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Ultraleicht Trekking

Wer benutzt Bekleidung aus Wolle?


Erbswurst

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Khyal, natürlich geht's hier um UL.

Diese schwere Jacke hab ich aus Interesse am Werkstoff gekauft, und weil sie billig war. Aber die kann man unmöglich ausziehen und in den Rucksack stopfen.

Die ist für Trekking Touren allenfalls im knackigen Winter geeignet, eigentlich gar nicht.

Das Ding, was ich früher anhatte zum Wandern, war eine sogenannte Jungenschaftsjacke, also eine aus relativ dünnem Wolltuch bestehende Matrosenbluse, wie die Pfadfinder sie im Winterhalbjahr (teils über einem Pullover) tragen. Die wog etwa so viel wie eine normale Fleece Jacke aus Kunststoff.

 

Das mit dem Feuer schrieb ich zur Erklärung, dass ich damit Jahre lang unterwegs war und hier jetzt trotzdem Fragen stelle, eben weil mir inzwischen klar geworden ist, dass von den Forenmitgliedern fast niemand Holzfeuer macht, und schon gar nicht jeden Abend auf Trekkingtour.

Mich interessiert eben, ob auch unter diesen Umständen, also ohne Wärmfeuer, Wolle eine Option ist, oder nicht.

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vor 6 Minuten schrieb Erbswurst:

Zum Tierwohl denke ich bei Schafen übrigens folgendes: Ich glaube, die führen alle ein Artgerechtes Leben.

OT: Da hast Du leider fehlgedacht, oder wie faendest Du es z.B. wenn Dir jemand die Haut rund um den Schwanz ohne Betaeubung abzieht :shock:, darfst Dich gerne mal ueber Mulesing schlau machen.

Bis jetzt gibt es z.B. weder in Ausstralien noch Neuseeland, wo ja nun mal ueberwiegend die Wolle fuer UL-relevante Bekleidung aus Wolle herkommt, einen Verzicht auf diese Tierquaelerei, oder auch nur eine verbindliche Selbstverpflichtung, wann sie denn vorhaben, damit aufzuhoeren, selbst nach Eigenangaben (die ja eher geschoent sein werden, wird wohl irgendwo zwischen Peta nd Zuechter die Wahrheit liegen) wird Mulesing immer noch flaechendeckend angewandt und bei 40% ohne Betaeubung, das macht bei den 74 Millionen dort rund 30 Millionen Schafe und der reale Faktor duerfte eher deutlich hoeher liegen.
.
Derartige Beschreibungen und Hinweise finden sich btw auch bei eher laengerfristig neutralen Medien wie Wiki usw

Wem das noch nicht reicht, darf sich gerne noch mit der Todesrate bei Laemmern usw auseinandersetzen.

 

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Um auf die Anfangsfrage zu antworten: Ich hab Wolle immer gern getragen, bis ich anfing, darauf allergisch zu reagieren. Vor allem als Isoschicht (einfacher Benetton-Lambswool-Pulli, ca. 300g, leichter als meine Merino-Pullis) war es leicht, pflegeleicht und gut. Knisterte natürlich beim Ausziehen, wenn ein KuFa-Hemd drunter war, sah aber immer gut aus (und funktionierte gut dazu).

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vor 43 Minuten schrieb Erbswurst:

Diese schwere Jacke hab ich aus Interesse am Werkstoff gekauft, und weil sie billig war. Aber die kann man unmöglich ausziehen und in den Rucksack stopfen.

...

Das mit dem Feuer schrieb ich zur Erklärung...

OT: Ich glaube schon, dass der Thread ohne den Umweg über Lodenjacken und Feuer (beide schon im Eingangspost enthalten) friedlicher, dadurch auch konzentrierter und informativer geworden wäre. Er gibt ja auch Interessantes her... doch auf die Reibungen an vorhersagbarer Stelle hätte ich gut verzichten können.

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OT:

Mir war entfallen, dass ich das bereits geschrieben hatte. Ich habe heute parallel was anderes gemacht (keine Schafe gehütet, sondern Plakate auf gehängt) und war hier etwas unkonzentriert bei der Sache. Sorry!

