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Ultraleicht Trekking

[IT] Durch die Abruzzen im Frühjahr 2019


sja

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Ich komme gerade von meiner Abruzzen-Tour wieder. Die Idee war, im Hügelland um L’Aquila zu starten, genauer gesagt in San Demetrio ne’Vestini.
Ab Scanno sollte es dann in den alten Nationalpark gehen oder alternativ: ich bleibe auf der “Frühjahrs-Variante”... (beschrieben: “Wilde Wege, stille Dörfer” von Christoph Hennig, Rotpunktverlag).

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Außerdem wollte ich zum ersten mal ein Zelt mitnehmen, ich dachte, die Gegend könnte ganz gut funktionieren, um es hin und wieder mal auszuprobieren.

Di 21.05.2019: Anreise mit den Nightjet nach Rom.

Tatsächlich kommt der Zug in München pünktlich an und ich beschließe, mir am Hauptbahnhof  die Wartezeit zu vertreiben und ein "Helles" zu trinken und gleichzeitig den "Kontroletti" irgendwo zu parken (bin mächtig aufgeregt).

Wetteraussichten suboptimal. Fast jeden Tag Gewitter angesagt. Ich wollte doch das erste mal zelten. Gewitter hin oder her. Erste Zeltnacht ja oder nein.. ach, wird sich alles zeigen. Außerdem, muss es ja niemandem erzählen, wenn ich doch ins Albergo gehe ;-) Das "Helle" schmeckt mir sehr gut, tut was es soll und in der “Kulinarik-Galerie” des Hauptbahnhofs ist es schön warm. Als ich nämlich aus dem Zug steige, ist mir in meinem Merino T-Shirt und Fleece echt kalt. Aber hey, hab ja noch ne Regenjacke im Rucksack... Ich ertappe mich trotzdem, wie ich an der Wärmeleistung meiner Kleidung für die kommenden Tage zweifle, aber stopp, du fährst nach I t a l i e n! Ich mache mich auf den Weg zum Ostbahnhof, wo mein Nightjet nach Rom einfahren wird.

"Den Römer fahren" - so wird die Strecke wohl von den Zugbegleitern im Nachtzug beschrieben oder genannt... Ich teile mir mein Liegewagen-Abteil mit 4 weiteren Frauen. Auf meiner Pritsche liegend, genieße ich es, die Landschaft an mir vorüber ziehen zu sehen. Langsam geht es über die. Alpen...

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Mi 22.05.2019: Von San Demetrio ne'Vestini nach Carporciano

500/320m, 4h15 (laut Buch)

Nach ca. 26 Stunden komme ich in L'Aquila an. Der Nachtzug hat nur 75 Minuten Verspätung. Ich habe von meinen mitreisenden Damen - eine deutsche Studentin, die in Perugia studiert und eine ältere Dame, die auch häufiger den Nightjet München -  Rom nutzt, gehört, dass das ganz normal sei. Umgekehrt sind es meist 2 - 3 Stunden.

“Nutzt man die italienischen Nachtzüge, kann man fast umsonst fahren”, erzählt die Studentin, “man kriegt aufgrund der Verspätung meist so viel Geld wieder… Aber sonst ist die italienische Bahn sehr pünktlich." Na gut, dass wir das geklärt hätten.

Wie dem auch sei, ich muss einen späteren Flixbus nehmen und als ich in L'Aquila etwas außerhalb ankomme, stelle ich fest, dass ich den angepeilten Bus nach San Demetri nicht kriegen werde, außerdem ist der Weg zum Busbahnhof relativ weit. Ich entscheide mich schnell für ein Taxi. Will endlich laufen und heut noch bis Caporciano kommen.

Habe im Agriturismo 4a reserviert, das Essen klang einfach zu gut im Wanderbuch.

In San Demetrio angekommen, kaufe ich mir noch nen kleinen Snack (2 Stück Pizza auf die Hand) und lasse den Pizzabäcker mal im Glauben, dass ich für ein Pärchen einkaufe...

Hatte ich gestern noch befürchtet, ich könnte frieren, so hab ich mir heute so schnell wie möglich so viele Klamotten wie möglich vom Leib gerissen. Wetterbericht sagte was von 17/18 Grad, aber in der Sonne ist es erstaunlich warm. Ein Mix aus Sonne und Wolken, "nicht ganz echt", wie man in meiner Ursprungsregion sagen würde, was so viel heißt, wie, "da könnte noch was kommen" (Regen...). Aber ich mache mir keine Gedanken. Erstmal ist alles gut. Ich bin happy, bald in schöner, ruhiger Natur zu sein.

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Kurz nach San Giovanni geht es auch schon auf eine tolle Hochebene mit schönen Ausblicken zur einen wie zur anderen Seite, unter anderem kann man die Berge des Gran Sasso Massivs sehen. Dort hat es im Mai wohl noch ordentlich geschneit.

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Es geht weiter auf der “Tratturo Magno” Richtung Peltuinum (Überreste einer bedeutenden antiken Provinzstadt).

Mitte September zogen früher die Schäfer mit den Tieren nach Apulien oder in die römische Campagna um dort zu überwintern. Erst im Mai, wenn die Weiden schneefrei waren, kamen sie zurück.

Da die meisten Männer mit den Schafen unterwegs waren, waren die Bergdörfer in dieser Zeit stark von der weiblichen Bevölkerung geprägt. Problematisch wurde es, wenn Kinder in nicht “legitimen” Zeiten geboren wurden...

Diese "Schäferautobahn" fand ich erst ganz schön zu gehen, irgendwann muss ich dem Autor des Wanderbuchs jedoch zustimmen, dass kleine Pfade, die nach Kurven überraschen, etwas anderes sind. Hat mir aber trotzdem gefallen. Schäfer und Schafe gibts an diesem Tag übrigens auch zu sehen.

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Trinkpause beim alten römischen Theater, dann geht's irgendwann Richtung Bominaco und weiter nach Caporciano.

Heute schlafe ich im Agriturismo 4a benannt nach den 4 Kindern Antonio, Antonella, Andrea und Annalisa. Ich bin der einzige Gast.

Der offene Kamin knistert zur Abendbrotzeit und ich bekomme unglaublich viele leckere Antipasti, eine Pasta mit Safranblüten, irgendein Fleisch mit den Montepulciano der Abruzzen zubereitet und mindestens drei dolci. Nicht zu vergessen, einen Kräuterschnaps nach den Antipasti und eine Schnapsauswahl hinterher...

