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Ultraleicht Trekking

MYOG Gürteltasche / Fannypack / Wimmerl


Kay

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Ich möchte euch den ersten Prototypen einer MYOG-Gürteltasche vorstellen und um ein paar Tipps bitten. Erstmal zur Tasche. In dieser Tasche sollen Platz finden: meine Kamera (Sony RX 100 III), der Makroaufsatz, ein ZipLock für etwas Geld & Führerschein, Schlüssel für Auto/Haustür und im Schnellzugriff außen mein Handy. Außerdem soll die Tasche keinen festen Gurt haben sondern eine Schlaufe, in der ich wahlweise Hüftgurt, Gürtel oder ein Gurtband einschlaufen kann.

Das Innenleben:

Der blaue Stoff war mal ein Rucksack-Schutzsack von Tatonka. Der Stoff ist innen beschichtet. Der gelbe Stoff ist Ripstop-Nylon 40g/qm. Die Polsterung der Innentaschen ist aus Verpackungsmaterial, in etwa "geschäumter Mikro-Bubblewrap". Wenn man zu fest zudrückt, zerstört man leider den Polstereffekt. Die Fototaschen sind mit Klettverschluss an der Tascheninnenseite befestigt, damit ich die Tasche auch ohne diese Einteilung nutzen kann. Griffschlaufe und Reissverschluss sind aus meiner Restekiste. Der RV soll im finalen Modell durch einen Aquaguard Zipper ersetzt werden.

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Die Schlaufenkonstruktion auf der Rück-/Bauchseite besteht aus 3D Abstandsmaterial und ist mit einem dünnen Ripsband gesäumt. Das gefällt mir vom Material recht gut und ist überraschend gut zu nähen. Die Nähte halte ich bei Protoypen bewusst in einer Kontrastfarbe, das erleichtert mir das Auftrennen und die Nahtkontrolle.

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Nun ja, die Handytasche zwischen Gurtschlaufe und Tasche funktioniert noch nicht wie gewünscht. Ich befürchte, dass das Handy bei einem Sturz (oder andere ungewollt rasche Bewegung nach vorne) aus der Tasche schleudern kann, da der Schlitz zwischen Tasche und Bauch sich beim tragen weitet. 

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Ich suche Lösungideen! :lol:

Die Tasche tiefer machen. Dadurch liegt das Handy weiter unten und somit sicherer. Das ist nicht gewollt, weil ich nicht so einen Klotz vor meinen Beinen baumeln haben möchte, der mich bei hohen Schritten nach oben stört. (Ich wandere zu 99,9% in den Alpen)

Einen Druckknopf anbringen. Allerdings habe ich dann wieder ein Loch in der Außenhülle und weitere Nähte zur Verstärkung des Materials sind wahrscheinlich auch nötig. Ich lege bei der Tasche Augenmerk auf so wenig Nähte wie möglich im oberen Bereich, weil ich auch gerne bei nassen Wetter unterwegs bin und die Kamera trocken bleiben soll. Des Weiteren ist kaum Luft für eine Druckknopf Lösung. Auf dem Foto wirkt es großzügiger, weil das nicht mein Handy in der Tasche ist. Wäre aber sicherlich mit etwas Tüftelei und etwas Gurtband möglich.

Konstruktion verändern: Aktuell endet die Gurtschlaufe auf gleicher Höhe mit der Oberkante der Tasche. Dort ist oberhalb der Kamera etwas Luft bis zur Oberkante und dadurch hat die Tasche Platz sich zu verziehen. Wenn die Tasche bis zur Oberkante befüllt wäre, wäre weniger Spielraum um vom Bauch wegzukippen.

a) Die Tasche weniger hoch machen und den Luftraum oberhalb der Kamera minimieren. Dann schaut aber das Handy über die Tasche heraus. 

