Zum Inhalt springen
Ultraleicht Trekking

Die Entwicklungsgeschichte der UL-Ausrüstung


martinfarrent

Empfohlene Beiträge

OT: Werden wir nicht alle irgendwie alt und bequemer/vernünftiger?

Ich sehe das auch eher eine technische Entwicklung.Was früher sozusagen aus der Not geboren wurde, z.B. Tarp mit 600 g statt "leichtem" 2,8kg Zelt ,ist heute technisch nicht mehr notwendig (siehe z.B. hier das Zpacks Plexamid <400g oder vollwertiges Notch Li um die 600 g). Heutzutage ist man doch nur noch mit nem Tarp unterwegs, weil man es MÖCHTE (dazu am besten noch ein 200g Bivy) . Alternativlos ist es nicht mehr um UL zu sein .Gott sei Dank ,sonst hätte ich mir das unsägliche "Trail Life" noch bis zum Ende durchlesen müssen.:D 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Meine persönliche, subjektive Vermutung:

Viele Cottages werden(/wollen) größer und größer (werden). Die Kunden für absolute Nischenprodukte werden aber nicht mehr. Also muss man sich neue Kundenkreise erschließen. Um nicht mehr nur die Hardcore-ULer zu erreichen, sondern auch die etwas gewichtsbewussteren Normaltrekker baut man nun leichte Rucksäcke mit leichtem Gestell und leichte Zelte mit leichtem Innenzelt usw.

Gleichzeitig wollen konventionelle Hersteller die gleichen Kunden ansprechen und labeln daher ein Einpersonenzelt in ein ZweipersonenULzelt um.

Und das finde ich sehr schade, denn zum einen geht dadurch die eigentliche UL-Philosophie komplett flöten, weil sich inzwischen jeder mit viel Geld bei Globetrotter eine komplette Ausrüstung zusammenstellen lassen kann bei der jedes Produkt irgendwas mit UL im Namen trägt. Und zum anderen findet das grundsätzliche Hinterfragen und Auseinandersetzen mit der gesamten Ausrüstung nicht mehr statt. Es wird nicht mehr ein gesamtes Ausrüstungssystem erarbeitet, bei dem viele Teile ineinander greifen, sondern einfach ein Haufen UL-Einzelteile zusammengeworfen.

mfg
der Ray

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerade eben schrieb derray:

Meine persönliche, subjektive Vermutung:

Viele Cottages werden(/wollen) größer und größer (werden). Die Kunden für absolute Nischenprodukte werden aber nicht mehr. Also muss man sich neue Kundenkreise erschließen. Um nicht mehr nur die Hardcore-ULer zu erreichen, sondern auch die etwas gewichtsbewussteren Normaltrekker baut man nun leichte Rucksäcke mit leichtem Gestell und leichte Zelte mit leichtem Innenzelt usw.

Gleichzeitig wollen konventionelle Hersteller die gleichen Kunden ansprechen und labeln daher ein Einpersonenzelt in ein ZweipersonenULzelt um.

Und das finde ich sehr schade, denn zum einen geht dadurch die eigentliche UL-Philosophie komplett flöten, weil sich inzwischen jeder mit viel Geld bei Globetrotter eine komplette Ausrüstung zusammenstellen lassen kann bei der jedes Produkt irgendwas mit UL im Namen trägt. Und zum anderen findet das grundsätzliche Hinterfragen und Auseinandersetzen mit der gesamten Ausrüstung nicht mehr statt. Es wird nicht mehr ein gesamtes Ausrüstungssystem erarbeitet, bei dem viele Teile ineinander greifen, sondern einfach ein Haufen UL-Einzelteile zusammengeworfen.

mfg
der Ray

Da gebe ich Dir absolut recht.Wenn ich mir dieses Video der Zpacks-Lagerhalle ansehe,die fast größer wirkt als die Hilleberg-Werkstatt in Estland glaube ich auch ,dass Wachstum=mehr Kohle durchaus im Interesse der Cottage-Gründer ist.Da wird es noch einzelne Idealisten geben, aber wenn der Mammon ruft kommen sie irgendwann alle.Ist ja auch nicht schlimm, warum sollten sie "arm" bleiben wollen?

