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Ultraleicht Trekking

Rennsteig im Winter


berghutze

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Auf der Suche nach einer Wanderung für die Wintermonate, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln und ohne um die halbe Welt zu fliegen erreichbar ist, bin ich auf den hier im Forum schon häufig empfohlenen Rennsteig gestoßen. Da im Winter rund 140 der 169 km als Loipe für Langläufer gespurt sind und aufgrund von Berichten wie diesem habe ich zwar Bedenken, mit Langläufern in Konflikt zu geraten – das Problem scheint sich dieses Jahr aufgrund Schneemangels allerdings nicht zu stellen... bis es drei Tage vor dem geplanten Start der Wanderung zu einem Wintereinbruch kommt und auf einmal 54 km Loipe gespurt sind. Nach einigem hin und her entschließe ich mich, wie geplant loszulaufen und einfach mal zu schauen, was passiert.

Während die ganze Republik auf Thüringen schaut, fahre ich also hin. Der Erkenntnisgewinn ist aber gering. Der Thüringer an sich – wenn ich das mal so pauschalierend sagen darf – ist Fremden gegenüber nicht so gesprächig. Der übliche Smalltalk („Wandern Sie den Rennsteig? Wo kommen Sie heute her? Wo wollen Sie noch hin?“) findet nicht statt. Mit meinen zarten Versuchen, in einem Gasthaus ein Gespräch zu beginnen („Kommen sonst im Winter mehr Langläufer?“ - ist ja nicht so, dass ich gleich mit Höcke eingestiegen wäre...) laufe ich gegen eine Wand („Im März haben die Leute auch sonst keine Lust mehr auf Schnee.“). Als mich die Bäckersfrau in Steinbach am Wald fragt, ob ich ganz alleine laufe und ob ich keine Angst habe, ist mir sofort klar, dass ich jetzt in Bayern bin. Im Übrigen stelle ich mit Erstaunen fest, dass es in Thüringen mehr Metzger als Bäcker gibt und die Metzger die weitaus größere Auswahl haben. Wer Pressfleisch und fünf verschiedene Sorten Fleischkäse liebt, ist hier im Paradies.

Tag 1, 01.03.2020, Hörschel – Kleiner Inselsberg (~34 km)

Der Ausgangspunkt der Wanderung in Hörschel ist dank der ICE-Anbindung von Eisenach hervorragend zu erreichen. Die Deutsche Bahn ist pünktlich und ich kann meine Wanderung wie geplant um 10:30 Uhr beginnen. Im Ohr habe ich nicht das Rennsteiglied, sondern Rainald Grebe, der nicht nur Brandenburg, sondern auch Thüringen besungen hat („Im Thüringer Wald, da essen sie noch Hunde...“). Nach circa 20 m beginnt es zu nieseln, hört dann aber zum Glück schnell wieder auf. Als ich nach gut 5 km aus dem Wald komme, bläst mich der Wind fast um. Ich sehe eine Regenfront auf mich zukommen. Für ungefähr 10 sec denke ich, ich könnte dem Regen entkommen. Dann ziehe ich so schnell ich nur kann, meine Regensachen an und stapfe für die nächsten 30 min in strömendem Regen weiter. Nach rund 20 km sehe ich den ersten Schnee, ab der Ruhlaer Skihütte bei km 25 geht es im Schnee weiter, der mich auch nicht so bald wieder verlässt.

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Das Laufen im Schnee gestaltet sich deutlich anstrengender als auf festem Untergrund und es geht auch deutlich langsamer voran (na gut, das ist keine wirklich neue Erkenntnis). Die breiten Wege, die mich sonst am Rennsteig vermutlich ziemlich genervt hätten, lerne ich zu schätzen, da sie das Fortkommen deutlich erleichtern. Die letzten Kilometer auf den Beerberg und den Inselsberg hoch haben es nochmal in sich, da der Schnee immer tiefer wird und man immer tiefer einsinkt. Pünktlich zum Sonnenuntergang um 18 Uhr habe ich es allerdings auf den Großen Inselsberg geschafft und komme, noch bevor es dunkel wird, ziemlich platt am Haus am Reitstein an, wo ich als einziger Gast nächtige.

