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Ultraleicht Trekking

Wandern in Europa oder der Hype um den E1


German Tourist

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Ist der selbe Diskussionsmurks wie beim WHW und Konsorten. Ändert nix daran ,dass es schlichtweg meistens wunderschöne Wege sind.

OT: Wenn man unberührte Wildnis erhalten will,sollte man (im Sinne von Mensch) am besten ganz weg bleiben, also auch wir.Egal wie der Rucksack aussieht.

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vor 11 Minuten schrieb Chris2901:

Ist der selbe Diskussionsmurks wie beim WHW und Konsorten. Ändert nix daran ,dass es schlichtweg meistens wunderschöne Wege sind.

Ich kann zwar jetzt nicht nachvollziehen, was Du mit "Diskussionsmurks" meinst, aber dem zweiten Teil Deiner Aussage möchte ich widersprechen. Die beliebtesten Wege sind beileibe nicht immer die schönsten Wege - und das gilt vor allem für den von Dir genannten WHW, der über weite Strecken in Hörweite einer Autobahn entlangführt und im Vergleich zu anderen schottischen Wegen nicht sehr gut abschneidet. Und von der landschaftlichen "Schönheit" der spanischen Caminos will ich hier gar nicht erst anfangen - es gibt in Spanien Dutzende von Wegen, die durch reizvollere Natur führen als die Caminos!

vor 17 Minuten schrieb Chris2901:

OT: Wenn man unberührte Wildnis erhalten will,sollte man (im Sinne von Mensch) am besten ganz weg bleiben, also auch wir.Egal wie der Rucksack aussieht.

Sehe ich genauso - und deswegen gehe ich da auch nicht hin ...

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Diskussionsmurks bedeutet, dass die Einschätzung der Schönheit eines Wanderweges immer an der Menge der Nutzer festgemacht wird.Für Misantrophen ist so eine Einteilung sicher ok, aber als objektiver Messwert eher ungeeignet.Zu Caminos kann ich nichts sagen, da war ich noch nie ... aber wieso sollte jemand, der solche Wege nicht nur dazu nutzt, sich preiswert durch ne Wanderung zu zecken (Achtung: Ironie!), die nicht schön finden? Wenn er spirituell veranlagt ist und Menschen mag,gibt es u.U. doch wenig Schöneres?!

Bearbeitet von Chris2901
Ergänzung
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Wochenlang in Zentral-Schweden durch den Wald laufen würde ich auch nicht wollen. Bin aber auch (leider) kein Langstreckenwanderer.

Hier steht doch eigentlich auch ganz genau warum Skandinavien (hier Zentralschweden) geil ist:

Zitat

But there were two highlights, too: Every day I came across at least one lake. In summer this is perfect for swimming and I was a very clean hiker on this section! This has been an unusually hot summer but I had few water problems because of all these lakes. I guess fishing would be an option, too. To make things even better there are free shelters beside many of these lakes! And typical for Sweden there are fire places and even free fire wood is provided! I encountered very few other hikers and mostly had the shelters for myself.

Der typische Urlauber hängt halt gezielt an diesen Orten auf Campgrounds oder in einer Hütte rum und geniesst das was hier beschrieben wird. Hat halt nichts mit Langstreckenwandern zu tun.

Und hier steht warum so eine Wanderautobahn wie der Kungsleden attraktiv sein kann:

Zitat

This is your typical picturebook Scandinavian landscape and even I had plenty of "wow" moments. I can see that this is a very attractive trail for trekking beginners - IF you can afford it.

Nun gibt es aber auch für den fortgeschrittenen Wanderer Routen wo er seine "Wow" Momente haben kann, aber dabei allein sein wird. Es gibt ja nicht nur den Kungsleden. Beispiel. Es ist also für jeden was möglich.

Ein Vergleich zwischen Nord- und Ost- oder Südeuropa ist irgendwie komisch. Das Klima und die Vegetationszonen sind doch ganz anders. Im Osten war ich zwar noch nicht wandern. In Skandinavien und Island aber auch in Italien, Frankreich und Spanien (wo ich jeweils schon unterwegs war) finde ich aber jeweils sehr schöne, dabei ganz unterschiedliche Ziele.