Was gerade das Zeltbeispiel angeht, bin ich komplett NICHT bei dir.Ausgerechnet die Cottages bzw. deren Wauwaus in den Testplattformen beschreiben viele ihrer Dackelgaragen als "Palace"  oder "tons of space" was geradezu lächerlich ist. Mein Lieblingsbeispiel für diesen Quatsch ist das HMG Echo 2 . Da kopieren die Großhersteller auch nur die Aussagen der Cottages.

Viel Geld gebe ich nicht nur bei Globetrotter aus , wenn ich mir so die Preise bei den üblichen Adressen ansehe.:D

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 11 Minuten schrieb derray:

Und das finde ich sehr schade, denn zum einen geht dadurch die eigentliche UL-Philosophie komplett flöten, weil sich inzwischen jeder mit viel Geld bei Globetrotter eine komplette Ausrüstung zusammenstellen lassen kann bei der jedes Produkt irgendwas mit UL im Namen trägt.

Zum Geld: Nicht immer ist's teuer, sich (fast) von der Stange und bei einer Outdoor-Kette mit leichtem Kram zu bedienen. Der hier oft erwähnte und leider nicht mehr erhältliche Arpenaz 40 von Decathlon war für rund €15 zu erwerben. Ich habe ihn, und er wiegt 580g (ca. 600g mit zwei kleinen Modifikationen von mir). Ich räume ein: 40 Liter brauche ich selten - sondern meist weniger oder mehr. Wenn 40-Liter meine Standardgröße wäre, hätte ich wahrscheinlich einen teureren und geringfügig auch leichteren Rucksack in dieser Größe. Unterm Strich dennoch: Die UL-Spottfigur mit der goldenen Kreditkarte entstammt meines Erachtens einer überstrapazierten Metapher. 

Zu den Zelten: Insbesondere freistehende Zweierzelte größerer Hersteller sind inzwischen attraktiv geworden. Dass sie nicht immer so robust (insbesondere windfest) ausfallen wie einige Cottage-Alternativen, ist vermutlich nicht allen Käufern klar. Solche Modelle haben aber auch bei mir (manchmal) ihren Platz. Flat Tarps hingegen nicht mehr und Biwaksäcke (außer der Folienvariante im Hochgebirge) auch nicht.

... was mich zur Philosophie bringt: Nachdenken und Recherchieren musst du immer noch, wenn's klappen soll (und damit dein Big Agnes nicht auf Skye zerfetzt wird).  Die betreffenden Details sind heute möglicherweise andere als vor zehn oder fünfzehn Jahren, einfach verschobenerweise. Dass es dabei nicht immer so verdammt kompliziert sein muss wie früher, kann ich aber nur begrüßen. Ich weiß noch, wie ich vor ungefähr zehn Jahren einen Bikepacking-Rucksack suchte, das dem Deuter Transalpin ähnlich sein sollte (also niedrig bauend wegen Helm, usw.) ... nur viel leichter. Irgendwann fand ich einen Tennisrucksack von Head, der meine damaligen Ansprüche für ca. 750g halbwegs erfüllte. Rückblickend muss ich sagen: Die Suche hat mir damals vielleicht sogar Spaß gemacht, würde mich aber heute nur nerven. Außerdem gab ich insgesamt ziemlich viel Geld für Fehlversuche aus, bis ich eine Lösung hatte, die mir rund zwei Jahre lang reichte. Das muss ich nicht mehr haben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Minuten schrieb martinfarrent:

Die UL-Spottfigur mit der goldenen Kreditkarte entstammt meines Erachtens einer überstrapazierten Metapher. 

Da hast du mich falsch verstanden, bzw. ich habe mich schlecht ausgedrückt.