Das Schönste: Antonio der (Vice?)-Bügermeister (87!) leistet mir Gesellschaft. Er ist nach dem Krieg nachts mit Schleppern über die Berge nach Frankreich gegangen, um dort Arbeit zu finden. Wenn ich es richtig verstanden habe, hat er im Kohlebergwerk gearbeitet und auch andere Jobs gemacht (Brückenbau?). Ein  ganz netter alter Mann. Die Familie (Kinder, Enkel) lebt in Frankreich.

Ich freue mich sehr, ein bisschen mit Antonio plaudern zu können. Und er freut sich anscheinend, zuzusehen, wie ich alles hemmungslos aufesse, weil alles wahnsinnig lecker ist und ich großen Hunger habe.

Natürlich fragt mich Antonio (wie das meist in Italien der Fall ist), warum ich alleine wandere, er hat aber schnell sinngemäß hinterhergeschoben: besser gut allein, als in schlechter Begleitung (“Meglio soli che male accompagnati”). Sehr schön. Muss ich mir merken.

Wir plaudern auch über die seltenen Bären (orsi) oder die häufigeren lupi (Wölfe), die wohl im Winter hier auch dicht ans Dorf kommen, weil das Essen hier so gut ist (naja oder das Futter im Wald dann mau), aber die Leute sind da sehr entspannt.

Danach gehe ich tiefenentspannt in mein rosa Zimmer... und mein viel zu weiches Bett - im Gegenteil zu der harten Nightjet-Pritsche... aber nach den ersten paar Stunden auf den Beinen, dem guten Essen, dem Rosso und dem ein oder anderen Kräuterschnaps kann ich überall gut schlafen.

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Do 23.05.2019: Caporciano - kurz vor Forca di Penne

850/800m 6:00h (laut Buch)

Ich komme relativ spät los, da ich nach der Nacht im Zug halbwegs ausschlafen wollte. Das Frühstück ist ebenso liebevoll zubereitet wie das Abendessen. Ein Obstkorb mit Kirschen, Aprikosen, Nektarinen... ein Schälchen mit Erdbeeren, Joghurt (sicher selbstgemacht, Milch von den eigenen mucche = Kühe, Brot, Butter und mindestens 10 verschiedene selbstgemachte Marmeladen... Ich kaufe noch ein Mitbringsel UL (heimischer Safrano), naja fast UL, da in einem Glasfläschen verpackt. Dieses fasst jedoch höchstens 5 oder 10ml, andernfalls hätte er die Tour auch nur als Brösel überlebt.

Der Safran ist das Thema der heutigen Etappe. Auf der Hochebene von Navelli soll der beste Safran Italiens gedeihen. Allerdings sieht man die Blüte nicht, da sie in aller Morgenfrühe geerntet werden. Dafür sieht man aber jede Menge blühenden Mohn und Ginster (erstes Bild).

Um 9:30h komme ich los. Der Wetterbericht verspricht eine kommende Nacht ohne Gewitter, höchstens nachmittags könnte es leicht krachen. Heute habe ich wirklich Lust auf nen ruhigen Abend im Zelt. Mal sehen, ob es klappt.

Auf dem Weg nach Civitaretenga durchquere ich eine große Wiese querfeldein (was auf der Tour nicht das einzige mal ist). Ziemlich ungewohnt fühlt sich das für mich an. Wenn mich jemand sehen würde, würde er sich sicher wundern, denke ich. Aber weit und breit ist niemand.

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Dann gehts nach Navelli. Der alte Ortsteil von Navelli hat kaum noch bewohnte Häuser. Hier suche ich auch vergeblich eine Bar. Diese finde ich erst in Capestrano.

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Auf dem Weg nach Capodacqua sehe ich das Gewitter aufziehen.

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Ich müsste jedoch rechtzeitig ankommen, um mich gegebenenfalls unterzustellen. Das klappt auch und ich finde einen zauberhaften Unterstand.

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Durch die Warterei ist es schon etwas spät, aber ich mache mich doch nochmal auf und entscheide mich gegen ein mögliches B&B in der Nähe des Ortes. Zur Not kann ich mir ja vielleicht auch schon früher als geplant ein Plätzchen suchen. Aber da war ich ziemlich anfänger-naiv. Es ging nämlich ordentlich den Berg rauf, links und rechts Wald, da hätte ich keine Chance gehabt. Ich hatte im Vorfeld der Tour ein paar hilfreiche Tipps von @SouthWest bekommen (danke dafür nochmal), wo ich geeignete Stellen finden könnte. In diesem Fall sollte das kurz vor der höchsten Stelle der Etappe sein. Ich schleppe mich an diesem zweiten Wandertag ganz schön den Berg hoch. Die Luft ist extrem feucht und warm, ich habe nicht so viel gegessen (dieses Problem wird sich in den nächsten Tagen immer wieder zeigen ;-)) und ich könnte literweise trinken. Kurz bevor ich oben bin, sehe ich rechts ne Wiese. Hier könnte ich mal schauen. Ich gehe aber noch ganz rauf, da kommt allerdings ne Autostrasse. Die Wiese ist hier zwar schön eben, aber ich will natürlich nicht direkt an der Autostrasse schlafen - auch wenn kaum was los ist. Außerdem liegt relativ viel Müll rum. Es gibt jede Menge Zettel in Klarsichthüllen an den Bäumen, dass Müll verteilen verboten und das Gebiet videoüberwacht sei. Hm, sehe keine Kameras, sehr seltsam, wie soll das denn gehen? Scheint zudem nicht viel zu bringen... Ich gehe wieder ein Stück zurück und hoffe, dass da keine Kameras sind ;-) .

Ich schaue mich auf der Wiese um und finde es nicht leicht, ein ebenes Stück zu finden. Und wenn, dann ist es ne echte Buckelpiste. Schade, mein “erstes Mal” sollte mit einem tolles Erinnerungsfoto dokumentiert werden. Nun ist mir aber alles egal, bin ziemlich müde und will schnell das Zelt aufbauen, auch wenn der Platz vielleicht nicht ideal ist.

Es dauert etwa, bis ich alles zurechtgerückt hab, esse noch ein bisschen Brot, Käse und meine Neuentdeckung: Kokos-Chiapudding ("Chia-Cup") der Firma Davert. Muss man nur mit lauwarmem Wasser quellen lassen und schmeckt super (man kann damit auch prima das Müsli pimpen). Naja hab nur kaltes Wasser und keine Lust, den Kocher anzuschmeißen. Funktioniert so aber auch. Ein Foto ums Eck mache ich jedoch noch, denn man hat hier schon eine schöne Ausblicke auf die dampfende Natur.

