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Ultraleicht Trekking

E1 Deutschland -> Heim


magoon

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Vor gut einem Jahr habe ich Deutschland zu Fuß durchquert. Zeit für ein Resümee!
Vor vielen Jahren, noch bevor ich überhaupt ans UL trekking gedacht habe, bin ich auf das Buch von Michael Holzach "Deutschland Umsonst" gestoßen. Dieses hat mich so sehr fasziniert, dass in mir der Traum wuchs auch einmal Deutschland zu durchqueren. Letztes Jahr hatte ich durch diverse Umstände endlich die Gelegenheit dazu. Mein Plan war es dem E1 von Flensburg aus zu Folgen um nach Hause in den Nordschwarzwald zu wandern. Zum Glück hatte ich einen Telegram-Channel um Freunde und Familie auf dem Laufenden zu halten, so kann ich die ganze Tour noch einmal für euch (und mich) rekonstruieren.
 
Wegführung - Ab Flensburg ging es immer entlang des E1, mit folgenden Änderungen:
  1. Metropolen habe ich mit der Bahn umfahren. Diese waren: Hamburg und Frankfurt
  2. In Hannover machte ich einen Zwischenstopp bei Freunden
  3. Ab Darmstadt bin ich nicht mehr dem E1 gefolgt sondern eine eigene Route (Worms->Mannheim->Heidelberg->Bruchsal->Karlsruhe->Heim)
 
Irgendwo unterwegs traf ich eine UL-Dame mit selbstgemachten Ikea-Rucksack. Falls du dies ließt - lieben Gruß.
 
Ausrüstung:
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Ich hab mir keine Packliste erstellt, aber das Rucksackgewicht war etwa 6kg (ohne Nahrung). HMG Windrider 4400, Cumulus Schlafi, Deschutes+ und Innenzelt. 2 Shirts, 2 Unterhosen, 2 paar socken, kurze Hose und Regenhose, Windjäckchen, Cumulus Daunenjacke sowie Poncho. Rest, siehe Foto :)
Gestartet bin ich in der ersten April Woche, da es die Woche zuvor nochmals einen Wintereinbruch gab, habe ich mich - Gott sei Dank - für ein Schlafi-Upgrade entschieden.
 
Die Tour - Teil 1

In Flensburg bin ich mit einem Freund gestartet der mich die ersten zwei Wochen begleiten wollte um neue Ausrüstung zu testen. Der Auftakt war schon richtig "nordisch". Regen, Wind und furchtbar kalt. Dies reduzierte zwar das Rucksackgewicht, aber Stimmung kam nicht so wirklich auf. Zu mal man den halben Tag durch die Stadt bzw. Randbezirke läuft. Gegen 17 Uhr, völlig durchnässt und durchfrohren kamen wir an einer netten Unterstand vorbei. Hier sollten wir auch bleiben. Regen und windgeschützt kroch ich in meinen Schlafsack um mich wieder auf Temperatur zu bekommen. Keine 15 Minuten später schliefen wir und wurde erst wieder durch spielende Kinder geweckt. Es hatte nicht nur aufgehört zu regnen, es hat auch noch blauen Himmel! Und so sollte es auch die meiste Zeit bleiben.

Die Wege waren teilweise noch richtig durchnässt und teilweise auch unter Wasser. Aber die Sonne war ab nun ein ständiger Begleiter.

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Hinweis: In Norddeutschland können auch Stacheldrähte unter Strom stehen. Ideal, wenn man den Pfützen ausweichen möchte :blink:.

Bei Eckernförde ging es nun das erste mal auch ans Meer. Es gab das erste Fischbrötchen und die erste, aber auch letzte Blase.

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Über Eckernförde ging es über Kiel durch die Holsteinsche Schweiz (ne, Berge gibts hier keine - nur Hügel) in die Plöner 5-Seenlandschaft.

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Im Bild, einer der fünf Seen von Malente aus gesehen.

Von Lübeck aus ging es dem Elbe-Lübeck Kanal entlang nach Ratzeburg. Ab Ratzeburg war ich dann alleine unterwegs. Dafür war ab da nur noch gutes Wetter bis auf einen Tag und ich konnte in Ruhe meine 9 Hörbücher hören die ich dabei hatte.