Was ich meinte: Wenn man sich ein UL-Ausrüstungssystem, erarbeitet, kann man viel einsparen durch Weglassen und Multipleuse (Trekkingstöcke statt Gestänge, Isomattenburrito statt Tragegestell usw.). Dadurch spart man natürlich auch Geld.

Was heute möglich ist: Ein leichtes Zelt kaufen mit leichtem Gestänge und dazu leichte Trekkingstöcke und einen leichten Rucksack mit leichtem Tragegestell und eine leichte Isomatte usw. 

Alle einzelnen Teile bekommen dann vom Hersteller ein schickes UL-Label und so kann der gewillte Käufer sich auch ULer nennen. Aber das Hinterfragen, also die Grundprinzipien und -Philosophien fehlen in dieser Variante.

mfg
der Ray

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Minute schrieb derray:

Da hast du mich falsch verstanden, bzw. ich habe mich schlecht ausgedrückt.

Was ich meinte: Wenn man sich ein UL-Ausrüstungssystem, erarbeitet, kann man viel einsparen durch Weglassen und Multipleuse (Trekkingstöcke statt Gestänge, Isomattenburrito statt Tragegestell usw.). Dadurch spart man natürlich auch Geld.

Was heute möglich ist: Ein leichtes Zelt kaufen mit leichtem Gestänge und dazu leichte Trekkingstöcke und einen leichten Rucksack mit leichtem Tragegestell und eine leichte Isomatte usw. 

Alle einzelnen Teile bekommen dann vom Hersteller ein schickes UL-Label und so kann der gewillte Käufer sich auch ULer nennen. Aber das Hinterfragen, also die Grundprinzipien und -Philosophien fehlen in dieser Variante.

mfg
der Ray

Das wäre ja der nächste Schritt.Wie Du selbst sagst, ERARBEITET man sich sein System.Zur Arbeit gehört dann natürlich (bei vorhandener Neugier) das Ausprobieren.Da haben aber nicht alle Menschen Lust zu.Warum sollen sie nicht mit ihrem BA zufrieden sein, wenn es zu ihrem Reiseprofil passt? Ist doch super, wenn sie mit ihrem Kram glücklich sind?!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 39 Minuten schrieb Chris2901:

Da kopieren die Großhersteller auch nur die Aussagen der Cottages.

Genau das meine ich. Das HMG Echo II hat in etwa die gleichen Innenmaße wie zum Beispiel das Vaude Hogan SUL 2P. Das Hogan wurde aber jahrelang mit den gleichen Maßen als Einpersonenzelt verkauft. Mit der "UL-Welle" wurde es dann zum Zweipersonenzelt erklärt und ein "SUL" wurde im Namen eingefügt. Fertig ist der Kundenfänger, der mit ultraleicht Trekking aber nichts zu tun hat.

mfg
der Ray

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 58 Minuten schrieb Chris2901:

Mein Lieblingsbeispiel für diesen Quatsch ist das HMG Echo 2 .

Jau! Wie schafft man es eigentlich, aus Cuben ein Zelt herzustellen, das zwei Personen nur "at a pinch" (also notfalls) unterbringt, das ungleich preiswertere und geräumigere Lunar Duo aber nur um gut 300g unterbietet?  

 

vor 20 Minuten schrieb derray:

Was ich meinte: Wenn man sich ein UL-Ausrüstungssystem, erarbeitet, kann man viel einsparen durch Weglassen und Multipleuse (Trekkingstöcke statt Gestänge, Isomattenburrito statt Tragegestell usw.). Dadurch spart man natürlich auch Geld.

Was heute möglich ist: Ein leichtes Zelt kaufen mit leichtem Gestänge und dazu leichte Trekkingstöcke und einen leichten Rucksack mit leichtem Tragegestell und eine leichte Isomatte usw. 

Alle einzelnen Teile bekommen dann vom Hersteller ein schickes UL-Label und so kann der gewillte Käufer sich auch ULer nennen. Aber das Hinterfragen, also die Grundprinzipien und -Philosophien fehlen in dieser Variante.

