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Ultraleicht Trekking

MontBlanc-Verbot


Gast

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am rand eine UL-kontroverse:

http://www.lta38.fr/ (18.08.2017)

www.facebook.com/saintgervaismontblanc/posts/1667231513319572 (17.08.2017)

- g-translate betont die poetik des frühmorgendlichen eintrags:

"Angesichts der Bewusstlosigkeit von einigen, ist es meine Pflicht, das Ende der Erholung zu pfeifen"

Trotz der Bemühungen aller Bergschauspieler, den Mont Blanc zu überzeugen, dass es nicht wie ein Kuhberg klettert, trotz der Mediatisierung um die unbewussten Handlungen von ein paar nichts getan und die tödlichen Unfälle durch Die einzige Unklugheit, auch der wahnsinnige Wunsch, eine Ausbeutung zu erreichen, setzt sich nieder. (...)

Seit mehr als zwei Jahren ist der Mont Blanc mit solchen Situationen konfrontiert, in denen ein paar verbrannte Köpfe den Aufstieg des Mont Blanc mit einem Ultra-Trail verwechseln.

Es genügt, diesen pseudo-asiatischen Kletterer zu erinnern, der in den Korridor des Gouters gefallen war, in Trail-Dress und mit Trail-Schuhen ... .. die, deren Sohle die Zehen prägt. (...)

Es ist gegen diese Situation, zu Beginn des Jahres 2016, dass ich den Anwalt der Gemeinde von Saint-Gervais studiert hatte die Möglichkeit, eine städtische Satzung zu nehmen, um alle Kandidaten für den Aufstieg zu verhängen Von der Mont-Blanc eine minimale Ausrüstung. Diese Materialliste wurde dann von der führenden Firma zusammengestellt. (...)

Ich höre schon ein paar Stimmen, um auf den Skandal zu schreien und erinnere daran, dass der Berg der "letzte Raum der Freiheit" ist.

Zu diesen werde ich einfach darauf antworten, dass sie angesichts der Ausstattung bestimmter Standorte in den Bergen und dem Mont-Blanc-Massiv längst keinen natürlichen Raum und Freiheit mehr haben. Im Gegenteil, sie sind städtische Gewerbeflächen geworden, wo die Freiheit auf die Einhaltung der Geschäftsregeln beschränkt ist! (...)

Für all jene, die, wie ich, über unsere Berge leidenschaftlich sind, empfehle ich, durch sie zu gehen, einschließlich des Mont-Blanc, der Ihr Rennen an die Führer unseres Massivs anvertraut hat. Sie kennen die guten Gesten, die guten Zeiten in die Berge zu gehen, die Fallstricke zu vermeiden. (...)"

ausrüstungsliste ( - work in progress?):

https://www.chamonet.com/news/kit-requirements-on-mont-blanc-route-imposed-by-st-gervais-mayor-chamonix-710963?fref=gc

(bussgelder bis 38.-- euro; cp R 610-5: zuständige behörde = polizei)

*

de-de.facebook.com/kilianjornet/videos/10154661024040178/ (20.08.2017)

https://www.lequipe.fr/Adrenaline/Alpinisme/Actualites/Kilian-jornet-reagit-avec-humour-a-l-arrete-municipal-de-saint-gervais-imposant-un-equipement-minimum-sur-le-mont-blanc/826561

https://www.lequipe.fr/Adrenaline/Alpinisme/Actualites/Un-effet-kilian-jornet-en-haute-montagne/827375

 

*

zum thema "wildnis" merke man sich:

"Im Gegenteil, sie sind städtische Gewerbeflächen geworden, wo die Freiheit auf die Einhaltung der Geschäftsregeln beschränkt ist!" ("einer führenden firma...")

Bearbeitet von Gast
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Eventuell solltest Du einfach NUR den französischen Link und die englischsprachige Verlautbarung durch die Offiziellen aus Chamonix posten, und nicht die Leute dadurch verwirren, den französischen Beitrag durch Google Translate zu blasen und das dann hier abzulassen, sowie alles noch mit in text umgewandelte facebooklinks zu garnieren.

