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Ultraleicht Trekking

Entzündungswerte steigen bei Langstreckenwanderungen


Donau

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Aus dem Ausdauersport ist das eigentlich schon ein alter Hut, ich hab allerdings leise Zweifel, ob das 1:1 mit Blick aufs Wandern übernommen werden kann. Rein subjektiv empfunden ist ein Marathon schon hinsichtlich der muskulären Belastung ein ganz anderes Kaliber  (Achtung, auch hier N=1 :mrgreen:).

Disclaimer: Ich bin kein Arzt oder Apotheker und rate bei Gesundheitsthemen im Internet zum Misstrauen. :-D

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  • 1 Monat später...

Eine kleine Geschichte zu Entzündungen aus dem realen Wanderleben...

In den letzten Jahren bin ich von Verletzungen verschont geblieben. Aber im Oktober/November 2018 hat es mich auf dem Jakobsweg Via de la Plata in Spanien erwischt. Ich war auf dem 2.Teil des Jakobsweges (Start in Salamanca) unterwegs. Nach 3 Tagen habe ich den ersten leichten Schmerz verspürt, direkt über den Knöcheln des linken Fußes, in der Beuge vom Fuß zum Schienbein. Was sollte das sein? Wenn man da hinfasst, spürt man sofort Haut und Knochen, keine Muskeln. Ich konnte mich erinnern, dass ich diesen leichten Anfangsschmerz in den letzten Jahren schon öfters gespürt hatte. Aber am nächsten Tag war in der Vergangenheit alles wieder in Ordnung gewesen. Diesmal aber nicht. Wanderer, die ich getroffen habe, sagten mir, dass das eine typische Wanderverletzung ist (Tendinitis=Sehnenentzündung), die durch Überlastung entsteht. Dazu muss ich sagen, dass ich, trotz meines Alters von 65 Jahren, immer recht flott unterwegs bin. Meine Devise ist immer, zeitig starten und zeitig fertig sein (der frühe Vogel fängt den Wurm), egal wie lang die Tagesetappen sind. Jedenfalls wurde es von Tag zu Tag schlechter. Am Abend des 7.Tages wollte ich die Wanderung abbrechen, es ging einfach nicht mehr weiter. Die Schmerzen ware zu groß. In einer Herberge (Villa de Farfon) habe ich die Pilgerin Nina, eine gebürtige Schweizerin, die in Frankreich lebt, getroffen. Ihr und auch der Hausherrin habe ich meine Probleme geschildert. Die Hausherrin hat mir das Angebot unterbreitet, dass sie mich zum Arzt in den Nachbarort fahren würde und dass ich einen oder zwei Tage in der Herberge ausruhen könnte. Nina ist Heilpraktikerin und kennt sich auch in indischen Heilmethoden (Reiki!!!) aus. Nina hat mir gesagt, dass ich die Wanderung nicht abbrechen müsste und dass sie mich behandeln würde. Jetzt hatte ich die Wahl zwischen Hausarzt und Heilpraktikerin. Nach allem, was ich über die Verletzung in den letzten Tagen erfahren hatte, konnte ich mir die Diagnose des Hausarztes vorstellen. Einreiben mit einer Salbe, die die Entzündung mildert, kühlen des geschwollenen Bereichs und vor allem Ruhe.

Ratet mal wofür ich mich entschieden habe?

Mein Bauchgefühl hat sich für Nina, die Heilpraktikerin, entschieden, auch weil ich weitergehen wollte. Sie meint, dass das geht. Am Abend des gleichen Tages hat sie mich mit einer Wallwurz-Salbe behandelt, die die Entzündung lindern sollte. Gleichzeitung sollte ich den angeschwollenen Bereich kühlen. Am Morgen bin ich dann zu meiner geplanten Tagesetappe von 32 km gestartet. Auf Ninas anraten bin ich langsam gegangen, viel langsamer als sonst. Nina ist immer in meiner Nähe geblieben. Während der Pausen hat mich Nina mit der Salbe behandelt.

