Zum Inhalt springen
Ultraleicht Trekking

Eine Tour - ist das Sport?


martinfarrent

Empfohlene Beiträge

Immer wieder scheint das Sportliche am Wandern und anderen UL-Touren in unseren Threads durch - und da bin ich zuweilen aktiv dran beteiligt. Allerdings muss ich stets feststellen, dass ich meine Touren nie als Sport empfinde - auch meine Bikepacking-Touren nicht. 

Ich trainiere systematisch und sogar sehr tourenorientiert und empfinde dieses Training z.T. auch 'echt' als Sport (vor allem Krafttraining und Einheiten auf dem Spinningrad im Keller). Aber selbst wenn ich mich auf Tour wirklich fordere - und dies noch auf Basis des monatelangen Trainings - habe ich dabei einfach kein sportliches Gefühl. Abenteuer? Oft. Bewegungslust? Auch. Reiselust? Das sowieso. Naturliebe? Klar. Aber Sport spielt bei der Sache gefühlt keine Rolle. Sport führt zu ihr hin und tritt dann leise in den Hintergrund.

Wie sieht das bei euch aus?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich denke das ist eine Frage dessen, wie man den Begriff Sport definiert. Für mich ist Sport einfach Bewegung mit intensiverer Belastung als ich sie im Alltag habe , und ob das beim Laufen, Radeln, Fußballspielen, Wandern oder beim Mähen mit der (guten alten motorlosen) Sense ist, das ist eher sekundär. Was ist für dich beim Sport anders als auf Tour, wenn es nicht die Intensität ist? Leistungsdruck?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Für mich ist Wandern Sport, einfach aufgrund der Intensität. Ich freue mich auch wenn sich meine Leistung verbessert. Trotzdem ist es (bei mir) nicht so verbissen wie zum Beispiel beim laufen. Ich finde es nicht schlimm wenn ich bestimme Zeiten nicht erreiche. Auch ein gestecktes Ziel kann ich während einer Tour anpassen ohne dass ich schlecht drauf bin, ich mache auch mal ein paar Stunden pause wenn es mir an einer Stelle gefällt und wandere dafür evtl in die Nacht hinein. Also schon Sport und auch "Leistungsorientiert" aber immer mit Fokus auf Spass und Genuss!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 41 Minuten schrieb basti78:

Auch ein gestecktes Ziel kann ich während einer Tour anpassen ohne dass ich schlecht drauf bin...

Das kann ich auch, emotional... und kann es oft doch nicht, weil ich am Ende der Tour beispielsweise pünktlich am Meer ankommen möchte, um mit meiner Frau entspannt Urlaub zu machen. Deshalb baue ich mir anfangs oft einen Kilometervorrat auf, empfinde diese Maßnahme aber dennoch nicht als Symptom 'sportlichen' Drucks. Wohingegen es mir echt den Abend versauen kann, wenn ich im Intervalltraining von Woche zu Woche einmal Stagnation feststellen muss... und das, obwohl ich mich allen sportlichen Wettbewerben verweigere. 

Ich stelle fest, dass ich dem Wort 'Sport' wahrscheinlich sehr ambivalent gegenüberstehe. Für mein Alter (57) bin ich inzwischen vermutlich ziemlich sportlich... aber eigentlich nur, weil die Anderen vor vielen Jahren schon aufgehört haben. Jedenfalls konnte ich zu Schulzeiten nicht mit einer besonderen Begabung in dieser Hinsicht brillieren (weshalb am Begriff 'Sport' für mich viel Zwang hängt - das Gegenteil der Freiheit, die ich auf Tour empfinde und die ich ungeachtet aller logistischen Einengung verspüre. Viel ist da wohl biografisch tradiert.)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Sport fühlt sich dann als Sport an, wenn ich damit "nur" irgendwelche Trainingsziele verfolge: ab und an Fitnessstudio, öfter mal laufen. Wandern, paddeln, Garten umgraben, Gehwegplatten verlegen, mit dem Rad zur Arbeit etc. ist zwar auch Sport, fühlt sich aber nicht so an - da steht die eigentliche Tätigkeit, der Weg / das Ziel (je nachdem) im Vordergrund. Ich bilde mir ein, dass mich letztere Tätigkeiten (fast) genauso gut für meine Hobbys fit halten - mit dem entscheidenden Vorteil: dass ich dann schon meine Hobbys ausübe.:-D Von daher empfinde ich "Sport" als unproduktiv: der Gartenweg ist hinterher nicht gepflastert, das Kartoffelbeet nicht umgegraben, ich habe keine neuen Erlebnisse in der Natur gemacht,... Trotzdem mache ich manchmal(!) auch "Sport" - einfach weil es schön sein kann, den eigenen Trainingsfortschritt zu sehen und etwas Sinnfreies / Nutzloses zu tun.

