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Ultraleicht Trekking

Unsere MYOG-Fails


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Manchmal geht bei mir beim Selbstbau etwas schief – und bin mir sicher, dass es anderen ähnlich geht. Dennoch werden hier fast nur erfolgreiche Projekte vorgestellt. OK, man weiß es oft nicht, weil Langzeiterfahrungs-Berichte fehlen. Nun kann man oft auch von den Fehlern anderer lernen und zumindest ich fände es auch einfach so spannend zu erfahren, was bei anderen nicht klappt. Deshalb starte ich einfach mal diesen Faden und würde mich freuen, wenn hier auch andere ihre fehlgeschlagenen Projekte vorstellen würden.
 

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Ich fange mal mit meinen Gamaschen an, wenn von anderen noch was kommt, kommen auch von mir noch andere Projekte.
Einfache Gamaschen sollten eigentlich ein idiotensicheres MYOG-Projekt sein. Und es gib ja auch genügend andere im Forum, die sich ebenfalls Gamaschen genäht haben. Wenn man bedenkt, dass für UL-Gamaschen bis zu 26€ aufgerufen werden, ich Materialkosten von 6,20€ hatte und davon ausging, nur eine halbe Stunde zum Nähen zu benötigen, sollte es auch rentabel sein.
Und dann ging alles schief. Ich verbrachte einen halben Abend mit dem Versuch, mit verschiedenen Nadeln (ja, Jerseynadeln!), Elastikstichen, Fadenspannungen, mit untergelegtem Papier etc. den Stoff sauber zu nähen – erfolglos. Schließlich nähte ich dann mit ausgelassenen Stichen drauflos und dachte mir, dass es schon irgendwie genügen würde.


Was nicht funktionierte:

  • Der Stoff leierte aus (hätte oben noch einen Gummizug oder insgesamt anderen Stoff benötigt)gamaschen0.thumb.jpg.9788c95967622fd24e1d8009cf69329a.jpg
  • Einige Nähte gingen auf
  • Der Stoff löste sich aufgamaschen1.jpg.ef37d808b3c7fd739578aaca20c449eb.jpg
  • Die Kordelhaken ließen sich nicht besonders leicht ein- und aushängen, müssten etwas aufgebogen werdengamaschen3.thumb.jpg.e587265f1d3bacb92cf3d95f1b649938.jpg
  • Das geklebte Häkchenband (PS30-Kleber) hielt nicht dauerhaft auf den Schuhen und ich musste es auf Tour festnähen, unangenehm ohne Fingerhut, weil da eine Versteifung an der Ferse ist durch die ich durch musste --> PS18-Kleber besser?gamaschen4.thumb.jpg.57e26969f30b8e1e14541b1e7f1cd9eb.jpg
  • Und schließlich das Hauptproblem: Das Ziel, Steinchen und Dreck aus den Schuhen zu halten, wurde nicht erreicht

Letzterer Punkt erstaunte mich, war ich doch mit langen Hosen unterwegs, wo sowieso wenig in die Schuhe kommen sollte. Zweitens kamen hauptsächlich in den rechten Schuh Steinchen, egal welche Gamasche ich rechts verwendete. Es dauerte eine Weile, bis mir dämmerte, dass es weniger das Problem war, dass aufgrund des zu knappen Stoffzuschnitts sich der Stoff manchmal hochschob, gamaschen2.thumb.jpg.24d381e6babf7709aa8e2a694593e3b0.jpg

besonders an der Außenseite, sondern, dass der Zug des Kordelhakens an der Einhängung zu einem Schlitz zwischen Lasche und Schuhstoff führte (hoffentlich verständlich in Kombination mit dem Foto), durch den Steinchen eindringen konnten.
Aus der Ferne wird mir schätzungsweise niemand helfen können, den Stoff sauber zu nähen, aber das nächste MYOG-Treffen kommt bestimmt.

So, jetzt warte ich auf eure fehlgeschlagenen Projekte.

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Da kann ich mich gleich anschließen.
Ich habe zig Dosenkocher aller Bauarten gebaut von denen der jeweilige Erfinder/Promoter behauptete, er wäre so richtig toll. 
Die meisten dieser Teile erfüllten meine Erwartungen nicht. Viel zu aufwändig herzustellen, zu leistungsschwach, zu kurze Brennzeit, zu großer Verbrauch, zu frickelig bei der Nutzung und, und, und ... ein weites Feld der Frustrationen!

Letztlich blieben nur drei übrig, mit denen ich immer noch wirklich zufrieden bin:

Stove 7.1 - meine Nachkonstruktion des 12-10 von Trail Designs ohne den angebauten großen Untersatz
DSC07317.JPG

Stove 8 - sehr leistungsfähig aber auch etwas wackelig, dafür aus nur einer Dose und mit nur mit einem Schweizer Messer hergestellt, echt was für Notfälle
DSC00688_800.JPG

Stove 9 - Carbonfilzbrenner mit für mich genügend Leistung und mit Dimmring für sensationelle Brennzeiten
IMGP0259_800.JPG

Und dann hab ich mal einen "Bothy-Bag" genäht und letztlich festgestellt, dass ich für das Ding überhaupt keine Verwendung hatte. Macht sicher als Überlebensreserve auf Expeditionen Sinn aber für mich in keiner Weise. Wurde nach einmaligem und frustrierenden Gebrauch recycled.

Von meinen sieben MYOG-Rucksäcken existieren auch nur noch zwei (PlünnenSack III und das Modul-Pack l). Sie sind einfach besser, als es die anderen waren. Rucksack-Evolution also.