Und bevor dann anschließend die Protestwelle losbricht, bezüglich was die Leute sich da alles erlauben (in Punkto Freiheit und so), empfehle ich den Berg ein paar mal zu besuchen und zu besteigen. Dann wird einiges klarer.

Bearbeitet von Jever
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vor 44 Minuten schrieb Jever:

Dann wird einiges klarer.

meinst du die 20.000 pro sommer oder den berg?

mir fehlt in der debatte der schlichte statistische hinweis, wie viele leute denn verunglücken bzw. im vergleich mehr verunglücken, weil sie leichtes equipment tragen. die gesteigerte wahrscheinlichkeit, dort mit turnschuhen zu verunglücken, liegt nahe.  aber ein beispielsfall reicht nicht, um die poetik zu rechtfertigen, klingt nach vorurteilscholerik. und, wie tassan und jornet schreiben: die übliche ausrüstung, die polizeilich durchgesetzt werden soll, nachdem die alpenvereine und "die" führerinnung die massen von leuten (angeblich) nicht erreichen, garantiert nicht, dass mit ihr umgegangen werden kann - insgesamt untauglich. schild an den weg reicht doch. so mit knallerverbot wird natürlich mehr mediale aufmerksamkeit erreicht, der der einwand entgegensteht, dass sie ohnehin nur die interessierten erreicht, also den pädagogischen effekt nicht hat (sondern nur konsumauswirkungen). aber daneben reichlich eignung zur weiteren voruteilsbildung mitbringt. man bleibt im werbebildchen, aber dem älteren. und auch an den geschäftbedingungen hat der kritische konsument was mitzureden (im alten bild hiess das vertragsautonomie).

man könnte noch verfügen, dass auf jeden turnschuh ein bergunfall draufgedruckt werden muss.

Au secours ! Un fou en baskets sur un glacier !! J'appelle Jean-Marc Peillex.

 

 

Bearbeitet von Gast
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Wen @wanderrentner's Text auch verwirrt, dem empfehle ich diesen Artikel (auf englisch). Der fasst alles ganz gut zusammen. Es geht um

  1. schlecht vorbereitete und ausgerüstete "Bergwanderer" die sich übernehmen und/oder nicht die nötige Erfahrung haben. Beispiel: Der Vati der mit seinen beiden Kindern (9 und 11) einen Rekord aufstellen wollte die jüngsten Kids auf den Berg gebracht zu haben. Diese Familie wurde beinahe von einer Lawine erwischt.
  2. in letzter Zeit wohl auch vermehrt um "Trailrunner" die denken der Mont Blanc wäre ein netter Berglauf. Da gab es wohl Tote die keinerlei alpine Ausrüstung dabeihatten.
Bearbeitet von SouthWest
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@SouthWest: naja, der guardian ergänzt den örtlichen erlass um weitere motive. ich find den bürgermeistertext interessanter - was bitte ist ein "pseudo alpiniste asiatique" (der verunglückte 46jährige war doch franzose?) und was sagt die beschreibung "chaussures de trail….. celles dont la semelle moule les doigts de pieds" mehr als notwendig? tassan sagts prima, die hintergründe sind beiwerk.

 

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vor 2 Stunden schrieb wanderrentner:

@SouthWest: naja, der guardian ergänzt den örtlichen erlass um weitere motive. 

Ach der Bürgermeistertext war der von Dir angegebene facebook link auf den man nicht klicken kann! Sorry, dort hätte ich den Text nicht vermutet und die Adresse habe ich vorhin nicht copy-pasten wollen. OT: Und Facebook meide ich sonst eher.

Bearbeitet von SouthWest
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vor 5 Stunden schrieb wanderrentner:

mir fehlt in der debatte der schlichte statistische hinweis,

Nicht nur der statistische Hinweis, sondern das praktische Wissen an dem Berg und solchen Bergen im allgemeinen.

