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Ultraleicht Trekking

Projekt Daunenquilt 1.0


bergziege

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Durch die Motivation von verschiedenen Beiträgen hier im Forum und weil der alte Schlafsack meines Mannes zu platt geworden war, beschloss ich das Projekt 3-Jahreszeitenquilt zu realisieren. Meine Näherfahrung bezog sich zwar auf Garderobe, aber das ist ja auch schon mal eine Grundlage.

Da ich das Rad nicht neu erfinden wollte übernahm ich meisten Mengen- und Größenangaben aus der Bauanleitung von outdoorseiten wiki. Sämtliche Daunenberechnungen stammen ebenso aus diesem Beitrag. Ich wiederhole das hier nicht.

 

Mein Mann: 183 cm, 73 kg 

der fertige Quilt: Breite oben 138 cm, unten108 cm, Länge 200 cm

Gesamtgewicht: 659g ohne Packsack (den muß ich noch nähen) bei 370g Daunenfüllung 850cuin, Kammerdimension 12,5x6 cm/16 Stück

Gesamtkosten: ca. 170 Euro, Zeitaufwand ca. 25 Stunden (der nächste geht schneller)

Material von extex: PTX Quantum 35g/m2 rot, Nylon Taffeta 38g/m2 schwarz, Mosktionetz 25g/m2 schwarz, Daune 850cuin, elastische Kordel 2 mm, mini Tanka, Wafer Clips, elastisches Gurtband 20mm, Microtexnähnadel 80, Alterfil AS80 Polyesternähgarn rot und schwarz                ja, es gibt leichtere Stöffchen auf dem Markt aber deren Preis hat mich gebremst....

 

Roten Stoff auf 203cm Länge zuschneiden (200cm + je 1,5cm Nahtzugabe oben und unten). Die Breite noch nicht verändern. Auf dem Tisch (um Rücken und Knie zu schonen) nach 1,5cm mit 16x12,5cm Abständen markieren. Ein zuvor zugeschnittenes Pappteil ist dabei hilfreich. Wenn man den Stoff auf der Unterlage mit Klebeb. fixiert und somit rechts und links spannen kann geht das gut. 

Den Moskitostoff an den Webkanten falten und dann noch mal falten. Jetzt liegen 4 Lagen Stoff aufeinander. 15 Streifen mit je 8cm (6cm Steghöhe und je 1cm Nahtzugabe) abschneiden.

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Den ersten Streifen nähe ich 12,5+1,5cm vom oberen Rand entfernt auf. (Mit rotem Ober- und Unterfaden). Die Streifen vorher mit Klebeband aufzukleben fand ich bei der ersten Stofflage unnötig. Es ging einfacher, und schneller, diese beim Nähen locker mit der Hand zu führen. Weitere 14 Stegnähte in 12,5cm Abständen annähen. Es bleiben 12,5+1,5cm übrig.

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Den schwarzen Stoff genauso wie den roten abschneiden und die gleichen Abstände markieren. Auf schwarzen Ober- und Unterfaden wechseln. Streifen nun besser mit Klebeband zwischenfixieren, sonst verschieben sie sich zu sehr beim nähen. Alle 15 Streifen aufnähen und Klebeband nicht vergessen abzuziehen.

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Um den oberen und unteren Saum zu entlasten habe ich jeweils einen Tunnel mit Bandauslaß gearbeitet durch den das Zugband läuft. Diesen habe ich unten in die Mitte positioniert und oben nach links versetzt damit das Band nicht im Gesicht hängt. Band durchfädeln, rechts und links festnähen.

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Die Fläche entsprechend markieren und in Trapezform schneiden. Indem ich jetzt erst die Seiten abschneide erreiche ich eine saubere Kante und kann den Längssaum ebenso sauber fertigstellen. Natürlich vorerst nur 1 Seite säumen und voilà, schon sind die Kammern fertig zum befüllen. Juchuuuu. Jetzt wird's lustig!

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Jeweils die zuvor errechnete Menge Daune abwiegen und dann Kammer für Kammer mit der Hand in den Papiertrichter füllen. Mit einem langen Stock nachstopfen. Kammer mit Klebeband schließen und die nächste füllen. Viel Geduld mitbringen! Wenn alle Kammern bearbeitet sind, die Daunen auf die bereits zugenähte eine Seite schütteln, Klebeband abziehen und Längssaum nähen.

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Elastisches Gurtband durch den Blitzverschluss fädeln, fixieren und auf den Längssaum in gewünschtem Abstand nähen. Spiegelverkehrt auf der anderen Seite ebenso.

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Ein paar Mal alles ordentlich durchschütteln und schon ist er fertig, der Quilt. 

Mein Mann freut sich  :-D   :-D   :-D  und die Dimensionen entsprechen den Erwartungen in allen Belangen. Erfahrungsergebnisse draußen gibt es leider noch nicht.   :-(

Fazit: es war viel einfach als gedacht, der nächste Quilt ist bereits in Planung und für alle die ebenfalls so etwas nähen wollen:

 

                                                                                                                                                              DO IT !!!!!!!!!!!!

 

                                                                                    5a880cce9e76e_P1020920(Kopie).JPG.84ced21ccbd1fee1cd45fa4fe765aaa3.JPG          

 

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vor 27 Minuten schrieb bergziege:

Gesamtkosten: ca. 170 Euro, Zeitaufwand ca. 25 Stunden (der nächste geht schneller)

Wirklich beeindruckend! 25h reine Arbeitszeit für so ein Projekt finde ich auch ziemlich fix.

vor 28 Minuten schrieb bergziege:

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Lediglich das könnte man noch etwas optimieren, oder? Das sieht nach einem ordentlichen "Kälteloch" aus. Vielleicht nächstes Mal ein Kordelzug der außen um die Daune herumgeführt wird mit elastischer Kordel?