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Zum Abschluss der Schlesswig-Holstein Etappen wurde es nochmal richtig schön. Irgendwo in der Nähe von Güster ging es durch wunderschöne Landschaft und zum ersten mal ohne Auto oder Traktorenlärm:

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Schleswig-Holstein Resümee:

Eigentlich dachte ich, dass dies der langweiligste Teil werden wird. Aber ich wurde echt überrascht. SH hat viel mehr zu bieten als das Meer. Auch die Leute hier sind sehr nett. Fast jeder grüßt, klar “moin“ ist auch schon echt kurz. Bereitwillig wurde auch meine Trinkflasche aufgefüllt und ich ausgefragt wo denn mein Wanderziel sei.

Die schönste Strecke war von Ratzeburg nach Mölln (plus 15km). Das trostloseste war zwischen Eutin und Lübeck. Mehr Zeit hätte ich gerne in Mölln oder Flensburg verbracht.

 

Die Tour - Teil 2

Eigentlich wollte ich einen  Zeroday in Hamburg machen, aber die Hotelpreise waren so absurd, dass ich mich dafür entschieden habe, direkt nach Buchholz in die Nordheide zu fahren und da einen halben Tag zu verbringen. Hier bin ich das erste mal auf einen Campingplatz gegangen um mal wieder zu duschen und andere hygiene zu betreiben :D.

In Buchholz angekommen viel mir sofort auf wieviel grüner es hier schon ist. Schon verrückt wie viel so ein paar Kilometer ausmachen. Auf die Lüneburger Heide habe ich mich ganz besonders gefreut, da schon meine Oma immer so sehr davon geschwärmt hat.

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Heide - soweit das Auge blickt.

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Heidschnucken bei der Arbeit. Sie leisten einen wichtigen Beitrag um die Heide zu erhalten.

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Ein autofreies Museumsdorf - Sonne, Mittagszeit, Samstag und ein geöffneter Biergarten. Perfekt!

Das erste mal Trail-Magic: Ich war gerade auf dem Weg aus Behringen raus als ein alter Lieferwagen neben mir hielt. Es war ein zotteliger, älterer Herr mit Strohhut auf dem Kopf und breitem Grinsen im Gesicht. Er grüßte und fragte ob ich eine Tasse Tee mit ihm trinken wolle, sein Haus sei gleich um die Ecke. Natürlich willigte ich sofort ein. Er erzählte mir ein wenig aus seinem Leben und dass er es gut fände was ich mache. Ich erzählte wiederum von meiner Tour, meinen Erlebnissen und klärte ihn auf, dass das was er da betreibe “trail magic“ sei. Nach einer Tasse Tee und unzähligen Keksen später setzte ich die Reise fort.

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Nach Soltau ging es zwischen den zwei Sperrgebieten durch nach Müden an der schönen Örtze (wer kennt es nicht?!) wo ich die Nacht in einer Jugendherberge verbrachte. Mit Müden endet auch die Nord-Heide und es ging weiter durch die Süd-Heide in das hannoversche Bergland. Über Hermannsburg und Celle ging es dann nach Hannover.

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Celle-Innenstadt (?)

Inzwischen habe ich nicht nur meinen persönlichen Kilometerrekord sondern auch meinen Zeitrekord gebrochen. Noch nie war ich so lange auf Tour.

In Hannover gab es dann den ersten richtigen Zero-Day bei Freunden. Diese zeigten mir Hannover per Rad, als hätte ich nicht schon genug sport betrieben ;). Außerdem hatte ich den Luxus meine Klamotten nach 25 Tagen das erste mal richtig zu waschen! Mit Waschmittel! Was für ein Luxus. An das Gefühl und den Geruch erinnere ich mich heute noch :D.

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Über Bad Münder und Hameln ging es dann Richtung Lemgo und damit: Adios Niedersachsen - Hallo NRW!

Niedersachsen Resümee:
Gesehen habe ich davon die Nord- und Südheide, Hannover und Hannoversche Bergland. Die Menschen blieben freundlich und nett. Ich hatte mehrere anregende Gespräche mit Leuten die ich unterwegs getroffen habe. Ob nun bei Johnny auf der Terrasse oder beim Trinkflaschen auffüllen lassen, für einen netten Schnack war immer Zeit. Natürlich waren das eher ältere Menschen. Die wissen den Wert der Zeit zu schätzen :). Landschaftlich war die Lüneburger Heide schon beeindruckend.

