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Ultraleicht Trekking

Spanien: The Great Málaga Path - Gran Senda de Málaga (GR-249) Februar 2018


hikedev

Empfohlene Beiträge

Im letzten Winter bin ich in Portugal die Via Algarviana gewandert, dieses Jahr war ich auf der suche nach einer ähnlichen Winterflucht und habe mich entschieden nach der Forum Empfehlung von German Tourist den kompletten GR249 zu laufen.

Track Information:
Typ: Rundwanderweg
Länge: 650 Km
Höhenmeter: 23068 m
Etappen: 35
Markierungen: Neuwertig 2015 fertiggestellt, Route wird weiterhin verbessert.
Offizieller Ratgeber: http://www.gransendademalaga.es/en/4992/topoghraphical-guide-great-malaga-path

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Hinweise:
Essen: Täglich Möglichkeiten, in den meisten kleinen Dörfern ist der Supermarkt über die Mittagszeit geschlossen und öffnet um 17 Uhr wieder. Im Hinterland servieren die Restaurants meist erst ab 20/21 Uhr Abendessen, Tapas gibt es auch vorher. Ich habe die meiste Zeit nur Wurst, Käse, Brot und Donuts gegessen.
Koordination: GPS empfohlen, da die Städte oft keinerlei Markierungen oder Hinweise auf den Streckenverlauf bieten. Im Oliven Wald kann man sich auch mal verlaufen, vor allem wenn die Farmer neue Weggablungen anlegen und bestehende Markierungen verschwinden. Von Ojen nach Mijas wurde die Route geändert, diese verläuft nun über Coin. In dem offiziellen Ratgeber und der veralteten gpx Datei die ich hatte bin ich dadurch die alte Route gelaufen was nicht wirklich zu empfehlen ist da diese über eine Motocross Strecke führt.
Unterkunft: Wild Zelten ist zu 60 % ausgezeichnet möglich, es gibt aber in dieser Region sehr viel privat Land gekennzeichnet mit einem schwarz/weißen Schild. Am Strand ist es ebenfalls verboten aber man kann sich auf einer der vielen Bänke legen, wenn es nicht regnet, dort gibt es auch Toiletten und Duschen. In den Olivenfeldern war es schwer für mich was zu finden da sehr viele Farmer und Traktoren zu dieser Zeit unterwegs waren, von so einem Traktor will ich nicht versehentlich im Zelt überrollt werden. Unterkünfte sind zu dieser Jahreszeit sehr billig 25-70€, oftmals bekommt man auch ein ganzes Apartment mit Waschmaschine. Der GR7 kreuzt in einigen Dörfern den GR249 und es gab dort günstige Herbergen. Meine NeoAir Lite ohne Thermo Isolierung hat total versagt bei Bodenfrost, ich hätte meine andere Matte mit Isolierung mitnehmen sollen.

Bericht:
Angereist bin ich in Malaga am 3 Februar der Flug kostet um diese Jahreszeit zwischen 25-60€. Es ist möglich den Trail direkt vom Flughafen zu starten oder mit dem Bus für ca. 3 € am eigentlichen Startpunkt an der Strand Promenade zu beginnen. Leider ist zu Beginn meiner Wanderung eine Kältewelle über Europa weggerollt und es war nachts in Spanien sehr sehr sehr kalt(Bodenfrost). Tagsüber konnte ich mit Shirt und kurzer Hose bei 15-18 Grad laufen. Landschaftlich ist der Weg sehr dramatisch und eingeteilt in Küsten-, Berg- und Agrarkultur. Besonders hervorheben kann ich die Abschnitte von Nerja nach Alcaucin, Campillos nach Ronda, Mijas nach Ahaurin de la Torre, dieses sind auch für Wochen oder Tagestouren sehenswert. Der Weg ist größtenteils gut begehbar mit Trailrunning Schuhe. Es gibt genug Möglichkeiten bei Bedarf Schuhe und Socken in einem Geschäft mal auszutauschen. In manchen Abschnitten habe ich die Kopfhörer mit Musik reingemacht da die bellenden Hunde und vielen Traktoren mir den Seelenfrieden geraubt haben. Wer den Caminito del Rey(Höhenweg) laufen möchte und den GR249 nach El Chorro verkürzen will, ist für den ist dieses am Staudamm beschildert. Wenn man nach rechts geht kommt man in einen kleinen Ort, im Hotel ist es möglich für 11€ oder im Internet 10€ eine Lizenz zu kaufen damit man den Weg wandern darf. Der Caminito del Rey hat eine tägliche maximale Begrenzung an Touristen. In den letzten 2 Wochen meiner Reise hatte ich fast durchgehend Regen und aus ehemals kleinen Flüssen wurden Hindernisse. Meistens waren meine Schuhe schon so Nass das ich einfach durchgelaufen bin. Das Stück von Estepona nach Marbella war ziemlich nerven aufreibend da ich ständig vom Strand in die Innenstadt oder auf die Schnellstraße ausweichen musste da am Strand das Wasser von den Bergen in unüberwindbare Zuflüsse endete. Ich habe während meiner Zeit in Spanien keine anderen langstrecken Wanderer auf dem Gr249 getroffen. Auf zwei bis drei Etappen sieht man auch mal ein paar Tagestouristen. Bei Etappe 34-35 hatte ich nochmal einen belohnenden Blick auf so ziemlich alle Berge die ich überwunden hatte. Abgereist bin ich letztendlich am 10 März 2018.

