Zum Inhalt springen
Ultraleicht Trekking

Drei Hot Tents im Vergleich


doman

Empfohlene Beiträge

Einer der Gründe, weshalb Wintertouren potentiell anstrengender und wohl auch weniger beliebt sind als Trekkingtouren in der wärmeren Jahreszeit, ist die Kälte, der man nach dem ohnehin frühen Einbruch der Dunkelheit im Winter ausgesetzt ist. Viele hartgesottene Wintercamper verbringen deshalb notgedrungenermaßen einen erheblichen Teil der Tour im Schafsack. Auch im Zelt ist man zwar vor Niederschlag und Wind geschützt, aber eben nicht oder nur kaum gegen die Kälte. Abhilfe verspricht da nur ein Ofen im Zelt - aber der ist überlicherweise nur stationären Camps vorbehalten. Seit einigen Jahren gibt es jedoch Titanöfen, durch die die Wärmequelle im Zelt transportabel gemacht wurde. Und das eröffnet dem ambitionierten Wintercamper völlig neue Möglichkeiten, solange er sich denn in Gegenden bewegt, in denen es genügend Holz als Brennmaterial gibt.

Ich habe mir vor zwei Jahren einen solchen Titanofen zugelegt, der zwar ziemlich teuer ist, mir aber eine völlig neue Outdoorerfahrung ermöglicht hat: das tagelange Unterwegssein im Winter. Der Seek Outside Titanium Woodstove ist allerdings in der Handhabung nicht unkompliziert, weil man ihn jedesmal mit Hilfe von Gewindestangen und kleinen (Zollgewinde)Muttern (die man in Deutschland nicht nachkaufen kann) zusammensetzen muss. Bei Minusgraden kann das eine echte Herausforderung sein. Einmal aufgebaut und angefeuert, entwickelt dieser Ofen jedoch eine tolle Wärmeleistung. Inzwischen gibt es auch ein europäisches Modell, aber das wiegt ein halbes Kilo mehr und wäre mir schon wieder zu schwer.

Neben dem Ofen braucht man fürs Wintercamping aber auch ein Zelt - und davon besitze ich seit einigen Tagen sogar drei DIY-Modelle, die ich hier kurz zeigen will. Mein erstes Modell besteht aus einem Bauwoll-Polyester Mischgewebe, wiegt 4,5 kg und ist seit anderthalb Jahren so eine Art ständiger Begleiter bei den Wintertreffen der Berliner Hängemattenszene.

180126-1910629.jpg.1d40d7d443c9009521ea6e2e62028081.jpg

Durch die Tipiform ist das Zelt relativ stabil, einfach aufzubauen und bietet (erprobtermaßen) bis zu 6 Leuten Platz, wenn man eng beieinander sitzt.

180205-1930550.jpg.70e0ca9362b73a8ae2c899cdc9fa6907.jpg

Allerdings ist das Zelt für eine längere Tour viel zu schwer. Deshalb habe ich vor einigen Monaten ein Steilwandzelt angefertigt, das nur 1200 g wiegt und von den Dimensionen geradezu riesig wirkt.

181129-2080029.jpg.a74dc7b1287262fcf07d26af2619cc9f.jpg  

Hier braucht man zwei Aufstellstangen von 2 m, kann aber auch mit 1,86 m problemlos drin stehen und hat im Inneren wirklich viel Platz, der durch das Fischauge allerdings etwas verzerrt wirkt.

181129-2080033.jpg.bee9fbe1e95635cffcfebe3083ad433f.jpg

Auch dieses Zelt wurde schon von den Berliner Hängemattisten getestet und für gut befunden.

190214-2190017.jpg.7e3252cff9b56523d7d4ed1a245d1d78.jpg

190215-2190042.jpg.742aad21cd7311ed3ad6244b544a8568.jpg

Aber es ist nicht besonders windstabil und für eine Tour wohl weniger geeignet als für mehrtägige stationäre Aufenthalte.

