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Ultraleicht Trekking

Zeltauswahl für Nordskandinavien


German Tourist

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Ich möchte mal die Skandinavien-Wanderer um ihre Einschätzung bitten:

Ich will diesen Sommer den E1 von Göteborg bis komplett zum Nordkap laufen und bin noch unschlüssig, welches Zelt ich mitnehmen soll. Für den südlichen Teil der Tour wird es wie immer mein Standard-Zelt, das Tarptent Rainbow werden. Ich bin aber unsicher, ob das weiter nördlich im baumlosen Gelände ohne Windschutz noch windstabil genug ist. Aus meinem Zeltfundus stünden noch zur Auswahl ein Hilleberg Akto und ein Tarptent Scarp. Das Akto würde ich aufgrund des hohen Gewichts von fast 1,8 kg nur im äußersten Notfall nehmen wollen und leider schlägt auch das Scarp schon mit 1,3 kg ohne crossing poles zu Buche. Allerdings werde ich monatelang in ausgesetztem Gelände unterwegs sein und möchte daher bei der Windstabilität keine großen Kompromisse eingehen wollen - zumal ich auch nur in Ausnahmefällen in Hütten absteigen will. Ein Tarp kommt für mich nicht in Frage und ein neues Zelt möchte ich auch nicht unbedingt kaufen.

Was ist eure Einschätzung: Reicht ein TT Rainbow aus oder sollte ich auf ein Scarp oder sogar ein Akto upgraden?

 

Bearbeitet von German Tourist
Schreibfehler
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Ich kenne das Scarp nur vom Anfassen, habe also keinerlei Langzeiterfahrungen damit. Aber ich hätte 0 Sorge damit los zu gehen. Allgemein ist Skandinavien ja meist recht zahm was den Wind anbelangt. Die Fähigkeit der Unterkunft mit Regen und Kondens umzugehen ist vermutlich wichtiger. Na klar wird es auch mal richtig ballern – meist findet man dann aber irgendwo doch ein etwas windgeschütztes Fleckchen. Ob das im nächsten Tal, in einer Kuhle, hinter einem Wall oder einem großen Findling ist...

Eine richtig ordentliche Sturmnacht hatte ich in vielen Wochen dort oben bislang nur einmal.

Sehr bewährt haben sich bei mir in Skandinavien die MSR Groundhogs normaler Länge.

Bearbeitet von BohnenBub
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Wieso schreib ich Plural, bin ich doof?

Anyway, es gibt da ein recht besorgniserregenden Video: 

 

Aber wenn ich das recht verstehe, dann wurden da eben keine zusätzlichen Trekking-Stöcke verwendet.

Das Wetter kann jedenfalls schon mal so sein kann wie da im Video. 

Richtig gemütlich ist es da dann ja aber in keinem Zelt. Und auch wenn du es nicht drauf anlegst, im Fall der Fälle ist normalerweise, egal wo, die nächste Hütte nicht all zu weit (10-20 km...).

Und wenn man weiß, dass das Wetter mies wird oder es schon ist, findet man doch in der Regel mit ein bisschen Anstrengung und Laufen ein windgeschützteres Plätzchen.

 

 

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Ich fand das Rainbow sehr stabil,solange man nicht alle Fehler beim Aufbau macht.Längsseiten zum Wind etc. Klar kann der Wind auch drehen aber das ist dann schicksalhaft.Das Rainbow wird halt SEHR luftig und ein Liner ist mMn ein Muss unter nasskalten Bedingungen,aber dafür ist es dann ein sehr guter Allrounder,vor allem wenn man auf Trekkingstöcke verzichten möchte.Ansonsten ist alternativ dass SS1 toll. Und obwohl jetzt wieder die "echte" UL-Fraktion in Jammern und Wehklagen ausbrechen wird: Das Akto ist natürlich die absolute Macht bei Verlässlichkeit und Wetterschutz! 

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In Nordskandinavien war ich noch nicht, steht aber auf der Liste.

Das von Zeank verlinkte Video hat mir zum Zeitpunkt meiner Auswahl des Zeltes Kopf zerbrochen. Nach khyal ist es falsch aufgebaut gewesen:

Nordskandinavien würde ich dem Tarptent Rainbow (wenn ich es besitzen würde) zutrauen. Derzeit würde ich mich für die Pyramide (Trollhaus1) entscheiden. Als A-Frame ist es extem windstabil. Mit welchen der beiden Zelte ich unterwegs sein würde wäre mir persönlich egal.