HAL

 

 

 

Bearbeitet von HAL23562
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(Trangia-)Doppelwand-Kocher-Nachbau: Sozusagen, die Mutter aller Kocher. Ging erst gar nicht zu bauen, aufgrund von Denkfehler. Dann gut. Der tat auch sehr lange seinen Dienst, bis er anfing zu rosten :-o:?
Seitdem läufts aber mit den Kochern.

Moskitonetz-Inner: Die Netzteile wurde immer kleiner und kürzer je weiter die Nähnadel nähte. Das führte dazu, dass immer wieder Teile angenäht werden mussten. Das war dann schließlich dermaßen unansehlich, dass das Projekt aufgegeben und nicht fertiggestellt worden ist. Aus den Resten wird vllt. nochmal ein Kopfnetz. Wenn´s reicht. Für ein Inner reicht es jedenfalls nicht mehr.

Windjacke: Fing schon mit dem falschen Stoff an, und hörte beim falschen "Schnittmuster" auf. Mir ist es seit dem ein Rätsel, wie viele Leute hier einfach die Maße von passenden Jacken o.ä. zu einem eigenen Schnittmuster übertragen können. Denn genau das, habe ich auch gemacht bzw. versucht. Genauso die Rucksackbauer, die mehr oder weniger Freischnauze nähen und alles passt wunderbar.

Mehr wird (vorerst) nicht verraten :P höchstens unter einem zweiten Namen - sonst wirds zu peinlich. Wobei ich - um die MYOG-Ehre zu retten - sagen muss, dass einige Sachen auch ganz gut geworden sind (Cone, Ray Jardine Quilt, Ray Jardine Rucksack (mit Ausnahme der Träger), Ray Jardine Tarp, Kocher, Deckel :?, Wärmetauscher (nicht UL(?)) und demnächst vllt. noch Handschuhe). Vllt. sollte ich bei Sachen mit Anleitung bleiben.

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Ach Leute, was soll ich sagen, die Liste ist lang!

- 2 Packrafts aus untauglichem Material, bei dem bei Schälbelastung die Beschichtung reisst
- Schneeschuhe aus 16mm Alu-Rohr aus dem Baumarkt
- Faltboot mit Carbongerüst - Rohre sind pultrudiert und splittern
- Regenjacke aus Silnylon - Schwitztüte trotz Belüftungsöffnungen
- Handschuhe mit einfachem Schnittmuster - ich kann den Daumen nicht abspreizen
- Tarptent für 2 Trekkingstöcke - schlechte Arbeit beim erstellen des Schnittmusters -> Danach hatte ich ganz viele grüne Packbeutel
- Grüne oder graue Packbeutel -> Verwende ich nicht mehr, seit dem ich damit meine NeoAir S verloren habe
Das ist mir so auf die Schnelle eingefallen, aber da gibt´s bestimmt noch mehr...

Wichtig ist: NIEMALS aufgeben - NIE!

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  • 4 Wochen später...

Ich glaube, ich habe inzwischen etwa 20 Zelte direkt von der Nähmaschine in die Tonne gekloppt, und diverse weitere im Freundeskreis verschenkt, weil irgendwas kacke geworden ist, aber die Funktion noch da.

Man muss ja unbedingt einfach mal ausprobieren, wie ein 6eck mid ohne cc aussieht, wie "stabil" ein membrane mid ist, wie ein überlappender Eingang ohne zip beim mid aussieht, mal Abspanner wie Tentipi bauen, wie ein einzipbares Dreieck am Eingang vom mid so im Vergleich zum angenähten ist, wie ein cc der am 6eck mid top ist so am 8eck mid ausschaut, mehrere Male wie man ein mid aus silpoly mit feeder und puller in schnell nähen kann, wie ein tensegrity aus Baumwolle aussieht, wie reißfest ein Boden aus mesh ist, ob angenähte beaks am 1p cool sind, welche Fadenlaufrichtungen bei beaks alle so richtig scheixxe aussehen, und nochmal, und nochmal, und so weiter. 

Braucht noch jemand diverse Faltbootprototypen, die ein Scheißgeld gekostet haben (für einen habe ich damals meinen VW Bus verkauft, um wasserstrahlgeschnittene Aluteile latzen zu können), aber nur als hässlicher Lampenschirm taugen?

Mein erstes fertiges sof Kajak habe ich abgefackelt, weil es mir so auf den Sack ging. Es wurde posthumen auf "Hindenburg" getauft. Sah toll aus.

Schneeschuhe aus Baumarkt-Alu: Jaa, hab ich auch mal gebaut. Außerdem eine Pulka mit ganz erstaunlichen am-Schnee-haftenbleib-Eigenschaften.

Kleidungsstücke für außerirdische Lebensformen habe ich auch schon viele entworfen...

Ich kann auch nur beipflichten:

Nie aufgeben, nie aufhören zu lernen. Die Anderen kochen auch nur mit Wasser, und die tricks kann man herausfinden.

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vor 3 Stunden schrieb FlorianHomeier:

Nie aufgeben, nie aufhören zu lernen. Die Anderen kochen auch nur mit Wasser, und die tricks kann man herausfinden.

:-) Nur leider investiert man am Ende oft mehr Geld (und Zeit), als wenn man gleich ein professionelles Produkt gekauft hätte. Bei Neuentwicklungen, die es so nicht zu kaufen gibt, kann man es aber nicht so betrachten.

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Danke für den Lacher zum Feierabend.

Die olivgrünen Packbeutel von Barbarix kommen mir bekannt vor, auf Tour wurde mir klar wie doof das ist. Die Alternative aus Zeltinnenstoff 2. Wahl von extex zerfiel in Rekordzeit (meine Oma als Fachfrau hatte gleich gesagt, dass der Stoff Schrott ist.

Rainkilt: Einen Nachmittag Arbeit und noch nie benutzt, leichter als meine Regenhose ist er eh nicht. 

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