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Ultraleicht Trekking

Bushcraft & UL -- Wer ersetzt von Euch Ausrüstung durch Bushcraft Wissen?


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Tipple, ich lese zwar, was Du schreibst, reagiere darauf jedoch für gewöhnlich nicht, weil Du bei mir schlichtweg vom ersten Tag hier im Forum unten durch bist, und Du weißt auch, warum.

Du hast Dich für mich als Kommunikationspartner bedauerlicher Weise disqualifiziert.

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Daneben, das mein Schwerpunkt auf Tour unterwegs sein, das Ganze um mich rum wahrnehmen ist und ich deswegen einfach zuverlaessiges Material bei haben will, was nicht viel Aufmerksamkeit erfordert...

Dass ich, wenn ich laenger auf Tour bin, abends nicht noch Heringe oder irgendwas rumschnitzen will...

Ist fuer mich auch der LNT Aspekt dabei massgeblich. Ich nehme fuer mich in Anspruch, fast ueberall unterwegs auf Tour zu uebernachten, wo ich es "richtig" finde, geht ja haeufig auch beim Streckenwandern nicht anders, dann ist es aber fuer mich auch eine klare Sache, dass ich mich entsprechend LNT verhalte, kein Feuer, verbrennt ja nicht nur den Grund , im Wald auch Funkenflug-Gefahr, evtl "stoere ich damit auch Tiere auf"...irgendwelche Aeste abbrechen / absaegen, um daraus Heringe zu schnitzen, oder als Tarpstangen zu nehmen, geht fuer mich gar nicht...ich will, dass wenn ich einen Platz wieder verlasse, ich ausser ein paar niedergedrueckten Grassbuescheln und dem was ich vergrabe 8-), nichts zurueck bleibt...

Und dabei geht es fuer mich nicht nur um meinen Weg, ich verbrenne ja sonst im warsten Sinne des Wortes den Boden fuer die nach mir, viele Verbote und deren Kontrolle sind eben genau dadurch gekommen, dass die, die sich nicht LNT verhalten haben, gewissen Kreisen sozusagen die Munition geliefert haben.

Natuerlich habe ich diesen ganzen Pfadfinderkram auch mal als Kiddie gemacht (ich habe auch heute noch die besten seiner American Boy Scout Buecher meines Vaters im Regal stehen, weil die echt zu schade zum Entsorgen waeren) und zwischen 8-12 Jahre fand ich das ganz klasse, mit meinen Kumpels mit Plane im Wald zu sein, Feuerchen zu machen, irgendwo Aeste fuer Heringsersatz und Feuer abzubrechen, Bruecken ueber Schluchten zu bauen, Seilbahnen usw
War toll, aber ab einem gewissen Alter fand ich es dann noch toller, die Natur einfach so zu lassen, wie sie sich entwickelt hat, mitten drin unterwegs zu sein, aber ohne alles Moegliche "platt zu machen"...

Ich kan mir auch nicht so recht vorstellen, dass das vernuenftig bei Weitwanderungen funktioniert, ich bin jetzt auch nicht jemand der unbedingt km frisst, aber man hat ja schon meist z.B. ein gewisses Zeitlimit, innerhalb dessen man eine gewisse Distanz schaffen muss, weil man sonst fuer noch mehr Tage Lebensmittel mitnehmen muss, weil man irgendwann zurueck fliegen muss, weil man wegen Wetterumschwung aus einer bestimmten Gegend wegen erhoehtem Risiko raus muss usw
Wenn "der Tag lang war" habe ich mein Zelt in < 2 min stehen, koche mir, evtl schon halb abgelegt auf der EV-Matte, mein Essen und penne dann schoen warm, egal wie das Wetter ueber Nacht abkac**, durch und kann am naechsten Morgen gut ausgeruht und fit die naechste Etappe angehen.
Mich wuerde da diese ganze Pfadfinder-Nummer echt annerven, die meisten Trecks koennte ich gar nicht gehen, da in den Gegenden "offenes Feuer", fuer mich sehr nachvollziehbar, verboten ist und auch rel wenig Holz rumliegt..

Wenn ich mich z.B. in der 2.Haelfte April / 1.Haelfte Mai entweder auf der Sierra Nevada oder auf der der Sierra di Cazorla / Sierra di Segura in Spanien rumtreibe...kann ich nicht sehen, wie es da mit den von Erbse beschriebenen Methoden funktionieren wuerde, das sind fast alles Naturschutz-Gebiete, teilweise Biosphaeren-Reservate, wenn mal Wald ist, ist es haeufig sehr trocken, das Feuer extrem gefaehrlich ist, du hast viel Nassgebiete, es kann auch tagelang Schuetten, Schneien, es kann tagsueber 30 und nachts unte Null haben, halt richtig Natur :-D

.
 

