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Ultraleicht Trekking

Elbsandstein 2016 :Rückblick auf ein Desaster, Anpassungen Ausrüstung


Wydliez

Empfohlene Beiträge

Hallo UlFreunde, 
ich will für mich und vllt auch für euch mein Desaster im August rekapitulieren und
brauche noch einige Tipps für neue/auszutauschende Ausrüstung.

Zusammengefasst lief folgendes falsch:

- nur eine verlässliche Wasserquelle
- Streckenweise Touristenverseuchte  Gegend bis tief in die Nacht
- falsch sitzender Rucksack der zu Schmerzen beim Transport von jeder Menge Notfallwasser führte
- zu wenig über die Strecke informiert
- Schuheinlagen Zuhause vergessen -> furchtbare Schmerzen (Minimalschuhe mit Profil, Profil drückte in den Fuß)
- katastrophale Wetterzustände nach 3 Tagen, fehlende Motivation, Abbruch

Ich muss dringend meinen Rucksack (Pajak XC3) tauschen, an sich toller Rucksack der mir eine tolle Tour letzten Oktober in den Alpen ermöglichte. Doch Alpen und Wasser sind ja fast Synonyme und Elbsandsteingebirge und Wasser leider nicht. Ich hatte bei 4 Liter Wasser bis zur nächsten (nicht wirklich vorhandenen) Quelle tierische Rückenschmerzen, die Rückenlänge reicht nicht, Hüftgurt sitzt zu hoch und stützt nicht.

Wassertransport mit einzelnen Platypus Flaschen nervt mich.

Hüftlange Isomatte machte mir schon in den Alpen Probleme.

 

Was hat gut geklappt?

Zelt gegen Bivy war okay, leider etwas zu warm
 

Was ich mir überlegt habe:

  • Rucksack tauschen: XC3 gegen Hyberg Attila oder MyTrailCo 50l (mehr Platz ist übrigens auch gut, denn ich bin immer krampfhaft am Limit am Anfang)
  • Trinksystem statt Einzelflaschen sagt mir mittlerweile mehr zu (eventl. Hydrapak 3l + 1l Platypus Reserve)
  • Isomatte ist schon einer Robens Vapour gewichen, Test nächstes Jahr
  • Kameratasche für mittelgroße Systemkamera muss her (Lumix G70+Kleinkram)
  • MLD Solomid Nylon verkaufen, Wert ?
  • Stoveless wird attraktiver
  • Terra Nova Speed Hike (2-Segment, ausfahrbar) gegen 3-Segment Klick (120cm) austauschen, Empfehlung ? (50-70€) ?

Über Erfahrungen und Empfehlungen würde ich mich sehr freuen.

Bearbeitet von Wydliez
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Ohne allzu Oberlehrerhaft wirken zu wollen, würde ich deine Probleme etwas anders gewichten...

  1. Schlechte Planung!
  •          Schuheinlagen Zuhause vergessen
  1. zu wenig über die Strecke informiert
  •            nur eine verlässliche Wasserquelle 
  • und
  •          Streckenweise Touristenverseuchte  Gegend bis tief in die Nacht
  • schließen sich praktisch aus!

Und ohne das Quellenproblem erübrigt sich 

  • falsch sitzender Rucksack der zu Schmerzen beim Transport von jeder Menge Notfallwasser führte

wie du ja schon selbst angemerkt hast.

Ich war selbst Anfang September in der Gegend unterwegs. Habe die Entfernungen zwischen den Orten als sehr nah in Erinnerung (bin in etwa den Malerweg gelaufen, mit Abweichungen). In all' den Orten (und teilweise zwischendurch in Gasthäusern usw.) konnte man Wasser nachtanken. Hatte eigentlich nie mehr als 2L Wasser dabei, und das insg. eher aus meiner Faulheit (und weil es nix ausgemacht hat). Hab nie aus der Natur nachtetankt. Wir betonen hier immer gerne "Skills statt Ausrüstung", dazu gehört halt auch eine gute Vorbereitung und Recherche, wo es Wasser gibt. Dass es nicht allzu viele gute Bäche gab, habe ich auch so in Erinnerung. Aber eigentlich ist da so viel los, dass das auch unproblematisch ist. In "ärgster Not" (=Durst) halt jemanden um Wasser fragen der vorbei kommt... Und das von jemandem, der sich auch immer (grundlos) Stress mit dem Wasser macht und daher mehr trägt als nötig.

