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Ultraleicht Trekking

Scottish National Trail


bri

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09.05.2019, 19km

Am nächsten Morgen habe ich gegen acht Uhr schon alles zusammengepackt. Eine größere Waschorgie im öffentlichen Sanitärbereich klappt leider nicht. Die Anlage ist zwar überraschend sauber, verfügt aber nicht über warmes Wasser. Der Händetrockner läuft einmal für ca. 20 Sekunden und macht danach keine Anstalten mehr, warme Luft zu pusten. Ich unterhalte mich noch kurz mit den beiden Mädels, die zusammen mit ihrem Hund im Nachbarzelt übernachtet haben und gehe dann erstmal auf die andere Seite des Ortes. Dort gibt es einen netten Coffee-Shop mit angeschlossenem Laden. Roll mit Bacon zusammen mit einem Riesen-Cappuccino und freiem WLAN sind ein wunderbarer Tagesanfang. Im Laden kaufe ich mir noch Futter für die nächsten Tage und ziehe gut gelaunt bei strahlendem Sonnenschein meinem heutigen Tagesziel entgegen. Als ich wieder am Hotel vorbei komme, amüsiere ich mich über die etwas ungewöhnliche Dekoration.

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Der Weg führt aus dem Ort heraus und dann am Abhainn Bruachaig entlang und ganz langsam mogelt sich der eine oder andere Höhenmeter unter meine Füße. Der Blick zurück zeigt mir den Creag Dhubh mit Sahnehäubchen, vor mir lassen sich in der Ferne weitere weiß bestäubte Bergspitzen erkennen.

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Das Sonnenlicht spielt mit dem Wasser, das Wasser mit den Steinen, vor mir schlängelt sich der Weg und ich darf den ganzen Tag einen Fuß vor den anderen setzen. Das Leben ist schön!

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Nach ca. 5 km überholt mich wieder der Osprey-Wanderer. Wir unterhalten uns natürlich über das Wetter, bevor er in dem ihm eigenen flotten Tempo von dannen zieht und ich wieder für kurze Zeit den grünen Regenüberzug vor mir habe. Sein Tagesziel ist die Shenavall Bothy. Meins eigentlich auch, aber irgendwie ist mir nach den Erfahrungen der letzten Tage klar, dass ich das vermutlich nicht schaffen werde. Zu viele Steigungen und zu viel Offroad. Auch egal. Mal sehen, wie weit ich komme.

Der Weg verlässt den Abhainn Bruachaig und führt jetzt am Abhainn Gleann na Muice entlang bis zum gleichnamigen Loch. Die Querung des Flusses ist bei dem niedrigen Wasserstand, der überall vorherrscht, problemlos.

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Die durchziehenden Wolken sind sehr angenehm und halten mein Solarpanel nicht davon ab, schön blau zu leuchten und meine Powerbank aufzuladen.  Der Weg ist schmal, aber gut zu gehen und hält sich nahezu auf einer Höhe bis zum Loch. Beim Zelt, das am See steht, ist niemand zu sehen. Vielleicht Munrobagger.

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Nach einer Pause an dieser wunderschönen Stelle traue ich mich an den nächsten - für mich - steilen Anstieg. Ich entdecke die Langsamkeit und komme gut voran. Auch hier erwischt mich wieder mit zunehmender Höhe ein eisiger Wind und es fängt sogar an zu schneien. Ich bekomme mit der Zeit eiskalte Hände und denke über verschiedene Arten von Handschuhen nach, die ich aber alle nicht dabeihabe. Dann verliert sich der Pfad wieder und ich muss mich darauf konzentrieren, die Richtung beizubehalten. Bevor die Sicht auf den See völlig verschwindet, mache ich immer mal wieder ein Foto in die Richtung, aus der ich gekommen bin. An denen kann man den Wetterwechsel sehr schön erkennen.

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Eine halbe Stunde später:

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Kurz vor der höchsten Stelle hört der Schneefall so plötzlich auf, wie er begonnen hat. Hier wird es auch langsam flacher und ich kann einfacher querfeldein gehen.

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Jetzt klettere ich zwischen zwei großen Felsen hindurch und mir stockt der Atem. Ich stehe am Rand einer wunderschönen Hochebene mit einer fantastischen Aussicht. Der Wind lässt auch nach, so dass ich mich erstmal hinsetze, eine Pause mache und versuche, so viel wie möglich von diesem Anblick in mich aufzunehmen. Dieser Ort ist irgendwie mystisch. Ich erwische mich dabei, dass ich einen Stein frage, ob ich auf ihm sitzen darf. Er hat nicht "nein" gesagt. Als ich aufstehe, bedanke ich mich bei ihm. Ich werde mir langsam unheimlich.

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Mir wird kalt und ich beschließe schweren Herzens, diesen Ort zu verlassen. Nach etwas Suchen finde ich den richtigen Pfad, der sich aber immer mal wieder vor mir versteckt. Und als er endlich deutlich und fest vor mir liegt, hat auch das herabfließende Wasser ihn gefunden. Während ich hin und herspringe, um den Matschstellen auszuweichen, fängt es wieder an zu regnen.

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Schließlich verläuft sich der Weg im Gras, das an dieser Stelle zur Sumpfpflanze mutiert ist. Also wieder nasse Füße kurz vorm Tagesabschluss. Als ich eine ebene Fläche an einem Fluss kurz vor dem Loch an Nid erreiche, beschließe ich, den Tag zu beenden. Der weitere vor mir liegende Weg scheint wieder an einem Berg entlang zu laufen und es ist nicht zu erwarten, dass ich dort noch so eine schöne ebene Fläche finden werde. Bis zur Bothy sind es noch 9 km und ich gebe mich nicht der Illusion hin, dass ich diese Strecke heute noch schaffen könnte. Der Regen fließt immer noch in Strömen, als würde er dafür bezahlt, und ich will genau jetzt und genau hier übernachten. Also baue ich mein Zelt auf, was sich als etwas schwierig erweist, weil unter dem Gras offensichtlich der vom Fluss abgelagerte Kies liegt. Schließlich steht es, ich räume es ein und als ich fertig bin, hört auch der Regen auf und es wird etwas freundlicher. Es ist kalt, es ist nass und der Ausblick von meinem Zelt aus ist fantastisch.

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10.05.2019, 18km

Während der Nacht wache ich ab und zu auf, weil ich friere, obwohl nicht nur meine Füße, sondern auch alles andere eigentlich warm ist. Ich zuppel mir irgendetwas in den Rücken und schlafe wieder ein. Als ich um kurz vor sechs aufwache, habe ich nicht nur Eis auf dem Zelt, sondern auch innen drin. Ich werfe einen ersten Blick aus dem Zelt. Der frühe Morgen sieht so freundlich und viel versprechend aus, dass ich euch denselben Ausblick wie gestern Abend noch einmal zeigen muss.