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Ich würde dem rainbow mit verstärkenden Trekkingstöcken einiges an Wind zutrauen. Ohne Stöcke hält das shelter soviel wie die Bogenstange hergibt. (siehe Video) :mrgreen:

Wenn Sturmabspannungen nicht am Gestänge ansetzen, sind es für mich nur lifter!
Man sieht das im Video sehr schön von der Seite, (ab 0:30).
Wenn man sich durch den vorderen Abspannpunkt eine Vertikale denkt, bleibt dieser Punkt, auch bei nieder gedrücktem fly auf annähernd gleicher Linie. Eine "Sturmabspannung" würde hier nichts unterstützen oder halten können.
Im Gegensatz zu diesen vier "liftern" würden richtige Sturmabspannungen an den Spitzen des Giebels, etwaige Trekkingstöcke enorm verstärken. Die Kräfte würden über diese Konstruktion damit anders angeleitet und das shelter könnte im Wind ein komplett anders Bild bieten.

Mir wäre das rainbow trotzdem zu hoch aufgebaut und mit dem mesh inner zu zugig. ;)

lg. -wilbert-

 

Bearbeitet von wilbo
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Ich hatte noch kein Rainbow, aber ein von der Konstruktion her ganz ähnliches Zelt. Ein Vaude Lightwing. 

https://backpackinglight.com/vaude_lightwing_ultralight_tent_review/

Ich habe auch keine Erfahrungen mit dem hohen Norden und den tatsächliche Windverhältnissen dort, aber ich habe z.b. mit dem Zelt einen sehr heftigen Gewittersturm auf 2000hm in den Alpen abgewettert, zudem in einer Schneise, in der der Wind ungebremst  drüberweg fegen konnte, ähnlich wie ich es mir in baumlosen Gelände im Norden vorstelle. Das Zelt blieb heile und ich darin trocken, aber es wurde komplett zu Boden gedrückt! Also ja, man kann es unter widrigen Bedingungen schon mal über einen kurzen Zeitraum in so einer "windigen" Konstruktion aushalten, aber für länger als ein Gewitter dann doch eher nicht.

Ich würde für widrige bzw unvorhersehbare Bedingungen nur noch auf Pyramidenkonstruktionen setzen. Die sind eine Allzweckwaffe und für den gebotenen Schutz unschlagbar leicht.

 

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OT, @German Tourist, sag mal, die Route vom E1 ist doch diese hier? Find ich sehr spannend, da sollten sich doch einige hier ziemlich auskennen wenn Du statt nach E1nach Nordkalottleden, Padeljantaleden usw. fragst? In den 90 Seiten Etappebeskrivler für den nördlichsten Teil (im DNT-Link) finden sich ausserdem doch so einige Unterkunftsalternativen, wo sich ein Sturm auch mal bei nem Tee abwarten lässt.

Wettergrundsätzlich würde ich auch sagen, dass Sturm eher selten ist (wenn, dann ordentlich nass), Nässe von oben häufiger und -mit Sicherheit-, spätestens ab Finnmark- einige Tage am Stück Mücken nerven:-). Die paar Tage Mückenzeit, die ich in Finnmark mitgekriegt habe, waren deutlich weniger lästig als in Schottland.

Bearbeitet von Gast
OT markiert
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vor 30 Minuten schrieb wanderrentner:

OT, @German Tourist, sag mal, die Route vom E1 ist doch diese hier?

Ja genau, das ist der E1 und  der folgt in der Tat dem Nordkalottleden. Die von Dir verlinkte Tourenbeschreibung war u.a. meine Planungsgrundlage. Aber wie schon gesagt möchte ich nur im Notfall in die doch auf Dauer recht teuren Hütten gehen.

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@Matthias Das war der entscheidende Tipp! ich habe seine Wanderung zwar auch mitverfolgt, aber hatte nicht mehr in Erinnerung, dass er auch ein Rainbow dabei hatte. Ich habe gerade noch mal seine Skandinavien-Beiträge gescannt und er scheint ja auch einige Tage im Rainbow abgewettert zu haben. Danke für den Hinweis!

