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Ultraleicht Trekking

Empfehlung für 10 Tage auf dem Traumpfad


Matzo

Empfohlene Beiträge

Um den Fotoapparat-Thread nicht zu kapern, antworte ich mal hier auf @Rapapongi´s Frage nach einem empfehlenswerten Abschnitt auf dem Traumpfad München - Venedig mit einem 10 Tage Zeitfenster. Er ist auch nicht der Erste, der mich sowas gefragt hat. Genaugenommen hat er nach einem Abschnitt auf dem L1 gefragt, der etwas westlicher verläuft. Den kenne ich nicht, hab ihn aber mal als Wanderoption für mich vorgemerkt.

Im Prinzip kann ich 2 Teilstrecken mit 10 bzw 11 Etappen empfehlen. Allerdings bleiben es immer Ausschnitte aus einem 30 Tage Gesamtkonzept und man findet bestimmt  Strecken, die in 10 Tagen mehr bieten. Aber das nur am Rande.

Spätestens 7 Tage nach München lag ich unter den Rother-Wanderführer Zeiten für die Etappen, teilweise mit bis zu 2 Stunden kürzeren Laufzeiten. Deshalb könnte man die empfohlenden Etappen auch flexibler gestalten und weniger als 10 Tage benötigen. Und wenn man sich über weitere Ein- und Ausstiege informiert , sind natürlich auch noch kürzere Abschnitte möglich.

Teilstrecke 1 wäre von Bad Tölz nach Pfunders. Meine Strecke war:

  1. Bad Tölz - Tutzinger Hütte
  2. Tutzinger Hütte - Vorderriß
  3. Vorderriß - Karwendelhaus
  4. Karwendelhaus - Halleranger Alm
  5. Halleranger Alm - Hall
  6. Hall - Glungezer Hütte
  7. Glungezer Hütte - Lizumer Hütte
  8. Lizumer Hütte - Tuxer-Joch-Haus
  9. Tuxer-Joch-Haus - Olpererhütte
  10. Olpererhütte - Stein
  11. Stein - Pfunders.

Mathematisch Begabte erkennen: Es sind 11 Tage. Das liegt daran, daß im Rother die Strecke Halleranger Alm (bzw -Hütte) nach Glungezer Hütte eine Etappe ist. Rother empfiehlt die Seilbahn aus dem Inntal heraus, ich habe einen (jungen, wahnsinnigen, Gruß an Florian) Wanderer getroffen, der von der Halleranger Alm zur Glungenzer Hütte durchgelaufen ist und ich hatte in Hall bzw. Innsbruck meinen Pausentag.

Highlights waren: (1) Kammwanderung ab Brauneckhaus (aber nicht ganz ohne), (3) Kleiner Ahornboden und Karwendeltal, Karwendelhaus, (6) 2000hm Aufstieg teils über Skipisten, die Glungezer Hütte und ihr Wirt, (7) die Geier-Gratwanderung über die "seven TuXer summits", (9) Friesenbergscharte, Olpererhütte mit Panorama auf den Schlegeisspeicher, (10) Stein ist urig.

 

Teilstrecke 2 wäre von der Kreuzwiesenalm nach Belluno. Meine Strecke war:

  1. Kreuzwiesenalm - Schlüterhütte
  2. Schlüterhütte - Puezhütte
  3. Puezhütte - Rifugio Capanna Fassa
  4. Rif. Capanna Fassa - Rif. Viel dal Pan
  5. Rif. Viel dal Pan - Alleghe
  6. Alleghe - Rif. Tissi
  7. Rif. Tissi - Rif. San Sebastiano
  8. Rif. San Sebastiano - Rif Pian de Fontana
  9. Rif. Pian de Fintana - Rif 7° Alpini
  10. Rif 7° Alpini - Belluno

Wer seine Klettersteigausrüstung nicht 7 Tage mitschleppen will, kann sie zum netten Wirt vom Rif. San Sebastiano schicken. Postlaufzeiten beachten und großzügig Tage hinzurechnen.

Hightlights waren: (1) Frühstücksbuffet auf der Maurerberghütte (vom Hörensagen), Peitlerkofel, das Schnitzel natur auf der Schlüterhütte, (2) abendlicher Blick Richtung Piz Boè, (3) Sella Stock, Rif. Capanna Fassa und Blick vom Piz Boè, (4) Blick auf die Marmolada, (5) Sottoguda Schlucht und Sottoguda, Pizza "Speck" in Alleghe, (6) Civetta-Wand, Aussicht vom Rif. Tissi, (7) Feuerstelle und Wirt im Rif. San Sebastiano, (8) Aufstig im Schnee zum Grat der Cime de Zita, uriges Rif. Pian de Fontana, (9) Via Ferrata Marmol durch die Schiara, (10) der Duft Italiens richtung Belluno.

Meine Informationen basieren auf dem (von gefühlt 90% der Wanderer benutzen) Rother Wanderführer "München - Venedig". Dazu gibt es neben Ludwig Graßlers Originalbeschreibung noch mindestens eine weitere Variante. Wer die 30 Tage Zeit hat, dem kann ich die Gesamtstrecke nur empfehlen.