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Es wird langsam kalt und ich schaue, dass ich schnell unter den Quilt komme. In größeren Abständen höre ich ein Auto, aber hey, so what... “When too perfect, lieber Gott böse”.

Ich liege im Schlafsack, bin noch etwas gestresst von der ganzen Aktion und unsicher, ob ich das alles richtig hingekriegt habe. Aber vielleicht war ich ja auch gar nicht so schlecht. Erstaunlicherweise grusel ich mich überhaupt nicht. Ich hatte aber auch bisher keine Zeit darüber nachzudenken…

Jetzt versuche ich mal zu schlafen. Das Vorzelt lasse ich offen, finde es irgendwie angenehmer, alles im Blick zu haben. Siehe da, es gibt Sterne und ich kann den Ausblick auf den Himmel und den kleinen Berg da drüben tatsächlich genießen, auch wenn ich merke, dass mein Schlafplatz doch nicht wirklich eben ist. Bin gespannt, wie die erste Nacht im Zelt sein wird...

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Fr 24.5.2019: Forca di Penne - Torre de'Passeri

Die Nacht war.. also fangen wir mit dem Positiven an. Ich hatte die Front meines Zeltes (Lunar Solo) offen, durch das Mesh hatte ich wie schon erwähnt, einen schönen Blick auf den Sternenhimmel. Nachdem die Vögel still waren, war es richtig still (bis auf besagtes Auto hin und wieder), aber auch das legte sich. Ich hätte nie gedacht, dass ich so lässig die erste Nacht in der Pampa in meinem Zelt liegen würde. Leicht störend war nur, dass es leicht abschüssig war und ich konnte irgendwie nicht recht einschlafen. So entging es mir leider nicht, dass das schöne Zelt nach und nach von innen nass würde. Kondens. Ich denke darüber nach, was ich falsch gemacht habe. Aber so richtig will mir nix einfallen. Habe versucht es richtig zum Wind zu stellen (war jedoch windstill). Da es ja häufig Westwind gibt, müsste ich es zumindest der Statistik nach richtig gemacht haben. Hoch aufbauen. Hmm, zumindest versucht. Das Mesh unten sah relativ ok aus (mittlerweile hab ich in einem Video gesehen, dass ich den Stock noch höher hätte stellen könnte). Vielleicht lag es aber auch an der Waschküchen-Luft. Nach dem Gewitter war es nämlich kurz warm und das ganze Wasser stieg wieder nach oben.

Das beeinflusst natürlich meinen Schlaf erheblich. Bewege mich so vorsichtig wie möglich, da die Zeltwand bedrohlich näher kommt. Rutsche mit der Matte immer wieder nach oben und möglich nahe an das Mesh... nur das ist gegen morgen auch tropfnass...  Echt anstrengend, aber jeder fängt mal klein an... Bekomme aber später per Mail die Nachricht, es sei bei den Bedingungen normal, dass die Wände feucht werden. Feucht... naja..., aber bin irgendwie ziemlich erleichtert :) 

Und idealerweise geht ja irgendwann die Sonne auf und - große Freude, wenigstens das habe ich richtig gemacht ;-) . Sie scheint mir fröhlich in das Gesicht und auf die nassen Zeltwände! Ich schlafe nochmal tief und fest ein, in der Gewissheit, dass alles trocknet. 

Vor lauter Trödelei komme ich wieder spät los. Hab nicht so recht nen Plan, wie weit ich gehen will. Bis Torre de Passeri gehen, dann mit dem Bus bis Musellaro, dann noch 3h zu Fuß bis Caramanico Terme. Aber dafür bin ich zu spät, die Hitze (eigentlich nur 20 grad und ich mag Hitze... aber wenn man permanent in der prallen Sonne läuft…) schwülwarm, außerdem habe ich zu wenig gegessen. In Pescosansonesco Vecchio angekommen, bin ich völlig fertig, obwohl nur 3h unterwegs (allerdings auf einem fürchterlichen Schlammpiste, zugegeben mit schöner Aussicht. 

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Ich gehe weiter nach Torre de Passeri und entscheide ich mich hierzubleiben , in der einzigen Unterkunft im Ort. Mit der Hilfe der Angestellten aus dem benachbarten Sportstudio wird die Betreiberin des "affitare camere" herbei telefoniert und sie verkauft mir eine Nacht in ihrem Etablissement, ich bin wieder der einzige Gast.

Nach einer Dusche mache ich mich auf den Weg in DIE Pizzeria des Ortes. Aber, ich ahne es schon (ich habe eine Lautsprecherdurchsage eines Autos Stunden vorher mitbekommen), es gibt eine politische Veranstaltung in der Pizzeria. Die Leute stehen schon auf der Straße (Europawahl?). Ein Pärchen klärt mich auf und schickt mich zu dem zweiten Ort in der Stadt, wo man etwas essbares zu sich nehmen kann. Ich hätte zu gerne zugehört, was den Leuten erzählt wird. Aber es war voll, ich hatte Hunger und ob ich da so erwünscht gewesen wäre???

Der andere Laden ist klein, Neonlicht, Fernseher, Kids aus dem Ort.... auch gut. Und das Bier schmeckt mir heute so gut. Haut aber auch ganz schön rein, weiß auch nicht, warum.. So geht der Tag zu Ende. Plane morgen, nach Caramanico Terme zu gehen. Und wie es aussieht bei strömendem Regen über den Passo San Leonardo am Sonntag, hier sollte eigentlich mein zweiter Zeltversuch stattfinden. Oder ein Pausentag in Caramanico, oder... will doch aber noch in den Alten Nationalpark. Weniger planen, hab's mir doch vorgenommen. 

Buona notte.

 

Ach ja, ich mag Torre de Passeri. Es ist ein unspektakulären kleines Städtchen, das nicht wirklich soo viel will und kann, fühle mich aber wohl hier.

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Sa 25.5.2019: Torre de'Passeri - Caramanico Terme

Heute schmerzt meine linke Hüfte ganz schön. Keine Ahnung woran das liegt, hatte ich noch nie. Zu viel Asphalt (kurz vor Navelli bin ich mal relativ lange der Straße entlang gegangen, möglicherweise einen Feldweg “verpasst”) oder es liegt an dieser schlammigen Fahrpiste downhill gestern. Ein Fußtritt führte plötzlich mal ein Stockwerk tiefer, quasi ein Schlammloch?.

