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Ultraleicht Trekking

Camino del Norte - Packliste, Tipps gesucht


PinkyTheTrekker

Empfohlene Beiträge

Liebe Zahnbürstenabsäger und Grammzähler,

es ist schön auf dieses Forum gestoßen zu sein.

Ich heiße Michael, bin 23 Jahre alt und finde mich mehr und mehr in der Liebe zum Wandern und selbstredend auch zur Natur wieder - jedoch mit dem Ziel, möglichst leicht (und demnach frei und mit Spaß an der Sache) unterwegs zu sein. Während meiner ersten Solowanderung (E5) 2015 musste ich mich nach 4 Tagen geschlagen geben : Mit ca. 15 -18kg auf 63kg Körpergewicht, einem Rucksack der nicht wirklich passte und völlig ugeübt, marschirte ich mit vollem (Über)elan , man könnte sagen, leicht wahnsinnig, Berg rauf und wieder runter, bis ich nach vier Tagen hartem Geballer mein Hüftgelenk nicht mehr aushielt. Die Probleme hielten auch noch viele Monate danach an, mittlerweile komm ich zwar völlig zurecht - bin seit 2einhalb Jahren passionierter Kletterer und Boulderer und habe dort auch überhaupt keine Probleme mit meiner Hüfte - doch manchmal spüre ich das Ziepen immer noch. Genau dieser Umstand macht auch einen großen Teil in meiner Motivation daher, in Richtung UL-Trekking zu gehen, neben dem Spaß der auch offensichtlich mit dem Leichtgewicht einhergeht.

Vieles habe ich hier bereits gelernt und nun ist es soweit: Meine Solowanderung steht bald an und nach langer langer Recherche und Entscheidungsfindungen habe ich nun meine Packliste online (siehe unten). Leider fehlt mir das Geld um dabei völlig am Rad zu drehen, daher ist die Liste nun wiegesagt eine Annäherung an das UL-Trekking.

Nun würde ich mich sehr geehrt fühlen, wenn ein paar UL-Spezialisten und Life-hacks-cracks mal drüber schauen könnten um mir als Neuling z.B. sagen zu können, wobezüglich ich auf jeden Fall mal nochmal drüber nachdenken sollte oder was ich für wenig Geld noch sinnvoll verbessern kann.

Kurz zur Route:

Der Küstenweg des Jakobsweges - Camino del Norte -  850km, Gelände gilt als mittel bis schwer, klassisches Atlamtikküstenklima (relativ stetig, auch im Herbst, nicht allzuheiß im Sommer, viel Wind), Dauer etwa 6 Wochen, Beginn: Anfang - Mitte September.

Ich bin auch sehr(!) interessiert an Leuten, die den Weg speziell schon gelaufen sind und demnach wertvolle Erfahrungen mit mir teilen können.

Besondere Fragen wären noch Folgende:

- Ist das Kochsystem oder das Schlafsystem für die Tour angemessen?

- Ist der Rucksack für die Liste angemessen?

- Wasserfilter: Finde diese Squeeze-Sache noch nicht ganz optimal -> gibts in der Gewichtsklasse noch ne praktischere Alternative?

- Für die Regenhose habe diese Tolle MYOG-Version gefunden (https://bit.ly/2Llmecn). Meine Regenjacke ist allerdings noch viel zu schwer --> leichte, günstige Alternative?

- Doofe Frage: Ich weiß die Dinger trägt wohl kaum einer mehr aber ich liebe Boxershorts statt den Hodenquetschern --> gibts soweit ich weiß nur aus Baumwolle --> Sinnvoll?

Ansonsten bin ich wiegesagt für alle Anregungen und kritischer Auseinandersetzung offen und freue mich auf eure Beiträge.

