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Ultraleicht Trekking

Beratung VauDe Space SUL 1-2P


Hase

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach einem neuen Zelt. Die Anforderungen sind:

  • Es soll (zumindest notfalls) 2 Personen Platz bieten;
  • zuverlässig vor Regen schützen und möglichst sturmfest sein;
  • wenugstens von Frühjahr bis Spätherbst einsetzbar sein
  • am besten selbstehend sein;
  • leicht und schnell aufzubauen sein;
  • doppelwandig sein;
  • ohne Trekkingstöcke aufbaubar sein, da ich meist mit dem Rad unterwegs bin;
  • leicht sein (aber Gewicht ist für mich auf dem Rad nicht alles);
  • qualitativ hochwertig sein;
  • nach Möglichkeit umweltschonend prodziert sein.

Bei der Recherche bin ich auf das VauDe Space SUL 1-2P gestoßen, das meine Voraussetzungen soweit bestens erfüllt. Allerdings finde ich bislang keinerlei Tests oder Erfahrungsberichte zu dem Zelt. Hat jemand von euch Erfahrung mit dem Zelt? Kann mir jemand alternativen Empfehlen?

Ich selbst besitze seit gut 25 Jahren ein VauDe Space II, das zwar relativ schwer ist (3,3 Kg), mit dem ich aber mehr als zufrieden bin. So langsam geben die Reißverschlüsse aber leider den Geist auf.

Auf meinen letzten Touren war ich mit einem VauDe Power Lizard SUL 2-3P auf Island und Schottland unterwegs. Das Zelt war zwar wunderbar leicht und geräumig, ich habe es aber als recht kompliziert im Aufbau empfunden, es gab recht viel Kondens und auf beiden Touren ist mir bei Sturm das Gestänge am Kopfende gebrochen. VauDe hat das Zelt allerdings beim ersten Mal anstandslos ausgetauscht und mir beim zweiten Mal sogar das Geld zurückerstattet. Insofern bin ich mit VauDe weiterhin sehr zufrieden und könnte mir gut vorstellen, nochmals ein Zelt dort zu kaufen. Es sollte allerdings einfacher im Aufbau und sturmsicherer als das Power Lizard sein.

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Kannst du noch ein bisschen erklären, was du dir von diesem Zelt versprichst?

Für den recht hohen Preis scheint es weder sonderlich leicht noch sehr geräumig. Andere Zelte dieses Typs bieten schon echte 2-P-Größe und zwei Eingänge für dasselbe Gewicht und deutlich weniger Geld: z.B. Big Agnes Copper Spur HV UL2. Und selbst sie gelten vielen Leuten hier im Forum als etwas schwer.

Was reizt dich also speziell an diesem Zelt?

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vor 12 Stunden schrieb Hase:

... und möglichst sturmfest sein;

... dabei sprechen wir von Bft 9 ?

Das wird dies shelter nicht leisten können. Das Außenzelt ist rundum hochgezogen so das der Wind darunter greifen kann.
Und für mein Empfinden ist der Durchmesser vom Gestänge mit 8,7 mm grenzwertig für diese Größe. (Bezogen auf das beschriebene Anwendungsprofil)

vor 12 Stunden schrieb Hase:

... nach Möglichkeit umweltschonend produziert sein.

Auch das wird nicht einfach ... ;)

VG. -Wilbo-

Bearbeitet von wilbo
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vor 37 Minuten schrieb Möhre:

Bei dem Budget kommt als Alternative schon fast das Hilleberg ANJAN 2 in Frage?!

... wäre aber noch schwerer und deshalb wohl nur sinnvoll, wenn besondere Stabilität gefragt wäre (einmal davon ausgehend, dass sie vom Anjan auch geboten würde).

An dem Vaude-Zelt entdecke ich als Vorteil nur den Anspruch der umweltschonenden Produktion, die ja für @Hase auch ein Kriterium ist. Alles andere - insbesondere das Verhältnis Gewicht/Komfort/Raum - verblüfft mich ein bisschen zu dem Preis. Was übersehe ich hier?