Na ja... bei mir nicht. Das besagte leichte (2er) Zelt von Big Agnes ist deshalb da, weil ich manchmal auch ein freistehendes haben will. Trekkingstockzelte werden für mich dadurch nicht redundant. Mein Lieblingszelt bleibt das Lunar Solo.

Isomattenburrito klappt mit der Neoair nicht gut - und mein Schlaf inzwischen nicht ohne.

Ich kaufe die Sachen ja nicht unüberlegt und ohne Hinterfragen. Nur gibt es halt die Grundprinzipien und die Philosophie meines Erachtens nicht wirklich. Es gibt vielmehr die ursprünglichen Grundüberlegungen von UL, einige daraus hervor gehende Techniken, den technischen Fortschritt seither... und eben (zeitloserweise) individuelle Erwägungen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerade eben schrieb derray:

Genau das meine ich. Das HMG Echo II hat in etwa die gleichen Innenmaße wie zum Beispiel das Vaude Hogan SUL 2P. Das Hogan wurde aber jahrelang mit den gleichen Maßen als Einpersonenzelt verkauft. Mit der "UL-Welle" wurde es dann zum Zweipersonenzelt erklärt und ein "SUL" wurde im Namen eingefügt. Fertig ist der Kundenfänger, der mit ultraleicht Trekking aber nichts zu tun hat.

mfg
der Ray

Da sind wir uns doch einig...Ich denke aber nicht, dass eine Aussage richtiger oder besser wird, wenn sie von einer Cottage statt von einem Großhersteller ist. Ich will die Großen bestimmt nicht in Schutz nehmen,aber das Werbegeschwurbel der Cottages = Kundenverarsche gibt es halt auch und zum Teil deutlich länger.Das ist ja der Sinn der Sache.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 6 Minuten schrieb Chris2901:

Warum sollen sie nicht mit ihrem BA zufrieden sein, wenn es zu ihrem Reiseprofil passt? Ist doch super, wenn sie mit ihrem Kram glücklich sind?!

Ich sage ja gar nicht, dass man mit dem Kram nicht zufrieden oder glücklich sein kann und das man von da aus nicht weiter arbeiten kann!

Was ich sage: Das bloße kaufen OHNE Nachdenken und Hinterfragen entspricht nicht der UL-Philosophie.

mfg
der Ray

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerade eben schrieb derray:

Ich sage ja gar nicht, dass man mit dem Kram nicht zufrieden oder glücklich sein kann und das man von da aus nicht weiter arbeiten kann!

Was ich sage: Das bloße kaufen OHNE Nachdenken und Hinterfragen entspricht nicht der UL-Philosophie.

mfg
der Ray

Ernstgemeinte Verständnisfrage: Wer mit seinem Setup (irgendwann) zufrieden ist, ist kein UL-er?

Und wenn ich als Einsteiger an einen seriösen Verkäufer im Geschäft oder dieses Forum gerate und top beraten werde,mir dann die empfohlenen Sachen kaufe, ein BW von z.B. 4,3kg habe und damit jahrelang meine geplanten Touren mache? Mehr Glück kann ich als Einsteiger/Kunde doch gar nicht haben?! Einfach mal schön touren ohne jeden Quatsch ewig zu hinterfragen...klingt fast buddhistisch..;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Minuten schrieb Chris2901:

Ich denke aber nicht, dass eine Aussage richtiger oder besser wird, wenn sie von einer Cottage statt von einem Großhersteller ist.

Auch das habe ich nicht gesagt!

Es war ein Versuch, durch Beobachtungen und Vermutungen die Entwicklung der UL-Ausrüstung, wie sie Martin im Startpost erläutert hat zu erklären. 

mfg
der Ray

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Minuten schrieb derray:

Auch das habe ich nicht gesagt!