Tag 2, 02.03.2020, Kleiner Inselsberg – Grenzadler (~27 km)

Zu meiner Überraschung kommt nur wenige Minuten, nachdem ich losgelaufen bin, die Sonne raus.

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Anders als vorhergesagt (ich bin eigentlich auf eine Woche trübes Wetter mit Schnee und Regen eingestellt) habe ich einen wunderschönen Tag mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein – der allerdings Tauwetter mit sich bringt. Ab der Neuen Ausspanne wird das Laufen richtig anstrengend. Hier lag der Schnee relativ tief und dementsprechend steht jetzt auch der Schneematsch richtig tief. Einmal versinke ich bis weit über den Knöchel in der Matsche, meine Gamaschen bewahren mich zum Glück vor einem größeren Wassereinbruch. Zwei weitere Rennsteigwanderer, die ich später noch treffe, gehen ab hier mit Schneeschuhen weiter. Trotz bzw. wegen des schönen Wetters ist wasserabweisende Kleidung unbedingt zu empfehlen, denn von den Bäumen tropft der geschmolzene Schnee wie verrückt. Stellenweise laufe ich mit aufgezogener Kapuze. Die Beschaffenheit des Weges ändert sich ständig, insbesondere wie weit man in den Schnee einsinkt. Etwa 5 km vor Grenzadler, als ich schon denke, ich hätte es fast geschafft, wird das Laufen noch mal richtig hart: ein schmales, verhältnismäßig steiles Stück, mit tiefem, weichem Schnee. Ich habe Zweifel, ob ich es so bis Oberhof schaffe. Das ist vielleicht das fieseste am Wandern im Schnee: Während man bei einem Aufstieg sehen kann, wie viele Höhenmeter man noch vor sich hat, weiß man nie, wann sich die Beschaffenheit des Weges wieder bessert. Nach 1,8 km, a.k.a. „die Hölle“, wird der Weg wieder besser begehbar. Der Tag bleibt mir vor allem als anstrengend in Erinnerung.

Tag 3, 03.03.2020, Oberhof – Schutzhütte an der Kleinteichswiese (~31 km)

Morgens schneit es – das ist besser als Regen, denn von Schnee wird man bekanntlich nicht so nass. Den zwischenzeitlichen Plan, in Oberhof Langlaufski zu leihen, habe ich wieder zu den Akten gelegt, denn aktuell sind nur noch gut 9 km bis zur Schmücke gespurt. Dafür lohnt sich der Aufwand nicht. Beim Losgehen ist mir ist etwas mulmig zumute, da ich nicht weiß, was mich erwartet (Stichwort „die Hölle“). Über jeden Kilometer, den ich gut voran komme, freue ich mich und bis zur Schmücke wandert sich der Weg wunderbar. Danach wird es wieder harte Arbeit. Als ich irgendwann von einem älteren Herrn in Gummistiefeln auf der Straße überholt werde, wird es mir zu blöd. Ich will vorankommen und laufe die letzten 3,5 km bis zum Bahnhof Rennsteig auch auf der Straße. Nach einem Päuschen in dem wirklich wunderschön hergerichteten alten Bahnhof geht es mit neuem Schwung weiter und ich komme gut bis Neustadt. Dort denke ich tatsächlich, ich hätte den Schnee jetzt bald hinter mir gelassen.

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Ein Irrtum, wie sich nach keinen 2 km herausstellt. Im dortigen Nahkauf, der wirklich gut auf Wanderer eingestellt ist, kaufe ich noch ein paar Sachen ein. In der Kaffee-Ecke treffe ich die beiden Schneeschuh-Wanderer, die heute beim Bahnhof Rennsteig abgebrochen haben und morgen mal schauen wollen, ob sie weiter wandern. Ich gehe noch ein Stück weiter, da ich zumindest eine Nacht in einer Schutzhütte übernachten will. Die Schutzhütte an der Kleinteichwiese, die auf Outdoor Wiki angepriesen wird, erscheint mir dafür geeignet, da man kurz vorher durch Neustadt und kurz hinterher durch Masserberg kommt und deshalb nicht viel Wasser mitnehmen muss.

