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Ultraleicht Trekking

Post Trail Depression


Dennis

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Ich habe gerade dieses Video gefunden und konnte mich ganz gut damit identifizieren. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen hier ja sein Krankheitsbild zu erkennen. Ich frage mich, ob mir die Krankenkasse einen Thru-Hike bezahlt :-) Ist ja quasi eine Kur.

Aber mal Spaß beiseite... ich finde es wirklich erschreckend, wie genau seine Beschreibungen auch zu mir passen. Gerade das Ding mit der Eingliederung in die Gesellschaft. Die besten gesellschaftlichen Ereignisse sind für mich in der Tat die Forentreffen, bei der Arbeit oder auch im Gespräch mit engen Verwandten habe ich oft das Gefühl, dass man nicht auf einen Nenner kommt. Mit Hikern der anderen Menschen, die gerne und viel minimalistisch reisen, fühlt man sich viel eher auf einer Wellenlänge.

Geht es euch auch so?

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Ich habe noch keinen Thruhike gemacht, allerdings langt mir es schon wenn ich nach meinen Trips nach Hause komme. Da sitz ich mindestens 3 Tage da und starre nur vor mich hin und denke nach. Wie das erst ist wenn man 4- 6 Monate draußen war kann ich mir lebhaft vorstellen. Ist ein anderes Leben, eine andere Realität wenn man "unterwegs" ist. Meiner Meinung nach das echte und bessere Leben.

Mit anderen Menschen spreche ich nicht mehr oder nur sehr kurz über die Erfahrungen die man draußen macht, zu oft kam da der Spruch: Na für mich wäre das nichts aber wenn es dir Spaß macht.
Na jedenfalls beschreibt der Typ das in dem Video sehr treffend

Bearbeitet von Strychnin
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Kann ich nicht ganz so krass nachvollziehen.Ich habe als normaler Angestellter halt "nur" 6 Wochen Urlaub im Jahr (Luxus im Vergleich zu den meisten anderen Ländern) und dazu noch ein paar Wochenenden für kürzere Trips.Also ist das Trekking kein solcher Lebensmittelpunkt,dass ich mir deswegen ne "Depression" gönnen würde.Mal ganz davon abgesehen,dass Depressionen eine der schlimmsten psychiatrischen Erkrankungen sind und ich Diese nur ungern auf meiner Diagnosenliste hätte.Dafür machen mir viel zu viele andere Dinge und Menschen auch Spaß und ich geniesse viele Annehmlichkeiten der Zivilisation .Jawohl,die gibt es,sonst würden nicht so viele Menschen in so vielen Foren sitzen und darüber jammern können.

Mein Traumberuf wäre zwar auch Hüttenwirt in Schweden,aber nur wenn ich dann in 2 Tagesmärschen + Busfahrt auch mal  ne Kneipe erreichen kann.:-D

Also immer schön locker bleiben,geniessen und ansonsten mal beim Onkel Doktor nach Tavor oder Citalopram fragen, da wird es dann sogar für Thru-Hiker erträglich (Achtung,war ein Scherz !!!;-))

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Vorweg: Ich habe keinen Thru-Hike hinter mir, mehr als zwei Wochen bin ich an einem Stück noch nie gewandert, und quer durch England ist ganz was anderes als längs durch die USA. Meine Sicht ist insofern also die einer Außenstehenden.

Aus dieser Sicht stellen sich aber einige Fragen:

