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Ultraleicht Trekking

Big Agnes Carbon


Mars

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Gestern Abend war es soweit: Die grösste "Outdoor" Kette der Schweiz erhielt neue Big Agnes Carbon Zelte des Typs Fly Creek HV 2 (2 Personen Zelt). Vier Stück davon. Nun haben sie noch drei - das Zelt war längere Zeit ausverkauft. Über Preise müssen wir gar nicht erst sprechen. Wie gesagt, wir sind in der Schweiz und diese Kette (ich nenne keine Namen) ist nicht unbedingt wegen ihren fairen Preisen berühmt - in Zürich haben sie sich eine der Toplagen in der Europaallee geschnappt, das ist die Bahnhofstrasse in modern, und sie beliefern dort jene, denen der Preis sch*** egal ist.

Vor zehn oder zwanzig Jahren verstanden die sich als echte Pioniere: Damals reisten die Einkäufer an Orte mit so klingenden Namen wie Bozeman Mountain und importierten Dinge von Dana Design. Lang ist her. Längst bestimmen Buchhalter und Eigenkapitalrendite das Handeln und entsprechend die Preisschilder. Lustigerweise nehmen sie des Öfteren Artikel ins Sortiment, auf die ich sie anspreche. Injinji Socken? Micro-crampons? Momentan haben sie sogar die Sawyer-Filter verbannt. Wahrscheinlich zahlt Katadyn mehr Slotting fee. 

Nachdem ich im letzten Jahr mit einer Tigerwall Villa von Big Agnes unterwegs war, wollte ich etwas ähnliches, aber in leicht. Die wenigen Testberichte, die es zu diesen Zelten gibt, sind nicht gerade ermutigend. Ein gewisser Herr Skurka bezeichnet die Zelte gar als Stupid Light. Unter Stupid Light verstehe ich Dinge, die zu leicht sind, um ihre eigentliche Funktion zu erfüllen. Der erste Verkäufer, den ich auf dieses Zelt ansprach, haute mir fast eine rein. Längere Touren? Hilleberg, alles andere grenze an Grobfahrlässigkeit. Das Zelt sei nur ein Notzelt, dass man zur Sicherheit in sehr trockene Gebiete mitnehmen könne. Keinesfalls halte dies längere Zeit dicht, leichte Zelte seien der grösste Mist und übrigens sei Hilleberg sehr gut, alles halte bombensicher bla bla bla - ein Schelm, wer denkt, er erhalte Provision, wenn er Hilleberg an Wandernde verkauft. Wahrscheinlich auch von DePuy Synthes.

Skurkas Carbon Tigerwall hielt keine 30 Nächte: https://andrewskurka.com/long-term-review-big-agnes-tiger-wall-carbon-tent/ - allerdings: Das Tigerwall hat im Dachbereich eine Verstrebung, die das Material spannt. Schon beim normalen Tigerwall muss man damit ein wenig aufpassen. 

Ich trau Zpacks nicht über den Weg. Ihr Ein-Personen Zelt für die Saison 2019 ist ein Desaster. Beim Plexamid brachen die Verstrebungen im Dach, das Zelt zerlegte sich selber. Ein ähnliches Problem hatten die schon mal mit ihren Arc Rucksäcken. Diese haben nun keine Carbonstreben mehr. Kurzerhand kam das Hexamid wieder ins Programm. Als Jubiläumsausgabe und ohne kunstvoll konstruiertes Dach.

Big Agnes Fly Creek Zelte sind auf den Trails ziemlich beliebt. Die Grundform ist solide, auch im Wind. Ich wünschte mir schon im 2018 ein Fly Creek aus Dyneema. Ich fand sogar jemanden, der bereit war, gegen eine sehr geringe Gebühr seine professionellen Nähmaschinen anzuwerfen. Da ich jedoch immer noch nicht im Lotto gewonnen habe, waren mir aber 2000 Euro für 300 Gramm Gewichtsersparnis ein wenig zu teuer. Man kann sicher auch allerlei Gehäuse aus Carbon backen lassen, Bearcans aus Carbon gibts im gut sortierten Fachhandel... 

Normale Big Agnes Zelte sind obere Mittelklasse auf den Trails. Wer sich lange genug über sein Nemo Zelt geärgert hat, investiert einen hunderter mehr und schläft dafür trocken. 