Auf den (etwas überspitzten) Punkt gebracht: Hobby vs. Sport = sinnvoll vs. nutzlos oder Freiheit vs. Zwang/Plan. ;-)

Bearbeitet von sinje
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Stunden schrieb sinje:

Auf den (etwas überspitzten) Punkt gebracht: Hobby vs. Sport = sinnvoll vs. nutzlos oder Freiheit vs. Zwang/Plan. ;-)

Passt schon... ich weiß, was du meinst. Allerdings wird Systematik (Zwang/Plan... Sport) mit steigendem Alter immer entscheidender -  zu wissen, wo man den Hebel ansetzt, damit der unvermeidliche Abbau möglichst unmerklich bleibt. Und manchmal entdeckst du sogar mit Mitte 50 noch Methoden, um die Kondition relativ zum Vorjahr zu verbessern (fast immer sogar ohne zusätzlichen Zeitaufwand). Das geht aber nicht mehr so locker nach der Devise, dass jeder Weg nach Rom führt, - also jede Bewegung gut tut. Je älter du wirst, um so mehr muss der richtige Fokus her. Reichte mir vor zehn Jahren einfach viel MTB-Fahren im Wald als Vorbereitung für eine Bikpacking-Alpentour, so würde das heute nicht mehr so gut funktionieren.

Wer sich dafür bereits interessieren muss, findet vielleicht in diesem Buch von Joe Friel die passenden Anregungen. 

(Mit Sport finde ich mich also ab, weil die Hobbys dann besser funktionieren.)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ein Glück ich bin erst 49...:-D Ich werde mir deine Hinweise inkl. Literaturempfehlung zu Herzen nehmen. Denn auf Abbau und vor allem die Einschränkungen bei den Draußen-sein-Hobbys hat ja keiner Lust.;-)

Natürlich mache ich mir schon Gedanken, wie man auch reduziert viel Spaß haben kann. Da sind Wandern mit immer mehr UL und Paddeln an sich gute Hobbys, weil die Intensität fast beliebig nach unten variiert werden kann. Schubkarre nur noch halbvoll geht auch. Ob ich demnächst dann nur noch 30x30er-Gehwegplatten verlege?:shock: Also doch Sport.:-P

Bearbeitet von sinje
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Interessant finde ich diverse Studien, wonach der Abbau bis in die 70er eigentlich nur linear erfolgen müsste - so dass die Sprünge, die manche Leute an sich erfahren, laut Friel eher mit Veränderungen der Lebensweise zusammenhängen. Der Kernfehler besteht aus seiner Sicht darin, zu wenig intensiv zu trainieren, - was uns ‚Mittleren‘ aber jahrelang fast einhellig nahegelegt wurde. Legt man diesen Schalter um, passiert mitunter Erstaunliches: Man beginnt wieder, das eigene Potenzial auszuschöpfen und verbessert sich u.U. sogar erst einmal. Allerdings ist Vorsicht angeraten: Ein ärztlicher Check wäre klug, bevor man sich erstmals seit langer Zeit wieder so hart fordert.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich sehe auch einen Unterschied zwischen Sport und Tour. Beides macht mir Spass. Der Unterschied ist:

  • Sport ist Alltag. Das mache ich mehrmals pro Woche.
  • Tour ist Urlaub. Das mache ich leider nicht so oft.

Die sportliche Komponente gehoert auf Tour in jedem Fall dazu, sonst waere die Tour langweilig. Sie tritt aber irgendwie in den Hintergrund, ganz so wie von anderen hier schon beschrieben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Also ich denke, dass sich grundsätzlich so gut wie jede Tätigkeit als Sport ausüben lässt. Es kommt darauf an, was die jeweiligen Zielsetzungen bei der Ausübung der Tätigkeit sind.