Mit dem Bus abkürzen (meine Idee wegen der muckelnden Hüfte) klappt leider nicht, denn so genau ich auch recherchiert habe... TUA Bus hat einfach mal die Streckenführung geändert. Ich sehe ihn noch nicht weit entfernt von mir auf die Via Roma abbiegen (auf der ich auch stehe, nur eben ein Stück oberhalb...) Dabei wartete ich schon da unten, hatte aber noch so viel Zeit und dachte, vielleicht noch irgendwo nen Café?

Jedenfalls klärt mich ein Anwohner jener ehemals angefahrenen Haltestelle freundlich auf... Da der nächste Bus erst um die Mittagszeit geht, gehe ich also doch die ganz Strecke zu Fuß. Ich komme schnell ins Zweifeln, da die Hüfte echt weh tut und ich geradezu humple. Die Stöcke helfen etwas bei der Entlastung, aber richtig gut sieht das nicht aus, wie ich so durch die Gegend humple. Später wundere ich mich, dass die Schmerzen zwischendurch fast weg sind, insbesondere beim Anstieg?

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Ich komme durch das reizende und extrem entspannte Bolognano. Joseph Beuys hat hier viel Zeit verbracht. Die Journalistin, Autorin und Mäzenin Baronin Lucrezia De Domizio Durini hat Beuys und seine Familie 1971 in Neapel kennengelernt und ihn anschließend nach Bolognano eingeladen. Es entstand eine Freundschaft und die Baronin stellte Beuys einen Landhaus zur Verfügung, in dem er zeitweise lebte und arbeitete.

Ich habe schon vor der Tour gelesen, dass Beuys in Bolognano war, aber eben nicht, wie es ihn dahin verschlagen hat und wunderte mich darüber.

Kurz bevor ich Bolognano auf einem schönen Wanderweg verlasse, begegne ich zwei alten Damen, die - sich gegenseitig stützend, langsam vor mir her wackeln. Sie sprechen mich an, wir wechseln ein paar Sätze, sie sind ganz freundlich, machen mir Komplimente und wünschen mir noch einen schönen Weg. Eine kleine Begegnungen, die aber so herzlich ist, dass ich mich sehr darüber freue. Es sind solche Kleinigkeiten, die ich auf einer Tour sehr wertschätze und die mir immer lange in Erinnerung bleiben. Ich frage mich kurz darauf, ob sie wohl Beuys kennengelernt haben? Hätte ich sie doch mal gefragt...

Fand ich Torre de’Passeri und Bolognano so ganz angenehm friedlich, so zeigt sich Musellaro irgendwie unangenehmer... Das lag aber wohl an der Bar, in der ich zielgerichtet einen Cafe einnehmen will. Hier sind ein paar Männer, die die mir eine Nummer zu schrill, zu laut und zu penetrant, vielleicht sogar zu aggressiv lachen. Nicht dass ich nicht auch ein kühles Peroni getrunken hätte, aber irgendwie verbreiteten die Jungs eine unangenehme Atmosphäre. Ich will nicht lange vor der Bar sitzen, also schnell weg.

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Kurz bevor es zum Fuß runter geht, nochmal schnell ein kleines Picknick... in Ruhe. Eine Katze leistet mir Gesellschaft, vielmehr beobachtet sie mich hochkonzentriert und es sieht so aus, als warte sie darauf, dass ich mich vom Acker mache, damit sie ein paar Käsebrösel abschlecken kann…

Nach dem Lunch komme ich zu einer schönen Schlucht, wo ich mich prompt etwas verlaufe. Nachdem ich den Fluß überquert habe, steige ich wieder einem Weg folgend recht steil in einen Wald auf (da hätte mir schon etwas komisch vorkommen müssen, denn die Wege sind selten richtig steil...) irgendwann finde ich den Fehler und gehe wieder runter und unten am Fluß entlang. Aber auch da, als es über einen Wiesenweg wieder hoch geht, find ich's nicht ganz übersichtlich. Weiter geht's nach Caramanico, war das der Weg durch den "Dschungel"...? Ich meine...

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Irgendwann ist es aber geschafft und ich komme in Caramanico Terme an. Leider ist das Albergo Pesco Falcone (der Chef gehört zu den Initiatoren des Maiella Nationalparks), auf das ich mich schon gefreut hatte, geschlossen. Ich beschließe zur Alternative "San Francesco" zu gehen, was theoretisch nebenan sein müsste, finde es aber nicht. Also frage ich ein Ömchen, das gegenüber aus dem Fenster gebeugt mit zwei anderen älteren Damen plaudert. Sie erklärt mir den Weg, fragt mich, ob ich reserviert habe (habe ich nicht), und ob ich schlafen müsste. Hmm, sehe ich so fertig aus? Ich antworte mit “ja”, da ich sicher irgendwann heute mal schlafen muss und mir dazu nichts anderes einfällt. Da deutet sie in den Raum hinter sich und fragt mich, ob ich bei ihr schlafen will. Ich bin so überrascht und lehne irgendwie reflexartig ab. Fünf Minuten später bereue ich es schon fast wieder, wär bestimmt lustig geworden, sah mir nicht nach Airbnb aus. Ich finde das Albergo immer noch nicht gleich, da mir das Ömchen nicht sagte, dass sich der Name geändert hat!

Ich komme aber an diesem Tag sehr happy an, nicht nur, aber auch angesichts dieser netten, kleinen Geschichten.

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So 26.5.2019: Caramanico Terme

Gestern noch so motiviert, heute soo müde aufgewacht. Der Wetterbericht verspricht nichts Gutes. Regen, Regen, Regen. Ursprünglich wollte ich heute auf den Passo San Leonardo und dort mein Zelt aufbauen oder weiter bis Pacentro und da übernachten.

Nach etwas Grübelei entscheide ich mich, trotzdem loszulaufen. Hm so schlimm ist wird es schon nicht sein, eigentlich tröpfelt es nur und war bisher immer nicht so schlimm, wie vorhergesagt... Nun denn, als ich aus dem Ort rauslaufe und etwas ansteige ist alles in dichten Nebel gehüllt. Es fängt nun richtig an zu regnen. Ich merke bald, es macht keinen Sinn. Alles so nass, dann querfeldein, wenn das noch mehrere Stunden so weiter geht… kehre wieder um, checke in ein anderes Albergo ein und verbringe den Nachmittag in meinen Quilt auf dem Bett, schreibe, schlafe, esse... Die Terme ist leider noch geschlossen. Von Caramanico Terme, ein Ort, der eigentlich sehr nett sein soll, bekomme ich nicht viel mit, denn es regnet wirklich Bindfäden.