Die Zeltstangen sind aber jetzt aus Carbon, gefertigt von der Firma Easton aus Utah. Diese Unternehmung stellt alles mögliche aus Carbon her, unter anderem Pfeile und Fahrrad-Räder. Mit einer gewissen Bruchsicherheit kann daher gerechnet werden, es sieht einfach ziemlich filigran aus. Der zusammenhängende Stangensatz wiegt 106 Gramm. 

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Der Beutel für die Stangen wiegt 4 Gramm und ist aus Dyneema. 

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Bestimmt könnte man noch ein Gramm zusätzlich sparen, wenn man den schwarzen Schnellverschluss entfernt...

Das Material des Aussenzelts ist ähem ziemlich dünn...

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Laut Andrew Skurka wird dünneres Dyneema eingesetzt, als bei allen anderen etablierten Zeltherstellern (Zpacks, HMG, Tarptent etc.) Die Nähte sind geschweisst und müssen darum nicht abgedichtet werden. Ein paar Gramm mehr gespart. 

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Die Heringe sind nicht aus Beryllium gefertigt, sondern normale DAC - 11 Stück wiegen 118 Gramm, daher 10,78 Gramm pro Stück. Es geht auch leichter.

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Ob das hält? Einer von drei Fastex-Verschlüssen, mit denen das Aussenzelt an das Innenzelt gekoppelt wird. Zusätzliche Klettverschlüsse, um das Aussenzelt an den Stangen festzumachen, wie beim normalen Tigerwall, gibt es nicht.

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Zusatz Abspann-Leine mitten in der Zeltwand am Aussenzelt. Damit kann dem Winddruck entgegengewirkt werden, solange diese kunstvolle Verstärkung hält. Gut zu erkennen: Die Abdichtung gegen Wasser. 

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Dieselbe Stelle an der Innenseite des Aussenzeltes.

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Damit wird das Innenzelt an die Stangen gehängt. Bis es ein tapsiger Bär herunter reist. 

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Klettverschluss an der Türe.

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Verstärkung über dem Reissverschluss. 

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Höhe des Bodens: 12 cm.

Zusammenfassen lässt sich das Ganze wohl als Kunstwerk. Zum Benutzen eigentlich zu schade. Andererseits hat man ein Doppelwand Zelt, dass mit 106 Gramm Zeltstangen leichter als ein Duplex ist.

Falls das Aussenzelt schon ab einer Tannennadel in die Knie gehen sollte, werde ich mir wohl vom Schneider meines Vertrauens eines aus dickerem Dyneema schneidern lassen müssen. Soweit ich weiss, hat BA die Dimensionen der Zelte geringfügig verändert, zumindest beim Tigerwall. Man kann also nicht ein normales Tigerwall mit Carbon Stangen pimpen. 

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Also. Irgendwie komme ich nicht umhin, trotzdem ich das Zelt nicht kenne, zu sagen Skurska hat da einen Punkt, wenn er in Deiner Verlinkung schreibt: 

1. If you like the Tiger Wall design, consider the Ultralight or Platinum trims, which are more durable and much more economical. Then, invest the leftover cash in other equipment that will offset the weight penalty.

 

Und trotzdem. Sind wir nicht alle Nerds? Insofern. Genieß es. Ein Hilleberg und dieses Zelt sind übrigens zwei Extreme.

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Moin!
Ich habe mir auf der letzten outdoor das "Tiger Wall" und das "Fly Creek" genauer angesehen.
Mich interessierte besonders, wie so komplizierte Konstruktionen mit DCF umgesetzt werden können.

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Eingang außen.
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Eingang innen.
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Details "Eckverstärkungen"._DSC3331.thumb.jpg.2f7dedd92c6f45dc3d8271b4faa89ab7.jpg

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Materialdopplungen an den Stangen-Stresspunkten.
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Eingangstoggle.
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Abspannpunkt 1
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Abspannpunkt 2
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Ich war einigermaßen verwundert, wie eine renommierte Frima wie Big Agnes so ein Produkt auf den Markt bringen kann. Als Objekt oder als Studie ist das Zelt ja faszinierend, aber es sollte nicht den Unbilden der Witterung ausgesetzt werden. Es sei denn man möchte beobachten wie sich die Konstruktion zerlegt...
Insofern bin ich über die Erkenntnis von Herrn Skurka nicht besonders erstaunt.
Was hat sich Big Agnes von so einem Test erhofft? Es zeigt mir nur, wie sehr sich das Marketing vom eigentlichen Produkt entfernt hat.