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Gerade eben schrieb martinfarrent:

Messer und Feuer sind nun einmal die Stars der ganzen Veranstaltung, wenn man gerade mal zehn Jahre alt ist...

Also, ganz ehrlich...:oops: auch noch, wenn man fast 60 ist! Jedenfalls, wenn man innen drin noch so 12 geblieben ist.

Hat aber mit Touren so gar nix zu tun, da hat @Tipple völlig Recht, Feuer unterwegs geht zumeist gar nicht, macht mans trotzdem, versaut es anderen Wanderern möglicherweise die Chance, auf der "Bauernwiese" zu lagern, weil ein bushcraft-Honk meinte, Feuer gehöre unbedingt dazu.:roll:

 

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vor 19 Minuten schrieb schwyzi:

Feuer unterwegs geht zumeist gar nicht...

Die Gründe dafür durfte ich mal an der Côte Bleue erleben - aus relativ sicherer Entfernung und am Wasser. So ein Waldbrand kann ein ernsthaft beeindruckendes Tempo entwickeln, und wer einmal Zeuge war, möchte niemals Verursacher werden (Opfer sowieso nicht).  

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Brandgefahr ist oftmals nicht ein mal der Grund warum sich die Landwirte ereifern. Meist sind es einfach die vielen Feuerstellen, die z.B. eine Futterwiese zerstören, und dem Bauern die Laune auf Wanderer vermiesen. Das sieht man relativ häufig an Hotspots - Da reiht sich ein verbranntes Fleckchen Erde ans Nächste, weil viele sich z.B. nicht die Mühe machen einen bereits zerstörten Fleck Wiese oder einen landwirtschaftlich nicht nutzbaren Platz für ihr Feuerchen zu suchen, oder aber weil einige in egoistischer Manier ihr Feuerchen an einem Platz mit besonders guter Aussicht machen wollen - da sind vorhandene Feuerstellen oftmals nicht gut genug...

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Ja, das ist das Problem!

 

Man sollte so gut wie keine Spuren hinterlassen, und das auch nur dort, wo es nicht stört.

Ja, in Spanien oder Südfrankreich ist das mit dem Feuer machen nicht zu empfehlen im Sommer. Aber große Feuer zum Heizen sind dann ja auch gar nicht nötig. Wer will sich denn bei 30*C ans Feuer setzen?

Bushcraft mit vollem Programm ist was für die Gebiete nördlich der Alpen und zumindest für Anfänger eher was für Herbst und Frühling. Wenn mann es kann, dann weiß man auch zu vermeiden, den Wald ab zu fackeln. Ein Wurzelbrand muss eben verhindert werden, Schilf, Getreide, Wald sollte man auch nicht gefährden. Klar kann man nicht immer und überall Feuer machen. Wo ja und wo nicht wurde früher bei den Pfadfindern gelehrt, und nix ist abgefackelt. Der deutsche Wald steht ja noch, wie man sieht.

Wenn Säge, dann Silky (gut) oder Fiskars oder Opinel (leicht).

Wenn Beil, dannFiskars mit langem Griff. Das ist aber Winterausrüstung. Das braucht man im Sommer nicht.

Also Ihr immer mit Eurem Zeitfaktor! Das , was ich beschreibe, dauert 10 Minuten! Ihr wollt ja wohl nicht ne UL Sommerausrüstung mit Brennholzbeschaffung für skandinavisches Wintercamping vergleichen, oder?

 

