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Ultraleicht Trekking

Biwacksack anstatt Tarp


Simseon

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@martinfarrent

thx.

zur klärung. für gemässigte gegenden/jahreszeiten hab ich ein tarp-/tarptent-setup.

den wasserdicht/atmungsaktiven sack würde ich entweder nur im herbst/winter oder in alpinerem gelände benutzen wollen. da gibts dann eh nicht so viele insekten und nächtens wirds so kalt, dass ich wohl nicht ohne bivi schlafen wollte. und natürlich mit einem kufa-schlafsack statt daune.

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vor 3 Stunden schrieb Erbswurst:

Nein, falsch verstanden!

Man kann vermittels eines Adapterstückes, das zwei halbe RV links, einen kompletten in der Mitte, der der neue Eingang wird, und zwei halbe RV rechts hat, die beiden Schlafsäcke mit einander verbinden, so dass man nur einen einzigen zum Ausstieg bedienen muss. Dass ist nicht nur militärisch sinnvoll. Dadurch wird außerdem die Luft zwischen den Schlafsäcken eingeschlossen.

Durch die zwei zusätzlichen Lagen Bezugsstoff ist diese Kombination bei gleichem Isoltationswert schwerer als der Winterschlafsack aus demselben Material. Ich aber finde die Variabilität gut. Ich kann zB nur einen Schlafsack richtig schließen abends, am frühen morgen den zweiten schließen, wenn nötig. Die Temperatur läßt sich also besser Regeln, als beim normalen Wintersack, bei dem es heißt: Auf oder Zu?

Außerdem gehe ich ja kaum bei minus 20*C raus, wir haben in manchen Jahren das ja gar nicht! Ich brauche den Sommerschlafsack bis 5*C (ohne Kleidung, bis 0*C mit Klamotten am Mann) FS1. Ich brauche den Winterschlafsack für normalen Winter FS2.WP_20170907_10_03_29_Pro.thumb.jpg.3d634bce8f9c14f7b2e60c37155e8541.jpg

Und ich kann sie, wenn ich spaß an irren Aktionen habe auch zusammen zippen und Polarforscher spielen gehen, wenn das Wetter wirklich mal so kalt sein sollte. Auf Treffen in ungeheizten oder schlecht isolierten Hütten macht sowas zum Beispiel Sinn. Ich besitze so eine und benutze sie auch bei minus 25*C, wenn es kalt wird. Es gibt ja auch Schwarzfußindianer, äh ich meinte Schwarzzeltbewohner, die Winterlager veranstalten. Da ist so was schon gemütlich. Und gerade wenn Feuer im Spiel ist, ist der Schnellausstieg über einen einzigen Mittel RV eine Sicherheitsreserve. Übrigens sind die RV so gemacht, dass der Verschluss nicht einhakt. Er schiebt sich nicht von alleine auf. Ziehe ich aber in Panik mit Gewalt an beiden Seiten, geht er auf! Es ist eben ein Militärschlafsack. Das gefällt mir beim Schlafen am Feuer! (Da ist natürlich immer noch der Funken wegen ein Baumwollbezug erste Wahl, zumindest ne Wolldecke drüber zum Schutz angeraten, gerade bei so einem relativ teuren Teil. Gerade wenn auch andere Holz sammeln und nachlegen, also Nadelholz ins Feuer geraten könnte.)

Der Biwi hat den Schnitt vom SF1 Außenbezug. Er ist nur minimal größer.

Das liegt dadurch dermaßen erstklassig an, dass es eines Anknöpfens nicht bedarf. Du hast in der Zipp In Jacke ja vorne am RV eine Kältebrücke. Die hat dadurch der Bivi nicht.

Dadurch, dass er aber exakt passend geschnitten ist, und man sich ja viel weniger bewegt als in einer Jacke, ist das praktisch aber genau so, wie Du vermutest. Da rutscht nichts rum! Dieser Bivi ist eine zweite Außenhaut des zu ihm passenden Schlafsacks, kein eigenständig operierendes Ding!

Dadurch liegt der Bivi auch auf dem Schlafsack, und nicht auf der Nase!

Ich kann mir das hinschieben wie ich will in den letzten 5 bis 10 cm.

Ich lasse ihn bei Trockenheit einfach am Schlafsack anliegen, dass macht er irgendwie des Schnittes und der Materialien wegen von alleine. Wenn es Regnet, zuppel ich mir das am Atemloch so hin, das der Bivi etwas Abstand hat und oben eine Art Basecapschirm bildet.