  • Mir erscheint das sehr schwarz-weiß, als gäbe es nur Thru-Hikes einerseits und "Durchschnittsleben" mit nichterfüllenden Jobs andererseits. Wäre nicht auch eine Möglichkeit, das eigene Nicht-Thru-Hike-Leben kreativer zu gestalten, sich einen anderen Beruf zu suchen oder zu erschaffen? (Richard Nelson Bolles hat mit seinem Ansatz hinter "What Color is your Parachute?" und den Life/Work-Planning-Kursen ganz praktisch aufgezeigt, wie das geht; Buch ggf. unbedingt im Original lesen, nicht in der humorfreien deutschen Übersetzung.) Ich hab' zwar noch nie mit einem Thru-Hiker unter einem Dach gewohnt, aber sehr wohl schon mit einem Surfer; die zeigen ja durchaus ähnliche Einstellungen und Verhaltensweisen. Und da habe ich ganz aus der Nähe gesehen, wie der Job wirklich nur als Weg gesehen wird, den nächsten Surf-Trip zu finanzieren. Wenn einem eigentlich egal ist, was man macht, und auch von vornherein klar ist, daß das höchstens neun Monate oder vielleicht ein Jahr laufen soll, bis das Geld reicht, dann ist es aber auch nicht verwunderlich, wenn man aus diesem Job keinerlei Befriedigung zieht. Kann man nicht auch an der Stellschraube drehen, sich bewußt fragen: Was brauche ich denn hier und jetzt, damit ich nicht das Gefühl habe, nur das Leben anderer Leute zu verbessern (wie im Video), sondern auch meins? Ich will ganz sicher nicht den sicheren Brotjob bis zum Renteneintritt propagieren, den Bausparvertrag und die Doppelhaushälfte; sondern eher eine tiefere Auseinandersetzung mit der Frage: Warum bin ich mit diesem Leben nicht zufrieden und wie kann ich das ändern?
     
  • Wenn die Kommunikation mit Nicht-Thru-Hikern durchweg (!) schiefläuft, dann muß das nicht nur an den anderen liegen - sondern es kann auch daran liegen, daß man selbst nicht schafft, klar zu kommunizieren, worum es einem eigentlich geht. Klar, wenn Menschen ähnliche Erfahrungen hinter sich haben, dann ist es leichter, daran anzuknüpfen. (Es ist aber auch leichter, gar nicht wirklich miteinander zu reden, sondern ein Ping-Pong-Spiel nur vermeintlicher Anknüpfungen zu betreiben, weil man nie klar sagt, worum's eigentlich geht; weil man stets meint, das wisse der andere ja eh: Das sehe ich immer wieder bei den Wissenschaftlern.) Ich kann mir aber ehrlich gesagt schwer vorstellen, daß niemand unter den Nicht-Thru-Hikern in der Lage sein soll, irgendwas von diesen Erfahrungen und Emotionen zu verstehen; wenn man das so erlebt, dann hat man entweder die völlig falschen Leute um sich rum (und sollte sich fragen, wieso eigentlich) - oder man sollte sich fragen, ob man den anderen dazu überhaupt eine Chance gibt. Man muß in jeder Kommunikation an einem Punkt ansetzen, der mit Bekanntem jedenfalls irgendwie verknüpft ist: Vielleicht liegt da die Crux, daß man zuviel voraussetzt bei den anderen und, wenn man das nicht korrigiert, dann das Gefühl von "Die verstehen mich nicht" immer größer wird?

Und dann gibt es natürlich auch noch die Tatsache, daß Menschen lange und oft als Nomaden gelebt haben, das hier und heute aber nicht mehr als gesellschaftlich relevante Möglichkeit erachtet wird, sondern als zurückgebliebene Daseinsform - außer in Form irgendwelcher hippen "digital nomads". Vielleicht ist das Nomadische trotzdem einfach in uns drin, jedenfalls in einigen?

Ich bin wirklich gespannt, was Ihr dazu meint, vor allem natürlich diejenigen unter Euch, die schon einen Thru-Hike oder gar mehrere hinter sich haben...

Bearbeitet von nats
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Ohne irgendwem Nahe treten zu wollen, kann ich mir gut vorstellen, dass es damit Leute erwischt, die derart Hikes auch ein wenig als Alltagsflucht begreifen.

Wer wenig Halt außerhalb des Hikerlebens hat, dem bietet das Leben drumherum wohl auch nichts. Da ist natürlich das Unglücklich sein vorprogrammiert.

Das Menschen gewisse Zustände anderer nicht nachvollziehen können ist weder schlimm noch bedonders. Auch Freunde können manchmal eben nur zuhören. Willkommen im echten Leben.