 

Ich habe jetzt übrigens nochmal nach dem Gewicht der Kohte geschaut.

Das 6 bis 8 Personenzelt wiegt in der heute erhältlichen leichtesten Version 8 Kilogramm, d.h. 1 kg pro Kopf. Es ist damit gar nicht so schwer, wie Du suggeriertest, Khyal! Das wiegen doch pro Kopf als ultraleicht oder zumindest sehr leicht geltende moderne Zelte, die in diesem Forum durchaus diskutiert werden auch. 1kilo für 1 Person, 2Kilo für 2 Personen. Das ist nun nicht das neueste und letzte Maß der Dinge, aber völlig OT ist das ja nun nicht gerade.

Und: Früher waren die Kohten teilweise leichter. 4 x1600 g oder 4x1800 g glaube ich mich zu erinnern. Auch die gab es mal in sehr leicht! 800 oder 900g pro Nase, damit kann man durchaus UL packen. Das haben wir ja vor 25 Jahren auch gemacht. Auch wenn es hier immer gern bezweifelt wird. 

 

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vor 2 Stunden schrieb Erbswurst:

Die Frage, Martin Farrent, die ich mir stelle, ist ob Loden in dünnem Tuch nicht eventuell etwas wäre.

Ich hatte vor einigen Wochen im Hobbyschneiderin-Forum bzgl. Loden angefragt. Um Alternativen zu Imprägnierung zu haben. Raus gekommt ist, dass Tuchloden sich am ehesten für Jacken eeignen soll. Ist einigermaßen dünn und wasserdicht. Gewichtstechnisch um 400g/m². Des Gewichts wegen (<=1 kg für eine Jacke) habe ich mich beim EtaProof (Baumwolle) umgeschaut. Gewichtstechnisch 1/3 bis 1/2 leichter als leichter Loden. Preislich ähnlich mit 30-40 € je lfm. Diverse negative Berichte gefunden. Bei Regen hält der Stoff manchmal nur 2-3 h, bis man darunter naß wird. Dabei wird das ganze sehr schwer.
Raus gekommen für mich ist: 2,5 - 3-Lagen Hardshell. Da gibt es an sich keine Alternativen, wenn man leicht und vor allem "praktikabel" mehrere Tage bei viel Regen unterwegs sein will bzw. muss.

 

 

 

 

Bearbeitet von AlphaRay
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Na, ich denke über UL Ponchotarp nach. Drunter dünnes Loden, das ja wohl winddicht ist.

Auf langen Touren mit wechselndem Wetter ist das vermutlich zu schwer. Da ist meiner Meinung nach Fleece oder Stepp oder Strick plus ganz dünne Regenjacke das Optimum.

Hat man die Jacke aber vor allem an, und kann sie mit dem Poncho vor Regen schützen, so dass sie immer geeignet ist den Schlafsack zu pimpen, könnte das was sein. Dann wäre der dünne Pullover drunter quasi die Variable.

Blöd ist eben, dass wir keine technisch stichhaltigen Wärmedämmwerte haben und nicht genau wissen, wieviel Wärme durch die exotherme Reaktion feucht geschwitzter oder anders etwas feucht gewordener Wolle wissen, um das mit den sicherlich irgendwo leichter verfügbaren Werten von Kufa und Daune zu vergleichen.

Wobei: Da war doch was? Schrieb da nicht jemand was zur exothermen Reaktion von Wolldecken in meinem Bushcraft und UL Faden?

Muss ich noch mal suchen.

Noch ist nicht geklärt hier, ob Wolle bei gleichem Gewicht besser dämmt, und ob das dann nur für Strick oder auch für Loden gilt.

Ganz dünnes Loden ggf mit nem dünnen Pulli drunter könnte ne Alternative zur Fleecejacke aus Plastik sein.

Ich habe sowas ähnliches ja Jahre lang getragen!

Ob das jetzt langsamer trocknet als Kufa Fleece ist auch noch nicht raus.

Vielleicht trocknet Merino bei Raumtemperatur langsam, am Körper aber schneller. Vielleicht gröbere Wolle , wie in Socken verbaut schneller als Merino am Körper.