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Nachdem ich mich mit dem vom abgewischten Eis feuchten Lappen gewaschen, ein kleines Frühstück zu mir genommen und schließlich alles gepackt habe, muss ich mich noch einmal umschauen, bevor ich mich auf den Weg mache.

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Da komme ich her

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Da will ich hin

Meine Sachen sind noch nass vom gestrigen Tag, vom Einpacken des nassen Zeltes habe ich kalte Hände bekommen. Noch bevor ich den Weg erreiche, trete ich bis zum Knöchel in ein verstecktes Wasserloch. Völlig überflüssig. Ich bin doch schon wach!
Ich kann mich an der Gegend nicht satt sehen, muss aber dann meinen schmalen Pfad achten, der sich am Berghang parallel zum Abhainn Loch na Nid entlang schlängelt. Meine Füße suchen sich zwischen Steinen, Wasser und Schlamm ihren Weg.

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Langsam weitet sich das Tal, der Weg wird schließlich wieder zu einer zweispurigen, halb eingewachsenen Schotterpiste und es sind einige Zuläufe zum Abhainn Loch na Nid zu queren. Insgesamt ist der Wasserstand aber extrem niedrig, so dass genügend Steine vorhanden sind, über die ich trockenen Fußes jeweils die andere Seite erreiche. Ich komme an eine wunderschöne Wiesenlandschaft mit alten knorrigen Bäumen. Das wäre auch ein schöner Platz zum Übernachten. Aber nicht um diese Tageszeit. Also geht's weiter.

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Ich gehe zwischen dem Stechginster hindurch und sehe eine Frau vom Fluss Richtung Weg kommen. Sie hat ihren rot eingepackten Rucksack gerade aufgesetzt und wir grüßen uns kurz von weitem. Als ich wieder zuhause bin, finde ich einen Reisebericht von Borderli im Nachbarforum und ich bin sicher, dass sie es gewesen ist. Kurz danach komme ich nach Achneigie mit einem ziemlich maroden Haus und einem wunderschönen Wasserfall. Da ich vom Haus keine Fotos gemacht habe, verweise ich hier mal auf den Reisebericht von Borderli, der sehr schön zu lesen ist.

Am Wasserfall mache ich eine Pause und entdecke einen einsamen Ex-Herd, der mich traurig anschaut. Helfen kann ich ihm aber auch nicht.

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Ich mache eine Pause und kümmere mich endlich um das Körnchen, das ich schon seit morgens in meinem Schuh unter dem Fußballen spüre. Bis jetzt hatte ich keine Lust, meine zunächst noch nassen und kalten Schuhe wieder auszuziehen. Außerdem kann dort gar nichts drin sein, weil meine Schuhe sehr enge Gamaschen dran haben. Also habe ich beim Gehen versucht, das Korn in eine Lücke zwischen den Zehen zu schieben, war aber offensichtlich erfolglos. Ich ziehe Schuh und Strumpf aus, untersuche den Strumpf an der entsprechenden Stelle, danach ebenso den Schuh und finde - nichts. Mit Ausnahme der Blase unter meinem Fußballen. Ruckedigu Blut ist im Schuh. Arrrgh. Meine erste Scheuerblase. Und dann auch noch selbst schuld. Blöder geht's ja wohl nicht. Also grabe ich etwas tiefer im Rucksack, suche mir mein Blasenpflaster raus und klebe es auf die wunde Stelle. Strumpf rüber, Schuh an und jetzt wird's Zeit, weiterzugehen. Die wunde Stelle macht mir zum Glück keine Probleme und ich spüre auch kein störendes Korn mehr.

Auf einem bequemen Schotterweg geht es weiter Richtung Shenavall Bothy und Loch na Sealga. Nach ca. 2 km komme ich bei der Bothy an und muss leider schon wieder eine Pause machen, weil es hier so schön ist. Ich schaue mich in der Bothy um und setze mich dann auf einen bequemen Steinring und genieße es einfach nur, genau jetzt genau hier zu sein.

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Erster Blick auf die Shenavall Bothy

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Dann atme ich noch einmal tief durch, weil jetzt wieder ein für meine Verhältnisse steiler Aufstieg kommt. In der folgenden Stunde beschäftige ich mich mit den nächsten 3 km und den ca. 285 Höhenmetern (lt. Komoot). Währen ich mir zwischen Steinbrocken und Matschstellen den Weg suche, schaue ich mich immer mal wieder um und lasse mich vom Ausblick faszinieren.

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Blick zurück zur Shenavall Bothy

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Mein Weg

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Blick zurück auf den Loch na Sealga

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Langsam wird der Weg wieder flacher

Oben angekommen wird das Wetter wieder schöner, die Sonne scheint und es ist kein Wind zu spüren. Ich nutze die Gelegenheit, mein Zelt und mich in der Sonne auszubreiten und schlafe prompt mit dem Kopf auf dem Rucksack ein. Nach einer erholsamen halben Stunde bin ich wieder wach, packe mein inzwischen trockenes Zelt ein und trabe bestens gelaunt weiter.

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Irgendwann wird aus dem Trampelpfad wieder ein Schotterweg, der sich langsam ins Tal hinunterzieht. Bei dem inzwischen sehr warmen Wetter tut es gut, als die ersten Bäume auftauchen und ich zumindest teilweise im Schatten gehen kann. Ich sinniere darüber nach, dass ich nie gedacht hätte, in Schottland einmal Schatten zu suchen. Zu diesem Zeitpunkt ahne ich noch nicht, was in den nächsten Tagen auf mich zukommen wird. Im Moment freue ich mich einfach über Nicht-Regen und überlege, wie die seitlichen Hänge wohl während der Heideblüte aussehen mögen.

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Gegen sechs Uhr erreiche ich die Hauptstraße und laufe auf ihr in Richtung Dundonnell, biege nach ca. 1 km nach rechts ab, überquere den Dundonnell River und biege zwischen Häusern erneut rechts ab. Eigentlich hatte ich hier ein Hotel eingeplant, in dem ich essen wollte, aber da muss ich mich wohl versehen haben. Ich komme an keinem vorbei. Nicht so schlimm. Ich hab ja noch Kekse und Powerriegel.

Da es demnächst wieder steil bergauf gehen wird und ich inzwischen die Erfahrung gemacht habe, dass es in höheren Bereichen kälter ist, suche ich mir abseits des Weges auf einer Weide eine etwas hinter Binsen versteckte Stelle und verschiebe den Aufstieg auf morgen. Mein Zelt muss ich noch einmal verrücken, damit der Kuhfladen nicht genau vor dem Eingang liegt.

Mit den Gedanken an diesen wunderschönen sonnigen Tag mit sehr wenig Wind schlafe ich ein.

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11.05.2019, 17km

Nachts muss ich ab und zu meine Matte wieder hinschieben, weil das Zelt doch schräger steht, als ich gedacht hatte. Trotzdem habe ich sehr gut geschlafen und wache erst gegen 8 Uhr auf. Die Sonne steigt über die Berge und ich kann alles trocken einpacken. Was für ein schöner Tagesanfang. Gegen 10 Uhr mache ich mich an der ersten Anstieg des heutigen Tages, verlasse damit die landwirtschaftlich geprägten grünen Wiesen und Bäume und tauche wieder in die eher grau-braun gefärbte Heidelandschaft ein.

