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Ultraleicht Trekking

Alles-Filter?


martinfarrent

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Auf einen Filter würde ich nicht verzichten wollen. Der bekannte Sawyer reicht dabei vollkommen aus. Bissel guggen muß man schon, welche Brühe man säuft und woher die anscheinend kommt. Aber übertriebene Vorsicht ist echt fehl am Platz.

Viren filtern! Ich bekomme Lachkrämpfe! Totaler Quatsch. Und sinnlos. Wie will man sich an Viren "vergiften"? Ein gesunder Magen hält sowas ab. Ich rede von Gewässern in Deutschland. Die Menge machts. Man trinkt ja nicht monatelang dieses Wasser. Außerdem, Viren schwimmen nicht im Wasser rum, die brauchen was zum "Festhalten". Und solche Staub- oder Tier(Einzeller)teilchen filtert ein guter Wasserfilter schon mal zum größten Teil weg.

Wichtig ist beim Filter das er den Dreck rausnimmt, Algen und Einzeller rausfiltert und das der Filter selbst nicht verkeimt. Deswegen ist Aktivkohle ja auch nur frisch und neu sinnvoll. Einmal benutzt, paar Tage liegenlassen - sie hat alle Eigenschaften verloren, ist die perfekte Keimschleuder.

Eine zu hygienische Kindheit (Mami: "Iss nicht den Schokoriegel wenn du aus dem Sandkasten kommst, Hände waschen!"), eine übertriebene häusliche Sauberkeit - das bringt nur Nachteile. Keimfrei kann der Mensch nicht leben, dann stirbt er!

Die Wahrscheinlichkeit einen gefährlichen Keim (Bakterien, Viren oder sonstwas) sich trotz Wasserfilter in infektiöser Menge einzufangen, ist äußerst gering (Deutschland wohlbemerkt!). Man kann sein Wasser ja auch noch abkochen.

Gegen Chemie im Wasser gibts nix. Auch keinen Aktivkohlefilter. Da hilft nur, wie oben geschrieben, guggen was man säuft. Jedoch sind die Mengen normalerweise auch bei kontaminiertem Wasser so extrem gering, das da kein Schaden auftreten wird. Klar reagiert der Körper drauf, vielleicht mal Dünnschiss, na und? Dann wars halt die falsche Wasserstelle. Merkt man sich und gut. Das Leben geht weiter.

LG Schwerlastregal

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Reicht es nicht völlig, sich die Quellen aus der Karte raus zu suchen, und dieses Wasser ggf noch mal zu kochen, wenn eine Viehweide drüber ist?

Ich meine in dem Fall, dass ich weit und breit kein Haus finde, an dem ich nach Wasser fragen könnte und keinen Brunnen, keine gefasste Quelle, dann ist da doch nichts und niemand! 

Ich habe auch wieder Micropour Forte dabei, gerade im Mittelmeerraum, aber:

Ich habe Micropour nur vielleicht 10 mal im Leben benutzt.  Ich gehe seit 40 Jahren wandern und seit 30 Jahren auf Wanderreisen in Europa.

Ich hatte niemals irgendwelche Probleme.

Ich habe im Mittelgebirge aus Quellen direkt getrunken, aus sprudelnden Gebirgsbächen, oberhalb kreuzender Wege gezapft, wenn kein Gebäude oberhalb in der Karte verzeichnet war. Fließendes klares Bachwasser und klares Seewasser habe ich gekocht. Selbst wenn da jetzt ein Wenig Kunstdünger drin war: Ich lebe noch! Insektizide, Pestizide und Kunstdünger befinden sich ja auch auf meinem Teller.

Naja, und wo Häuser stehen, da steht auch meist einer vor dem Haus der einem Wasser gibt, gerade am frühen Abend, wenn man Wasser tanken muss, bevor es ins Lager geht. Notfalls klingelt man eben.

Irgendwie kam ich kurz vor dem Verdursten auch immer an Früchten vorbei. Das scheint ein Naturgesetz zu sein: Es gibt entweder Sauerampfer oderLöwenzahn oder Wegerich oder Melde oder Brombeeren oder Äpfel oder Wein oder Blauberen oder Feigen, Kaktusfrüchte, oder,  oder oder. Überall wächst irgend ein essbares Blatt, irgendeine Frucht, die Wasser speichert und einem zumindest den Weitermarsch zur nächsten Quelle oder zum nächsten Wohnhaus ermöglicht.

