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Ultraleicht Trekking

Ausrüstung vor Tieren schützen


cico

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Beim Boofen (Freiübernachtung im Fels an offiziellen Stellen) in der sächsischen Schweiz habe gelernt, dass man "leckere" Dinge (in der Nacht Lebensmittel, Taschentücher, angebrochenes Glas mit Brotaufstrich, Schuhe :grin:) über Nacht so verwahren soll, dass sie nicht von Ratten, Waschbären, Mäusen und Co angefressen oder weggeschleppt werden können. Armeisen hatten wir in der Nacht zum Glück nicht da.

Wie kann man seine Ausrüstung und Verbrauchsgegenstände auf Tour so lagern, dass am nächsten Morgen nichts weggeschleppt oder -fressen ist?

Ich denke, das ist eine ziemlich große Herausforderung, da unser tierischer Besucher sogar den Reißverschluss vom Deckeldach öffnen konnte. Wobeider Rucksack nicht der ideale Ort zum Lagern sein dürfte, da der Stoff im Zweifel einfach durchgebissen wird, dann ist er zwar leichter, aber auch löchrig. Die Tiere stellen sich scheinbar auf stark frequentierte Stellen ein und schleppen nebenbei eine Menge Müll in den Wald.

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Für mich persönlich gibt es folgende Varianten:

  • Aufhängen des Rucksacks oder eines Beutels mit den Lebensmitteln an ein irgendeiner Art von Struktur (Ast, Nagel, Felsvorsprung, Balken usw.) wenn ich den Verdacht habe, es könnte nächlichen Besuch auf Nahrungsmittelsuche geben.
  • oder im Rucksack verstauen und dieser in meiner Nähe deponieren, wenn ich mit keinen Zwischenfällen rechne.

Im Zweifel würde ich wohl lieber einen Teil meiner Vorräte "opfern" als den Rucksack beschädigen und somit möglicherweise unbrauchbar machen lassen. Bis anhin hatte ich jedenfalls noch nie Probleme mit weggeschlepptem Essen oder Schäden.

 

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In besagter Nacht wurde die Zunge eines Wanderschuhs und ein Rucksack angefressen. Eine Freundin von mir hatte bei der letzten im Elbsandsteingebirge sogar beim hängenden Beutel eine ehrgeizige Ratte, die an den Baumwoll-Beutel sprang, sich ein Loch rein- und das Brot wegfraß. Das macht die Sache für mich komplizierter.

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vor 24 Minuten schrieb cico:

[....] sogar beim hängenden Beutel eine ehrgeizige Ratte, die an den Baumwoll-Beutel sprang, sich ein Loch rein- und das Brot wegfraß.[...]

Soviel sportlichen Ehrgeiz sollte man aber auch belohnen :mrgreen:

Ich pack alles in einen simplen Packsack von Deuter (wenn er doch mal angefressen wird ist es nicht so wild) und hänge ihn irgendwo hin. 

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Aufhängen hilft gegen Bären. Ameisen und Ratten lassen sich da weniger beeindrucken so wie es aussieht.

Wenn ich so an Bären denke ... vielleicht hilft da ein Bärenkanister

https://www.greenbelly.co/pages/best-bear-canisters

Ist schon eher was grobes, aber ich hab schon Tupperdosen gesehen die von Mäusen durchgenagt waren.

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Also wie schon gesagt, ein sehr guter Schutz gegen Mäuse und Ratten, ist dort zu pennen, wo nicht oft bis nie jemand schläft und isst. Also auch besser die sehr schön gelegene Aussicht meiden. Größere Tiere sind natürlich mobiler.