Es gibt dieses Problem, von dem andere berichten, dass da eine Kondens feuchte Plane in ihrem Gesicht rumliegt, bei meiner Kombination nicht. Das ist ja auf einander abgestimmtes professionelles Material, nicht planlos zusammen gestelltes Zeug!

An meinem Gesicht liegt der Schlagsack an! Ich atme raus aus dem Sack! Ich will keine Kondens im Biwaksack haben, wie die Leute, die sich einen Bogenbiwaksack oder ein schlecht belüftetes Kleinzelt kaufen, und sich dann wundern, dass das Kondenswasser von den Wänden tropft!

Mein Biwaksack ist morgens innen trocken. Nur manchmal habe ich am Atemloch, wenn das im Schlaf etwas verrutscht ist, ne  etwa 5x5 cm große Stelle Leichte Kondens, wenn ich da gegen den Sack, statt direkt durch das Loch geatmet habe. Das wischt man mit dem Ärmel weg und fertig!

Ich habe vor zwei Wochen, in einer Gegend Biwakiert, die so wenig Deckung bot, und so überlaufen war, dass ich mich nicht getraut habe den Schlafsack zu lüften morgens. Dabei wurde innerhalb einer Woche der Schlafsack innen nicht unangenehm feucht, obwohl ich ihn morgens in einen Rollverschlußbeutel stopfte! ((Dabei logischer Weise Loch als letztes reinstopfen!))

Das ist top, das Teil!

Den Schlafsack kann man beim Verpacken im Rollverschlussbeutel Snugpack Größe M noch wesentlich stärker komprimieren, als auf dem Foto. Das war an dem Tag, an dem ich das Foto machte, nicht nötig, da ich da zivilisationsnah unterwegs war und keinen Proviant laden wollte.

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Würdest du mir den Bivy auch ohne passenden Schlafsack empfehlen oder eher weniger?

 

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Das optimale Tarp zum Bivi?

Das suche ich selber!

Im Moment scheint es mir zu sein, dass es der Expeed Bivi Poncho in grün oder der Expeed Bivi Poncho UL in grün ist.

Ein Poncho ist nicht nur multifunktional, er trocknet vor allem am Mann, statt nass in den Rucksack zu gehen!!!

Das sind die breitesten Leichtponchos im Militärponcho Stil, die es fertig am Markt zu kaufen gibt. Sie sind 150 cm breit.

Eigentlich halte ich 165 cm für die richtige Breite, um die Arme ab zu decken bis zur Handwurzel beim 185 cm hohen Durchschnittsgermanen.

Das gibt es aber nur in schwerer Militärqualität um 900g. Nimmt man das in Kauf, ist vermutlich der Poncho in Drei Lagen Laminat der Bundeswehr im bekannten Wald- Flecktarn das Optimum. Die Beschaffungsstellen der Bundeswehr scheinen jedenfalls überzeugt davon zu sein, und ganz blöde sind die Herren Ingenieure dort ja nun auch nicht.

Man sollte auch folgendes nicht vergessen:

Man schläft im offenen oder geschlossenen Schlafsack und Biwaksack wenn es kühl und nass ist.

Man kann aber auch unterm Poncho auf Biwi und Schlafsack in Inlett oder einfach den Klamotten Schlafen, wenn es warm ist.

Es kann auch so heiß werden, dass man Sonnenschutz braucht!

Die Kombination aus Faltmatte der Bundeswehr, (ggf UL Luftmatratze in Schottergegenden darauf) plus Schlafsack im Bivi darauf mit Kopfnetz und mückensicherer Bekleidung  ggf am Mann auch als Schlafanzug (samt Zippoffhosen ) und Fleecejacke oder Steppjacke im Rollverschlußbeutel oder Rucksack als Kopfkissen ist das Gesamtschlafsystem. Man schläft bei 30 *C auf dem Bivi als Bodenplane unter dem Poncho. Ggf am Mittag im Schatten ab 40*C!

Bei heiß-trockenem Wetter gibt es dort, wo Profis ihr Lager aufstellen normalerweise auch keine Mücken. Die brauchen nämlich Wasser, und das verdunstet in der Hitze, zumindest in den meisten Teilen Europas.

Wer am Sumpf campt, der soll nicht weinen, sondern sich über das Leben der Mücke informieren. Die sind durchaus nicht überall!

Ja, ich empfehle den Snugpack Special Forces Bivi vor allem in Verbindung mit dem perfekt darauf abgestimmten Snugpack Special Forces 1 Schlafsack (oder SF 2 oder der Kombination, womit wir aber den UL Bereich verlassen würden).

