Zum Inhalt springen
Ultraleicht Trekking

Wandern in Europa oder der Hype um den E1


German Tourist

Empfohlene Beiträge

Aber politisch unverdächtig :mrgreen:

Politik in ein Trekkingforum mit reinbringen halte ich generell für sehr schwierig, wie Chris schon oben andeutet, man könnte unter dem Motto auch jeden PCT-CDT-AT Thread zerschießen, da der derzeitige dortige Monarch nunmal auch unter schweren psychischen Störungen leidet.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Minuten schrieb schrenz:

Politik in ein Trekkingforum mit reinbringen halte ich generell für sehr schwierig

Das sehe ich genauso, weswegen mich die ständigen politischen Seitenhiebe auf bestimmte Länder nerven. 

vor 4 Minuten schrieb schrenz:

... man könnte unter dem Motto auch jeden PCT-CDT-AT Thread zerschießen... 

Ja, sehe ich genauso - nur: warum macht das keiner bei Touren in den USA oder z. B. Georgien, während schon bei der Erwähnung von Ungarn ein Beißreflex einsetzt? Dann bitte mit gleichem Maß messen! 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 33 Minuten schrieb schrenz:

...Politik in ein Trekkingforum mit reinbringen halte ich generell für sehr schwierig...

Sehr schön wird gerade von Berniehh im ODS gezeigt wie er den absurden chinesischen Überwachungsapparat vorführt...

https://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php/104379-CN-700-Kilometer-durchs-Tian-Shan-Gebirge

man sollte nur Ländern aus dem Weg gehen, in denen man es gezielt auf Reisende abgesehen hat, ich denke da gerade an das Türkeierlebnis von @grenzenlos (ODS)

https://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php/82303-TR-Langzeitwanderung/page18

 

Bearbeitet von pielinen
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 20 Stunden schrieb German Tourist:

Ja, sehe ich genauso - nur: warum macht das keiner bei Touren in den USA oder z. B. Georgien, während schon bei der Erwähnung von Ungarn ein Beißreflex einsetzt? Dann bitte mit gleichem Maß messen! 

Na ja... es ist (hier im Thread) zunächst einmal nur kurz und OT und von zwei Leuten erwähnt worden, dass sie nicht so gern nach Ungarn reisen würden. Ich persönlich könnte eine solche Anmerkung bei so einigen Ländern anbringen, verzichte aber meist. Insofern hast du Recht - aber siehe unten:

 

vor 20 Stunden schrieb schrenz:

Politik in ein Trekkingforum mit reinbringen halte ich generell für sehr schwierig...

Bei der Wahl eines Reiseziels ist die politische Lage für mich mindestens ebenso wichtig wie das Wetter. Den lapidar scheinenden Vergleich setze ich ganz bewusst; denn ich spreche von einem  Faktor (auch) des persönlichen Wohlbefindens - und zwar insbesondere dort, wo sich die Menschen freiwillig rechtsradikale Regierungen* aufgehalst haben. Dann fühle ich mich unter diesen Menschen/Wählern nicht sonderlich.... nun, geborgen. (Das gilt übrigens auch für meine Lieblingsländer - so umgehe ich möglichst französische Gemeinden, in denen die Front National eine Mehrheit hat... oder esse dort nur in nordafrikanischen Restaurants usw.). 

Ich bin mir aber der Tatsache bewusst, dass andere Foristen dieses Empfinden nicht unbedingt teilen. Es lässt sich ja auch schlecht drüber diskutieren: Entweder bedrückt dich die politische Lage eines Landes oder nicht (und wenn sie dich nicht sonderlich bedrückt, bedeutet das ja noch lange nicht, dass du sie gut findest). 

In der Regel hat dieser Aspekt einer Länderdiskussion in unserem Zusammenhang also keinen sonderlichen Sinn. Aber in diesem Thread schwingt ja immer wieder die Frage mit, warum so wenige Leute nach Osteuropa reisen. Und da gehört die politische Komponente aus meiner Sicht eben doch zum Antwortspektrum. Deshalb bin ich dir ( @German Tourist ) auch nicht besonders dankbar dafür, dass du mein diesbezügliches Empfinden als Produkt eines 'Hype' abtust.

* Selbstredend rede ich von meiner eigenen Einschätzungen solcher Regierungen. Über diese selbst zu diskutieren, gehört hier tatsächlich nicht hin. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 16 Stunden schrieb sja:

Darauf bezog sich meine Irritation nicht. Das ist sicher eine interessante Diskussion, auch ob es da einen Unterschied gibt zwischen einem uns recht nahen Land und den Fernreisezielen... 