Zur Erleuchtung: es gibt einige sehr beliebte Ziele, die gerne und vermehrt Leute anlocken, die keine Erfahrung in solch einem Gelände haben. Der Everest ist einer, der Gloßglockner in Österreich gehört dazu, und ganz vorne in den Westalpen stehen Matterhorn und Mont Blanc auf der Liste. Auf Spiegel läuft auch gerade mal wieder eine Serie, wo ein Greenhorn sich den Mont Blanc als ersten 4000er herausgepickt hat, und von der Sorte hat es sehr viele.

Aufgrund des Auflaufs wurde das Zelten an der Gouterhütte vor einiger Zeit verboten (das sah im Spätsommer wortwörtlich beschissen rund um die Hütte aus ), was jetzt eventuell halt dazu führt, daß alle Leute, die sich nur die Spritladung für die Fahrt nach Chamonix leisten können, weiter oben im Vallotbiwak pennen. Die erhöhte Frequentierung durch Ostländler im Biwak ist eindeutig erkennbar, dazu muß man nur einmal den Müll etwas genauer ansehen, der dort hinterlassen wird und die Sprache auf den Nudel- und Fertiggerichtpackungen studieren. Gerade die Jungs aus dem Osten haben auch recht wenig Geld für Ausrüstung, sind in der Regel nicht gegen Bergunfälle versichert und haben zudem noch den Nachteil, keinerlei höhere Übungsberge daheim zu haben. 

Zu diesem Trupp kommen dann noch ein paar Nordländler, welche auch nicht auf Google recherchiert haben, aber da scheitern dann mehr an den Herausforderungen oder schleppen sich mit zu viel unnötiger Ausrüstung im Aufstieg zu Tode.

Eventuell hat jetzt da aber ein Umdenken in der hiesigen Szene stattgefunden, denn es muß ja nun alles leicht sein. UL ist hipp und trendy. So mancher UL-Hero denkt da dann eventuell, da einfach mal mit Turnschuhen hochzulatschen, weil es der Kilian ja auch schon so vorgemacht hat. Kann ja nicht so schwer sein.

Was diese Leute dann nicht bedenken, ist daß Profis so etwas oft nach etwas Wartezeit im Tal zu den besten Bedingungen angehen, und nachdem sie sich erst einmal ordentlich an die Höhe gewöhnt haben. Dann rappelt es eben auch ganz schnell im Karton, denn wenn der Gipfel so aussieht:

20110704-0732-DSC_2136.thumb.jpg.bbc99380a0829be40db9e711434787d9.jpg

 ist es sogar in solchen Klamotten kalt:

20110704-0849-DSC_2142.thumb.jpg.c4029265d626e45cc7b8fb9b7a4a4418.jpg

und ich glaube nicht, daß ein Turnschuhläufer auf die Idee käme, neben der eigentlichen Ausrüstung auch eine 500g Daunenjacke mit einzupacken.

Solchen Leuten kann man auch nicht erklären, daß an dem Berg ordentliche Schuhe mit ordentlichen Steigeisen Pflicht sind, da es hin und wieder Stellen gibt, wo man eventuell aus dem Weg raus muß (z.B. Gegenverkehr), und die Spaltengefahr zwar recht gering ist (siehe Bild eins drüber - ohne Seil), aber man nicht ausrutschen darf.

Das nächste Bild entstand auch auf der Tour, beim Abstieg. Da sucht die Bergrettung (bzw. Polizei dort) gerade nach einer Person, die ausgerutscht und runtergefallen ist. Ich glaube, der wurde dann etwas später auch tot gefunden. Zumindest wurden da dann am Vallotbiwak ein Sack eingeladen.

20110704-1115-DSC_2221.thumb.jpg.2b6db90c8b0994d87d4f3f99b207f3db.jpg

 

In der Hinsicht finde ich ja auch den "Leichtstiegenthread" hier ganz erhellend, denn der zeugt auch in einigen Bereichen nicht gerade von praktischem Fachwissen. Einige Leute hier schwärmen zudem auch ganz gerne von - in der Tat - Ausnahmeleistungen anderer, die so Sachen wie Weisshornüberschreitung solo oder Zinalrothorn in Trailrunnern durchziehen, aber so etwas blendet lediglich. Weder war der Schreiberling, noch der Leser selber jemals vor Ort und kann so erkennen, daß man erst noch einige Jahre/Jahrzehnte Training in den Alpen hinlegen müßte, um auf ähnlichem Level unterwegs zu sein.