 

Bearbeitet von Dingo
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Ihr wohnt einfach in der falschen Gegend. Ich habe einen Spielplatz namens Alpen hinter dem Haus, und obwohl ich jetzt alleine auf mit dem jetzigen Auto bereits etwa 280000km gefahren bin (und davon der überwiegende Teil irgendwo hier im Alpenraum) habe ich noch ausreichend Ziele und Ideen, um keine Langeweile aufkommen zu lassen.

Ich brauche keine x Monate im Busch, um auszuspannen, ich mache das quasi jedes Wochenende hinterm Haus. 

Zugegeben, wenn ich die Bilder mit Touren im deutschen Wald so sehe, kann ich schon verstehen, warum da Leute Depressionen bekommen. Die hätte ich dort auch nach kurzer Zeit.

Bearbeitet von Jever
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Eine Beobachtung fällt mir dazu noch ein. Durch meine Jobs bin ich vor allem früher in sehr von meinem Alltag entrückten Situationen gewesen. Auch da liess sich so ein "posttraumatischer" Zustand beobachten.

Das hat meiner Meinung nach mit unserer Adaptionsfähigkeit zu tun.

Eine weitere Beobachtung. Sobald solche Situationen mit Alltag verknüpft werden, sind sie oft nicht mehr so aufregend. Gerade das Beschaffen von Ressourcen (Geld) holt einen oft zurück.

Bei den meisten dürfte ein thru hike ein geplantes Ereignis verknüpft mit angeschaffter Ausrüstung und einem finanziellen Rahmen sein. Für 3-6 Monate mag das planbar sein, aber im Hinterkopf ist klar, dassman irgendwann wieder im sicheren Hafen aufläuft.

Mein Auslandsaufenthalt ohne meinen Kram war so befreiend. Und doch war ich froh, als ich meine Comics, Bücher etc dann doch wieder um mich rum hatte. 

Bei vielen ist denke ich doch eher ein Abstand mit Sicherung. 

Und da ist auch nix schlimm dran.

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vor 42 Minuten schrieb Jever:

Ihr wohnt einfach in der falschen Gegend. Ich habe einen Spielplatz namens Alpen hinter dem Haus, und obwohl ich jetzt alleine auf mit dem jetzigen Auto bereits etwa 280000km gefahren bin (und davon der überwiegende Teil irgendwo hier im Alpenraum) habe ich noch ausreichend Ziele und Ideen, um keine Langeweile aufkommen zu lassen.

Ich brauche keine x Monate im Busch, um auszuspannen, ich mache das quasi jedes Wochenende hinterm Haus. 

Zugegeben, wenn ich die Bilder mit Touren im deutschen Wald so sehe, kann ich schon verstehen, warum da Leute Depressionen bekommen. Die hätte ich dort auch nach kurzer Zeit.

Hast Du das Video überhaupt angeschaut? Vermutlich nicht, oder? Sonst wüßtest Du, daß der Ersteller mit genau diesen ständigen Wochenendabenteuern nicht zufrieden war...

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vor 17 Minuten schrieb Dingo:

Als ob die Leute in den Alpen nicht auch saufen würden. Nicht jeder ist ein Bergtyp und hat ein Übersetzungsgerät für Einheimische dabei.

Als Schwabe habe ich keinerlei Problem mit den meisten Dialekten vor Ort. Ich stoße erst dann so langsam an die Grenzen, wenn sich zwei ältere Leute aus dem Saas-Tal unterhalten.

Dein erster Satz offenbart zudem einen grundlegenden Denkfehler von dir und dem Typen im Video: zu viel Gedanken um die Gesellschaft und die eigene soziale Position darin.

Leute, die nicht meine Hobbies teilen, meide ich ganz einfach oder säge sie ab, wenn sie zum Bekanntenkreis zählen. Somit muß ich mich nicht darum scheren, was andere wollen und das tun, was sie (gerne) machen. Entsprechend ist es mir schnurzegal, ob andere hier Bergtypen sind oder auch nicht. Ich mach das, was mir Spaß macht, d.h. unter der Woche arbeiten, den Wetterbericht studieren und dann am Wochende raus. So komme ich gar nicht in Depressionen, denn ich habe einen tollen Spielplatz mit allen Möglichkeiten (Bergsteigen, Klettern, Skitouren, Wandern, Fernwandern).