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Einige haben es ja schon gesagt, @Erbswurst: Unsere Aktivitäten sind in den meisten europäischen Ländern vielfach von der Duldung durch Einheimische abhängig. Denn schlägt man uns die relevanten Vorschriften wörtlich um die Ohren, haben wir ganz schnell nichts mehr zu melden. Ich glaube, ein Teil des Missmuts in diesem Thread kommt daher, dass gefährliches oder als gefährlich empfundenes Verhalten die Toleranz der Anwohner, Landwirte, Förster usw. unnötig strapaziert. Das erfährt nicht unbedingt der 'Täter', der sich beim Auffinden seiner erkalteten Feuerstelle schon längst über alle Berge befindet. Aber der nächste umgebungsbewusste Wanderer mit Gaskocher bekommt womöglich den Unmut zu spüren, den er gar nicht verursacht hat. Hand aufs Herz: Uns geht's selber im Wald nicht immer anders. Freilaufende Riesenköter und Reiter im Sechsertrupp fördern nicht gerade meine Lust auf differenzierte Betrachtung der Themen Hund und Pferd. Weshalb ich wiederum kaum raten muss, warum auch 'anständige' Mountainbiker wie ich mancherorts zum Hassobjekt geworden sind. Wir müssen alle zusehen, wie wir die Geduld der restlichen Menschheit möglichst schonen. Als Biker bin ich daher sauer auf die Teenager-Gangs, die vollgepanzert auf tumben Forstwegen Geschwindigkeitsrekorde aufstellen - null Können bei maximaler Verärgerung der anderen Waldbenutzer. Und als Mensch, der gerne im Wald übernachtet, überkommt mich doch so etwas wie Zorn beim Anblick einer unangebrachten, wilden Feuerstelle. Wurde das Feuer fachmännisch betreut? Ich habe keine Ahnung. Will der leinenlose Dobermann nur spielen? Kriegt die Tante ihren Gaul noch in den Griff, oder tritt der mich?

Ich erwähne das Biken bewusst. Mir ist klar, dass ich sowohl Provozierter als auch Teil der Provokation bin. Beide Erfahrungen kommen zusammen und führen mich zum Ergebnis, dass ich meinen Provokationsanteil minimieren muss. Zumindest aber weiß ich, welches Verhalten auf einem Mountainbike geeignet ist, das Vertrauen z.B. von Spaziergängern zu steigern. Wohingegen ich nicht wirklich erkenne, dass der Rat zum vorsichtigen Umgang mit Flammen einen mehr als kosmetischen Wert hat. "Nördlich der Alpen" und "eher im Herbst" scheint mir, ehrlich gesagt, als Brandschutzcode nicht sonderlich erschöpfend. Und außerdem bleibt die kalte Feuerstelle so oder so als Zeugnis nur einer Tatsache: dass hier ein Feuer betrieben wurde (und nicht des Könnens des Betreibenden).  

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Nee, ich mache garantiert keine Videos.

Paul Kirtley macht gute Videos und andere auch. Kann ich mir sparen, interessiert mich nicht. Ich schleppe keine Elektronik durch den Wald. 

Bushcraft.fr und die dortigen Beiträge von Blizzard habe ich auch schon erwähnt. Nicht jeder muss alles noch mal selbst sagen.

Man muss die Sachen ausprobieren und üben, und sich nicht Videos ansehen. Auf konkrete technische Fragen bin ich jedoch gern bereit zu antworten.

Ich muss aber nicht "Scouting for Boys" nochmal schreiben oder verfilmen. Da soll man sich ruhig das Original zu Gemüte führen.

 

Was 10 Minuten dauert?

Feuerholz zusammen schmeißen bzw schleppen, 3 Häringe Spitzen, damit Plow Point Poncho Schelter am Baum aufspannen, Feuer anmachen. Zumindest am gut gewählten Lagerplatz und mit Brennholzvorrat für mildes Wetter ist das so fix gemacht. Wenn man bummelt oder keine Übung hat dauert es natürlich länger.

Die Gewichtersparnis steht also sehr geringem Zeitaufwand gegenüber.

Plant man das ganze aber nur als Reserve, falls man zu leicht gepackt hat, und es kälter wird als erwartet, geht's mit nur nem kleinen Kochfeuer natürlich noch schneller.

Ich plädiere ja nicht unbedingt dafür, gar nichts mit zu nehmen.  Man kann ja auch die Techniken mischen.

Was Martin schreibt, ist natürlich ein Argument! 

Je weniger Spuren, desto geringer die Probleme. Klar! Echte Indianer hinterlassen aber eben keine Spuren. Das geht durchaus., gerade wenn es nur ein Kochfeuer war, und nicht massiv die Nacht durch geheizt wurde und das fast bis zum Aufbruch.

Lagerplätze guter Pfadfindergruppen zB findest Du meist nicht, selbst wenn Du direkt drauf stehst. Spätestens nach dem ersten Regen ist das nicht mehr zu erkennen.

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vor 20 Minuten schrieb Erbswurst:

Was 10 Minuten dauert?

Feuerholz zusammen schmeißen bzw schleppen, 3 Häringe Spitzen, damit Plow Point Poncho Schelter am Baum aufspannen, Feuer anmachen. Zumindest am gut gewählten Lagerplatz und mit Brennholzvorrat für mildes Wetter ist das so fix gemacht. Wenn man bummelt oder keine Übung hat dauert es natürlich länger.