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Höchstens dies (von der Vaude-Site):
 

Zitat

Verklebte Nähte am beidseitig silikonisierten Außenzelt sorgen für eine optisch sehr technische, "cleane" Verbindung, die absolut wasserdicht und doppelt so reißfest ist wie herkömmliche Steppnähte.

Ist klar... aber gilt das auch noch, nachdem herkömmliche Nähte vom Käufer (wie üblich) mit Silicon bearbeitet worden sind? Das bezweifele ich mal ganz frech.

Dann noch dies:

Zitat

Das Zelt in Überwurfkonstruktion ist auch ohne Extra-Abspannung selbststehend. 

... wie so oft bis auf die Apsiden, die sehr wohl Heringe brauchen, wenn mich meine Augen nicht täuschen.

Dazu ist das Zelt - wie du (@wilbo) ja anmerkst - außen für gute Belüftung (und doch wohl zulasten der Sturmstabilität) hochgezogen. Da fragt man sich doch sowieso, warum es eine "besonders robuste" Außenhaut braucht.

Gute Belüftung wäre wiederum als USP überzeugender, wenn es zwei Eingänge hätte (wie andere Zelte dieses Typs, die wie gesagt auch billiger und größer, aber nicht schwerer daherkommen).

Mein Fazit bislang: Das Zelt ist nicht stimmig.

 

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Zitat

Verklebte Nähte am beidseitig silikonisierten Außenzelt sorgen für eine optisch sehr technische, "cleane" Verbindung, die absolut wasserdicht und doppelt so reißfest ist wie herkömmliche Steppnähte.

OT: Dies könnte eine weitere Erklärung für den hohen Preis sein. ;-)
Die Technik dahinter würde mich sehr interessieren!

Bearbeitet von wilbo
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vor 28 Minuten schrieb wilbo:

Dies könnte eine weitere Erklärung für den hohen Preis sein. ;-)
Die Technik dahinter würde mich sehr interessieren!

Mich würde eher interessieren, wie handfest die sozialpolitischen und ökologischen Versprechen sind, die diesem Zelt beiliegen. Zusätzlich zu den auch bei preiswerteren Vaude-Zelten aufgeführten Vorteilen stehen da als Icons: Green Shape und Eco Finish. Die Beschreibung dessen, was Green Shape bedeutet, müsste (für mich) in einem zentralen Punkt näher erörtert werden: Was sind faire Löhne? (Eine überzeugende Antwort könnte mich zur Mehrausgabe bewegen.)

Zu Eco Finish heißt es wiederum: "VAUDE Produkte mit Eco Finish sind umweltfreundlich wasserabweisend ohne Fluorcarbone (PFC) hergestellt..." 

Das mag solche Produkte von manchen Sil/PU-Zelten unterscheiden (ich weiß es nicht) - aber auch vom Sil/Sil anderer Hersteller?
 

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vor 9 Minuten schrieb martinfarrent:

Mich würde eher interessieren, wie handfest die sozialpolitischen und ökologischen Versprechen sind, die diesem Zelt beiliegen.

Auch Hilleberg gibt sie da recht Mühe...

OT:

ABER: Was nützt all das, wenn ich mir am Ende alle Daumen lang eh was neues hole, weil schneller, höher, weiter (leichter). Oder wenn dann eben der Stoff reisst oder (wahrscheinlicher) das Gestänge bricht. Am nachhaltigsten ist es, wenn ich mir einmal ein gescheites kaufe und es dann Jahrzehnte nutze. Das ist so gar nicht, was hier in dem Forum gelebte Praxis ist (mich inbegriffen).

So ein Zelt kann noch so nachhaltig produziert sein, wenn ich mir eines für mich allein, eines für zu zweit, eines für mit Kindern und eines fürn Winter kaufe.

