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Ultraleicht Trekking

Möglichst teuer?


martinfarrent

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Täuscht mich alles, oder macht sich in der 'UL-Szene' ein komischer Trend zu möglichst teurer Ware bemerkbar? 

Ich knausere ja selbst nicht mit jedem Cent, entdecke aber immer mehr Produkte - und spontane Fans derselben ;-) - in einer preislichen Liga, die möglicherweise ein bisschen viel mit Prestige zu tun hat. Zudem erscheinen sie mir nicht immer sonderlich durchdacht oder breitbandig. Zwergenzelte mit mieser Ventilation usw., fragwürdige und manchmal sogar nur scheinbare Gewichtsoptimierung... 

Verwendungszweck: golden Kreditkarte?

 

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vor 17 Minuten schrieb martinfarrent:

Verwendungszweck: golden Kreditkarte?

Yep! Gerade Du müsstest das doch wissen. Ist in der Bike Branche doch schon seit Jahren so. Was da an Preisen aufgerufen und als normal empfunden wird, hätte noch vor 10 Jahren kein Mensch bezahlt (Liteville Fahrer mal ausgenommen :twisted:).

Mich nervt das schon seit geraumer Zeit, weshalb ich mich auch komplett da rausgenommen habe. Gekauft wird nur noch, was ein vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis hat. Auf Marken achte ich gar nicht mehr. Es muss funktionieren und fertig. Aber hast schon recht. Die Entwicklung stimmt nachdenklich.

Bearbeitet von truxx
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Das einzige was mich daran nervt ist, dass ich mir dabei selber dann knausrig und geizig vorkomme. Grad so in PCT Foren etc bekommt man schnell den Eindruck, dass man sich ohne einer DCF-Vollausstattung nicht mehr auf den Trail trauen darf. Klar hätte ich auch gern edlere, schönere, sexier Ausrüstung, aber dadurch dass ich selbständig bin übersetzt sich das direkt in mehr arbeiten müssen. Und da bin ich absolut kein Fan von. Zumal dann ja auch weniger Zeit und Geld fürs eigentliche Wandern da wäre. Kontraproduktiv. 

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vor 7 Minuten schrieb zeank:

Grad so in PCT Foren etc bekommt man schnell den Eindruck, dass man sich ohne einer DCF-Vollausstattung nicht mehr auf den Trail trauen darf.

OT: hab auch den Eindruck dass man quasi ohne Zpacks Duplex echt nicht richtig dazugehört.

Zur eigentlichen Fragestellung: mein Eindruck ist, dass es eine sehr große Preisspanne gibt. Dabei tendieren viele, oder vielleicht gerade die, von denen man es dann mitbekommt, zu den teureren Produkten. Man postet eben auch im Blog/Forum/Facebook eher selten, wenn man sich einen 0815 Rucksack besorgt hat oder z.B. ein billiges Tarp aus 2. Wahl Materialien. Die teuren DCF Produkte sind natürlich shiny (bzw. gerade nicht eigentlich :D) und das kommt eben gut an. Die Frage, wie viel Gewichtsersparnis wie viel wert ist, ist ja schon hinreichend diskutiert worden denke ich. Gutes Beispiel sind die Korkgriffe von GG. Manche haben eben viel Geld für ihr Hobby über, und dann fällt das vielleicht auch nicht so ins Gewicht, andere können das nicht nachvollziehen. Anderes Beispiel vielleicht die ganzen Regenschirme oder oder ...

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vor 3 Minuten schrieb zeank:

Das einzige was mich daran nervt ist, dass ich mir dabei selber dann knausrig und geizig vorkomme.

Davon muss man sich rigoros frei machen.