Die Gewichtersparnis steht also sehr geringem Zeitaufwand gegenüber.

Das funktioniert zuverlässig jeden Abend, in 10 Minuten, bei auch mal wechselhaftem Wetter, oder im Dunkeln, so dass ich z.B. Heringe + Schlafsack + Zeltstange einsparen kann? Und über die gesamte Tour jede Nacht alle 90 Minuten den festen Schlaf unterbrechen ist nicht ungesund?

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vor 51 Minuten schrieb Erbswurst:

Was 10 Minuten dauert?

Feuerholz zusammen schmeißen bzw schleppen, 3 Häringe Spitzen, damit Plow Point Poncho Schelter am Baum aufspannen, Feuer anmachen. Zumindest am gut gewählten Lagerplatz und mit Brennholzvorrat für mildes Wetter ist das so fix gemacht. Wenn man bummelt oder keine Übung hat dauert es natürlich länger.

Die Gewichtersparnis steht also sehr geringem Zeitaufwand gegenüber.

Für die Schnitzerei brauche ich geschätzt 10g mehr Messer - Opinel 6 vs. Mini Victorinox. Drei Heringe wiegen aber nur etwa 25g, so dass die Einsparung selbst dann minimal ausfällt, wenn ich die übrigen Werkzeuge des Victorinox ersatzlos streiche. Zumindest die Pinzette würde ich aber durch eine Zeckenkarte ersetzen wollen. Also entfällt der Gewichtsverlust ganz.

Für die Suche des Lagerplatzes brauche ich länger als gewöhnlich, weil ich dort u.a. halbwegs trockenes Brennholz vorfinden will. Ist es nicht ganz trocken, geht dann noch zusätzliche Vorbereitungszeit für das Feuer drauf.

Realistisch für mich selbst geschätzt betrüge der zeitliche Mehraufwand an guten Tagen mindestens 30 Minuten. Die wären vielleicht an langen Sommertagen vertretbar... wäre dann nicht die Brandgefahr besonders brisant. Bei meiner letzten Tour im Oktober hätte ich diese halbe Stunde aber nicht übrig gehabt. Abhilfe hätte dann eine schwerere Stirnlampe schaffen müssen: gut 50g Mehrgewicht (somit mehr als mein Gaskocher). Bliebe an tatsächlicher Einsparung nur Gas- und Kartuschengewicht - also knapp 190g bei vollem Kanister. Noch geringer fiele sie u.U. aus, wenn ich mich mit Spiritus abfinden könnte. 

Der Preis (in den Währungen Komfort/Freiheit/Unbekümmertheit) scheint mir dafür echt zu hoch. Das mag aber Einstellungssache sein. Wer Spaß am Mehraufwand hat, sieht die Sache natürlich anders. 

Was mich allerdings immer noch 'objektiv' stört, @Erbswurst, sind deine Ausführungen zur Brandsicherheit. Wenn du vom geübten Umgang mit Feuer ausgehst, dann forderst du Leute eben implizit zur Übung und damit zur vorzeitigen Ausübung auf. Das ist dir doch klar, oder? Die geneigten Leser werden das mitnichten alle im eigenen Garten erlernen. Auch die fachmännische Löschung und das Verstecken der Feuerstelle... ja, was passiert denn in der Zwischenzeit, während die Lernprozesse noch laufen? Ich fürchte, dass ich die Antwort darauf schon kenne: Mindestens die Hälfte der Geneigten lernt und übt fröhlich autodidaktisch im Wald.

Ich möchte dann ganz dringend in einem anderen Wald sein. ;-) 

 

 

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vor einer Stunde schrieb Erbswurst:

Lagerplätze guter Pfadfindergruppen zB findest Du meist nicht, selbst wenn Du direkt drauf stehst. Spätestens nach dem ersten Regen ist das nicht mehr zu erkennen.

Ganz wichtig ist für mich auch der von dir immer erwähnte Punkt des Pfadfinderwesens. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du dessen Bedeutung ganz massiv überschätzt. Ich bin ja rund zehn Jahre älter als du, und bereits in meiner eigenen Jugend gehörten die Pfadfinder kaum noch zur normalen Sozialisation. Heute kommt nur noch eine ziemlich winzige Minderheit der Jugendlichen mit ihrem Angebot überhaupt noch in Berührung. Du setzt Biografien voraus, die nicht mehr zeitgemäß sind (was du bedauern, aber nicht ändern kannst).