VG. -wilbo-

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vor 11 Stunden schrieb Mars:

Falls das Aussenzelt schon ab einer Tannennadel in die Knie gehen sollte, werde ich mir wohl vom Schneider meines Vertrauens eines aus dickerem Dyneema schneidern lassen müssen. Soweit ich weiss, hat BA die Dimensionen der Zelte geringfügig verändert, zumindest beim Tigerwall. Man kann also nicht ein normales Tigerwall mit Carbon Stangen pimpen. 

Was soll ich sagen? Ich finde diese Investitionsbereitschaft schon ziemlich beachtenswert. Persönlich würde ich dem Carbongestänge zwar noch mehr misstrauen als dem äußerst dünnen DCF... dennoch warte ich gespannt auf deine Erfahrungen.

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vor 3 Minuten schrieb martinfarrent:

Was soll ich sagen? Ich finde diese Investitionsbereitschaft schon ziemlich beachtenswert. Persönlich würde ich dem Carbongestänge zwar noch mehr misstrauen als dem äußerst dünnen DCF... dennoch warte ich gespannt auf deine Erfahrungen.

Das Zelt kostet ungefähr eine Monatsmiete. Wenn ich unterwegs bin, zahle ich keine Miete, da meine Latifundien dann von anderen Personen genutzt werden können. Nach zwei Monaten habe ich es schon herausgeschlagen, solange wird es auch halten. Mit jeder Nacht mehr, verdiene ich quasi bares Geld ;-)

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vor 9 Minuten schrieb Mars:

Das Zelt kostet ungefähr eine Monatsmiete. Wenn ich unterwegs bin, zahle ich keine Miete, da meine Latifundien dann von anderen Personen genutzt werden können. Nach zwei Monaten habe ich es schon herausgeschlagen, solange wird es auch halten. Mit jeder Nacht mehr, verdiene ich quasi bares Geld ;-)

So gesehen, ein schönes Nebeneinkommen... dann würdest du aber mit einem Akto das Zigfache verdienen. :-) 

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vor 33 Minuten schrieb Mars:

Nach zwei Monaten habe ich es schon herausgeschlagen, solange wird es auch halten. Mit jeder Nacht mehr, verdiene ich quasi bares Geld ;-)

OT: Ach Manno, ich will auch mit Blick auf den Zürisee zelten und dabei Geld verdienen! <_<

Bearbeitet von wilbo
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vor 4 Minuten schrieb martinfarrent:

So gesehen, ein schönes Nebeneinkommen... dann würdest du aber mit einem Akto das Zigfache verdienen. :-) 

Das ist mir zu spekulativ. Würde nur funktionieren, wenn man dies mit Aktien von Zimmer und Stryker hedgen täte. Schlussendlich könnte ich mir ein Osprey Flugzeug leisten und mir jede Nacht einen Duschcontainer einfliegen lassen, nur will ich dann eben nicht mehr wandern, weil jeder Schritt schmerzt. Bevor jemand vorschlägt, ich solle doch einfach 1.2 kg abspecken: Ich habe bereits Untergewicht.   

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vor 1 Minute schrieb schrenz:

Als Machbarkeitstudie find ich es ja auch interessant, sehe das richtig, dass flotte 1000 Fränkli dafür über den Tisch gehen ( bevor jetzt andere wie ich googeln müssen :mrgreen:)?

Ich hab auch zwei Mal leer geschluckt, als ich den Preis sah.

OT: Aber T****a ist jetzt auch nicht (mehr) gerade für angemessene Preise bekannt. Der Palast an der Europaallee und die neuen Läden u.a. in Luzern müssen ja auch finanziert werden, resp. deren Mieten bezahlt.

