlähmung bei akutem Bandscheibenvorfall?

Nach OPs ist meistens die Muskulatur beeinträchtigt.

Da hilt nur Muskelaufbau/Krafttraining, um langfristigen chronifizierten Schmerzen/ Degenerationen vorzubeugen.

Wandern SUL/UL sollte kein Problem sein.

 

Bearbeitet von pielinen
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Am 16.3.2017 at 11:23 schrieb Dingo:

Kriege bestimmt gleich Prügel, aber wäre da nicht ein Rucksack mit Hüftgurt sinnvoller, sodass das Gewicht auf die Hüfte geht und die Bandscheiben nicht so staucht?

Exped Lightning, Lightrek Ultralight, ÜLA usw.

OT: So jung und gleich Bandscheiben OP? Sowas ist doch heute vermeidbar. OPs werden einem gerne aufgeschwatzt. Mach bloss keine Dritte, sofern es nicht wirklich notwendig ist. Du solltest vor allem Deine Rückenmuskulator und Bauchmuskulatur aufbauen. Aber ich bin kein Arzt.

 

Am 19.3.2017 at 17:18 schrieb bördebube:

Wenn Du Probleme mit deinen Bandscheiben hast, so gibt es nur eine Möglichkeit, um diese nicht zu belasten : Keine Last auf die Schultern. Der Druck auf die Bandscheiben kommt immer von `oben`. Was von `hinten` gegen die Wirbelsäule drückt mag unangenehm sein, im Sinne von Druckschmerz. Das bedeutet jedoch nicht, das eine bessere Polsterung am Rücken den BS ebenfalls gut tut. Diese werden über den Druck, den die Schultergurte von oben, über die Wirbelsäule, nach unten übertragen, belastet. Stell dir vor, du trägst ein 10KG schweres Kind auf dem Rücken. Dann werden deine BS mit eben diesen 10KG zusätzlich belastet...egal, ob du´s auf den Schulten, auf´m Rücken oder vor dem Körper auf´m Arm trägst....10Kilo Mehrbelastung hast du so oder so. Auf der sicheren Seite bist du also mit `ner Hüfttasche. Wenn Rucksack, dann kannst du mit einem Hüftgurt  einen gewissen Gewichtsanteil quasi an den BS vorbei auf die Hüft bringen. Lange Rede....kurz: Rückenpolster bringt den BS nix, effektiver Hüftgurt um so mehr. LG

Amen...Das wollte ich auch gerade schreiben :)

Da hilft dir UL nix, wenn dein Rücken über viele Km mit Mehrgewicht belastet wird.

Und als Physiotherapeut und Medizinstudent lege ich gleich nochmal nach:

BS-Problematiken gehen in den meisten Fällen auf sukzessive Degeneration der anfags intakten BS durch Überbelastung zurück (wer hät's gedacht! ;) ) ABER vor allem deshalb, weil die wirbelsäulensegmentstabilisierende Muskulatur (Segment ist hier Abschnitt aus Wirbelkörper-BS-Wirbelkörper) zu verkümmert ist!

In hinsicht auf Sport und langes Laufen, wäre es generell interessant, unabhängig von der Rucksackwahl; deine "körperliche Ausstattung" kritisch zu prüfen!

Bildlich, du kannst dir 10 Satz neue Reifen zulegen, wenn der Motor kein Öl/Kühlwasser hat, wirst du keine lange Freude am Fahren haben.

Sind die Muskeln um die Wirbelsäule nicht in der entsprechend kräftigen/ausdauernden Verfassung, halten sie die Dauerbelastung nicht aus (typisch: mit längerer Belastung entstehen die Probleme), ermüden und das Segmentkonstrukt wird nicht mehr ausreichend stabilisiert und überlastet = Schmerz.

Nun kann es sein, dass du zu denjenigen zählst, die sagen "ich gehe doch aber 2x die Woche ins Fitness und trotzdem"...Training ist nicht gleich richtiges Training.

Wenn deine körperliche Problematik dich schon soweit treibt, dass der Rucksackkauf zum Spießrutenlauf wird...dann wäre mein fachlicher Rat, sich auch um das körperliche Thema zu kümmern.