b) Die Tasche irgendwie verstärken. Vielleicht aus Evazote einen nach oben offenen Quader basteln, der Stabilität gibt. Hat jemand Erfahrung damit? Wäre aber auch wieder mehr Gewicht ...

c) Die Gurtschlaufe tiefer ansetzen, in etwa der Höhe der Kamera. Das hatte ich beim Ur-Prototypen aus Baumwollstoffresten. Da drohte die Tasche zu kippen. Vielleicht lag das aber am Material?

d) Steiferen Aussenstoff verwenden? Erhöht auch wieder das Gewicht ... und bringt das was?

e) Das Abstandsmaterial nicht an der Unterseite der Tasche enden lassen sondern nach oben hochziehen bis zum Oberkante und dort mit einer Quernaht parallel zum Knick/Oberkante sichern. Das müsste der leichteste Materialmehrverbrauch sein und "nur" eine Extra-Naht "kosten" (die man jedoch von innen gut abgedichtet können sollte) 

 

Ich freue mich sehr über Input jeglicher Art, weitere Anregungen, Verbesserungsvorschläge und insbesonders über Antworten zu diesen Fragen:

  • Wie bekomme ich eine funktionierende Handytasche? Was denkt ihr über meine bisherigen Lösungsideen?
  • Welchen Stoff würdet ihr als Außenmaterial verwenden? Robust im Sinne abriebsfest (beim kraxeln rutsche ich mit dem Bauch durchaus auch an Felsen entlang), relativ wasserfest (bei strömenden Regen kann ich die Kamera anders verstauen oder trage eh einen Schirm zum fotografieren mit, also eher Schietwetter-wasserfest für längere Aufenthalte bei Dauer- Regen mit Wind und so), UV-resistent (damit ich nicht nach 2 Jahren in den Alpen eine neue brauche). Verarbeitbar mit einer nicht so guten Nähmaschine. Geld spielt eher keine Rolle, der Materialverbrauch hält sich ja in Grenzen.

Vielen Dank schon mal!

 

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Sieht gut durchdacht aus die Aufteilung für Deine Zwecke.
Bzgl. der Handytasche: was hältst Du davon einen ca. 2cm breiten Fixierungssteg mit Klette anzubringen, d.h. in die Naht des RVs (Richtung Bauch) ein Gurtband mit Klette unten dran, so lang das dieses Klettband nach hinten in Richtung Bauch dann zwischen Taschenrückseite und Bauch am Gegenstück angeklettet werden kann. Dann kann das Smarti nicht raus, die Smartitasche kann nicht aufklappen und der Druck des Bauches gegen die Tasche und damit gegen die Klette fixiert den verschluss zusätzlich.

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Eine breite (Handy)Tasche wird schwierig ohne einen Verschluß, der die Kraft aufnimmt. Ich würde Klettt in Betracht ziehen und eine eigene Mesh- Tasch mit Gummizug fürs Smartphone, an der Gürtelseite angenäht.

Bearbeitet von kra
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Die Kamera befindet sich in der Tasche, um vor Regen geschützt zu sein. Wie wäre es, wenn es für das Handy auch ein eigenes kleines Fach innerhalb der Tasche geben könnte? Dann wäre es auch geschützter.

Oder: einen Deckel. In diesem Fall macht es dann allerdings Sinn, dass er verschließbar ist, um ein Aufklappen zu verhindern, etwa wie TappsiTörtel es vorschlägt.

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  • 4 Wochen später...