Das ist wie nach Neuseeland fliegen und sich dann Sorgen um einen halben Liter verschütteten Spiritus' zu machen (den Fall gab's hier ja auch mal).

Oder umgekehrt, hätte man eines, mit dem man halbwegs zufrieden ist und man daher auf Neukäufe verzichtet, dann ist das ziemlich egal wie fair, öko, nachhaltig das Teil produziert wurde.

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vor 23 Minuten schrieb zeank:

Oder umgekehrt, hätte man eines, mit dem man halbwegs zufrieden ist und man daher auf Neukäufe verzichtet, dann ist das ziemlich egal wie fair, öko, nachhaltig das Teil produziert wurde.

OT:

Es ist ja echt die Ausnahme, dass es noch so was wie Serienkontinuität gibt.
Wir haben uns schon oft gefragt, warum jedes Jahr ein neues Zelt raus kommen muss. Ich hätte viel lieber die Möglichkeit, mir nach 5 Jahren nur ein neues fly mit dem gleichen Schnitt, oder anderes inner kaufen zu können.

Vor Jahren gab es bei Hilleberg noch die Möglichkeit sich einen neuen Boden ins inner schneidern zu lassen. Dieses alte, rosa Keron3 aus den 80igern, habe ich immer noch. :x

Das ist für mich nachhaltig.

VG. -Wilbo-


 

Bearbeitet von wilbo
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OT: Auch du sprichst Wahres, @wilbo. Das berührt die Herstellungsbedingungen und die verwendeten Techniken/Stoffe aber nicht unbedingt. Man kann auf beide Varianten der Nachhaltigkeit Wert legen - was @Hase, der sein bisheriges Space ja mehr als 20 Jahre nutzte, wohl auch tut. Nur: Diese Hersteller-Labels müssen auch im Detail nachvollziehbar sein. Zwei Fragen stellen sich mir fast immer: Was bedeuten Adjektive ohne Quantifizierung/Konkretisierung (fair, ethically sourced usw.) und wie stark stehen die beworbenen Eigenschaften auch wirklich im Gegensatz zu den Konkurrenzprodukten (s.o.)?

Relativ viele Zugriffe sehe ich hier. Das "SUL" im Zeltnamen (m.E. völlig irreführend) zieht wohl doch.

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Danke für eure ganzen Antworten! Das Forum hier ist ja erfreulich lebhaft :)

Ich will mal versuchen auf eure Punkte einzugehen:

- Am VauDe Space SUL 1-2P reizt mich das Gesamtpaket, das auf meine Anforderungen weitgehend passt. Gewicht ist für mich wie gesagt nicht alles (das Platzangebot könnte allerdings echt ein bisl größer sein). Vorallem habe ich aber bereits Erfahrung mit VauDe gesammelt. Diese fehlt mir bei Zelten wie dem Big Agnes und anderen, von denen ich hier immer wieder lese. Können Big Agnes, Tarptent Bowfin etc. qualitativ mithalten? Bekomme ich da vergleichbare Garantiebedingungen? VauDe-Zelte bekommt man im Internet übrigens meist weit unter dem UVP, insofern relativiert sich der Preis ein wenig.

- Das Hilleberg Anjan finde ich durchaus interessant. Es stört mich zwar ein wenig, dass es ein Tunnel ist, aber ein Anjan3 als Zelt für Familientouren könnte ich mir sehr gut vorstellen - allerdings hat mein Geldbeutel etwas dagegen :) Für Touren alleine fände ich es wiederum zu groß, schon von der Stellfläche. Sind Hilleberg-Zelte eigentlich grundsätzlich hochwertiger als eben bspw. VauDe? Habe jetzt auch schon einige Kritik an den Yellow-Label-Zelten gelesen.