Zitat

mehr Platz ist übrigens auch gut, denn ich bin immer krampfhaft am Limit am Anfang)

Willst du mehr zu deiner weiteren Packliste schreiben? Ich war mit dem 28l MLD Core unterwegs, und bin alles andere als ein "UL-Zealot". Habe sicher auch das 5kg Baseweight wieder gesprengt... Aber natürlich: Wenn der Rucksack Schmerzen verursacht und schlecht passt, sollte man den austauschen. 

Mit dem Trinksystem hast du das Problem, dass du noch mehr Sicherheits-Wasser mitschleppen musst, da du ohne anzuhalten nicht weißt, wie viel du noch hast. Einfache PET-Flaschen in den Seitentaschen vom Rucksack sind eine bequeme Lösung, falls du beweglich genug bist, um dranzukommen. Eine Alternative könnten solche Systeme: https://www.amazon.de/Trinkschlauch-Trinkflassen-Verwandle-Wasserflasche-Trinksystem/dp/B01LY980M4 sein (nicht speziell dieses, war der erste Goolge link).  

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Ich bin nicht den Malerweg gelaufen, denn ich wollte noch unbedingt über die Grenze, deshalb auch schlechte Wasserversorgung auf dem Weg der nicht durch Orte führt und in Tschechien war schlafen am/auf dem Weg so gut wie aussichtlos.

Mehr Platz auch nur wenn meine Touren mal länger dauern sollten und weil mein 42l Rucksack immer knallhart voll ist und das Material bei viel Spannung besonders anfällig für Schäden ist.

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Ich muss mich @Freierfall anschließen, von so einem "Rückschlag" sollte man nicht gleich dickere Ausrüstung kaufen (das wäre sogar eher Kontraproduktiv, dann kommst du noch langsamer voran, brauchst mehr Wasser und der Rücken tut noch mehr weh).
Aus solchen Fehlern kann man sehr gut für zukünftige Touren lernen! Beim nächsten mal wird ein bisschen besser geplant, weniger Kram mitgenommen und das ganze entspannter angegangen. Ein 42L Rucksack ist schon ordentlich groß und sollte für 3 Jahreszeiten problemlos ausreichen. Mit der Länge einer Tour hat das weit wenig zu tun, ob du 2 Nächte draußen schläfst oder 45 ändert nichts an der Ausrüstung.

Ich glaube, dass die verschiedenen Faktoren sich gegenseitig aufschaukeln und dir dadurch die Tour mehr vermiest haben als es hätte sein müssen:

  • Wasser & Touristen wurde schon geklärt
  • Falsch sitzender Rucksack: Vielleicht kann man den richtig einstellen, so dass er richtig sitzt? Durch Planung braucht es auch kein Notfallwasser, außerdem die Packliste nochmal überarbeiten
  • zu wenig über die Strecke informiert: das ist auf jeden Fall der Knackpunkt!
  • Schuheinlagen widersprechen dem Konzept von Minimalschuhen. Schuhwerk sollte bereits vor der Tour getestet und für funktional befunden werden, vielleicht solltest du erstmal weniger minimales Schuhwerk nutzen und die Fußmuskulatur trainieren, bis das schmerzfrei funktioniert
  • Wetter fällt auch unter Planung, zumindest die ersten Tage kann man eigentlich ganz gut abschätzen. In Kombination mit deinen anderen Problemen ist es aber verständlich, dass das keinen Spaß mehr macht.

schöne Grüße
Micha

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  • 2 Wochen später...