Vermutlich kommt jetzt wieder einer mit dem Einwand, dass sei survival, bushcraft oder sonstwas, und nicht UL.

Ich hingegen verstehe überhaupt nicht, weshalb ich mir einen 150 g schweren Wasserfilter in den Rucksack hauen sollte. 

Am besten noch eine Erste Hilfe Set von 350 g dazu. 500 g sinnloses UL Gewicht rumschleppen, statt sich mal eine Woche lang mit dem Leben in der Natur zu beschäftigen und eine Woche lang mit Erster Hilfe ohne Verbandsstoffe. Das finde ich heavy!

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vor 8 Stunden schrieb Erbswurst:

Insektizide, Pestizide und Kunstdünger

um chemische verunreinigungen würde ich mir keine sorgen machen, solange du nicht wochenlang aus der selben quelle trinkst. denn die verunreinigungen sind ja meist stark gelöst, ausser das wasser tritt unter dem müllberg aus ...

gefährlich sind bakterien und viren. da reicht ein schluck aus der falschen pfütze ...

Bearbeitet von dani
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vor 54 Minuten schrieb dani:

gefährlich sind bakterien und viren. da reicht ein schluck aus der falschen pfütze ...

Bakterien und verschiedenene Einzeller, bei mir auch die Fuchsbandwurm-Paranoia... aber Viren?

Bislang war ich der Ansicht, dass man diesen Faktor zumindest in Mitteleuropa und USA ein wenig vernachlässigen dürfe... weil real selten eine Gefahr. Ist diese Vereinfachung zu naiv?

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vor 35 Minuten schrieb dani:

klar all die parasiten auch.

Was ich meinte, waren die Viren.

In der Praxis filtere ich gegen alles, das größer ist als sie. Und weil die Virengefahr eben in Europa meines Wissens keine große ist, trinke ich bei großem Durst auch gleich das gefilterte Wasser. In den Rest tue ich Micropur und lasse es eine halbe Stunde wirken.

Eigentlich hielt ich diese (meine) Prozedur, also die zweite Stufe mit dem Micropur, schon für einigermaßen übervorsichtig. Siehst du das anders? Ist eine ernst gemeinte Frage, weil ich Viren vielleicht unterschätze.

OT: Ich habe den Thread ja eigentlich gestartet, weil ich meinen Sawyer Mini wegen des elenden Fummelfaktors ersetzen will. Mir gefällt (inzwischen auch bestellt) der MSR Trailshot wegen simpler Bedienung und Wartung am besten - und gewichtsmäßig tut sich da weniger, als auf dem ersten Blick sichtbar wird; denn zum Sawyer gehört eine Menge Kram dazu, wenn man ihn halbwegs sinnvoll einsetzen will. Als Alternative hätte ich bis zum Frühling warten können, falls (wie von mir ja sowieso bezweifelt) eine wirksame Schadstoffbekämpfung in den kommenden Produkten der Hersteller zu erwarten gewesen wäre. Aber Viren waren dabei nicht mein Fokus.

Bearbeitet von martinfarrent
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Am 19.11.2017 um 11:09 schrieb martinfarrent:

Was ich meinte, waren die Viren.

In der Praxis filtere ich gegen alles, das größer ist als sie. Und weil die Virengefahr eben in Europa meines Wissens keine große ist, trinke ich bei großem Durst auch gleich das gefilterte Wasser. In den Rest tue ich Micropur und lasse es eine halbe Stunde wirken.

Eigentlich hielt ich diese (meine) Prozedur, also die zweite Stufe mit dem Micropur, schon für einigermaßen übervorsichtig. Siehst du das anders? Ist eine ernst gemeinte Frage, weil ich Viren vielleicht unterschätze.

OT: Ich habe den Thread ja eigentlich gestartet, weil ich meinen Sawyer Mini wegen des elenden Fummelfaktors ersetzen will. Mir gefällt (inzwischen auch bestellt) der MSR Trailshot wegen simpler Bedienung und Wartung am besten - und gewichtsmäßig tut sich da weniger, als auf dem ersten Blick sichtbar wird; denn zum Sawyer gehört eine Menge Kram dazu, wenn man ihn halbwegs sinnvoll einsetzen will.