Ich bin jedenfalls auch auf deine Erfahrungen in der Praxis gespannt. Wies scheint war noch keiner mutig genug uns hat es dir gleich getan, dh. es sind immer noch drei verfügbar;-)

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vor 13 Stunden schrieb Mars:

Ein gewisser Herr Skurka bezeichnet die Zelte gar als Stupid Light

Der gewisse Herr Skurka ist ein verdammt guter Experte mit sehr viel Material-Erfahrung, dessen Urteil ich voll zustimme, die Materialdicke mag noch fuer leichte Stuffsaecke angehen, aber keinesfalls fuer ein Zelt.
Jemand der das Teil schon benutzt hat, meinte "zerreist bei nur leichten punktuellen Verletzungen wie Papier, das Zelt ist nur was fuer entsprechende Experten, die extrem vorsichtig mit ihrer Ausruestung umgehen und das Teil nur in gemaessigter Umgebung verwenden".
Nix fuer mich, bei mir ist selten die Umgebung "gemaessigt" :mrgreen:

 

vor 13 Stunden schrieb Mars:

Ich trau Zpacks nicht über den Weg. Ihr Ein-Personen Zelt für die Saison 2019 ist ein Desaster. Beim Plexamid brachen die Verstrebungen im Dach, das Zelt zerlegte sich selber.

Dem kann ich nicht zustimmen, das Duplex ist eines der meistbenutzten Zelte auf den US-Weitwanderwegen (und nicht nur da) und die Jungs, die es in US kaufen, kaufen es meist noch in dem duenneren .51er Material, der Shop der die Teile in D verkauft, verkauft sie mit dem nochmal deutlich stabileren .74er Material.
Aus diesem Material ist auch meins und das kann ordentlich was ab, auch was Wind und voelliges landunter betrifft.

Was nun das Plexamid betrifft, ist es so dass ca 95% der Kunden prima mit dem Teil zurecht kommen und keine Probleme mit den Stangen haben. Ich vermute, dass bei den 5% eine bloede Verkettung von 3 Ursachen ist :
- Mangelnde UL-Skills, man muss bei einem UL-Zelt schon ein bisschen mehr schauen, wie man es bei staerkerem Wind aufbaut, als bei einem Hilleberg
- Verwendung einer duennen Aufstellstange statt Trekkingstock, dadurch verteilen sich die Kraefte anders
- Konstruktion... ja das Teil ist offensichtlich nicht fuer jeden Benutzer geeignet...

Die Reaktion von Zpacks finde ich eigentlich klasse, sobald bei ihnen bekannt wurde, dass es da mehr als einen Fall gibt, haben sie das Teil aus dem Verkauf genommen, um erstmal zu forschen, wie man es auch fuer die 5% gut nutzbar machen kann.
In dem einen Fall, wo ich jemand beraten habe, der auch mit den Stangen den Aerger hatte (neben etlichen Anderen, die mit dem Plexamid super zufrieden sind und damit viel auf Tour waren), der btw meines Wissens vorher nur Hilleberg Black Label Zelte hatte, hat Zpacks angeboten, das Zelt gegen Kaufpreiserstattung zurueckzunehmen.
Da er aber das Plexamid richtig klasse findet, hat er sich von einem Freund eine kleine Kappe einnaehen lassen und ist nun voellig zufrieden.

btw haben sie das Hexamid nur nochmal in einer limitierten Sonderauflage ins Programm genommen, anlaesslich 10 Jahre seitdem Joe damit den CDT Throughhike gemacht hat. Wer also das will, sollte sich nicht zuviel Zeit lassen :mrgreen:
 



 

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vor 5 Minuten schrieb schrenz:

Als Machbarkeitstudie find ich es ja auch interessant, sehe das richtig, dass flotte 1000 Fränkli dafür über den Tisch gehen ( bevor jetzt andere wie ich googeln müssen :mrgreen:)?

Wie gesagt, wir sind in der Schweiz. Heute Samstag sind hunderte, wenn nicht tausende meiner lieben Miteinbewohner aus Stadt und Land, wie an jedem anderen Wochenende auch, nach Deutschland aufgebrochen. Nicht wegen der Landschaft. Nicht wegen der Putzikeit der Dörfer, sondern wegen dem DM Drogeriemarkt, den Zahnärzten etc.

Für Hilleberg zahlen die Leute mehr, ohne mit der Wimper zu zucken. Ein Tarptent Notch Li kostet bei Hikerhaus ebenfalls 700 Euro. Da müsste sich dann aber noch die Eidgenössische Zollverwaltung dazu äussern. Das ist selten gratis. Natürlich kenne ich Leute, die sich das nach irgendwo in Deutschland bestellen lassen könnten. Dann in den Koffer und gut ist. Leider ist das Notch Li aber ebenfalls ziemlich schwer erhältlich. Und für mich zu kompliziert. 