Ich weiß aus der alltäglichen Erfahrung heraus leider nur zu gut, wie oft an allen nur möglichen Stellrädern geschraubt wird, von den gedämpften Schuhen bis zur "vom-Boden-Aufhebe-Hilfsgreifzange", anstatt auch mal das WESENTLICHE in Angriff zu nehmen...Die körperliche "Ausstattung" eben :(

Versteh das bitte nicht als persönlicher Angriff à la "du machst zu wenig", dafür kenne ich dich ja überhaupt nicht, aber ZUSÄTZLICH zum Rucksack, der bei deiner bestehenden Problematik aus meiner Sicht UNBEDINGT EINE ORDENTLICHE HÜFTABSTÜTZUNG HABEN MUSS (!!!!!!!!!), solltes du da auch mal checken, ob vor großen Touren mit richtigem Rucksack nicht auch das entsprechend angeleitete Training ausschlaggebend ist!

Also eher weg vom UL-Gedanken in deinem Fall, hin zu etwas, dass auf jedenfall, ich betone es nochmal! ;), ein gutes Hüftgurtsystem hat. Da gibt es sicher taugliche und leichte Kompromisse!

 

So das war mein Senf :)

 

OT:

Leider wird wirklich zu häufig, zu früh an der BS operiert (bringt halt nunmal Geld :( , aber nicht jeder Vorfall ist konservativ (z.B. Physiotherapie) behandelbar. Gerade auch die schwere des Vorfalls ist entscheidend wie vorgegangen wird. In der Lendenwirbelsäule kann ein massiver Prolaps (=Bandscheibenvorfall) schnell Nerven komprimieren, die Blase und Darm versorgen mit der Folge, das es einfach...läuft und nichtmehr verhalten werden kann, weil die nötigen Muskeln gelähmt sind. Da ist höchste Eisenbahn und praktisch Not-OP angesagt, denn werden die Nerven zu lange eingequetscht ist der Schaden u.U. irreversibel und du verbringst den Rest des Lebens mit Windeln!

:)Lässt sich also nicht so pauschal sagen

Bearbeitet von Boehminator
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Ich habe mit jetzt mal einige Posts hier durchgelesen und muss sagen, dass da schon massiv gefährliches Halbwissen kursiert. Ich kann dir wirklich nur raten dir tatsächlich in deinem Umkreis PROFESSIONELLE HILFE zu holen von physiotherapeutischer Seite :(

Am 20.3.2017 at 05:13 schrieb schnellejugend:

Der Arbeitstag der Bandscheiben beginnt nicht erst morgens. Sie sind auch im liegen belastet.

Die Schmezen entstehen durch Druck der verschobenen Bandscheiben auf die Nerven. Das hat erstmal wenig mit Drück von oben zu tun.

Das ist leider mehr oder weniger Quatsch. Liegen, am besten noch aufgestellte oder hochgelegte Beine sind die maximal entlastende Position der BS. Wie oben schon erwähnt wurde, sind BS Puffer in der Art von Stoßdämpfern (und natrülich "Abstandshalter") und deren Arbeitstag beginnt tatsächlich sprichwörtlich erst mit dem Aufstehen.

Die Schmerzen rühren nicht bloß von Nervenkompressionen (nicht jeder BS-Vorfall komprimiert Nerven!) sondern auch viel von den ablaufenden Entzündungsprozessen im Gewebe, die mit Schwellung einhergehen und der entstehende Druck im Gewebe in Kombi mit den enstehenden Entzündungsstoffen reizt im Gewebe Schmerzrezeptoren.

Eine verlezte BS läuft im Liegen auch nicht nach hinten aus oder so. Das die Schmerzen auch oder gerade im Liegen auftreten können hat mitunter andere Gründe, die den Rahmen hier massiv sprengen würden.

Zitat

Die Bandscheiben werden hpts. bei krummen Bewegungen belastet. Einfaches Schuhe binden ist eine höhere Belastung als gerades tragen von 10kg. Eine leichte Umhängetasche kann problematischer sein als ein schwerer Rucksack. Kurz: deine Vereinfachung ist falsch, Druck von oben auf die Bandscheibe ist eher unproblematisch.

 

Leider auch wieder so nicht richtig und nicht so pauschal zu sagen, denn Bandscheibenvorfall ist nicht gleich Vorfall und nicht jeder ist z.B. in Beugebelastung symptomatisch. Bei Beugung kommt aber auch meist wieder eher das Muskeldefizit zum tragen wie oben beschrieben. Und NATÜRLICH KANN AXIALE (der länge nach) Belastung der BS, z.B. durch eine Rucksack der die "Stoßdämpfer" Bandscheibe weiter komprimiert, symptomeauslösend sein!

Wenn es angenehmer ist das Gewicht rundherum zu verteilen (habe ich das beim überfliegen richtig gelesen?) dann mag das einfach auch dem Umstand gewidmet sein, dass du damit deine "Problembereiche" weniger belastest, als wenn dir nur alles am Rücken hängt.