Es ist doch immer wieder dasselbe Spiel: Ich habe ein Produkt für 100 Euro und verdiene daran 20 Euro. Lasse ich mir nun irgendeinen frei erfundenen USP einfallen (irgendwas mit Umwelt oder Nachhaltigkeit läuft eigentlich immer), kann ich das Produkt für 189 Euro verkaufen. Jetzt verdiene ich vielleicht 70 Euro pro verkauftem Stück. Selbst wenn mir jetzt 70% meiner Kunden wegbrechen, habe ich immer noch mehr verdient als vorher.

Dann bringe ich zusätzlich noch eine abgespeckte Version - billigst produziert - meines Produktes auf den Markt und hole mir so noch einen Teil der verlorenen 70% an Kundschaft zurück. Gut für mich, schlecht für die Verbraucher. Aber das gute ist: man muss dieses Spiel nicht mitspielen. Es gibt Gott sei Dank genügend Alternativen.

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Oh ja, da hast du leider den wunden Punkt erwischt. Andererseits: das meiste Geld habe ich mehr oder weniger sinnlos ausgegeben  für billige Produkte, die man dann später - weil sie sich nicht bewähren - durch teurere ersetzt. Manches habe ich versucht selber zu nähen, nicht immer mit dem gewünschten Erfolg. Dafür ist dann wieder sehr viel Zeit und Geld drauf gegangen. Man merkt dann, wie viel Know-how in den guten Sachen steckt, die von Cottages mit jahrelange Erfahrung gemacht werden.

Bei den Sachen, die ich sehr oft benutze und bei denen man sich dann wirklich auf die Funktion verlassen können muss benutzt man dann halt wirklich nur noch die guten und leider auch teuren Sachen. Wenn man sich die gleich gekauft hätte, hätte man viel Geld sparen können.

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Hmm, so wirklich kann ich der Beobachtung nicht folgen. Hast Du Beispiele?

Was ich beobachte ist vielmehr, dass das Thema Gewicht - und damit teure Materialien im Mainstream Einzug halten, dort aber sinnvollerweise eher im 'advanced' als im all-round/Einsteiger Bereich - und dementsprechend höherpreisiger angesiedelt.

Dass der erfahrene ULer da zum fanboy mutiert kann ich nicht erkennen. Mir selbst treibt es eher ein Schmunzeln auf die Lippen - und bestätigt mich darin, dass mein Setup mittlerweile so weit für mich individuell optimiert ist, dass es da nur noch wenig begehrenswertes von der Stange gibt.

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vor 43 Minuten schrieb zeank:

... bekommt man schnell den Eindruck, dass man sich ohne einer DCF-Vollausstattung nicht mehr auf den Trail trauen darf. 

Ich persönlich meinte nicht Cuben generell - wohl aber Cuben (aber auch anderes Material), das zu einem praxisfremden oder schmalbandigen Produkt verarbeitet wird.

 

vor 8 Minuten schrieb questor:

Dass der erfahrene ULer da zum fanboy mutiert kann ich nicht erkennen. 

Ich sprach ja auch von der 'UL-Szene' (in Anführungsstrichen), nicht unbedingt von erfahrenen Leuten ;-) 

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ich empfinde das es zwei verschiedene UL-Hauptvarianten gibt. Einmal die, die kaufen, verkaufen weil doch nicht so recht passend, dann noch mal Geld drauf legen und wieder kaufen. Das soll überhaupt kein Vorwurf sein! Nach einiger Zeit haben sie eine komplette Aussattung die wirklich top aber auch sehr teuer ist. 

Die andere Variante sind die Leute, die möglichst preiswert, nicht mit billig zu verwechseln, kaufen und eher Kompromisse bzgl. der Qualität eingeht.

Beide Varianten haben ihre Daseinsberechtigung und keine ist falsch oder richtig. Das wichtigste ist dass man sein persönliches Setup findet, dazu steht und  zufrieden ist. Dann hat man doch alles richtig gemacht.