Ich hatte vielmehr das Gefühl, Skandinavienliebhaber fühlten sich leicht angepieckst..., weil jemand sagt das Land ist so populär, aber vielleicht täuschte ich mich ja auch ;-)

Da hast Du dich zumindest in meinem Fall tatsächlich getäuscht. Ich habe nichts dagegen, dass man eine gewisse Urlaubsgegend nicht mag und dort u.U. nicht hinreisen will (geht mir ja genau so) , mich nervt nur das Abwerten einzelner Wanderwege wie jetzt z.B. Kungsleden, WHW etc. aufgrund ihrer Beliebtheit. Die sind seit Jahr und Tag populär,  gepflegt und bieten landschaftlich tolle Eindrücke.Das "Bashen" ist aber beileibe kein reines Trekkingphänomen, sondern in eigentlich jedem Hobbyforum zu finden, in dem sogenannte Fachkenntnis dadurch suggeriert wird Elitarismus, Borniertheit und andere charakterliche Insuffizienzen zu pflegen (" Du musst unbedingt Harbeth-Boxen zu deiner Naim-Anlage kaufen, Canton passt da überhaupt nicht, weil nicht aus England!").Wenn man jetzt -wie hier auch geschehen- typische Landschaft und Bodenverhältnisse zum Wandern doof findet ,kann man gerne in andere Gegenden reisen und sich  dort blendend amüsieren

.Und was ich bis jetzt immer noch nicht verstanden habe: Was haben Reisekosten mit Erfahrungslevel/Einsteigertauglichkeit zu tun? Bitte um Erklärung.

Als anderes Beispiel fällt mir eine ewige Diskussion ein ,als ich 1999 in NZ war.Ich hatte mich für teuer Geld (CAVE: nicht einsteigertauglich?) auf den Milford Track gebucht und wurde dann von ein paar Schlaumeiern vollgequasselt (echt erfahrene Jungs!), dass der Milford Track ja total doof sei (weil reglementiert und so) und der Kepler Track viel toller.Also habe ich spontan beide gemacht und was soll ich sagen? Auf dem Kepler Track kam man halt nicht an den Sutherland Falls vorbei ,für mich eines der Highlights meines Urlaubs.Mann, hätte ich mich geärgert, wenn ich auf die anderen Männeken gehört hätte... (gibt es das Gelaber eigentlich immer noch?).Und jedes Mal,wenn ich auf dem südlichen Kungsleden am Predikstolen vorbeigehe, geht mir das Herz auf ( wie ganz vielen anderen Wanderern auch).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Minute schrieb Chris2901:

Und was ich bis jetzt immer noch nicht verstanden habe: Was haben Reisekosten mit Erfahrungslevel/Einsteigertauglichkeit zu tun? Bitte um Erklärung.

Das hat nichts miteinander zu tun - ich habe damit nur zwei (voneinander unabhängige) Faktoren genannt, aufgrund derer ich bestimmten Gruppen (geringes Budget, wenig Wandererfahrung) von Skandinavien als Outdoordestination abrate.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Minuten schrieb German Tourist:

Das hat nichts miteinander zu tun - ich habe damit nur zwei (voneinander unabhängige) Faktoren genannt, aufgrund derer ich bestimmten Gruppen (geringes Budget, wenig Wandererfahrung) von Skandinavien als Outdoordestination abrate.

Gut ,jetzt habe ich es verstanden.Beim Budget bin ich voll bei Dir. Ist nix für den armen Studenten, der von der Hand in den Mund leben muss. (wo ist denn jetzt hier der Tränendrüsen-Smiley?).Habe ich selbst als Azubi unangenehm in Norwegen erfahren müssen.

Allerdings widerspreche ich Dir jetzt in einem Punkt.Ich halte Skandinavien in weiten Teilen für ein perfektes Einsteigerland zum Etappenwandern. Die Wege sind meistens gut in Schuss, die Orientierung ist gut machbar (Kartenmaterial  jeglicher Art vorausgesetzt)und das Backup durch Hütten, Notfall-Telefone etc. auch absolut vernünftig.Klar,es setzt voraus, gerade beim Erfahrungsammeln ein paar Sicherheitsreserven einzubauen und vielleicht nicht im Herbst mit nem 0.51 Cuben A-Frame-Tarp ins Fjell zu rennen, aber da halte ich es für weitaus verantwortungsloser, Newbies direkt mit verhältnismässig großem organisatorischen und finanziellen Aufwand auf nen USA-long-distance-walk zu schicken.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 47 Minuten schrieb Chris2901:

mich nervt nur das Abwerten einzelner Wanderwege wie jetzt z.B. Kungsleden, WHW etc. aufgrund ihrer Beliebtheit.