 

Zurück zum Thema:

Den Behörden bleibt in Anbetracht der Massen an Gipfelanwärtern nur die Möglichkeit, mit Verboten die auszusieben, die aufgrund ihrer Ausrüstung sich schneller in gefahr bringen als der Rest. Das erwischt dann zwar auch mal einen zweiten Kilian, aber zu 99.9% eben die richtigen Leute.

 

 

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vor 43 Minuten schrieb Jever:

 

Den Behörden bleibt in Anbetracht der Massen an Gipfelanwärtern nur die Möglichkeit, mit Verboten die auszusieben, die aufgrund ihrer Ausrüstung sich schneller in gefahr bringen als der Rest. Das erwischt dann zwar auch mal einen zweiten Kilian, aber zu 99.9% eben die richtigen Leute.

 

 

Wirklich? Mit dem Argument könnte man am besten gleich alles verbieten - zuallererst übrigens Autofahren, denn der Prozentsatz derer, die Risiken nicht einzuschätzen vermögen bzw. nicht adäquat reagieren, scheint dabei ungleich höher...

Und ernster: Verbote u. dgl. sind regelmäßig nicht dazu geeignet, eigentlich sinnvolle Ziele zu erreichen; dann sind sie nach deutschem Rechtsverständnis aber auch nicht verhältnismäßig. Und wer eine Liste "notwendiger Ausrüstung" von einem kommerziellen Anbieter derselben erstellen läßt,  der hat es schwer zu argumentieren, es gehe dabei nur um Notwendigkeit, nicht um kommerzielle Interessen.

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vor 3 Stunden schrieb Jever:

Den Behörden bleibt in Anbetracht der Massen an Gipfelanwärtern nur die Möglichkeit, mit Verboten die auszusieben, die aufgrund ihrer Ausrüstung sich schneller in gefahr bringen als der Rest

sicher? warum nich ein permit-verfahren? überhaupt: alpin-permit nur noch von jever?  und was bitte ist ein "pseudo alpiniste asiatique" (der verunglückte 46jährige war doch franzose?) und was sagt die beschreibung "chaussures de trail….. celles dont la semelle moule les doigts de pieds" mehr als notwendig?

... im resonanzkasten dann schon die kilian-jornetisierung des alpinismus (l'equipe, s.o.)

vor 3 Stunden schrieb Jever:

Weder war der Schreiberling, noch der Leser selber jemals vor Ort und kann so erkennen, daß man erst noch einige Jahre/Jahrzehnte Training in den Alpen

usw.usf. so ahnungslos wie du unterstellst ist hier keiner.

http://www.lta38.fr

schöner blog, auch der ausflugsbericht vorm eintrag vom 18.08.2017.

s.o.

Bearbeitet von Gast
usw.usf. (auf ods wird noch über gps und skimaske gelacht, find ich egaler)
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vor 58 Minuten schrieb wanderrentner:

so ahnungslos wie du unterstellst ist hier keiner.

Les noch einmal deine Aussage durch, da ist ein dicker Fehler drin. Ich behaupte einmal steif und fest, daß zumindest einer hier im Forum unterwegs ist, der in Punkto Westalpentouren völlig unerfahren ist, und das "keiner" nicht zutrifft.

Meine Aussage war aber z.B. auf dich bezogen, denn deine Meinung zum Verbot begründet sich lediglich auf das Zitieren einer fremden Quelle, nicht jedoch auf eigenem Wissen. Aus dem Grund finde ich es etwas seltsam, wenn man sich in der Debatte tendentiell auf die Seite der Verbotsgegner stellt, ohne konkret selber über ausreichend Wissen zu verfügen, um den Standpunkt zu untermauern.