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Zitat

I can see that this is a very attractive trail for trekking beginners - IF you can afford it.

@German Tourist: Klar... gilt aber für viele Orte, die hier besprochen werden, und für viele Ausrüstungsgegenstände erst recht. Der Kostenhinweis ist ja legitim, aber eben kein universelles Totschlagsargument (ansonsten hieß es ja: Tschüss Cuben.).
 

vor 16 Stunden schrieb SouthWest:

Ein Vergleich zwischen Nord- und Ost- oder Südeuropa ist irgendwie komisch. Das Klima und die Vegetationszonen sind doch ganz anders. Im Osten war ich zwar noch nicht wandern. In Skandinavien und Island aber auch in Italien, Frankreich und Spanien (wo ich jeweils schon unterwegs war) finde ich aber jeweils sehr schöne, dabei ganz unterschiedliche Ziele.

Völlig d'accord... obwohl, okay: Wer die üblichen Urlaubskontingente verplanen muss, stellt ja tatsächlich solche eigentlich krassen Vergleiche an. Will ich in den Norden oder in die Bruthitze oder... ? Das ist allerdings eine völlig individuelle Befindlichkeitssache und lässt sich nicht objektivieren. Und gerade weil das so glasklar ist, muss GT meines Erachtens auch nicht eigens drauf hinweisen, dass sie hier subjektiv urteilt (stilistisch netter gewesen wäre es trotzdem). Was mich vielmehr in dieser Diskussion stört, ist der Versuch einer Hierarchisierung der Reisenden nach Zielgebieten. Osteuropa? Experte - dem Zeitgeist weit voraus. Skandinavien? Plagiatstourist.

Zum Drang, den vermeintlichen Herdentieren aus dem Weg zu gehen, fällt mir aus diesem Sommer Vaison-la-Romaine ein. Es lässt sich natürlich als Touristenfalle umradeln oder umwandern oder sonstwas. Dann verpasst man aber nicht nur ein paar tausend Autotouristen, sondern auch eine der historischen und archäologischen Perlen ganz Frankreichs. Aber morgens wurde ich wiederum von einer Straßenkehrmaschine geweckt. Was denn nu? ;-) 

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vor 3 Minuten schrieb Kridde:

Was noch für (Nord-) Skandinavien spricht: Im Sommer geht die Sonne nie unter.  Man kann die Lampe also locker zuhause lassen, was jedes UL Herz höher schlagen lässt. 

Das dachte ich auch zuerst - letztendlich hat mir das aber auch ziemlich viel Probleme gebracht. Trotz Augenbinde konnte ich kaum schlafen und in diesem Jahrhundertsommer habe ich in meinem Zelt ab 4 Uhr morgens geschwitzt wie in einer Sauna - denn Schatten von Bäumen gab es natürlich im Fjäll nicht.

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vor 2 Stunden schrieb Kridde:

Was noch für (Nord-) Skandinavien spricht: Im Sommer geht die Sonne nie unter.  Man kann die Lampe also locker zuhause lassen, was jedes UL Herz höher schlagen lässt. 

OT: Oder im Gegenteil. Ich hatte einmal meine Lampe dabei (ist standardmässig auf der Liste) und ärgerte mich wahnsinnig dieses tote Gewicht 4 Wochen mit mir herumzuschleppen. :oops: Damals gab es noch nicht so schön kleine LED Dinger, um so schlimmer.

Bearbeitet von SouthWest
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Ich hab aber auch ein bisschen das Gefühl, dass der 1. Post von einigen falsch verstanden wird (oder von mir :mrgreen:). Es geht eher um die Anfängereignung bei einem Weg der plötzlich in Mode kommt (auch wenn ich von einem Hype nichts mitbekommen habe). Die Beurteilung von Skandinavien überlass ich anderen, Italien ist allerdings nach meiner Erfahrung nach auch nicht ganz einfach zu erwandern, einer Wanderlogistik gibt es kaum, beim Kennzeichnen der Wege ist auch noch Luft nach oben und Wildcampen wird tatsächlich nicht überall gern gesehen. 