Genau das ist der Punkt. Ich habe das nicht so verstanden. Für mich ist die Feststellung "der is so beliebt" keine Abwertung.

Und eine  Erklärung, "warum würde ich ihn  nicht empfehlen" eine persönliche Meinung oder Punkte dagegen aus der eigenen Erfahrung einer Person, mehr nicht!

Hier hat ja niemand geschrieben, der Kungsleden ist ein total ätzender Trail, voll uncool, da rennen sie alle hin, oh je.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Minuten schrieb sja:

Genau das ist der Punkt. Ich habe das nicht so verstanden. Für mich ist die Feststellung "der is so beliebt" keine Abwertung.

Und eine  Erklärung, "warum würde ich ihn  nicht empfehlen" eine persönliche Meinung oder Punkte dagegen aus der eigenen Erfahrung einer Person, mehr nicht!

Hier hat ja niemand geschrieben, der Kungsleden ist ein total ätzender Trail, voll uncool, da rennen sie alle hin, oh je.

Dann lies z.B. Seite 1 nochmal. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Stunde schrieb Chris2901:

Das "Bashen" ist aber beileibe kein reines Trekkingphänomen, sondern in eigentlich jedem Hobbyforum zu finden, in dem sogenannte Fachkenntnis dadurch suggeriert wird...

Motto: Das Beliebte kann nicht gut sein. Hören wir also alle auf, diesen schnöden Sauerstoff zu atmen? ;-) 
 

vor 1 Stunde schrieb Chris2901:

Als anderes Beispiel fällt mir eine ewige Diskussion ein ,als ich 1999 in NZ war.

Da musste ich innerlich lachen! Acht Jahre zuvor erklärte meine Damalige (die sich als 'Traveler' fühlte, seinerzeit Etikett der Rucksacksubkultur), dass man nach Neuseeland überhaupt nicht reisen könne, weil es ein Land für Rentnertouristen sei. Nun gut... sie war Australierin und Neuseeland aus ihrer Sicht eben das Holland der Südhemisphäre (no points for going there).  Mit demselben 'Wertungssystem' verhinderte sie während einer gemeinsamen Australienreise einen Abstecher zum Great Barrier Reef, was ich heute noch zutiefst bedauere. Es blieb bislang meine einzige Reise nach Downunder, gewissermaßen vom Exklusivitätsdrang meiner Partnerin ausgebremst (mit der Extrapointe der national verschobenen Perspektive auf 'das Besondere'). 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vielleicht hilft ein bißchen "wirtschaftsgeografie" oder "landschaftsökologie" hier zu weiteren sammlung.

ich mag statistik-grafiken. da kann man so rumsinnieren und es ist nicht schlimm, teil einer masse zu sein, die immer grösser wird.

diese grafik sagt zwar nix über trekking-tourismus aus, aber ermöglicht einen vergleich zwischen "skandinavien" und "osteuropa" (und china/usa :ph34r:).

sehr nah dran am thema ist die masterarbeit von mareike garms, Travel Motives of German Tourists in Scandinavian Wilderness (Fulufjället NP).  seite  36, bis dahin ist mir u.a. aufgefallen, dass tourismus in skandinavien überproportional am ansteigen ist, enthält eine sehr schöne karte, die auch wieder einen vergleich von "skandinavien" und "osteuropa" ermöglicht. seite 63 enthält die feststellung, dass sich da besonders viele deutsche tummeln. die ersten beschwerden über ein "crowding" kommen auf s. 106. ein paradigm shift von "serious" in richtung "hedonism" ("playful travel") wird auf s. 123 festgestellt (übrigens unabhängig von instagram). ursachen des paradigm shift bleiben ungeklärt (soziologie der hypability...). die politische psychologie der wahrnehmung von "natur" als ein grund der präferenzbildung der nationalparkbesucher nach nationen wird festgestellt, aber (leider) nicht weiter erörtert (...soziologie).

huch, in all den in der masterarbeit genannten motivationen find ich mich ja wieder.