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Am 18.2.2018 um 18:53 schrieb Matthias:

Hätte glaube ich wenig bedenken mit dem Rainbow, hatte nicht Out of Order bei seinem E1 thruhike auch ein Rainbow? https://predictablylost.com

@Matthias Ich habe Out of Order mal angeschrieben (wir kennen uns von einer Paddeltour auf dem Mississippi) und er hat mir auch gleich geantwortet: Genau wie ich ist er ein großer Fan des Rainbow und fand es für den E1 auch ausreichend - vor allem wenn man es bei Wind mit den Trekkingstöcken verstärkt und zusätzlich abspannt. Die Entscheidung ist also klar! Danke für all die Hinweise!

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  • 1 Jahr später...
Am 21.2.2018 um 09:07 schrieb German Tourist:

Die Entscheidung ist also klar! Danke für all die Hinweise!

Ich habe als ebensolcher Rainbow-Besitzer die Diskussion verfolgt und @German Tourist bin nun einfach mal (...Eigeninteresse...:roll:) gespannt, wie das Resümee der Entscheidung war, bzw. wie sich das Rainbow auf der Tour geschlagen hat. Wie sah es z.B. aus bei böigeren Windverhältnissen bzw. zugigerer Umgebung? Da es ja recht große Mesh-Einsätze hat - gibt es irgendeine Idee, es noch etwas kälte-unanfälliger zu tunen? Habe meines dann schon ziemlich tief abgespannt, doch wenn's so richtig kalt hinein weht...

Ich nehme es wirklich sehr gern :D, sehe es aber als eine größere Herausforderung, es bei stärkeren Windverhältnissen aufzubauen. 

 

Bearbeitet von Jens
Reschtschreibfähler
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@Jens Das Rainbow war absolut das richtige Zelt! Nach meiner Wanderung zum Nordkap habe ich es genau wie @perregrintuk auch in Patagonien im Einsatz gehabt. In beiden Fällen hat es sich super geschlagen! Allerdings achte ich schon immer auf die richtige Zeltplatzwahl. Ich finde auch nicht, dass es durch die Mesh-Einsätze besonders zugig ist. Du kannst das Zelt ja flach abspannen. Der Einsatz der Trekkingstöcke erhöht auch noch mal die Stabilität. Für mich ist das TT Rainbow zur Zeit das ideale Zelt und der beste Kompromiss aus Preis, Platz, Windstabiltät und Langlebigkeit. Ich werde es mir sicher wieder kaufen!

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Mal eine Frage zum Packmaß des TarpTent Rainbow: 

Laut Hersteller liegt die Länge bei 46cm.

Ist die Querstange, die oben über den Bogen geht teilbar oder am "Stück"? 

Da diese kleine Stange wohl fest mit dem Zelt verbunden ist, bestimmt sie das Packmaß (abgesehen vom Bogen, den man ggfs. durch kleine Segmente ersetzen könnte oder am Rad woanders unterbringen kann).

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vor 7 Minuten schrieb Möhre:

Ist die Querstange, die oben über den Bogen geht teilbar oder am "Stück"? 

Da diese kleine Stange wohl fest mit dem Zelt verbunden ist, bestimmt sie das Packmaß (abgesehen vom Bogen, den man ggfs. durch kleine Segmente ersetzen könnte oder am Rad woanders unterbringen kann).

Die Stange ist am Stück, aber nicht fest mit dem Zelt verbunden. Du kannst sie aus dem "Tunnel" entfernen und anderswo transportieren.

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Beim neuen Modell ist die Stand völlig frei und wird wie der Bogen auch in den Gestänge Sack gepackt. Kannst also einfach das Zelt stopfen, und es ist wirklich sehr klein! Habe zwar (ich weiß braucht man nicht) noch eine Bodenplane von Salewa irgendwas dazu, passte perfekt, aber es ist weiterhin klein und leicht. Passt sogar im Laufbursche Huckepäckchen inkl. Schlafsack etc. Gut, es bleibt dann nur wenig Platz für essen. 

Bearbeitet von perregrintuk
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Danke für die Info. Ich überlege, ob das nächste Zelt ein Tarptent Rainbow wird oder das Copper Spur HV UL1 von BigAgnes. Beim Copper Spur gibt es ja seit diesem Jahr auch noch die BikePacking Variante mit etwas kürzerem Gestänge.

Hauptvorteil vom CopperSpur ist für mich, dass es völlig freistehend ist. Beim Rainbow müsste ich dafür mindestens eine Stange von 135 cm mitnehmen oder einen passenden Stock organisieren.

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