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Blick zurück auf meinen Zeltplatz vor dem Ried auf dieser Seite des Weges

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Mittags erreiche ich den Loch an Tiompain und laufe ein Stückchen an ihm entlang. Am Ende dieser Hochebene bin ich wieder vom Anblick ins nächste Tal fasziniert. Diese abgezirkelten quietschgrünen Weiden, die sich das Tal entlang ziehen und in so heftigem Kontrast zum wilden Durcheinander von Heide und Steinen stehen. Und am Horizont immer noch schneebedeckte Bergspitzen.

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Loch an Tiompain

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Welch ein Kontrast

Der Abstieg ist zwar steil, aber der Weg allerliebst, bevor er wieder zum Schotterweg wird.

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Und dann der schattige Weg unter den alten Bäumen der Inverbroom Lodge, gesäumt von einem Meer von Glockenblumen. Einfach nur wunderschön.

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Nach einem Stück an der Straße entlang darf ich rechts auf einen Forstweg abbiegen. Ein Stück weiter weist mich ein Schild darauf hin, dass ich jetzt den Inverlael Forest betrete. Links im Busch entdecke ich zwei Zelte. Der Weg zieht sich sehr lange bergauf und wieder bestaune ich diesen langsamen Wechsel der Landschaft.

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Blick zurück

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Blick nach vorn

Nachdem ich dieses Bild geschossen habe, laufe ich noch eine dreiviertel Stunde weiter und wundere mich dann, dass ich einen Bach überqueren soll. Soll ich gar nicht. Ich bin mal wieder so in Gedanken vor mich hingedrömelt, dass ich einen Abzweig verpasst habe. Das ist aber nicht schlimm, weil ich hier einfach querfeldein dahin gehen könnte, wohin ich gehöre.

Allerdings habe ich für heute Abend eine Wasserstelle bestellt, die auf dem richtigen Weg nicht mehr zu erwarten ist. Und da hier das Wasser genau vor meiner Nase ist, der ebene Platz eine ruhige Nacht verspricht und ich schließlich Urlaub habe, beschließe ich, genau jetzt an dieser Stelle meinen Tag zu beenden. Ich nehme mir die Zeit, einiges zu waschen und ein Bild von meiner mobilen Einraumwohnung zu machen. Ja, das mit dem eigenen Schatten lerne ich noch. Dann noch ein bis drei Kekse zum Abendbrot und ab in den Sack.

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Heute war den ganzen Tag lang so warm, dass ich im T-Shirt mit dünner Windjacke unterwegs war.

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12.05.2019, 9km

Nach dem Aufwachen um sieben Uhr beginne ich den Tag ziemlich gemütlich und genieße den schönen Tagesanfang. Um viertel nach neun habe ich alles zusammen und suche erst mal den Weg, der sich gestern von mir getrennt hatte. Nachdem ich den Trampelpfad wiedergefunden habe, mache ich noch ein Foto von meiner Camp-Stelle.

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Irgendwo da links unten habe ich übernachtet

Mein Pfad versteckt sich immer wieder vor mir oder verbündet sich mit Schaf- und Wildpfaden, so dass ich meist weglos den den Meall Dubh umrunde. Ich bin völlig fasziniert von der Weite, die sich vor mir erstreckt.

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Schließlich führt mich mein Weg - nein, der gewisslich nicht, aber die geplante Route - nach unten zum River Douchary. An ihm laufe ich entlang bis zu den Ruinen von Glen Douchary. Das Gras ist hier so schön kurz gefressen, dass ich erst einmal eine Pause mache.

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Pausenunterhaltung: Wolken gucken

Gegen Ende der Pause sehe ich von Ferne zwei Wanderer, die sich den Weg bergab offensichtlich ebenso mühsam suchen müssen wie ich. Sie sind aber noch weit entfernt und ich will nicht warten. Also breche ich auf und folge für mehrere Stunden dem River Douchary, was durchaus die eine oder andere Herausforderung für mich mit sich bringt. Zunächst warten ein paar mühsam zu durchquerende "Stufen" auf mich, bei denen ich nie weiß, ob der Grund fest ist oder ob ich bis zum Knöchel einsacke. Nennt man diese Dinger Bogholes? Würde passen.

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Und dann mache ich einen grundlegenden Anfängerfehler. Meine Route zeigt mir eine durchgehende Linie, keine Punkte. Also gehe ich davon aus, dass ich einem Weg folgen muss. Off-Grid-Abschnitte sind als Punkte gekennzeichnet. Ich schaue aber nicht so genau hin, weil ich ja weiß, dass ich am Fluss entlang gehen muss. Ich quere einen Nebenfluss, folge dem Pfad am Fluss entlang und freue mich, den Weg des Wassers beobachten zu können. Der Fluss gräbt sich immer tiefer in die Landschaft und begeistert mich mit seinen Wasserfällen.

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Bei einem Sprung über eines der unzähligen schmalen, aber tiefen Rinnsale bricht das Heidebüschel, von dem ich mich abstoße, unter mir weg und ich liege mit dem Rücken nach unten in der Rinne. Das meiste fängt der Rucksack ab. Vor allem sorgt er dafür, dass ich nicht am Boden der Rinne liege, allerdings habe ich mir den Fuß verdreht. Mühsam rappel ich mich wieder hoch. Mein Knöchel ist etwas beleidigt, aber nicht ernsthaft verletzt. Den laufe ich wieder gesund. Mit etwas mehr Vorsicht gehe ich weiter.

Und dann sehe ich auf der anderen Seite des Flusses die zwei Wanderer. Wir winken uns zu und ich bin völlig verunsichert. Wieso sind die auf der anderen Seite? Ich überprüfe meine Navigation und stelle fest, dass die Linie auf der anderen Seite des Flusses entlangläuft. Verflixt. Ich habe mal wieder einen Abzweig verpasst. Hier komme ich nicht über den Fluss, ich muss zurück, habe aber keine Lust, soweit zu gehen, bis der Fluss wieder mit dem Gelände auf einer Ebene ist. Also gehe ich nahe am Wasser entlang und suche eine Stelle, an der ich auf dieser Seite hinunter- und auf der anderen Seite wieder hinauf komme. Währenddessen denke ich darüber nach, dass ich gar nicht in die Rinne gefallen wäre, wenn ich den richtigen Weg genommen hätte. Hätte, hätte, Fahrradkette.

Bald finde ich eine Möglichkeit, die Seite zu wechseln, klettere im fast trockenen Bett eines Nebenflusses hinunter, wate durchs Wasser und ziehe mich auf der anderen Seite an einer kleinen Birke wieder den Hang hinauf. Dann stapfe ich durch hohes Gras, um den Weg zu finden.