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Na zumindest kann ich was im Internet dazu schreiben. Vielleicht fällt ja dem einen oder anderen Leser im passenden Alter auf, dass er ganz gut zu so einer Truppe passen würde. Und ggf versteht auch der eine oder andere, dass es etwas zu lernen gibt, das weit über das hinaus geht, was man kaufen kann. Ein Rucksack macht keinen Fernwanderer, der Erwerb eines großen Messers keinen Bushcrafter. Dass es lustiger ist mit gleich gesinnten Freunden durch den Wald zu ziehen, als alleine, dürfte jedem Jugendlichen klar sein. Solange es in jeder Kleinstadt einen Trekkingladen gibt, bin ich was die Zukunft der Pfadfinder angeht noch recht optimistisch. Der Bedarf ist ja da. Die Jungs und Mädels kommen anscheinend nur nicht darauf, einfach bei den Pfadfindern an zu rufen.

xxxxxxxxxxx

Du bist zu oft in Südfrankreich, Martin!

So schnell fackelt man einen deutschen Wald nicht ab! Nur der brandenburgische Kiefernwald und an jeder Nadelholzschonung, also dort, wo kleine Nadelbäume dicht zusammen stehen, herrscht quasi immer und zu jeder Jahreszeit höchste Waldbrandgefahr. Ebenfalls höchst Brand gefährdet sind Kornfelder und trocken gelegte Moorböden, Heidelandschaften, Feldscheunen und Strohmieten sowie ausgetrocknete Fichtenwälder.

Dort reicht ein scharfer Windzug und man steht als grob fahrlässiger Brandstifter da.

Mit Feuer umgehen kann man auch woanders lernen, zB an einem Bach an der Hecke zwischen Wiesen. Topf hat man eh dabei. Und dann übt man eben erst mal ein kleines Feuer zu beherrschen, dass so groß sind ist, wie der Topf. Man kann ja auch jemanden fragen, der es kann. Das macht man ja sonst auch. Im Herbst, Winter, zeitigen Frühjahr lernt man nicht nur mit Problemen um zu gehen, sondern dann ist es meist auch feucht genug, dass nichts anbrennt, was nicht anbrennen soll. Es ist dann ja schon nicht ganz so einfach, an zu brennen, was brennen soll.

 

Zuverlässig schnell geht es nur bei guter Sicht in den Wald, Paul. Man wählt den Lagerplatz vor Sonnenuntergang.

Dann sehe ich vom Weg aus, wieviel totes Holz im Wald steht, wo die 20 Jahre alte Kiefer steht, die mir das Reisig zum an machen liefert, und wo eine Eiche ein paar Äste abgeworfen hat oder ähnliches Laubholz trocken in der Gegend rum steht.

Ich renne also nicht wie blöd um meinen Rucksack rum und suche Holz, sondern ich suche beim Wandern auf dem Weg in den Wald spähend nach dem perfekten Lagerplatz. Da wo alles ist, was ich brauche, gehe ich hin und schlage mein Lager auf.

Das muss der Anfänger zwei Stunden vor Sonnenuntergang beginnen, und eine Stunde vor Sonnenuntergang einen Platz ausgewählt haben.

Ich kann das auch im Dunkeln, aber ich mach das schon seit Jahrzehnten!

Am Anfang sollte man einen Schlafsack mit nehmen. Nur mit Feldflasche, Poncho, Schnur und Messer raus gehen erfordert mindestens 5 Jahre Übung.

Wer es aber kann, der kann es eben. Der bekommt auch im Dunkeln ohne Lampe in 20 Minuten im Regen mit nassen Holz ein Feuer an und vorher das nötige Holz für die Nacht zusammen. Richtig dunkel ist es übrigens sehr sehr selten! Wenn man aufhört, ständig mit der Stirnlampe rum zu funzeln, wird man feststellen, dass man fast immer auch nachts noch sehr viel sieht.

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vor 45 Minuten schrieb Erbswurst:

Solange es in jeder Kleinstadt einen Trekkingladen gibt, bin ich was die Zukunft der Pfadfinder angeht noch recht optimistisch. Der Bedarf ist ja da. Die Jungs und Mädels kommen anscheinend nur nicht darauf, einfach bei den Pfadfindern an zu rufen.