und fahre in den urlaub aus den gleichen motiven nach osteuropa wie nach skandinavien. ich muss nur nicht immer ins fjell. fjell ist  spezifisch anstrengend zum weitwandern (patsche, mücken usw., s. GTs blog). und polen (mal so als beispiel) 2016 und 2017 war touristisch angenehmer (für mich "sicherer") als 1989 und 1991. erstaunliche feststellung, deutlicher abneigung der herrschenden politik zum trotz. die in skandinavien stärker anwachsende ansammlung von (insbesondere deutschen) outdoorern durch eine empfehlung des e3 zu zerstreuen, find ich einen netten gedanken.

OT: wortmarken wie "israel ....(das) heimlich okkupiert" und den begriff der "germanophobie" (im verwendeten präsens ein rechter kampfbegriff, google zeigt die verwendung) find ich weder nett noch witzisch.

Bearbeitet von hans im glueck
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 17 Minuten schrieb hans im glueck:

ein paradigm shift von "serious" in richtung "hedonism" ("playful travel") ...

Was ist denn serious vs. playful travel - mal von Dienstreisen abgesehen? Ist das Wandern z.B. wirklich seriöser als etwa das Schnorcheln oder die Gourmetreise? Weshalb? Weil man Land und Leute kennenlernen will? Warum denn nicht in die Großstädte fahren, statt auf die Wanderwege? (etc.) 

Darüber hinaus (ernste Frage, die ich mir schon öfter gestellt habe): Hat der 'serious traveler' eine besondere Legitimation, sich überall auf der Welt aufzuhalten? Beispiel: Als ich noch Journalist war, bereiste ich ein paar Mal Länder, die ich als Tourist boykottiert hätte. Mir ein Bild machen, eben. Aber dieses Bild dann auch weitergeben! Mir ein Bild machen - aber nur für mich selbst? Da sähe ich schon einen gewaltigen Unterschied. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Minuten schrieb martinfarrent:

serious vs. playful travel

in der zitierten arbeit anders gemeint. trozdem eine frage, die ich auch spannend finde, in der freiesten tour ist wandern für mich so was wie "draussen spielen gehen" (die berge als "playground" sind ja so alt wies "bergsteigen", aber ich wander eben).

Bearbeitet von hans im glueck
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 16 Stunden schrieb hans im glueck:

OT: wortmarken wie "israel ....(das) heimlich okkupiert" und den begriff der "germanophobie" (im verwendeten präsens ein rechter kampfbegriff, google zeigt die verwendung) find ich weder nett noch witzisch.

Naja,ich hätte das tatsächlich als Ironie kennzeichnen können,aber da Du der Einzige bist, dem das aufgefallen ist,scheint es auch so ganz gut zu funktionieren.Aber für dich explizit: IRONIE !!! ;)

Trotzdem geil, endlich wieder die "Rechts-Keule" zu lesen.:D

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 22 Stunden schrieb martinfarrent:

Darüber hinaus (ernste Frage, die ich mir schon öfter gestellt habe): Hat der 'serious traveler' eine besondere Legitimation, sich überall auf der Welt aufzuhalten? Beispiel: Als ich noch Journalist war, bereiste ich ein paar Mal Länder, die ich als Tourist boykottiert hätte. Mir ein Bild machen, eben. Aber dieses Bild dann auch weitergeben! Mir ein Bild machen - aber nur für mich selbst? Da sähe ich schon einen gewaltigen Unterschied. 

Diesen Unterschied sehe ich nicht - warum darf ich mir nicht selbst ein Bild machen? Solange ich damit nicht mich selbst bzw. andere gefährde, ist das doch ein völlig legitimer Ansatz. (Mich nerven in diesem Zusammenhang nur "Abenteuertouristen", die sich bewusst in Risikogebiete begeben und dann mit hohem finanziellen und schlimmstenfalls auch diplomatischem Aufwand gerettet werden müssen.) Dieses "sich selbst ein Bild machen" ist für mich sogar eine der Hauptmotivationen und zwar sowohl für die politische Situation in Ungarn (da wollte ich wissen, was die Ungarn selbst von Orban und seiner Politik halten) als auch für den Kungsleden (da wollte ich wissen, warum es so viele Deutsche dort hinzieht.). Ich bin einfach neugierig - und daher wandere ich auch selten einen Trail zwei Mal bzw. bereise lieber neue Regionen oder Länder als ständig wieder dahin zu fahren, wo ich schon mal war