Hier die Liste: https://lighterpack.com/r/3ymwi3

 

Beste Grüße

Michael

 

 

 

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Moin Michael,

hier ein paar Ideen was noch geht:

  • Z-lite kürzen auf Torso Länge --> wiegt anschließend warscheinlich um die 180-200g.
  • Statt Schlafsack Quilt erwägen (günstig allerdings eher schwierig, ggf. Myog falls Zeit und Lust da ist)
  • Drybag weglassen
  • Inlet ist wahnsinnig schwer --> weglassen (falls etwas Inlet-ähnliches mit muss wegen Hütten -> Simples Rechteck aus Pertex Quantum, dürfte bei max. 100g landen, wahrscheinlich weniger)
  • Kopfkissen raus
  • Handtuch raus
  • Erste Hilfe Pack abspecken?
  • Klopapier auch besser weglassen und stattdessen etwas wie einen Azblaster (umweltfreundlicher, leichter am Ende, leave no trace)
  • Schwamm, Spüli und Tasse braucht man nicht. Generell mal über Coldsoaking oder nur kaltes Essen nachdenken?
  • Longsleeve raus, hast ja einen Fleecepulli.
  • Regenhose raus. Stattdessen besser Laufshorts und ggf. Wind-/Regenhose. Dafür dann auch die Trekkinghose weg.
  • Ersatzunterhose (Unterhose generell) braucht man nicht.
  • Block und Füller für 100g ... :D

Wenn es dann noch leichter werden soll, würde ich ein simples 3x1,5m Tarp in Halbpyramidensetup erwägen. Dann brauchst du auch nur einen Stock. Wenn du dann so viel leichter geworden bist, kann man eigentlich auch nochmal über einen kleineren Rucksack im 200-300g Bereicht nachdenken.

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vor 8 Minuten schrieb Lightlix:
  • Drybag weglassen
  • Inlet ist wahnsinnig schwer --> weglassen (falls etwas Inlet-ähnliches mit muss wegen Hütten -> Simples Rechteck aus Pertex Quantum, dürfte bei max. 100g landen, wahrscheinlich weniger)
  • Handtuch raus
  • Regenhose raus. Stattdessen besser Laufshorts und ggf. Wind-/Regenhose. Dafür dann auch die Trekkinghose weg.
  • Ersatzunterhose (Unterhose generell) braucht man nicht.

Hey Lightflix,

danke für die Tipps soweit!

Vieles war direkt hilfreich, doch das Zitierte ist noch etwas unklar:

Den Drybag dachte ich auch als Kopfkissen zu nehmen und an sich ist er auch nicht schwerer als der normale Packsack des Schlafsacks.

Das Inlet ist auch dafür gedacht, es auf die Eierschale zu legen, weil ich ungern mit nackter Haut darauf schlafe. Und da es in der Küstengegend (soweit ich aus Klimatabellen entnehmen konnte) auch gerne mal unter 10 Grad fällt, würde der Inlet den Schlaf in einer solchen Nacht wieder konfortabel machen (Schlafsack hat 11 Grad limit). Dennoch geb ich dir recht, vielleicht denke ich da an einen anderen, seide find ich wie gesagt, wenn man die HErstellung betrachtet, etwas anwidernd..

Das mit dem Handtuch find ich spannend: Wie trockne ich mich nach dem Meer-gang oder der Dusche denn ab?

Trekkinghose kann man ja kurz machen, finde das immer ganz gut, noch ne lange Version dabei zu haben, deshalb die Zip-Off. Und auf den Ponjo habe ich bereits bewusst verzichtet, daher die Frage nach der Regenbekleidung falls es mal schüttet..

Du benutzt ernsthaft keine Unterhose? Genial! :D

Den Vorschlag mit dem AZ-blast find ich klasse! Wo bekommt man denn sowas her? Da dient vermutlich auch so ne Spenderflasche aus dem Labor-bereich?

 

Liebe Grüße

Michael

 

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vor 8 Stunden schrieb PinkyTheTrekker:

Den Drybag dachte ich auch als Kopfkissen zu nehmen und an sich ist er auch nicht schwerer als der normale Packsack des Schlafsacks.