Kommen nicht drauf? Oder wollen einfach nicht? Die Bedürfnisse heranwachsender Generationen sind nicht sämtlich in Stein gemeißelt, sondern erstaunlich wandelbar - und dabei übrigens auch von der bewussten Erziehung ziemlich unabhängig. Die Teenager von heute reparieren keine kaputten Mofas, wie vor jedem zweiten Haus in den 70ern. Die Kinder wünschen sich zu Weihnachten keine Luftgewehre. Die Modelleisenbahn lebt inzwischen im Museum. Und in den Trekkingläden, die ich kenne, sind die jüngsten Kunden schon reichlich volljährig. Dass es für die Pfadfinder noch einen nennenswerten 'Markt' gäbe, bezweifele ich stark. Aber ohnehin geht's mir weniger darum, was sein könnte, als um die Vergangenheiten, die du manchmal wie selbstverständlich unterstellst. Eine riesige Mehrheit der UL-Wanderer von heute hatte niemals mit der Pfadfinderei zu tun. Also kann man auch keine entsprechenden Fertigkeiten voraussetzen, wie du es immer wieder tust.

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vor 3 Stunden schrieb Erbswurst:

[..]Klar! Echte Indianer hinterlassen aber eben keine Spuren. [...]

Naja, die ein oder andere Indianerkultur hat ihre gesamte Umwelt zerstört ;-).

So, aber mal ganz sachlich: Das Problem bei der Konzentration auf ein Wärmefeuer sehe ich vor allem in einer negativen Gewichtsspirale, ein typischer UL Poncho oder Tarp sind nunmal extrem empfindlich hinsichtlich Funkenflug, auf der sicheren Seite ist man dann nur mit solchen Teilen wie Bundeswehr Zeltbahn (wiegt so viel wie mein ganzes Sommer Set-up) oder bedingt mit ähnlichen Ponchos. Schlafsack sieht es genauso aus (mein allererster Schlafsack war ein US Army Daunenmodell mit Baumwollhülle und selbst der hat sein Leben an einem Lagerfeuer ausgehaucht :-D). Ergo, irgendwie ist das alles eine Sackgasse. 

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vor 4 Stunden schrieb Erbswurst:

Ich renne also nicht wie blöd um meinen Rucksack rum und suche Holz, sondern ich suche beim Wandern auf dem Weg in den Wald spähend nach dem perfekten Lagerplatz. Da wo alles ist, was ich brauche, gehe ich hin und schlage mein Lager auf.

[...]

Wer es aber kann, der kann es eben. Der bekommt auch im Dunkeln ohne Lampe in 20 Minuten im Regen mit nassen Holz ein Feuer an und vorher das nötige Holz für die Nacht zusammen.

Achso, du wartest also nur auf den perfekten Lagerplatz wo alles schon ist und kannst es eben. Jetzt habe ich dich verstanden!

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vor 2 Stunden schrieb martinfarrent:

am Anfang dieses Threads sprach ich von zwei in sich geschlossenen Systemen (UL und Bushcraft). Der Versuch, sie zu vermählen, scheint eher nur geeignet, beide Systeme zu löchern. 

meiner meinung nach ist die schnittmenge so gering, da sich ul-trekking aus einer bestimmten kultur des langstreckenwanderns entwickelt und definiert hat. dabei ist dies kleine ul sehr wichtig. ;-)

bushcrafting kommt eher aus einer tradition des “cabin and trapline” lebens. da ist man, anders als beim ul-trekking, auf den dauerhaften gebrauch und den mehrfachen nutzwert seiner ausrüstung angewiesen.
ein tarp wird z.b. nicht nur als wetterschutz gebraucht, sondern auch um mal erlegtes wild zu transportieren / einzuwickeln. die werkzeuge und das equipment sind auf effektiven dauergebrauch und nicht auf gewicht hin optimiert, usw ...

natürlich kann man bushcraftmäßig auch leicht unterwegs sein!
das auf seine weise eingeschränkte ul-leicht-trekking, macht im umkehrschluss für ernsthafte bushcrafter eigentlich wenig sinn.

vg. -wilbo-

Bearbeitet von wilbo
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Was ist denn außer Feuer machen, Heeringe schnitzen und im Laub pennen Buschkraft wissen?

Letztendlich geht es doch nur darum sich draußen mit den Begebenheiten so gut aus zu kennen, dass mensch möglichst wenig Gerödel mit sich schleppt. Machen die Leute hier dauernd und überlegen was noch überflüssig ist.

- Schlafplatzsuche um unter dem Tarp auch trocken zu bleiben wenn es regnet: Buschkraftwissen?           

