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Ultraleicht Trekking

UL im Bergsport. Was taugt die leichte Ausrüstung?


dasbleibtzuhause

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Man stolpert bei Recherchen in der Richtung z.B. über den Petzl Sirocco oder den Gurt Sitta des selben Herstellers. Auch Seile gibt es in leichteren Ausführungen.


Meine Frage: Hat jemand Erfahrungen mit solch leichter Ausrüstung gemacht? Wie haltbar ist diese?

 

Da ja die gleichen Standards gelten sind diese Produkte bestimmt ebenso sicher wie die schwereren (jedoch oft teurer..).  Das ist jetzt zwar nicht 100%ig relevant für reines Trekking, aber manche Leute, gerade in den Alpen, verbinden beide Tätigkeiten miteinander (oder haben es zumindest in naher Zukunft mal vor).

Problematisch (und daher relevant) ist das ganze ja auch, dass durch die schwerere Ausrüstung für alpines Gelände UL Rucksäcke oft an deren Komfortgrenze geraten. Das erfordert dann wiederum einen schwereren Rucksack usw. 
 

Danke!

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Ja, ich habe Erfahrung mit dem Sirocco (dem alten + neuen), Sitta und auch dem UL Klettersteig Set von Edelrid, sowie der ganzen Leichtausrüztung von Petzl zum Skitourengehen, und die sind alle 1A.

Selfie on SeekofelVia della Trincee SignStaying safe!PACKsack at the Summit

 

"...schwerere Ausrüstung für alpines Gelände UL Rucksäcke oft an deren Komfortgrenze geraten." 

Das stimmt so nicht in meiner Erfahrung, ich habe den Packsack seit vier Jahren auf solchen Touren im Einsatz, und der sieht immer noch aus wie Neu, und trägt zudem Ausrüstung (Klettersteigset, Helm, Handschuhe, Gurt, extra Schlinge + Karabiner, extra Kleidung, Snacks, Wasser, 2 kg Kamera) ohne Probleme.

Auch dem Phoenix und ähnlichen Rucksäcken würde ich es zutrauen mehrtägige Bergtouren ohne Probleme zu meistern, und zB Mehrtägige Wanderungen mit Klettersachen + Camping Equipment + Kamera habe ich ohne Probleme im Arc'teryx Alpha FL 45 [Affiliate Link!] in den Dolomiten getragen. 

Aber Du kannst ja mal schreiben was Du vor hast, ist ja ein Unterschied ob Du Klettersteig Touren oder Bergtouren machen möchtest, und was Du sonst noch so an Ausrüstung (Bivy + Tarp oder Zelt, warme oder kalte Küche, etc.?) dabei hast.

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Das Edelrid Set hab ich auch, hinsichtlich Komfort kein Unterschied zum Mammut Vorgänger. Meine ÜLAs wurde schon mehrfach über die Alpen gezerrt und zeigen keinerlei Abnutzung, da dürfte es herkömmliche Alpinrucksäcke geben, die empfindlicher sind, einzig bei SUL Packs aus dünnem Cuben oder Silnylon hätte ich so meine Bedenken. Die "bombproof" Einstellung schläft meiner Ansicht nach auch im Alpinsport zunehmend ein, das einzige Beispiel wo mir auf die Schnelle Nachteile einfallen sind Schlingen, Seile Expressschlingen usw. aus Dyneema, da dieses nicht ganz so UV stabil wie Polyamid ist, ist die Nutzungsdauer kürzer. 

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Vor einigen Jahren gab es mal ne Diskussion bzgl. Lawinenschaufel, LVS und Sonde.
Ergebnis der Diskussion war, dass man bei der Sonde rund 100g, verglichen mit herkömmlichen Sonden, sparen kann, bei Lawinenschaufel und LVS hingegen kein Einsparpotential besteht, wenn man an seinem Leben und dem Leben seiner Begleiter hängt.
 

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Ich habe meinen Windrider diesen Sommer auch in den Alpen benutzt, Mindelheimer Klettersteig und was auch immer der Heilbronner Weg sein mag, der Rucksack ist jetzt nicht der leichteste hat aber alle Misshandlungen klaglos weggesteckt. Auch das Zusatzgewicht von Klettersteigset, Helm und restlichem Gerödel waren jetzt nicht hinderlicher als bei meinem Crux.

 

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Mir scheint es so zu sein, dass sich mit dem Gewicht gleichzeitig vor allem der Einsatzbereich verringert.

Mit dem Gurt Petzl Altitude würde ich nicht zum Sportklettern gehen, mit einem klassischen Gurt kann ich alles machen. Ein zwölfzackiges Steigeisen ist universeller als ein zehnzackiges. Das Seil Petzl Rad Line hat auch einen eher eingeschränkten Einsatzbereich.

Entsprechend wird der Ausrüstungsschrank mit ultraleichter Alpinismus-Ausrüstung voller. Aber auf der konkreten Tour selbst sehe ich keine bis kaum Nachteile für leichte Ausrüstung.

Man muss dann natürlich wissen, bei welcher Tour welche Ausrüstung für einen selbst Sinn macht. Und da vielleicht auch eher konservativ bewerten.

Dann noch der Unterschied Aluminium vs. Stahl bei Steigeisen und Pickeln: Mit Ersterem sollte man Felskontakt vermeiden, mit Zweiterem muss man das nicht unbedingt. Gerade bei den Steigeisen kann einem Stahl also Mühe und Zeit sparen.