Schönes Thema :-)

Wurde eigentlich schon alles gesagt. Planung ist wichtig! Wenn man aber Urlaub hat (der ja in der Zeit begrenzt ist), so muß man das Wetter nehmen wie es ist. Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Klamotten! Also auch wieder Planung.

Wasser ist wirklich ein Problem. Ok, Malerweg ist DIE Touristenautobahn, da gibts keine Wassersorgen. Woanders aber schon. Also guter Wasserfilter und suchen. Nicht eine einzige (erreichbare) Quelle führt ganzjährig Wasser im Elbi. Auf der linken Elbseite sieht es besser mit Wasser aus, rechtselbig ist Wüste. Und was die Touristen angeht, klar sind die an bestimmten Brennpunkten üppig vertreten. Kann man aber meist umgehen.

Beim nächsten Mal vorher schlau machen über die Gegend, es gibt dieses und andere Foren. Und es gibt Leute, die das Gebiet richtig gut kennen. Incl. Kartenmaterial, Wegbeschreibungen, Besonderheiten und (wichtig!) das Naturschutzthema im Elbi.

LG Schwerlastregal

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  • 3 Monate später...

Zwecks Wasserversorgung kann ich Dir nur die Wasserbeutel von Ortlieb empfehlen: https://www.outdoortrends.de/ortlieb-wasserbeutel-2-liter.html Habe den 2L und selbst bei Minustemperaturen ist der gut zu gebrauchen; hat also auch eine gute Isolationswirkung. Gibt's in 2L, 4L und 10L. 2x2L wäre da vermutlich das Beste für Dich.

Und mal zur Inspiration: Wenn ich wo unterwegs bin, wo es Bäume gibt, setze ich gerne auf die Hängematte  - da erübrigt sich so ein bisschen die Isomattenfrage, weil da eine einfache Alu-Matte reicht.

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Und mal zur Inspiration: Wenn ich wo unterwegs bin, wo es Bäume gibt, setze ich gerne auf die Hängematte  - da erübrigt sich so ein bisschen die Isomattenfrage, weil da eine einfache Alu-Matte reicht.


Das würde ich nach Jahreszeit jetzt nicht jedem empfehlen, da muss schon mal etwas mehr Isolation drunter...

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vor 23 Stunden schrieb questor:


Das würde ich nach Jahreszeit jetzt nicht jedem empfehlen, da muss schon mal etwas mehr Isolation drunter...
 

Klar, kommt immer auch auf das persönliche Kälteempfinden und den Schlafsack an. Daher ist das auch nur zur Inspiration gedacht. ;) Bin da selbst wohl sehr unempfindlich: Hatte mit einem Schlafsack Komfortzone bis -4 und einer Billig-Selfinflate-Isomatte, die sich nur halb aufblasen ließ, bei -14°C keine Probleme. Daher brauche ich in einer Hängematte tatsächlich nur eine Alu-Isomatte, auch wenn es deutliche Minusgrade hat. Auf den Weg wollte ich das aber mal geben, da ich lange Zeit selbst nicht auf die Idee gekommen war, die Option "Hängematte" zu testen. Die macht jedoch Vieles sehr viel einfacher.

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  • 3 Wochen später...
Am 20.2.2018 um 23:24 schrieb Magic:

Wie breit sind deine Isomatten für die Hängematte ? Was für eine Hängematte benutzt du ?

Sry, ich hatte gar keine Benachrichtigung bekommen, dass auf das Thema geantwortet wurde (erfolgt nur bei Zitat?).

Als Hängematte habe ich eine ganz einfache von MFH: https://www.asmc.de/Camping/Outdoormoebel/Haengematten/Haengematten/Haengematte-Light-oliv-p.html?utm_source=google&utm_medium=base&utm_campaign=products_2&ia-pkpmtrack=100-7353735313236323131303-120-101-101

Gewicht ohne Karabinerhaken (die man ja nicht braucht): 320g

Breite der Alu-Isomatte: 59cm im Schulterbereich.

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