- Bft 9 klingt schon sehr heftig, aber in Böen an halbwegs geschützter Stelle sollte es das schon mitmachen. 7-8 Windstärken auf jeden Fall. Traut ihr das dem Space SUL nicht zu? Immerhin handelt es sich um eine Kuppelkonstruktion, das Gestänge ist hochwertig und ein hochgezogenes Außenzelt hat doch z.B. auch das Anjan?

- Ich weiß, dass es extra Gestänge für Trekkingstockzelte gibt. Aber machen dann Trekkingstockzelte noch Sinn? Sie verlieren doch ihren Hauptvorteil? Ich bin nicht prinzipiell gegen diese Lösung, aber Komfort und Zuverlässigkeit sollten darunter nicht leiden.

- Ich habe meine Nähte noch nie mit Silikon behandelt, hatte allerdings auch noch nie Probleme mit den Nähten. Warum sollte ich das tun? Und warum macht das nicht der Hersteller?

- Ist den VauDe Öko-Labels nicht recht zu trauen? Kennt sich da jemand aus? Gibt es verlässliche(re) Labels?

- Genau! Ein Zelt mit dem ich über viele Jahre glücklich bin, suche ich. Etwa so wie ich es mit dem VauDe Space II war. Deshalb suche ich ja auch euren Expertenrat, ob ich dem VauDe Space SUL das zutrauen kann, oder ob es nicht nur leichtere, sondern auch qualitativ hochwertigere und zuverlässigere Zelte gibt? Oder ist dann von Leichtbauzelten grundsätzlich abzusehen?

Bearbeitet von Hase
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vor 20 Stunden schrieb Hase:

- Ich weiß, dass es extra Gestänge für Trekkingstockzelte gibt. Aber machen dann Trekkingstockzelte noch Sinn? Sie verlieren doch ihren Hauptvorteil? Ich bin nicht prinzipiell gegen diese Lösung, aber Komfort und Zuverlässigkeit sollten darunter nicht leiden.

- Ich habe meine Nähte noch nie mit Silikon behandelt, hatte allerdings auch noch nie Probleme mit den Nähten. Warum sollte ich das tun? Und warum macht das nicht der Hersteller?

- Ist den VauDe Öko-Labels nicht recht zu trauen? Kennt sich da jemand aus? Gibt es verlässliche(re) Labels?

Zu den Labels: Das weiß ich nicht. Deshalb habe ich ja dazu Fragen formuliert.

Zu Trekkingstöcken vs. Stange: Mein Lunar Solo hat noch nie einen Trekkingstock gesehen - immer nur die empfohlene Carbonstange. Die übrigen Konstruktionsvorteile (u.a. erstaunliche Windfestigkeit) bleiben davon unberührt, und das Gewicht (680g) erhöht sich gerade einmal um rund 50g.

Nähte: An PU-Zelten ist nachträgliche Nahtdichtung zumindest im Neuzustand überflüssig. Die meisten Silnylon-Zelte sollten hingegen behandelt werden, bleiben aber oft eine ganze Zeitlang auch ohne Behandlung dicht (die Fäden quillen auf). Manche Hersteller (wie Lightwave) tapen aber auch Silnylon-Zelte von innen, so dass kein zusätzliches Silikon erforderlich ist. Dann gibt es noch die Variante PU innen und Silikon außen - immer getaped. (Mein Hinweis oben hatte aber einen anderen Hintergrund. Durch die Abdichtung mit Silikon werden die Nähte auch  beträchtlich gestärkt, so dass ich mich frage, ob das neue Verfahren von Vaude auch behandelten Nähten so deutlich überlegen ist.)

Zum Anjan kann ich nichts sagen.

Die Qualität bei Tarptent, Big Agnes usw. finde ich mit Vaude vergleichbar. 