Die schönste Etappe:
Undelohe nach Bispingen
Die ödeste:
Müden an der Örtze in Richtung Celle
Noch mal möchte ich nach:
Hannover

 

Die Tour - Teil 3

NRW hieß mich mit schönem "westfälischem Landregen" willkommen. Durchgängig leichter regen. So passierte ich das Hermannsdenkmal und die Externsteine ohne sie zu besichtigen (zum Glück kenn ich die schon). Zwischen den Externsteinen und Marsberg ging es auf 70 km über den Eggeweg durchs Eggegebirge.

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Lipper Bergland ade!

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So sehen also Premium-Wanderwege aus... :)

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..kurze Zeit später zeigte sich auch warum. Orkantief Friederike hatte im Januar ganz schön gewütet.

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Der Regen hatte aber auch was gutes. Endlich wurde die Luft (und ich) von den Pollen befreit.

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Ab Marsberg gab es dann auch endlich mal Berge zu sehen - es wurde hügliger. Inzwischen ist auch 1. Mai und nirgendwo wurde ein Maifest gefeiert. Skandal! Und ich dachte ich würde auf irgendeinem Fest zu Bratwurst und einem Bier kommen :(.

Nach Marsberg begann das Sauerland.

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Anschließend ging es zwischen Willingen nach Winterberg erstmals auf ÜBER 700meter :).

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In Winterberg ging ich für stolze 35€ in ein Hotel mit 2 Saunen und eigenem Schwimmbad. Preisleistung war super und ich konnte auch meine Klamotten mal wieder waschen die teilweise zwar noch immer nach dem Waschmittel aus Hannover rochen, aber teilweise auch schon gut beschmutzt waren.

Über den Rothaarsteig ging es weiter nach Bad Berleburg. Auf dieser netten Etappe, stellen einige Künstler ihre Skulpturen aus. Darunter diesen Stein umsäumt von massiven Holzpfeilern. Titel: Stein-Zeit-Mensch. Desweiteren gab es u.a. noch ein grünes Haus aus dem Bäume wachsen sollten und ein überdimensionales goldenes Ei. Nun gut. Die Region scheint bei Wanderern recht beliebt zu sein, da ich heute einige gesehen habe. Was sonst eigentlich nicht wirklich vorkam.

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Den Rothaarkamm verlasse ich bei Siegen. Wo ich eine Nacht im Hotel verbringe um auf einen Arbeitskollegen zu warten der mich ein Wochenende lang begleiten sollte.

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Nicht nur durch Deutschland, auch durch die Zeit bin ich gereist ;).

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Die Nacht verbrachten wir am Druidenstein auf Parkbänke.

NRW Fazit Teil 1:
Kurz angeschnitten habe ich das Lipper Bergland mit direkten Übergang in den Teutoburger Wald mit den Hermannsdenkmal und den Externsteine. Weiter ging es in das Eggegebirge bis ich bei Marsberg kurz nach Hessen abgebogen bin. Darum ein zweiteiliges Resümee. Das Wetter in NRW war so wie ich es kannte, stets durchwachsen :D.

Schönste Etappe: zwischen Bad Driburg und Willebadessen. Sehr schön zu gehen, viel zu sehen und hohe Schutzhüttendichte.
Ödeste: Lemgo
Noch mal hin:
Am ehesten nach Marsberg aber das ist ja schon Hessen. (Kenn bereits vieles in NRW, nicht böse sein).

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Vom Druidenstein über Herdorf ging es nach Marienberg.

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Von Marienberg nach Freillingen auf einem Campingplatz.

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Zum Baden war es ein ein wenig zu kalt. Kurz reingesprungen bin ich trotzedem. Für 5€ gab es ein belegtes Brötchen und ich durfte Zelten. Duschmarken hab ich jedoch keine bekommen.

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In Montabaur ging es zum 2. mal in eine Jugendherberge. Ich hatte sogar eine Dusche im Zimmer! Das macht das Handtuchproblem ein wenig erträglicher - mit 20x20 "Tüchlein" sich abtrocknen ist ganz schön schwer. Eigentlich versucht man nur ein wenig Feuchtigkeit weg zu bekommen. Trocken wird man aber nicht.