Sofern man nicht versucht einen Winterschlafsack hinein zu bringen, der noch mehr Loft hat, als die Kombination, die bis minus 20*C isoliert, und keinen Schlafsack der zu lang ist-- dafür gibt es eine lange Spezialversion dieses Biwaksacks -- kann man jeden Schlafsack darin verwenden. Schlafsäcke mit Mittelreißverschluss wären zu bevorzugen, weil das einfach bequemer ist beim Ein- und Ausstieg.

Schlafsäcke mit Seitenreißverschluss gehen aber auch.

Das geringe Gewicht, die Robustheit des Materials, die olivgrüne Farbe und der bei warmem Wetter weit öffnende Mittelreißverschluss sowie der hervorragende Feuchtigkeitstransport und die Tatsache, dass er zum Einschlafen auf der linken Seite konstruiert ist, und dass er eben keine Tropfsteinhöhle wird, wie viele am Markt befindliche Konstruktionen bleiben starke Argumente für den Kauf dieses Biwaksackes auch wenn der Schnitt des Schlafsackes nicht ganz optimal paßt. Mumienform bleibt Mumienform. Das passt schon. 

Der SF1 ist weit und groß geschnitten, mit dem SF2 soll ja ein Winterschlafsack in vollem Loft in ihn hinein passen.

Wo SF2 und SF1 und ein muskulöser Elitesoldat ggf auch noch im Kälteschutzanzug und Stiefeln reinpassen sollen, da wird ein 20Jähriger Student mit seinem Sommer Daunenschlafsack wohl hinein passen!

Du kannst den ganz bestimmt nehmen!

 

Bearbeitet von Erbswurst
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Noch etwas dazu: Man kann nirgendwo in Europa gut am Strand Biwakieren, selbst wo es nicht verboten ist, laufen Spaziergänger mit Hunden rum und sonstwer. Darum ist der Beige Biwaksack nicht zu empfehlen. Der Atacs Arid Camo Sack ist wesentlich teurer, als die einfarbigen und diese Farbe tarnt im Grünen wesentlich schlechter als simples Olivgrün.

Ich empfehle also den olivgrünen!

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vor 1 Stunde schrieb Erbswurst:

Noch etwas dazu: Man kann nirgendwo in Europa gut am Strand Biwakieren, selbst wo es nicht verboten ist, laufen Spaziergänger mit Hunden rum und sonstwer. Darum ist der Beige Biwaksack nicht zu empfehlen. Der Atacs Arid Camo Sack ist wesentlich teurer, als die einfarbigen und diese Farbe tarnt im Grünen wesentlich schlechter als simples Olivgrün.

Ich empfehle also den olivgrünen!

Wie löst der SF Bivy denn das Problem das er mir im Gesicht liegt?odee ist das Problem nur gelöst wenn ich den passenden Schlafsack habe?

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apropos snugpack. von deren homepage:

"Please Note: Snugpak Bivvi Bags have a solid coating, and although designed to be breathable, sufficient air cannot pass through the fabric to sustain breathing. Care should be taken not to completely seal any Bivvi Bag system, so as to prevent suffocation."

eine tropfsteinhöhlen-garantie par excellence.

***

nb: von wegen hunden (am strand). denen ist die farbe deines bivis recht egal, da sie farben- oder zumindest rot-grün-blind sind und sich vorallem auf ihren geruchssinn verlassen. solange du also so stinkst wie der strand, wird er dich nicht speziell bemerken.

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OT:

vor 1 Stunde schrieb dani:

apropos snugpack. von deren homepage:

"Please Note: Snugpak Bivvi Bags have a solid coating, and although designed to be breathable, sufficient air cannot pass through the fabric to sustain breathing. Care should be taken not to completely seal any Bivvi Bag system, so as to prevent suffocation."

eine tropfsteinhöhlen-garantie par excellence.

Ohne diesen speziellen Bivy kommentieren zu wollen da ich ihn nicht kenne: Das ist bei jedem Bivy so. Hoch geschlossen (bei Regen bsp) mit nur kleinem Ausatemloch besteht eine erhebliche Gefahr zu ersticken, oder zumindest (wenns nicht so schlimm kommt, seien wir mal nicht maximal pessimisten) eine sehr unerholsame Nacht mit Kopfschmerzen am nächsten Morgen zu haben (wenn man seinen Mund bsp. weg von der Öffnung dreht und daher mehr vom inneren des Bivy einatmet als von draußen.)