Gerade Ungarn war in diesem Zusammenhang faszinierend - durch Gespräche mit den Einheimischen wurde mir einiges klar, was man wohl sonst mit dem üblichen Vorurteilen ganz anders interpretiert. Hier mal ein Zitat über Ungarn aus meinem früheren Ungarn-Thread:

Am 13.11.2016 um 11:57 schrieb derray:

Einige andere Reisende erzählten mir immer wieder, unabhängig von einander, von militanten Nazigruppen, die Nachts auf Patrouille gehen und die alle was gegen Wildzelter haben. Ein östereichischer Radreisender, zum Beispiel, wurde von so einer Truppe mit Hilfe von großen MagLites aus seiner Hängematte geprügelt.

Die Geschichte glaube ich gerne - nur stellt sich der Sachverhalt wahrscheinlich etwas anders dar, wenn man die Hintergründe kennt. In Ungarn gibt es nämlich die sogenannte polgarörsek (Freiwillige Hilfpolizei), die auf kommunaler Ebene zur Kriminalitätsprävention und vor allem auch zum Schutz von Naturschutzgebieten eingesetzt wird. In eine solche Patrouille bin ich auch geraten - und habe die zuerst auch für Neonazis oder illegale Bürgerwehr gehalten. Das sind aber völlig legale "Ranger", die sich darum kümmern, dass niemand die Natur vermüllt oder im Naturschutzgebiet nachts wilde Parties feiert. Daher sind die auch mit Maglites bewaffnet ... Nun hört es sich aber deutlich besser an, man wäre von bösen ungarischen "Neonazis" aus der Hängematte geprügelt worden, als zuzugeben, dass man von Rangern beim illegalen Wildcampen in einem Naturschutzgebiet erwischt worden ist ...

vor 5 Minuten schrieb martinfarrent:

Gibt es hier jemanden, der mit der Puszta landschaftlich was anfangen kann? (Ernstgemeinte Frage!)

Ja, ich!!!! Und zwar aus folgender, ebenfalls völlig ernstgemeinter Perspektive: Wenn Du wie schon mal quasi einmal um die Welt gewandert bist und dabei so ziemlich alles klassischen und wunderschönen Wandergebiete abgegrast hast, dann kommt irgendwann mal der Punkt, an dem jeder Berg ziemlich ähnlich aussieht. Ich bin nach wie vor gerne in spektakulärer Natur, aber der besondere Reiz daran, hat sich bei mir schon sehr früh gelegt. Viel interessanter ist es für mich, unterschiedliche Landschaftsformen und einzigartige Ökosystem zu sehen. So war ich auch von den Sümpfen Floridas begeistert, die alle anderen US-Wanderer für langweilig halten. Ich bin letztes Jahr auch zwei Wochen durch die Puszta gewandert (leider im Hochsommer.....) . War zwar sicherlich kein Highlight, aber ich fand es dort auch mal interessant. Wobei ich noch kurz darauf hinweisen möchte, dass der von mir vielgepriesene ungarische Kektura nicht durch die Puszta, sondern durch das ungarische Mittelgebirge verläuft .... ;.)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Stunden schrieb German Tourist:

Diesen Unterschied sehe ich nicht - warum darf ich mir nicht selbst ein Bild machen? ...Dieses "sich selbst ein Bild machen" ist für mich sogar eine der Hauptmotivationen und zwar sowohl für die politische Situation in Ungarn (da wollte ich wissen, was die Ungarn selbst von Orban und seiner Politik halten) als auch für den Kungsleden (da wollte ich wissen, warum es so viele Deutsche dort hinzieht.).

OT: Ich bin da echt unschlüssig. Einerseits bin ich (längst kein Journalist mehr) durch meinen früheren Beruf gewohnt, diesen Anspruch zu haben. Andererseits: Wer bin ich schon... ganz alleine und ohne Berichterstattungsabsicht? Konkret denke ich z.B. an Südafrika in den 70ern/80ern - da waren sich ja 'alle' (und auch ich) einig, dass man den Apartheidsstaat boykottierte. Dass sich damit ein Strandurlaub verbot, ist ja klar. Aber ein 'Selbstaufklärungsurlaub' in den Städten und auf dem platten Land? Das bleibt zumindest für mich noch heute eine schwierige Frage (wobei wir die Variablen hier nicht einmal alle besprochen haben - und vielleicht auch nicht sollten). Was hätte ich damals schon Konstruktives leisten können, so als Privatreisender?

