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Ultraleicht Trekking

Fragen zum Verarbeiten von Silnylon


Martin

Empfohlene Beiträge

Hallo Zusammen,
ich habe von den Erfahrenen unter euch einige Erklärungen gelesen, das man beim Verabreiten von Silnylon die Webrichtung beachten muss. Es wurde immer wieder darauf hingewiesen, falls das Mid nicht faltenfrei aufgebaut werden konnte. Ich habe allerdings noch nicht verstanden, wie man am besten die Webung an der Kante ausrichtet. Bisher habe ich eher darauf geachtet, das ich möglichst wenig Stoff brauche für einen Schnitt. Das Problem hat mich so sehr verunsichert, das ich noch nicht mit einem Projekt angefangen habe.

Mein Ziel ist es, ein Mid ähnlich einem Solomid XL zu nähen. Ich hätte eigentlich die einzelnen Dreiecke an den Kanten der Stoffbahn ausgerichtet. Das macht es einfach die Einzelteile aufzumalen und der Stoffverbrauch ist gering. Damit würden die langen Seiten wohl  ähnlich wie die Linien rot/orange ausgerichtet sein.
Soweit ich es verstanden habe, muss man aufpassen, wie die Hypothenusen der Dreiecke (also die späteren Kanten der des Mids) zur Webrichtung ausgerichtet werden müssen, damit sich der Dehnung nicht negativ auswirkt.
Kommt es darauf an die Schnitte immer im gleichen Winkel zur Webung ausgerichtet sind und/oder das sie im richtigen Winkel ausgerichtet sind? Ich habe im Bild 2 Möglichkeiten aufgezeichnet. Wie muss ich das machen?

Beispiel1.jpg.d89434e7fe85532dfb80610ca09c7365.jpg

Ich werde trotz Silnylon Cat-Cuts machen, wohl mit 3 cm pro Meter, an allen Kanten. Oder gibt es andere Empfehlung?

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Hallo,

also 3cm Catcut pro Meter ist doch arg viel. Ich habe damals 1-1,5cm genommen (weiß ich jetzt gerade nicht mehr). Andere nehmen 2cm und wenn du nicht sicher bist, wie ordentlich du arbeitest, ist das schon ein guter Wert! Falls ich demnächst mal ein Tarp machen sollte, bekommt das auch 2cm pro m.

Bzgl. der Kantenrichtung: Ich habe damals (alle Seiten des Lavvu sind Formgleich) eine Kante an der Webkante ausgerichtet und die andere war logischerweise schräg. Und dann so zusammen nähen, dass immer eine gerade und eine schiefe Kante zusammengenäht werden. Dann passt das ganz gut.

Soviel von meinen Erfahrungen... Muss aber nicht alles allgemeingültig sein. Hängt evtl. auch von dem Stoff (ich hatte das 55g/qm) ab.

Beste Grüße und viel Erfolg

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Zu den Cat-Cuts: Es kommt auch darauf an, wie gross der Winkel zwischen den Panelen ist.

Je flacher die Panele zusammenstossen (also je näher sie bei 180 Grad sind), desto weniger darfst Du wegnehmen, weil sonst die Kante zu weit nach innen gezogen wird. Das spielt vor allem bei asymmetrischen Pyramiden eine Rolle.

Bei dehnbarem Silnylon würde ich eher weniger wegnehmen als bei weniger dehnbaren Stoffen, da sich eine gewisse Kettenlinie von selbst einstellt wenn der Stoff unter Spannung steht. Und je stärker die Kettenlinie ausgeführt ist, desto weniger Kopf/Fussfreiheit hast Du am Ende.

Webrichtung: Bei einer Pyramide habe ich bisher immer versucht, alle Panele so zu schneiden, dass eine Ripstoprichtung ungefähr von der Mitte der Basis zur Spitze hochläuft (also quasi der "Mittelsenkrechten" entlang). Wenn die Pyramide einigermassen symmetrisch ist, hast Du dann entlang der Kappnähte eine inetwa gleiche Dehnbarkeit der verbundenen Panele. Die Ecken lassen sich dann etwas stärker nach aussen ziehen als die Mitte der Basis, und Du hast dann automatisch eine gewisse Kettenlinie entlang der Basis.

Meine eigene Erfahrung war bisher meist, dass ich Kettenlinien zu stark ausgeprägt habe und mich dann über den Innenraumverlust geärgert habe.

Bearbeitet von ULgeher
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Danke euch für die Antworten!

Meine Planung bzgl. Cat Cuts habe ich aus einem Half Mid Aufbau meines Flat Tarps abgeleitet. Dort hatte ich auf den langen Kanten ca. 5 cm zu viel Material. Das sieht nicht schön aus und bei Wind ist es Material, das eingedrückt werden kann. Daher der Plan, recht aggressive Cat Cuts zu machen - vor allem bei einem sehr dehnfähigem Material. Das Ergebnis ist, das man bei Sturm und Flaute etwa gleich viel Platz im Innenraum hat.

