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Ultraleicht Trekking

Via Francigena Magna (Sizilien) 7-9 Tage


zafas

Empfohlene Beiträge

Hallo,

auf Sizilien ist in letzter Zeit ein neuer Wanderweg zwischen Palermo und Agrigento entstanden. Viel findet man bei Google leider nicht. Ich habe ihn vor Anfang Januar zu laufen mit meinem Zelt. Zufällig schonmal jemand davon gehört bzw gar selbst gelaufen?

Wetter in Sizilien Anfang Januar sollte die 0 Grad ja nicht unterschreiten. 

Freu mich über eure Infos bzw. dann werde ich euch drüber berichten.

Gruß Zafas

Bearbeitet von SouthWest
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  • 8 Monate später...

Hallo,

ich berichte doch mal was kurzes zu diesem Weg. Er ist immer mehr im kommen und jährlich laufen mehr Leute von Palermo nach Agrigento.Man findet wenn man möchte alle 20-30km Unterkünfte, jedoch gibt es keine Verpflegung zwischen den Dörfern. Insbesondere im Sommer sollte man hier auf sein Wasser achten. Unterkünfte sollte man am besten telefonisch informieren 2-3 Tage vorher, denn dies ist kein Jakobsweg. Teilweise schläft man bei den Leuten Zuhause :). Sehr familiär!

Wildzelten ging zumindestens im Winter ohne Probleme. Apropos Winter- Flüsse wo keine sein sollten, überall Matsch,da man teils über normale Felder läuft also nur bedingt zu empfehlen. Am schönsten wahrscheinlich im Frühling/Herbst. Man sollte etwas italienisch können, da die Leute vor Ort nur bedingt Englisch sprechen.

Sonst ist er relativ leicht zu begehen, einige Höhen aber nichts großes und sehr sehr nette Leute mit noch viel besserem Essen! Auf nach Sizilien :)

 

Zafas

Bearbeitet von zafas
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  • 3 Jahre später...
Am 5.9.2019 um 11:18 schrieb zafas:

Wildzelten ging zumindestens im Winter ohne Probleme.

@zafas

Ich möchte im April 2023 auf der Via Francigena Fabaria unterwegs sein. Denkst du, dass Wildzelten dort auch einfach ist? Auf dem Satellitenbild sieht's nach viel Landwirtschaft, offenen Flächen und verstreuten Gehöften aus.
Und hat's in den Dörfern wohl Brunnen o.ä.?

Danke& Gruss,

the EL

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Am 20.10.2022 um 09:38 schrieb the EL:

@zafas

Ich möchte im April 2023 auf der Via Francigena Fabaria unterwegs sein. Denkst du, dass Wildzelten dort auch einfach ist? Auf dem Satellitenbild sieht's nach viel Landwirtschaft, offenen Flächen und verstreuten Gehöften aus.
Und hat's in den Dörfern wohl Brunnen o.ä.?

Danke& Gruss,

the EL

Da ich demnächst auf dem Sentiero Italia auf Sizilien unterwegs sein werde, kann ich dann was zur Lage bezüglich dem Wildzelten berichten. 

Bezüglich Wasser: Grundsätze gibt es in Italien in jedem Dorf mind. einen öffentlichen Brunnen oder Wasserhahn. 

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  • 1 Monat später...

Nun kann ich mich zurückmelden: 

Die Wasserversorgung in Sizilien war völlig problemlos. In fast jedem noch so kleinen Dorf gab es einen öffentlichen  Brunnen oder Wasserhahn. Wenn es mal keinen gab, dann kann man sein Wasser in einer Bar auffüllen lassen. Die haben auf während der Siesta geöffnet. Wenn es der eigene Zeitplan zulässt, kann man da auch gut eine Pause einlegen und sich ein kaltes oder warmes Getränk gönnen. 

Das Wildzelten fand ich auf Sizilien im Vergleich zum ital. Festland schwieriger. Es gibt weniger Wälder, aber umso mehr Acker- und Weideflächen sowie Dörfer. Diese sind auch nicht völlig einsam, sondern in der Nähe befinden Bauernhäuser. Nicht alle sind bewohnt, man weiß es nur vorher nicht. Im Osten habe ich leichter einen einsamen Zeltplatz gefunden, im Westen bin ich öfters mal auf Unterkünfte umgestiegen, da es schon auf der Karte schwierig aussah. Die Planung der Plätze für die Nacht wird durch die lange Siesta der Geschäfte (von 13:30 - 16 oder 17 Uhr) erschwert. Je nach Jahreszeit hat dies einen großen Einfluss. Allerdings bin ich nicht den Via Francigena Magna, sondern den Sentiero Italia gelaufen, der von Messina nach Trapani führt. 