Und was die Einheimischen selbst von politischen Entwicklungen halten? Das kann nicht immer relativierend herhalten. Was in den USA weiße Südstaatler zum Rassismus bewegt, mag ja interessant sein... entlastet sie aber nicht und beschönigt auch nichts. Aber das meinst du möglicherweise auch nicht, wenn du davon redest, den Leuten zuzuhören.

 

vor 5 Stunden schrieb German Tourist:

Ja, ich!!!! Und zwar aus folgender, ebenfalls völlig ernstgemeinter Perspektive: Wenn Du wie schon mal quasi einmal um die Welt gewandert bist und dabei so ziemlich alles klassischen und wunderschönen Wandergebiete abgegrast hast, dann kommt irgendwann mal der Punkt, an dem jeder Berg ziemlich ähnlich aussieht. Ich bin nach wie vor gerne in spektakulärer Natur, aber der besondere Reiz daran, hat sich bei mir schon sehr früh gelegt. 

Das ist die Perspektive, die ich an deiner Stelle sicherlich auch irgendwann hätte. Insofern volles Verständnis. Aber ich gerate als klassischer 'Sechswochenimjahrtyp' sowieso nicht in die Lage, es so wie du empfinden zu können. Ich habe vor ein paar Posts meine australische Ex erwähnt, die auch kürzere Urlaube in reiner Entdeckungsabsicht liebte... und mit der ich z.B. die besagte Puszta besuchte, ebenso einige osteuropäische Großstädte in den letzten Tagen des untergehenden Sowjetkommunismus. Ich bildete mir damals ein, so ungefähr wie sie zu empfinden. Aber in der Rückschau erkenne ich: In der ziemlichen Einöde reizten mich eigentlich nur die 'creature comforts' am Abend. Den Rest absolvierte ich wie ein Kofferträger. :-) 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Christine,

Auch ich war diesen Sommer wiedermal auf dem E1 unterwegs. Mehr oder weniger kann man sagen, denn dieses Jahr stand für mich der Abschitt zwischen Trondheim (Treffen mit E1 in Ferslia)  und Hemavan auf dem Plan. Das sind so die Distanzen, die mein Urlaub zulässt.

Das ist ja quasi die "Lücke" des E1.

Gestartet bin ich 2014 in Pforzheim, dann den E1 weiter bis Lübeck. Danach weiter über die dänischen Inseln frei Schnauze in Richtung Göteborg, Oslo und im letzten Jahr dann auf dem Olavsweg von Oslo nach Trondheim.

Ich finde nicht, dass der E1 in irgend ein Form überlaufen wäre. Insgesamt habe ich, denke ich, seit Pforzheim keine 10 Leute getroffen, die den E1 gelaufen sind. In diesem Jahr hatte ich gerademal Kontakt zu 3 Wanderern (Michael, Einar und Knut) die ebenfalls auf der selben Strecke unterwegs waren. Einar allerdings im Rahmen von NPL, Knut war 10 Wochen zwischen Göteborg und Trondheim unterwegs (u.A. südlicher Kungsleden). Nur Michael war auch auf dem E1 unterwegs.

Da der E1 sich an andere (regionale) Wanderwege anhängt (in Deutschland z.B. Westweg/Eggeweg/Rothaarsteig/Heidschnuckenweg) ist die Frequenz doch stark abhängig von der Popularität dieser regionalen Wanderwege.

Mit ist bewusst das ich im nächsten Jahr (nördlicher Kungsleden steht als nächste Etappe an) natürlich auf mehr Leute treffen werde.

Danach wirds aber wohl wieder ne einsame Sache.

Mir hat es auf jeden Fall super viel Spass gemacht in diesem Jahr. Es war eine fantastische Landschaft, einsam und wild. Aber alleine und ohne GPS-Notsender war das ein großes Risiko. Bin zweimal gestürzt (in ziemlich alpinem Gelände) und hatte wirklich Glück. Es gab einige Situationen auf der Strecke, wo ich mir so ein Ding gewünscht hätte. Insbesondere auf dem Abschnitt nach Gressamoen und zwischen Nordli und Skorovatn.

Bin gerade dabei die Tour dieses Jahr auf YT bissl aufzuarbeiten.

Viele Grüße

Markus

YT: https://www.youtube.com/channel/UCC21WM1PrftLbCsY7nuv4CA

PS: Ich hatte vor Hattfjelldal das selbe Problem mit der Brücke !