Nach kurzer Zeit kommen mir die beiden Wanderer entgegen. Oh nein! DIE haben sich verlaufen? Wir kommen ins Gespräch und schauen uns gemeinsam die gedruckte (!) Karte an, die das Pärchen dabei hat. Der Trail läuft eindeutig auf der anderen Seite entlang. Auf der Karte ist er farbig markiert. Der Mann meint, auf dieser Seite sei es sehr anstrengend, kein Weg, hohes Gras und ob man noch mal über das Wasser kommt, sei fraglich, weil der Fluss ja immer breiter und tiefer wird. Und am Ende gibt es keine Brücke, das weiß er genau. Sie werden soweit zurückgehen, bis sie den Fluss überqueren können.

Noch ein paar Nettigkeiten über das - zum Glück - extrem trockene Wetter und jeder geht seiner Wege. Ich überlege, schalte dann aber auf stur. Nein. Ich bin einmal zurückgegangen, nochmal nicht! Irgendwie komme ich schon über den Fluss. Ich stapfe durch das unebene Gelände und behalte immer das Ufer im Auge. Und schon nach kurzer Zeit sehe ich unterhalb eines Wasserfalls eine Möglichkeit zum Queren. Vorsichtig taste ich mich in einem trockenen Bachbett voller Geröll nach unten, überquere den Fluss, klettere auf der anderen Seite wieder hoch und grüße die beiden Wanderer, die gerade eine Etage höher mir an mir vorbeilaufen.

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2. Querung

Auf dem weiteren Weg ignoriere ich mein Handy und halte mich einfach in der Nähe des Flusses. Es ist wunderschön und es ist mir völlig egal, welcher der vielen Trampelpfade der richtige ist, solange ich den Fluss links von mir sehe.

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Wasserfall von oben

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Wasserfall von unten

Mit der Zeit wird das Ufer zu steil und der Weg entfernt sich vom Fluss, führt an Hängen entlang und es tauchen auch wieder die ersten ernstzunehmenden Bäume auf.

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In einer längeren Pause nehme ich mir noch einmal mein Handy vor und versuche zu ergründen, was schief gelaufen ist. Dabei stelle ich fest, dass die Linie einfach zwei definierte Punkte, die das Programm orten kann, miteinander verbindet. Ohne Rücksicht auf den wirklichen Weg, den es nicht kennt und den es vielleicht auch gar nicht gibt. Das kann der Fluss natürlich nicht wissen und schlängelt sich lustig unter der Linie hin und her. OK. In Zukunft doch mehr der Intuition trauen.

Um halb vier erreiche ich den Loch an Daimh, auf den ich mich bei diesem schönen Wetter schon gefreut habe. Ich gehe noch ein Stück an ihm entlang und beschließe dann, hier mein Zelt aufzubauen und den Wandertag zu beenden. Mein Fuß hat sich ganz gut benommen, ich merke kaum noch etwas von meinem Sturz und will ihn dafür auch belohnen.

Gerade habe ich mir meinen Platz ausgesucht und meinen Rucksack abgestellt, da höre ich Stimmen von dem oberhalb laufenden Weg. Da ich nichts verstehen kann, gehe ich hinauf. Mir entgegen kommt ein Mann, den ich heute zum dritten Mal sehe. Damit hätte ich nicht gerechnet. Bei dem Tempo, dass das Wanderpärchen hatte, bin ich davon ausgegangen, dass sie schon mindestens 15 km weiter wären. Seine Frau bleibt auf dem Weg, wir unterhalten uns kurz und dann wandern die beiden weiter.

Ich baue mein Zelt auf, richte mich ein und liege dann einfach nur da, schaue über den See und bin glücklich.

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13.05.2019, 21km

Nach meinen Aufzeichnungen habe ich in dieser Nacht nicht gefroren. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, aber offensichtlich ist es so bemerkenswert, dass ich es aufgeschrieben habe. Mit Ausrufezeichen dahinter! Um vier Uhr weckt mich das Moorhuhn. Endlich! Ich wollte diese Töne schon lange aufnehmen. Als ich endlich mein Handy herausgeholt habe, hat das Moorhuhn keine Lust mehr. Ich dann auch nicht, lege mich wieder hin und schlafe bis sieben Uhr weiter. Ich erledige in aller Ruhe alles, wofür man Wasser in der Nähe benötigt. Die Sonne tut sich noch etwas schwer, durch die Wolkendecke zu kommen, aber sie bemüht sich redlich. Um neun Uhr breche ich auf.

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Ich genieße es nach dem gestrigen Tag, heute auf einem Schotterweg laufen zu können. Das wird sich auch den Tag über nicht ändern. Mein Weg führt am See entlang, am Ende sehe ich die Knockdamph Bothy. Ach ja, da wollte ich ja eigentlich übernachten. Vergessen. Egal. Weiter geht's.

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Nach einem letzten Blick auf den See wandere ich gemütlich weiter, wundere mich über Froschlaich und Kaulquappen in einer Pfütze mitten auf dem Weg und freue mich über die Schotterpiste unter meinen Füßen, die sich parallel zum Abhainn Poiblidh ohne nennenswerte Herausforderungen durch die grau-grüne Landschaft windet.

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Blick zurück

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Kaulquappen mitte auf dem Weg in einer Pfütze

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Langsam werden Weg und Landschaft grüner, es tauchen eingezäunte Wiesen und Steinwälle auf.

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Den Abhainn Poiblidh überquere ich über eine Brücke (!), und kurz danach auch den schäumenden Abhainn Dubhag.

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Gleich dahinter steht die nächste Bothy, The Schoolhouse. Und die schaue ich mir jetzt mal genauer an. Sie ist sehr hell und sauber und macht ihrem Namen alle Ehre.

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Bild187.jpgBlick zurück zur Bothy

Die Landschaft sieht immer bewirtschafteter aus, die Bäume werden wieder dichter und höher. Jetzt nennt sich der Fluss, neben dem ich entlanglaufe, River Einig. An einer Brücke über einen namenlosen Bach steige ich zum Wasser hinab und finde ein schönes Stück Gras, das zu einer Pause einlädt. Ich liege im Schatten, beobachte ein Rotkehlchen und genieße den Tag.

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Rotkehlchen

Schließlich breche ich auf. Mein nächstes Etappenziel ist The Oykel Bridge, wo ich nach meiner Internetrecherche eine Bar finde, in der ich auch meinen Futtersack etwas auffüllen kann. Weit ist es nicht mehr.

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River Einig

Schließlich entdecke ich in der Ferne die markante Steinbrücke. Dort muss es sein.

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Und ich entdecke …

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… eine Telefonzelle. Ich glaub's ja nicht! Mitten in der Pampa.

Ich mag sie einfach, diese Steinbrücken. Also noch ein Bild aus der Nähe und dann beginnt meine Geschichte mit The Oykel Bridge.