Ansonsten hatte ich mal gehört, dass gegen diese kleinen Nager eine Aufhängung 60cm Abstand zum Stamm und Boden reichen würde. Ob die den Ast nicht trotzdem lang gehen und dann sich auf den hängenden Sack fallen lassen oder die Schnur runterkrabbeln... Aber mit hängenden Sachen hatte ich bisher noch nie Probleme. Weder beim Boofen noch auf einem Zeltplatz auf dem die Ratten unterwegs waren (Ja, ich fing mitten in der Nacht an, meine Sachen rauszuhängen, nachdem mir 3 Ratten im Innenzelt Gute-Nacht sagen kamen)

Bearbeitet von tib
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An den Trekkingplätzen in der Pfalz ist nichts sicher. Da wissen die Tiere, dass, wenn Menschen da

sind, es auch was zu fressen gibt und knabbern selbst auf Bäumen gesamtes Trekkingzeugs an.

 

Tipple hat seinen Ruckssack als Kopfkissen genommen und das hat die gemeine Harzmaus nicht interessiert

und die Meshtasche zerbissen um an die Nüsse zu kommen.

 

In Amiland kann man auch Foodbeutel aus Metallgeflecht kaufen, aber ich möchte nicht wissen, was das wiegt.

 

Ich hänge alles Essbare in die Äste von Bäumen und bin bisher verschont geblieben.

Habe keine Lust, dass mir mein Zeugs kaputt gemacht wird.

 

Gruss

Konrad

 

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In schottischen bothies gibt es seit Generationen gut konditionierte Mäusepopulationen, die darauf trainiert sind, Abends Randale zu machen.
Nach einer extrem unruhigen Nacht habe ich den Rat eines gebürtigen Schotten befolgt und ein wenig von meinem Müsli draußen an einem trockenen Plätzchen "geopfert".

In der darauf folgenden Nacht war Ruhe!

VG. -wilbo-

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Die Mäuse der "wilden Sau Hütte" im Harz haben schon einige Foristen heimgesucht @Konradsky.^_^

Ich bin ja froh gewesen das sie sich "nur" durchs Mesh vom Huckepack geknabbert hatte und nicht durch den Corpus. Als dank für die geklauten Nüsse hat sie mir noch alles vollgekackt.:evil:

Wir wurden auch schon mal von einer Füchsin mit 2 Jungen auf dem Hexenstieg belagert. Die haben unseren Gruppenabwasch geklaut, der schon am Bach stand.

Angefressene Schuhe sind oft Füchse. Auf einem Treffen fehlten mal die Stiefel vom Nachbarn. Die lagen irgendwo auf der Wiese mit durchgebissenen Schnürsenkeln. 

 

Ich habe so einen kleinen UL Rucki von Decathlon, da kommt idR mein Essen rein und wird dann hoch gehängt. Bislang wurde nie wieder was angefressen. 

Eine "Ablenkfütterung" so wie @wilbo

haben wir auch schon praktiziert. In der Hütte war es ganz schlimm. Da sind die Mäuse über die Schlafsäcke und Gesichter gelaufen. ^_^ 

LG 

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Gerade in den Boofen in der sächsischen Schweiz gibt es eigentlich immer irgendwelche dicken Äste, die schon von "Vornutzern" da rumliegen, die man in die Felsspalten der Boofe im Überhang klemmen kann. Ich hänge da dann das komplette Futter im Packliner/Rucksack dran und hatte bisher keine Probleme. Wenn da ne Maus rankommt, dann hat sie das verdient.

Auf dem Boden lagernd ist mir das auch schon passiert, dass mir eine Maus/Ratte ein ordentliches Loch in die Seitentasche geknabbert hat—obwohl sie das Beef-Jerky was ich darin vergessen habe ja auch einfach komplett von oben, ohne Lochknabberung, hätte erreichen können. Nuja. Auch in der Tierwelt wird oft unnütz gearbeitet...

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vor 5 Stunden schrieb wilbo:

In schottischen bothies gibt es seit Generationen gut konditionierte Mäusepopulationen

 

vor 5 Stunden schrieb wilbo:

ein wenig von meinem Müsli draußen an einem trockenen Plätzchen "geopfert".

erkenne den Zusammenhang...

man selbst hat eine etwas ruhigere Nacht, aber dafür werden die Viehcher noch gut gefüttert und können sich noch besser verbreiten. :-o     Naja, das Leben beruht nunmal auf Tauschgeschäften...