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Tag 4, 04.03.2020, Kleinteichswiese – Ernstthal (~30 km)

Als ich morgens aufwache liegt alles im Nebel. So bleibt es auch den ganzen Tag. In Masserberg stelle ich mit Freude fest, dass das Rennsteighaus nicht nur geöffnet, sondern sogar beheizt ist. Nach Masserberg geht es erst ganz gut weiter, dann wechsle ich immer mal wieder freiwillig vom Rennsteig auf den breiteren Forstweg. Zwischendurch lichtet sich der Nebel etwas, dann zieht wieder ein feuchter, klammer, kalter Nebel auf, bei dem es selbst beim Laufen frisch wird. Heute ist nicht der Weg das Ziel, heute ist ankommen das Ziel. Immerhin wird aber ab Neuhaus der Schnee spürbar weniger.

Tag 5, 05.03.2020, Ernstthal – Grumbach (~28 km)

Der Schnee nimmt weiter ab und ab Steinbach am Wald habe ich ihn endlich hinter mir gelassen. Ich laufe wie beflügelt und komme wieder in meinem normalen Tempo voran. Wie anstrengend das Gehen im Schnee ist, merkt man erst richtig, wenn man wieder festen Boden unter den Füßen hat und das Gehen auf einmal so leicht wird. Wie empfohlen folge ich dem blauen R, die schmalen Pfade gehören mit zu den schönsten Stücken des Rennsteigs (soweit ich das aufgrund des Schnees beurteilen kann).

Tag 6, 06.03.2020, Grumbach – Blankenstein (~17 km)

Ich laufe im Regen los und ich komme im Regen an. Die letzten 5 km verlaufen direkt neben der Straße (okay, wahrscheinlich war der Rennsteig zuerst da und dann wurde die Straße neben/auf den Rennsteig gebaut – aber das macht es auch nicht wirklich besser). Die letzten Kilometer wollen auch gelaufen sein. Schön ist aber anders.

Einen strategischen Fehler mache ich dann noch: Ich entschließe mich Reiseproviant nicht im Supermarkt unten an der Selbnitz einzukaufen, sondern lieber zum Bäcker zu gehen. Zu DDR-Zeiten kann es dort auch nicht anders ausgesehen haben. Hamsterkäufe wegen Coronavirus kann ich glaube ich ausschließen. Zuerst denke ich, der Bäcker hat geschlossen. Dann entdecke ich ein Blech mit einsamen Brötchen. Die verbliebenen fünf Kuchenstücke sind schon reserviert, aber einen Kaffee bekomme ich. So finden meine letzten Vorräte doch noch Verwendung... Um 12:38 Uhr sitze ich im Zug, der mich zurück in die Zivilisation bringt.

 

Und falls ich morgen noch die Muße habe, schreibe ich noch was zu meinen Klamotten und ein kurzes Fazit :).

Bearbeitet von berghutze
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Fazit

Ich halte den Rennsteig für sehr geeignet als Winterwanderweg. Orientierungsprobleme dürfte es praktisch nicht geben. Die vielen Forstwege, die im Sommer ein großer Minuspunkt für mich wären, stören bei Schnee irgendwie nicht. Auch dass der Rennsteig häufig so nah an der Straße verläuft, stört mich beim Wandern im Schnee nicht. Ich war in meinem Tunnel und so fokussiert, wo ich den nächsten Schritt setze, dass ich die Straße praktisch nicht wahrgenommen habe.

Im Winter benötigt man aber ganz sicher größere Flexibilität als im Sommer, da man die Gehzeiten aufgrund der sich ständig ändernden Wegbeschaffenheit nicht so gut planen kann. Den unterschiedlichen Schneebelag kann man während des Gehens ausgiebig studieren: Tiefer Schnee, in den man einsinkt; matschiger Schnee, in den man einsinkt und der bei jedem Schritt wegrutscht (das ist der schlimmste); Schnee, der einen trägt; Schnee, in den am Vortag alle eingesunken sind und der über Nacht gefroren ist und sich wie ein umgepflügter Acker läuft, … Daneben freue ich mich die Spuren der Tiere zu sehen, die sonst noch so durch den Wald laufen und hoppeln.