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Ich hatte es glaube ich schon richtig verstanden. Es geht um den E1 als Langstrecken-Wanderziel. Warum rennen so viele dort entlang wenn es doch woanders auch toll ist.

Ich denke der Skandinavien- (und Schottland-) "Hype" hängt auch mit der allgemeinen Beliebtheit der Länder zusammen. Wenn man sich mal den Index der beliebtesten Länder (zum Beispiel Seite 11 hier)  anschaut dann sieht man eigentlich (fast) nur Länder wo man eigentlich auch gerne mal Urlaub machen würde. Vielleicht nicht immer Strand- und Ballermannurlaub, aber Kultur und Sightseeing-Urlaub. Oder eben Wanderurlaub, falls die Landschaft es hergibt. Skandinavien ist bei solchen Nation Rankings immer ganz vorne mit dabei, obwohl die Länder winzig klein und eigentlich ziemlich unbedeutend sind.

Ein Grund für die Beliebtheit Skandinaviens in Deutschland ist vielleicht auch die friedvolle (jüngere) Geschichte dieser Länder. Vielleicht auch diverse gute Kinderbücher die man gelesen hat. Und eben (im Norden) die ganz andere Landschaft (Fjell) und die grossen Flächen ohne Zivilisation.

Bearbeitet von SouthWest
Tippfehler
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vor 20 Stunden schrieb German Tourist:

 Die beliebtesten Wege sind beileibe nicht immer die schönsten Wege - und das gilt vor allem für den von Dir genannten WHW, der über weite Strecken in Hörweite einer Autobahn entlangführt

OT: Bin den WHW zweimal gelaufen ... und ... tut mir leid ... habe weder eine Autobahn gesehen noch gehört. Da muss ich wohl irgendwo den falschen Weg genommen haben :unsure:.OT: Vielleicht meinst Du aber auch diese Art "Bundesstraße" zwischen Tyndrum und dem Staircase... Allerdings war hier auch nichts groß los.

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vor 2 Stunden schrieb Jens:

OT: Bin den WHW zweimal gelaufen ... und ... tut mir leid ... habe weder eine Autobahn gesehen noch gehört. Da muss ich wohl irgendwo den falschen Weg genommen haben :unsure:.OT: Vielleicht meinst Du aber auch diese Art "Bundesstraße" zwischen Tyndrum und dem Staircase... Allerdings war hier auch nichts groß los.

Habe ich auch nicht groß in Erinnerung.Vielleicht hat @German Tourist auch einfach nur Pech gehabt.Aber wie auch  immer, ich und viele andere Wanderer mochten den Weg auch. Ich könnte mich halt nie für die amerikanischen Dinger groß begeistern ( die Dinger sind ja bei "True" ULern fast schon Religion) und dass sie verrückte Insider-Tips sein sollen, wäre mir jetzt auch neu.

 

Bearbeitet von Chris2901
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vor 4 Stunden schrieb SouthWest:

Ich hatte es glaube ich schon richtig verstanden. Es geht um den E1 als Langstrecken-Wanderziel. Warum rennen so viele dort entlang wenn es doch woanders auch toll ist.

Ich denke der Skandinavien- (und Schottland-) "Hype" hängt auch mit der allgemeinen Beliebtheit der Länder zusammen. Wenn man sich mal den Index der beliebtesten Länder (zum Beispiel Seite 11 hier)  anschaut dann sieht man eigentlich (fast) nur Länder wo man eigentlich auch gerne mal Urlaub machen würde. Vielleicht nicht immer Strand- und Ballermannurlaub, aber Kultur und Sightseeing-Urlaub. Oder eben Wanderurlaub, falls die Landschaft es hergibt. Skandinavien ist bei solchen Nation Rankings immer ganz vorne mit dabei, obwohl die Länder winzig klein und eigentlich ziemlich unbedeutend sind.