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vor 1 Stunde schrieb questor:

Dass der erfahrene ULer da zum fanboy mutiert kann ich nicht erkennen. Mir selbst treibt es eher ein Schmunzeln auf die Lippen - und bestätigt mich darin, dass mein Setup mittlerweile so weit für mich individuell optimiert ist, dass es da nur noch wenig begehrenswertes von der Stange gibt.

Da würde ich mich anschließen...

Ich selbst bin sicher noch lange nicht so weit, aber wenn man durch viel Erfahrung herausfindet, was man wirklich braucht und vorallem nicht braucht, rutscht man doch automatisch in den MYOG-Bereich und "UL-szenige"- Produkte von der "Stange" werden immer uninteressanter und unbrauchbarer... einfach immer eine indiviuelle Entwicklung!

(Die Cuben-PCT-Hipster(Youtuber) sollte man einfach ausklammern, die verdienen damit ihr Geld und werben ja auch für amerikanische Cottage-Produkte. )

Bearbeitet von J_P
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Ich persönlich kaufe nur noch wenige Produkte von der Stange - meist Kleidung oder Schuhwerk. Equipment habe ich fast alles was ich will und das leichter als die Cottages es bieten und das ohne Cuben (von dem ich kein Fan bin).

Prinzipiell sehe ich das Problem nicht, dass hochpreisige Ausrüstung sich jetzt auch im UL Bereich einbürgert. In anderen Bereichen ist das nicht anders. Es steht jedem frei das zu kaufen was er für richtig hält.

vor 2 Stunden schrieb martinfarrent:

immer mehr Produkte - und spontane Fans derselben ;-) - in einer preislichen Liga, die möglicherweise ein bisschen viel mit Prestige zu tun hat.

Welche meinst du speziell? Zpacks? EE? Die werden halt wegen der US-Trails etwas gehyped aber einen Szeneweiten Trend würde ich daraus noch nicht ableiten wollen.

vor 2 Stunden schrieb martinfarrent:

erscheinen sie mir nicht immer sonderlich durchdacht

Bei manchen Neuheiten drängt sich mir auch hin und wieder der Eindruck auf, aber das ist jetzet nicht unbedingt etwas UL spezifisches.

vor 2 Stunden schrieb martinfarrent:

fragwürdige und manchmal sogar nur scheinbare Gewichtsoptimierung... 

Tja wer den UL Gedanke verstanden hat, weiß, dass es kein Cuben, Carbon oder Daune braucht um 2,5kg Baseweiht zu "erreichen". Wer das nicht hat, der kann wohl auch 2000€ und mehr ausgeben und trotzdem nicht "UL" unterwegs sein.

vor 2 Stunden schrieb zeank:

edlere, schönere, sexier Ausrüstung

Das ist sehr subjektiv. Cuben sieht vielleicht noch im Neuzustand "edel" aus.

vor 1 Stunde schrieb Lightlix:

hab auch den Eindruck dass man quasi ohne Zpacks Duplex echt nicht richtig dazugehört.

OT: Was an sich schon strange ist, das Teil wiegt fast 600g :shock: für zwei - meinetwegen aber alleine ist das doch overkill.

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vor 55 Minuten schrieb Medion:

Cottage-Produkte noch nie gehört, kann mich mal jemand aufklären

 

OT: (Ultraleichte) Ausrüstung die von kleinen, spezialisierten Betrieben mit wenig Mitarbeitern per Handarbeit gefertigt werden.

US-Bsps.: Gossamer Gear; Six Moon Designs; ZPacks (hat mittlerweile über 90 Mitarbeiter?, daher bald keine Cottagemanufaktur mehr: Trail-Hype!); Mountain Laurel Designs; Hyperlite Mountain Gear; Anti Gravity Gear; Trail Designs; Enlighted Equipment; Pa`lante Packs etc.

Deutsche Beispiele: Laufbursche; Hyberg; Weitläufer.

Oft werden hochwertige, teure Kunststoffe wie DCF (Dyneema Cuben Fabric); DCF-Mischgewebe oder sehr leichte silikonisierte Nylonstärken für Rucksäcke, Zelte und Kleinteile verwendet.