Ich werde mich wohl einfach mal mit einem billigen Material an die Arbeit machen müssen.

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vor 1 Stunde schrieb Martin:

Ich werde mich wohl einfach mal mit einem billigen Material an die Arbeit machen müssen.

Moin Martin!
Nach vielen Prototypen kann ich sagen, dass ein Test-Modell nur mit dem endgültigen Material sinnvoll ist. Die Unterschiede in der Querdehnung bei verschiedenen Stoffen, sind teilweise echt erheblich. Was bei einem noch gut funktioniert, schlabbert bei dem anderen nur rum. Von unterschiedlichem Verhalten bei Feuchtigkeit mal ganz zu schweigen ...

Wenn ich eine Pyramide nur für mich entwerfen müsste und der Verschnitt wäre egal, wäre mein erster Entwurf so, dass ich die Ecken gerade-an-gerade nähen würde.
Das heißt, dass die vier Mittelnähte schräg-an-schräg genäht werden müssten. Da hängt es sehr vom Stoff ab, wie gut sich dann die Fläche spannt.
Innerhalb der Flächen würde ich max. 1,5 cm catcut abrechnen. Am Saum kann man gerne mehr nehmen, doch dann bleibt es immer luftig und man bekommt die Seite kaum noch Boden-bündig geschlossen.
Silnylon  zieht sich überraschend gut in Form. Bei diesem Material würde ich erst einmal komplett auf catcuts verzichten und mir anschauen wie sich das Material mit geraden Kanten verhält.

Das hier ist z.B. eine gerade Kante in Silnylon:

_DSC1266.thumb.jpg.7d4f608027f827d019f49d5c9a75dfd5.jpg

VG. -wilbo-

Bearbeitet von wilbo
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Ich schließe mich Mal dem Thema an mit einer ähnlichen Frage:

Ich spiele seit längerem mit dem Gedanken ein Tipi zu nähen. Ähnlich dem Golite Shangri- La 3. am wenigsten Stoffverbrauch hätte man wenn man die Stoffbahnen so ausschneidet das eine schräge Kante parallel zur Webrichtung verläuft, die andere Kante aber schräg.

shangrilazuschnitt1.png.d0e13bf16c106069938646d154d373da.png

Frage:

Gibt es statische Probleme wenn man die parallel zur Webrichtung verlaufende Kante mit einer schräg verlaufenden zusammennäht?

Reisst dann der parallel verlaufende Stoff schneller ein, da er ja die Hauptlast trägt?

Was meint ihr?

LG, Christian

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Moin Christian!

Reißen wird da wahrscheinlich nichts...
Wenn ich eine gerade Kante, an eine Diagonale genäht habe, bekam ich immer Schwierigkeiten mit dem unterschiedlichen Dehnungsverhalten des Stoffes. Da war am Ende, immer ein Stück länger als das Andere. :roll:

Schau Dir mal den Tschum-Schnitt an, der funktioniert perfekt!
https://www.outdoorseiten.net/fotos/showfull.php?photo=140493
https://tschum.de/product_info.php?info=p33_tschum-2p-leicht-soswa.html

VG. -wilbo-

Bearbeitet von wilbo
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vor 2 Stunden schrieb wilbo:

Wenn ich eine gerade Kante, an eine Diagonale genäht habe, bekam ich immer Schwierigkeiten mit dem unterschiedlichen Dehnungsverhalten des Stoffes. Da war am Ende, immer ein Stück länger als das Andere. :roll:

Schau Dir mal den Tschum-Schnitt an, der funktioniert perfekt!
https://www.outdoorseiten.net/fotos/showfull.php?photo=140493
https://tschum.de/product_info.php?info=p33_tschum-2p-leicht-soswa.html

Genau das würde ich auch so tun. So hast Du die maximale Dehnung entlang der Naht entlang und nicht in der Mitte des Dreiecks. Die Naht wird sich eh weniger dehnen, da am Ende dort vier Lagen übereinander liegen (bei einer Kappnaht). Und wenn doch, hilft das Spannung auf die Fläche zu bringen. Ausserdem hast Du wie Wilbo geschrieben hat dann auf beiden Seiten der Naht dasselbe Dehnverhalten, das ist wichtig.

Ohne jetzt meine neue Pyramide zu sehr promoten zu wollen, dort habe ich es so gemacht (ungefähr gleich "schräg" zum Ripstop an den Kanten, Ripstop-Fäden von der Spitze zur Mitte der Unterkante), und sie steht ganz gut.

Das mit dem Cat Cut und wieviel davon würde ich mir wirklich gut überlegen; je mehr Du davon hast, desto mehr Kopf- und Fussfreiheit verlierst Du, und das wird nochmals schlimmer wenn die Pyramide durchhängt wenn sie nass wird (und genau dann willst Du die Freiheit über dem Quilt haben!). Bei meiner Pyramide habe ich hinten zuviel cat cut. Sie steht zwar gut, aber die Fussfreiheit ist sehr an der Grenze; würde ich sie nochmals anfertigen würde ich lieben ein paar Falten in Kauf nehmen (wobei diese bestimmt nicht so arg sein würden, da sich die Spannungen mit der Elastizität des Silnylons gut verteilen - mit Cuben wäre das was anderes).