Daß hier aber depressionsgeplagte Typen herumhängen halte ich für nicht abwegig. Deren Leben besteht eben daraus, wochenlang zu arbeiten, am Wochenende irgendwelchen sozialen Zwängen zu folgen und als Ausgleichshandlung sich nerdig in die Ultraoptimierung der Ausrüstung hineinzusteigern um so die triste Zeit bis zum Jahresurlaub hin zu überbrücken.

 

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@Jever: Kannst Du versuchsweise auch mal einen Beitrag veröffentlichen, ohne Dich über andere zu erheben (hier meist über andere Forumsmitglieder)? 

Und dürfen wir aus dem Schweigen auf meine entsprechende Frage schließen, daß Du das Video in der Tat nicht angeschaut hast, aber trotzdem meinst, Dich dazu äußern zu müssen?

Bearbeitet von nats
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Ich kann das schon gut nachvollziehen, ich habe zwar 1. keinen Thru-Hike hinter mir und 2. liebe ich meinen Job wirklich, aber ich kann mir diese Anziehung des Aussteigens und ein Leben abseits der Lohnarbeitsnorm sehr gut vorstellen und diese Post-Hike-Depression gut nachvollziehen.

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@Nats:

Warum? Ich zeige eine Lösung: auf soziale Dinge pfeifen (und als Nebeneffekt eben als Arschloch angesehen zu werden), und genau das durchzuziehen, worauf man selber Lust hat. Ohne Rücksicht auf Verluste und verlorene Bekanntschaften. Ich brauche keinen langen Urlaub, um neues zu sehen (so wie der Typ im Video es angegeben hat - Langeweile, keine Abwechslung). Ich habe so etwas jedes Wochenende

 

Mein letztes Wochenden z.B. bestand daraus, irgendwo an einem Stausee das Zelt aufzuschlagen und am Sonntag auf Skitour zu gehen. Das Tal kannte ich zu meiner Schande noch nicht (Zevreilasee / Vals), aber jetzt habe ich schon wieder ein paar neue Ideen für kommende Tage.

Nur Leute, die sich sozialen Normen unterwefen, haben Probleme. Wenn Du zu den Leuten gehörst: leb damit oder ändere etwas. Aber erwarte kein Mitgefühl von jemandem, der eben genau das macht und so keine Probleme hat. 

Bearbeitet von Jever
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Ich habe leider das Video noch nicht gesehen, das hole ich aber nach. Allerdings kann ich den Zustand nach einer Reise nachvollziehen und das man Schwierigkeiten danach mit anderen Menschen zu reden, die sowas nicht gemacht haben. Früher brauchte ich richtig lange um nicht jeden Morgen zu denken, ich schlafe noch im Shelter. Auch kann ich dieses Gefühl nachvollziehen das ich jemanden beneide der jetzt in den Alpen, Bayerischen Wald oder sonstwo wohnt und jedes Wochenende die kleinen Fluchten vollziehen kann. Was Strychin und Dennis schreiben kenn ich auch, also das Forumstreffen oder ähnliches halt was besonderes sind. Oder das man mit anderen Nichthikern über die Erlebnisse nicht sprechen kann. Alte Methode schnell wieder rein ins Alltagsleben, die Erlebnisse die im Herz, Hirn und Körper sind kann einem niemand nehmen.

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vor 11 Minuten schrieb Mattes:

 Allerdings kann ich den Zustand nach einer Reise nachvollziehen und das man Schwierigkeiten danach mit anderen Menschen zu reden, die sowas nicht gemacht haben. [...] kann ich dieses Gefühl nachvollziehen das ich jemanden beneide der jetzt in den Alpen, Bayerischen Wald oder sonstwo wohnt und jedes Wochenende die kleinen Fluchten vollziehen kann. 