Deshalb habe ich in Vorbereitung meiner kürzlichen Tour in die Alpen ein neues Zelt aus DCF geklebt

190221-010281-1.jpg.78aa9c00bd64676ed813927b771ca02a.jpg

und genäht.

190221-010292-1.jpg.537f391f792c354b69180d0075c45d80.jpg

Und das wiegt (nach kleinen Veränderungen nach der Tour) nur 274 g und ist damit auch auf Mehrtagestouren voll transportfähig.

Was die Wärmeleistung des Ofens angeht, ist man sowohl im Baumwolle-Polyesterzelt,

180217-1980341.jpg.a27b28d68b1cb66ab7abd913b7435ef4.jpg

als auch im Nylonzelt

190214-2190021.jpg.64c0457aa7e511e6509713cf02ff8448.jpg

wie auch im Cuben-Zelt

190222-2190111.jpg.76ae617e6a3277120348dbc0059ef89f.jpg

in kürzester Zeit von einem warmen Luftpolster umgeben - auch bei Minusgraden im Winter.

Mich würde interessieren: was haltet ihr von solchen Hot Tents und wie schützt ihr euch, wenn ihr in der kühleren Jahreszeit unterwegs seid, gegen die Kälte?

 

 

Bearbeitet von doman
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Finde ich genial, habe aber aufgehört, mich dafür zu interessieren, weil ich nur die 9kg Edelstahlöfen kannte. Das jetzt eröffnet natürlich wieder völlig andere Möglichkeiten. Schutz gegen die Kälte mit Lagerfeuer oder (man soll ja ehrlich sein) ein Schlafplätzchen in der Nähe einer Gaststätte :oops:.

OT: Bzgl. Deiner Muttern kannst Du mal hier nachfragen. Da hat ein Vereinskollege die zölligen Sachen für seinen Compound immer gekauft. Ruhig auch mal anrufen, wenn auf der Website nichts zu finden ist. Das ist aber meinerseits nur Hörensagen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

He, danke für den Tipp mit den Muttern! Eine habe ich schon verloren, aber es wurden zum Glück vier zusätzliche Muttern mitgeliefert, die als Abschluss der Füße dienen sollen und die man nicht wirklich braucht. Eine davon dient mir jetzt zum Zusammenhalten des Ofens.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Am 2.3.2019 um 21:07 schrieb doman:

 wie schützt ihr euch, wenn ihr in der kühleren Jahreszeit unterwegs seid, gegen die Kälte?

Bei uns in der Familie gehören Feuerzelte seit Jahren zum gehobenen Standard. :wub:

zwei_tipis_web.thumb.jpg.b228d5e02b85ca4e4a04927424fefa1d.jpg

Ein Testaufbau im Garten mit tube-stove.

ofen_max.thumb.jpg.ef59394954cfc0ceab5579a78a49304a.jpg

In den letzten Jahren habe ich erfreut die Entwicklung der Tschum´s bewundert und mir parallel Gedanken gemacht wie sowas leichter funktionieren könnte.

_DSC4424.thumb.jpg.ee8a02f902f3cb92b7cdbcd27a69079f.jpg

Bei den Hottents aus Kunstfaser stört mich am meisten der Auf- und Abbau des Ofens. Bei Kälte ist das handling von kaltem Metall und fummeligen Schrauben besonders nervig.
Diesen Winter habe ich zum ersten Mal mit einer Feuerschale im mid geheizt und war erstaunt über die Strahlungswärme, die davon ausging.
Das einfache Feuer kann durchaus im Vergleich zu einem Ofen mithalten. On top hat man die Helligkeit der offenen Flammen, das Lichterspiel in der Glut und natürlich die Möglichkeit flott Schnee schmelzen zu können. https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/7645-de-auf-der-suche-nach-dem-weißen-gold-20-und-30/?do=findComment&comment=121170
Der lästige Funkenflug geht, je nach Holzauswahl gegen Null, sodass man sich nicht permanent Löcher in sein Equipment brennt.

