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Ultraleicht Trekking

Bivy - wasserdicht oder nicht?


martinfarrent

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Am 15.9.2019 um 11:44 schrieb Mars:

Mit Bivys war ich auf dem PCT unterwegs. In der Hitzewelle von Washington Ende Juli (2018) war ich mit meinem Recon Bivy von EE hoch zufrieden. Kunststück, ist auch eher ein Mückennetz als ein Bivi. Später bin ich auf ein OR Bivi gewechselt. Ich sehe es so wie Herr Farrent: Eine gute Ausrede, um möglichst rasch an die Theke zu gelangen. Da ich höchstens verdünnten Grüntee trinke, wird es mir an Theken leider ziemlich schnell langweilig und ich will einfach möglichst viele Meilen fressen, der Rest ist mir egal. 

Nacht von Sa auf So: Übernachtet im tiefen Jura in der Westschweiz auf 1100 m. Klare Nacht, am Morgen Nebel. Aussenzelt war Klatschnass. Ja, dieses berüchtigte Papierzelt, dass angeblich bei Nässe schmilzt und ähnlich funktional  zum Trockenbleiben sein soll, wie ein Tangaslip.

Im Zelt selber alles trocken, mein Yeti Schlafsack auch. Habe den Reisverschluss am Zelt ca. 10 mal auf und zu gemacht, funktioniert sogar immer noch.   

OT: Ich finde deine Ausführungen nicht nur hier, sondern auch an anderer Stelle (und auch auf deinem Blog) extrem kryptisch. Du bringst ständig Referenzen, die man nicht versteht, selbst wenn man im Thema drin ist, und Ironie ist von ernstgemeinten Aussagen oft kaum zu unterscheiden. Ich bin mir fast sicher, dass ich nicht der einzige damit bin. Was hat dein Zelt (welches?) jetzt mit bivys zu tun?

Bearbeitet von martinfarrent
OT gesetzt, wie vom Autor beabsichtigt.
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vor 16 Minuten schrieb Medion:

Mit dem US Army Bivy Cover hatte ich nie Kondensprobleme. Mit OR Helium Bivy war der Schlafsack trotz geöffneten Biwacksacks an der Oberfläche klatschnass.

Nicht böse gemeint... aber da drängen sich die üblichen Fragen auf. Mit welchem Bivy wie oft und unter welchen Bedingungen... usw.? Bei den Bivys, die sich als wasserdicht und atmungsaktiv präsentieren, sind die Rückmeldungen der Besitzer oft anekdotisch, individuell und divers. Das bleibt nicht aus. Selbst ich als inzwischen großer Kritiker dieses Bivy-Typs hatte in manchen gute Nächte - ja, im BW-Biwaksack keine einzige wirklich schlechte. Allerdings verkaufte ich ihn wegen des hohen Gewichts. Hätte ich ihn länger gehabt und unter vielfältigeren Bedingungen eingesetzt, bin ich mir ziemlich sicher, dass er irgendwann an seine Grenzen gekommen wäre. 

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Am 15.9.2019 um 11:10 schrieb Feurio:

Und wenn man im Notfall das Tarp nicht aufspannen kann und im Regen ausharren muss hat man mit dem SF bivvy halt mal eine ungemütliche Nacht und einen stark feuchten Schlafsack, während man in einem nur wasserabweisenden Biwaksack richtig durchnässt und folglich ausgekühlt wird.

Ich kenne solche Überlegungen, da ich auch "Bivyromantiker" bin. Aber ganz ehrlich: Wie wahrscheinlich ist so ein Anwendungsfall? Sucht man sich nicht einfach eine geeignete Schlafstelle? Findet man im Zweifel nicht auch auf Fels einige Steine, mit denen man ein Tarp abspannen kann? Hat bei mir jedenfalls immer geklappt (wobei Tarp bei mir meistens eher ein Mid war (Shangri-La 2 bzw. Solomid), die sind beim Aufbau mit Steinen vermutlich noch etwas dankbarer als ein richtiges Tarp).