Unabhängig davon ist kein Membranstoff (und das wird das Ding ja haben, sonst wärs zwar "Atmungsaktiv" aber nicht mehr Wasserdicht) den ich kenne *Luftdurchlässig*. Insb. nicht in einem Ausmaß, dass man dadurch tatsächlich atmen könnte...

OnTopic: Die werden schon wissen, warum die bei Snugpack einen KuFa Schalfsack als Modul für den Bivy verkaufen. Da kann man mit dem Kondens ggf. leben. Mit 'ner Daunentüte in dem Ding wird das aber auf dauer, ohne trocknen zwischendurch sicherlich auch zappenduster bzw. kalt. Das ist nach meinen Recherchen (deswegen habe ich inwischen auch so ziemlich jedes andere Schlafsystem durch, außer Bivy only...) bei *jedem* Außenstoff / Bivaksack so, selbst beim sackschweren original Goretex sowie Event. Die werden das Rad auch nicht neu erfunden haben. Da funktionieren alle Atmungsaktiven Membranen doch sehr ähnlich.

Bearbeitet von Freierfall
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Zum wasserdichten/atmungsaktiven Biwaksack wie meinem Discovery braucht man ja kein großes Tarp; denn die beiden Komponenten ergeben ja erst zusammen den vollen Wetterschutz.

Ich hatte bis vor kurzem dieses Micro Tarp im Einsatz: http://www.backpackinglight.co.uk/tarps-and-bivy-bags/WE102.html . In der Flying-V-Konfiguration ist zumindest meist dafür gesorgt, dass der Kopf außerhalb des Sacks bleiben kann. Man kann lesen, kochen usw. Aber der trockene Platz bleibt begrenzt und der trockene Einstieg bei Regen erfordert Akrobatik - genauer gesagt, ist er praktisch unmöglich.

Ebenfalls im Flying V aufgestellt, bietet mir heute ein Rab Siltarp 1 viel mehr Raum - dabei ist er noch etwas kleiner als die meisten Tarp-Ponchos: rund 2,4m x 1,5m groß mit (wichtig) einem Lifter in der Mitte. Als MTBler nehme ich zum Aufstellen zwei Carbonstangen und habe alle Schnüre vorkonfiguriert, mit Spannern und z.T. mit Karabinern, um die Aufstellung zur Wetterseite hin durch Austausch zweier Schnüre zu erleichtern. Am Lifter und an den Seiten ist auch Shock Cord im Einsatz. Das wirkt einer nächtlichen Erschlaffung der Silynylon-Plane entgegen. Am Lifter müssen die Nähte unbedingt versiegelt werden - am besten vor dem ersten Einsatz.

Durch Verzicht auf Kreativität/Spontanität bei der Aufstellung und durch Einhaltung einer festen Reihenfolge beim Spannen des Flying V ist das Tarp genau so schnell wie jedes Zelt aufgestellt, und ich weiß den Platzbedarf haargenau. Der Kopf liegt bei gutem oder leichtem Nieselwetter zur Öffnung hin, der Körper dann wahlweise nur auf und nicht im Biwaksack. Bei mehr Regen drehe ich mich um, so dass die im Sack geschützten Beine am exponiertesten sind. Dann ist fast immer genug geschützter Platz vorhanden, um alle nötigen Dinge zu tun. Nur bei aller-allerschwerstem Wetter muss der Biwaksack geschlossen werden. 

Gibt's Hütten, hat man den Biwaksack, um den eventuell unzureichenden Schutz zu verbessern, und 85g Insektenschutz habe ich in der entsprechenden Jahreszeit zusätzlich dabei (Sea to Summit Nano Mosquito Pyramid). 

Ich bin zwar 1,83m groß, aber embryonaler Seitenschläfer, weshalb 2,4m Länge für mich ausreichen - damit ich den Kopf noch unter der Plane habe, wenn ich bei Tockenheit oder leichterem Nieselwetter zur Öffnung hin schlafe. Andere brauchen vielleicht eine Länge von 2,70m. Wichtig ist dieses Detail schon: Wenn du zu Anfang der Nacht auf und nicht im Biwaksack liegen willst, musst du ja auch mitkriegen, wann es evtl. zu regnen beginnt.


 

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vor 55 Minuten schrieb Freierfall:

Unabhängig davon ist kein Membranstoff (und das wird das Ding ja haben, sonst wärs zwar "Atmungsaktiv" aber nicht mehr Wasserdicht) den ich kenne *Luftdurchlässig*. Insb. nicht in einem Ausmaß, dass man dadurch tatsächlich atmen könnte...