Ich hatte mich ja selber im Sommer mit Sawyer-Ersatz-Suche Beschäftigt, da mich das verstopfen bzw. der schlechte Durchsatz und das Durchspülen nach jedem Liter nervt (und das bei sauberem Harz Bach-Wasser). Bin daher auf den Point Two gekommen, welcher nicht leicht ist, dafür aber der Durchsatz noch höher als beim Squeeze ist + Viren rausgefiltert werden. Nur der Preis ist nicht so schön ;)
Den TrailShot hatte ich auch gesehen - allerdings sah ich hier keine Vorteile gegenüber dem Sawyer Mini. Hier nicht überall nur positives drüber gelesen.
Z.B. der hier bei Amazon, was ich damals schon gelesen habe:  " Ich bekomme leider den Plastikgeschmack nicht raus, auch nachdem ich zig Liter klares Wasser durch den Filter gelassen habe. Außerdem hat jetzt auch schon nach kurzer Zeit die Filterleistung extrem nachgelassen. Die Reinigungsmethode durch reines Schütteln ist bei weitem nicht so effizient wie z.B. das Backflushing beim Sawyer".
Das mit dem Schütteln zum Reinigen statt Spritze hat sich ja nett gelesen - in der Praxis scheint das aber nicht so gut zu klappen, wie er beschreibt.
Zudem gibts hier auch Ersatz-Filter zum fast den selben Preis wie der Trailshot komplett. Ich meine, dass hier die Lebensdauer auch nicht uneingeschränkt war wie beim Sawyer. Aber bin mal auf deinen Testbericht gespannt  :)

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vor 8 Stunden schrieb AlphaRay:

Den TrailShot hatte ich auch gesehen - allerdings sah ich hier keine Vorteile gegenüber dem Sawyer Mini.

"... Die Reinigungsmethode durch reines Schütteln ist bei weitem nicht so effizient wie z.B. das Backflushing beim Sawyer".
 

Die Vorteile erhoffe ich mir von der leichteren Wasserentnahme per Schlauch (übrigens mit Vorfilter) und Pumpbewegung - auch in einer Vereinfachung des Gesamtsystems (keine Beutel für unbehandeltes Wasser).

Die Schüttelbewegung muss dem Vernehmen nach ziemlich heftig ausfallen. Dann soll sie auch funktionieren. Mal sehen.

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Dann bitte auch schönen Test vorstellen, wo du irgendwo im Wald aus nem echten Bach paar Liter Wasser pumpst (inwieweit die Fördermenge abnimmt und wie gut man das mit dem Schütteln wieder hinbekommt)  :)

Ich habe mir dafür eine USB-Wasserpumpe besorgt :D  Weil ich letzten Winter fast ausgeflippt bin, da meine Hände steif gefroren waren und ich die doofe Blase kaum zusammen drücken konnte mit dem eiskalten Wasser :?

Test mit der Pumpe steht noch aus..Förderhöhe soll bei 1 Meter liegen, weshalb ich hoffe, dass diese genug Druck aufbauen kann.

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vor 12 Minuten schrieb AlphaRay:

Dann bitte auch schönen Test vorstellen, wo du irgendwo im Wald aus nem echten Bach paar Liter Wasser pumpst (inwieweit die Fördermenge abnimmt und wie gut man das mit dem Schütteln wieder hinbekommt)  :)

Das dürfte eine Weile dauern... so blitzschnell verstopfen die Filter doch keinem Bericht zufolge, oder? 

vor 15 Minuten schrieb AlphaRay:

Test mit der Pumpe steht noch aus..Förderhöhe soll bei 1 Meter liegen...

OT: Hey... da löst sich doch unser Problem von neulich, oder? Ein bisschen mehr Druck, und der Espresso rückt per Multi-use in Denkweite. :-D

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vor 8 Minuten schrieb martinfarrent:

Das dürfte eine Weile dauern... so blitzschnell verstopfen die Filter doch keinem Bericht zufolge, oder?

Das hängt vom Wasser ab. Im Harz ist mein Sawyer nach 1-2 Litern "zu", wenn ich es aus "sauberen" schmalen Bächen filtere. Da tröpfelts nur noch. Sand/Erde und andere Partikel setzen den schon schnell zu.