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Zwischendurch bin ich etwas gefrustet, doch das Abendessen in dem altmodischen familiengeführten Hotel bringt mich auf andere Gedanken. Als ich runterkomme, sehe ich im Speisesaal eine große Tafel, besser gesagt die Überreste eines Festschmauses. Es kommt mir eine Signora mit ihrer Tochter im weißen Tüllrock entgegen (offenbar die Hauptperson des Festes). Man erklärt mir, es gab ein cenone (großes Essen), ich möge mich noch 10 min gedulden. No problema. Wenig später stellen Sie mir einfach einen Tisch ins Foyer (bin wieder der einzige Gast am Abend), und erklären mir das Menü. Ich frage, ob ich auch was vegetarisches als Antipasto bekommen kann und sie zaubern mir daraufhin eine Auswahl verschiedener Käsesorten und sehr leckere Bällchen aus Ei und Käse in einer Tomatensauce. Als Primo gibt es Gnocchi aus lila Kartoffeln mit Spargel. Da sie wohl davon ausgehen, dass ich auch als Secondo kein Fleisch mag, kriege ich noch ein zweites Primo - äußert köstliche Ravioli mit Ricotta und Trüffelbutter.

Unterhalten werde ich von italienischer Diskomukke aus dem obligatorischen Fernseher. Immer mal wieder kommt die Patrona vorbei und ich komme mit ihr ins Gespräch. Eine ganz humorvolle Frau. Auch sie hat Verwandte in Deutschland und an der französischen Grenze. Sie kann auch ganz gut Deutsch. Sie lernt Deutsch, weil sie die Sprache so schön findet, wow. Nach meiner kurzen Trübsal auf dem Zimmer bin ich nun wieder sehr heiter, zugegeben der mezzo litro vino rosso, den Sie mir gebracht haben, mag dazu beigetragen haben (hatte eigentlich nur ein Viertel bestellt, aber so what... angesichts der Wassermassen, die draußen vom Himmel kommen und des dichten Nebels..).

Da die Aussichten für den nächsten Tag nicht besser sind, entscheide ich mich schweren Herzens, statt zu Fuß über den Pass zu gehen, mit dem Bus nach Sulmona zu fahren. Ich will nicht noch einen Tag hier abwarten.

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Mo 27.5.2019 Caramanico Terme - Sulmona mit dem Bus

Um 11:15h geht's Richtung Sulmona. Der Nebel hängt so tief, nichts von den Bergen ist zu sehen. Hoffe mal, dass es besser wird, aber ich muss geschmeidig bleiben...

Die Busfahrt ist wie immer in Italien ganz amüsant. Man kann die Leute beobachten, italienische Schmonzetten im Radio hören und fast immer hat man einen pfeifenden Busfahrer am Steuer.

Die Beschreibung von Sulmona in dem Wanderbuch passt so gar nicht mit dem überein, wie sich die Stadt an diesem Regentag zeigt. Ich lese von einem quirligen, lebendigen Städtchen, in dem sich das Leben auf der Straße abspielt - an einem sonnigen Nachmittag. Heute sehe ich nicht viele Menschen auf dem Corso Orvidio. Der Corso, die Hauptstraße der Stadt und viele andere Gebäude, Schulen, Bars und Geschäfte sind nach dem berühmten antiken römische Poet Ovid, Sohn dieser Stadt, benannt. Im Grand Café lese ich die Ovid-Verse: “Wein macht das Herz bereit, er macht es für die Glut der Leidenschaft empfänglich”. Na denn...

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In Sulmona erkundige ich mich in der Touri Office über die Schneeverhältnisse im alten Nationalpark. Vom Gran Saaso weiß ich, dass es im Mai ordentlich geschneit hat. Ich wollte eigentlich im alten Nationalpark zweimal über Pässe auf 2000m.

Die Dame wusste nicht so ganz genau Bescheid und ich hab sie auch nicht so ganz verstanden, aber irgendwas sagte sie von Schnee in der Gegend….

Sie erzählt, 5 Trekker seien vor 2 Tagen gerettet worden, weil sie im Nebel stecken geblieben sind. Sie meint, die Wetteraussichten bleiben für die nächsten Tage schlecht, in Scanno sei es auch kälter und rät mir, eher weiter unten zu bleiben. Da ich alleine, mit mäßiger Erfahrung kein Risiko eingehen will, entscheide ich mich also gegen die Pässe und werde wohl einfach die Route von Sulmona aus Richtung Osten weiterlaufen (im Wanderbuch gibt es zwei Varianten: ab Scanno kann man Richtung Osten laufen oder Richtung Süden in den alten Nationalpark). Schade, hätte gern da oben nochmal gezeltet, aber nicht bei Nebel und Regen.

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Abends esse ich in einer echt netten Osteria eine Pizza mit Ricotta und Trüffelcreme...

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Di 28.5.2019: Sulmona - Hochtal hinter Castrovalva

ca. 820/200m, 7h

Heute scheint endlich wieder die Sonne, es soll tatsächlich trocken bleiben Tags wie nachts und ich kann weiterlaufen. Nachdem ich die Stadt verlassen habe, führt mich der Weg heute in das Tal des Sagittarios.

Ich laufe eine Zeit am Fluss entlang, als ich eine Frau mit Wanderrucksack sehe. Ich bin erstaunt. Das ist die erste Person, die mir auf dem Weg begegnet. Die Frau stapft in der Wiese herum, als ob sie etwas sucht. Aber was? Ich komme näher und spreche sie an. Es stellt sich heraus, dass sie Österreicherin ist. Sie war schon mehrmals hier zum Wandern und dieses Jahr wird sie eine kleine Gruppe begleiten, die am Donnerstag anreist.

Der Grund für das Zick-Zack-Gestapfe in der Wiese wird mir bei Ankunft sofort klar. Der Weg ist durch den vielen Regen überflutet, man muss auf die Wiese ausweichen. Doch auch hier staut sich das Wasser und wir suchen nach einem trockenen Tritt, um vorwärtszukommen.

Wir gehen noch ein Stück zusammen und plaudern ein wenig, dann verabschieden wir uns. Ich gehe weiter auf einem wieder fast zugewachsenen Weg durch hohe Wiesen, Jutta macht es sich auf irgendwo gemütlich.

