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Ultraleicht Trekking

Wildpflanzen als Nahrung unterwegs


soulrunhiker

Empfohlene Beiträge

Heya,

selber Sachen machen und Konservieren klingt zwar sehr gut, aber ich glaub, das schießt über das Thema hier hinaus

Hier sage ich einmal teilweise nein. Es hat zwar nichts mit Wildpflanzen zu tun, aber gedörrtes Obst/Fleisch, selbererzeugtes Fertigfutter allgemein sehe ich durchaus als willkommene Alternative zum tw. schweineteuren Industriefraß an, bei dem ich nicht einmal sicher weiß was da alles verwurstelt ist.

Z.B. Beef Jerky finde ich aber attraktiv, auch aus dem Preisgesichtspunkt: 50-70€ pro Kilo sind halt schon heftig, wenn man einen Grundpreis von 10-12€/kg für frisches, durchschnittliches Rindfleisch und einen Gewichtsverlustfaktor von ca. 2.5:1 annimmt (und dann noch den Schrott anguckt, der aus so einer gekauften Tüte rauskommt). Gut möglich, dass ich da mal ein Experiment starte. :) Hast du da Tipps dazu?

http://imgur.com/gallery/74rpT

Tipp: installier Dir Evernote und Evernote Webclipper. Da kannst Du aus solchen Bildersammlungen Notizen machen.

Zum anderen, ursprünglichen Thema:

Klar ist es stressig, großartige Mengen, dazu von womöglich nicht häufigem Essbarem in der Natur einzusammeln. Und darauf verlassen sollte man sich schon zweimal nicht.

Aber dennoch wäre es rückblickend nie ein Problem gewesen, gerade die "nette Beilage" einzusammeln,

Genau das ist das Problem. Als "Beilage" ist so etwas durchaus ok, aber weder sollte man sich daruf verlassen noch seinen Nahrungsplan darauf ausrichten. Entweder trägt man das Futter mit oder verbringt den Tag mit Äsen.

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Heya,

Hier sage ich einmal teilweise nein. Es hat zwar nichts mit Wildpflanzen zu tun, aber gedörrtes Obst/Fleisch, selbererzeugtes Fertigfutter allgemein sehe ich durchaus als willkommene Alternative zum tw. schweineteuren Industriefraß an, bei dem ich nicht einmal sicher weiß was da alles verwurstelt ist.

Falsch verstanden... Klar ist das Thema hier im Forum vollkommen ok (auch mich interessiert es brennend!), aber nicht im Wildpflanzen-Thread... ;)

http://imgur.com/gallery/74rpT

Tipp: installier Dir Evernote und Evernote Webclipper. Da kannst Du aus solchen Bildersammlungen Notizen machen.

Danke! Sieht interessant aus, und Evernote schau ich mir auch an, denn so erschlägt mich die Aufmachung. Aber wie gesagt, weiteres in einem anderen Thread...

Genau das ist das Problem. Als "Beilage" ist so etwas durchaus ok, aber weder sollte man sich daruf verlassen noch seinen Nahrungsplan darauf ausrichten. Entweder trägt man das Futter mit oder verbringt den Tag mit Äsen.

Ja, aber je mehr ich darüber nachdenke, desto eher wird diese Tatsache vom "Problem" zur "Idee": Die Beilage, zumindest als (doch noch am besten) frisches Gemüse, ist doch immer das schwerste, oder?

Ich meine, bei mir liefe es halt dann darauf raus, dass ich überspitzt dargestellt nur noch Kartoffelbrei und Couscous rumtrage. Notfalls alleine macht es auch satt, aber mehr nicht, mit Wildgemüseeintopf ist es jedoch ein vollwertiges, gutes Essen - und das für 100-150g Tragegewicht pro Personenmahlzeit... :)

Muss ich noch weiter drüber nachgrübeln!

Grüße,

Raph

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Ja, aber je mehr ich darüber nachdenke, desto eher wird diese Tatsache vom "Problem" zur "Idee": Die Beilage, zumindest als (doch noch am besten) frisches Gemüse, ist doch immer das schwerste, oder?