- Windschutz beim Kochen, Hobonutzer auch mit Holz, für den Rest ist ein bisschen Wissen über Fammenverhalten, Funken und Wind auch nicht doof. Buschkraftwissen?

Kann man alles so nennen. Leute die mit wenig Zeug draußen sind wissen über das draußen Bescheid, egal ob die Messerklinge 4 oder 35 cm lang ist.

Ich schnitze öfters meine Heeringe, immer wenn mal wieder einer fehlt. Im Laub pennen kann man machen, ich habe dann allerdings immer viele Zecken. Habe ich einen Tag Zeit kann ich mir auch eine Laubhütte bauen. Wäre Wasserfest und im Sommer warm genug. Dauert alleine halt einen Tag. Eine passende Menge Laub zu haben damit es warm ist ist- denkt man erst mal nicht, aber dauert im Laubwald manchmal echt lange.

Nahrung braucht auch zu viel Energie beim Sammeln, ist ggf. gut für das Gemüt weil es das Essen pimmt- mehr aber auch nicht.

Feuer, nun ja. Wir haben mittlerweile fast Deutschland weit oft, über große Flächen und für viele Monate Waldbrandgefahr und hohe Warmstufen. Das grundsätzliche Umgehen mit Feuer traue ich hier nahezu jedem zu. Wenn man es so nennen will hat jeder der hier Touren macht natürlich Buschkraftwissen und wendet es auch an um weniger Material zu schleppen. Erbstwurst nennt es Buschkraftwissen und ergänzt es mit anderen Dingen. Der Rest vom forum kümmert sich nicht um die anderen Dinge und nennt es skills.                                                                                                                                                                                                    

 

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vor einer Stunde schrieb Waldfrau:

Was ist denn außer Feuer machen, Heeringe schnitzen und im Laub pennen Buschkraft wissen?

Selbst das nützt mir wenig, wenn es nur 'meistens' oder 'fast immer' oder 'nördlich der Alpen oft' funktioniert. Auf einer Tour will ich einen halbwegs geregelten Abend erleben - und keine Zeit darauf verschwenden, unnötige Zufallsvariablen unter Kontrolle zu kriegen. Es geht eben nicht um ein ideales Lager zum minimalistischen Überleben in Zivilisationsnähe, sondern um... die Tour. Wohlbefinden und manchmal auch Sicherheit hängen davon ab, dass ich mein Vorankommen einigermaßen planen kann und dass mir der Abend nicht schon mitten am Nachmittag auf die Seele drückt. Ich kann, @Erbswurst, mit den vielen Unwägbarkeiten deines Konzepts halt wenig anfangen... und du stemmst dem wenig entgegen, wenn du mir erneut erörterst, warum ich mir in neun von zehn Fällen keine Gedanken zu machen brauche. Zur Verde,tlichung xchreibe ioh diesen Äbschlusss9tz, in deb nur jedeß zehnte Zzichen fallch ist. ;-) 

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Nun nähern wir uns dem springenden Punkt.

Es geht ja nicht darum, mit dem Messer und einer Tasse raus zu gehen, und zu beweisen, dass es geht. Es ist ja längst bewiesen, dass es geht.

Es geht ja darum, einen angenehmen Urlaub zu verbringen. 

Das bedeutet, man nimmt einen Schlafsack mit und schläft unter einem Poncho oder Tarp. Und die meisten Bushcrafter nehmen einen Schlafsack mit, der der Jahreszeit entspricht. Und richtig: Viele Anfänger auch viel zu schweres Material.

Das radikale Weglassen von Zeug ist sicherlich die sehr seltene Ausnahme. Vermutlich haben das nur sehr wenige jemals gemacht und selbst die haben vermutlich, nachdem sie sich bewiesen haben, dass sie es können bzw gelernt haben, wie es geht, weil sie es eben wissen wollten, in einer späteren Lebensphase alle einen leichten Schlafsack und ein Tarp oder einen Biwaksack, wenn nicht sogar beides dabei.

Allein 600 g Schlafsack und 300g Poncho erhöhen ja, verglichen mit nichts dergleichen mit zu führen, den Komfort enorm.

(Bei der Isomatte bin ich mir nicht so sicher, ich kenne viele, die Jahrelang ohne unterwegs waren, die ist zumindest im Sommer im Waldland nördlich der Alpen verzichtbar.)

Mich interessiert die Frage, ob einer, der Bushcraft wirklich beherrscht, also kein funkensprühendes Holz ins Feuer legt, drehende Winde vermeidet, lodernde Flammen vermeidet und das Feuer eher ruhig am Boden hält, das UL Zeug einsetzen kann, oder ob es einfach zu empfindlich ist.