Ich war da schon oben (2x bis Gipfel plus eine Woche bzw. drei Anläufe ohne Erfolg) und finde das Verbot gut bzw. auf jeden Fall nachvollziehbar. Es schützt die richtigen Leute vor einem Unsinn, der ganz schnell schief gehen kann.

Bearbeitet von Jever
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vor 5 Stunden schrieb Jever:

Ja. Oder bist Du mittlerweile auch alpin unterwegs und kannst die Situation speziell an den Touristenmagneten wie dem Mont Blanc realistisch einschätzen und bist anderer Meinung?

Nein, "mittlerweile auch alpin unterwegs" in Deinem Sinne bin ich nicht. Ich kann aber logisch denken. Und ich habe eine gewisse juristische Vorbildung. Beides soll auch ganz hilfreich sein bei der Beurteilung von Versuchen, durch rechtliche Regelungen Probleme in den Griff zu bekommen - und beides ist durch alpinistische Erfahrung allein wohl nicht zu ersetzen. Aber Du wirst das eh anders sehen.

(Daß Du Dich mit den eigentlichen Argumenten so gar nicht auseinandergesetzt hast, weißt Du ja selbst.)

Bearbeitet von nats
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nehmts nicht so tragisch eine übernachtung in einer der berghütten ist doppelt so teuer wie die "busse", bei der erst noch nicht geklärt ist, wer sie, falls überhaupt, verhängen darf oder wird.

vermutlich stehen in st-gervais wahlen an oder der bürgermeister muss vom streik der tramfahrer ablenken oder sonst so'n bullshit.

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vor 28 Minuten schrieb dani:

vermutlich stehen in st-gervais wahlen an oder der bürgermeister muss vom streik der tramfahrer ablenken oder sonst so'n bullshit.

Nee das Problem gibt es schon länger. Der Fall mit dem amerikanischen Papi war 2014. Damals hatte ich schon von Überlegungen (des Bürgermeisters) gelesen wie man Idioten davon abhalten kann (von seinem Dorf aus) da hoch zu steigen.

OT: Das Thema ist eher Leicht und Seicht, nicht UL in einer anderen Sportart.

Bearbeitet von SouthWest
OT ergänzt
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da hat er aber nicht viel überlegt in den zwei jahren, der liebe herr bürgermeister. bleib dabei, ist ein komplett unüberlegter (vermutlich wahltaktischer) schuss aus der hüfte ... und direkt in den eigenen fuss.

denn idioten kann man mit verboten nicht abhalten es trotzdem zu tun (siehe nats' vergleich mit den automobilisten: höchstgeschwindigkeit, gurtenpflicht, promillegrenze, etc.).

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Das lässt sich aus der Ferne so schön sagen: Jeder ist doch für seine eigene Sicherheit verantwortlich. Soll doch jeder machen wie er will, auch die kompletten Idioten! Das muss doch auch dieser bescheuerte Bürgermeister einsehen. Politiker sind doch eh alle nicht für den Bürger da sondern denken nur an Ihre Karriere.

Wenn bei mir im Vorgarten jeden Tag wegen sowas die Bergrettung ausfliegen müsste und die Toten vom Berg geholt werden würde ich persönlich aber auch sowas wie ein Verantwortungsgefühl haben. Kann man sowas verhindern? Kann ich was tun?

Viel interessanter ist also die Frage was genau man tun kann. Ausser Kontrollen fällt mir auch nix ein. Auf anderen Wanderungen (zB Kanada, Australien, USA) wurde meine Ausrüstung auch kontrolliert, vor Beginn der Tour. Da kommt man sich als erfahrener Wanderer etwas bescheuert vor. Aber so wird sicher immer mal wieder einer erwischt der nicht das nötige Zeug dabei hat. Gendarmerie sollte das aber wohl nicht sein. Eher sowas wie ein Nationalpark Ranger.