 

Bearbeitet von J_P
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vor 2 Stunden schrieb Medion:

Cottage-Produkte noch nie gehört, kann mich mal jemand aufklären

Das sind die Produkte (echter und ehemaliger) Kleinhersteller, die mehr oder weniger zuhause und aus Passion mit dem Gewerbe angefangen haben - ähnlich Microsoft in der sprichwörtlichen Garage. 

Anders als Microsoft liegt ihnen PR-technisch oft nicht viel daran zu betonen, dass sie der Garage inzwischen entwachsen sind. ;-) 

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vor 1 Stunde schrieb J_P:

 

 

OT: (Ultraleichte) Ausrüstung die von kleinen, spezialisierten Betrieben mit wenig Mitarbeitern per Handarbeit gefertigt werden.

US-Bsps.: Gossamer Gear; Six Moon Designs; ZPacks (hat mittlerweile über 90 Mitarbeiter?, daher bald keine Cottagemanufaktur mehr: Trail-Hype!); Mountain Laurel Designs; Hyperlite Mountain Gear; Anti Gravity Gear; Trail Designs; Enlighted Equipment; Pa`lante Packs etc.

Deutsche Beispiele: Laufbursche; Hyberg; Weitläufer.

Oft werden hochwertige, teure Kunststoffe wie DCF (Dyneema Cuben Fabric); DCF-Mischgewebe oder sehr leichte silikonisierte Nylonstärken für Rucksäcke, Zelte und Kleinteile verwendet.


 

OT:

Ich erlaube mir die Berichtigung zu den von Dir genannten Cottages im Rahmen meiner sehr bescheidenen Kenntnisse:;)

Gossamer Gear und Six Moon Designs haben als klassische Cottages angefangen ,expandiert und sind dem Ruf des Geldes nach Asien gefolgt. Also kein Deut besser oder schlechter als TNF, Marmot etc.

Was ich persönlich glaube: UL wird größer ,auch in der breiten Masse.Die Produkte werden mehr gesehen,im Internet kann man sich die nötigen Infos holen und dann wird gekauft. Dementsprechend werden auch deutlich mehr Hochpreisklamotten verkauft Warum sonst sollte Zpacks und viele andere Firmen derart expandieren? Die Sachen werden halt nachgefragt und Joe & Konsorten wollen Kohle verdienen.Das sind doch keine Einsiedler oder Traumtänzer , die im Wald mit den Eulen heulen.

Und klar geben die Leute gerne viel Geld für ihre Hobbies bzw. Selbstoptimierung aus.Ich bin ja auch kein Kind von Traurigkeit, aber leidenschaftslos genug, mir ein Bild von einem Ausrüstungsgegenstand zu machen und dann auch am liebsten ohne Verlust wieder abzugeben.Und natürlich sind hier auch ein paar Heißdüsen, denen die Gearshow gar nicht plakativ genug sein kann.Ist ja ein wenig  Penisvergrößerung (wie heisst eigentlich das weibliche Pendant?), wenn man seine Gearlist einem neidischen Publikum präsentieren kann.:rolleyes: Alles nicht so schlimm... Was mir aber negativ auffällt ist, wenn in Beratungsanfragen, die relativ klar formuliert sind, immer nur High-End genannt wird als ob das der Standard sei. Das finde ich dann auch wenig zielführend und unsachlich.