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  • 2 Monate später...
Am 20.10.2022 um 09:38 schrieb the EL:

@zafas

Ich möchte im April 2023 auf der Via Francigena Fabaria unterwegs sein. Denkst du, dass Wildzelten dort auch einfach ist? Auf dem Satellitenbild sieht's nach viel Landwirtschaft, offenen Flächen und verstreuten Gehöften aus.
Und hat's in den Dörfern wohl Brunnen o.ä.?

Danke& Gruss,

the EL

Hast du vielleicht von den Franziskuswegen auf Sizilien GPX Dateien gefunden?

"Magna via Francigena", Via Francigena Fabaria" und "Via Francigena Mazarense"

Hab die GPX gefunden: 

https://de.wikiloc.com/routen-wandern/magna-via-francigena-traccia-completa-60479481

https://de.wikiloc.com/routen-wandern/via-francigena-fabaria-traccia-completa-70263966

https://de.wikiloc.com/routen-wandern/via-francigena-mazarese-traccia-completa-72793285

 

Durch den Norden Siziliens geht dann eh der SI, welcher gut dokumentiert ist.

Gruss,

Michael

Bearbeitet von Patxi
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  • 1 Monat später...
  • 3 Wochen später...

So, ich bin zurück von meiner Reise: Samstag, 8. April, bis Freitag, 14. April 2023. Von Agrigento bis Sante Cristina Gela, also entgegen der klassischen Richtung.

 

Hier ein paar Stichworte:

  • An-/Abreise: Wir sind von Bern (ab ca. 13:30) mit dem Nachtzug Rom->Palermo und dann weiter nach Agrigento (an ca. 15:30) angereist. Das geht gut, bequem und günstig. Ich hatte im Nachtzug eine Einzelkabine für nicht mal 80 Euro.
    Rückreise war mit Fähre Palermo->Genua in einer 4er-Kabine für ca. 90 Euro/Person. Eigentlich auch bequem, aber die GNC-Fähre hatte 4h Verspätung, so dass wir erst um 02:00 statt 23:00 einchecken und um 02:00 statt 20:00 auschecken konnten.
  • Wetter: meistens irgendwo zwischen 15 und 20° C, ziemlich windig. Ideales Tshirt/kurze Hosen - Wanderwetter. Die Nächte waren frisch, zwischen 5° und 10°C, immer noch windig. Darum haben wir nur 1* draussen geschlafen. Nur 1* kurz Regen
  • Wasser: auf den den Etappen nahe des Meers hatte es praktisch keine Brunnen oder Bäche, aus den ich Wasser trinken würde, sogar wenn ich das filtern würde. Viele Brunnen waren abgeschaltet. Das mag in anderen Jahreszeiten anders sein. In den Dörfern findet sich meistens ein Laden o.ä. um die Flaschen aufzufüllen, aber bisserl vorausplanen ist nötig. In den höher gelegenen Regionen laufen mehr Brunnen und auch die Bäche haben Wasser, das einen guten Eindruck auf mich machte.
  • Markierung/Weg: Der Weg ist technisch einfach, Trailrunner reichen. Bei Regen kann's allenfalls schlammig/rutschig werden. Die Markierung ist ausreichend, aber eine Karte war nötig. Die Abzweigungen sind oft unauffällig. Abkürzungen/querfeldein ist nicht so einfach, da sich Wege verlieren, Stacheldrahtzäune und dichtes Gestrüpp häufig sind.
    Geschätzt 40% des Weges sind Teerstrassen, immerhin mit wenig Verkehr.
  • Unterkünfte: Zu dieser Zeit waren sie einfach zu finden. Wir sind so weit gelaufen wie wir wollten und haben dann online geschaut und mit den Leuten gesprochen. Irgendwas ging immer, nur 1* mussten wir 2h weiter bis zum nächsten Dorf. Preis war meistens zwischen 20 und 30 Euro / Person für 3er-Zimmer. Nicht alle Zimmer sind geheizt, aber mit den Schlafsäcken ging's gut.
  • Essen: In vielen Dörfern hat's ein kleines Geschäft, Pasta u.ä. gibt's immer. Öffnungszeiten sind nicht immer korrekt auf google maps. Ich denke mit 1 Reservemahlzeit ist man auf der sicheren Seite. In Bistros, Tabaccis u.ä. kann man notfalls auch mal ein paar Gebäckstücke einwerfen. 
    Irgendein Restaurant, Osteria findet sich auch meistens, allerdings öffnen manche erst abends. Das Essen war immer lecker und abgesehen von Agrigento immer günstig.
  • Leute: Ich war schon einige Male in Italien unterwegs und war überrascht, wie freundlich und interessiert die Menschen im sizilianischen Hinterland waren. Oft hielten Autos an um zu fragen was wir machen etc. Mindestens ein paar Brocken Italienisch sollte man schon können.
  • Zeltplätze: Nicht ganz einfach, da das Gelände meistens offen und dementsprechend windig ist. Wald gibt's nur abschnittsweise. Windgeschützte, zivilisationsferne, aussichtsreiche und mit Wasser in der Nähe Plätze sind sehr rar, irgendwo muss man Abstriche machen. Beim Parco di Sicani hat es einen sehr schönen Park mit Wasser, wo man gut übernachten kann. Kurz nach Castronovo di Sicilia hat's Steinhütten, die man wohl auch benutzen dürfte (vgl. Foto).