 

tl;dr: entweder Bad Tölz nach Pfunders oder Kreuzwiesenalm nach Belluno

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Das kann ich alles genau so unterschreiben :) Wenn man ein bisschen fitter ist, dann lässt sich Lizumer Hütte bis Olperer Hütte auch an einem Tag machen. Ich hab auch Leute getroffen, die erst in Lenggries gestartet sind, da lässt sich auch nochmal n halber Tag sparen.

Die Strecke von Belluno nach Venedig lohnt sich IMHO nur, wenn man vorher alles andere gelaufen ist. @Matzo hat da schon recht: der Rother-Wanderführer ist gut und wird von sehr vielen genutzt. Aber die beiden vorgeschlagenen Varianten sind denke ich die besten: Variante 1) mit best of Karwendel + Tuxer Alpen, und Variante 2) mit reichlich Dolomiten.

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vor 22 Minuten schrieb Rapapongi:

@Matzo und @waldgefrickel welches Schuhwerk empfiehlt Ihr so ... ich selbst hab an Klettersteigen und Gratwanderungen mit leichten Wanderschuhen keine guten Erfahrungen ... Im Geröll kein Halt.

Empfehlungen werde ich was Schuhwerk betrifft keine aussprechen—ich finde, dass das (noch mehr als Isomatte oder Quilt) etwas sehr persönliches ist, das jeder selbst für sich rausfinden muss.

Mit diesem Disclaimer vorweg: ich bin den kompletten Weg München—Venedig mit einem Paar Altra Lone Peak 3.5 gelaufen, ohne Probleme. Geröllfelder in denen man schön runterrutschen kann gibt es eh nur wenige (Schlauchkarsattel/Abstieg z.B.) und ich hatte da keine Sorgen. Die Klettersteige waren easy (schuhtechnisch gesehen), aber ich hab den Schiara-Abstieg wegen Wetter auch nicht gemacht. Im Schnee wurde es dann halt nass, aber da haben zwei kleine Plastiktüten schon viel geholfen.

Ich bevorzuge Trailrunner, auch in den Bergen, liegt bei mir aber auch eher an den Knien. Ich hab Knieprobleme (Patella-Luxation beiderseits, mehrmals) und sperre deshalb das Knöchelgelenk ungern ein—ich brauch das als Puffer, damit meinen Knien nix passiert. Gefühlt steigert leichteres Schuhwerk bei mir auch die Achtsamkeit beim Laufen, da ich 'vorsichtiger' unterwegs bin, und darüber bedankt sich dann am Ende des Tages auch der Rest des Körpers.

Aber wie gesagt: das ist was sehr persönliches. Ich bin Vertretern aller Genres begegnet, von Vibram-Five-Fingers und Sandalen, über Trailrunner, üblichen Berg/Wanderschuhen bis zu schweren Steigeisen-kompatiblen Gletscher-Stiefeln hab ich alles auf der Strecke gesehen.

 

Bearbeitet von waldgefrickel
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vor 1 Stunde schrieb waldgefrickel:

Gefühlt steigert leichteres Schuhwerk bei mir auch die Achtsamkeit beim Laufen, da ich 'vorsichtiger' unterwegs bin

Das habe ich auch als größten Unterschied zu Wanderstiefelnutzern empfunden.

Ich schließe mich dem Disclaimer von @waldgefrickel an.

Ich neige nicht zum Umknicken, hatte auch Knieprobleme (Läuferknie), habe monatelang auf einem Luftkissen ballanciert (nicht durchgehend), und wöllte mit nichts anderem als Trailrunnern wieder losziehen. Als Innhaber von Schuhgröße 45/46 bin ich bis Hall mit Samomon Speedcross 4 Gtx in 47-1/3 gelaufen, was sich als zu klein und nicht luftig genug herausgestellt hat. Ab Hall dann mit Salomon XA Elevate in Größe 48, ohne GTX, sondern Durchguck-Mesh und 325g pro Schuh. In Geröll und Schnee hab ich gegen Dreck und Kälte Trailgaiters benutzt. Das Kraxeln in Steigen und Graten war mit den Schuhen für mich überhaupt kein Problem. Liegt aber wohl auch an meinen Affengenen.

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Bearbeitet von Matzo
weitere Gelegenheit genutzt, Luis-Trenker-Foto einzufügen
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vor 12 Minuten schrieb Rapapongi:

geniales Bild

OT: Danke

Oh, das kann ich Dir nicht sagen. Wüsst ich nicht mal in Marburg oder Gießen. Ich hatte meine ersten Salomons anhand einer Berechnungstabelle beim Onlinehändler ausgewählt. Haben sich dann in den Bergen als schmerzhaft zu klein herausgestellt und die Nummer größer ein Jahr später ebenso. Deshalb wusste ich dann in Innsbruck (gefühlt jeder zweite Laden ist was mit Outdooractivity) genau was ich brauchte.

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@Rapapongi Bergzeit hat eine große Auswahl an Trailrunner und Filialen südlich von München. Obacht, die Filialen haben unterschiedliche Schwerpunkte vom Sortiment her. Also vielleicht vorher anrufen oder bereit sein spontan eine Ecke weiterzufahren.

https://www.bergzeit.de/bergzeit-filialen/

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