Das Sauerland Resümee (NRW 2 und Hessen 1):
Landschaftlich hat es mich nicht wirklich umgehauen. Ganz nett ist noch die Region nach Marsberg und rund um Altastenberg.

Schöneste Etappe: siehe oben
Ödeste: Eigentlich der ganze Rest
Noch einmal sehen möchte ich: Evtl Siegen oder Montabaur

 

Weiter geht es hier:  klick

 

 

 

 

Bearbeitet von magoon
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Moin moin,

Eine sehr coole Idee. Danke für deinen Bericht, freue mich schon auf mehr.

Vielleicht kannst du ja zwischendurch was von deinen Campingerfahrungen berichten, da du ja anscheinend selbst in Großstadtnähe dein Lager aufgeschlagen hast, bist du da ja jetzt bestimmt Experte :D 

 

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vor 46 Minuten schrieb zeank:

Was war das denn dann für ein Schlafsack? Der Panyam 450?

Das ist der Panyam 600. Wiegt etwas unter einem Kilo, hält aber auch richtig warm.

vor 37 Minuten schrieb Heino:

Moin moin,

Eine sehr coole Idee. Danke für deinen Bericht, freue mich schon auf mehr.

Vielleicht kannst du ja zwischendurch was von deinen Campingerfahrungen berichten, da du ja anscheinend selbst in Großstadtnähe dein Lager aufgeschlagen hast, bist du da ja jetzt bestimmt Experte :D 

 

Ich habe meine Etappen so gelegt, dass ich die meisten größeren Städte am besten um die Mittagszeit rum schon passiert habe. Und mir bereits am Vorabend schon auf der Karte nach möglichen Gebieten ausschau gehalten habe. Wald ist eigentlich immer generell gut. Man hat Sichtschutz und außer Jägern ist Nachts eigentlich auch niemand im Wald unterwegs. Ich wurde auf dieser Tour einmal erwischt in einem Stückchen Wald zwischen zwei Häusern - etwa 150m breit oder lang. Jedoch, wurde ich nicht gesehen sondern ein Jäger kam morgens zum Kirren. Die Futterstelle, etwa 5 Meter weit Weg vom Zelt, hatte ich übersehen. In Gebieten die dicht besiedelt sind baue ich spät auf und baue früh wieder ab.

Bisher hatte ich noch nie "ernsthafte" Probleme. Gerade wenn die Wege bekannter sind, sind die meisten Jäger und Förster es "gewohnt". Mit einem kleinen Plausch darüber was man hier macht ist es meistens erledigt. Falls es Schutzhütten oder Unterstände gibt schlaf ich auch gerne in diesen ohne mein Tarp aufzubauen. Was theoretisch vor dem Gesetz nochmal einen Unterschied sein sollte.

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@magoon, ich freue mich schon sehr auf die Fortführung Deines Berichts. Ich bin ausgesprochener Deutschland-Fan, was Wandern betrifft und warte nur darauf, dass mir die Lebensumstände auch mal die Zeit gönnen, die man für eine Deutschland-Durchquerung braucht. Bis es soweit ist, erfreue ich mich an z.B. Deinem Bericht. 

 

Bearbeitet von rentoo
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vor 27 Minuten schrieb doman:

Schöner Bericht! Bist du auch wie Michael Holzach ohne eigene Verpflegung losgezogen?

Ne das war mir dann doch zu arg :). Ich glaube die Zeiten haben sich zu sehr verändert und mein Anspruch war ja auch das Wandern an sich. Tatsächlich war das die einzige Tour die ich je gemacht habe, bei der ich zugenommen hab :D.

vor 13 Minuten schrieb rentoo:

@magoon, ich freue mich schon sehr auf die Fortführung Deines Berichts. Ich bin ausgesprochener Deutschland-Fan, was Wandern betrifft und warte nur darauf, dass mir die Lebensumstände auch mal die Zeit gönnen, die man für eine Deutschland-Durchquerung braucht. Bis es soweit ist, erfreue ich mich an z.B. Deinem Bericht. 