Aktuell bin ich bei meinen Feuer-Tarps auf dem Stand, dass ich im Solo Setup einen Hobo betreiben möchte. Das gibt mir Wärme ins Tarp und ich kann vom Schlafsack aus Kochen. Genau das habe ich nämlich auf der letzten Wintertour vermisst. https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/1651-leichte-säge/?do=findComment&comment=119567
Zusätzlich können zwei Solo-Tarps zu einem mid kombiniert werden. Dann hat im shelter auch eine größere Feuerschale Platz.

Im Hintergrund ein Tschum 1p und vorne das Feuer-Tarp.

_DSC2112.thumb.jpg.2f4f7518a26401bbb522aa0676bb2319.jpg

Zwei Feuer-Tarps zu einem mid kombiniert.

_DSC5946.thumb.jpg.7c5c977a2656121f894a993457309ab8.jpg

Das Solo Setup mit beak im Hobobetrieb.

_DSC8049-5.jpg

_DSC8070-3.jpg

Zwei Tarps mit offenem Feuer in der Mitte.

_DSC9853.jpg

_DSC9911.thumb.jpg.489d9d47dd8165dc3032b8a6eb6ca7e7.jpg

Aktuell liegt das Gewicht von einem Tarp bei 950 g; und bei Regen saugt das Gewebe gerne nochmal 300 g Wasser auf. :wacko:
In jedem Fall steht für dieses Jahr ein Wintertest mit den Tarps an.

VG. -Wilbo-

Bearbeitet von wilbo
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das Tschum 1p hat Florian für mich genäht, https://tschum.de/?cat=c4_1-Personenzelte-1-Personenzelte.html und die Prototypen der Feuer-Tarps nähe ich selber.
OT:  Aktuell arbeite ich noch an Feinheiten der Konstruktion. Der Auf- und Umbau der Tarps soll so simpel wie nur irgend möglich gehalten werden. Z.B. kann einfach das zweite Tarp an das Erste angebaut werden, ohne das man alle Heringe neu setzen muss...

... vielleicht gibt's die Tarps demnächst in Kleinserie zu kaufen. :wink:

 

Bearbeitet von wilbo
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Habe mir einen zufriedenstellend funktionierenden Zeltofen aus Kaminrohr gebaut. Der Korpus wiegt 720 g, mit Zubehör -  u.a. dem Kaminrohr aus Edelstahlfolie - beträgt das Gewicht knapp 1 kg. 

Bei Radtouren verwende ich das Teil mit einem uralten Kuppel-Außenzelt, beim Wandern mit dem Luxe Silhexpeak V4.

Der Ofen heizt sehr gut! Leider eignet er sich nicht wirklich zum Kochen oder zum Schneeschmelzen. Ein Problem ist noch(?) die gelegentlich auftretende Rauchentwicklung. Das Zelt braucht deswegen unbedingt ganz oben eine gut funktionierende Entlüftungsöffnung.

Ein paar Fotos:

 

 

Zeltofen  Radtour Ahr 3.jpg

IMG_0472.jpg

Silhexpeak Zeltofen.jpg

Zeltofen Einzelteile 2.jpg

Zeltofen im Einsatz außen 2.jpg

Bearbeitet von Roldi
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 6 Stunden schrieb wilbo:

In den letzten Jahren habe ich erfreut die Entwicklung der Tschum´s bewundert und mir parallel Gedanken gemacht wie sowas leichter funktionieren könnte.

Ja, das Tschum ist eine feine Sache. Ich habe mich mal mit Florian darüber unterhalten und finde allerdings, dass der catenary cut etwas zu stark ausgefallen ist, was dazu führt, dass der Innenraum unnötig verkleinert wird. Der Baumwollstoff ist natürlich schwerer als alle Kunstmaterialien - hat aber auch unnachahmliche atmungsaktive Eigenschaften, die man gerade im Winter sehr schätzt.

Deine halb-offenen Konstruktionen finde ich super! Es ist nämlich gar nicht nötig, alle Seiten zu schließen, weil auch ein an drei Seiten abgeschirmter Brenner genügend Wärme erzeugt. Nur mit dem Funkenflug ists so eine Sache. Das Holz, das man im Winter in der Natur findet, qualmt und prasselt nämlich meistens ziemlich stark, weil Wasser drin ist.