Einerseits werden manche Stoffe wie Event als so luftdurchlässig beworben, dass man den Sack gänzlich schließen könnte. Andererseits warnen die Hersteller trotzdem davor, dies zu tun. Ich nehme diese Warnung ernst. 

Da ich ein Tarp habe, schließe ich den Sack möglichst überhaupt nicht, sondern lasse den Kopf draußen. Ansonsten habe ich bei sehr miesem Wetter als Seitenschläfer den Vorteil, ein relativ großes Loch seitlich offen halten zu können. Dass ich mich bei derart schwerem Wetter im entspannten Tiefschlaf von diesem Loch wegdrehen könnte, halte ich (für mich) für recht unwahrscheinlich. 

Bearbeitet von martinfarrent
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@Konradsky - Unter anderem deshalb habe ich ja Bedenken, die Tarp/Bivy-Kombination als Allzeitalternative zu betrachten. Vielmehr kommt sie m.E. nur fallweise in Frage. Ein Anfängerfehler (auch von mir seinerzeit begangen) ist es, den Biwaksack wegen seiner vermeintlichen, eigentlich aber nur theoretischen Allwettereignung zur Grundausstattung zu erheben und erst einmal überhaupt keine andere Option zu besitzen. Allenfalls andersrum wird ein Schuh draus. Erst einmal ein UL-Zelt oder ein wirklich ausreichendes Solo-Tarp anschaffen... später für bestimmte Zwecke die Bivy-Lösung hinzu nehmen, wenn man denn will.

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Man Atmet beim Snugpack Special Forces Bivi durch das Atemloch.

Das schrieb ich doch schon. Tut man es nicht, bekommt man natürlich Kondensniederschlag, wie in jedem anderen auch.

Das ist ein Naturgesetz!!!

DIe einzigen Biwaksäcke die mir bekannt sind, die dafür konstruiert sind DURCH DAS GEWEBE ZU ATMEN, sind die neuesten Modelle von Caranthia. in allen anderen würde man ersticken, wenn man sie vollständig schließt!!!!!

Auch im Carinthia bekommt man selbst verständlich Kondensniederschlag, wenn man hineinatmet, statt wie es sich gehört hinaus. Man kann die Carinthia Biwaksäcke aber eben vollständig schließen, ohne zu ersticken. Zumindest teilt die Firma das so mit. Sofern ich es richtig verstanden habe!

Was bei Einschneien geschieht, ist mir nicht bekannt. Man sollte es vermeiden, denke ich, ohne Luftloch im vollständig geschlossenen Carinthia Biwaksack ein zu schneien.

Man muss zwei Dinge bei normalen Biwaksäcken unterscheiden:

Erstens ist das Material Luftdicht. Schließt man den Sack 100% so erstickt man darin.

Zweitens weiß man das und schließt ihn eben nicht, atmet durch das verbleibende Loch um Kondens zu minimieren und erstickt deshalb eben nicht. Man bekommt dann auch keine Kopfschmerzen oder anderen Probleme.

Simseon, der Snugpack SF bivi ist so geschnitten, wie der Außenbezug des Schlafsackes. Wenn Du beide zu ziehst, dann liegt Dir der Schlafsack im Gesicht. Der Bivi hat da nur etwas mehr Material.

Du drehst Dich auf die Seite und drückst den Sack weg von Dir, bei Regen einen Schirm am oberen Teil des loches formend. Das Material bleibt in der Form. Ch lege mich sicherheitshalber mit dem Gesicht auf den unteren Rand des Bivi.

Ich sterbe ja auch nicht daran, wenn mein Gesicht den Jackenkragen berührt! 

Es gibt Konstruktionen, bei denen jede Menge Plane überm Loch ist. Da atmet man dann gegen, bis sie trieft, und einem Nass im Gesicht hängt. Das ist beim SF Bivi nicht der Fall. Das ist nicht das Werk eines Ahnungs losen Hobby Schneiders, sondern wurde vom Britischen Militär so entwickelt, dass es eben funktioniert.

Optimal passt der passende Schlafsack. Ein an der Kapuze ähnlich geschnittener Schlafsack passt aber auch.