Einfach gar keinen packsack nehmen für den Schlafsack? 

vor 8 Stunden schrieb PinkyTheTrekker:

Das Inlet ist auch dafür gedacht, es auf die Eierschale zu legen, weil ich ungern mit nackter Haut darauf schlafe. Und da es in der Küstengegend (soweit ich aus Klimatabellen entnehmen konnte) auch gerne mal unter 10 Grad fällt, würde der Inlet den Schlaf in einer solchen Nacht wieder konfortabel machen (Schlafsack hat 11 Grad limit). Dennoch geb ich dir recht, vielleicht denke ich da an einen anderen, seide find ich wie gesagt, wenn man die HErstellung betrachtet, etwas anwidernd..

Jetzt verstehe ich widerrum nicht ganz was du meinst. Ich würde als Optimum vorschlagen: 167er Apex Quilt myogen und dazu einen Liner aus Pertex Quantum (Nylon, hat mit seide nichts zu tun). Damit bist du leichter und dazu noch wärmer. 

vor 8 Stunden schrieb PinkyTheTrekker:

Das mit dem Handtuch find ich spannend: Wie trockne ich mich nach dem Meer-gang oder der Dusche denn ab?

Warten oder ein anderes Kleidungsstück nehmen. Baden geht man ja nur wenns auch warm ist. Ansonsten vllt ein Buff mitnehmen, der ist auch für alles andere nützlich. 

vor 8 Stunden schrieb PinkyTheTrekker:

Trekkinghose kann man ja kurz machen, finde das immer ganz gut, noch ne lange Version dabei zu haben, deshalb die Zip-Off. Und auf den Ponjo habe ich bereits bewusst verzichtet, daher die Frage nach der Regenbekleidung falls es mal schüttet.

Die Idee ist eigentlich eher ne Laufshorts zu nehmen und auf Regenkleidung untenrum zu verzichten. Als lange Hose dann Windhose oder Lauftights.

vor 8 Stunden schrieb PinkyTheTrekker:

Den Vorschlag mit dem AZ-blast find ich klasse! Wo bekommt man denn sowas her? Da dient vermutlich auch so ne Spenderflasche aus dem Labor-bereich?

Absolut. Guck mal im Forum, hab den Link gerade nicht parat, aber das wurde hier schon ausführlich erörtert. 

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Hi,

ganz kurz, bin auf´n Sprung. Bin den Camino Frances gegangen, auf dem Norte soll es m.W.n. ähnlich sein, daher:

Kochsystem brauchst du nicht. Es gab (auf dem Frances) gefüllt alle 5km nen Laden oder ne Bar. Daher auch kein Sawyer. Zusätzlich nämlich oft auch Brunnen mit Trinkwasser (Achtung: Nicht alle, steht dann aber dran). Abends kannst du in der Herberge kochen (wenn du in einer übernachtest), oder für 10-12 EUR Überall (!) nen Pilgermenü kaufen. Gezeltet wird auf dem Weg eher weniger, Herbergen kosten im Schnitt so 12 EUR/Nacht. Wenn man dann selber kocht, kommt man günstig durch. Hab Leute getroffen die gezelten haben, geht auch, aber nicht überall.

Buen Camino!

Bearbeitet von ulkeater
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Danke Lightnix soweit, vieles hat sich nun klargestellt!

Probiere es dann mal nach meinem jetzigem Urlaub mit dem MYOG Quilt, muss mich nur an jemanden halten, der n bisschen mit der Nähmaschine umgehen kann. Mache zwar handwerklich relativ viel, aber dem Nähen kam, bis ich auf diese Subkultur stieß, bisher keine große Bedeutung zu.. :D

 

@ulkeater

Also das mit dem Wasserfilter ist gut zu wissen, dennoch habe ich mich ja bewusst für das autarge Dasein entschieden, eher ferner von den Menschen.. Also sowohl finanziell als auch ideell will ich mich lieber Abends an nem Fleckchen niederlassen und dort auch kochen etc.

 

LG

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Hallo Pinky,

 

ich hatte genau so vor mit Zelt autark zu pilgern (-> Tread ). Kann mich Christines Aussagen voll anschließen. Mit dem Zelt geht zwar, macht auf Caminos aber wirklich nicht viel Sinn. 