 

Es ist auf jeden Fall etwas anderes. Die 1-2 Wochen Touren die ich sonst machen ziehen sich eben durch Landschaften die unheimlich schön sind. Auf so einem "langen" Trail, zumal durch dichtbesiedeltes Gebiet, ist schon eine kleine Herausforderung, da man oft einfach nur läuft. Ohne dass es irgendwelche tolle Landschaften gibt oder sonst was. Oft ist man auch auf Asphalt unterwegs - was auch nicht so der Brüller ist. Aber ich würde es definitiv wieder tun.

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Die Tour - Teil 3

Von Montabaur führt ein verschlungener Pfad raus aus der Stadt richtung Nassau.

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Westerwald Resümee: Von Herdorf ging es bis nach Nassau an der schönen Lahn.
Landschaftlich gab es einiges zu sehen. Nie enden wollende Wälder, schattenlose Felder, Seen, Moore, Berge.
Die schönste Etappe: Bad Marienberg nach Freilingen (besonders gegen Ende)
Ödeste: Fuchskaute nach Marienberg. Zog sich einfach zu lange
Noch mal würde ich nach Nassau gehen. Schönes Städtchen mit netten Wanderrouten.

Nach meinem zweiten Off-Day den ich in Limburg verbrachte, ging es weiter nach Idstein. UND BINGO! Ein Weinfest!

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Idsteins schönste Seiten :)
 

Frankfurt habe ich wie oben beschrieben übersprungen und bin nach Darmstadt gefahren. Dort folgte ich auch nicht mehr dem E1 sondern bin meine eigene Route gegangen dies hatte folgende Gründe:

- Die Etappen die nun folgen sollten bis Pforzheim sind einfach nur ein "Verbindungsstück"

- Ich hab Freunde unterwegs, welche ich mal wieder besuchen wollte

- Worms, Heidelberg wollte ich mal wieder sehen

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Auf dem Weg nach Worms hatte ich wieder Glück. Blasmusik, Bier und Bratwurst!

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In Worms war noch das Mittelalterfestival "Spectaculum" und ich hab mich schon gewundert warum alle in Gewändern und Rüstung rumliefen.

Von Worms ging es dem Rhein entlang nach Mannheim. Wo ich einen alten Freund getroffen und bei ihm gepennt habe. Es fühlte sich schon wie Heimat an :).

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Von Mannheim ging es nach Heidelberg über das Schloss und die Himmelsleiter in Richtung Bruchsal.

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Das Schloss von hinten.

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Die Himmelsleiter war für mich eher wie eine Stairway to Hell! Steigung war ich einfach nicht mehr gewohnt!

Das schlimmste Erlebnis war jedoch die A6 zu überqueren. Dielheim hat hierzu ganze 4 Unterführungen. Die alle gesperrt waren. Natürlich kommt keiner auf die Idee mal ein Schild im Dorf dazu auf zu stellen, nein man läuft quasi immer wieder aus dem Nest raus nur um dann enttäuscht umzukehren. Nach dem zweiten mal, habe ich zum Glück eine Radfahrerin gefunden die sich auskannte und mich in den Nachbarort schickte. Das ganze hat mich zwei Stunden gekostet. Ich war schon kurz davor einfach über die Autobahn zu rennen :D

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Mitten im Brettwald bei Östringen ist eine Pilgerstätte mit zwei überdachten Hütten. Hier ließ es sich gut schlafen.

Die nächste Station war in der Nähe von Bruchsal wo ich Freunde besuchte mit ihrem neuen Baby :).

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Von Dort ging es nach Karlsruhe wo ich ebenfalls bei Freunden schlief.

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Von Karlsruhe habe ich eigentlich kaum Bilder außer dieses :D Ist ja auch quasi Heimat.

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Endspurt. Letzter Tag. Aus Karlsruhe raus und rein in die Wälder.

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Zuhause! Oh du geliebte Heimat :)

Vielen Dank fürs Lesen!

Da ich Zahlen und Fakten mag, hier noch einige:
Km: ca 1300
Gefundene Handschuhe: 9
Blasen: 1
Döner: 17
McDonalds: 4
Verspeiste Nuggets: 80
Burger King: 7
KFC: 1
Müsliriegel: ~84
Zelt: 38
Hotel & Jugendherberge: 8
Bei Freunden: 4
Zecken: 5
Gehörte Hörbucher: 7

 

Bearbeitet von magoon
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Sehr schöner Bericht! Vielen Dank dafür! Ich möchte im Sommer den E1 ebenfalls fortsetzen. Entweder von Bad Berleburg zum Hermannsdenkmal oder von Bad Marienberg Richtung Frankfurt. Welcher Teil gefiel dir besser?