Ich denke man wäre in jedem Fall mit einem nicht wasserdichten Bivy und einem etwas größerem Tarp genauso leicht/leichter und vor allem in den allermeisten Fällen bequemer unterwegs. Denn wenn es regnet, macht es auch keinen Spaß, unter einem Ponchotarp zu wohnen, da ist ein etwas größeres Exemplar schon ganz angenehm. Dieser Komfortgewinn ist immer relevant, wenn das Wetter schlecht ist (oder es schlecht zu sein droht und man das Tarp sicherheitshalber aufbaut). Die zusätzliche Reserve, die du ansprichst, ist hingegen in einigen Fällen praktisch (man kann sein Wetterglück etwas mehr herausfordern), aber in den wenigsten erforderlich. Daher denke ich, dass man im Mittel mit größerem Tarp und leichterem Bivy besser fährt.

Und zu guter letzt: Wenn man nicht allzu groß ist: Warum nicht ein Gatewood Cape? Das schützt so gut vor Regen, dass ein wasserabweisender Bivy reicht und man hat gleichzeitig den Dual-Use-Effekt vom Ponchotarp.

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vor 27 Minuten schrieb Outdoorfetischist:

Ich kenne solche Überlegungen, da ich auch "Bivyromantiker" bin. Aber ganz ehrlich: Wie wahrscheinlich ist so ein Anwendungsfall?

Eben. Bei diesem Thema passiert einfach zu viel im Kopf - Rechtfertigungstheorien für den Bivy. In der Praxis sind sie fast alle hinfällig.

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vor 5 Minuten schrieb martinfarrent:

Eben. Bei diesem Thema passiert einfach zu viel im Kopf - Rechtfertigungstheorien für den Bivy. In der Praxis sind sie fast alle hinfällig.

Naja, allzu hart darf man da auch nicht sein. Wenn man durch die Nutzung eines wasserdichten Bivys mehr unter den Sternen schläft, ist das ja ne tolle Sache. Aber das kann man meistens auch durch "Schere im Kopf" erreichen - wenn einem eine Regenrestangst nicht dazu verleitet, doch das Tarp/Zelt aufzubauen.

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vor 1 Stunde schrieb Medion:

Mit OR Helium Bivy war der Schlafsack trotz geöffneten Biwacksacks an der Oberfläche klatschnass.

Der OR Helium hat sogar einen Warnhinweis darin: Erstickungsgefahr, wenn ganz geschlossen. Eines der unmöglichsten Designs, dass ich jemals gesehen habe. Es gibt eine Befestigungsmöglichkeit, um quasi den Eingangsdeckel am Zeltstange-Bogen zu befestigen, dies soll wohl für eine bessere Belüftung sorgen.

Es gibt ein Mückennetz unter dem Deckel, aber die Reisverschlüsse sind so verschachtelt, dass man es nicht schafft, diese zu ertasten. Und dann das Gewicht: 510 g. 

Für - 30 Grad gibt es auch polarmond.ch, der Sinn eines solchen Designs hat sich mir aber immer noch nicht ganz erschlossen. Bei einem Gewichts-Budget von 5 Kg(!) liegt wohl ein sehr schönes Hilleberg im Rahmen der Möglichkeiten, sowie die entsprechenden Matten und Schlafsäcke, um bei -30 nicht zu frieren.

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vor 5 Stunden schrieb Outdoorfetischist:

Ich kenne solche Überlegungen, da ich auch "Bivyromantiker" bin. Aber ganz ehrlich: Wie wahrscheinlich ist so ein Anwendungsfall? Sucht man sich nicht einfach eine geeignete Schlafstelle? Findet man im Zweifel nicht auch auf Fels einige Steine, mit denen man ein Tarp abspannen kann? Hat bei mir jedenfalls immer geklappt (wobei Tarp bei mir meistens eher ein Mid war (Shangri-La 2 bzw. Solomid), die sind beim Aufbau mit Steinen vermutlich noch etwas dankbarer als ein richtiges Tarp).

Grundsätzlich hast Du natürlich recht, dass ein größeres Tarp eh mehr Komfort bedeutet. So war ich ja bisher auch immer unterwegs (nur dann ganz ohne Bivvy). Sicher ist das "amerikanische" Bivvy mit 150 g auch leichter als der Snugpak SF bivvy mit 300 g. Aber der Unterschied für die "Reserve" ist wohlgemerkt nur 150 g, nicht wie bei den Armeeschlafsäcken 900g. Das finde ich schon auch unter UL-Gesichtspunkten vertretbar, und hilft mir auch statt der "Schere im Kopf".