Vielleicht sollte man lieber statt Müsli-Rattenfutter ein paar Rattenköder mitnehmen :ph34r:

vor 5 Stunden schrieb Tipple:

Angefressene Schuhe sind oft Füchse. Auf einem Treffen fehlten mal die Stiefel vom Nachbarn. Die lagen irgendwo auf der Wiese mit durchgebissenen Schnürsenkeln. 

@Wanderfalter: kennst du das nicht irgendwie? Vielleicht sollten wir doch nochmal suchen gehen, jetzt da das Laub weg ist.

Bearbeitet von tib
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vor 16 Minuten schrieb tib:

erkenne den Zusammenhang...

man selbst hat eine etwas ruhigere Nacht, aber dafür werden die Viehcher noch gut gefüttert und können sich noch besser verbreiten. :-o     Naja, das Leben beruht nunmal auf Tauschgeschäften...

Leben und Leben lassen...
Ich bin ja der Tourist in ihrem Land. Insofern unterstütze ich die natives gerne. :grin:

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Die Liste der problematischen Tiere lässt sich leider noch  lange erweitern...

- Bären reißen auch dein Zelt auf, falls du interessant Riechendes drin lässt

- Dingoes ebenfalls

- Keas ebenfalls und verschleppen und zerlegen aus Spaß so gut wie alles

- Wekas flitzen in einer unachtsamen Sekunde IN dein Zelt und stehlen was sie in den Schnabel kriegen

- Bestimmte Ameisen zerschneiden deinen Zeltboden und Proviantsack

- ...

wirksam sind eigentlich nur z. B. Ursacks, Bearcans, Metallboxen und Campen an abgelegenen Stellen

Beutel aufhängen (auch PCT Style) ist teilweise kaum noch sicher und ist in manchen US-Parks auch nicht mehr empfohlen.

Hauptsächlich aus diesen Gründen ist es mir unverständlich warum die meisten Leute eine Apsis am Zelt für sinnvoll halten! Sofern alles interessant Riechende (außer ich selbst) außerhalb verstaut ist, ist meine restliche Ausrüstung einigermaßen sicher weil ich drauf schlafe...

Gruß an alle!

Bearbeitet von tereglu
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Am 6.11.2019 um 21:08 schrieb Mittagsfrost:

„How to Hang a Bear Bag PCT Style“

Hier z.B. ein Video dazu. Unser Essensbeutel hing in besagter Nacht improvisiert an einem Busch, das hat in der Nacht gereicht, da wohl genug Interessantes auf dem Boden war.

Die "drauf schlafen"-Technik ist vielleicht in Ausnahmen, wo man das Zeug in den Schlafsack schmeißt, eine kurzfristige Lösung für Situationen in den Nacht. Danach riecht der Schlafsack und falls es Fressattacken gibt, leidet wohl auch der Schlafsack oder Schläfer bei dreisten Tieren.

Bären sind eine Klasse weiter, dazu gibt es ja auch offizielle Informationen in den USA, wie man das Essen zu lagern hat. Bis jetzt kenne ich solche Hinweise noch nicht für die europäischen Kleintiere. - Die Bären hier in Europa werden immer als scheu und eher ungefährlich beschrieben, wirkliche Informationen fand ich dazu bei der letzten Recherche nicht. Der letzte Bärenangriff in Europa soll ziemlich lange her sein.

 

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  • 5 Monate später...