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Wir sehen uns aber in dem schönen Dorf Anversa degli Abruzzi noch einmal wieder. Ich habe meinen Café in der Bar allerdings schon getrunken, als ich sie treffe und will nicht so lange in dem Ort bleiben, denn ich habe heute relativ viel vor.

Mein Plan ist, die eigentliche Etappe, die bis Castrovalva geht, um eine Stunde zu verlängern und noch einmal für die Nacht mein Zelt aufzustellen.

Von Anversa aus sieht man das kleine Castrovalva oben am Berg kleben.

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Sieht noch relativ weit aus, aber der Anstieg durch einen sehr schönen Wald macht Spass. Oben angekommen fühle ich mich eigentlich auch noch recht fit. Der Tag ist gut gelaufen, ich bin auch noch gut in der Zeit. Ich esse nur kurz etwas und suche den Weg der nächsten Etappe. Der Einstieg ist für mich etwas verwirrend, weil ein Weg gesperrt ist, aber wohl nicht für die Wanderer. Ich sehe hinter der Straße eine Art Spielplatz mit Wiese und denke, naja, wenn ich keinen passenden Platz zum Zelten finde, könnte ich hierher zurückgehen. Wobei mir das nicht so gut gefällt so dicht an der Straße.

Ich müsste bald auf eine Hochebene kommen bzw. nach einer Stunde einen Sattel erreichen. Dort hoffe ich auf ein schönes Plätzchen für die Nacht.

Auf dem Weg verfranze ich mich leider an einer Wegkreuzung an einem Bach. Ein weißer Hütehund, den ich auf der anderen Seite des Baches gesehen habe, hat mich möglicherweise abgelenkt.

Ich gehe also eine Weile auf der falschen Seite des Baches entlang, der Himmel sieht nicht so gut aus. Immer mal wieder schwarze Wolken und kurzzeitig ein starker Wind. Ich werde unruhig. Ich will jetzt nicht in schlechtes Wetter kommen. Schnell also einen Platz finden. Ich habe aber auch ziemlich Hunger und bin nun nicht mehr sehr fit. Ich gehe zurück auf den richtigen Weg und weiter Richtung Sattel. Ich komme durch eine wunderschöne Hochebene. Leider kann ich angesichts des nicht so vertrauenserweckenden Himmels die Landschaft nicht so richtig genießen, zwischendurch hat es auch mal etwas getröpfelt. 

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Da ich mittlerweile echt unterzuckert bin, komme ich nur sehr mühsam vorwärts. Irgendwann sehe ich ein Plätzchen, wo ich denke, ja zur Not geht es hier, so richtig gut ist es nicht (zu nah am Weg), hm gehe also noch ein Stück weiter.

Plötzlich ist da in einiger Entfernung wieder dieser blöde, weiße Hütehund, der mich und das ganze Tal zusammen bellt. Dabei gibts hier im Moment gar nichts zu hüten. Er will wohl überhaupt nicht, dass ich näher komme. Auch das noch. Was mache ich jetzt. Ich ziehe mich wieder etwas zurück gehe eher an den Rand und will mal unter den Bäumen schauen. Hier ist es aber ganz schön steinig. Zum Glück zieht jetzt der Hund wieder Richtung Dorf vorbei und ich kann weitergehen.

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Irgendwann will ich einfach nicht mehr und entscheide mich für einen mir relativ eben erscheinenden Platz  in dieser sanft hügeligen Landschaft.

Das Zelt wird aufgebaut. Diesmal gibt es Wind und es fällt mir leichter, es richtig auszurichten. Als ich drin liege, merke ich nur leider, dass der Untergrund wieder abschüssig ist und zur Zeltwand hin abfällt. Oh je, wenn ich jetzt wieder feuchte Wände habe und so dicht auf die Wand rutsche, der Schlafsack feucht wird, nicht mehr so gut wärmt…. Ich bin irgendwie fix und foxi. Obwohl ich tierischen Hunger habe, mag ich nix essen. Dieses trockene Weißbrot mit Käse mag ich nicht mehr sehen. Habe zwar noch Müsli und Couscous im Rucksack, aber keine Lust, mir was zu machen. Eigentlich will ich nur noch schlafen. Stattdessen grüble und zweifle ich noch ne Runde vor mich hin. Hab ich mich mit dem Zelten etwas übernommen? Eine Erfolgsgeschichte ist diese Nacht auch wieder nicht. Oder lag es an meinem Stresslevel bzw. mangelnde Erfahrung? Eigentlich wollte ich doch... etc. etc. Ich beschließe, erstmal etwas Zeit vergehen zu lassen und das Ganze mit etwas Abstand zu betrachten.

Die Schräglage gleiche ich aus, indem auf dem Bauch liegend, eine Körperhälfte (bzw. das linke  Bein) neben die Isomatte lege. Die Neoair ist nicht so prall aufgeblasen. Man muss sich nur zu helfen wissen ;-) . 

Im Lauf der Nacht merke ich, dass diesmal die Wände trocken bleiben und es nicht so schlimm ist, wenn ich Richtung Zeltwand rutsche. Somit gibt es noch ein paar Stunden tiefen Schlaf.

Heute weiß ich, der hauptsächliche Fehler war, nicht rechtzeitig für Nahrungsaufnahme zu gesorgt zu haben. Und wer weiß, ob es bei den “Profis” auch immer alles so easy ist - auch wenn ich mir einen solchen an jenem Abend herbeigewünscht habe ;-) .

Am nächsten Morgen mache ich endlich ein Foto von meinem Camp, auch wenn alles nicht so ideal war, gefällt mir das Bild.

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Mi 29.5.2019 Hochtal hinter Castrovalva - Agriturismo Iovana

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Heute morgen laufe ich weiter durch dieses schöne Hochtal mit den weiten sanft hügeligen Wiesenhängen zu dem kleinen Pass bei der Kapelle L'Immacolata (1428m). Möglicherweise wäre das auch eine prima Campstelle gewesen, aber wäre auch echt noch ein ordentliches Stück Weg gewesen.

Der Pass bietet wunderschönen Aussichten. Im Süden sehe ich schon den Lago di Scanno und Scanno selbst.