Die Lösung hast Du doch in der Hand? Tausche den Bekanntenkreis aus, dann hast Du das Problem mit den Leuten nicht, die deine Lebensweise teilen/verstehen, und such eben einen Ort, wo Du arbeiten und Freizeit genießen kannst, ohne ständig an Flucht denken zu müssen.

Dazu gehört nur eine Portion Mut und zudem genügend "Abgestumpftheit" gegenüber anderen.

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Tja Abgestumpftheit gegenüber anderen sind Vorzeichen einer Depression und zeigen deutlich das man mit anderen nicht in Beziehung treten kann.. Bekannte oder ich nenn sie mal Stumpf Freunde tauscht man nicht xbeliebig aus.

Der Begriff kleine Fluchten, bezeichnet ja kleine Alltagsfluchten. Die kann ich auch jeden zweiten Samstag im Stadion erleben, bei Bier, Wurst und guten Freunden, Brot und Spiele....das ist meine gute Lösung für das nicht bestehende Problem.

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vor 53 Minuten schrieb Mattes:

Tja Abgestumpftheit gegenüber anderen sind Vorzeichen einer Depression

Wie lange im Vorraus sind denn die Vorzeichen erkennbar? Bei mir dürften die ersten dieser Zeichen so vor grob 20 Jahren etwa aufgetreten sein. Da war ich - nach etwas Abstinenz - das erste Mal wieder in den Bergen beim Skifahren.

Meine erste Reaktion bestand daraus, mir eine Ausrüstung zu besorgen und Skifahren zu lernen. Ich war quasi jedes Wochenende irgendwo unterwegs, die Reaktion der Umgebung: "Spinn dich aus, das braucht keiner, werd wieder normal"

Danach habe ich im Frühjahr meine alten Wanderschuhe entmottet und bin ab dem Frühjahr jedes Wochenende in die Alpen. Die Reaktionen aus dem Umfeld (die etwas anderes bevorzugt haben) waren identisch zur Skifahrreaktion: "Spinn dich aus, in 4 Wochen hast du eh keine Lust mehr drauf"

Mir war die Meinung anderer schnuppe, und darauf, daß ich genug habe und wieder normal werde, warten die Leute noch heute.

Die Meinung anderer ist mir auch heute noch egal. Jetzt sollten langsam die Depressionen aber echt einsetzen...

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vor 4 Stunden schrieb nats:

ein Ping-Pong-Spiel nur vermeintlicher Anknüpfungen

genau so ist kommunikation leider sehr weitgehend organisiert, betrifft jedes uns auch.

vor 3 Stunden schrieb Jever:

zu viel Gedanken um die Gesellschaft und die eigene soziale Position darin.

geht gar nich, würde man ja auch noch in gedanken unbeweglich :-)

vor 14 Stunden schrieb Dennis:

anderen Menschen, die gerne und viel minimalistisch reisen, fühlt man sich viel eher auf einer Wellenlänge.

ja. soziologisch sind wir ein reflex der privilegierten welt gegenüber den reisenden aus der subalterne, ziemlich verschieden soziologisch deviant, möglicherweise avantgardistisch. nur die, die ins eigenheim zurückkehren, sprechen darüber nich mehr. wenns doch keine depression is, kann mans auch weggrinsen und weiter machen. der nächste plan ist immer eine gute idee zum weiter anders neu machen, tellerrand.

als wandersoziologe (nicht geschützte berufsbezeichnung) lern ich jede woche einige neue menschen kennen, mit denen ich mich über ihre reisen unterhalte und berate sie im hinblick auf ihre gesellschaftliche verortung (aufhebung von exklusion). exklusionsmechanismen chancenlos ausgesetzt zu sein, macht krank.

Bearbeitet von Gast
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vor 13 Minuten schrieb Mattes:

Hoffentlich nicht...