 

Falls es Fragen gibt, werde ich versuchen, sie zu beantworten. Allerdings bin ich nicht so oft hier unterwegs.

IMG_20230411_093456.jpg

IMG_20230411_093440.jpg

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vor 8 Stunden schrieb Robert Klink:

Vielen Dank für den Bericht! Hört sich wirklich spannend an. Wie sah es denn dort mit der Campingplatz Infrastruktur aus? Hätte man die Möglichkeit nahe des Trails auch ab und zu auf offiziellen Plätzen zu übernachten oder ist es einfach zu wenig touristisch dort dafür?

Ich habe auch keine Campingplätze gesehen. 
Ich war früher mal in Sizilien im Oktober, da war's auch schwierig Campingplätze zu finden. Ich vermute dass es solche vor allem in den Bade-Regionen gibt.

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Am 21.10.2022 um 13:00 schrieb Mia im Zelt:

Bezüglich Wasser: Grundsätze gibt es in Italien in jedem Dorf mind. einen öffentlichen Brunnen oder Wasserhahn. 

Nein. Kann ich so nicht bestätigen. In den Bergen und Bergortschaften ja. Im Süden Siziliens, an der Küste und Küstennähe waren für mich auch ungewohnt keine Wasserhähne oder ähnliches. Und wenn, dann trotz Jahreszeit (März) nicht funktionierend. Teilweise sogar halb abmontiert.

In den Bergen auf dem SI fließt jetzt im März April viel zu viel Wasser. So dass wir oben schon beschrieben, der Boden nicht schnell aufsaugt. Bäche, kleine Teiche, mud pools, überflutete Wege, etc etc überall.

Feldwege kann ich bestätigen werden sofort weich. Marsch. Viel Lehm. Bleibt am Altra Schuh pappen wie Sau. Kannst fast nicht mehr gehen und rutschig in dem Schuh ohne Ende 

Es gab Tage, da war ich froh wenn ich in die ersten Wasserlöcher in das eiskalte Wasser gestiegen bin. Und dann durch alle weiteren einfach durch gelaufen bin. Ansonsten wirst du nicht fertig und kommst nicht weiter.

Das dumme ist, dass der Weg fast immer durch Stacheldraht und/oder Maschendrahtzaun umgeben ist und dann noch mit stachelig wuchernden Pflanzen. Bleibst ständig hängen wenn du ausweichen willst.

 

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Am 17.4.2023 um 11:40 schrieb Robert Klink:

Vielen Dank für den Bericht! Hört sich wirklich spannend an. Wie sah es denn dort mit der Campingplatz Infrastruktur aus? Hätte man die Möglichkeit nahe des Trails auch ab und zu auf offiziellen Plätzen zu übernachten oder ist es einfach zu wenig touristisch dort dafür?

Kann ich Mia bestätigen. Auch auf den Via Fracigene ist fast kein Camping. Wobei am Meer evtl. 

Habe ich gar nicht so drauf geachtet, den in März April war jetzt eigentlich alles geschlossen.

 

Bilder ansich sieht man auch auf pinguin von meiner Reise gerade.

Da sind Teile von Via Fracigena und SentieroItalia.

https://findpenguins.com/2hpz4aupgtvq9

 

 

Bearbeitet von Patxi
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  • 2 Monate später...
Am 20.4.2023 um 12:41 schrieb Patxi:

Nein. Kann ich so nicht bestätigen. In den Bergen und Bergortschaften ja. Im Süden Siziliens, an der Küste und Küstennähe waren für mich auch ungewohnt keine Wasserhähne oder ähnliches. Und wenn, dann trotz Jahreszeit (März) nicht funktionierend. Teilweise sogar halb abmontiert.

 

+1

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