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Es folgt ein längerer Abstieg zum Ruinendorf Frattura Vecchia. Die Häuser sind ziemlich verfallen, aber es gibt wohl einen Investor, der das Dorf restaurieren will... Von dem “neuen” Frattura dauert es noch ca. 2h nach Scanno

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Nach Scanno steige ich oberhalb eines Baches auf einem relativ matschigen Weg ab. Dafür sehe ich hier aber sehr viele unterschiedliche Tierspuren. Zu diesem Zeitpunkt weiß ich jedoch noch nicht, wie Bärenspuren aussehen, daher kein Foto, aber aus der Erinnerung... könnte schon sein. Bei den nächsten Unterkünften höre ich von den Leuten, dass kürzlich ein Bär in der Nähe gesehen wurde. Sie erklären mir, bei meinen Spuren handelt es sich wohl um welche von Hirschen.

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Scanno liegt im tiefen Mittagsschlaf. Es ist wieder kaum jemand unterwegs, alle Geschäfte geschlossen. In früheren Zeiten war der Ort aufgrund der Schafzucht relativ wohlhabend. Ich bummle etwas durch den schönen Ort, da ich hier nicht übernachten werde. Für mich unvorstellbar ist, dass die Zahl der Bewohner im Sommer hier auf das zwanzigfache steigen soll.

Gemütlich laufe ich weiter durch das schöne Valle Iovana zum Agriturismo Iovana, das sehr nett sein soll.

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Es wird erneut kühl und dunkel am Himmel aber mich erwartet wieder einmal ein ganz herzlicher Empfang. Das Feuer im Kamin fackelt, die Omi sitzt davor, die Beine hochlegt. Roberta, die Tochter bietet mir erst einmal einen Café, Kekse und Kuchen an.

Sie fragt mich, ob es für mich ok sei, das Abendessen zusammen mit der Familie einzunehmen. Genauer gesagt mit Oma und Opa, denn Roberta ist am Abend unterwegs. Na klar, sehr ok sogar.

Es folgt ein wunderschöner Abend mit vielen schönen Geschichten von Liborio, der schon als Kind Schafe hüten wollte. Der Vater “mietete” für ihn eine kleine Herde, denn er hatte selbst nur 5 Tiere. Das heißt, von den Nachbarn bekam er je ein Tier “geliehen” und musste im Gegenzug ein Lämmchen zurückgeben.

Der Schäfer erzählt, das Agriturismo sei eines der ersten gewesen, bevor es überhaupt in Mode gekommen sei. Durch das Agriturismo konnte er von der Schafzucht leben und er mag es, dass Menschen aus anderen Ländern bei ihm zu Gast sind. Das glaube ich ihm sofort. Schön.

Mit 18 Jahren ist er nach Kanada ausgewandert, um dort Arbeit oder vielleicht ein besseres Leben zu finden, aber es hat ihm nicht gefallen und er ist zurückgekehrt.

Ganz stolz zieht er das Wanderbuch von Christoph Hennig aus dem Regal und zeigt mir seine Geschichte, die da abgedruckt ist. Er betont mehrmals, dass alles, was da über ihn steht, wahr sei. Besonders schmunzeln muss ich bei der Passage, wo beschrieben wird, dass ein Grund für die Ausreise, die in jener Zeit schlechten Chancen bei den Mädchen war. Schäfer waren bei den Mädchen einfach nicht angesagt. Dazu kommt noch, es war die Zeit der Beatles...

Auf den Grappa nach dem Abendesssen will Liborio natürlich nicht verzichten und er wird kurzerhand in die Espressotasse gekippt. Zwischendurch lerne ich auch noch einen der Söhne kennen, der ein verspätetes Abendessen zu sich nimmt.

Schmunzeln muss ich auch darüber, dass sie sich so über die mindere Qualität des Fernsehprogramms beklagen (der Fernseher läuft im Hintergrund), überhaupt, früher hätte ihm das Leben besser gefallen, die modernen Zeiten sind nicht so seins. Gleichzeitig läuft irgendeine Quiz-Show, die das Ehepaar nicht uninteressant zu finden scheint. In einem mir nicht verständlichen Dialekt tauschen sie sich immer wieder darüber aus. Aber ich weiß schon, was er meint und kann ihn schon verstehen.

Ich schlafe in dieser Nacht so tief und fest, wie auf der ganzen Tour nicht. Es wäre ein schöner letzter Abend gewesen. Es liegt jedoch noch eine Etappe vor mir, auf die ich mich natürlich auch wieder freue. Da die Wetteraussichten mal wieder mau sind und ich vor dem Gewitter in Pescocostanzo sein will, werde ich früh aufbrechen.

 

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Do 30.5.2029: Agriturismo Iovana - Pescocostanzo

Frühstück um 7:30h, 8:15h geht's wieder los. Ich hätte mir gern noch den Bauernhof angeguckt, ein andermal. Frisch ist es draußen, aber trocken.

Durch das bewaldete Valle Cupa geht es bergan bis zur Quelle Fontana dell’Orso. Im Valle Cupa und im Valle Chiarano sind wohl Bären verhältnismäßig häufig anzutreffen, daher der Name der Quelle (orsi sind die Bären).

Die hübschen Tiere können Menschen auf einen halben Kilometer Entfernung riechen und machen Sie sich schnell davon, wenn sie in der Nase sind. So kann ich natürlich locker vor mich hin denken, dass ich gern mal einen sehen würde. Zumindest nach Spuren kann ich ja mal gucken. Dank des www weiß ich jetzt, wie die aussehen. Na, könnte das ein klitzekleiner Bär sein? ;-)

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Den höchsten Punkt heute (1680m), eine Wiesenkuppe, von der man auch auf den Monte Curio (1798m) aufsteigen kann, erreiche ich nach 1,5h. Der Abstecher auf den Monte Curio dauert nur 35min. aber da es eh ziemlich bewölkt ist, spare ich mir das, zumal für nachmittags schlechtes Wetter angesagt ist.

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Weiter gehts zur Fontana Chiarano und dann ins Valle Chiarano. Hier zeigt sich mir bald eine seltsame Szenerie: das Ausflugsgelände Montagna Spaccata (oder Imposto) mit vielen Picknicktischen und -bänken. Bei gutem Wetter am Wochendende oder an Feiertagen ist hier wohl - ich hätte fast gesagt - der Bär los. Ausflugsziel italienischer Familien und Grüppchen, die sich zum Grillen und picknicken treffen. Es gibt sogar einen Laden und eine Bar, aber heute ist alles geschlossen, das Gelände äußerst verwaist. Das Wetter ist einfach zu schlecht. Als ich das Gelände verlasse, sehe ich Schilder. Muss man hier tatsächlich für den Aufenthalt am Sonntagnachmittag bezahlen?