Siehe das erwähnte Beispiel Bikebranche.Wenn ich mir da die Durchschnittspreise ansehe, ist Trekking ja noch Schnäppchensport.Der große Unterschied: Von den Edelbikefahrern würden 90% der Leute zugegeben,dass eine gehörige Portion Show dabei ist. Aber ganz ehrlich: Haben wir nicht alle ein bisschen von nem Yeti A.R.C. in Teamlackierung geträumt?:wub:

 

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vor einer Stunde schrieb Chris2901:

Siehe das erwähnte Beispiel Bikebranche.Wenn ich mir da die Durchschnittspreise ansehe, ist Trekking ja noch Schnäppchensport.Der große Unterschied: Von den Edelbikefahrern würden 90% der Leute zugegeben,dass eine gehörige Portion Show dabei ist. Aber ganz ehrlich: Haben wir nicht alle ein bisschen von nem Yeti A.R.C. in Teamlackierung geträumt?:wub:

OT:

Für Highend Enduro oder Trailbikes von Trek, Specialized, Scott oder Cannondale zahlt man wahrlich ein Vermögen. Dagegen ist der Preis für bspw. das ZPacks Duplex ein Witz!

Eine Ausnahme: Der deutsche Hersteller Canyon! Bikes von Canyon sind auch im Highendbereich ausgestattet kosten aber im Schnitt sowohl im MTB-Bereich als auch im Rennbereich bis zu 50% weniger, als gleich ausgestattete Bikes bspw. der oben genannten Hersteller... Dafür macht Canyon keine Werbung und die Bikes sind ausschließlich über das Netz per Direktvertrieb zu beziehen! Also falls jmd ein neues Rennrad oder MtB sucht: Ein Blick auf die Bikes von Canyon lohnt sich! ;)

Als leidenschaftlicher MtBler und Hobbyschrauber erlaube ich mir aber noch zu sagen:
Für den ambitionierten Radsport braucht man ein Bike, dass etwas aushält! Ich bin schon einige Bikes gefahren und habe auch sehr negative Erfahrungen mit Billigrädern (Bspw. von Decathlon) gemacht. Schlechte, unsaubere Schweissnähte und fragile Komponenten machten das Rad im ruppigen Gelände bald unbrauchbar.... Mit höherpreisigen Bikes ist mir das nicht passiert, die Materialien waren belastbarer und die Komponenten funktionierten besser. Die 90% der Edelbikefahrer sind die Leute, die an einem sonnigen Sonntagnachmittag auf einem Radweg mit einem Endurobike unterwegs sind. Hier ist es Show... Wie der kleinkarierte nachbarschaftliche  Autovergleich in irgendeiner Vorstadtsiedlung. Richtige Mtbler suchen diesen Vergleich nicht, sie suchen Qualität und Belastbarkeit für den Trail!

Bikes und Trekkingausrüstung sind nicht vergleichbar! Hier würde man äpfel mit Birnen vergleichen. Eine günstige Trekkingausrüstung wird funktionieren, ein günstiges, schlecht verarbeitetes und montiertes Bike wird (je nach Einsatz natürlich!) nicht lange funktionieren.

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vor 12 Minuten schrieb Chris2901:

Der große Unterschied: Von den Edelbikefahrern würden 90% der Leute zugegeben,dass eine gehörige Portion Show dabei ist. Aber ganz ehrlich: Haben wir nicht alle ein bisschen von nem Yeti A.R.C. in Teamlackierung geträumt?:wub:

Was hindert mich eigentlich dran, ein teures MTB von der Stange zu kaufen? Vor allem liegt es daran, dass ich mit der Vorkonfiguration der Parts selten sonderlich einverstanden bin und kein Vermögen für ein Produkt ausgeben möchte, mit dem ich allenfalls zu 80% zufrieden wäre. Also setze ich meine Bikes selbst (zuweilen mit Hilfe einer Werkstatt) zusammen - und verbringe dabei viel Zeit mit der Suche nach Sonderangeboten und guten Gebrauchtkomponenten, damit das Projekt nicht noch teurer als das abgelehnte Edelbike ausfällt. Es hat bei meinen bisherigen Rädern immer mehrere Monate gedauert, bis ich fertig war - wobei Recherchen nach Infos und guten Preisen den weitaus meisten Aufwand ausmachten. Am Ende habe ich dann Bikes, die mir richtig gut gefallen, die auf dem Gebrauchtmarkt aber wegen des fehlenden Brandings und aufgrund allerlei 'Individualitäten' glanzvoll durchfallen würden. Sie haben - so betrachtet - wenig 'Wert'.