[...]

Ich meine, bei mir liefe es halt dann darauf raus, dass ich überspitzt dargestellt nur noch Kartoffelbrei und Couscous rumtrage.

Genau das ist es worauf es hinaus läuft. Man nimmt nur noch Essen mit, welches hinsichtlich Energiedichte möglichst optimal ist und eine kurze Kochzeit aufweist. Der letzte Schritt besteht dann im Verzicht auf den Kocher, dann nimmt man nur noch mit was ohne Erhitzen essbar ist.

Der Spagat mit dem Selbersammeln besteht immer darin dass man Zeit verliert, die man dazu nutzen kann, um mehr Strecke zu machen. Mehr Strecke = weniger Tage = weniger Essen/Gewicht.

Wie so etwas abläuft sieht man in der mehrfach in TV und Radio angepriesenen E5-"Survivaltour" von Ronny und Co.:

Von Survival/Ernährung unterwegs ist da nichts übrig. Nüchtern betrachtet rennen die beiden da einfach möglichst schnell den E5 entlang, übernachten unterwegs draussen und hungern sich durch. Würden sie unterwegs stattdessen ausreichend Grünzeugs ernten wären sie so dermassen damit beschäftigt, dass die 5 Tage nie und nimmer ausreichen würden.

Alex

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Heya,

bei mir zumindest sollte es aber nicht darauf rauslaufen. Nach wie vor stehen bei mir der (sinnvolle) Sport und das Erleben einer Wanderung mit allem drum und dran im Vordergrund - und dazu zähle ich auch gescheites Essen oder auch das Kochen ansich.

So, jetzt ein paar lose Gedanken, ich bekomme sie nicht sortiert:

Ich überlege mir das alles also nicht als Vorstufe, nachher gar nichts mehr zu kochen oder gar essen oder irgendeinen Kram.

Ich will nicht mein Gepäck einsparen, dass ich am Tag weiter komme, sondern dass ich nach meinem Tagespensum (mit dessen Umfang, was ich schaffe, absolut zufrieden bin) noch fitter bin und mein Kreuz noch spüre.

30-40km pro Tag hab ich vorher auch schon geschafft und mehr als 40km/Tag möchte ich gar nicht laufen.

Und von dann kann ich mir am Ende des Tages auch ne Stunde Zeit nehmen, was zu sammeln. Das zeitaufwändige Kochen oder auch ein Lagerfeuer stelle ich doch auch nicht in Frage, oder?

Mal kurz die Zeit durchrechnen, alles Worst Case: 7:00 aufstehen, dann kommt man um 9:00 los. 40km bei einem 6er-Schnitt macht 6:40h Gehzeit, sagen wir 7h. Dazu noch 2x1h Pause dazwischen, dann komme ich um 18:00 an. Bis ich um 22:00 schlafen gehe, habe ich nun 4h Zeit pro Tag, in der ich Lager aufschlagen und satt werden muss, alles andere ist nicht essentiell. Läuft also... :)

Grüße,

Raph

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  • 2 Wochen später...

Ich hab sowas bisher immer nur mit größter Vorsicht gemacht, denn so Dinger wie der Fuchsbandwurm* (zT 75% Verbreitung) sind nicht so witzig.

Deshalb esse ich eigentlich nurnoch Pflanzen/Früchte/Pilze, die entweder zu hoch sind um von den Ausscheidungen eines Fuchses oder ähnliches betroffen sein zu können, oder eben gut abgekocht...

*http://de.wikipedia.org/wiki/Fuchsbandwurm

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Hallo Simon,

hast du den von dir verlinkten Artikel auch mal selbst durchgelesen? Besonders, denn das trifft und fasst es zusammen:

So meint der Molekularbiologe und Fuchsbandwurm-Experte Klaus Brehm von der Universität Würzburg wörtlich: „Dass man sich von Beeren den Fuchsbandwurm holen kann, gehört ins Reich der Legenden. Es ist für keinen einzigen Patienten erwiesen, dass er sich so angesteckt hat.“

Dazu kommt noch das Ammenmärchen mit "bodennah": Wenn die K*cke trocknet, staubt sie - und damit fliegt das potentiell infizierte Zeug mit dem Wind durch die Gegend - also wäre im Zweifel die Wuchshöhe deines Futters auch egal. Abgesehen davon müsste man, auch laut dem Artikel, das Material nicht mal futtern, um sich anzustecken.