Aber ich hatte ein riesen Glück. Ein Bauer (dem gehört auch das alte Sägewerk mit den Kanistern die überall verstreut lagen (Sauerei) hat mich mit seinem Ruderboot übergesetzt.

Der hatte mich gesehen und auf die Brücke hingewiesen. 5 Mintuten vorher oder hinterher hätte ich ihn nicht getroffen und mir wäre es 100% ergangen wie Dir.

Bearbeitet von Fernwanderer
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Stunden schrieb German Tourist:

...man wäre von bösen ungarischen "Neonazis" aus der Hängematte geprügelt worden...

OT: Nur um das kurz klar zu stellen: Das mit den Neonazis hab ich nicht blind geglaubt. Ich habe es selbst gesehen: Auf slowakischer Seite der Donau haben einiger der Jungs Luftgewehrschießübungen gemacht und mich mit dem "Ping, Ping" geweckt. Die hatten entsprechende T-Shirts an mit Schriftzügen und Zeichen, die sie eindeutig als Neonazis identifizieren.

mfg
der Ray

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 20 Stunden schrieb German Tourist:

In eine solche Patrouille bin ich auch geraten - und habe die zuerst auch für Neonazis oder illegale Bürgerwehr gehalten.

das ist mir zu einfach bzw. zu kompliziert: wenns mir um urlaub (ja, ein anzweifelbares konzept) und wandern geht, ist dieses beispiel ein soziales panorama am wegesrand, was drüber ist. ich geh ja nicht aus politischen gründen wandern. bin ich länger unterwegs (lange her, bevor ich zeit in "urlaub" und "?" einteilte) kann das anders sein (neugier, eindruck vom land kriegen usw.) und "unangenehme begleiterscheinungen" können vorkommen (wurde beschossen, verprügelt, bin im knast gelandet, wo mir erst mal eine lebenslängliche perspektive verkündet wurde usw.). die neugier nach dem eigenen eindruck find ich selbstverständlich und niemand braucht mich dafür auf dienstreise schicken. auch landschaftformen find ich interessant und in den sümpfen floridas [edit oops: louisianas, in florida war ich nur ganz kurz] bin ich auch sehr gerne rumspaziert. bezüglich ungarn denke ich, dass ich mit problemen rechnen müsste. obdachlosigkeit ist grade straftatbestand geworden, noch eine der allgemein "harmloseren" verschiebungen, und man müsste neu austesten, ob man sich überhaupt trekkig wandernd bewegen kann. man kann viel wegwandern an vorabinfos, in polen, tschechien und der slowakei ging das für mich in den letzten jahren, wobei ich zu den wahrgenommenen "sozialen panoramen" dies und das sagen könnte.

OT: die missglückte ironie war nicht als persönlicher angriff gemeint. man macht sich damit googelbar in einem zusammenhang, in dem man gar nicht stehen möchte. ich wollte darauf hinweisen, dass es rechtsradikale gibt, die sich als wanderer ("waldgänger") präsentieren und für sich in interviews ein wanderbund-netzwerk als biografischen berührerungspunkt öffentlich darstellen (spiegel 44/2018, name plus wanderbund googeln), sie wollen damit wirken, iron-ish, nix ironisch.   

Bearbeitet von hans im glueck
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 8 Stunden schrieb hans im glueck:

die neugier nach dem eigenen eindruck find ich selbstverständlich und niemand braucht mich dafür auf dienstreise schicken.

Einerseits verständlich und andererseits... zu 90% wurde gerade in den Härtefällen nur das bestätigt, was ich sowieso den Medien entnehmen bzw. einfach ahnen konnte. Der Krieg (Kroatien, damals) verändert die Menschen zum Schlechteren. Eine verbarrikadierte Grenze oder Parkverbot wegen Autobombengefahr (Nordirland) machen Angst. Und so weiter. Muss ich da hin, mir das zum fünften, zehnten oder zwanzigsten Mal vor Augen führen? Ich persönlich finde für mich die Antwort: Nein... und käme mir mitunter auch als Voyeur vor (was von niemandem als Angriff empfunden werden soll, weil eine rein persönliche Empfindung... teilweise in Abgrenzung von besagter Ex).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 10 Stunden schrieb hans im glueck:

wenns mir um urlaub (ja, ein anzweifelbares konzept) und wandern geht, ist dieses beispiel ein soziales panorama am wegesrand, was drüber ist. ich geh ja nicht aus politischen gründen wandern. bin ich länger unterwegs (lange her, bevor ich zeit in "urlaub" und "?" einteilte) kann das anders sein (neugier, eindruck vom land kriegen usw.) und "unangenehme begleiterscheinungen" können vorkommen