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The Oykel Bridge

Ich nähere mich um kurz nach drei erwartungsvoll dem Hotel. Die Tür steht offen, aber ich folge dem Hinweisschild zur Bar um die Ecke. Es sitzen ein paar Personen auf dem Hof, teils unter Sonnenschirmen, teils auf Steinmauern. Ich setze mich zu einigen Motoradfahrern auf den letzten freien Platz unter einen Sonnenschirm. In der Sonne ist es zu warm. Ja - ich befinde mich noch in Schottland. Die anderen sind offenbar mit ihrer Pause fertig, bezahlen bei einer älteren, etwas langsamen Dame und verschwinden so nach und nach. Nachdem die Bedienung auch nach mehrmaligem Vorbeiwandern keine Anstalten macht, mich nach einer Bestellung zu fragen, spreche ich sie an und frage, ob ich etwas zu essen und zu trinken bekommen könne. "Die Bar macht um 5 Uhr auf." kommt die lapidare Antwort.

Na klasse. Es ist heiß, ich bin durstig und habe mich darauf gefreut, mal etwas anderes als Wasser zu trinken. Außerdem ist nach meiner Planung The Oykel Bridge die sechste Station in diesem Urlaub, an der ich etwas essen und meine Vorräte auffüllen wollte. Die erste war eine Baustelle, an der zweiten bin ich vorbei gelaufen (OK, eigene Schuld), bei der dritten war niemand da, bei der vierten bekam ich endlich etwas. Die fünfte war nicht da und dieses ist jetzt die sechste und sie macht erst in zwei Stunden auf! Ich habe JETZT Durst und Hunger! Meine Kekse werden knapp! So lange halten zwei Packungen dann auch wieder nicht.

Da mein Englisch nicht ausreicht, um das alles erklären zu können, atme ich nur tief durch und frage die Dame freundlich, ob ich wohl irgendetwas zu essen und zu trinken bekommen könnte. Sie überlegt, sieht ziemlich ratlos aus und ich helfe ihr auf die Sprünge. Ein Sandwich? Und eine kalte Cola vielleicht? Schließlich nickt sie. Ja, ein Sandwich mit Käse und Schinken würde wohl gehen. Großartig! Und eine Cola ginge wohl auch. Prima! Darüber würde ich mich sehr, sehr freuen.

Sie schlurft um die nächste Hausecke und verschwindet. Kommt dann aber immerhin mit einer Dose eiskalter Cola wieder. Ja, ein Glas gibt es auch. Nach einiger Zeit bekomme ich einen Teller mit dem Sandwich. Hübsch dekoriert mit einer Tomaten- und einer Gurkenscheibe. Da die Cola inzwischen leer ist, bitte ich um eine weitere und bekomme sie auch. Dann verschwindet sie wieder hinter einer Hausecke und ich bleibe allein auf dem Hof.

Handy aufladen ist auch nicht möglich, ich will die nette Dame nicht überfordern. Ist aber nicht so schlimm, weil meine Solarzellen momentan einen guten Job machen. Ca. eine Stunde später möchte ich bezahlen. Die Dame habe ich seit der letzten Cola nicht mehr gesehen. Ich rufe, zunächst etwas zögerlich, dann lauter. Niemand zu sehen. Dann gehe ich auf das Hotel zu, durch eine offene Tür, rufe, gehe weiter, rufe und habe irgendwann das Gefühl, dass ich im Erdgeschoss alles gesehen habe. Außer Menschen. Schließlich höre ich Geräusche aus der Küche. Ich gehe darauf zu und mache mich bemerkbar. Ein Mann kommt raus und sieht mich erstaunt an. Ich erkläre ihm, dass ich einfach nur bezahlen möchte. Anstatt zu kassieren, sagt er, ich solle nach der Bedienung rufen. Hätte ich gemacht, hat aber nichts genützt. Entnervt verdreht er die Augen und sagt mir, ich solle ihm folgen. Oh, es gibt doch noch Flure und Durchgänge, die ich noch nicht kenne! Schließlich erreichen wir wieder den Hof, er zeigt auf die Tür eines Nebengebäudes und weist mich an, dort zu klopfen. Ruhig etwas lauter, also besser sehr laut. Ich bedanke mich, folge der Anweisung mit Rufen und Klopfen, bis ich im Haus ein Schlurfen höre. Die Dame kommt an die Tür und meint, sie hätte mich nicht gehört, weil der Fernseher zu laut wäre. Geht dann aber los, um die Geldbörse zu holen. Ich bezahle für das Sandwich und die beiden Dosen Cola ohne weiteren Kommentar die geforderten 11 Pfund, schnappe mir meinen Rucksack und freue mich, mich über die wunderschöne Steinbrücke von diesem Ort entfernen zu dürfen.

Übrigens - Kekse kann man strecken, wenn man jeweils nur einen halben isst!

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Blick zurück zu The Oykel Bridge

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Blick vorwärts

Und jetzt gehe ich am River Oykel entlang, immer ziemlich auf einer Höhenlinie. Schließlich erreiche ich eine Hütte, die ich zuhause schon auf der Karte gesehen hatte. Die Idee war, in oder neben der Hütte übernachten zu können. Es stellt sich heraus, dass es sich um eine Anglerhütte handelt. Sie ist offen und ich schaue mich um. Zum Übernachten zu eng, einige Zeitschriften liegen herum, Stühle, ein Tisch und der Geruch - naja. Hier müssen einige Gegenstände intensiv mit Fisch in Berührung gekommen sein. Ich schließe die Hütte wieder gründlich. Der Platz daneben ist zwar einladend mit einer Bank und einem Tisch, der Boden ist aber sehr hart und es ist ziemlich windig. Deshalb beschließe ich, noch weiter am Fluss entlang zu gehen.

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Nach ca. 4 km finde ich eine Stelle, die etwas geschützt ist, nahe am Fluss liegt und relativ eben ist. Hier schlage ich mein Zelt auf, wasche noch einige Sachen durch und verbringe den Rest des Abends damit, die grandiose Aussicht bei wunderschönem Wetter zu genießen. Das Leben ist schön!

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14.05.2019, 17km

In der Nacht wird es so kalt, dass ich meine Strumpfhose unter die Merinohose ziehe und auch meine Daunenjacke wieder anziehe. Aber ich habe einen wirklich ebenen Platz erwischt und bin im Zelt nicht gerutscht. Um halb sechs wache ich auf und schaue aus dem Zelt. Alles ist mit Raureif überzogen und am wolkenlosen Himmel ist der Sonnenaufgang zu erahnen.

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Ich verkrieche mich wieder und schlafe bis sieben Uhr weiter. Dem Raureif hat die Sonne den Garaus gemacht.

Meine ursprüngliche Streckenplanung hatte ich schon der Realität angepasst und jetzt nur noch 28 km vor mir, die ich auf zwei Tage aufteilen wollte. Ich habe also alle Zeit der Welt. Wie immer hatte ich mir zu lange Tagesstrecken vorgenommen, die ich nicht geschafft habe. Macht aber nichts. Lieber zu viel planen als zu wenig und dann nicht wissen, wie es weitergeht.