Ein Grund für die Beliebtheit Skandinaviens in Deutschland ist vielleicht auch die friedvolle (jüngere) Geschichte dieser Länder. Vielleicht auch diverse gute Kinderbücher die man gelesen hat. Und eben (im Norden) die ganz andere Landschaft (Fjell) und die grossen Flaächen ohne Zivilisation.

DIe Frage ist ja: Was will ich bei einem Wanderurlaub in diesen (oder allen anderen) Ländern erreichen? Ich möchte die Landschaft geniessen, Leute kennenlernen und mich erholen (ist ja auch ERHOLUNGSurlaub lt. Tarif ;-)). Wenn jemand das jetzt auf dem populären nördlichen Kungsleden oder dem eher unbekannten Pilgrimsleden macht, ist das doch erstmal egal.Im Gegenteil, es ist doch besser, die Touristen (das sind wir nämlich alle) in geregelten Bahnen zu haben und nicht alle wild durch die Pampa latschen zu lassen, weil sie ach so einsam und individuell naturnah unterwegs  sein wollen. Früher war ich da natürlich auch viiiiel "individueller", heute mache versuche ich für mich eine Balance aus Naturerlebnis und minimal impact zu halten.Erschreckendes Beispiel für diese tolle "Wildnis" ist der Einstieg zum Sarek im Treffpunkt Stora Sjöfallets/Padjelanta/Sarek-Eck, der aussieht (Wissenstand 2011), als ob da 4 wildgewordene Elefantenherden durchgerast wären und schön anschaulich zeigt, dass 25000 Besucher im Jahr auch Spuren hinterlassen und zwar völlig ungesteuert..Dann doch lieber nen vernünftig geplanten Weg, wo Wanderer aller Erfahrungsstufen und Ansprüche halbwegs kontrolliert geführt werden können und den Rest lässt man einfach in Ruhe. Ist auch für die Natur besser.

Bearbeitet von Chris2901
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Ich war selber an den besagten Regionen - Schottland CWT bzw. Skandinawien NKL - und mir hat's schon sehr gut gefallen. Allerdings war ich je nur ca. 400km unterwegs. Und diese Distanz hat auch gereicht, denn der ständige Sumpf und die Moskitos sind sehr unangenehm. Ich denk bei einer Weitwanderung bringt einem das doch zur Verzweiflung. Nichtsdesttrotz ist die Natur/Szenerie für mich sehr beeindruckend sodass ich gern wieder hin würde.

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vor 4 Stunden schrieb SouthWest:

Ich hatte es glaube ich schon richtig verstanden. Es geht um den E1 als Langstrecken-Wanderziel. Warum rennen so viele dort entlang wenn es doch woanders auch toll ist

vor 4 Stunden schrieb schrenz:

Es geht eher um die Anfängereignung bei einem Weg der plötzlich in Mode kommt (auch wenn ich von einem Hype nichts mitbekommen habe).

Ja, beides stimmt - denn aufgrund der Popularität von Skandinavien und damit des E1 tummeln sich dort verstärkt Wanderer,  die aufgrund ihrer Outdoorerfahrung oder ihres Budgets dort nicht besonders gut aufgehoben sind. Ich habe kurz vorm Nordkap zwei Leute getroffen, die Pilgerwägen (!) durch den Sumpf gezogen haben, weil ihr ganzes Ausrüstungsgeraffel so schwer war, dass sie es nicht tragen konnten. Die beiden hatten nur Glück, dass es so wenig geregnet hat und die Furten daher einfach waren. Aber sie wollten eben unbedingt ans Nordkap, weil es da so toll ist.

vor 7 Stunden schrieb martinfarrent:

@German Tourist Der Kostenhinweis ist ja legitim, aber eben kein universelles Totschlagsargument (ansonsten hieß es ja: Tschüss Cuben.).