Ich bezweifle, ob das Duplex soviel besser hält. Zpacks schreibt wohl nicht ganz freiwillig auf ihrer Webseite: "The expected life span of this shelter is at least one full 2500+ mile thru hike, or many years of casual use with some care." Der PCT ist 2660 Meilen lang. Wenn das Zelt auf dem Hartspass auseinander fliegt, liegt man eine Nacht am Regen oder man gibt sich ca. 80 Meilen. Ich kenne auch Leute an der ETH. Die sollen tief in die Trickkiste greifen, wenn mein Aussenzelt das Leben aushaucht. 

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Verstehe Deine Polemik nicht. Warum sollte zPacks diese Einschätzung nicht freiwillig veröffentlichen. 2500 Meilen mit Übernachtung täglich bzw nächtlich in einem Shelter ist ziemlich beachtlich. Ein klassisches Zelt soll so ca 10 Jahre bei 2wöchigerNutzung / Jahr halten. Das kalkuliert ein deutscher Zelthersteller, den ich mal fragte.

Das Big Agnes steht meiner Meinung nach keinen PCT durch. Zudem die zwei Schwachstellen: sehr fragiles Material und dazu Carbongestänge. Das kann man nicht flicken, wenn es splittert. Zudem zerstört Dir das so richtig das Material, wenn es einen Splitterbruch gibt.

Und wirklich nachhaltig ist so ein Zelt auch nicht.

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  • 1 Monat später...

Erste Erfahrungen aus Israel. Das Innenzelt hat 3 Löcher. Bevor sich jetzt alle freuen: Ich habe das Innenzelt in der hinteren Aussentasche meines Rucksacks aufbewahrt und mich in einem Winkelkuhgatter zu schnell gedreht, es gab Stacheldraht. Zwei andere Löcher sind von einer jungen Hauskatze am Strand, die ist da raufgesprungen - die Löcher sind aber winzig klein, hat man so auch im Mesh von anderen Zelten. Israel ist super dornig, der Boden meist Kategorie Beton. Mit einem Duplex kriegt man wirklich Probleme, falls man nicht zusätzliches Gestänge dabei hat. Wenn ich keine Heringe in den Boden brachte, habe ich einfach meinen Rucksack auf der einen Seite und die Trekking Stöcke auf der anderen Seite hingelegt. Einfach, praktisch, reichte. Ich hab das Innenzelt oft nur als Mückenschutz aufgestellt. Das Aussenzelt kam ungefähr 4 mal zum Einsatz, als es regnete. Es ist noch nicht geschmolzen. Carbongestänge macht bisher keine Probleme. Zelt nie ohne Groundsheet aufgestellt, da häufig auf Picknickplätzen übernachtet, dort gibt es immer wieder Scherben, Bierdeckel etc. 

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  • 2 Wochen später...
Am 20.10.2019 um 16:34 schrieb wilbo:

Auszug:
 

Zitat

It performs well in moderate wind and other types of inclement weather (heavy rain and moderate snow) and weighs a scant 21 oz (595 g). Its most important feature is that it provides better protection from inclement weather (cold temperatures, wind, and precipitation) than most single-wall designs in this sub-1.5 lb weight range.

Ein DCF-Solomid mit einem recht geräumigen UL-Bivy kann rund 100 g weniger wiegen, mehr als 'moderate wind' abwehren und auch variabler sein (unterschiedlich dichte Bivys). 

Interessanter als das Zelt selbst finde ich die folgende Hoffnung:
 

Zitat

As a DCF shelter mass-produced by a large, well-known gear manufacturer, it shouldn’t be ignored (if anything, maybe it will help drive down the cost of DCF shelters).

 

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vor 53 Minuten schrieb martinfarrent:

As a DCF shelter mass-produced by a large, well-known gear manufacturer, it shouldn’t be ignored (if anything, maybe it will help drive down the cost of DCF shelters).

Bei einer Mindestbestellmenge von 1.500 Metern im wholesale aber nur bei größeren Produzenten ... :(
Und die wirtschaften einen günstigen Einkaufspreis wahrscheinlich lieber in die Gewinnspanne.

Bearbeitet von wilbo
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