Ich habe also viel Zeit, die Sonne scheint, der Himmel spannt ein wolkenloses blaues Dach - wozu sich beeilen? Ich trödel gemütlich rum und starte gegen halb zehn. Der Weg zieht sich weiter am River Oykel entlang. Offensichtlich ist das Ufer in einzelne Anglerbereiche eingeteilt. Ich sehe Schilder mit Nummerierungen, komme an mehreren der Anglerhütten vorbei und bewundere die Sturmsicherung der Tisch-Bank-Kombinationen, bei denen ein dicker Stein unter dem Tisch hängt.

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Den größeren Teil laufe ich auf einem Schotterweg, manchmal auf einem Wiesenpfad direkt am Fluss entlang.

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Ach ja, dieser Trail hat ja einen Namen.

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Ich verlasse den River Oykel, folge dem Schild und lande wieder auf einem Schotterweg, der mich durch einen Forst führt, bis ich Loch Ailsh erreiche. Dieses Wetter, dieser See, kein Mensch zu sehen. Ich beschließe, eine Pause zu machen und - vielleicht - schwimmen zu gehen. Erstmal schlage ich mich durch einen schmalen Streifen niedrigen Gebüschs und packe mich ans Ufer des Sees.

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Loch Ailsh

Dann wage ich es, den Versuch zu unternehmen, Schwimmen zu gehen. Das Wasser ist ziemlich kalt, der Grund voller rollender Steine und es wird nur sehr allmählich tiefer. Bevor das Wasser so tief ist, dass ich mich reinstürzen könnte, beginne ich zu frieren. Also nur ordentlich mit Wasser bespritzen und dann ganz vorsichtig wieder zum Ufer zurücktasten. Trotzdem ist es ein herrliches Gefühl und ich lasse mich von der Sonne trocknen. Dann bleibe ich noch am Ufer liegen und döse etwas ein.

Schließlich breche ich auf, wandere am See entlang und sehe Häuser, bei denen mir nichts anderes als "Schöner Wohnen" einfällt. Die müssen eine fantastische Aussicht haben.

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Hinter den Häusern, bei denen ich die einzigen drei Menschen heute sehe, wird der Weg schmaler und holpriger und zieht sich langsam den Berg hinauf, wieder am River Oykel entlang. Weg und Landschaft verändern sich langsam und es ist mal wieder grandios.

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Blick zurück

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Bevor der nächste Offroad-Teil beginnt, finde ich eine relativ ebene Fläche in der Nähe eines Bachlaufes und beschließe, dass dies mein Übernachtungsplatz für heute wird. Bei dem schönen Wetter genieße ich es noch, meine Wasservorräte aus dem Bach aufzufüllen, einiges zu waschen und in die Sonne zum Trocknen zu legen und mir in aller Ruhe eine halb zerfallen Steinmauer anzusehen, die offensichtlich mal einen runden Bereich eingegrenzt hatte. Wozu wohl?

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Bearbeitet von bri
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15.05.2019, 11km

In dieser Nacht schlafe ich das erste Mal ohne meine Daunenjacke und friere nicht. Morgens um halb sechs wache ich auf. Kein Raureif zu sehen. Die Morgendämmerung breitet sich am wolkenlosen Himmel aus, aber auf mein Zelt wirft der Berg noch seinen Schatten.

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Ich schlafe noch bis Viertel nach sieben weiter und warte dann darauf, dass die Sonne über dem Berg erscheint. Sie schafft es um kurz nach acht und sofort breitet sich eine wohlige Wärme aus.

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Ich habe heute nicht so viele Kilometer vor mir und lasse mir viel Zeit zum Aufbruch. Gegen halb zehn starte ich meine letzte Offroad-Strecke in diesem Urlaub. Es ist jetzt sehr warm, ich suche mir meinen Weg durch das holperige Grasland und lande irgendwie immer wieder auf dem falschen Hügel.

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An einem Fluss, den ich überqueren muss, treffe ich eine junge Frau, die dort gerade eine Pause macht. Wir winken uns von Ferne zu und ich erklimme den nächsten Hügel. Als ich um diesen Hügel herumgehe, habe ich einen wunderschönen Blick auf einen nahezu spiegelglatten See. Genau die richtige Stelle für eine Pause.

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Während ich an meinem Powerriegel knabbere, kommt die junge Frau um die Kurve und wir unterhalten uns etwas. Sie ist Deutsche und wohnt schon seit mehreren Jahren in Inverness. Sie zieht weiter in Richtung See und ich mache mich nach der Pause auch wieder auf meinen Weg bergauf.

Kurz vor dem Pass treffe ich noch einen älteren Schotten, mit dem ich mich kurz unterhalte. Er sagt mir, dass in Inchnadamph keine Unterkunft mehr zu bekommen sei. Er wollte etwas buchen. Weder im Hotel noch im Hostel hätte er unterkommen können. Aber im Hotel bekäme man etwas zu essen. Ja, ein Bier natürlich auch. Das war mir wichtiger als ein Bett. Auf ein frisches Bier und leckeres Essen freue ich mich doch schon länger.

Vom Pass aus fotografiere ich ein letztes Mal das Tal, aus dem ich gekommen bin und dann den Weg, der vor mir liegt.

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Blick zurück

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Blick vorwärts

Der Aufstieg ist geschafft, vor dem Abstieg geht es ziemlich auf einer Höhe durch etwas matschiges Gelände, aus dem sich dann der River Traligill entwickelt. Ich mache erstmal eine Pause und freue mich, dass es für mich ab jetzt bergab geht.

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Und dann habe ich den ersten Blick auf den Loch Assynt. Ich muss mich noch etwas durch die Graslandschaft quälen, bevor ich den River Traligill erreiche, an dem ich den Rest meines heutigen Weges entlang wandern werde. Sowohl die deutsche junge Frau als auch den schottischen Wanderer sehe ich noch mehrmals. Wir winken uns zu. Man kennt sich. Schließlich haben wir schon ein paar Worte gewechselt.

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Auf dem Weg nach Inchnadamph komme ich zuerst am Hostel vorbei, in dem ich mir eine Cola gönne und zur Sicherheit meine Keksvorräte aufstocke. Gleich beim Eintreten werde ich darauf hingewiesen, dass kein Bett frei wäre, weil sie noch Schulklassen erwarten. Einkaufen darf ich. Ein Bett will ich ja gar nicht.

Vor dem Hostel treffe ich drei Wanderer aus Österreich, mit denen ich ins Gespräch komme. Der junge Mann ist sehr an meinem leichten Equipment interessiert und wir unterhalten uns eine ganze Weile. Die eine der Frauen würde sich gerne noch weiter mit mir unterhalten, die andere signalisiert aber, dass sie jetzt endlich nach Ullapool möchte, wo der junge Mann kurz vorher nach vielen Versuchen ein B&B mit einem freien Zimmer gefunden hat. Die Jüngere kommt noch einmal angelaufen und lässt sich meine E-Mail-Adresse geben. Die drei setzen sich in ihren Mietwagen und brausen davon. Schade, ich habe nie eine E-Mail von ihr bekommen.