Von Leichtzelten ist ganz sicher nicht abzusehen. ;-)  

Ansonsten: Du machst ja Radtouren - ich auch. Auf der Straße pfeife ich eher auf ein bisschen Mehrgewicht und nehme aus reiner Bequemlichkeit ein weitgehend freistehendes 2P-Zelt mit (das Vaude-Zelt wäre mir dennoch für das Gewicht zu klein - zumindest bei dem Preis). Beim Bikepacking bin ich hingegen im ruppigen Gelände mit dem MTB unterwegs und nehme nach Möglichkeit das leichteste Zelt, das ich besitze. Wenn du vorhast, dich mal mit Bikepacking zu befassen, würde ich beim Kauf extrem auf Gewicht und Packmaß achten - nicht nur den Tragepassagen, sondern auch dem Fahrverhalten zuliebe. Das entsprechende Zelt kannst du ja durchaus auch auf Straßentouren verwenden. Umgekehrt passt aber ein für die Straße gekauftes Zelt oft nur suboptimal zum Bikepacking. Mein Straßenzelt müsste ich nicht unbedingt haben (dafür jedenfalls nicht).

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Danke für die Antwort martinfarrent! Ich verstehe noch nicht, warum die Hersteller die Nähte von Silnylon-Zelten nicht werksseitig behandeln?

Davon abgesehen, dass ihr von VauDe im Allegemeinen nicht allzu überzeugt scheint, mache ich in Bezug auf das Vaude Space SUL vor allem 2 Kritikpunkte aus:

  • Verhältnis Platz/Gewicht und
  • Preis

Zumindest habt ihr mich mit eurer einstimmigen Kritik schonmal verunsichert und würde mich freuen, wenn ihr mir Zelte empfehlen würdet. Meine Vorraussetzungen sind wie gesagt:

  • Es sollte 2 Personen Platz bieten, damit ich auch mal meine Tochter mitnehmen oder 2-3 Nächte mit meiner Frau darin verbringen kann.
  • Es sollte zuverlässig sturmfest (7-8 Bft) und absolut regensicher sein. Winterfest muss es nicht sein.
  • Es sollte qualitativ hochwertig verarbeitet sein. Ich möchte lange Freude daran haben. Schön wäre eine mehrjährige Garantie.
  • Es sollte doppelwandig sein. Ich hasse Stechmücken und Krabbelgetier.
  • Es sollte einfach und zuverlässig im Aufbau sein. Schön wäre eine (weitgehend) selbststehende Konstruktion.
  • Schön wäre eine umweltschonende Produktion.
  • Den Preis lasse ich mal offen. Lieber einmal richtig kaufen ;)

Weiß vielleicht auch jemand, ob es im Raum Tübingen/Reutlingen/Stuttgart in nächster Zeit eine lohnende Zeltausstellung gibt?

 

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vor 2 Stunden schrieb Hase:

Danke für die Antwort martinfarrent! Ich verstehe noch nicht, warum die Hersteller die Nähte von Silnylon-Zelten nicht werksseitig behandeln?

Davon abgesehen, dass ihr von VauDe im Allegemeinen nicht allzu überzeugt scheint...

Ich habe nichts gegen VauDe - es geht speziell um dieses Zelt.

Zu den Nähten: Meines Wissens haben die meisten Hersteller, die Silnylon werksseitig behandeln, besondere Verfahren (z.B. Spezialtape), die patentgeschützt sind und sich durch relativ geringen Aufwand auszeichnen. Herkömmliche Klebebänder (wie man sie von PU-Zelten kennt) halten auf dem rutschigen Stoff nicht. Zwecks Abdichten nach normaler Art (mit flüssigem Silikon) baut man das Zelt hingegen idealerweise auf. Anschließend muss es aufgebaut auch trocknen. Raumerfordernisse und Arbeitszeit würden das Produkt wesentlich verteuern, wenn das in der Fabrik geschähe. Manche Hersteller bieten den Dienst optional gegen Aufpreis an... das sind aber meist die kleineren, die ihre Produkte direkt versenden.  