 

 

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Am 10.10.2017 um 10:45 schrieb martinfarrent:

@Konradsky - Unter anderem deshalb habe ich ja Bedenken, die Tarp/Bivy-Kombination als Allzeitalternative zu betrachten. Vielmehr kommt sie m.E. nur fallweise in Frage. Ein Anfängerfehler (auch von mir seinerzeit begangen) ist es, den Biwaksack wegen seiner vermeintlichen, eigentlich aber nur theoretischen Allwettereignung zur Grundausstattung zu erheben und erst einmal überhaupt keine andere Option zu besitzen. Allenfalls andersrum wird ein Schuh draus. Erst einmal ein UL-Zelt oder ein wirklich ausreichendes Solo-Tarp anschaffen... später für bestimmte Zwecke die Bivy-Lösung hinzu nehmen, wenn man denn will.

Geschmackssache. Tarp + Bivy ist eine bewährte Methode zu nächtigen. 

@TO Wenn du ein Tarp auf jeden Fall mitnehmen willst, würde ich aber auch die Finger von wasserdichten Materialien lassen. Das wäre ja dann doppelt gemoppelt.

Vom eVent Bivy von Borah Gear, von dem hier viel geschrieben wurde, habe ich übrigens auch vieles Gutes gehört, aber wenn du die Bivy/Tarp Kombi präferierst, dann würde ich eher das Side Zip Bivy wählen. :) Da hast du dann noch ein gutes Frühsommer Bivy, was wenig bis kein Kondens bildet mit dabei. Bei wirklich warmen Temperaturen würde ich mich da aber auch nicht mehr reinlegen...dann heißt es Cowboy campen...Spinnen hier beißen ja nicht. :D Dazu brauchst du dann halt in kälteren Monaten definitiv ein anständigen Tarp und wenn du vielleicht vor hast im Morast oder so zu Schlafen, eine Plane zum unterlegen.

Mich würde interessieren, hat hier jemand Erfahrung mit dem eVent Bivy gemacht? 30d Silnylon ist nicht sehr dick...da sollte man seinen Platz schon genau aussuchen. Loch im Bivy kann man sich nicht leisten. Was mich aber wirklich interessiert ist die Atmungsfähigkeit. Kann mir gar nicht vorstellen, dass man damit auch durch den Stoff durch atmen kann.

Wovon ich übrigens auch bei Goretex Produkten abraten würde. In Extremsituationen bei -20 Grad oder noch weniger sicher etwas anderes aber bei Herbst Temperaturen sicher nicht!

Die Wollmilchsau für alle vier Jahreszeiten gibt es nicht.

Von welchem Carinthia wird hier den gesprochen? Sind alle schweineteuer.

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@Domehoe 

Bei mir bleibt ja, wie beschrieben, der Tarp klein. Der Sack muss deshalb wasserdicht sein, weil er im wirklichen Notfall schlimmen (stürmischen) Wetters den eigentlichen Schutz bietet. Das ist ja ein anderes Konzept als das 'amerikanische', wo der Schutz erst durch beide Komponenten zusammen zustande kommt. Ich sehe den Tarp im Grunde als Komfortdreingabe. 

Ja, meine Lösung ist schwerer... möglicherweise aber auch 'mitteleuropäischer'. 

Goretex ist übrigens kein homogener Begriff mehr. Wie ich schon schrieb, soll z.B. das von Terra Nova verwendete FLO2 so ziemlich dasselbe wie Event sein. Das liegt an lauter Komplexitäten, die ich nicht mehr auf die Reihe kriege. ;-) Manche Bezeichnungen und Lizenzen gehören nicht dem Material-, sondern dem Produkthersteller. Vielleicht finde ich ja die Links... war aber alles bei BPL bereits gründlich erforscht, als ich es entdeckte.

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Am 10.10.2017 um 09:56 schrieb Konradsky:

Wenn du mindestens 15° C Temperaturunterschied zwischen innen Biwaksack und draußen

hast, funktioniert auch die Membrane.
Wenn es kleiner sein sollte, was im Sommer der Fall ist, gibt es auch mit Membrane Kondens.

Das wird immer so beschrieben und immer wieder "hergebetet", allerdings habe ich mit meinen beiden MYOG-Bivi aus Membranmaterialien noch nie Kondenz in der Nacht beim Schlafen gehabt, weder bei Kälte bis knapp -10°, noch bei hoher Luftfeuchte um die 0° und auch nicht bei über 30° und Regen. Unterm Tarp wohlgemerkt ! Ohne Tarp, wenn de Stoff bei Regen wirklich nass wird (nicht nur mit etwas Spray) kann es natürlich anders aussehen, weiß ich nicht. Auf jeden Fall kann man diese Aussage nicht so pauschal stehen lassen, nach meiner Erfahrung, auch wenn die Physik es anders erklären sollte :-P

Die verwendeten Membranen sind diese beiden:

https://www.extremtextil.de/3-lagen-laminat-40den-nylon-taft-ultraleicht-115g-qm.html

https://www.extremtextil.de/3-lagen-laminat-ripstop-ultraleicht-90g-qm.html

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vor 34 Minuten schrieb martinfarrent:

Bei über 30° muss der Schlafsack (in diesem Fall auch besser ein Quilt) schon ziemlich leicht sein. Sonst ist's nicht Kondens, sondern einfach nur Schweiß.