Beim Zelt ist das beispielsweise schwieriger, zumal meine MYOG-Fähigkeiten ohnehin nicht viel hergeben. Wirklich grundlegend verändern/ausbauen lässt sich ein Shelter selten (und von mir sowieso nicht) - und Zelte sind ja immer Kompromisslösungen mit kleinen und größeren Nachteilen (egal wie teuer). Mir aber für jeden erdenklichen Einsatzzweck den kostspieligsten unter diesen Kompromissen zuzulegen, widerstrebt mir. Manches mache ich oft, andere Dinge weniger... auch danach bemisst sich meine Investitionsbereitschaft. Aus Prestigegründen immer nur das vermeintlich 'Beste', ohne Rücksicht auf die Einsatzhäufigkeit? Ich verstehe den Reiz natürlich (irgendwie), sehe in ihm aber eine kommerzielle Falle. Für eine Tourenart, die bei mir nur alle fünf Jahre und für wenige Tage vorkommt, kaufe ich kein Nischenprodukt der Ferrari-Klasse... oder allenfalls dann, wenn ich ein Spottpreisangebot finde. Für mich Breitbandigeres darf hingegen etwas mehr kosten.

Es macht mir aber auch mal Spaß, für wenig Geld mit eigenen Ideen herumzuspielen - wobei meine MYOG-Trotteligkeit fast schon eine spannende Hürde bietet. Beispielsweise befindet sich gerade ein 3x3-Tarp von 3F UL (ca. €35) bei mir im Anflug. Das möchte ich mit kleinen, aber hoffentlich folgenschweren Modifikationen, die meine 'Fähigkeiten' nicht allzu sehr überfordern, zu einem möglichst vielseitigen, schnell umkonfigurierten und halbwegs leicht bleibenden Shelter für Zweiertouren mit meiner Frau ausrüsten... nicht, weil mir entsprechende Zelte fehlen würden, sondern weil mir die Planung und Recherche im Augenblick Freude bereiten. Es ist gut möglich (sogar wahrscheinlich), dass ich das Projekt am Ende in die Tonne kloppe; denn  selbst im Modden bin ich eine ziemliche Niete. Das täte dem gehabten Vergnügen für vergleichsweise wenig Geld aber nur wenig Abbruch... und vielleicht habe ich ja auch mal Erfolg und schreite alsbald zur Cuben-Version voran. ;-) 

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vor 1 Stunde schrieb Chris2901:

Und klar geben die Leute gerne viel Geld für ihre Hobbies bzw. Selbstoptimierung aus.Ich bin ja auch kein Kind von Traurigkeit,

Dito :mrgreen:. Aber ich glaube, darum geht es gar nicht. Es geht darum, dass ein Preis ohne ersichtlichen Grund steigt und das nur mit Prestige gerechtfertigt wird. Paradebeispiele sind Smartphones oder auch Tiernahrung. Die Produktivität in der Industrie steigt jährlich an bei gleichzeitiger Senkung der Kosten. Die Produkte aber werden teurer.

Unser bevorzugtes Katzenfutter wurde plötzlich und ohne ersichtlichen Grund um 30% teurer, nur weil der Hersteller bemerkt hat, dass es gut ankommt. Klar, so funktioniert die Wirtschaft und jeder will Geld verdienen. Das sehe ich absolut ein. Ebenso sehe ich ein, dass für wirkliche Entwicklungsarbeit erstmal die Kosten wieder erwirtschaftet werden müssen. Und wenn das so ist, habe ich auch kein Problem mit hochpreisigen Artikeln. Aber meist ist ja nichts neu, sondern lediglich Facelifting.