Diesen Monat hatte ich, bei einer meiner Übernachtungen im Wald, Besuch von einem Rudel Wildschweine und einem Hirsch. Die waren sich anscheinend in der Nacht keine menschlichen Schläfer gewohnt. Die Schweine hatten aber ein starkes Interesse an den Plätzen die ich zum Essen und als Klo verwendet hatte. Meine Esswaren hingen hoch am Baum und meine Hinterlassenschaften waren (genügend) tief vergraben. Das hat die Schweine aber nicht daran gehindert, eine halbe Stunde rum zu suchen und einen Sau-Lärm zu machen. ;-) Schuhe und Rucksack waren mit der Hängematte, auf Kopfhöhe, am Baum befestigt.
Am meisten erstaunt hat mich, dass sich das Rudel nicht für mich interessiert, geschweige den von mir verscheuchen liessen, als sie mir zu nahe kamen. Hätte ich mein Proviant auf dem Boden gelassen, wäre er mir wohl abhanden gekommen. Aus meine Matte raus um ihn zu sichern, hätte ich mich wohl nicht mehr getraut. In Zukunft werde ich noch weiter weg vom Schlafplatz essen (und so...).

Ort des Geschehens: Wald in der Nähe von Bülach in der Schweiz

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vor 9 Minuten schrieb McZap:

Ort des Geschehens: Wald in der Nähe von Bülach in der Schweiz

WAS!?!?

Zum Glück wohne ich im zweiten Stock und die Baumärkte haben wieder geöffnet. Morgen kauf ich mir 50 Laufmeter Stacheldraht. Den wickle ich dann um die Balkonbrüstung, nicht dass mir so ein verdammtes Schwein das Regenabflussrohr rauf klettert, die Balkontüre eindrückt und unseren Kühlschrank knackt. Wissenschafter sagen zwar, Schweine könnten nicht klettern, aber die lügen sowieso alle. 

Für diese Nacht habe ich jetzt Speiseöl auf den Parkett geleert, so rutscht diese blöde Sau auf dem Weg in die Küche hoffentlich aus.

Sollte ich jemals wieder im dunklen Wald übernachten müssen (Gott stehe mir bei), würde ich jedoch einen Ursack Allmitey verwenden. Der Schützt gegen Bären und Nager.

PCT Bear hang ist schon lange vorbei. Ich habe wirklich sehr wenige Bäume gesehen, die sich für sowas geeignet hätten. Es gab ein paar Brände in den letzten Jahren.  

Ursacks sind nicht gerade umsonst, aber ich würde meinen, hoch sinnvoll. Ich hätte nichts dagegen, diesen die ganze Zeit zu tragen, auch in der gemütlichen Schweiz, wie obiges Beispiel zeigt. Notwendiger werden sie ausserdem zunehmend in der südöstlichen Schweiz, wo Bären auch gefährlich leben, wenn sie keine Menschen anbetteln.

In Osteuropa und Skandinavien sowieso. Sogar in Israel, wo die Leute offenbar angefangen haben, die Schakale im Stadtpark von Tel Aviv zu füttern... 

Sie sind auch überall erlaubt, ausser in Yosemite (und ein paar kleineren Parks die man aber bequem durchwandern kann), aber dort hat jetzt eine besonders smarte Historikerin/Thru die Arbeit aufgenommen. Sie wird diese dumme Kanister-Regelung hoffentlich bis 2021 zu Fall bringen. 

 

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vor 10 Stunden schrieb Mars:

ein verdammtes Schwein das Regenabflussrohr rauf klettert, die Balkontüre eindrückt und unseren Kühlschrank knackt.

OK dann war mein Eindruck, dass die schweizer Schweine erstaunlich wenig Scheu zeigen, wohl falsch. Die lernen sicher von euren und die Grenze ist dort nahe. ;-)

Dass eine ganze Rotte so nahe kommt, habe ich auf jeden Fall noch nicht erlebt. Vermutlich war eher ich in ihrer guten Stube, als das sie das bei uns beiden versuchen wollten.

Ursack überlege ich mir, erscheint mir auch sinnvoll. Wirklich wichtig, die Tiere nicht anzufüttern. Ich befürchte, dass dieses Jahr sehr viele Menschen zum ersten Mal ihre Ferien in den heimischen Wälder und Bergen verbringen werden. Das wird ein ziemlicher Druck auf die Tierwelt zur Folge haben. Möglich, dass ich diesen Sommer deshalb nur oberhalb der Baumgrenze biwakieren werde. Mal sehen...

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