Wenn man dann überhaupt ein Schlafsack nutzen möchte bei so einer Gradzahl. :D 

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Naja, ein beim Wandern zum trocknen am Mann aufhängbarer Militärponcho oder ähnlicher Leichtponcho ist meiner Meinung nach das richtige Tarp zur Kombination mit wasserdichtem Biwaksack.

Als Plow Point Shelter steht er mit 3 Häringen und einer Abspannschnur an einem Baum, schneller geht es nicht. Meist kann an mit der Kapuzenkordel nach oben hin an einen Ast oder Nachbarbusch gut abspannen, um bequemen Raum zu gewinnen.

Ein hohes A-Frame Dach verlangt nach zwei Bäumen, zwei Abspannschnüren oben und 4 Etwa 150 cm langen Schnüren zu den 4 Häringen. Das ist gut im windlosen Nieselregen und als Sonnenschutz. 

Der Lean to Schelter empfiehlt sich vor allem in der Kombination mit einem Feuer dazu bei kälterem Wetter. Auch hier ist es gut, wenn man die Kapuzenkordel nach hinten etwas raus spannt. Hat man links und rechts vom Poncho dickere Bäume und rund herum Büsche, ist man selbst bestens versteckt, das mit trockenem Holz rauchlos unterhaltene Feuer unsichtbar, und die Wärme wird durch die Büsche ganz erheblich ein geschlossen, wie in einem beheizten Raum.

Meist bleibt es unter dem Poncho recht trocken, jeden Falls ist der trockene Einstieg gewährleistet. Den Poncho benutze ich bei Affenhitze eben solo, den Schlafsack im Bivi allenfalls als Matratze. Wenn es regnet habe ich darunter recht bequemen Aufenthalt. Wenn es dann auch noch stürmt, und das Wasser diagonal von allen Seiten kommt, drehe ich mich auf die Linke Seite im Snugpack SF und alles ist gut, vor allem, wenn dort der Poncho bis runter auf den Boden gezogen ist.

Wenn es nicht regnet, wenn ich mich zum Schlafen bereite, brauche ich keinen Poncho, er bleibt im Rucksack verpackt.Kommt des Nachts der Regen, drehe ich mich samt Bivi auf die linke Seite, forme am Loch einen kleinen Dachüberstand wie einen Mützenschirm aus dem rechten Rand, stecke den linken unteren Rand des Ponchos unter die Wange, um ganz sicher zu gehen, dass nichts reinregnen kann und ich ganz sicher direkt raus atme, und alles ist gut.

xxxxxx

Zu der oben gekommenen Frage zu Carinthia Biwaksäcken:

Ja, sie sind teuer! Es gibt aber auch gebrauchte aus Beständen der Bundeswehr zu kaufen.

Und ja, die sind ziemlich schwer, selbst die normalen Modelle, die die Bundeswehr anschafft.

Darum habe ich mir den Snugack Special Forces Bivi gekauft.

Weil er leichter ist und dazu auch noch billiger.

Ich habe kein Interesse daran, meine Signatur in Wärmebildcameras zu verschleiern oder regelmäßig auf der Zugspitze im Schneesturm zu übernachten. Daher brauche ich so ein Ding nicht.

Bearbeitet von Erbswurst
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Noch was zum Einschneien:

Wenn richtig Schnee liegt, und nicht nur ein wenig Puderzucker zur Dekoration, das Einschneien also ein echtes Problem werden könnte, ist nicht nur das Biwakieren unter Tanne oder Fichte oder die auch ohne Schnur mögliche Errichtung eines Lean to Shelters aus Waldholz und Tannenreisig eine Option, sondern auch der Schneegraben oder das Schneeloch.

Ich empfehle dazu sich den erstklassigen Beitrag im Internetforum "Bushcraft.fr" von Blizzard mit dem Titel "BIVOUAQUER" unter der Rubrik "Le Camp" an zu sehen, der neben anderen Naturscheltern auch solche Schneeunterkünfte fachmännisch beschreibt.