Hier hat ja verrückter Weise fast jeder was anderes, teils gegenteiliges von sich gegeben! Das ist ja höchst sonderbar! 

Wolle ist wohl nicht gleich Wolle. Schaf Louise hat wohl andere Wolle als Schaf Mascha oder Gerda oder Theodosia, oder Suleika oder Gina!?!?!

Lama und Alpakka, Dromedar, und Heidschnucke, Rosettenmeerschwein und Woollnashorn dürften ja dann auch noch unterschiedliche Werte mit bringen!

Schurwolle, Lammwolle, Kaschmir, Merino, Islandschaf und Deichschaaf, watt weiß ick!

Ich glaube, man wird um anständige Recherche und eigene Tests nicht drum rum kommen, wenn man es genau wissen will!

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Du meinst also, wenn man auf natürliche Materialien setzen will, fährt man mit mehren Lagen dünnem Wolkstrick und darüber einer möglichst dünnen Lage Baumwolle als Windstopper am besten?

Und beim ersten Regentropfen kommt dann eben der sofortige Griff zur Regenjacke oder zum Poncho?

So mach ich das heute, egal, ob Wolle oder Kufafleece getragen wird.

Früher hatte ich die Wolltuchjacke als äußerste Lage, weil es eben Tradition so war, und dann eben nen Poncho als Regenschutz, der allerdings wirklich beim ersten Tropfen übergezogen wurde.

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Ohoh, es ist ja schon lange vom UL abgedriftet und ich habe das Gefühl das hier niemand Erfahrung hat.
Selbst der Schafhalter besorgt sich Second Hand- Wollsachen um erstmal zu testen.

Ich trage seit 36 Jahren Wolle. Wenn ich die ersten Jahre, in denen ich schlicht zu jung war um mich zu erinnern, und die Jahre der Jugendrebellion raus nehme kann ich von über 25 Jahren Erfahrung im Tragen von Wolle sprechen.
Hinzu kommt das ich mit meinem Unternehmen (www.nature-base.de) seit 2009 Produkte aus Wolle anfertige.

Um es klar zu stellen: Deutsche Schafe werden tatsächlich viel gehalten um z.B. die Deiche zu pflegen (Gras kurz halten, Boden verfestigen), es geht nicht um die Wolle. Diese wird tatsächlich zum Größten Teil entsorgt. Quellen kann ich dazu nicht nennen- in der Scene ist es schlicht bekannt.
Daher haben sich z.B. Unternehmen wie www.elbwolle.de oder www.nordwolle.com gegründet, welche die lokale Wolle verarbeiten und daraus u.a. Bekleidung herstellen.
Deutsche Wolle ist tatsächlich kratziger als Andere, daher würde ich daraus auch keine Baselayer etc. tragen wollen, aber als Isoschicht ist sie je nach Verarbeitung (das ist nämlich der wichtige Teil!) ist sie durchaus tragbar.
Leider hat deutsche Wolle, bzw. eher deren Verarbeitung aber andere Nachteile, aber ich möchte hier nicht zu sehr aus meinen Unternehmensphilosophien erzählen.

Ich trage Wolle ganzjährig in fast allen Layern und würde sie durch nichts ersetzen wollen. Das Trageklima, die Unempfindlichkeit (je nach Verarbeitung!) und der universelle Nutzen sind einfach unschlagbar.  Zudem kommt bei mir auch der Waschfaktor dazu: meinen Wollpullover trage ich ~200 Tage im Jahr und wasche ihn 1-2x im Jahr. Wolle trocknet, einmal nass (wirklich nass) tatsächlich langsamer, aber sie kann eben auch recht klamm (feucht) noch gut getragen werden und trocknet dann am Körper sehr gut. Mit entsprechender Schicht darüber kann die Feuchtigkeit auch raus. OT: Tilak Odin ist aus Ventile, also EtaProof!

Leider, leider habe ich nach wie vor keine Erfahrungen mit Loden, denn auch hier ist es nicht leicht geeignete Qualität zu finden die in
funktionalen Kleidungsstücken verarbeitet ist. Die bereits genannte Deubelskerl Jacke ist ein kläglicher Versuch des ganzen.