Was ich übrigens noch von @bieber (oder wars @bieber1) gelernt habe, ist die Verwendung eines Holzbrettchens unter dem Ofen. Das verhindert, dass der Ofen im Schnee einsinkt.

190224-010356-1.jpg.20c11e8760199e4ebca6d4b4e7dcdae9.jpg

Früher stand mein Ofen irgendwann immer schief, weil die Strahlungswärme den Schnee drunter weggeschmolzen hat.

180206-1930611.jpg.f739b67e3515fb8fbb11f6d58bea1971.jpg

vor 4 Stunden schrieb Roldi:

Der Ofen heizt sehr gut! Leider eignet er sich nicht wirklich zum Kochen oder zum Schneeschmelzen. Ein Problem ist noch(?) die gelegentlich auftretende Rauchentwicklung. Das Zelt braucht deswegen unbedingt ganz oben eine gut funktionierende Entlüftungsöffnung.

Rauchentwicklung habe ich bei allen Zeltmodellen gelegentlich auch. Und die These mit der Hutze kann ich bestätigen. Dadurch wird nicht nur der Rauch, sondern die ansonsten zu starke Wärme abgeführt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 50 Minuten schrieb doman:

Es ist nämlich gar nicht nötig, alle Seiten zu schließen, weil auch ein an drei Seiten abgeschirmter Brenner genügend Wärme erzeugt.

Ja, so lange kein Wind geht, bleibt etwas Wärme im shelter hängen. Richtig effektiv wärmt der Hobo aber erst mit "geschlossenem" beak. So habe ich zuletzt einen Unterschied von 10-15 Grad zwischen Innen- und Außentemperatur gemessen.
Sobald der Wind auffrischt, vermengt sich die Wärme mit der kalten Luft die durch die Ritzen kommt. Man kann zwar rundum etwas Laub oder Schnee am Saum anhäufen, aber konstant warm wird es nur im komplett geschlossenem shelter / mid.

vor 50 Minuten schrieb doman:

Früher stand mein Ofen irgendwann immer schief, weil die Strahlungswärme den Schnee drunter weggeschmolzen hat.

Die Jungs von Kifaru lieferten netterweise gleich eine Bodenplatte mit. Jetzt ist es als extra Zubehör gelistet.
https://store.kifaru.net/box-stove-snow-platform-p89.aspx
Man kann auch einfach zwei große, flache Scheite unter die Füße legen...

VG. -Wilbo-

 

 

Bearbeitet von wilbo
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 45 Minuten schrieb questor:

Nur gerade als Gedankenspiel - wieviel Zug bekommt man den mit so einem Rollrohr als Ofenrohr hin? Wenn das vernünftig zieht, könnte man das unten doch quasi als hobo nutzen, mit entsprechender Aussparung zum nachlegen und Luft ziehen, quasi eine Kombination aus beiden Welten, Hobo und Ofen.

Mein Ofenrohr hat gerade mal den Durchmesser einer 0,33 Liter Dose.

Zieht super.

Da hab ich schon mal Bilder gesehen ,

wo ein Caldera Cone mit Ofenrohr gebastelt wurde.

Auch Hobo , und darüber ein Trichter mit Ofenrohr , ähnlich Dunstabzug.

Das ganze aus einem Rohr ???

Du musst ja unten einen Brennraum schaffen, der Abzug darf deutlich dünner sein.

 Kochen sollte man auch damit können.

Jetzt hast du mir aber was in den Kopf gesetzt !

hoffentlich kann ich heu Schlafen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Stunde schrieb questor:

Nur gerade als Gedankenspiel - wieviel Zug bekommt man den mit so einem Rollrohr als Ofenrohr hin?

Wenn der Ofen gut angebrannt ist, zieht er, dass es nur so röhrt! Ich verstehe aber nicht genau, was du meinst. Willst du nur das Rohr nutzen, ohne Ofen? Das wird vermutlich nicht so gut funktionieren, weil die Masse an Glut fehlt, die nur der Ofen erzeugt.