Da er erstklassige Zeichnungen enthält, ist der Artikel auch für Leute ohne Kenntnisse der Französischen Sprache äußerst lohnenswert.

So ein Biwaksack macht sich bei Schmelzwasserproblemen natürlich sehr gut! Gefrorenes Kondenswasser wird morgens einfach ausgeschüttelt.

Bearbeitet von Erbswurst
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Am 9.10.2017 um 16:07 schrieb dani:

apropos kondens muss ich wohl langsam passen. hatte jemand in einem bergsteiger-forum, der behauptete im OR helium habe er noch nie kondens gehabt. entweder variieren die meteorologischen bedingungen tatsächlich so stark oder dann muss es was mit dem erinnerungsvermögen zu tun haben.

@dani

Hatte den OR Helium zwei Wochen in Nutzung. Wasserfest ist er alle Fälle, atmungsaktiv eher weniger. Auch wenn der Reisverschluss offen war und das Kopfende lediglich zugezogen, hatte ich jeden Morgen Kondens im Innern (trotz ripstop Inlet). Geschadet hat es meinen Loft aber nicht.

Bearbeitet von ULShiba
Adressaten vergessen
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Jetzt auch mal meine Meinung dazu.

Ich habe den Riesenvorteil, das ich fast immer einen Felsvorsprung über mir habe beim Pennen. Was nervt, besonders im Herbst/Frühjahr, ist ein schneidend kalter Wind. Daher penne ich im Biwaksack. Ich habe einen der holländischen Armee, den ohne Gestell. Da ist richtig superviel Platz drin, der ist absolut wasser- und winddicht, das Gewebe ist robust und die Tarnfarbe gut im Wald. Das Gewicht von 855 Gramm ist in Ordnung (ok, nicht ganz leicht).

Ist man ohne Möglichkeit eines zusätzlichen Daches, so mag das einmalig gehen. Ich habe bei einem mächtigen Gewitter und nachfolgenden Dauerregen im Bivy auf einer Lichtung übernachtet, auch schon in einem flachen Höhlenbach. Immer wars trocken drinnen. Aber den nassen Bivy bekommt man tagsüber nicht trocken. Dann ist es dahin mit der Atmungsaktivität. Und letztendlich wird dann die nächste Übernachtung nicht mehr schön. Und der nasse Bivy  wiegt viel! Übrigens ist sich einschneien lassen eine interessante Erfahrung! Solange man sich ein Luftloch läßt geht das auch gut. Schnee wird dann aber bald ziemlich schwer (schon ab 10cm lockere Schneedecke auf dem Bivy) und drinnen wird es eine Schwitzparty.

Also zusammenfassend. Ohne ein Tarp wirds nix, es sei denn man hat ein anderes Dach. Das Tarp kann einfach , muß nicht wasserdicht und nicht schwer sein. Soll nur das Gröbste abhalten. Und das schon in hiesigen Breiten, erst recht weiter im Norden. Zur Atmungsaktivität bei GoreTex-Material und Temperaturen wurde weiter oben genug gesagt.

Mein Bivy ist absolut mückenfest, also durch das Gewebe kommt kein Viech durch (Skorpione vielleicht...). Selbst Mäuse mit ihren scharfen Zehennägeln hinterlassen keine Löcher. Wenn ich im Elbsandsteingebirge penne, rennen manchmal Mäuse über meinen Bivy :-)  War nie ein Problem. Wie gesagt, einzig und allein das Trocknen ist sehr schwer bei miesem Wetter. Bei um die 10°C und bedecktem Himmel, bissel Wind, braucht der Bivy zum Trocknen mindestens 4 Stunden (kommt auf die Luftfeuchtigkeit an).

Vorteile vom Bivy? Super ist, das die Pennstelle praktisch in null komma nix fertig ist. Reinlegen, gut ist. Keine Abspannung, kein Aufbau, nix. Ein Bivy bringt paar Grad mehr Isolierung für den Schlafsack. Dazu kommt die absolut wind- und wasserfeste Hülle. Nachteilig ist der begrenzte Raum drinnen (Umziehen für kleine Leute wie mich grade so möglich), das Gewicht bei Nässe und die relativ lange Trocknungszeit. Und natürlich wiegt ein Bivy ordentlich. Aber ein Bivy ist eben nur zum Pennen da, ein halbwegs organisiertes Lagerleben ist da drin unmöglich.

LG Schwerlastregal

Bearbeitet von Schwerlastregal
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