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vor 26 Minuten schrieb Konradsky:

Auch beim Sawyer soll man schmutziges Wasser erst einmal absetzen lassen.

Wieso nicht erst einmal durch ein Tuch filtern?

Mir geht's ja um die Fummeligkeit - zu der die Vorfilterung durch ein Stück Strumpf etc. ja durchaus zählt. Also: Wasser entnehmen und in den Beutel füllen, ggf. durch den improvisierten Vorfilter. Bei flacheren Gewässern ist schon das recht anspruchsvoll. Ich habe dafür einen abgeschnittenen 0,5l-Beutel als 'Schöpfkelle' eingesetzt. Dabei stehst du unter Umständen auch beinahe im Gewässer drin... usw. Dann brauchst du noch schön getrennte Behälter für ungereinigtes und gereinigtes Wasser. Und zu guter Letzt muss man bei längeren Touren ja wohl die Reinigungsspritze mitnehmen.

All das scheint mir beim TrailShot besser gelöst. 

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Benutze meinen Sawyer schon über 2 Jahre und habe den noch nie rückspülen müssen. Wenn der nach dem Filtern Wasser drin hat hilft die Schleudermethode sehr gut (war mal in einem Sackivideo zu sehen).Man sägt also das Gewinde einer PET-Flasche ab, macht da einen Strick dran (Löcher bohren und festknoten). Dann den Filter draufschrauben und schön schnell schleudern. Geht einfacher als sich den Arm abzuschütteln. Den Strick schön fest machen, löst der sich beim Schleudern kann man die Flugbahn des Filters sehr weit verfolgen ;-)

Im Winter presse ich den Beutel nicht mit den eiskalten Fingern aus. Entweder stelle ich mich auf den Beutel oder ich setze mich drauf. Da kommt genug Druck.

Die winzigen Viren kann man nicht ausfiltern. Wie ich oben bereits schrieb, Viren hängen sich immer wo dran. Entweder an ein Bakterium, ein Staubkrümelchen, ein Kleinstlebewesen, eine Alge... Und das kommt nicht alles durch den Filter ("Restmengen" aber schon). Und damit auch die Viren nicht. Im Wasser können schon paar Viren ihr Unwesen treiben. Hier in Deutschland wären das Viren wie Polio, Rota, Norwalk, Noro, H5N1, Influenza und andere. Aber eben schwirren die seltenst frei rum. Bei jedem Virus brauchts eine gewisse Menge (Anzahl), ehe der im Körper Schaden anrichten kann. Ist diese Menge zu klein, gibts keine Infektion.

Schutzimpfung und Abhärtung sind immer noch die besten Mittel sich zu immunisieren. Ein Hochtreiben der Filterleistung ist völlig sinnlos. Kostet nur Geld und bringt rein gar nichts. Nach dem Filtern Micropur reinzukippen ist ebenfalls völlig unnötig. Allenfalls Abkochen bringt noch was. Wobei so gut wie alle Viren sich durch Abkochen kaum beeindrucken lassen. Allenfalls tötet das den Wirt und damit erst den Virus.

LG Schwerlastregal

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Am 19.11.2017 um 11:09 schrieb martinfarrent:

MSR Trailshot

von der MSR trailshot homepage:
 

Zitat

 

Mike

September 20, 2017

No, I would not recommend this to a friend

Avoid the MSR TRAIL SHOT

I generally like MSR products but two friends have had these fail and found it difficult to unclog in the field. While I filtered 4 ltrs of water with my 3yr old sawyer they fiddled with the Trail Shot to no avail. I would give it a zero rating but one star is the least I could rate it

...

 

ohne vorfiltern wirds wohl auch beim trailshot nix.

dafür wiegt er aber wesentlich mehr als der sawyer mini.

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vor 36 Minuten schrieb Schwerlastregal:

Nach dem Filtern Micropur reinzukippen ist ebenfalls völlig unnötig.

Unnötig vielleicht... messbar wirkungslos sicherlich nicht, wenn es um eventuelle Viren in geringen Mengen geht.

Was mich übrigens auf eine Nebenfrage bringt: Wie dosiert Ihr eigentlich Micropur-Tabletten in Flaschen < 1l, also z.B. in typischen Fahrradflaschen (0,75l)?

 

 

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