Werden sie auch nicht. Jetzt schau einmal das Video von dem eingangs erwähnten Typen noch einmal an und gehe durch, was wäre, wenn er unter der Woche halt arbeitet (auch da kann man Freude dran haben) und dann eben das, was er so vermißt hat, nämlich Abwechslung, Spannung, neue Ecken und Gegenden vom Haus aus erledigen kann. Mit Leuten, die das nicht teilen, muß man auch nicht reden.

Da braucht es dann keine lange Auszeit und keinen langen Urlaub. Man muß halt eben etwas in Punkto "dem Rest hinterherlaufen" Abstriche machen, und das ist eine Entscheidung, die jeder selber treffen muß.

 

 

 

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Oje hier tun sich ja Abgründe auf. Sofort packen hier einige die Stempel aus und urteilen über andere Menschen die sie gar nicht kennen, werden Kleinkriege ausgefochten.
Da frag ich mich ob ich zu einen Psychater wegen meinen "Post Trail Depressionen" muss oder ich doch lieber einigen hier den Vortritt lasse- sie scheinen es nötiger zu haben (Jetzt bitte nicht bierernst nehmen).
Im übrigen finde ich den Begriff Depression mit dem Thema zu hart gewählt wenn man ihn so versteht wie er im Medizinerhandbuch steht und wie es hier manche tun- was der Videomacher darunter versteht oder wie er ihn benutzt mal außen vor.


Man stelle sich vor man wanderte immer "normal" (durchs Leben), hat seinen Rucksack mit allem gepackt was man für nötig hielt und eines Tages- bewußt oder unterbewußt stellt man auf UL um und merkt für sich: Das ist viel schöner/besser/....
Und nun der Knackpunkt: Man weiß aber dass die nächsten Touren wieder mit normalem Gepäck gelalaufen werden müssen und das gibt einem zu denken. Hat man für sich doch gemerkt dass die UL Variante reizvoller ist. Dass hat jetzt nichts damit zu tun, dass man sich sofort umbringen möchte, allerdings hat man ein weiteres Blickfeld bekommen was möglich ist und das gibt einem zu denken.

Dieses Beispiel läßt sich auch erweitern z.B um den Kommunikationsfaktor: Man erzählt nun seinen Umfeld dass z.B ein Quilt mindestens genausogut ist wie ein normaler Schlafsack und bekommt zur Antwort: Für mich wäre das nichts.
 

Vielleicht- und das wäre schön- verläuft der Thread etwas friedlicher und sachlicher. Was für den einen zutreffend ist muss nicht auf einen anderen passen

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vor 16 Minuten schrieb Strychnin:

Im übrigen finde ich den Begriff Depression mit dem Thema zu hart gewählt wenn man ihn so versteht wie er im Medizinerhandbuch steht und wie es hier manche tun- was der Videomacher darunter versteht oder wie er ihn benutzt mal außen vor.

Ja ich denke so etwas wie eine gewisse "Schwermut", "Sehnsucht", "Fernweh", "Melancholie", "Orientierungslosigkeit"o.ä. trifft es u.U. besser.

ICH bekomme hier allerdings noch so richtige Post-Depressionen wenn ich da so manchen Kommentar lesen muss!

jaja Jever: die "Ignorieren"-Funktion – ich weiß, das wäre aber dann auch nur ein starkes Betäubungsmittel… ;-)

Bearbeitet von eric
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Mir geht es nicht ganz so wie dem Kerl im Video. Seitdem ich wandere, also seit etwa 25 Jahren, habe ich mir kontinuierlich Gedanken gemacht, warum es unterwegs manchmal so viel "lebenswerter" ist als im Alltag. Wenn ich es irgendwo toll fand, habe ich versucht heraus zu finden wieso. Meine Arbeit, meine Wohnung und mein Umfeld habe ich versucht so zu gestalten dass es mir gefällt. Natürlich hat das Meiste nicht so super hingehauen, aber inzwischen erlebe ich, wenn ich Unterwegs bin, stärker die Sehnsucht nach zu Hause, nach meiner Familie und meiner Hütte, als das Fernweh.

Die Wanderung ist kein Medikament und keine Kur, sondern eine Übung.

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