Was soll ich sagen. Zur Mittagspause ging es mir schon wesentlich besser. Der Schmerz war nicht mehr so stark, die Schwellung war merklich zurückgegangen, obwohl ich immer in Bewegung war. In den nächsten Tagen haben wir diese Prozedur mittags und abends wiederholt. Nach 4 Tagen konnte ich wieder mein geplantes Tempo gehen. Die Schmerzen waren kaum noch zu spüren, die Schwellung war verschwunden. In diesen 4 Tagen bin ich immer meine geplanten Tagesetappen gewandert.

Ich war sprachlos. Ich habe eine Wanderverletzung, die durch das Wandern entstanden ist, während des Wanderns fast vollständig ausgeheilt.

Den Jakobsweg habe ich erfolgreich in Santiago de Compostela beendet, obwohl es einen Zeitpunkt gegeben hat, wo ich in meiner Verzweiflung die Wandertour abbrechen wollte.

Natürlich habe ich mir danach Gedanken gemacht, warum es zu dieser Verletzung gekommen ist. Offenbar bin ich in der Vergangenheit öfters haarscharf an einer Sehnenentzündung vorbeigeschrammt.

Meine Erklärung dafür ist, dass ich in den ersten Tagen einer Langstreckenwanderung für meine Verhältnisse (Alter, Fitness) zu schnell unterwegs war.

Mein Workarround für die nächste Langstreckenwanderung (Mai/Juni, 1200 km):

  • die Wallwurz-Salbe (60g) aus Frankreich gehört ab sofort immer zu meinem Medizin-Paket dazu
  • ich werde mich viel intensiver auf eine Langstreckenwanderung vorbereiten
  • in der ersten Woche einer Langstreckenwanderung werde ich ein moderates Tempo gehen

 

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Am 20.2.2019 um 08:55 schrieb Matthias:

Entzündungswerte kann man zusätzlich über Ernährung etc niedrig halten (weniger Zucker, Gewürzmischungen, etc..) ich würde da eher mal ansetzen. Der Kopf kann natürlich zusätzlich einiges Beitragen.

Dr. Feil hat da ein gutes Buch über Ernährung am Markt. 

Da man auf Tour meist anders als zuhause ißt, steigen die Entzündungswerte auch beim Langstreckenwanderer an.

Da man zu wenig Ballaststoffe oder generell zu wenig Nährstoffe zu sich nimmt, knabbert das im Darm befindliche Mikrobiom aus Mangel die Darmwände an.

Auch produzieren schlecht ernährte Darmbakterien weniger gesunde Abfallprodukte, die bestimmte Entzündungsprozesse von vornherein bekämpfen würden.

 

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Am 20.2.2019 um 08:55 schrieb Matthias:

Entzündungswerte kann man zusätzlich über Ernährung etc niedrig halten (weniger Zucker, Gewürzmischungen, etc..) ich würde da eher mal ansetzen. Der Kopf kann natürlich zusätzlich einiges Beitragen.

Dr. Feil hat da ein gutes Buch über Ernährung am Markt. 

Ernährung ist auf jeden Fall ein Faktor. Gerade bei so "heftigen Dingern" (muss nicht gleich 24h Lauf sein) werden oft weit mehr Kohlehydrate als üblich aufgenommen. Das kann entzündlich Prozesse forcieren.

Zwecks Links: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5608947/ :-)

Hier wird so quasi das Gegenteil erwähnt - Verringerung entzündlicher Prozesse durch diätische (kalorienreduzierte) bzw. ketogene Ernährung.

Ich ernähre mich übrigens seit 2015 ketogen - und lebe recht gut damit.
Wen es interessiert - ein guter Freund von mir (Carl) informiert hier recht ausführlich http://2ketodudes.com/#about

Aber back to topic: Matthias hat sicher recht - statt einfach massig Zuckerriegel zu inhalieren mal überlegen was man statt dessen "gutes" zu sich nehmen kann; senkt auf jeden Fall den körperlichen Stress und wirkt "normalen" entzündlichen Prozessen u.U. entgegen.

Die ergeben sich (IMHO) quasi zwangsweise - angefangen bei muskulären Mirkoverletzungen bis zu mehr oder minder ausgeprägten "Blasen" kann man wohl kaum vermeiden irgendwas zu "entzünden" - wobei ich mit "Blasen" hier auch "erste Rötungen" meine.

Bearbeitet von ManniAT
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