Und: Natürlich bringt die Gurtpflicht was. Davor hat keiner jemals einen Gurt angelegt, heute eigentlich jeder. Und das die Promillegrenze nutzlos ist kann man auch nicht sagen. Man erwischt nicht jeden Sünder, aber im Mittel saufen die Fahrer weniger.

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vor 15 Minuten schrieb SouthWest:

 

Wenn bei mir im Vorgarten jeden Tag wegen sowas die Bergrettung ausfliegen müsste und die Toten vom Berg geholt werden würde ich persönlich aber auch sowas wie ein Verantwortungsgefühl haben. Kann man sowas verhindern? Kann ich was tun?

 

Der Punkt ist halt auch ob die Bergrettung dadurch entlastet wird. Leichen aus dem Hang zu bergen ist halt auf Dauer nicht gut für die Psyche ich hatte da letztes jahr auf der Wasseralm ein ziemlich prägendes Gespräch mit einem Bergretter der  mehrfach im Jahr Watzmann-Ostwand Touristen am Haken hatte. Der hat auch für ein Ausrüstungsmindestmaß und Kontrollen als Möglichkeit erwogen, da man damit auch den Rettern Zeit erkauft, die sie Nutzen können.

P.S. noch eindrücklicher war die Meinung seiner Frau zu dem Thema, die exakten Worte verbietet mit meine Erziehung aber sie hat ziemlich klar zu verstehen gegeben das sie ernsthafte probleme hat zu verstehen warum ihr Mann und Vater von 2 Kindern, sich für Leute in Lebensgefahr begibt die keine Regenjacke einpacken.

Bearbeitet von dennisdraussen
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vor einer Stunde schrieb SouthWest:

Und: Natürlich bringt die Gurtpflicht was. Davor hat keiner jemals einen Gurt angelegt, heute eigentlich jeder. Und das die Promillegrenze nutzlos ist kann man auch nicht sagen. Man erwischt nicht jeden Sünder, aber im Mittel saufen die Fahrer weniger.

natürlich bringt das was, wie z.b. eine gute berg-ausbildung auch was bringt. aber den idioten bringts nix, da die sich eh nicht daran halten.

genau aus diesem grund sind zwangs-ausrüstungslisten auch mumpiz, da sie eine falsche sicherheit vorgaukeln. denn was nützt mir ein klettergurt, wenn ich nicht weiss, wie ich damit umgehen muss! oder anders rum, wozu muss ich unnötigen krempel mit mir rumtragen, wenn ich auch ohne auskommen kann (aus "ultra-leicht für anfänger").

dass die in st-gervais eben mal ein paar tote ausfliegen müssen, ist teil des geschäfts, das sie mit dem mont blanc machen. wie grossstädte eben auch immer mal wieder ein paar tote von den autos kratzen müssen, die dafür sorgen, dass die wirtschaft brummt. tönt zynisch, ist aber schlicht die kehrseite des wirtschaftlichen erfolgs. denn nur vom kühe melken, würde es den menschen - inklusvie bürgermeister - in st-gervais wohl nicht so gut gehen. will man für die touristen attraktiv sein, ist eine gut-funktionierende bergrettung teil des angebots, auch wenn sie niemand vorsätzlich beanspruchen will.

PS:

was den rettungskräften generell - und irgendwie auch verständlich - abzugehen scheint, ist eine distanzierte betrachtungsweise, welche das tatsächliche risiko ins richtige verhältnis setzt. wut und trauer bringen in solchen diskussionen überhaupt nix. trockene statistik umso mehr.

so viel ich weiss, wird aber niemand dazu gezwungen, bergretter zu werden. auch die rettungstaffeln des SAC oder DAV (falls es dort sowas gibt) bestehen nur aus freiwilligen. bisher wurde ich auf jeden fall noch nie für einen einsatz aufgeboten.

Bearbeitet von dani
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vor 1 Stunde schrieb SouthWest:

Und: Natürlich bringt die Gurtpflicht was. Davor hat keiner jemals einen Gurt angelegt, heute eigentlich jeder. Und das die Promillegrenze nutzlos ist kann man auch nicht sagen. Man erwischt nicht jeden Sünder, aber im Mittel saufen die Fahrer weniger.