Damit hast Du recht - und ich sehe die Kostenproblematik auch nicht als Totschlagsargument. Wenn Du es Dir leisten kannst - nur zu. Nur leider habe ich dort verstärkt Leute getroffen, die es sich eben nicht leisten konnten und dann entsprechend litten - oder sich einfach "umsonst" in den Hütten bedienten. Dieses Jahr ist sogar einer vom Nordkap losgewandert, der mit zwei Hunden ohne Geld nach Deutschland wollte. Weit ist er allerdings nicht gekommen ... Den Anstoß zu diesem Thread gab mir @Matze, der hier auch eine E1-Wanderung plant - mit einem (aus meiner Sicht) für Skandinavien unzureichenden Budget. Daher finde ich den Kostenhinweis schon passend. OT: im übrigen verwende ich deshalb auch keine Cuben ... ;-)

vor 8 Stunden schrieb martinfarrent:

@German Tourist Was mich vielmehr in dieser Diskussion stört, ist der Versuch einer Hierarchisierung der Reisenden nach Zielgebieten. Osteuropa? Experte - dem Zeitgeist weit voraus. Skandinavien? Plagiatstourist.

Das ist bei mir nicht der Fall: Ich persönlich liebe sogar beliebte Wandergebiete oder -wege, weil sie mir auf Langstrecke viel Planungsaufwand ersparen. Und genau wie @zeank bin ich absichtlich den Kungsleden gegangen, eben weil er so "überlaufen" ist und ich Lust auf Gesellschaft hatte. Ich war sogar schon im völlig überlaufenen Dalsland-Gebiet paddeln und fand es großartig - allerdings im Oktober .... Mir geht es viel eher um falsche Erwartungshaltungen, die u.a. aus der mangelnden Kenntnis von Alternativen stammen.

vor 4 Stunden schrieb SouthWest:

Ein Grund für die Beliebtheit Skandinaviens in Deutschland ist vielleicht auch die friedvolle (jüngere) Geschichte dieser Länder. Vielleicht auch diverse gute Kinderbücher die man gelesen hat. Und eben (im Norden) die ganz andere Landschaft (Fjell) und die grossen Flächen ohne Zivilisation.

Das genau glaube ich eben nicht!!!! Ich glaube, dass durch Werbung, Berichten in Outdoormagazinen und persönlichen Reiseberichten diese Region so "gehyped" wird, dass sich bei den meisten Wanderern das Bild von Skandinavien als ultimativer Outdoor-Destination verfestigt hat! Und da dadurch immer mehr Leute hinfahren, perpetuiert sich der ganze Trend.

vor 2 Stunden schrieb Chris2901:

Im Gegenteil, es ist doch besser, die Touristen (das sind wir nämlich alle) in geregelten Bahnen zu haben und nicht alle wild durch die Pampa latschen zu lassen, weil sie ach so einsam und individuell naturnah unterwegs  sein wollen. Früher war ich da natürlich auch viiiiel "individueller", heute mache versuche ich für mich eine Balance aus Naturerlebnis und minimal impact zu halten.Erschreckendes Beispiel für diese tolle "Wildnis" ist der Einstieg zum Sarek im Treffpunkt Stora Sjöfallets/Padjelanta/Sarek-Eck, der aussieht (Wissenstand 2011), als ob da 4 wildgewordene Elefantenherden durchgerast wären und schön anschaulich zeigt, dass 25000 Besucher im Jahr auch Spuren hinterlassen und zwar völlig ungesteuert..Dann doch lieber nen vernünftig geplanten Weg, wo Wanderer aller Erfahrungsstufen und Ansprüche halbwegs kontrolliert geführt werden können und den Rest lässt man einfach in Ruhe. Ist auch für die Natur besser.

Ich teile Deine Sicht! Aber eine andere Lösung des Problems wäre auch, wenn nicht alle Outdoorer (und solche, die es werden wollen) gesammelt nach Skandinavien reisen würden, sondern sich auch auf andere Destinationen verteilen würden - am besten welche, die ihrem Erfahrungsniveau und Budget angepasst sind ....