Ich denke, dass der Rennsteig auch bei mehr Schneebelag gut zu laufen sein dürfte. Denn überall wo Loipen gespurt sind, ist der Weg in der Mitte ja gleichzeitig gewalzt. Der Sommer-Rennsteig und der Skiwanderweg verlaufen im Übrigen nicht vollständig deckungsgleich (gpx-Tracks kann man sich hier und hier runterladen). Man kann also immer schauen, wo man besser vorankommt (einzelne Langlaufstrecken sind allerdings für Wanderer gesperrt). Bleibt das große Fragezeichen mit den Langläufern. Ich bin gezielt erst losgelaufen, nachdem überall in Deutschland die Faschings-/Winterferien vorbei waren. Nachdem der Winter ohnehin fast vollständig ausgefallen ist, waren nur vereinzelt Langläufer unterwegs. Ich könnte mir vorstellen, dass es zur Hochsaison oder an Wochenenden/Feiertagen mit schönem Wetter um Oberhof ziemlich voll werden könnte und dass die Langläufer die Mitte des Weges dann gerne zum Skaten für sich hätten. Daher würde ich die Wanderung vielleicht so legen, dass ich nicht gerade am Wochenende in Oberhof lande. Dann müsste das Ganze eigentlich auch zu machen sein.

Für den Sommer reizt mich der Rennsteig nicht (wobei die vielen Schutzhütten natürlich toll sind). Langlaufen ist auf dieser Wanderung aber völlig neu in meinen Fokus gerückt. Wenn es mal wieder einen richtigen Winter gibt und es zeitlich gerade passt, würde ich mir daher den Rennsteig tatsächlich gerne mal mit Langlaufskiern vornehmen.

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vor 15 Stunden schrieb berghutze:

Der Thüringer an sich – wenn ich das mal so pauschalierend sagen darf – ist Fremden gegenüber nicht so gesprächig. Der übliche Smalltalk („Wandern Sie den Rennsteig? Wo kommen Sie heute her? Wo wollen Sie noch hin?“) findet nicht statt.

Hallo @berghutze was Du da über den "Thüringer an sich" sagt, erinnert mich ganz stark an die Eingeborenen im Pfälzer Wald   ;-)

Die Badener scheinen da etwas anders zu ticken. Hier ergibt sich immer wieder mal ein Schwätzchen im Walde.

Moin aus dem mittleren Schwarzwald, in dem endlich mal wieder die Sonne scheint.

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Klamotten

Und jetzt noch zu meinen Klamotten, die ich anhatte: Mit meiner Auswahl war ich sehr zufrieden. Die Temperaturen lagen so um die 0° C, kälter als -5° C dürfte es nicht geworden sein (geschätzt).

  • Oberteile: Für diese Temperaturen hat sich für mich die Kombination aus Merino-Shirt, Fleece (bzw. Powerstrech – ich liebe diese Teile) und Softshell bewährt. Am ersten Tag hadere ich mit der Softshell, da ich fast den ganzen Tag Regenklamotten anhabe und die Softshell im Rucksack trage. Für Touren, bei denen mir wirklich an jedem Gramm gelegen ist, würde ich wahrscheinlich nur eine Windjacke und eine Regenjacke mitnehmen. Die Kombination aus beiden wäre die meiste Zeit vermutlich auch warm genug gewesen. Da ich die Softshell aber bis auf den letzten Tag, an dem es wieder regnet, dann doch die ganze Zeit anhabe und es an Tag 4 wirklich ziemlich frisch ist, bin ich mit meiner Entscheidung zufrieden.
     