Fazit:
Tolle Winterflucht mit abwechslungsreicher Landschaft, schneller Anreise, gutem Essen und bezahlbare Unterkünfte. Ich denke der GR249 wird noch einiges an Popularität über die nächsten Jahre gewinnen. Meine Empfehlung hat er.

Mehr Bilder gibt es hier: Bilder

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Grüße HikeDev

Bearbeitet von hikedev
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vor 20 Minuten schrieb SouthWest:

Schöne Winterflucht. Und schöne Bilder! Wirst Du noch mehr schreiben oder nur diesen Überblick?

Danke.

Evtl. editiere ich ein paar Daten, wenn jemand Fragen hat antworte ich auch gerne. Ich glaube aber ich bin noch nie einen Trail gelaufen der offiziel einen ausführlichen kostenlosen Guide bereitstellt. Apps wie Google Maps und Booking.com erleichtern einen ja wirklich die Supermarkt, Restaurant, Unterkunft etc suche in letzter Zeit... Mit Wasserknappheit ist auch eher nicht zurechnen auf dem Trail im Winter.

Siehe: http://www.gransendademalaga.es/en/4992/topoghraphical-guide-great-malaga-path

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Es freut mich ja sehr, dass ich Dich zu diesem Weg inspirieren konnte - und noch mehr, dass er Dir so gut gefallen hat. Was ich bei dieser Art von Trail persönlich gut finde, ist, dass man auch viel über das Land lernt. Auch wenn die Olivenhaine manchmal nerven, ich fand es spannend ...

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  • 9 Monate später...

Hallo hikedev,

ich bin gerade auf deinen Bericht gestoßen und würde das Angebot bzgl. der Fragen gerne annehmen.

Meine Freundin und ich sind momentan auf der Suche nach einem Trail für Ende März/Anfang April. Wir wollen ca. 7-10 Tage unterwegs sein, hauptsächlich im Zelt schlafen und möglichst in der Natur auf schönen Singletrails laufen (wir erwarten keinen Wildnistrail - die regelmäßigen Ortschaften auf dem GR221 mit gutem Essen fanden wir z.B. super - aber wollen auch nicht nur Feldwege oder Forstautobahnen laufen).

Gibt es deiner Meinung nach einen Abschnitt, den du uns besonders empfehlen könntest (in Hinsicht auf Natur, Wegbeschaffenheit und Möglichkeit des Wildcampens). Der Abschnitt Nerja - Alcaucin sieht richtig gut aus, ist aber vermutlich zu kurz. Danach geht es eher in Landwirtschaftsgebieten weiter, oder? Lieber die Region Ronda?

Grüße Julian

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  • 2 Monate später...
Am 31.12.2018 um 07:37 schrieb jknature91:

Wir wollen ca. 7-10 Tage unterwegs sein, hauptsächlich im Zelt schlafen und möglichst in der Natur auf schönen Singletrails laufen (wir erwarten keinen Wildnistrail - die regelmäßigen Ortschaften auf dem GR221 mit gutem Essen fanden wir z.B. super - aber wollen auch nicht nur Feldwege oder Forstautobahnen laufen).

Gibt es deiner Meinung nach einen Abschnitt, den du uns besonders empfehlen könntest (in Hinsicht auf Natur, Wegbeschaffenheit und Möglichkeit des Wildcampens).

Die gleiche Frage (für ~5 Tage) stelle ich mir auch gerade, hat vielleicht jemand einen Tipp?

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  • 1 Jahr später...

Ich bin letztes Jahr im März den Abschnitt von Campillios bis Ronda gelaufen. Was soll ich sagen? Jahrezeitbedingt schön schon etwas früher ins Warme zu kommen, kurze Abschnitte auch Trail und Pfad, dann kurzweilig zu wandern.

Große Teile sind aber Forstautobahnen, Brandschutzschneisen (extrem ätzend, 20 Meter breiter Kahlschlag mit einer Wandermittelspur), Landwirtschaftswege und auch immer wieder Straße (meist mit einem Auto die Stunde), alles sehr ruhig, aber auch nicht unbedingt aufregend. Nicht selten weiß man schon wo man in einer Stunde circa sein wird.

Wenn es jemandem darum geht Meter zu machen und den Kopf freizulaufen, ein guter Weg, da mit GPS einfach zu finden und über weite Strecken nicht schwer zu gehen. Auf obengenanntem Abschnitt war der beste Teil der Bereich kurz vor el Chorro und von dort wieder hoch zum See, sowie die paar Stunden vor Ronda durch den Naturpark.

Mir war es über zu lange Distanzen zu wenig Abwechslung. Ich könnte mir den Weg perfekt als Bikepacking Tour vorstellen, mit wenigen Ausnahmen ( die oben erwähnten Pfade) ist alles fahrbar gewesen und die eher unspektakulären Abschnitte wären dann schneller überwunden, auch die Wasserthematik wäre leichter zu organisieren, weil man schneller in den Dörfern ist.

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vor 23 Minuten schrieb cergol:

 - alles sehr ruhig, aber auch nicht unbedingt aufregend. Nicht selten weiß man schon wo man in einer Stunde circa sein wird.

 - Wenn es jemandem darum geht Meter zu machen und den Kopf freizulaufen, ein guter Weg

 - Mir war es über zu lange Distanzen zu wenig Abwechslung.

Das tönt nach einem perfekten Pfad für mich. Zwar ist mein Kopf schon hinreichend freigelaufen (d.h. hohl resp. leer) aber gerade hierfür sind solche Pfade sehr gut geeignet, je weniger Navigationsaufwand desto besser. 

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