Druck von hinten als Auslöser auf die WS könnte man sich entweder erklären mit erhöhter Sensibilität im Hautbereich, der dem verletzten BS-Segment zugeordnet ist oder der Tatsache, dass der Rucksack so weit oben in der WS aufliegt, dass er von hinten auf dein instabiles Segment drückt, das nach "vorne schiebt" und dieser Vorwärtsdruck die Probleme auslöst. Aber auch hier wieder ist die muskuläre Stabilität ausschlaggebend.

Zitat

Da die BS zudem als Abstandshalter zwischen den einzelnen Wirbeln fungieren ( den der Operateur wieder hergestellt hat ) 

Wie sollte er. Bei BS-Op's wird der Sequester (=ausgetretenes BS-Gewebe) entfernt, ergo fehlt das Gewebe jetzt und die Höhe ist NICHT DIESELBE wie vorher. Zurückstopfen geht nicht. Es gibt aber inzwischen wohl recht gute erfolge damit aus diesem ausgetretenen und entfernten Gewebe neues heranzuzüchten und wieder rezuinjezieren. Weiß nur grad nicht mehr wie das heißt.

Man hat nach Bandscheibenvorfall / OP immer das Problem einer Höhenminderung im Segment (Knochen-BS-Knochen), weil die Bandscheibe an Material verloren hat und somit zusammensinkt (Daunenschlafsack, der Daunen und dadurch Loft verliert :D ) Nun sind aber alle stabilisierenden Bänder und Muskeln drumrum genau für die anfangs im gesunden bestehenden Abstände ausgelegt. Sinkt das ganze durch den Materialverlust zusammen, dann verlierst du in gewissem Maße auf jedenfall unwiederbringlich die Stabilität die dir die Wirbelsäulenbänder geboten haben (Spanngurt unter dem Ladung wegrutscht ist danach auch nicht mehr "gespannt"). Als Stellschraube bleibt dir dann nur noch die Muskulatur aufzutrainieren um wieder einen Stabilitätszuwachs zu haben! ....oder eine operative versteifung des Segmentes mit Titanklammern bzw. ein Bandscheibenimplnatat, dass den Ausgangsabstand wiederherstellt...alles nix, was man in deinem Alter macht.

Hinzu kommt bei Op's auch noch, das teile der Rückemmuskulatur meist an ihrer Knochenbefestigung durchschnitten werden (z.b. oft Musculi mutifidii) und dann teilweise nicht refixiert werden (zu großes Gefummel). Egal ob oder ob nicht, jede Verletzung der Muskulatur stört deren Funktionalität nur NOCH WEITER und macht sie somit NOCH BEHANDLUNGSBEDÜRFTIGER!

Nicht zu vergessen die OP-bedingten Vernarbungen, die die Fazsienbeweglichkeit einschränken, das ganze "steif" machen und dadurch natürlich Flexibilität nehmen = schwindende Kompensationsfähigkeit bei Belastung.

Im übringen sind gerade auch bei Rückenbeschwerden fasziale Dysbalancen ("falsche Spannungsverhältnisse in dem Hüll- und Verbindungsgewebe Faszie") massiv mitbeteiligt.

blablablablabla....

 

Also: Ein Forum mit, entschuldigt bitte, lauter Laien was Anatomie und Pathologie angeht, ist nicht der Ort deine gesundheitlichen Probleme wahrsagerisch zu beurteilen. Sowas gehört zum Profi  und wenn du schon 2 oder 1 Vorfall oder Op (Irgendwie waren hier doch 2 mit Rückenproblemen oder...ich bin verwirrt :D ) hattest, dann solltest du dafür sorgen dass du der Arnold Schwarzenegger der Rumpfmuskulatur wirst (natürlich durch rückenschonendes bzw. problemadaptiertes Training!), solltest du keine Lust auf einen Nachschlag haben !

Sein Gesundheit in die Hände von Halbwahrheiten zu legen ist mehr als bloß bedenklich.

Und wenn du sagst du wolltest eh mal mit einem Physio sprechen schwant mir ganz böses, nämlich das du mit der Problematik NOCH NIE BEI EINEM WARST ?!?!?!