Ich habe dieses Jahr meine ersten beiden Hochtouren gemacht (beide mit "wenig schwierig" bewertet) und habe da einen Kompromiss für mich gefunden: Vom Aufbau klassische, aber relativ leichte Hochtourenstiefel, ein zwölfzackiges Stahlsteigeisen, Pickel aus Alu, die Gletscherausrüstung von der Anzahl der Karabiner etc. nach Lehrmeinung, aber von allem das Leichteste genommen.

Sah dann so aus: Packliste (Seil hatte ich nicht dabei, weil ich mich bei einer anderen Seilschaft reinschnorren wollte. Hat nicht funktioniert.)

 

Bearbeitet von JanF
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Ich kann meinem Vorredner nur Zustimmen, aber noch ein paar Ergänzungen:

Bei mir sind im Alpinbereich einige Gegenstände nicht unbedingt UL da sonst schnell kaputt.

Handschuhe wenn Felskontakt und/oder Ski auf dem Programm stehen

Rucksack ebenso wegen Fels, Ski, Pickel ...

Gamaschen (also die Richtigen und keine Dirty Girls sind hier gemeint) da sind Fels und Steigeisen bei den leichten schnell ein Problem.

Hosen leiden auch, vorallem innen unten. Da sind Cordurabesätze oder Keflar ganz hilfreich gegen scharfe Skikanten und Steigeisen. Beim Klettern sind es dann eher mal die Knie.

Blöd ist auch immer der Helm. Der ist hart, sperrig und meist außen am Rucksack. So bekommt er immer was ab. Aber da muß es bei mir trotzdem ein leichter sein. Trägt sich einfach am Kopf deutlich komfortabler.

Natürlich muss es ja trotzdem nicht die sauschwer Variante sein, da findet man gute Kompromisse.

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Genau, also konkret wäre bei mir in diesem Fall: Klettersteig, Bergwandern mit "Kletterpassagen" bzw Klettersteig kombiniert, sodass ggf auch ein Seil nötig wird. Aber auch Gletscherwandern. In der Zukunft würde ich das gerne auchmal mit einem Biwak verbinden, bis dahin max. von Hütte zu Hütte :) 
Darauf bezog sich auch die Aussage bezüglich des Rucksacks, denn mit Seil, Sicherungsequipment, Eispickel, Steigeisen oder Grödel etc wird es ja doch schnell sehr schwer im Rucksack, zumindest solange die Sachen auch im Rucksack sind.
Und da ich eben auch so klettere wollte ich nicht alles doppelt und dreifach anschaffen, nur um bei einer Anwendung ein Kilo zu sparen.



Auf jeden Fall danke für die Berichte. Letztlich scheinen die leichten Sachen ja solide zu performen. Vielleicht sollte man sich aber um deren Grenzen bewusst sein. Wie immer ein Spagat :) 

 

Zitat

Ja, ich habe Erfahrung mit dem Sirocco 

Mir wurde mal gesagt, dass der hinüber sei, sollte es nur ein/zwei Kieselsteine regnen. Aber wahrscheinlich war das übertrieben, oder?
Würdest du den auch zum Klettern oder nur als "Backup" z.B. zum Bergwandern empfehlen?

 

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vor 21 Stunden schrieb dasbleibtzuhause:

Mir wurde mal gesagt, dass der hinüber sei, sollte es nur ein/zwei Kieselsteine regnen. Aber wahrscheinlich war das übertrieben, oder?
Würdest du den auch zum Klettern oder nur als "Backup" z.B. zum Bergwandern empfehlen?

Das ist mMn Humbug und übertrieben, ja. Ich habe den alten echt lange im Gebrauch gehabt, und der hatte absolut keine Probleme mit Felskontakt. Der Sirocco 2.0 ist noch mal überarbeitet worden, etwas schwerer, aber sicherer gegen Steine von oben. Ich benutzte die immer zum Klettern/ Bergsteigen/ Via Ferratas, also definitiv für alles nutzbar. 

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Ich habe in den letzten Jahren viele Teile meiner Ausrüstung für Alpine Unternehmungen gegen ultraleichte bzw. leichtere ausgetauscht und habe damit größtenteils auch nur positive Erfahrungen gemacht.

Es sollte aber dennoch bedacht werden, dass gerade bei Ausrüstungsgegenständen und Sportarten mit viel Felskontakt ultraleichte Ausrüstung teilweise einfach eine kürzere Lebensdauer hat. Das lässt sich meiner Meinung nach gerade bei Seilen und Bekleidung beobachten. So wähle ich für schwierige Alpine Touren, öfters lieber eine etwas schwerere Hardshell, Hose oder Handschuhe da diese sonst schon schnell Löcher bekommen.

Beim Klettersteig gehen sehe ich aber keine wirklichen Nachteile für einen leichten Gurt, Klettersteigset und Helm. Auch bei leichten Gletscher Touren setze ich auf leichte Alu Steigeisen und einen Gletscher Gurt.

Ich finde aber denn noch, dass manche Ausrüstungsgegenstände in der leichten Variante ein nicht so großes Einsatzspektrum haben und deshalb mehr Ausrüstung, zu einem Teilweise recht hohen Preis angeschafft werden muss. Das kann ich beispielweis bei meinem Edelrid Loopo Lite 2 Gurt, der Edelrid Rap Line 2, den Grivel Air Tech Lite Steigeisen, dem Camp Corsa Eispickel oder bei diverser Skitouren Rennausrüstung beobachten. Wohingegen ich meinen Black Diamond Vapor Helm, leichte Petzl Attache Karabiner, Dyneema Schlingen, leichte Daunen- und Regenjacken oder Shorts für viele Einsatz Zwecke benutze.

Aber manchmal ist es vielleicht besser, nicht das aller leichteste aber trotzdem etwas relativ Leichtes zu nehmen um einfach mehrere Situationen abzudecken.

 

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