 

vor 4 Stunden schrieb wilbo:

So habe ich zuletzt einen Unterschied von 10-15 Grad zwischen Innen- und Außentemperatur gemessen.

Da merkt man wahrscheinlich doch den Unterschied zwischen den DIY-Varianten und dem Seek-Outside in der Größe L. Es ist mit letzterem locker möglich, in einer Höhe von 30 cm überm Boden 25-30 Grad Wärme zu erzeugen - und zwar auch, wenn draußen Minusgrade herrschen. Snow Flaps habe ich mir übrigens bei allen Zelt-Varianten geschenkt, damit der Ofen genügend Luft ziehen kann und die Gefahr einer Rauchvergiftung ausgeschlossen wird.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 7 Minuten schrieb doman:

Da merkt man wahrscheinlich doch den Unterschied zwischen den DIY-Varianten und dem Seek-Outside in der Größe L. Es ist mit letzterem locker möglich, in einer Höhe von 30 cm überm Boden 25-30 Grad Wärme zu erzeugen - und zwar auch, wenn draußen Minusgrade herrschen. Snow Flaps habe ich mir übrigens bei allen Zelt-Varianten geschenkt, damit der Ofen genügend Luft ziehen kann und die Gefahr einer Rauchvergiftung ausgeschlossen wird.

Nee, nee, das geht schon auch mit Eigenbauten ;) 

Das Verhältnis Brennraumvolumen - Fläche Luftzufuhr - Querschnittsfläche Rauchrohr muss stimmen, dann ziehts auch ordenltich

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 12 Stunden schrieb questor:

könnte man das unten doch quasi als hobo nutzen, mit entsprechender Aussparung zum nachlegen und Luft ziehen, quasi eine Kombination aus beiden Welten, Hobo und Ofen.

Für meine Öfen verwende ich Durchmesser von 6 bis 9 cm.
Ich schätze für ein "Hobo-Rohr" müsste der Durchmesser deutlich größer werden. Das Brennerle hat mit einem Durchmesser von 13 cm einen optimalen Zug und eine ausreichende Brennkammer. Damit würde ein Rollrohr-Brenner unverhältnismäßig dick und schwer ausfallen.
Der Vorteil vom Hobo, dass man darauf Kochen oder einfach einen größeren Topf darüber hängen kann wäre dahin. Nur zum Heizen wäre ein Brennraum von "nur" 13 cm Durchmesser zu gering. Da ist höchstwahrscheinlich ein simpler tube-stove mit 6 cm Rohr ähnlich schwer, nur viel effektiver.

Ich habe vor Jahren testweise für den Picogrill eine "Abzugshaube" an ein Rollrohr adaptiert. Das Funktionierte auch eher leidlich ...

1352494321_rohrtarp.thumb.jpeg.0b9b6f4027d660168052b92195ba4b7f.jpeg

VG. -Wilbo-

Bearbeitet von wilbo
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Den Durchmesser könnte man ja über ein Reduzierstück wieder mindern. Das Kochen wäre damit wohl wirklich wieder dahin.

Ich hatte in Kapadokien beobachtet, dass die Holzöfen mitten im Raum stehen und auffällig lange Strecken Ofenrohr durch den Raum führen. Die heiße Abluft dient  zum Heizen. Mein ihr nicht, das auch eine kleine Brennkammer und das erwähnte Ofenrohr ausreichen würden?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Stunde schrieb wilbo:

für den Picogrill eine "Abzugshaube" an ein Rollrohr adaptiert. Das Funktionierte auch eher leidlich ...

und wie machst Du das jetzt? Bei der hier vorgestellten Lösung - läßt Du da den Rauch vom HoboFeuer nur durch die obere Öffnung abziehen ?

Bearbeitet von noodles
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Jupp,
der Rauch zieht gut durch die oberen Öffnungen ab.