Aber jetzt ist erstmal Zeit für ein vernünftiges Essen und ein Bier. Ich wandere also weiter zum Hotel und hätte es ahnen können: Auch hier bekomme ich heute weder etwas zu essen noch ein Bier. Geschlossene Gesellschaft. Ich frage noch nach Frühstück am nächsten Morgen. Nein, auch nicht. Rest der Woche ist geschlossen.

Also gehe ich wieder zurück zum Hostel, wo ich nach WLAN und dem Busfahrplan fragen will. Auf dem Weg dorthin hält ein Stück vor mir auf der Hauptstraße ein Bus. Ich laufe über die Straße und winke, als er wieder anfährt. Egal wohin, aber weg hier. Der Bus hält tatsächlich wieder an und ich setze zum Sprint an. Die Busfahrer in Schottland sind einfach toll! Als ich neben dem Bus bin, öffnet der Fahrer die Tür. Neben dem Busfahrer steht eine Frau im Gang, die irgendwie nach Lehrerin aussieht (sorry an alle Lehrerinnen, die glauben, nicht nach Lehrerin auszusehen). Ich frage den Busfahrer, ob ich mitfahren könne, aber er sagt mir, dass er nur dort rechts zum Hostel abbiegen will, und fragt mich, ob mir das Auto gehören würde, dass im Weg steht. No, sorry.

Ich gehe weiter zum Hostel, bekommen den WLAN-Zugang, darf den Busfahrplan fotografieren und setze mich dann vor die Tür, um zu planen, wie es jetzt weitergeht.

Inzwischen ist der Bus um die Kurve gekommen, hält vor dem Hostel und spuckt eine Horde Kinder und Jugendliche aus, die sich fast ausnahmslos mit Rollkoffern über den Kies Richtung Hostel quälen.

Nach einer kurzen Mitteilung nach Hause, dass hier und heute meine Wanderung endet, beschließe ich, morgen früh um acht den Bus nach Ullapool zu nehmen und mir heute in der Nähe der Bushaltestelle einen Übernachtungsplatz zu suchen. Ich finde einen fast ebenen Platz an einem Fluss in der Nähe der Straße. Ich höre zwar die Autos, möchte aber morgen früh den Bus nicht verpassen. Ich höre auch noch die Schulkinder, die offensichtlich Fußball spielen und dabei eine Menge lauten Spaß haben. Irgendwann wird es ruhiger und ich schlafe ein.

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16. - 19.05.2019

Ich habe mir für heute meinen Wecker auf 6 Uhr gestellt und erkenne überraschenderweise das Geräusch. Um Viertel vor acht stehe ich an der Bushaltestelle. Die Sonne versucht schon ihr Bestes, aber es ist noch windig und kühl. Dann hält ein Kleinbus, in dem Schüler sitzen, und der mich mitnimmt. Auf der Fahrt nach Ullapool werde ich unterhalten mit Songs wie "Country Road", etc., die durch den Bus schallen. Lustige Fahrt, bis die Teenies an der Schule den Bus verlassen.

In Ullapool am Fährhafen steige ich aus, frühstücke ausgiebig und suche mir dann auf dem Campingplatz ein Plätzchen mit Blick aufs Wasser. Dort baue ich alles auf, dusche, wasche und trockne meine Klamotten, und mache mich dann wieder auf den Weg in den Ort, um eine Schiffstour zu machen.

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Frühstück ohne Kekse

Der Rest des Urlaubs sei kurz zusammengefasst: Ich bleibe in Ullapool, genieße jeden Tag (!) leckeres Essen, sehe mir den Ort an, erkunde ausgiebig das Museum und versuche vergeblich, in ein ausverkauftes Konzert zu kommen. Am Freitag füllt sich der Campingplatz, so dass mein Zelt immer kleiner zu werden scheint.

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Mein Zeltplatz am Donnerstag

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Mein Zeltplatz am Samstag

Eine kleine Anekdote vom letzten Tag: Am Sonntag will ich mit dem Bus nach Edinburgh fahren, weil am Montag mein Flug nach Hause geht. Beim Einpacken kann ich mein Equipment gleich auf Handgepäckgröße packen, weil ich es nicht mehr benötigen werde. Ich bin früh wach, und beginne nach und nach, die Dinge in meinem Zelt zu sortieren und in meinen Rucksack zu packen. Schließlich wische ich mein Zelt in aller Ruhe trocken, ziehe die Heringe heraus und putze sie gründlich, falte meine Wanderstöcke zusammen und verpacke alles möglichst platzsparend auch noch in meinem Rucksack bzw. in der Seitentasche. Dann setze ich den Rucksack auf und gehe Richtung Mülltonne, um den letzten Müll zu entsorgen.

Dabei komme ich an drei großen Hauszelten vorbei, von denen zwei noch mit einer Plane verbunden sind. Insgesamt wohnen hier 5 Personen. 1 Zelt für Papa und Mama, ein Zelt für die beiden halbwüchsigen Kinder und das Extrazelt für die fitte Omi. Angereist sind sie mit zwei SUVs. Alle sind sehr nett, wir hatten an den Tagen vorher schon ein paar Worte gewechselt. Jetzt sitzen alle nebeneinander auf ihren Campingstühlen, schauen aufs Meer und müssen mich offensichtlich beim Einpacken beobachtet haben. Als ich grüßend an ihnen vorbeigehe, sagt die Omi: "We are very impressed with the size of your backpack!". Ich lächle sie an und antworte: "It's all I need." und fühle mich sehr frei und unabhängig.

Bearbeitet von bri
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Fazit des 3. Teils:

In diesem Urlaub wusste ich ja schon ungefähr, was auf mich zukommt.

Es hat mich allerdings erstaunt, mit wie wenig Essen ich auskommen kann. Das erleichtert für mich natürlich die zukünftige Planung und reduziert das Gewicht des Rucksacks.

Bergaufgehen gehört immer noch nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen, es fällt mir einfach schwer. Aber es hat sich immer gelohnt. OK, es gab ja auch keine Alternative. Noch langsamer als bei Steigungen bin ich allerdings auf den Offroad-Strecken gewesen.

Der Kampf gegen den inneren Schweinehund ist leichter, wenn man nicht gleichzeitig vom Regen aufgeweicht wird.

Es war wieder eine fantastische Zeit in einer grandiosen Landschaft.

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Wieder ein paar Gedanken zu meiner Packliste des 3. Teils:

Alles, was ich nicht erwähne, ist wie beim 2. Teil gelieben und hat sich wieder bewährt.