Wer mehr wissen möchte, nur zu....

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vor 14 Minuten schrieb Nature-Base:

...Die bereits genannte Deubelskerl Jacke ist ein kläglicher Versuch des ganzen.

Koenntest Du dazu mal kurz etwas schreiben, die Dinger sind zwar nicht so meins, aber hatte bis jetzt den Eindruck, dass die, die sich so ein Teil angeschafft haben, damit ganz zuifrieden sind...

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Na super! Jetzt kommt hier schon der zweite Profi ins Spiel!

Na, dann packt mal aus!

Thema ist Wolle und "UL trekking".

Was wie wo und warum?

Was kann man nutzen?

Was ist erprobt und zu empfehlen?

Trocknet Merinowäsche langsamer als die gemeine deutsche Wollsocke?

Was ist mit Strickware in der Mittellage?

Was ist haltbar unterm Rucksack, und was nicht?

Alle Fragen sind offen und alle Ohren gespitzt!

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vor 2 Stunden schrieb khyal:

Koenntest Du dazu mal kurz etwas schreiben, die Dinger sind zwar nicht so meins, aber hatte bis jetzt den Eindruck, dass die, die sich so ein Teil angeschafft haben, damit ganz zuifrieden sind...

Meine Frau hat die Damenversion (Name ist mir entfallen) und als Winteralltagsjacke sehr zufrieden damit, wird bei trockenem Wetter immer auf dem Rad getragen (täglich 20 -25km). Fürs Wandern wäre mir sie aber auch zu schwer und nicht universell genug. 

Als Baselayer, Pullover und Socken trage ich auch meist Merino, allerdings am liebsten Mischfaser, meine Erfahrungen mit 100% Wolle sind eher gemischt. Die besten Erfahrungen, besonders im Winter und hinsichtlich Haltbarkeit, hab ich mit Woolpower gemacht. 

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also ich targ bisher nur wolle bei unterwäsche und longsleeves / shirts. 

solang man sie nicht zu sehr sättigt bzw wenn man gelegenheit hat sie zu trocknen ist alles gut. ich hatte allerdings auch das problem das ich auf nem weitwanderweg mal so geschwitzt hab das die wolle an ihre grenzen kam und das wasser in perlen aus dem stoff getropft ist. da hab ich mich so richtig ekelhaft gefühlt und war dann froh als ich endlich angekommen bin und das zeug ausziehen konnte.

hier hätte eine kunstfaser die schnell trocknet sicher mehr sinn gemacht, aber wenn man nicht alle paar tage waschen kann oder will muss man halt pro und kontra abwägen. da ich (leider) ne sehr feine nase hab kommt alles was muffelt und stinkt (schon nach kurzer tragdauer) eher nicht in frage ^^

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Am 20.1.2018 um 19:38 schrieb khyal:

Koenntest Du dazu mal kurz etwas schreiben, die Dinger sind zwar nicht so meins, aber hatte bis jetzt den Eindruck, dass die, die sich so ein Teil angeschafft haben, damit ganz zuifrieden sind...

Konstruktion: Taschenabdeckung sinnfrei. Kapuze zu klein.
Material: eben deutscher (und auch noch dünner) Loden. Die Eigenschaften welche Loden haben soll, werden hier nur ansatzweise erfüllt. Hauptproblem ist aber das bereits nach einigen Wochen Nutzen starke Abnutzungserscheinungen da sind.
Grundsätzlich ist die Jacke weder das Eine, noch das Andere.

Am 20.1.2018 um 19:46 schrieb Erbswurst:

Na super! Jetzt kommt hier schon der zweite Profi ins Spiel!

Na, dann packt mal aus!

Thema ist Wolle und "UL trekking".

Was wie wo und warum?

Was kann man nutzen?

Was ist erprobt und zu empfehlen?

Trocknet Merinowäsche langsamer als die gemeine deutsche Wollsocke?

Was ist mit Strickware in der Mittellage?

Was ist haltbar unterm Rucksack, und was nicht?

Alle Fragen sind offen und alle Ohren gespitzt!