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Am 21.10.2018 um 21:47 schrieb German Tourist:

Aber eine andere Lösung des Problems wäre auch, wenn nicht alle Outdoorer      gesammelt nach Skandinavien reisen würden

ich dachte, outdoorer sammeln sich vor allem in outdoorforenB)

warum der e3 fürs fernwandern geeigneter ist als der e1 kann ich auch als urlaubswanderer anhand des beitrags und blog gut nachvollziehen. die themen der anschliessenden diskussion find ich spannend, die diskussion drängt an allen ecken und enden zum bezug auf "uns alle" (und weg vom fernwandern). man könnte da "soziologisch" rangehen und versuchen, die themen zu sortieren:

a) "overtourism" im wanderbereich und ökologischer impact

wir reden hier von den rändern von "overtourism", weit weg von venedig (300 touris auf 1 einwohner im zentrum) und noch nicht mal von den hotspots der randständigen tourismuspraxis des trekking, dh outdoororientierten "allgemeinen" tourismusdestinationen, wo man halt mal rausgeht. island und insbesondere laugavegur - wimmelbilder mittlerweile, skye - wimmelbilder, preikestolen (200.000 besucher im jahr = im sommer), lofoten. usw. der kungsleden in den werbenden beschreibungen der bildersammlungen im internet auf dem weg dahin. für den laugavegur gibts schon seit jahren eine studie, wie durch die vermehrte inanspruchnahme natur und weg kaputtgehen. regulierungen sind als notwendig erkannt. sapmi und fjell sind zudem besonders empfindlich für den klimawandel. erstaunlich, was "die alpen" so abkönnen (zugspitze: 1,2 mio/jahr - per zugspitzbahnen). venedigs touristen pinkeln in die ecken, so viele touris sind da, dass man keine ecken mehr ohne fotografieren kann, warum ist mein spiegelbild bäh? (mein spiegelbild find ich gar nicht bäh).

b) warum sind in schweden so viele deutsche?

weil wir alle ökos sind :-). weil im untergründigen kollektiven gedächtnis aller "nordlandfahrer", über kaiser wilhelm und wehrmacht hinaus mehr oder weniger stark, aber weit verbreitet ist, dass man dort "wildnis" und "edle wilde" findet. weil es "sicher" ist. weil in deutschen landen der wandermarkt besonders boomt und man ja wo hin muss (dav-mitgliederzahl bei 1,3 millionen, verdoppelung seit anfang der 2000er - baut der dav noch hütten und wenn nein, aus welchen guten gründen nicht?). weil man vor ort nix mehr ausgeben muss, wenn man alles essen mitnimmt und die einheimischen prima englisch sprechen. weil es auch individuell schön ist und urlaubige ent-lastung garantiert ist. weil man ab dem zweiten mal der patsche und den mücken durch urlaubsplanung aus dem weg geht bzw. sich arrangiert. weil wir alle zu billig fliegen und die bildermaschine internet die protestantische ethik ... verändert/was eigentlich?

c) warum sind auf dem e1 in italien die wege alle zugewachsen?

"weil da nur alle paar jahre ein paar deutsche langwandern". kann man im internet als antwort lesen. wird auch an der wegführung liegen. googelt man e1 und italien, poppen zahlreiche initiativen auf, die rührig am markieren sind und erfolg vermelden.

d) ist osteuropa empfehlenswert(er)?

ja, weil in osteuropa tatsächlich weniger deutsche unterwegs sind, auch da, wo es längst eine komplett entwickelte tourismus-infrastruktur für reiche gibt. weil "reich" wegen des europas der "zwei geschwindigkeiten" (zynismus) sehr relativ ist und man da noch viel neues "entdecken" kann, wenn man die entsiedelten "strukturschwachen" gebiete westeuropas "durch" hat. weil da keine 100e km fjell sind:-). weil es "unsicherer" ist. weil man so diskussionen wie "cool wäre noch stadtrandwandern in belgrad" nur an hotspots hört (aufgeschnappt diesen sommer in einer hütte am triglav). weil der öpnv wirklich billig ist und nicht nur touris im bus sitzen.