54829906__DSC59671.jpg.e2cb1c27a6f7a5a413d1fba4303310a1.jpg

Selbst beim Starten des Feuers, wenn es vermehrte Rauchentwicklung gibt, bleibt der Qualm meist im oberen Drittel. Das einzige Mal als ich das Tarp vollgeraucht hatte, war mit feuchtem Holz das ich ignoranter Weise verwendet habe. Sonst lege ich immer viel Sorgfalt in die Holzauswahl und verheize nur weitgehend trockenes Holz.

1162862805__DSC60261.jpg.1b45ff938002f42727e8969b3fccc271.jpg

Im solo shelter nutze ich ein Brennerle und im zweier mid die Pico´s 239 bis 760. Bei diesen Größen bildet sich ein genügend großes Glutbett, sodass sich beim Nachlegen das Holz, mit geringer Rauchentwicklung selbst wieder entzündet.

VG. -Wilbo-

Bearbeitet von wilbo
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 11 Stunden schrieb Andreas K.:

Nee, nee, das geht schon auch mit Eigenbauten ;) 

Ich hatte mich auf @wilbobezogen, der schrieb, sein Ofen würde einen Temperaturunterschied von 10-15° zur Außentemperatur herstellen. Da geht in der Tat deutlich mehr.

Dein DIY-Öfchen sieht jedenfalls schick aus! Zur Hitzeentwicklung schreibst du aber im verlinkten Faden nichts. Hast du den schon mal auf einer Mehrtagestour unter Winterbedingungen eingesetzt?

Mir fallen daran mehrere Sachen auf:

1. Mit 10 Litern (realistisch sind durch die runden Ecken allenfalls 8-9 Liter) ist der Brennraum recht klein. Der gleichgewichtige Seek-Outside L hat mit 15,5 Litern eine mittlere Größe, die es aber immerhin erlaubt, mal ein halbes Stündchen auszuruhen, ohne nachlegen zu müssen. Länger sollte man ihn ohne Neubeschickung aber im Winter nicht brennen lassen, sonst dauert es ewig, bis er wieder richtig bollert. 

2. Die Klappe vorne befindet sich in der Mitte der Front und man kann sie nicht richtig schließen. Wer früher jahrzehntelang Kachelöfen geheizt hat weiß, dass die am besten brennen, wenn die Luft nicht von vorn, sondern von unten kommt. Das ist beim Zeltofen schwer zu realisieren, beim Seek-Outside durch die regulierbare 5-Loch-Klappe aber immerhin ansatzweise gelungen. Das ist übrigens auch ein großer Nachteil des Poshehonka, der aber fürs Trekking ohnehin nicht in Frage kommt, weil man ihn nicht demontieren kann.

3. Es gibt bei dir keinen Dämpfer, mit dem man das Rohr verschließen kann. Dieser Backstop wäre aber sehr wichtig! Wenn bei mir eine Ladung Holz richtig rot glüht, mache ich dicht und verhindere damit, dass die schön durchgebrannte Glut in Null-Komma-Nichts durch das Rohr in die Winternacht entweicht - so wie früher beim Kachelofen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 44 Minuten schrieb doman:

1. Mit 10 Litern (realistisch sind durch die runden Ecken allenfalls 8-9 Liter) ist der Brennraum recht klein. Der gleichgewichtige Seek-Outside L hat mit 15,5 Litern eine mittlere Größe, die es aber immerhin erlaubt, mal ein halbes Stündchen auszuruhen, ohne nachlegen zu müssen. Länger sollte man ihn ohne Neubeschickung aber im Winter nicht brennen lassen, sonst dauert es ewig, bis er wieder richtig bollert. 

Naja, recht klein ist relativ - wenn ich den bis oben hin voll mache brennt der schon gut eine halbe Stunde auf voller Leistung

vor 44 Minuten schrieb doman:

2. Die Klappe vorne befindet sich in der Mitte der Front und man kann sie nicht richtig schließen. Wer früher jahrzehntelang Kachelöfen geheizt hat weiß, dass die am besten brennen, wenn die Luft nicht von vorn, sondern von unten kommt. Das ist beim Zeltofen schwer zu realisieren, beim Seek-Outside durch die regulierbare 5-Loch-Klappe aber immerhin ansatzweise gelungen. Das ist übrigens auch ein großer Nachteil des Poshehonka, der aber fürs Trekking ohnehin nicht in Frage kommt, weil man ihn nicht demontieren kann.

