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Ultraleicht Trekking

Tipps gesucht für Rucksack-"Gestell"


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Da ich den Thread losgetreten habe, hier mal eine Rückmeldung zum Stand der Dinge. Ich habe einen Rucksack angefertigt, der offensichtlich stark an Colin's Pack angelehnt ist.

Der Verschluss ist ein Rollverschluss, der mit zwei Druckknöpfen in Position gehalten wird. Das erleichtert das Schliessen stark.

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Das Gestell besteht auf vier 4mm Carbonstäben, welche quer im Rücken verlaufen. Zusätzlich sind zwei lange Stäbe in den Seitenteilen vertikal vorgespannt. Das funktioniert extrem gut und hält den Rucksack in Form, ohne dass diese fix mit den Querstreben verbunden wären. Über die Spannung auf den langen Carbonstäben kann man tatsächlich die Rückenlänge variieren. Zusätzlich sind die Seitenteile leicht vorgeformt. Zusammen mit den Querstäben erreichte ich so, dass der Rucksack am Rücken anliegt (fast), ohne Burrito-mässig wegzubeulen. Auch ist die Last oben schon nahe an der Wirbelsäule.

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Hier noch die Ansicht von hinten. Die Schultertragegurte habe ich aus Andreas' Winterrucksack entliehen, aber breiter gemacht. Die von meinem Mariposa sind schön breit und superbequem, und das wollte ich so beibehalten.

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Der Hüftgurt hat wie bei Colin eine doppelte Befestigung und ist fast 13 cm hoch. Das funktioniert wunderbar, so lässt sich der optimale "Konuswinkel" einstellen, so dass der Rucksack gut auf der Hüfte sitzt, egal wie diese beschaffen ist. Ich habe auch die drei Kammern kopiert, in welche passende EVA-Stücke gesetzt werden könnten. Ich glaube aber nicht, dass diese notwendig sind.

 

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Hier noch ein Bild der Aufnahmen für die Carbonstäbe. Im Prinzip ist das einfach eine Art Futter, in dessen eine Ecke ich ein Band mit Lineloc genäht habe. Die Carbonstäbe habe ich dünn mit Epoxy eingeschmiert um die Fasern an der Oberfläche zu binden. An den Enden habe ich eine Art runden Kopf aufgebaut, um den Druck auf das Futter in Grenzen zu halten. Hier habe ich 2 Schichten 160er DxG verwendet. Ideal wäre ev. dickeres Cordura, das hatte ich aber nicht.

Der Rucksack ist riesig (>50L) und soll auf Touren mit viel Apex und Food im Norden eingesetzt werden. Das schwarze Material ist das 160er DxG, das graue ist das 120er. Wahrscheinlich hätte ich alles aus dem 160er gemacht, falls ich genügend rumliegen gehabt hätte.

Ach ja, das Wichtigste noch zum Ende: 660 g

Bearbeitet von ULgeher
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  • 2 Monate später...
Am 7/4/2017 um 18:31 schrieb trailanderror_G:

Schickes Teil und 600g für die Größe ist schon cool.

Nach einem Tragetest mit 10kg bin ich der Meinung, es war die Arbeit und ~100g wert.

Ich habe das Ding auf Tour mit immer mal wieder 11-13 kg (inkl. Food) durch den Norden geschleppt, und das Tragesystem hat sich bestens bewährt. Polster an Hüft- oder Schultergurten habe ich nicht vermisst.

Das einzige, was ich heute andern machen würde, ist das untere Ende. Mit voller Bepackung beult der Rucksack in der Mitte nach unten aus. Dieses Ausbeulen liesse sich wohl reduzieren, wenn der Rucksack sich nach unten etwas verjüngen würde (die Seitenteile weniger "rechteckig" sondern angeschrägt wären).

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vor 29 Minuten schrieb ULgeher:

Das einzige, was ich heute andern machen würde, ist das untere Ende. Mit voller Bepackung beult der Rucksack in der Mitte nach unten aus.

Das ist eher eine Frage des Ziels der Aktion:

  • Die senkrechten Versteifungen schaffen den Lasttransfer auf die Hüfte.
  • Die horizontalen Versteifungen verhindern 1. das Rundwerden (Tonnenform) des Rucksacks und ermöglichen 2. Abstand zum bzw. eine Belüftung des Rückens.

Wenn du alle Funktionen zusammenbringen willst, dann landest du bei einem Trampolinrücken oder einem bespannten Panel, wie es in diversen Kaufrucksäcken verbaut ist. (Habe hier gerade einen entsprechenden Test eines MYOG-Panels in der Mache. Aber derzeit ist das noch zu schwer.)

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Ein Erfahrungsbericht noch einer Tour ist eine gute Idee.

Ich habe mein Alu-U durch zwei Karbonstangen (10mm) ersetzt. Es macht keinen unterschied im Tragekomfort. Die dadurch manchmal entstehende Tonnenform habe ich mit etwas zurecht boxen verhindert.

Jetzt aber zum Erfahrungsbericht, ich habe den Gr221 gemacht und dabei mit Wasser usw. 10kg getragen. Bei diesem Gewicht hatte ich mit meinen alten Rucksäcken öfter ein ziehen in den Schultern,  das mit meinem Gestell auch noch langen Tagen überhaupt nicht auftrat.

Was würde ich ändern:

Die Stangen etwas weiter oben enden lassen, so das sie nicht störend auch den Hintern drücken wenn die z-lite etwas noch oben verrutscht. Sonnst würde ich es genau so wieder machen und auch keinen Rucksack mehr ohne zwei Tunnel für die Stangen bauen.

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  • 2 Jahre später...

Ich grabe diesen Thread mal wieder aus, um mich zu erkundigen, ob es inzwischen eine allseits akzeptierte Lösung für leichte Gestelle in UL-Rucksäcken gibt?

In diesem Thread haben ja @trailanderror_G, @Stromfahrer und @ULgeher verschiedene Optionen vorgestellt, mit denen nach inzwischen drei Jahren sicherlich mehr Erfahrungen gesammelt wurden? Am Einfachsten in der Herstellung erscheint mir die Version mit den zwei Längsstangen (Carbon/Alu), die von den Ansatzpunkten der Schultergurte zum Hüftgurt gehen. Etwas aufwendiger ist wohl die Variante mit den vorgespannten Carbon-Stäben, die allerdings dem Pack auch eine etwas bessere Form verleiht.

Alternativ hatte @Andreas K. hier:

eine Rückenplatte aus HD-PE in Verbindung mit versteiften Hüftflossen vorgestellt. Davon ist er inzwischen aber wieder abgerückt und präferiert jetzt eine Schaumstoffplatte:

 

 

Wie sehen Eure Lösungen inzwischen aus?

 

 

 

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