e) wie unterscheiden sich unsere touristischen praxen von diesem diskussionsmurks?

eine antwort könnte sein: "wir" bewegen uns auch mittendrin abseitig. "wir" kennen die kritik an den bildern und haben diverse strategien zum umgang damit. die wären?

beteiligt sich jemand von uns an der wegepflege / wegebau? (auch in diversen übertragenen sinnen)

sind unsere wanderbewegungen nervöse zuckungen im endstadium eines globalen kapitalismus? macht minimalismus einen unterschied?

wie unterscheidet sich weitwandern? im blog von GT lese ich -sehr gerne- was von "man kann mehr lernen als an der uni" und einem europäischen selbstverständnis durchs wandern. ich wünsche mir mehr dazu. ungarn ja nur ungern, da müsste ich neuere wertungen wegwandern.

f) gibt es einen e1 fernwanderhype?

um mal zum thema fernwandern zurückzukommen. verglichen zb mit dem AT glaube ich das nicht. vielleicht, wenn man dem e1 das label "pilgern" aufpackt. und vielleicht wg dem nordkap-hype (der sowas von langem bart hat).

Bearbeitet von hans im glueck
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OT: nä, ich bin der hans bierfreund, 56, 3 kg übergewicht, mental vegan und hab mich im vorstellungsthread vorgestellt.:cool:

g) staatliche regulierung?

wenns erst 600.000 "international visitors hiking" sind, kann man auch einen aufruf zur gesellschaftlichen kommunikation versuchen. in island wissen sie ja auch immer (-noch?), wo ihre touristen sind. und eine tourismussteuer fürs wandern würd ich auch zahlen. wie viele weitwanderer in nz? ("300.000 camino frances - 600 te araroa, 2017").

<mikro weiterreich>

Bearbeitet von hans im glueck
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vor 8 Minuten schrieb hans im glueck:

OT: nä, ich bin der hans bierfreund, 56, 3 kg übergewicht, mental vegan und hab mich im vorstellungsthread vorgestellt.:cool:

g) staatliche regulierung?

wenns erst 600.000 "international visitors hiking" sind, kann man auch einen aufruf zur gesellschaftlichen kommunikation versuchen. in island wissen sie ja auch immer (-noch?), wo ihre touristen sind. und eine tourismussteuer fürs wandern würd ich auch zahlen. wie viele weitwanderer in nz?

<mikro weiterreich>

OT: Na Gott sei Dank, dann kann ich deine Beiträge in kompakterer Form ja mal "liken" !:-D

Warum so viele Deutsche in Skandinavien unterwegs sind,ist ja ziemlich einfach erklärt :Weil sehr viele Deutsche das Glück haben,relativ viel Kohle zu verdienen und solche Reisen unternehmen zu können.Dementsprechend würde ich die Einsteigerfreundlichkeit eines Weges nicht an der Geldbörse festmachen wollen.Wenn jemand das Geld hat und nicht dafür hungern bzw, sich verschulden muss, kann er doch gerne dahin fahren,wo er will.Ausserdem gibt es da auch gaaanz viele Italiener,Franzosen,Holländer  usw. Genauso wie NZ heimlich von Israel okkupiert wurde.Also auch eine völlig sinnlose Diskussion.Island ist halt ein Sonderfall, weil da auf sehr engem Raum in sehr kurzer Zeit die geballte globale Backpacker-Holiday-Posse aufschlägt (ja auch ULer und UHler) und ihnen im wahrsten Sinne des Wortes die Insel zuscheisst! 

Ich weiss auch nicht,ob o.g. Nationen dieses komische Problem mit ihrer Identität haben wie von @hans im glueck beschrieben... .Auf jeden Fall ziemlich komisch,so ne Germanophobie...