Ich bin jetzt jahrelang mit Zeltofen unterwegs und kann Dir aus der Praxis heraus sagen, dass es keinen Unterschied macht auf welcher Höhe die Luft zum Ofen reinkommt. Bei solch kleinen Öfen! bei geöffneter Klappe sieht man am Rauch schön, dass die Luft im Brennraum zirkuliert bevor die durchs Rauchrohr abgeführt wird. Und das Holz vergast bis auf Asche rückstandslos.

Kachelofen habe ich auch seit Jahrzehnten im Elternhaus, Küchenhexe im Haus der Großeltern, usw. Das ist aber eine ganz andere Hausnummer! Die haben Rauchumlenkung, sind schamottiert usw. Das kann man gar nicht miteinander vergleichen.

vor 44 Minuten schrieb doman:

3. Es gibt bei dir keinen Dämpfer, mit dem man das Rohr verschließen kann. Dieser Backstop wäre aber sehr wichtig! Wenn bei mir eine Ladung Holz richtig rot glüht, mache ich dicht und verhindere damit, dass die schön durchgebrannte Glut in Null-Komma-Nichts durch das Rohr in die Winternacht entweicht - so wie früher beim Kachelofen.

Natürlich gibt es eine Verschlussklappe am Ofenrohr. wie kommst Du darauf, dass es keine gebe?! Bei meinem ersten Zeltofen sieht man das, ich habe das nur bei Version 2 nicht abgebildet weil sich am Rauchrohr nichts ändert.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 48 Minuten schrieb doman:

Dein DIY-Öfchen sieht jedenfalls schick aus! Zur Hitzeentwicklung schreibst du aber im verlinkten Faden nichts. Hast du den schon mal auf einer Mehrtagestour unter Winterbedingungen eingesetzt?

Die Frage wollte ich nicht unterschlagen.

Die Hitzeentwicklung ist exzellent! Viel besser als Titan - kein Vergleich. Und bei der Materialdicke ist der Gewichtsunterschied gar nicht so groß.

Ja, ich hatte den auch schon auf Tour dabei. Kann man auch wunderbar Schnee schmelzen, Wasser zum Kochen bringen (das ging mit meinen Titanöfen nicht, bzw hat sehr lange gedauert) und gourmetmäßig aufkochen

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@Andreas K. ich glaube, es kommt doch sehr darauf an, für welche Art von Tour man einen solchen Ofen benutzt. Ein zivilisationsnaher Overnighter, bei dem man "gourmetmäßig aufkochen" möchte (wie auch immer das gehen mag bei einem Ofen, auf den nicht mal zwei Töpfe nebeneinander passen) unterscheidet sich komplett von der Art von Tour, wie ich sie letztens über vier Tage bei zweistelligen Minusgraden bis an die Baumgrenze durchgeführt habe. Mein zweiter Übernachtungsplatz auf 1800 m sah so aus:

190223-010348-1.jpg.7b8977ac3fbe6ac04a8b753cc7d7fcff.jpg

Das Holz, das du hier findest, ist frisch, nass und brennt ziemlich schlecht. Da kommt alles auf den Ofen an, den man vom Wirkungsprinzip her selbstverständlich mit einem Kachelofen vergleichen kann. Je größer er ist, umso besser. Und wenn man ihn dann anfeuert, macht es einen großen Unterschied, ob die Luft durch die offene Tür oder durch Löcher in Bodennähe in den Brennraum gelangt. Wenn freilich der Ofen bauartbedingt diese Art Belüftung nicht zulässt, wird man den Unterschied nie feststellen können. :P Der Wifi Stove, den du dir zum Vorbild genommen hast, verfügt übrigens über diese Löcher, nur sind sie dort ziemlich zwecklos, weil man die Öffnung nicht regulieren kann.