Was, wie, wo warum ist recht individuell, oder? Ich würde immer Unterwäsche und T-Shirt mit Merinowolle nutzen, denn diese stinkt deutlich weniger, ist damit pflege (Wäsche) leichter und multiuse.
100% Wolle ist meiner Meinung nach als Baselayer ungeeignet, da diese Feinen Jerseys, etc. zu schnell kaputt sind. Welche Beimischungen Sinn machen, muss jeder für sich entscheiden und ausprobieren. Bei mir funktionieren Corespun Garne wie z.B. bei Supernatural nicht.

Merino und normale deutsche Wolle trocknen gleich schnell. Zumindest im direkten Vergleich bei gleichem Gewebe / Strick, Gewicht und Faserveredelung.

Strick als Mittellage ist super und ich trage es nur noch (Ich habe kein Fleece oder auch Baumwoll Pullover). Leicht ist es leider nicht. Abe rich nehme es in Kauf. Die Vorteile überwiegen und ich würde dafür sogar in Kauf nehmen das ich kein UL mehr trage (aber das ist eh nicht mein Hauptanspruch)

Haltbar ist Wolle sehr. Je nach Layer und Einsatzzweck muss aber eben eine Beimischung vorhanden sein und / oder die passende Machart (Jersey, Walk, Loden, etc)

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vor 6 Stunden schrieb Erbswurst:

Ist Wollstrick schwerer als Kufa Fleece bei gleicher Wärmedämmung?

Wie steht es da bei Loden?

Hast Du da verläßliche Werte oder kannst bitte zumindest Deinen persönlichen Eindruck schildern?

Definitiv - würde schätzen 1:2 bis 1:3.  Strick hat zwei Nachteile:  geht noch schneller kaputt als sonstige Wollsachen (wenn man irgendwo hängen bleibt) + ist nicht winddicht (wenn nicht gefüttert. Gefütter = noch schwerer).  Kommt nen Lüftchen ist beim Strick die gespeicherte Wärme raus.  So kenne ich das von Früher von Strickpullis.

Meine "dicke" Fleecejacke (gefühlt 2 mm Stärke) mit Kaputze wiegt ~450g. Damit laufe ich bei +10 Grad mit ~200g Merino-Langarmshirt drunter. Bei stärkerem Wind muss noch ne winddichte Jacke drüber (=Regenjacke), was die Temperatur noch paar Grad runter drückt.
Frisch gewaschen ist die bei Zimmertemperatur nach 2-3 h trocken. D.h. trocknet auch unterwegs sehr schnell. Über Nacht ist Nasser Rücken trocken, wenn ich die an behalte.

Loden gibts ab (!) ca. 370g/m², was aber huchdünn wäre. Normales wiegt eher um 500..600g/m² Will niemand als Jacke tragen, da Sauschwer.

Woolpower nutzt bei deren Jacken z.B. nur 70% Wolle, da die durch Beimischung von Kunststoff die Lebensdauer erhöhen. Meine erste Fleecejacke und Pulli von 2014 sehen aus wie neu - obwohl ich die je gut das halbe Jahr über an habe (wie jetzt z.B. auf der Arbeit).  Die 400er soll um 400g in größe L? wiegen. Ohne Kaputze. Keine Ahnung inwieweit diese wärmer hält als Fleece. Kostet jedenfalls ~130€ - meine Fleece-Kaputzenjacke 35€.

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Am 18.1.2018 um 21:05 schrieb Heinrich:

Ich benutze nur noch Wolle und Woll- Mischgewebe. Ullfrotte u.s.w.
Ist einfach wärmer und ausgleichender. Und man braucht weniger.

Das ist auch meine Erfahrung.
Die Hemden von Wollpower oder Ullfrotte sind ungewöhnlich warm und pflegeleicht. Durch die die Beimischung der Kunstfaser ist die Trockenzeit für mich vollkommen akzeptabel. Besonders vor dem Hintergrund, dass sich feuchte Wolle beim trocknen am Körper nicht "kalt anfühlt".