Kurze Zusammenfassung der Taschen-Evolution:

@TappsiTörtel machte den Vorschlag eines Kletts um das Telefon zu sichern und griffbereit zu halten. Das funktionierte einwandfrei, liess sich leicht in das "Minimale Anzahl von Nähten Design" integrieren, nur schrottete es mir die Haut an den Fingerkuppen. Also nichts für "mimimi"-mich. :lol:

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Für den nächsten Schritt wagte ich mich an "richtiges" Material (wenn auch nicht extra dafür gekauft):

  • Nylon, 210 den, PU-beschichtet, 130g/qm (weil ich es schon vorrätig hatte, stammt aus der Restekiste bei extremtextil)
  • YKK Aquaguard 5cm einwege nicht teilbar, 30 cm (das bedeutete, ich musste das Schnittmuster etwas kürzen)
  • Ripsband für die Griffbänder (für mein Geschmack etwas zu schlapp ; ist aber kein funktionelles Problem, finde nur es sieht etas nach Hasenohr aus) und zur Einfassung des Abstandsgewebe
  • 3D Netzgewebe, 3mm
  • "nur die" Leggings; ich habe das Bauchteil mit Bündchen auf das 3D Netzgewebe genäht um eine elastische Tasche für mein Telefon zu bekommen

Gewicht ohne Inhalt, ohne Gurt: 42g

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Bisher habe ich rund ein Dutzend Tagestouren mit der Tasche gemacht und ich bin sehr zufrieden. Trägt sich gut am Hüftgurt oder solo an einem beliebigen Gurtband/Gürtel. Stört nicht bei Kraxeleien am Fels, bei hohen "Stufen" und sitzt stabil beim flotten Bergab-Marsch. Hält übrigens auch ein (unfreiwilliges) Sitzbad in einem Bach aus. 

Leider hat meine Nähmaschine bei einigen Nähten schlapp gemacht und ich musste viel zu viel mit der Hand nähen. Daher werde ich weitere Verbesserungen der Tasche vermutlich erst nach einem Nähmaschinen-Upgrade machen. :D

Vielen Dank nochmal an alle, die sich hier eingebracht haben! :wub:

 

 

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Typischer Inhalt:

  • Kamera (Sony RX100 III)
  • Makroaufsatz
  • Ersatzakku
  • Badehaube als Wetterschutz,  kleines Mikrofasertuch
  • Smartphone Sony Z3 compact (ein größeres Modell hätte kein Platz; bzw. man müsste halt das Schnittmuster etwas anpassen)
  • manchmal auch: Schlüssel und Geldbeutel
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Arbeitsschritte:

  1. Die Größe der Tasche planen und das Schnittmuster konkretisieren. Die Skizze ist ohne NZ. Ich bin mit 2cm an allen Kanten gut zurecht gekommen. 
  2. Die bauchseitige Gurtschlaufe & Handyhalterung nähen. Die obere Seite des Abstandsgewebes mit einem Ripsband o.ä. versäubern. Danach das Abstandsgewebe mit einer leicht gestrafften Leggings/Strumpfhose umhüllen (nur Vorderseite ohne Beine genügt) und an drei Seiten vernähen. Der Bund der Strumpfhose zeigt nach oben und bleibt offen. Das Handy hat dann zwischen Abstandsgewebe und Strumpfhose Platz.
  3. Ggf. auf der zukünftigen bauchseitigen Innenfläche Klettverschlüsse zur Befestigung der Kamerahülle anbringen (Flauschseite, dann kann man die Tasche auch ohne Kamera nutzen und z.B. mal eine Wollmütze transportieren)
  4. Das Gurtschlafen-Handy-Modul auf das Rechteck nähen. Nur oben und unten, seitlich bleibt offen, sonst kann man die Tasche nicht an einem Bauchgurt o.ä. auffädeln.
  5. Ggf. weitere Innentaschen oder Schlaufen (z.B. für Geld oder Schlüssel) an eine der Kanten annähen, an denen später der RV angenäht wird). Leicht ansteppen innerhalb der Nahtzugabe für den RV reicht aus. Die Tasche wird mit den Nähten, die für den RV nötig sind, ausreichend befestigt.
  6. Aus dem Rechteck eine "Boxy Bag" nähen. Diese Näh-Video hat mir dabei sehr weitergeholfen: https://www.youtube.com/watch?v=WM49cJyNia8 

 

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