Es war ein Versuch, durch Beobachtungen und Vermutungen die Entwicklung der UL-Ausrüstung, wie sie Martin im Startpost erläutert hat zu erklären. 

mfg
der Ray

Habe ich so auch verstanden.

vor 2 Minuten schrieb derray:

Doch. Kann sein.

Wer mit seinem Setup zufrieden ist ohne es sich erarbeitet und hinterfragt zu haben ist IN MEINEN AUGEN kein UL-er.

mfg
der Ray

Weil er es sich einfach gemacht hat? Weil er NICHT vielleicht etliche Male Fehler gemacht hat?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Minuten schrieb derray:

Was ich sage: Das bloße kaufen OHNE Nachdenken und Hinterfragen entspricht nicht der UL-Philosophie.

Siehe oben... außerdem glaube ich nicht, dass viele Leute ohne Nachdenken und Hinterfragen € 400 hinblättern. Mag sein, dass sie zu wenig von einer bestimmten Denkweise gehört haben. Aber andersherum umfasst diese Denkweise auch nicht alle Variablen, die relevant sein könnten. UL-Paradigmen waren meines Erachtens noch nie vollständig, sondern komplementär zum vorhandenen, konventionellen Vorgehen. In ihrer Umsetzung wurde daraus früher nicht unbedingt nur 'Philosophie' - sondern teilweise nur ein Satz ziemlich strenger und dogmatischer Regeln, ja geradezu eine Uniformierung (Flat Tarp, Bivy usw.). Solche Uniformierung ist aber nicht mehr so zwingend.

Die Produktvielfalt ist größer, und der technische Fortschritt macht (wie @Chris2901 ja schon weiter oben sagte) die Produkte auch bedeutend leichter. Wer dies nicht zumindest gelegentlich im Sinne des Komforts ausnutzt, kann heute natürlich sehr, sehr leicht unterwegs sein... zahlt dafür aber im Zweifel noch mächtiger drauf als Otto-Normal-ULer. Wer bei 4,5 Kilo verharrt und gleichwohl auf den heute möglichen Komfort verzichtet, spart viel Geld. Und wer mehr Komfort will, kann ihn eben haben. Das sind so die Optionen, die ich sehe. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 9 Minuten schrieb Chris2901:

Weil er es sich einfach gemacht hat?

Ja.

Und weil daraus dann ein wahllos zusammengewürfelter Haufen UL-Ausrüstung ensteht und kein zusammenhängendes, durchdachtes System. (schlimmster, übertriebener Fall)

 

vor 11 Minuten schrieb martinfarrent:

außerdem glaube ich nicht, dass viele Leute ohne Nachdenken und Hinterfragen € 400 hinblättern.

Das glaube ich schon. Gerade wenn ich mir bei großen Händlern mal die Bewertungen durchlese komme ich häufig zu dem Schluss.

Außerdem ist halt die Frage, was man sich überlegt: Kann ich in der Apsis mit meinem Benzinkocher kochen? Passen zwei Klappstühle mit rein? Kann ich mein Kanu auf den Rucksack schnallen? Ist der Hobo stabil genug das Holz direkt darin zu spalten? 

Oder anders ausgedrückt: Ja, man kann auch mit Nachdenken sich eine Ausrüstung zusammenstellen, die nicht UL ist.

mfg
der Ray

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 20 Minuten schrieb Chris2901:

Weil er NICHT vielleicht etliche Male Fehler gemacht hat?

OT: Wichtiger Punkt. Wir kaufen ja nicht alle wie die Berserker (ich aber schon). Mein Vater konnte sich Dinge sehr überlegt und geduldig anschaffen... über Monate recherchiert (und damals noch ohne Internet). Er war mit dem Ergebnis fast nie unzufrieden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 40 Minuten schrieb derray:

Das glaube ich schon. Gerade wenn ich mir bei großen Händlern mal die Bewertungen durchlese komme ich häufig zu dem Schluss.

Du verwechselst hier vielleicht Überlegung mit anderen Dingen... wie Erfahrung und die daraus gewonnene Fachkenntnis.