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Am 21.10.2018 um 21:47 schrieb German Tourist:

Das genau glaube ich eben nicht!!!! Ich glaube, dass durch Werbung, Berichten in Outdoormagazinen und persönlichen Reiseberichten diese Region so "gehyped" wird, dass sich bei den meisten Wanderern das Bild von Skandinavien als ultimativer Outdoor-Destination verfestigt hat! Und da dadurch immer mehr Leute hinfahren, perpetuiert sich der ganze Trend.

Dem stimme ich zu. Wenn ich die Bilder und Berichte in Outdoor-Magazinen, oder auch im Netz über Skandinavien oder auch den anderen tollen Gebieten sehe, dann schmelze ich dahin. Selbstverständlich stehen auch die Trails wie PCT, CDT usw. auf meiner "würde -ich -auch-so-liebend-gerne-machen-Liste". Das ist schon sehr verführerisch. Irgendwie wird einem auch suggeriert, dass man das unbedingt erlebt haben muss.

Gelaufen bin ich allerdings bisher keinen dieser Trails und Skandinavien habe ich auch noch nicht bewandert. Ob ich das jemals schaffe, steht noch in den Sternen. Ist aber auch nicht schlimm, so sehr strebe ich das auch nicht an, denn Deutschland und seine Nachbarn sind sehr schön sind und haben so viel zu bieten. 

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vor 1 Stunde schrieb rentoo:

Dem stimme ich zu. Wenn ich die Bilder und Berichte in Outdoor-Magazinen, oder auch im Netz über Skandinavien oder auch den anderen tollen Gebieten sehe, dann schmelze ich dahin. Selbstverständlich stehen auch die Trails wie PCT, CDT usw. auf meiner "würde -ich -auch-so-liebend-gerne-machen-Liste". Das ist schon sehr verführerisch. Irgendwie wird einem auch suggeriert, dass man das unbedingt erlebt haben muss.

Gelaufen bin ich allerdings bisher keinen dieser Trails und Skandinavien habe ich auch noch nicht bewandert. Ob ich das jemals schaffe, steht noch in den Sternen. Ist aber auch nicht schlimm, so sehr strebe ich das auch nicht an, denn Deutschland und seine Nachbarn sind sehr schön sind und haben so viel zu bieten. 

Das sei Dir ernsthaft und von ganzem Herzen gegönnt! Was ich lächerlich finde,,ist eine Hierarchieerstellung  der Urlaubsländer und ihrer Besucher unter pseudo-objektiven Gesichtspunkten.Vor allem, weil sich die Kritisierenden zwanghaft über die Kritisierten stellen wollen.Da ist idR NULL Sachebene.Irgendwie werden Skandinavientouristen ( denen ich mich durchaus zugehörig fühle) gerne als einfallslos (wohlwollend) tituliert und Exotenländer für Superschlaue reserviert.Dabei gibt es für mich einen sehr einfachen Grund,z.B. Osteuropa nicht besuchen zu wollen: Ich mag diese Länder schlichtweg nicht.Genau wie ich in Südostasien nicht tot überm Zaun hängen möchte.Weshalb also meine Kohle da lassen? Weil es "schlauer" ist?Aber warum sollte ich das anderen missgönnen oder mir ein Urteil darüber erlauben? Hike your own hike und wenn ihr einen tollen Urlaub hattet ,umso besser.

Bearbeitet von Chris2901
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vor 48 Minuten schrieb Chris2901:

Dabei gibt es für mich einen sehr einfachen Grund,z.B. Osteuropa nicht besuchen zu wollen: Ich mag diese Länder schlichtweg nicht.

OT: Womit dein Nichtmögen auch immer zusammenhängt, meines könnte ich präzisieren: Ich möchte z.B. nach Ungarn oder Polen wegen der dort herrschenden Regime kein Geld hineintragen. (Womit ich ausdrücklich keine politische Diskussion über diese spezifischen Regierungen anzetteln möchte. Es geht mir nur um die eigentlich selbstverständliche Tatsache, dass man gute Gründe haben kann, ein Gebiet oder ein Land zu meiden.)

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