Ich habe - offen gestanden - ein Problem damit, dir aus meiner persönlichen Erfahrung ein Zelt zu empfehlen, weil du sehr viel Wert auf sozusagen 'verbriefte' Sturmfestigkeit legst. Ich selber ziehe im Sommer alleine meist mit einem SMD Lunar Solo los (vom Typ Tarptent, insektenfest, dir aber zu klein) und verlasse mich darauf,  notfalls einen windgeschützteren Platz zu finden. Aber ich glaube nicht, dass dir diese Herangehensweise liegt. Sie käme dir wahrscheinlich etwas unsicher vor. 

Andererseits bin ich auch (wenngleich selten) bereit, mit einem relativ schweren Sturmbunker unterwegs zu sein, wenn ich mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehe, ausgesetzt bei starken Winden zu lagern. Dann braucht man sich um 7-8 Bft sowieso keine Gedanken zu machen. Aber du scheinst ja keine Auswahl kaufen zu wollen, sondern ein einziges Zelt für alles.

Wir gehen da also (nach meinen Vermutungen) sehr unterschiedlich vor. 

Ich könnte dir jetzt allerdings sagen, dass ziemlich viele modernen Zelte Winde bis 75 km/h aushalten. ;-) An deiner Stelle würde ich mich bei Big Agnes, MSR usw. umsehen. Zwei Eingänge wären m.E. wichtig. Aber im Grunde suchst du wahrscheinlich nur nach einem Zelt, das dem Space SUL von der Konstruktion her relativ ähnlich ist - nur etwas breiter und preiswerter (oder breiter und leichter). Das sind nicht wirklich meine Lieblingszelte, aber so schätze ich deine Wünsche ein - und dieser Zelttyp ist überaus häufig. 

Hinzufügen würde ich trotzdem noch aus reiner Pedanterie, dass zuverlässiger Insektenschutz keine Doppelwandigkeit voraussetzt. Es reicht auch unten ein Mesh-Streifen mit angenähtem Boden, sowie ein angenähter Mesh-Eingang (das ursprüngliche Tarptent-Prinzip). Spart viel Gewicht und ist im Sommer schön luftig.

Du könntest also den Sprung ins 'wahre UL' wagen... musst du aber nicht. ;-) 

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Also das Anjan gefällt mir ja wie gesagt ganz gut, auch wenn es ein Tunnel ist. Da stellt sich mir aber die Einsatzfrage: Das Anjan 3 (+200g) wäre als Allrounder auch für Familientouren geeignet, ist aber allein schon von der Stellfläche recht ungeschickt allein. Auch stellt sich mir die Frage, ob ich dann nicht doch eher ein Nallo (+700g) als langlebigen Allrounder nehmen sollte - das alte Problem mit der eierlegenden Wollmilchsau.

Ich mag mich täuschen, aber dem Tensegrity traue ich in Bezug auf wetterfestigkeit nicht über den Weg. Das ist mir zu riskant.

MSR und Big Agnes bieten wirklich gute Gewicht/Platz-Verhältnisse zu einem fairen Preis und sind vermutlich recht zuverlässig. Aber - ich weiß noch nichtmal warum genau - irgendwie sind mir diese Marken unsympathisch. Dann doch lieber ein Zelt vom Bodensee, da weiß ich, was ich habe. Ist vielleicht ein wenig teurer, aber in deren Produktionsabläufe habe ich größeres Vertrauen, auch wenn ich nicht den Nerv habe, jedem Label auf den Grund zu gehen. Neben dem Space SUL gäbe es da auch noch das Invenio bzw. Hogan SUL.

Die Zelte von Six-Moon-Designs finde ich durchaus interessant. Ebenso wie die vonTarptent. Da werde ich mich mal näher umsehen,

aber eigentlich müsste ich diese Zelte mal realiter sehen oder besser noch ausprobieren :)

Na ja, ich bin ob der vielen Optionen etwas überfordert gerade, habe aber zum Glück auch noch ein wenig Zeit bis zur nächsten Tour. Danke euch auf jeden fall für eure Mühe mit mir!

 

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