Ich denke, das ist ein extrem wichtiger Aspekt: Die meisten werden an eine "Urlaubs-"wanderung eine andere Erwartungshaltung haben als an eine Langstreckentour. Beim "Urlaub" will man eher raus in die Natur, will eine spektakuläre Landschaftskulisse und möglichst wenig Zivilisation, um sich zu "erholen". Bei einer Langstreckenwanderung kommen andere Aspekte dazu, wie das "soziale Panorama". Mir persönlich ist das soziale Panorama mittlerweile fast genauso wichtig wie die Landschaft - und daher ist es für mich einer der großen Negativpunkte meiner Wanderung durch Norwegen, dass ich vor lauter Natur vom Land kaum etwas mitgekriegt habe. Mir fehlte der kulturelle und "soziopolitische" Aspekt, die Begegnung mit Einheimischen, die Einblicke in Kultur und Geschichte. Für mich sind genau das die Erlebnisse, die sich mir einbrennen, während die Landschaftseindrücke im Laufe der Jahre immer mehr verblassen bzw. ineinander fließen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Du hättest nur kurz auf die Karte schauen müssen um zu sehen, dass da keine Dörfer sind. Gehört vielleicht auch zum "sozialen Panorama" in Skandinavien. Man kann ja gerne seine Meinung kundtun, was einem gefällt und was nicht, aber  woher der Drang, anderen auf Basis der eigenen Kriterien irgendwas madig machen zu wollen. Bzw. vor allem den "Anfängern" (auf mich, Projekt abgeschlossen, sollte man hören). Weil man ein paar getroffen hat, die dies und das in den Augen der professionellen Thruhikerin verkehrt gemacht haben - und ganz tragisch, es am Ende nicht durchgezogen? So selten kommt das doch eigentlich nicht vor, dass irgendwas anders läuft. So what. Klar, der "richtige "Thruhiker zieht es immer irgendwie durch, dem passiert das nicht (dieser Martin, der sich auf deiner experienced Ebene bewegt, ist auch nicht sofort angekommen, aber jetzt macht er es wohl richtig).

PS. gerade Landschaft ist in Norwegen auffallend Teil der "Soziopolitik" (anderswo natürlich auch, man denke an US-Trails - es fällt zumindest mir aber in Skandinavien mehr auf, weil damit mehr "Kultur" verbunden ist oder so - ich kratze da wirklich nur an der Oberfläche und kenn mich nicht aus, ich fand das im Dovrefjell sehr einleuchtend... Dazu all die Trollgeschichten, die Skination, was weiß ich. Man latscht halt nicht unbedingt an einer hingestellten Sehenswürdigkeit vorbei).

Bearbeitet von Kokanee
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 12 Stunden schrieb German Tourist:

... dass ich vor lauter Natur vom Land kaum etwas mitgekriegt habe. Mir fehlte der kulturelle und "soziopolitische" Aspekt, die Begegnung mit Einheimischen, die Einblicke in Kultur und Geschichte. Für mich sind genau das die Erlebnisse, die sich mir einbrennen, während die Landschaftseindrücke im Laufe der Jahre immer mehr verblassen bzw. ineinander fließen.

OT: Ein Grund, warum ich die höhere Geschwindigkeit des Bikepacking schätze. Die beiden Anliegen lassen sich damit besser verbinden.
 

Ich spräche aber auch gern mal - vielleicht in einem anderen Thread - über die Grenzen dieser Begegnungen. Ich habe ja früher manchmal versucht, 'ganz tief' in Örtlichkeiten einzudringen, und musste irgendwann erkennen, dass ich es meist nur mit speziellen Gruppen zu tun hatte: Höhergebildete (mit guten Englischkenntnissen), Kneipenfreudige, Pensionsbesitzer usw. - oftmals auch Zugezogene aus Städten. Wo trifft man die Familie aus dem Supermarkt?

Grundsätzlich ist der Einblick in die Geschichte beim Reisen oft leichter als der in die Gegenwart. ;-) 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Deine Meinung

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Benutzerkonto hast, melde Dich bitte an, um mit Deinem Konto zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...