Gehts bei den Zielsetzungen um Training zur Leistungsverbesserung, Wettkampf, neue Bestzeit oder Rekord aufstellen etc., würde ich die Tätigkeit als Sport bezeichnen.

Gehts darum, neue Orte kennenzulernen, Abenteuer zu erleben, Sehenswürdigkeiten oder Kultur zu erkunden etc., empfinde ich das nicht als Sport (obwohl vieles aber durchaus auch mit sportlichen Ambitionen ausgeübt werden kann).

Beides lässt sich auch miteinander kombinieren, und es gibt Überschneidungen, da sich wahrscheinlich fast alle Tätigkeiten auch mit sportlichen Ambitionen ausüben lassen.

@sinje, bzgl. Zwang/Plan, Freiheit: Auch bei Einteilungen in produktiv/unproduktiv finde ich, dass diese zu unnötigen Zwängen führen können. Die Entscheidung, was als produktiv/unproduktiv oder sinnvoll angesehen wird, ist meiner Meinung nach meistens sehr subjektiv. Natürlich gibts gewisse gesellschaftliche Normen (die auch der Veränderung unterliegen), und ich verstehe auch gut was Du meinst, aber so ganz unkommentiert stehenlassen will ich es nicht ;-). Du hast ja selbst gesagt, dass Du Deine Hobbys ausübst - und das als sinnvoll erachtest und dabei Freiheit empfindest (damit will ich sagen, dass mir die von Dir vorgenommene Einteilung als etwas sehr individuelles erscheint) ;-).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Also wenn meine Touren kein Sport sind, mache ich praktisch keinen Sport:? Den ausser meinen Touren (Wandern, Splitboard, Bike) und dem Arbeitsweg, welchen ich (leider nicht mehr so häufig) mit dem Bike zurücklege, mache ich nichts, aber auch gar nichts sportliches. Schlussendlich ja egal wie man es verpackt - was zählt ist der Inhalt. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 1 Jahr später...

Ich hab mal bisschen gegoogelt, Wikipedia und so.

Die Definitionen für Sport sind wirklich sehr komplex.

Meine Variante:

Für mich ist jede körperliche Beanspruchung, die für mich vermeidbar wäre, Sport.

Mal schauen, ob die Definition haltbar ist:

Mit dem Rad einkaufen, statt mit dem Auto. Wandern statt nichts tun. Treppensteigen statt Aufzug. Km mit dem Rad schrubben.  Gartenarbeit statt ....

Es hat also nichts mit aerober/anaerober Belastung oder Kalorienverbrauch zu tun - für mich.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 52 Minuten schrieb ThomasK:

Für mich ist jede körperliche Beanspruchung, die für mich vermeidbar wäre, Sport.

:wub: bier ausm kühlschrank holen, life-konferenz zappen, die 22 deppen laufen lassen. mann bin ich heut sportlich, da werd ich abends gut schlafen!

 

ich denke das ist für jeden anders weil jeder "sport" für sich anders sieht. für die couch-kartoffel ist zur arbeit radeln sport, für den athleten fängt sport bei 100+ km an. für den einen ists ne bergtour und für den nächsten nur ein kleiner berglauf zum entspannen.

ich definiere sport nach der abendlichen müdigkeit. wenn ich geld für meinen sport bekomme nenn ich es arbeit. müde bin ich aber dann trotzdem. ich find es nicht so wichtig was ich tue (holz machen oder laufen) sondern dass ich körperlich gefordert werde und hernach müde bin.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ein ganz eindeutiges JA!

Nicht für mich :-D,  aber dem Lesen nach für viele hier.

Schneller, höher , weiter.

Laufen, essen, schlafen.

Am 6.4.2018 um 19:32 schrieb martinfarrent:

Immer wieder scheint das Sportliche am Wandern und anderen UL-Touren in unseren Threads durch 

Stimmt, sehe ich auch so. Da heißt es - mehrmals in verschiedenen Fäden  - sinngemäß:"da bin ich im Tunnel...", " Ich bin dann so im flow...". Und fast selbstverständlich allein! Hat ja schließlich Mühe gekostet, das Equipment auf 2,495 g zu kriegen, das will man ja austesten, ob's nicht doch 3-4 km mehr am Ende des Tages nach 12 Stunden laufen bringt. Da würde ein "Mitläufer" einen ja evtl.aufhalten:shock:

Also bloß keine Rücksicht auf den, der Ultraheavy mit 5,45 kg dahinschleicht, weil er als Genusstourer die Schere nicht aus dem Kopf gekriegt hat!:evil:

Ist ja auch absolut legitim, wer daran Spaß hat, soll das gern machen. Auffällig ist hier, das fast immer ( gefühlt!) Vom "Laufen" geredet wird, seltener vom "Wandern". Ist halt Sport.