 

Wie auch immer. Entschuldigt die mitunter vl. "harten Worte", aber mit Halbwissen ist in so einem Fall niemandem gedient. Und warum was wie bei wem Probleme macht und deshalb nur eines hilft und allgemeiner "Gold-Standard" sein sollte ist müßig und noch schlimmer, wenn man es sich ohne Fachwissen zusammen gereimt hat woran die Wirkung liegen könnte, denn es spielen so unglaublich viele Faktoren mit hinein und ich sage es nochmal, kein BS-Vorfall (auch nicht im gleichen Bereich) gleicht dem anderen. Also von "mir hat gut getan, deshalb ist es das richtige" Abstand nehmen! Danke :)

Da stellen sich mir die Nackenhaare hoch :) "Mir hat geholfen, versuch doch mal..." kann weiter bringen, aber sonst.... ;)

Bearbeitet von Boehminator
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Zitat

Kriege bestimmt gleich Prügel, aber wäre da nicht ein Rucksack mit Hüftgurt sinnvoller, sodass das Gewicht auf die Hüfte geht

Jetzt aber wirklich der letzte Senf:

Abgesehen mal von UL, sollte ein Rucksack am besten (in meinen Augen) immer gut auf der Hüfte abgestützt sein. Wie viele Pat. hatte ich schon mit Nacken- / Kopfschmerzen, bei denen dann raus kam , dass die immer beim wandern schlimm werden und dann bei Untersuchung / Vorführung des Rucksacks in der Therapie die Schultergurte auch noch richtig schön über den Trapezmuskel liefen. Das Ding, das seitlich rechts und links die (Stier-)Nackensilhouette bildet von Hals zu Schulter.

Kein Wunder, dass man da Kopfschmerzen bekommt, wenn durch mangelnde Hüftabstützung das ganze Gewicht stundenlang den Muskel komprimiert und die Blutversorung "abklemmt" :?

Nur so, falls jemand zeitweise auch darunter leidet... :)

Jetzt bin ich aber ruhig.

Gebe zurück an die Rucksack-Diskussion

Bearbeitet von Boehminator
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vor 1 Stunde schrieb Boehminator:

 

Abgesehen mal von UL, sollte ein Rucksack am besten (in meinen Augen) immer gut auf der Hüfte abgestützt sein. Wie viele Pat. hatte ich schon mit Nacken- / Kopfschmerzen, bei denen dann raus kam , dass die immer beim wandern schlimm werden und dann bei Untersuchung / Vorführung des Rucksacks in der Therapie die Schultergurte auch noch richtig schön über den Trapezmuskel liefen. Das Ding, das seitlich rechts und links die (Stier-)Nackensilhouette bildet von Hals zu Schulter.

Kein Wunder, dass man da Kopfschmerzen bekommt, wenn durch mangelnde Hüftabstützung das ganze Gewicht stundenlang den Muskel komprimiert und die Blutversorung "abklemmt" :?

Das klingt erstmal einleuchtend, ist aber trotzdem falsch. Ein gut sitzender Rucksack, mit entsprechend gut geschnittenen (nicht: dick gepolsterten!) Trägern, die sich wirklich um die Schultern schmiegen, der wirkt NICHT so, egal wie lange Du ihn trägst - vor allem wenn man das Rucksackgewicht abgespeckt hat, wie es dieser Umgebung hier gemäß ist. 

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Zitat

Abgesehen mal von UL,

 

Zitat

und dann bei Untersuchung / Vorführung des Rucksacks in der Therapie die Schultergurte auch noch richtig schön über den Trapezmuskel liefen.

In diesem Beispiel eben nicht richtig sitzend, deshalb sehr wohl richtig ;)

Und auch falsch sitzende Schultergurte, auf denen wenig Gewicht lastet, weil das vom Hüftgurtsystem aufgenommen wird, würden solche Probleme mit der Nackenmuskulatur vl. weniger verursachen, weil eben der Druck auf selbige gering ist.

Was nicht heißen soll, dass es wichtig ist, dass die Schultergurte richtig sitzen müssen wie bei dir beschrieben! Das ist natürlich richtig und dann drückt auch nix auf den Muskel, ganz klar.

Es ging mir nur darum den Punkt aus dem Praxisalltag auch mal hier anzusprechen...war jetzt nicht nur 1 Patient der mit sowas daher kam und vl. gibt es ja auch ein paar Mitleser auf die das auch genauso zutrifft ;)

und da Wirbelsäulen- und Nackenprobleme leider zu den Volkskrankheiten zählen und die Muskulatur ergo dort bei vielen sowieso schon verspannt/überlastet ist, reicht auch Ultralight-Gewicht, das an der falschen Stelle drückt aus um solche Beschwerden zu triggern.

Bearbeitet von Boehminator
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Hallo!
Die ganzen wissenschaftlichen Erklärungen hier, musste ich mir vor mehr als 30 Jahren auch anhören, als ich meinen ersten Bandscheibenvorfall hatte.
Ich habe Schulungen besucht, meine Rückenmuskulatur gestärkt, mich entsprechend im Alltag verhalten und lebe mit immer mal wieder vorkommenden Rückenschmerzen, vor allem Morgens, da meine Matratze Zuhause dringend mal wieder erneuert werden müsste.....aber meine ganze Kohle geht immer für die Hobbies drauf.....