Der "besondere" Schnitt hat sich bei mir langjährig bewährt. Die Rückpartie reicht mir bis über den Po, so das da nie was hoch rutscht. Die Ärmel sind ausreichend lang, was für mich echt ungewöhnlich ist. Der turtelneck-Rollkragen ersetzt den buff und ist durch den Reisser gut zu lüften. Wenn ich zwei oder gar drei Hemden übereinander ziehe, erreiche ich eine verblüffende Wärmewirkung die nahe an meine dünne Daunenjacke  herankommt.
Das zu 2/3 höhere Gewicht gegenüber der Daunenisolation, würde ich bei einem extrem feucht-kalten Klima akzeptieren, da feuchte Daunen halt deutlich weniger wärmen.

Meine Ullfrotte Hemden und Unterhosen leben bei mir schon seit über 20 Jahren, während in der Zeit andere Wollkleidung von Motten schlicht weg gefressen wurde.

Am 18.1.2018 um 21:05 schrieb Heinrich:

Wolle nimmt auch nicht mehr Feuchtigkeit auf als Kunstfaser, man muss sie eben freundlicher behandeln.

ich vermute, dass hier der unterschied zu den Präferenzen des jeweiligen Trägers deutlich wird. Schwitzt man sehr stark, kann Wolle diese Feuchtigkeit sammeln bis sie sehr, sehr feucht ist. Ich nehme an, dass dies Phänomen Andi bei sich beobachtet hat.
Bei einem Wollpower setup müsste man dann die feuchte untere Schicht, gegen die da drüber liegende tauschen. So kann man das feuchte Hemd am Körper trocknen und wird trotzdem wieder warm. Das funktioniert bei mir allerdings nur wirklich gut mit dem Ullfrotte- / Wollpowerzeugs, da es locker gewirkt ist und einen guten Kunstfaseranteil hat.
Hinzu kommt, dass ich nicht zum übermäßigen schwitzen neige und damit bei mir das Feuchtigkeitsproblem weniger ausgeprägt ist.

Am 18.1.2018 um 21:05 schrieb Heinrich:

Ich wasche die normal in der Maschine, aber danach nochmal in einem Bad mit einer Zugabe von Wollfett (Lanolin).
Dann wird die kuschelig und trocknet auch schneller.

Hier wird ein Aspekt der Wolle angesprochen der vollkommen in Vergessenheit geraten ist. Die meiste Wolle, die bei uns verwendet wird wurde weitgehend "denaturiert". Aufgrund der industriell gewaschenen Wolle wird der Fettanteil der Wolle sehr gering gehalten. Ich vermute, dass in der Vergangenheit die Wollwäschen in der Fertigung weniger ausgeprägt waren als heute, so dass auch Wolle mit einem einem hohen Fettanteil zu Loden verarbeitet werden konnte.
In Kombination mit der "Kämm-richtung" des Lodens, kann solche Fettreiche Wolle eine gute Feuchtigkeitssperre für Nässe von außen bilden. Das ist natürlich weit ab von dem, was wir heute als wasserdicht bezeichnen würden aber für damalige Verhältnisse, ein brauchbares Konzept um nicht gleich zu durchnässen.
Ich hatte einmal das Glück einen "echten" shetland Pullover tragen zu dürfen, (den sich irgendwann meine damalige Freundin "geborgelt" hat) Im schönen britischen Nieselregen perlte das Wasser an der Oberfläche des Pullovers deutlich ab.

Leider funktioniert solch ein Kleidungskonzept nicht wirklich gut in Kombination mit Hightech Membranen und ähnlich empfindlichem Zeugs. Ein hoher Fettanteil überträgt sich auf andere Kleidungstücke und reibt sich teilweise ab. Was innerhalb verschiedener Wollschichten ja vollkommen ok ist aber in Verbindung mit andern Textilien zu oberflächlicher "Verschmutzung" führen kann.