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Hm, ihr habt mich schon fast überzeugt.

Am Tschum Schnitt gefiel mir nicht das genau in der Mitte des Zeltes nochmal extra Nähte dazu kommen. Bei einer anderen Variante des Zuschnitts hat man aber dann z. B. bei der Hälfte der sechs Seiten eine Naht von oben nach unten genau in der Mitte der Stoffbahn. Auch nicht ideal.

@ULgeher:

Dein Einmannzelt gefällt mir richtig gut. ist sehr schick geworden. Ich habe lange mit einem ähnlichen Teil geliebäugelt, aber wegen kürzlichen von statten gegangenen Veränderungen im familiären Umfeld kann ich wohl alle meine Zweimannzelte ausmustern und brauche nun eben ein Shangri- La 3.

Ich gehe nochmal in mich.

LG, Christian

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vor 1 Stunde schrieb Christian Wagner:

 

@ULgeheraber wegen kürzlichen von statten gegangenen Veränderungen im familiären Umfeld kann ich wohl alle meine Zweimannzelte ausmustern und brauche nun eben ein Shangri- La 3.

Ich gehe nochmal in mich.

LG, Christian

Dann Glückwunsch!

Was auch als dreier ginge wäre was wie das Stratospire. Das löst die Probleme mit der Kopf- und Fussfreiheit. Das Sierra Designs High Route verfolgt einen ähnlichen Ansatz, einfach ohne die zwei hochgezogenen Ecken.

Nur falls Du trotz der Veränderungen noch Zeit zum Myogen hast ;-)

Zu dritt mit Kind, welches aber schon selbst wanderte, haben wir mit dem RayJardine Tarp und auch dem TrailStar gute Erfahrungen gemacht, allerdings ohne IZ...

Bearbeitet von ULgeher
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  • 4 Wochen später...

Ich habe 4,5cm pro Meter Catcut bei dem Silpoly Stoff von Dutch.

Könnte noch einiges mehr sein, da die Fläche noch ordentlich durchhängt.

Das mit schräger Schnittkante an eine parallele Schnittkante nähen gent bei mir auch

nicht. Ich habe bei der Schrägen am Ende Material über.

 

gruss

Konrad

 

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vor 7 Stunden schrieb wilbo:

OT:

... schon gesehen?

(Ich denke ja, dass es mit zwei Erwachsenen plus Kind zu klein ist.)

VG. -wilbo-

Danke für den Tip, aber so ein Teil einfach kaufen? Ich weis ja nicht. Das macht ja keinen Spass.:grin: 

Wenn ich mal genau überlege, dann habe ich noch nie ein Zelt gekauft. Warum also jetzt damit anfangen?:eek:

LG, Christian

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  • 4 Monate später...

Ich frage mich, ob es sinnvoll wäre, Nähte, die (schnittmusterbedingt unvermeidlich) aus zwei diagonal zur Webung geschnittenen Kanten bestehen, zu verstärken. Man könnte einen ca. 1cm breiten Streifen, der parallel zur Webung geschnitten ist, mit Elastosil auf die Nahtzugabe aufkleben. Müsste das nicht die Dehnung verhindern? (Es würde auf jeden Fall das Gewicht erhöhen:shock:)

Wäre das sinnvoll z.B. bei Mids/X-Mids, bei denen die Abspannung ja über die Nähte erfolgt? Oder würde ich dadurch verhindern, dass die Dehnung zu einem sauberen Abspannen der Flächen beiträgt? :blink:

Ich bin neugierig, wie die erfahrenen Mitglieder das einschätzen...

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vor 14 Minuten schrieb Wanderwurst:

Ich frage mich, ob es sinnvoll wäre, Nähte, die (schnittmusterbedingt unvermeidlich) aus zwei diagonal zur Webung geschnittenen Kanten bestehen, zu verstärken. Man könnte einen ca. 1cm breiten Streifen, der parallel zur Webung geschnitten ist, mit Elastosil auf die Nahtzugabe aufkleben. Müsste das nicht die Dehnung verhindern? (Es würde auf jeden Fall das Gewicht erhöhen:shock:)

Einfach 10mm Grosgrain aka Ripsband in die Kappnaht mit einnähen, das fällt wirklich nicht arg ins Gewicht.

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vor 30 Minuten schrieb Wanderwurst:

Man könnte einen ca. 1cm breiten Streifen, der parallel zur Webung geschnitten ist, mit Elastosil auf die Nahtzugabe aufkleben. Müsste das nicht die Dehnung verhindern?

Die Firstnaht vom Salino wurde bei einem Prototyp diagonal ausgeschnitten und mit 2 cm Überlappung verklebt. Leider war danach die Dehnung im Material noch genauso groß wie ohne Klebenaht. :(

VG. -wilbo-

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