Um keine Zweifel aufkommen zu lassen: ich liebe genau diese Art von Touren; nur sollte man in der Kommunikation darüber keine falsche Romantik aufkommen lassen: das ist ziemlich harte Arbeit und den Gourmet-Aspekt, den manche sich vielleicht vorstellen, kannst du komplett streichen. Man braucht vier von den elf Stunden Tageslicht im Februar, nur um Holz bereitzustellen, Schnee zu schmelzen und 4 Liter Wasser zu kochen, zwei abends und zwei morgens. Wenn man dann noch eine bestimmte Wegstrecke bewältigen möchte - oder muss, weil genau das eben die Tour ausmacht, dann kann man nicht warten und sich dran freuen, dass auch das letzte Krümelchen Holz zu weißer Asche verbrennt. Der noch brennende Ofen wird morgens ausgekippt

190223-010330-1.jpg.93e447f0d766e61b74a90f93fe69cf14.jpg

und demontiert. Und da freut man sich sehr, dass er aus 0,3 mm Titan und sofort kalt und nicht aus 0,5 mm Edelstahl und noch ewig lange heiß ist.

Wie kommst du übrigens darauf, dass die Hitzeentwicklung im Edelstahlofen besser sein sollte als im Titanofen. Ich kann mich jedenfalls nicht beklagen.

180205-1930579.jpg.2b81a5e32091ed833c2814e5369b9ac0.jpg

Welchen Vergleich hast du da angestellt? Und mit welchen Titanöfen konntest du kein Wasser kochen? Das würde mich interessieren.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ach @doman, ich weiß schon wovon ich rede. Ich bin vorzugsweise im Winter, und dabei auch vorzugsweise Schneeschuh wandernd im Gebirge u.a. den Alpen unterwegs. Ungefähr solche Touren die Du beschreibst, und das seit Jahren. Ich kenne also gewisse Widrigkeiten.

Natürlich kommt es vor, dass ich auch mal zivilisationsnah nächtige, in der Regel schlafe ich nämlich mindestens eine Nacht in der Woche draussen.

Woher ich weiß, dass ein Titanofen weniger Hitze abgibt? Ich habe einen. Den TiGoat Vortex Stove. Nachdem der baugleich zu meinem Tube Stove aus Edelstahl ist, kann man da direkt vergleichen, und letztlich ist es einfache Materialkunde - Titan leitet schlechter Wärme als Edelstahl, d.h. bei einem Ofen daraus wird mehr Wärme über das Rauchrohr abgegeben, als das der Ofenkörper abstrahlen kann.

Ich will Dir Deinen Ofen nicht madig reden, wenn Du damit zufrieden bist ist es gut. Ich möchte nur aufzeigen, dass es keinen teuren Titanofen bedarf um mollige Wärme ins Zelt zu bringen, und das Edelstahl auch durchaus gewisse Vorzüge haben kann.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dank @Andreas K. und @hofnarrbin ich ja nun glücklicher Besitzer des ganz kleinen titaniumgoat wifi und finde ihn voll super:rolleyes: Er ersetzt die vorherigen uh Zeltöfen wie den Loki und den G stove heat view ohne einbußen. Im Gegenteil, durch das dünne Material wird schneller Wärme abgegeben. Und ich überlege ihn mir aus Edel(Feder)stahl nachzubauen...sozusagen als Rücklage.

OT: Angesichts des schlechten Wetters hab ich schnell mein 3x4 Hängemattentarp an den langen Seiten mit 70cm Streifen aus Polycotton zum Boden verlängert und an den Enden Rv's eingesetzt (anstelle der Rouladenspieße ;). Das ganze in leichter wäre der nächste Schritt...20190304_224541.thumb.jpg.b483bfaea282649978079ea64dc98666.jpg

 

Bearbeitet von Omorotschka
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Deine Meinung

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Benutzerkonto hast, melde Dich bitte an, um mit Deinem Konto zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...