Ich denke manchmal, zugegeben etwas boshaft, " könnten dies Läufer das nicht im alten Elbtunnel machen oder so? Dann wäre für mich mehr Platz an den Stellen, die wir als "Natur" bezeichnen...:rolleyes: Sorry, sorry, ich mein' bloß, im Tunnel sein bekäme dann eine ganz neue Bedeutung...^_^

Ok, es wurde gefragt! Und wie ich schrieb: Wandern ist für mich kein Sport. Da hätte ich ja ein Ziel - und genau das will ich beim Hobby nicht. Wenn's gut läuft wie das letzte Mal aufm Teuto, dann macht's mir Spaß, doch noch weiterzugehen, weil es schade wâre, den anvisierten Übernachtungsplatz jetzt anzusteuern. Manches Mal erreiche ich den aber auch gar nicht, weil ich an einen Bach komme, dessen Steine mir geradezu zurufen:" Bau einen Damm mit uns!" Tja, dann" schaffe" ich an so einem Tag eben insgesamt nur 7km. Dafür ist's dann einfach ein schöner Tag.

Das ist Wandern für mich - schätze, ich hab mir da ein kindliches Gemüt bewahrt...:oops:

LG schwyzi

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Sport ist Mord. 8-) Ich geh einfach nur sehr gerne sehr weit zu Fuß und das am liebsten in der Natur. Ansonsten bin wohl der unsportlichste Mensch überhaupt. Meine Berührungspunkte mit Sport hatten immer mit Leistung und dem Vergleich von Leistungen zu tun. Sorry, aber davon hab ich auf Arbeit schon genug. Das brauche ich nicht in meiner knappen Freizeit.

Meine persönliche Überhölle: Vereins- und Mannschaftssport. :-o

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

beim sport zugucken tu ich schon ganz gerne, zb ultratrails, kommt man ja jeden sommer dran vorbei.

nb: ich mach sportgärtnern!

mit ca. 30 anderen sportarten hab ich schon aufgehört.

Bearbeitet von hans im glueck
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich mag beides und kann beides verstehen. Es gibt Touren bei denen es um Genießen geht  ( Landschaft, Wetter, Essen,Wandern, usw ) und es gibt Touren bei denen das Sportliche im Vordergrund steht  ( Bergtour , Höhenmeter, Strecke ). Da wird dann die physische Anstrengung zum Genuß. Das kann nicht jeder nachvollziehen! Schön kann auch eine Mischung aus beidem sein.

Gruß, Christian 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Interessanter Thread, gerade erst entdeckt..

Für mich ist ultraleichtes Fernwandern definitiv ein Sport, den man mit dem Draussensein, dem Lagerleben und dem Naturerleben kombiniert.

Die leichte Ausrüstung ermöglicht es einem schneller und weiter zu laufen, was ich gerade in den letzten Tagen auf einer Tour wieder bemerkt habe, bei Tagesetappen mit annährend 40 km. Das ultraleichte Setup ist für mich Mittel zum Zweck, um große Distanzen zurücklegen zu können. Distanzen, die man im Alltag nicht zurücklegt.

Hochsommerliche Temperaturen machen das ganze noch sportlicher... :-/

Mit konventioneller Ausrüstung wäre es genauso sportlich und wesentlich anstrengender.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Für mich ist das Wandern schon Sport, auch wenn ich mich dabei erhole. Sport muss ja nicht immer mit Qual verbunden sein. Verglichen mit einem Angler (der sein Hobby als Sport bezeichnen darf) verbrenne ich ja auf Tour auch viel mehr Kalorien. Gerade bergauf kann es körperlich ganz schön herausfordernd und sportlich werden. Dennoch bezeichne ich mich, was das Wandern angeht nicht als Sportler, dazu ist die Regelmäßigkeit bei mir nicht gegeben. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Deine Meinung

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Benutzerkonto hast, melde Dich bitte an, um mit Deinem Konto zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

Forumssponsoren









×
×
  • Neu erstellen...