Ich bin gespannt auf das nächste Werk! :) 

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vor 20 Stunden schrieb die zwiebel:

Schön, vor allem die Farbkombi gefällt mir! Hab ich was übersehen, oder hast du nicht über das Nylon Taffeta geflucht? ;-)
 

Vielen Dank, und ja, ich hatte eine Frage zu Nylon Taffeta gestellt. Ob sich jemand damit auskennt. Aber dies bezog sich auf das Produkt mit 0.66oz/Yard, also ein wesentlich leichteres als das hier verwendete mit 38g/m2. Also zumindest über letzteres kann ich gar nicht fluchen. Hat sich auch gut verarbeitet. Das andere hatte ich noch nicht in der Hand. 

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vor 20 Stunden schrieb Lightlix:

Vielleicht nächstes Mal ein Kordelzug der außen um die Daune herumgeführt wird mit elastischer Kordel?

Ob meinen Mann das Kälteloch stört, und ich somit etwas verändern muß, kann er natürlich erst nach einem Praxistest sagen. Bis jetzt hat er es noch nicht moniert.

Aber was meinst Du mit einem Kordelzug der AUSSEN um die Daune geführt wird? Das verstehe ich nicht. Freue mich über nähere Erläuterungen.

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Ja genau: wenn du z.B. einen Kordelzug auf dem Außenstoff vernähst, vielleicht ca. 5-10cm oberhalb der unteren Kante, dann wird beim Zusammenschnüren die Isolation mit komprimiert, sodass das Loch dadurch "abgedichtet" ist. Man muss dann auch nicht so viel Zug auf den Kordelzug ausüben, es ist ja vollkommend genügend, wenn die Daune das Loch quasi "zubauscht". Ich habe jetzt auf die Schnelle kein Bild finden können, aber der Vergleich vom Bonbon von @P4uL0 ist ziemlich anschaulich denke ich.

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Am 18.2.2018 um 09:32 schrieb bergziege:

Ob meinen Mann das Kälteloch stört, und ich somit etwas verändern muß, kann er natürlich erst nach einem Praxistest sagen. Bis jetzt hat er es noch nicht moniert.

Mir war das bei meinem Quilt auch zu zugig und hab dann eine geschlossene Fußbox genäht. Würde ich auch nicht mehr anders machen...aber das lässt sich ja ohne Probleme machen!

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Ich hab das Problem des offenen Endes übrigens bei meinem Comforter und beim EE Revelation so gelöst, dass ich die Kordel mehrfach außen rum wickele und dann beim Tanka einhake (Schlaufe am Ende der Kordel). Im Bild sieht das so aus (siehe unten). Da zieht nix mehr rein.5a95706b4f7c4_IMG-20180220-WA00071.thumb.jpg.ddf0d842f675d11edd61ee92faba54ee.jpg

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  • 2 Wochen später...

ja Du hast recht, nature-base, hier:      https://www.outdoorseiten.net/wiki/Daunen_Quilt

werden die Kammern mit 6 cm Höhe gearbeitet. Und dabei steht, man geht von einer Verwendbarkeit bis -5 Grad aus (T Limit). Aber trotz all der Rechnerei und Theorie sagt mir mein persönliches Gefühl daß ICH zumindest nicht bei -5 Grad mit diesem Quilt gerne draußen liegen würde.

Ich habe genau diese Anleitung genommen um die Daunenhöhe und -menge zu berechnen. (Was mich Stunden gekostet hat). Ich wollte einen 3-Jahreszeitenquilt herstellen. Das ich dafür ca. 350 gramm Daune mit bestenfalls 850 cuin brauche war mir durch mein Vorgängerschlafsackmodell klar. Und nun wollte ich, das die Daune schön in der Kammer Luft und Platz hat sich zu entfalten ohne sich zu verlieren. Diese Überlegungen haben sich mit meiner wilden Rechnerei in etwa überschnitten. Also nahm ich dies als gegeben. Ich denke, die Photos zeigen recht deutlich das das funktioniert hat.

Welche Höhe DU brauchst für +10 Grad, tja, ich fürchte das musst Du leider selber ausrechnen...... :shock:

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  • 1 Monat später...
  • 9 Monate später...
  • 8 Monate später...

Hier wie versprochen mein Berechnungsprogramm.

Gelbe Felder sind die Variablen zum Eingeben wie Länge, Daunenqualität oder Gewicht der Stoffe.

Die nicht farbigen Kästchen nicht überschreiben. Diese liefern diverse Ergebnisse oder sind Umrechnungsdaten.

Für Richtigkeit übernehme ich keine Gewähr. Sollte also jemanden ein fehler auffallen bitte melden.

Wenn noch etwas unklar ist auch bitte melden.

Quilt berechnung.xlsx

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  • 2 Wochen später...

Deine Excel Tabelle ist richtig gut! Damit werde ich mich über den Winter mal an einen Daunen Quilt wagen.

Zu der Nähanleitung habe ich aber noch eine Frage: Wie werden die Seiten vor dem Ausfransen geschützt? In der Anleitung konnte ich nicht entdecken, dass der Stoff irgendwie gewendet wird. 

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