Regenjacke (Decathlon) und Regenrock (Myog)
Diesmal habe ich statt des Regencapes eine Regenjacke und einen Myog-Regenrock mitgehabt. Der Vergleich hinkt etwas, weil es wesentlich weniger geregnet hat als im September, aber es hat mir sehr gut gefallen. Den Rock habe ich vergessen anzuziehen, aber die Regenjacke ist praktischer als das Cape, weil die Arme trocken bleiben und sie nicht so weht. Da ich im Rucksack die Dinge, die nicht nass werden sollten, sowieso in Extra-Tüten habe, macht es auch nichts, wenn der Rucksack nass wird. Nur zum Anziehen muss man den Rucksack abnehmen. Dafür stört der Wind aber dabei auch nicht so. Es ist einfach weniger Gefummel.

Solarpanel und Powerbank
Die Kombination hat diesmal sehr gut geklappt. Ich hatte das Panel immer auf dem Rucksack und selbst bei Wolken und Regen (in den ersten Tagen) wurde die Powerbank soweit aufgeladen, dass ich über Nacht mein Handy aufladen konnte.

Ich hatte die Powerbank vor dem Abflug in der Steckdose und dann erst zwei Wochen später vor dem Rückflug in Edinburgh wieder. Das Panel hat sogar geladen, wenn ich es an das Innenzelt unter den äußeren Stoff gelegt hatte.

Schlafsack Cumulus 300
Nachdem ich fast jede Nacht an der Frostgrenze zugebracht und jedesmal irgendwann zwischendurch gefroren habe, bin ich jetzt entschlossen, den Schlafsack gegen einen dickeren Quilt auszutauschen.

Thermo-Wanderhose
Die hatte ich eigentlich nicht eingeplant, aber nach der Wettervorhersage kurz vor der Tour (Kälte und Regen für die nächsten zwei Wochen) in einem Anfall von Panik angezogen und meine Myog-Hose eingepackt. Und das war bei der Wetterlage gut. An den ersten Tagen habe ich sie getragen, an den letzten heißen Tagen habe ich meine dünne Myog-Hose angehabt. Zwei Hosen will ich eigentlich nicht mitnehmen, aber bei diesen Temperaturschwankungen war es richtig.

Küche
Ohne Küche geht gut.

Plastikheringe
Haben fast immer funktioniert. Nur an den Stellen, an denen sie durch Geröll mussten (am Fluss), waren die Alu-Heringe leichter zu versenken. Aber sie dürfen wieder mit.

Flaschenhalter Mammut Add-on Bottle Holder
Der hat mir gut gefallen, weil ich immer das Problem hatte, die Flasche zwar aus der Seitentasche heraus, aber nicht wieder hinein zu bekommen. Das ist ein Problem, wenn man allein unterwegs ist und der Flaschenhalter löst es.

Bearbeitet von bri
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Planung Teil 4

Jetzt muss ich euch entäuschen. Die Planung läuft noch, angedachter Termin für den 4. Teil ist Mai 2020.

Mir fehlen noch das übersprungene Stück von Balerno bis Drymen (113 km) und das Ende von Inchnadamph bis Cape Wrath (89 km). Das passt doch wunderbar in einen Urlaub.

Ab Juni mehr ....

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vor einer Stunde schrieb bri:

Es hat mich allerdings erstaunt, mit wie wenig Essen ich auskommen kann. Das erleichtert für mich natürlich die zukünftige Planung und reduziert das Gewicht des Rucksacks.

Hallo Bri. Danke für deinen tollen Bericht. Bezüglich des Essens finde ich deinen Ansatz interessant. Ich habe vor der Tour immer Angst zu verhungern..... merke aber auch, dass ich garnicht so hungrig bin unterwegs. 

Hast du dir denn deinen Kalorienbedarf vorher ausgerechnet, oder einfach auf gut Glück deine Riegel und Kekse eingepackt? 

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Hallo Brilo,

ich hatte den Bedarf vor meiner ersten Allein-Tour (Teil 2) anhand von den Erfahrungen anderer hier im Forum ausgerechnet und dementsprechende Mengen mitgenommen, dann aber das meiste wegwerfen müssen.

Ich brauche diese Kalorienmenge einfach nicht (obwohl man mir das leider nicht ansieht). Mir passiert es aber manchmal (selten) zuhause, dass ich das Essen vergesse, mir mein Kreislauf das übel nimmt und ich dann ganz schnell was Süßes essen muss. Davor hatte ich auf der Tour Angst. Ich nehme allerdings immer Powerriegel von Rossmann (Schwerpunkt Eiweiß) mit. Und wenn ich unterwegs Hunger bekomme, reicht mir ein halber davon.

Wobei mich ein schönes Steak mit Beilagen nicht überfordert, wenn ich es vor der Nase habe. ;-)

Bearbeitet von bri
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Danke auch von meiner Seite. An das Hochplateau und "den Felsen" kann ich mich auch noch gut erinnern. Allerdings mit Weltuntergangswetter ;) Beim Essen habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht, allerdings immer nur bis Tag 8 oder 10. Dann realisiert wohl mein Körper, dass ich nun nicht mehr im Büro sitze und der Hunger fährt massiv ein. Und somit muss ich dann wesentlich mehr essen als zuvor.

Habe mal in meinen Aufzeichnungen von 2014 nachgeschaut. Obwohl für mich der CWT seeehr anstrengend war, habe ich "nur" einen Tagesschnitt von 24 km geschafft (wobei mich das Wetter schon das eine oder andere Mal komplett in die Knie gezwungen hat :grin:).

Viel Spass beim Rest. Oben zum Cape ists ja nicht mehr weit. Aja, kläre mal ab ob Du an Deinem Termin auch zum Cape darfst. Ich hab da mit irgendeinem Militärkommandanten telefoniert und wir haben zum Glück an dem Tag durch das Gebiet dürfen.

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CWT nach dem Hochplateau (mein Foto).

 

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vor 9 Stunden schrieb bri:

Solarpanel und Powerbank
Die Kombination hat diesmal sehr gut geklappt. Ich hatte das Panel immer auf dem Rucksack und selbst bei Wolken und Regen (in den ersten Tagen) wurde die Powerbank soweit aufgeladen, dass ich über Nacht mein Handy aufladen konnte.

Was für ein Solarpanel war das genau?

Auch von mir Danke für den schönen Bericht :) .

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Das Solarpanel aus Lösung 4 von Stromfahrer:

Das Groundsheet aus Tyvek packe ich immer zusammengefaltet ins Netz und in eine Falte schiebe ich dann die Powerbank.

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Ich bin nicht sicher, ob es bei zwei Wochen Regen auch ausgereicht hätte, aber in diesem Urlaub klappte es sehr gut.

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vor 2 Stunden schrieb bri:

Das Solarpanel aus Lösung 4 von Stromfahrer:

Ah, ok, danke. Ich hab das aus Lösung 5. Noch nicht so viel benutzt. Mal sehen, ob das bei wolkigem Wetter auch gut funktioniert (kommt demnächst in Einsatz :) ), sonst probiere ich mal das 4er.. Gutes Befestigungskonzept, werde ich ebenfalls mal testen. Hatte es immer bislang oben dran, aber das stört, wenn man an den Rucksackinhalt ran will...

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  • 2 Wochen später...

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