Bad Berleburg bis Bad Marienberg habe ich letztes Jahr gemacht.

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Danke für den sehr schönen Bericht! Hat mir echt gut gefallen. :rolleyes:  Schade, dass Du keine Packliste erstellt hast.

Da Du oft Döner & Mc essen warst, hattest Du wohl keine Selbstverpflegung? Oder ging es nur um die zusätzliche Kalorienaufnahme?

Könntest Du in etwa überschlagen, was Dich der Trip so gekostet hat? Ich habe vor, in zwei Wochen  von Trier > Santiago zu gehen und versuche gerade mal meine etwaigen Ausgaben zu schätzen... Werde ebenfalls mit Zelt gehen und versuchen, den teuren Pensionen nicht mein sauer verdientes Geld zu überllassen....

Bearbeitet von Ann-Kathrin
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vor 53 Minuten schrieb TopperHarley:

Sehr schöner Bericht! Vielen Dank dafür! Ich möchte im Sommer den E1 ebenfalls fortsetzen. Entweder von Bad Berleburg zum Hermannsdenkmal oder von Bad Marienberg Richtung Frankfurt. Welcher Teil gefiel dir besser?

Bad Berleburg bis Bad Marienberg habe ich letztes Jahr gemacht.

Bad Berleburg -> Hermannsdenkmal. Such dir aber schönes Wetter aus :D

vor 42 Minuten schrieb Ann-Kathrin:

Danke für den sehr schönen Bericht! Hat mir echt gut gefallen. :rolleyes:  Schade, dass Du keine Packliste erstellt hast.

Da Du oft Döner & Mc essen warst, hattest Du wohl keine Selbstverpflegung? Oder ging es nur um die zusätzliche Kalorienaufnahme?

Könntest Du in etwa überschlagen, was Dich der Trip so gekostet hat? Ich habe vor, in zwei Wochen  von Trier > Santiago zu gehen und versuche gerade mal meine etwaigen Ausgaben zu schätzen... Werde ebenfalls mit Zelt gehen und versuchen, den teuren Pensionen nicht mein sauer verdientes Geld zu überllassen....

Ich hatte nie wirklich groß etwas zu essen dabei - außer Müsliriegeln. Da ich durch sehr urbane Gebiete gelaufen bin gab es fast immer einen Bäcker oder Lebensmittelmarkt. Dort hab ich mich eingedeckt mit essen für den Tag. Wenn Fastfood kam hab ich das genutzt. In richtigen Restaurants war ich glaub nur 5 mal. Davon 4 mal mit Begleitung.

Kosten? Keine 10€ pro Tag, höchstens es ging mal in ein Hotel.

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vor 15 Stunden schrieb effwee:

beste Einstimmung :)

da ich im mai den e1 einmal dt von nord nach süd mache... 

schöner bericht… macht noch mehr Vorfreude :D 

Klasse! Wie weit willst du gehen? Falls du den Westweg mitnimmst, komme ich nach Dobel vorbei zum Grillen :P

vor 14 Stunden schrieb J_P:

Krasse Tour und danke fürs Präsentieren! Sowas kann ich mir in ferner Zukunft auch mal vorstellen... :D

Wie lange warst du insgesamt unterwegs?

Ich war etwa 50 Tage unterwegs (Inkl. zero und halbe zero days)

 

Bearbeitet von magoon
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  • 3 Wochen später...

huhu...tolle Tour, schön beschrieben und klassen Fotos!

Ich bin ultra Anfängerin. Und hätte eine Frage an Dich.

Wie ich sehe warst du mit einem Daunenschlafsack auf Tour. Ich habe mir letztes Jahr den Cumulus quilt zugelegt und bisher jedes mal Kondenswasserprobleme gehabt ob im Tarp oder im Zelt. Hängematte hat noch am besten geklappt. Wie hast du das gelöst oder mache ich was falsch? Ich hab mich immer gefragt wie man das Trockenproblem löst...sollte es mal tagelang regnen?!?!

 

LG Bianca

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