An dem Punkt muss halt jeder Einzelne für sich entscheiden, ob er das Spiel mitmacht oder nicht.

Bearbeitet von truxx
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vor 5 Minuten schrieb truxx:

Es geht darum, dass ein Preis ohne ersichtlichen Grund steigt und das nur mit Prestige gerechtfertigt wird.

... oder ein neues Produkt (manchmal sogar einer neuen Firma) gleich in der preislichen Oberklasse eingeführt wird, mit Innovationen protzend, die bei näherer Betrachtung gar keine sind. 

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vor 1 Stunde schrieb Chris2901:

Was ich persönlich glaube: UL wird größer ,auch in der breiten Masse.

Fällt mir gerade auf: das halte ich auch für einen stichhaltigen Grund. Normalerweise ist es ja so, dass je weniger jemand etwas über ein Thema weiß, desto mehr ist er bereit, höhere Preise zu bezahlen. Da er die Qualität und die Nützlichkeit nicht aufgrund eigener Kenntnisse bewerten kann, bleibt ihm als einziges Qualitätsmerkmal der Preis. Und da ist es nunmal so, dass teuer mit gut assoziiert wird.

Dazu passen würde auch:

vor 5 Stunden schrieb J_P:

Ich selbst bin sicher noch lange nicht so weit, aber wenn man durch viel Erfahrung herausfindet, was man wirklich braucht und vorallem nicht braucht, rutscht man doch automatisch in den MYOG-Bereich und "UL-szenige"- Produkte von der "Stange" werden immer uninteressanter und unbrauchbarer... einfach immer eine indiviuelle Entwicklung!

und:

vor 4 Stunden schrieb backpackersimon:

Ich persönlich kaufe nur noch wenige Produkte von der Stange

 

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vor 50 Minuten schrieb martinfarrent:

Was hindert mich eigentlich dran, ein teures MTB von der Stange zu kaufen? Vor allem liegt es daran, dass ich mit der Vorkonfiguration der Parts selten sonderlich einverstanden bin und kein Vermögen für ein Produkt ausgeben möchte, mit dem ich allenfalls zu 80% zufrieden wäre. Also setze ich meine Bikes selbst (zuweilen mit Hilfe einer Werkstatt) zusammen - und verbringe dabei viel Zeit mit der Suche nach Sonderangeboten und guten Gebrauchtkomponenten, damit das Projekt nicht noch teurer als das abgelehnte Edelbike ausfällt.
 

Im Prinzip die gleiche Entwicklung wie mit ultraleichter, überteuerter Ausrüstung: Man weiß irgendwann was man nicht braucht und pickt sich das was gebraucht wird selbst zusammen um dann das persönliche Optimum zu erreichen.

OT: Immerhin kann ich mein MTB komplett selbst warten und reparieren ;) .. aber ein Bike selbst zusammengestellt habe ich noch nicht.. wäre wieder ein weiterer Schritt.

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vor 15 Stunden schrieb Freierfall:

OT: Da geht's aber um Andere preisbereiche. Ein solides. normales. sportrad kostet 1500€, "high end" gibts erst für das doppelte. Da geht's nicht um Aldi und decathlon Räder. 

OT: Bei Canyon bekommst du für 1500 € schon mehr "High End" als bei anderen Herstellern! Bsp.: Canyon Endurace mit Ultegra Komplettausstattung/Disc.

Zudem zog ich auch einen Vergleich zwischen High End Radherstellern und dem Preis eines DCF-Zeltes eines bekannten amerikanischen UL-Herstellers = beides nicht vergleichbar!

Billiges Decathlon Rad und 1500 € Rad = nicht vergleichbar! (obwohl es auch bei Decathlon Räder im 1500 Euro Segment gibt)

Erst Recht nicht vergleichbar mit noch besser ausgestatteten Rädern.

Bearbeitet von martinfarrent
OT gesetzt, wie von Autor beabsichtigt.
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