Als ich Richtung Hochebene Cinque Mila laufe, kommt tatsächlich ein Jeep inklusive "Waldgeist" mit langem, spitz zulaufendem grauen Bart angerauscht, er fragt mich freundlich, ob er mich mitnehmen soll, aber ich laufe natürlich lieber. 

Ich sehe noch zwei Gämse am Waldrand, dann erreiche ich die Hochebene. Schon nach wenigen Minuten Rast, ich genieße die Aussicht auf die schöne Hochebene, leider auch auf die fette Stradale xy, beginnt es zu tröpfeln.

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Ich laufe weiter Richtung dicker, tief hängender schwarzer Wolken. Da hinten regnet es sicher schon.

Ich komme zu einer Wiese, die ich an einer Einzäunung entlang durchqueren muss, um irgendwann auf die Straße zu kommen. Leider sehe ich wieder weißes Fell auf vier Beinen, nichts zu tun, also bellen sie mich halt an.

Da ich gestern abend bei einem Schäfer zu Gast war, hab ich natürlich nach den Hunden gefragt. Er sagt mir, die wären harmlos (klar), und zeigt mir, wie man sie zum Weggehen bewegt. Aber ich habe mir das dummerweise nicht so recht gemerkt. Hm, man geht leicht in die Knie, zum Hund gewandt, die Hände auf den Oberschenkeln? (Wenn es jemand besser weiß, gerne sagen). Ich probiere es aus und der eine Hund reagiert sogar und wendet sich leicht ab. Aber den anderen imponiert das überhaupt nicht. Ich versuche mein Glück noch ein paarmal, aber niente. Nun gut, ich entscheide mich einfach parallel dazu weiter vorne Richtung Strada an dem anderen Zaun entlang zu gehen. Ein Umweg ist das nicht wirklich.

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Jetzt kommt richtig Wasser vom Himmel und auch von unten ist es sehr nass. Die eigentlich schöne, weite Wiese mit schönen Blümchen, durch die ich stapfe, steht ziemlich im Wasser, ich muss aufpassen, wo ich hintrete. Irgendwann überquere ich die Stradale und stehe in dem wunderschönen anderen Teil der Hochebene. Die vielen Grüntöne dieser wieder sanft hügeligen Landschaft faszinieren mich und ich nehme mir viel Zeit für Fotos. Ach ja, nachdem ich die Sraße überquert habe, also rechtzeitig zur Lunchtime hört es glücklicherweise auf zu regnen. Prima, dann kann jetzt das Panini mit dem guten selbstgemachten Pecorino aus dem Agriturismo ausgepackt werden.

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Zu Hause lese ich über die Hochebene, genauer gesagt, über den flachen Teil vor der Hauptstrasse, dass sie früher die Leute sehr in Angst und Schrecken versetzt hat. 1528 sind hier 300 venezianische und im folgenden Jahr 500 deutsche Soldaten bei einem Schneesturm ums Leben gekommen. Bis weit ins 19. Jhdt. war es wohl sehr gefährlich, die Hochebene bei Schnee und Nebel zu durchqueren. Aber die Zeiten sind vorbei.

Ich komme irgendwann nach Rivisondoli. Der Ort ist vom Skitourismus geprägt, man kann sich denken, dass ihn das nicht unbedingt hübscher macht. Das Gebiet ist wohl im Winter schneesicher und die Leute kommen von Rom und Neapel.

Die Ankunft im B&B La Rua in Pescocostanzo, zwei Wanderstunden später,, ist wieder sehr nett. Wieder gibt es ein Feuerchen im Kamin und den Willkommens-Café. Nach den ersten Formalitäten sucht mir der Wirt in aller Gründlichkeit eine Busverbindungen für den nächsten Morgen nach Sulmona bzw. nach Rom raus. Ich hatte mich eigentlich schon schlau gemacht und damit abgefunden, dass ich um 7:15h den Bus nehmen muss, aber der Wirt will es nicht wahrhaben und setzt alles daran, mir eine Stunde mehr Schlaf zu verschaffen. Letztendlich bringen mich sein Bruder nebst Freundin am nächsten Morgen Nachbarort, wo der Bus erst um 9:15h nach Sulmona fährt.

In dem angepriesenen Restaurant Paulini ist natürlich wieder nix los, erst später kommt noch ein Pärchen mit kleinem Kind, es ist hier alleine jetzt nicht sonderlich aufregend, aber das Essen ist extrem gaumenschmeichelnd. Ich trotte durch den Ort zu meiner Unterkunft, der Duft von Holzfeuer kommt aus vielen Häusern.

Die Leute sagen, die Stimmung sei wie an einem Novemberabend.

 

Fr 31.5.2019 Pescocostanzo - heim 

Heute gehts langsam zurück. Das wanderbegeisterte Pärchen (auch der Wirt hat Wanderklamotten an und gibt mir einen Rabatt, weil ich zu Fuß unterwegs bin), nimmt mich mit in den Nachbarort Roccaraso, sie sind unterwegs in eine Grundschule, um den Kleinen das Wandern und die Outdoorwelt nahe zu bringen. In Rom angekommen, scheint glücklicherweise wieder die Sonne. Ich schlendere etwas durchs Monti-Viertel und nehme mir dann noch eine Tiramisù-Bar vor, die ich von dem Rom-Besuch vor 2 Jahren kenne, hänge eine Zeit an dem Denkmal auf dem Campo Fiori ab und laufe dann zum Hauptbahnhof.

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Abends geht es dann mit reichlich Verspätung durch die Nacht langsam Richtung Deutschland. Am folgenden Nachmittag holt mich eine Freundin vom Bahnhof ab, wir sitzen im Park, ich erzähle und darf meine Tour noch um ein oder zwei Stunden verlängern.

 

Fazit:

Auch wenn das Wetter nicht optimal war und ich nicht so hoch hinauf kam, hat mir die Gegend sehr gut gefallen. Die Leute waren  unglaublich freundlich und zugewandt.

Wer an der Tour interessiert ist: @SouthWest hat in seinem schönen und lesenswerten Bericht von 2018 viele nützliche praktische Tipps mit drin, wollte ich hier nicht wiederholen:

https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/6546-it-abruzzen-mittelitalien-april-2018/

Ich hoffe, dass ich nicht zu ausführlich war ;-) .

Und nach der Tour ist vor der Tour. In 4 Wochen geht es schon wieder los und zwar auf den Peaks of the Balkan. Ein Rundweg durch Albanien, Kosovo und Montenegro :) 

 

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