Das Spülen mit Lanolin hat im Gegensatz zu der oben beschrieben Wollfettung nur einen pflegenden Anteil. So behandelte Wolle ist weiterhin kompatibel modernen Textilien und schützt die Wollfaser vor dem "Austrocknen". https://finkhof.de/felle/fellpflege/364/lanolin-wollspuelung-250-ml?c=130

vg. -wilbo-

 

 

Bearbeitet von wilbo
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  • 10 Monate später...
Am ‎20‎.‎01‎.‎2018 um 19:21 schrieb Nature-Base:

Deutsche Wolle ist tatsächlich kratziger als Andere, daher würde ich daraus auch keine Baselayer etc. tragen wollen, aber als Isoschicht ist sie je nach Verarbeitung (das ist nämlich der wichtige Teil!) ist sie durchaus tragbar.

Hat sich schon mal jemand Gedanken darüber gemacht, Wolle als Füllmaterial beim Quilt zu verwenden? 

Gibt's offenbar als Dämmmaterial für Gebäude. Weiss nur nicht, wie gut der Isolationswert im Verhältnis zum Gewicht ist. Vermutlich wird's zu schwer, sonst hätte es sich bestimmt schon durchgesetzt... 

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Am 17.1.2018 um 22:21 schrieb Erbswurst:

Wer von Euch benutzt denn eigentlich Wolle statt Fleece oder Kufa Stepp bzw Daunen Stepp als Wärme Lage der Bekleidung?

Wolle wärmt bestens. Wolle reguliert bestens das Körperklima. Wolle ist biologisch abbaubar und produziert kein Microplastik Problem. Wolle wärmt in leicht feuchten Zustand sogar besser als in trockenem. Wolle wirkt antibakteriell und stinkt daher nicht so schnell wie Plastikzeug.

Wolle ist funkenresistenter und flammenhemmender als Kunstfaser.

Wolle erscheint mir bei gleicher Wärmeleistung etwa genauso schwer zu sein, wie Kunstfaser Fleece, vielleicht sogar leichter, wenn sie gestrickt ist.

Wolle trocknet etwa so schnell wie Plastikfleece, so ist zumindest mein Eindruck.

Was gibt es denn sonst noch zu Wolle zu sagen?

Sollte man nicht die Plastikjacken durch Wollpullover und Lodenjacken ersetzen?

Die Merino Unterwäsche hat sich ja schon ganz schön am Markt durch gesetzt, und ich habe den Eindruck, dass die Wandersocke aus Wolle niemals weg war.

Wer benutzt von Euch Wolle und kann darüber berichten?

Wer weiß etwas wissenschaftliches dazu bei zu tragen?

Lasst uns doch mal über Wolle nachdenken!

Mufflon baut in Deutschland Wollstrickjacken. Wer macht sonst noch so was?

Gibt es da auch besonders leichte Sachen? Oder haben wir es eher mit relativ schweren Jagd Loden Jacken im Outdoorbereich zu tun?

Ich bin gespannt auf Eure Antworten!

 

 

 

Bei mir kommt bisher Wolle zum Einsatz für Unterwäsche, Socken und Buff - bin überzeugt und werde den Wollanteil Schritt für Schritt weiter erhöhen. Sehe (für meinen Haupt-Anwendungsbereich) keine Nachteile.

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vor 3 Stunden schrieb Freedom:

Hat sich schon mal jemand Gedanken darüber gemacht, Wolle als Füllmaterial beim Quilt zu verwenden? 

Gibt's offenbar als Dämmmaterial für Gebäude. Weiss nur nicht, wie gut der Isolationswert im Verhältnis zum Gewicht ist. Vermutlich wird's zu schwer, sonst hätte es sich bestimmt schon durchgesetzt... 

OT: Witzig, ich hab das Thema grad in der Berufsschule :D also Dämmen, Schafwolle schneidet aber schlechter ab als Glaswolle

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vor 5 Stunden schrieb Freedom:

Hat sich schon mal jemand Gedanken darüber gemacht, Wolle als Füllmaterial beim Quilt zu verwenden? 

 

Gibts doch als Bettdecken, mit allen möglichen Wollarten von Schafen oder Kleinkamelen.

Füllgewicht für Sommerdecken meistens über 500 Gramm für Winterdecken auch gerne schon mal ein Kilo +

Für Zuhause ist das superkuschelig (hab eine mit Lamawollfüllung), aber schleppen will man das nicht.

 

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