Zum problemlosen Aufbau muss ich vielleicht sagen, dass ich häufig in den Alpen nächtige und hier hatte ich schon zwei Nächte, in denen mir bei Föhnsturm das Duomid um die Ohren geflogen ist. Es war mir einfach nicht möglich, die Heringe fest genug im Boden zu verankern (die Stellplätze waren auch in der Dämmerung und aus der Not geboren) und ich habe es dann die ganze Nacht lang festgehalten. Im Biwaksack hätte ich sicher eine angenehmere Nacht gehabt.

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Am 18.9.2019 um 15:40 schrieb Feurio:

Es war mir einfach nicht möglich, die Heringe fest genug im Boden zu verankern (die Stellplätze waren auch in der Dämmerung und aus der Not geboren) und ich habe es dann die ganze Nacht lang festgehalten.

OT:  Ich kenne die Problematik von den schwedischen Schären. Da ist ebenfalls Steine schleppen angesagt!
Damit so ein Steinchen was bringt, darf es schon mal etwas größer sein ... :mrgreen:

Wenn ich weiß was mich erwartet, habe ich 6 extra Schnüre dabei, die ich schnell um die Brocken schlagen kann.

VG. -wilbo-

Bearbeitet von wilbo
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vor 10 Minuten schrieb wilbo:

Wenn ich weiß was mich erwartet, habe ich 6 extra Schnüre dabei, die ich schnell um die Brocken schlagen kann.
Damit so ein Steinchen was bringt, darf es schon mal etwas größer sein ... :mrgreen:

Gut funktionieren (ggf. mit Schnur zusammen) auch diese Baumbinder aus Netzstreifen: https://www.amazon.de/Baumbinder-Baumanbinder-3tlg-Polyethylen-reißfest/dp/B079JX4HXN

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Am 18.9.2019 um 09:53 schrieb martinfarrent:

Eben. Bei diesem Thema passiert einfach zu viel im Kopf - Rechtfertigungstheorien für den Bivy. In der Praxis sind sie fast alle hinfällig.

Ich hab mittlerweile auch schon ein richtig schlechtes Gewissen weil ich ab und an doch mal ganz gerne einfach im Bivy nächtige und auch gut damit zurande komme......:mrgreen:

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vor einer Stunde schrieb Painhunter:

Brauchst du nicht. Ich liebe meinen Helium bivi! 

Nur all for one halt nicht....

Ich überlege schon mir  einen Synthetik quilt zu besorgen um aufs Kondenswasser zu scheißen.....hinlegen, rein und basta! 

Ich hab das dieses Jahr gemacht und es ist einfach genial so ein apex quilt :)

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Am Wochenende wieder mal im SF Bivvy gepennt, gab reichlich Tau bei der Wetterlage. Ich habe gemütlich und gut geschlafen unter dem Sternenzelt. Morgens aber tausende kleine Tröpfchen auf der Bivvy-Oberseite - und vermutlich ähnlich viele auf der Oberseite des Daunen-Quilts. Den zu Trocknen war bei dem guten Wetter ja kein Problem. Mit einem aus APEX wäre es sicher noch viel entspannter.

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Am 20.9.2019 um 18:47 schrieb schrenz:

Ich hab mittlerweile auch schon ein richtig schlechtes Gewissen weil ich ab und an doch mal ganz gerne einfach im Bivy nächtige und auch gut damit zurande komme......:mrgreen:

Wie sind denn deine Erfahrungen mit Kondenswasser? Bei Verwendung direkt im Regen, bei Verwendung nur mit Tau - geht es Dir ähnlich wie mir oder hast Du weniger Probleme? Wäre klasse, wenn wir hier noch was lernen können. Bei Seite 100 dieses Fadens haben wir dann @martinfarrent zum fanatischen Bivvy-Prediger bekehrt :P:-D.

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Sehr wetterabhängig  (logisch :mrgreen:), allerdings ist mein Event-bivy weit unproblematischer als seine Vorgänger.  Millet PU beschichtet war ziehmlich heikel, meine beiden Militär-Bivys (Bundeswehr von Carinthia, US Army von TNF) gingen eigentlich so halbwegs aber natürlich sackschwer und ich denke die machen viel über das große Volumen wett.

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