Das ist eben die übliche Aussage von Leuten, die gegen irgendwelche Gesetze sind. Die Argumentation läuft immer darauf hianus, daß mit dem Gesetz nicht 100% der Leute von etwas abgehalten werden können und somit die ganze Sache sinnlos sei.

Wenn hier die Ordnungshüter endlich eine Handhabe bekommen, wirre Anfänger vom potentiellen Selbstmord abzuhalten, dann ist das gut. Bislang hatten sie da keine Möglichkeiten, einzuschreiten, jetzt kann man zumindest die filtern, die schon aufgrund der mangelnden Ausrüstung ein erhöhtes Risiko eingehen.

Die Beamte sind eh schon unterwegs und kontrollieren das Biwak- und Zeltverbot rund um die Gouterhütte. Und wenn dann am Ende eben ein Anfänger weniger vom Eis gekratzt werden muß reicht das. Es fallen da auch so schon genügend Leute runter, trotz Ausrüstung.

Aber deine Argumentation ist ebenso wie meine hier für die Katz. Erklär mal einem Uneinsichtigen, warum es Geschwindigkeitsregeln gibt, er wird es nicht einsehen.

Bearbeitet von Jever
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vor 13 Stunden schrieb nats:

 Ich kann aber logisch denken. Und ich habe eine gewisse juristische Vorbildung. Beides soll auch ganz hilfreich sein 

Ja, aber dazu muß man das Wissen auch einsetzen und nicht nur im Hinterkopf behalten. Du kannst jetzt aber einmal logisch darüber nachdenken, was eher Wirkung zeigt.

1) Der wohlgemeinte Ratschlag der Polizei bei der Tette Rousse Hütte, umzudrehen, wenn Du gerade einen Lebenstraum verwirklichen möchtest, die dumme Polizei aber meint, Du solltest da nicht hoch weil Du z.B. keinen Helm dabei hast.

2) Die Polizei, die Dir mit Hinweis auf die Gesetzgebung den weiteren Aufstieg untersagt und dich ins Tal hinunter schickt, egal ob Du das nun willst oder nicht

 

Für eine realistische Einschätzung jedoch fehlt Dir (und Dani auch) schlichtweg das Wissen um exakt diesen Berg, exakt diese Route und den Leuten, die exakt dort und nicht woanders unterwegs sind. 

Bearbeitet von Jever
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dieser leser-kommentar bringts auf den punkt:

C'est connu, en montagne, il n'y a que les amateurs imprudents qui meurent. Les guides, les pros, les alpinistes, eux, n'ont jamais d'accident, ne tombent pas dans les crevasses, ne gèlent pas, ne prennent pas de pierre, ne dévissent pas, ne tombent pas. Jamais. Je conseille à cet âne de Peillex d'aller faire un tour dans les cimetières de sa vallée : il en verra sous la terre, des pros bien équipés, avertis, en pleine forme, qui connaissaient la montagne, et pas qu'un !

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Das widerspricht ja allem was du sonst so schreibst, und was ein Grundtenor dieses Forums ist. Erfahrungen und "skills" sollen plötzlich wieder egal sein?

Was dieser Typ da schreibt entspricht vielleicht seinem subjektiven Gefühl. Denn tatsächlich sterben auch erfahrene Bergsteiger am Berg. Aber das sollte man doch etwas detaillierter analysieren bevor man so etwas behauptet was die Leute dann um so mehr dazu verführt ohne jegliche Erfahrung und Ausrüstung auf Berge wie den Mont Blanc zu steigen.

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vor 9 Minuten schrieb SouthWest:

Das widerspricht ja allem was du sonst so schreibst, und was ein Grundtenor dieses Forums ist. Erfahrungen und "skills" sollen plötzlich wieder egal sein?

falls du dich auf den von mir zitierten leser-kommentar beziehst: der ist offensichtlich ironisch gemeint, was spätestens beim "Jamais." allen klar sein sollte.

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