Einen guten Teil des Pilgerns macht das Zusammensein aus. Und den größten Teil verbringt man abends zusammen. Dort sind auch immer die schönsten Gespräche entstanden.  Ich hätte es sehr bereut, wenn ich mit dem Zelt gegangen wäre. (Habe die ganzen Campingausrüstung daheim gelassen)

Wenn würde ich überhaupt ne leichte Isomatte, Bivi und nen Campingkocher mit kleinem Topf mitnehmen um ab und zu draußen zu pennen. Wasserfilter oder so auf jeden Fall unnötig  du bist mitten in der Zivilisation. ;-) Insgesamt braucht man sehr wenig  ich hatte so 2,5kg mit und damit für mich schon die Luxusvariante  *lach*.

Den Camino (Bin letztlich den Frances gegangen, aber auf dem Norte ists aber wohl genau so) als Trekkingtour zu gehen finde ich fast „Verschwendung“. So toll ist die Landschaft da nicht gewesen. Wie oben geschrieben, macht die Pilgergemeinschaft den eigentlichen Reiz aus. Dann würde ich lieber ne andere Trekkingtour aussuchen.

 

So zumindest meine Erfahrungen. Vielleicht machst du ja andere. 

Egal wie du gehst, buen camino!

Bearbeitet von Dr.Matchbox
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Hallo Michael,

ich möchte dich ermutigen, dich nicht ganz von deinem ursprünglichen Plan abbringen zu lassen. Du hast deine eigenen Prioritäten! Vielleicht nur ein wenig anpassen.

Auf den spanischen Caminos zu zelten, ist zwar nicht notwendig (und im Prinzip verboten), aber hat ja durchaus Vorteile.

Vielleicht gefällt dir ja (wie z. B. mir) dieser "Teil-Trekking-Stil", bei dem du eben je nach Lust und Umständen mal in einer Albergue, mal im Zelt übernachtest (unbedingt "Leave No Trace"!!!). So erlebst du was aus beiden Welten und benötigst auch nur minimale Ausrüstung, da du jederzeit an Wasser, Nahrung etc. kommst. (auf meinem Blog kannst du ein paar Berichte von ähnlichen Touren lesen)

Gruß!

 

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Hallo Michael,

bin letztes Jahr den Camino del Norte gegangen.

Hatte auch Zelt usw dabei, schon nach der ersten Woche habe ich Topf und Kocher nach Hause geschickt, weil total unnötig.

Einen Wasserfilter bracht es auf dieser Strecke nicht, da es fast überall Trnkwasser gibt und vierle öffentliche Wasserhähne.

Ein Zelt dabei zu haben fand ich echt entspannt, keine Panik wegen der Herbergsplätze. Allerdings ist es auf dieser Tour nicht immer einfach einen Campplatz zu finden. Solltest du allerdings gelegentlich in den Herbergen übernachten wollen, bedenke, dass dort auch gerne kleine beißende Mitbewohner in den Betten anzutreffen sind.

Die Landschaft war meistens schön, außer das eine oder andere Industriegebiet. Der Weg ist gerade zum Ende hin sehr asphaltlastig.

Wenn es konkrete Frage gibt, gerne

LG Bea

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Vielen Dank an diese verschiedenen Antworten, werde mich wohl noch ein paar Gedanken darüber machen.. Ich werde wohl dem Rat folgen, das Schlafsystem mitzunehmen und je nach Gemütszustand zu zelten oder in der Herrberge zu übernachten. WIldcampen ist natürlich verboten, soll dort aber (einem anderen Blog zufolge) auch kein Problem darstellen, solange man sich angemessen verhält.

Für mich ist eben das Pilgern eher ein Weg zu mir (was ja auch der ureigentliche Sinn des Pilgerns bedeutet), anstatt jeden Tag in Gemeinschaft zu verbringen. Die kann gut tun, wenn man mal nicht mehr mit sich kann und Geselligkeit braucht, aber ehrlich gesagt will ich unmöglich auf mein Zelt etc. verzichten.

LG

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