Aber wie gesagt - es ist selten genug, dass sich Menschen auch tatsächlich damit anstecken.

Ich weiß immer nicht, was ich von so einer Panikmache halten soll.

Grüße,

Raph

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  • 5 Monate später...

Hey,

mal wieder was neues:

Brombeerblätter! Gibt's überall und auch im Winter, ist ja immergrün.

Hab den Spaß gegen Erkältungssymptome ausprobiert, einfach einen Tee gekocht.

Fazit: Hilft ein bisschen, wenn auch kein Wundermittel. Geschmack: Naja, mit Zitrone und Zucker passts. Sonstiges: Selbst der Teesatz ist noch stachelig! :o

Et voilá, denn doof ist, wenn man zu schlapp ist, welche zu sammeln, also Vorrat, der auf dem Foto gerade trocknet:

11407281016_5faaf4ea20_z.jpg

Grüße,

Raph

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  • 1 Jahr später...

Ich hätte auch ein Rezept zum aufpimpen der Tourküche: Spitzwegerichblätter (und im Frühjahr die schwarzen Knospen) in Fett und etwas Wasser dünsten und mit Pfeffer und Salz ab schmecken. Etwas Muskat und Sahne (wenn man die zur Hand hat) unter zu mischen ist auch prima Dazu Kartoffelpüree. Schmeckt nach Pilzen, zusätzlich allerdings auch leicht bitter. Ich finde, Spitzwegerich ist eines der leckersten Wildgemüse. Und auch jetzt noch zu haben. Auch noch verfügbar sollte Vogelmire sein. Schmeckt nach jungen Maiskölbchen und geht gut als Salat. Und wenn die Hagebutten weich geworden sind (dauert aber noch etwas), kann man prima das Mark an der Stelle, wo der Stiel sitzt rauslutschen. Als Alternative zu Gummibärchen...

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  • 3 Jahre später...
Am ‎11‎.‎06‎.‎2013 um 15:14 schrieb raphrav:

Klar ist es stressig, großartige Mengen, dazu von womöglich nicht häufigem Essbarem in der Natur einzusammeln. Und darauf verlassen sollte man sich schon zweimal nicht.

Aber dennoch wäre es rückblickend nie ein Problem gewesen, gerade die "nette Beilage" einzusammeln, wo doch speziell von den Wegunkräutern (Brennnessel, Löwenzahn, blablabla) überraschend viele Arten essbar sind.

Tatsächlich hatte ich die Brennnesseln für meine Experimente (immer je 1 Portion) immer in unter 5min zusammen, die Holunderblüten für 5l Sirup waren in 20min gesammelt (wollte dabei aber keinen Strauch komplett abernten und die standen nur vereinzelt), auch der Wildkräutersalat im Frühling war in ner Viertelstunde zusammen. Dennoch muss man sich vor Augen halten, dass man davon nie satt wird oder sich gar komplett davon ernähren könnte.

Ein sehr spannendes Thema, das für kurze Touren von wenigen Tagen sicher irrelevant ist.

Ein gewisses Basiswissen kann aber, wenn man länger unterwegs ist, sicher hilfreich sein. Wildpflanzen in die Ernährung einzubeziehen, ist sicher eine nette Abwechslung bezüglich Inhaltstoffen, die leicht vernachlässigt werden (Mineralien, Bitterstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe...), und wenn man sich auskennt können sie bei vielen kleineren Beschwerden helfen! 

Ist natürlich auch Glücksache, ob sie da gerade wachsen, wo man sein Lager aufschlägt, denn stundenlang auf die Suche machen möchte man sich nach einem Trekking Tag nicht unbedingt...

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vor 14 Stunden schrieb Freedom:

 

, und wenn man sich auskennt können sie bei vielen kleineren Beschwerden helfen! 