Das Material verlangt ja schon so nach Umsicht und Rücksicht. Das ist ja nichts für Anfänger.

Wenn nun jemand kommt und meint, Holz-Feuer machen, Tarp am Baum spannen, Häringe schnitzen, Wasser abkochen, ne 1mm Evazote auf weichen Waldboden auslegen, Orientierung am Sonnenstand und nach Landmarken auf weiten Strecken, Wassereinteilung bis zur nächsten Quelle, Lagerplatz Wahl unter Nutzung natürlicher Umstände nenne man "Skills" und nicht "Bushcraft", so ist das Wortklauberei. Es ist ein und dasselbe. Zu deutsch "Waldläufertum" oder "Pfadfindertricks" genannt.

Mir geht es hier nicht darum, sich überschneidende Begriffe wissenschaftlich zu klären. Das bringt ja nichts. Morgen kommt der nächste mit "Stealth Camping", "Wildcamping", "Biwakieren",  "Orientierungslauf", oder sonst was, die Frage nach "Trekking", "Hiking", "Wandern" hatten wir schon.

Mir geht es um Bushcraft Technik auf Trekking Touren. Das dürfte ja nun mal langsam klar geworden sein. Das der Begriff irgendwie vom Trapperwesen her kommt will ich ja gar nicht in Abrede stellen.

Mich interessiert, wie der Titel ja klar aussagt, wer von Euch solche Techniken zur Gewichtsreduktion einsetzt. Ob er bis zur Baumgrenze Holzfeuer macht, und oben mit Spiritus kocht zählt dazu wie mit Sommerschlafsack 600 g Kufa in Skandinavien rum zu laufen, weil man eben Notfalls ein Feuer anmacht.

Es ist, lieber Paul, eben so, dass man solche Techniken üben muss. Es gibt keine Garantie auf eine warme Nacht oder heiße Suppe, wenn man als Anfänger nach Sonnenuntergang anfangen will, Feuerholz zu suchen.

Die Lagerplatzauswahl ist das A und O, wenn man so unterwegs ist. Das ist eben der Unterschied zum konventionellen UH Trekking und zum üblichen UL Trekking. Man nimmt das Zeug eben nicht mit, sondern aus der Natur. Deshalb muss man eben Ausschau danach halten, wo es leicht zu finden ist. Irgendwas geht immer. Aber am falschen Platz dauert es eben länger, vor allem wenn es dunkel, alles nass und steinig ist, und man keine Übung und Erfahrung hat.

Es ist übrigens keineswegs ungesund, einen flachen Schlaf zu haben, und diesen hin und wieder zu unterbrechen, sofern das nicht durch einen Wecker geschieht, sondern aufgrund sinkender Temperaturen im Rhythmus der individuellen Schlafzyklen geschieht. Der Mensch ist von Natur aus darauf eingerichtet. Wir haben das rund 60 tausend Jahre lang so gemacht. Der moderne Mensch ist sehr schnell wieder drin in diesem System. Das ist kein Problem, jeder kann es lernen.

Weshalb ich diese Frage stellte ist aber durchaus auch materialwissenschaftliches Interesse.

Klar, mit ner Baumwollzeltbahn kann jeder am Feuer campen. Was dabei zu beachten ist, erkläre ich einem 8Jährigen in 5 Minuten.

Die Frage ist: Wenn jemand diese Bushcraft Skills beherrscht, wirklich beherrscht, und eben nicht da campt, wo ständig der Wind dreht, und eben keine Nadelhölzer und Kastanienholz aufs Feuer schmeißt, dass ihm die glühenden Kohlen um die Ohren sausen, wie ein Silvesterfeuerwerk, wenn jemand im Bereich Bushcraft genau weiß, was er tut, und was man vermeiden sollte, wo liegen dann die Grenzen des Materials? Was droht mir eher weg zu schmelzen, Silnylon , PU Nylon oder Polyester PU? Was droht am ehesten Feuer zu fangen? Was bekommt die größten Brandlöcher? Was am schnellsten? Wie verhalten sich Tyvek und andere UL Stoffe?

Dass man Wasser nicht in einer PET Flasche kocht, dürfte allgemeiner Konsens sein. Aber wie steht es eben mit den anderen Materialien?

Wie machen sich die Materialstärken bemerkbar?

Da würden mich Eure Erfahrungen interessieren. Ein paar von Euch kokeln ja durchaus.

Bearbeitet von Erbswurst
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