Zur hier anstehenden Problematik kann ich nur sagen, das mir ein ultraleichter Rucksack mit 4 kg ohne vernünftigen Hüftgurt und Kraftübertragung auf diesen, mehr Probleme macht als einer mit 12kg und optimalem Tragesystem.

Anders sieht die Sache natürlich aus, wenn ich meine letztes Jahr aufgetretene neue Problemstelle, das rechte Knie, betrachte, da ist natürlich jedes gespaarte Gramm wichtig.

Bei den nächsten Touren werde ich testen welche malade Körperteil sich durchsetzt.

Ciao baeckus

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Ich denke wir (ich :?) haben den medizinischen Teil auch zur Genüge plattgetreten. Wollte den Thread hier nicht zerschreiben, sorry :( Da hab ich etwas über die Strenge geschlagen.

OT: Zu der "wissenschaftlichen Verteidigung" muss man sagen, was vor 30 Jahren aktuell war und gemacht wurde, hat sich halt leider vielmals Rückblickend als ordentlicher Unfug herausgestellt :(  Auch oder gerade in der Physiotherapie, da damals einfach nicht wirklich was mit qualitativer Forschungsarbeit war. Man siehe z.B. die "alte Rückenschule von damals" -> Katastrophe :( Und das man nach einem BS-Vorfall (ich gehöre auch zum Club :?) immer eine potentielle Schwachstelle haben wird, ist nunmal so. Und kurz zum Thema Rückenmuskel stärken....der Rumpf ist nunmal nicht bloß der Rücken, was ich mit Training ist nicht gleich richtiges Training meinte, aber egal jetzt :)

Bearbeitet von Boehminator
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Btw: Es muss ja nicht unbedingt ein Rucksack mit Alu-Gestell sein.

Wer richtig packt und z.b. seine Isomatte als Gestell im Rucksack zu nutzen weiß kann auch eine Übertragung der Last auf die Hüfte erreichen. 

 

 

 

 

Bearbeitet von rudidercoole
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Um Missverständnisse zu vermeiden, weise ich nochmals darauf hin, dass ich nicht der Threadersteller bin (vielleicht dazu kurz auf Seite 1 blicken), sondern habe auch nur als Betroffener meine derzeitige Bandscheibensituation und Lösungsansätze geschildert (ich trainiere täglich an meiner Rumpfmuskulatur, auch mit Physiotherapie, und arbeite daran, den derzeitigen BSV, genauso wie meinen ersten vor acht Jahren, ohne OP wieder rückzubilden).

Die Informationen hier sollten doch wieder primär dem Threadersteller und der ursprüngliche Fragestellung dienen:

Aber es wurde in diesem Thread bereits viel earbeitet, was ich sehr nützlich, auch für die ursprüngliche Fragestellung, finde.

Trotzdem ist es für mich, wahrscheinlich auch für andere aus dem UL-Bereich, oder aus dem Sport- und Trailrunningbereich, schwierig, sich mit Gestellrucksäcken bzw. tragendem Hüftgurt wieder anzufreunden. Meine Erinnerungen verbinden damit viel Gewicht und eingeschränkte Beweglichkeit. Die UL-Ausrüstung und -Rucksäcke die ich heute verwenden, sind da was ganz anderes.

@rudidercoole, das mit der Lastübertragung bei richtigem Packen auf die Hüfte (es gibt auch relativ leichte Rucksäcke mit einem dünnen Alu-Rähmchen, mein Winterrucksack, der Dynafit Speed Expedition 35 ist so einer) kann ich mir ganz gut vorstellen. Da würde dann vielleicht auch eine Schlaufe als Hüftgurt oder ein leichter Hüftgurt wie beim weiter oben von @Carsten010 bereits genannten Granite Gear Virga 2 reichen. Der Virga 2 wäre auch meine erste Wahl, wenn ich mehr Volumen benötige (habe aber selbst derzeit noch keinen Virga 2).

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Mal eine billige Anglerweste probieren.

Mit den vielen Taschen Läst sich mit Gewichtsverteilung

vielleicht was erreichen.

Es gibt auch ein Taschen- System , das vorn getragen wird.

Kai Sackmann stellt in You tube sows vor.

.idealo.de      das Kai video finde ich nicht mehr.es gibt besseres als ideaio.

Bearbeitet von bieber1
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