 

auf sowas kann man auch verzichten da der Wirkstoffgehalt realistisch nicht einschätzbar ist und es zumindest einfacher ist eine Aspirin zu tragen als eine Birke zu schälen.

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der medizinische aspekt an der ganzen sache ist aber schon zu differenzieren vom essen als nahrung. da gehört ne gute portion wissen dazu um gute ergebnisse zu erzielen.

aber zum essen als nahrungsergänzung muss man nicht viel wissen. löwenzahn, wegerich, brennessel, giersch kann man sich leicht merken für den start.

und vergesst die bäume nicht. so ein blatt von nem baum ist beim laufen abgezupft, man muss sich nichtmal bücken.

wurde ja schon wiederholt gesagt, als zusatz brauchbar. als alleinige nahrungsquelle unmöglich. da wird man selbst mit den ganzen tag grasen nicht satt, ;-) nichtmal die ochsen unter uns.

aber den ganzen tag das bittere grünzeug vor mich hin kauen, das mach ich gerne. im camp salat suchen ist nicht so mein ding.

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Am 25.11.2018 um 12:17 schrieb dennisdraussen:

auf sowas kann man auch verzichten da der Wirkstoffgehalt realistisch nicht einschätzbar ist und es zumindest einfacher ist eine Aspirin zu tragen als eine Birke zu schälen.

Du meinst wohl eher Weide. :)

Da ist Salicin drin, der Vorstoff von Salicylsäure. Aus der hat ein schlauer Mann dann Acetylsalicylsäure 

gemacht, welche der Hauptbestandteil von Apirin ist. Kannst du z.B. hier nachschauen: https://www.weidenrinde.info/

 

Ich sammele mir gelegentlich auch etwas Grünzeug oder Pilze zum aufpeppen von Gerichten.

Wenn solche "Ergänzungen" ohne viel Aufwand mitzunehmen sind, dann mache ich das gerne mal. An dieser Gruppe Austernseitlinge laufe ich öfter vorbei wenn ich nur mal schnell einen Overnighter in meiner Hood mache. Ist ein Griff übern Zaun des verwilderten Gartens. Extra suchen würde ich nicht gehen. 

IMG_20181127_083122-864x1152.thumb.jpg.9c7659d4ce078c7ec2719db33b16500c.jpg

Am Spot direkt wächst, je nach Jahreszeit, dann Giersch, Knoblauchsrauke und Brennesseln  in Massen. Ein paar Judasohren gibt es auch noch an einem alten Holunder. Alles nix was ernsthaft satt macht, aber die Küche aufwerten kann.

vor 1 Stunde schrieb danobaja:

und vergesst die bäume nicht. so ein blatt von nem baum ist beim laufen abgezupft

Alte Blätter sind aber nicht mehr so lecker. Die jungen im Frühjahr haben noch nicht soviel Gerbsäure intus. Für mich sind Blätter irgendwie nix. Was mal ganz nett ist und einiges an Vitamin C enthält, sind die jungen Triebspitzen von Tannen/Fichten. Machen auch den Mund frisch wenn man die Zahnbürste vergessen hat. ;)

 

LG

Bearbeitet von Tipple
Besseres Bild eingefügt. : )
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vor 5 Stunden schrieb Tipple:

 

Du meinst wohl eher Weide. :)

 

Hast recht ich bin geistig zum Feuermachen abgerutscht.

 

ich hab nichts gegen leckere Zugaben wie z.B. Blaubeeren neulich habe ich mit meinem Sohn im dunklen das Zelt aufgebaut und bin morgens auf einer alten Streuobstwiese aufgewacht zum Frühstück hab’s dann mal ein echt leckeres Fruchtmüsli. Den medizinischen Nutzen der meisten „Heilpflanzen“ um kleinere Gebrechen spontan behandeln zu können stelle ich aber bewusst in Frage, wie bereits gesagt schwankt der Wirkstoffgehalt je nach Standort oft extrem, zudem müsste man zuviel Zeit investieren um überhaupt das Richtige zu finden. 

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