 

vor 40 Minuten schrieb derray:

Außerdem ist halt die Frage, was man sich überlegt: Kann ich in der Apsis mit meinem Benzinkocher kochen? Passen zwei Klappstühle mit rein? Kann ich mein Kanu auf den Rucksack schnallen? Ist der Hobo stabil genug das Holz direkt darin zu spalten? 

Oder anders ausgedrückt: Ja, man kann auch mit Nachdenken sich eine Ausrüstung zusammenstellen, die nicht UL ist.

Stimmt. Allerdings müssen die Überlegungen ja nicht alle so UH ausfallen wie deine bewusst überzogenen Beispiele. :-) 

Zum Beispiel: freistehend, weil die Sonne in Australien so rasch untergeht und ich u.U. nicht viel Licht haben werde, um einen guten Platz zu finden und das Zelt aufzubauen. (Das ist zunächst einmal eine gewichtsneutrale Motivation, und solche Überlegungen sind auch ULern nicht fremd... gehören aber nicht zur UL-'Philosophie' an sich.)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 31 Minuten schrieb martinfarrent:

Zum Beispiel: freistehend, weil die Sonne in Australien so rasch untergeht und ich u.U. nicht viel Licht haben werde, um einen guten Platz zu finden und das Zelt aufzubauen.

Das ist ein Grund, warum ein freistehendes Zelt auch für ULer die sinnvollste Option sein kann. Das habe ich auch nie bestritten.
Es ist in meinen Augen aber keine Rechtfertigung dafür, dass große Hersteller aus reinen Marketinggründen ihren Produktnamen ein "UL" oder ähnliches anhängen und die Kunden damit täuschen, in dem sie ihnen suggerieren, dies wäre das leichtest mögliche Produkt und wenn du das kaufst bist du ULer.

mfg
der Ray

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich hab auch noch ein wenig Senf...

Ich glaube, dass UL-Ausrüstung leider immer hipper wird!
Gerade in den USA erschließen sich die Hipster und Pseudoindividualisten gerade das Thru-Hiking. Da dauert es nicht lange, bis die Hipster auf diese futuristisch, minimalistische Ausrüstung stoßen und sich denken:"Das ist ja cool und passt im Zweifel auch gut zu meinen Tatoos usw."

Viele dieser Leute verbreiten dann über die sozialen Medien (Youtube, FB, Insektagram usw.) ihre lebensverändernde Erfahrung auf Teilstücken eines großen Trails, welche Ausrüstung nötig/unnötig sei, was man auf keinen Fall braucht und was am wichtigsten ist, was ihr Lieblingsteil ist, wie man ein Zelt aufbaut/abbaut usw. ...

Im Zuge dessen steigt/stieg dort sicher auch die Nachfrage an Ausrüstung und durch soziale Medien erschließen sich auch Leute den Zugang zu ultraleichter Ausrüstung, die bisher evtl. gar nicht gewandert sind. Eine normale Entwicklung von konventioneller Ausrüstung im Trekkingbereich hin zu ultraleichter Ausrüstung durch Ausprobieren und über längere Zeiträume damit Erfahrungen zu sammeln findet dann nicht statt.

Die Cottagemanufakturen reagieren darauf und bieten nun auch Ausrüstung an, die breitere Kundenkreise anspricht (quasi Soft - UL in Form von "Middle - off the road - Packs, leichte Komfortzelte, Titanstrohhalme/Trinkflaschen usw.)

UL wird allmählich zum Trend :wacko:

Erfahrungen zu sammeln wie Ray Jardine oder Emma Gatewood ist heute nicht mehr nötig. Man nimmt die Erfahrung anderer durch das Internet portioniert auf und .....

scheitert damit oder kommt zurecht.

Eine Einschätzung aber vlt auch nur Senf.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Deine Meinung

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Benutzerkonto hast, melde Dich bitte an, um mit Deinem Konto zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...