  • Hose: Ich habe endlich die perfekte lange Hose für kühlere Temperaturen für mich gefunden. Mit Softshell-Hosen bin ich nicht so recht glücklich geworden, ich mag das Tragegefühl einfach nicht (völlig subjektiv). Die eine Softshell-Hose, die ich habe, hat außerdem relativ schnell ein Loch am Hintern bekommen, da ich mich auf einen zu spitzigen Felsen gesetzt habe. Eigentlich finde ich das G-1000 Material ganz gut, da robust und einigermaßen winddicht. Auf zwei mehrtägigen Wanderungen habe ich aber (mit zwei verschiedenen Hosen von zwei verschiedenen Herstellern) die Erfahrung gemacht, dass sich der Stoff etwas weitet während ich an Umfang verliere mit dem Ergebnis, dass mir der Schritt zwischen den Oberschenkeln hängt und ich mir die Oberschenkel wund reibe. Dieses Mal probiere ich es mit einer gefütterten Lauftight, die ich mir ohnehin zugelegt hatte, da ich diesen Winter häufiger draußen Sport gemacht habe. Und diese Hose ist super: ausreichend warm, wundreiben ist offensichtlich kein Thema, leichten Regen, Schnee und Matsch kann man ganz gut abwischen. Zwei offene Punkte bleiben aus meiner Sicht: Besonders winddicht ist die Hose vermutlich nicht – das Problem stellt sich aufgrund des vielen Waldes aber nicht und im Zweifel könnte ich meine Regenhose anziehen. Und vermutlich hätte man ein Problem, wenn man durch Unterholz, Brombeerbüsche o.ä. müsste – kommt im Thüringer Wald aber auch nicht vor.
     
  • Im Übrigen habe ich an: Mütze, Handschuhe, ggf. Regensachen und – absolut unverzichtbar – hohe Gamaschen. Vermisst habe ich wasserdichte Überhandschuhe. Das ging bisher immer so, aber bei den Temperaturen bekommt man doch ziemlich kalte Finger, wenn die Handschuhe nass sind.
     
  • Schuhe: La Sportiva Ultra Raptor gtx – absolut zufrieden.

 

Sonstige Ausrüstung

Mein Baseweight lag bei knapp 4,8 kg. Darunter war als Luxusgegenstand ein Kindle mit Hülle (-291 g). Als unnötig hat sich die Powerbank (-226 g) herausgestellt, die ich dabei hatte, da ich bei kühleren Temperaturen schon mit spontaner Selbstentladung meines Handys zu kämpfen hatte. Deuce of Spades (-17 g) ist bei Schnee auch nicht zu gebrauchen (nicht so sehr, weil man vielleicht gar kein Loch gebuddelt bekommt, sondern weil man wirklich nicht in den tiefen Schnee stapfen will). Als unnötig haben sich auch die Sealskinz (-82 g) herausgestellt.

  • Rucksack: Aufgrund der angesagten Niederschläge habe ich als Rucksack meinen HMG Southwest 3400 mitgenommen. Der war vom Volumen her zwar sehr großzügig, aber einen kleineren Rucksack aus Dyneema habe ich nicht.
     
  • Schlafsystem: Mein Schlafsystem besteht aus Neoair xlite und einem Katabatic Flex 15° F, den ich – endlich, endlich, endlich – mal ausprobieren wollte. Der Quilt ist super. Leider stellt sich nachts heraus, dass meine Matte Luft verliert. Ich bin gottfroh, dass ich ein Sitpad dabei habe, das ich unter die Hüfte legen kann.
     
  • Sonstiges: Schlafklamotten, Daunenjacke, Kocher, Stirnlampe. Zu Hause vergessen habe ich leider eine wasserdichte Hülle für mein Handy.
Bearbeitet von berghutze
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@Wanderfisch

In den Schwarzwald zieht es mich tatsächlich als nächstes (Westweg oder Querweg). Hatte ich mir für Januar schon mal überlegt, ist dann aus verschiedenen Gründen aber nichts geworden. Würde aber mal vermuten, dass nur die Badener im Südschwarzwald gesprächiger sind. Im Nordschwarzwald kann ich mir das nicht so recht vorstellen :D.

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Hallo berghutze,

schöner Bericht über den Rennsteig. Ich finde allerdings, dass du genauso wie viele andere Wanderer vor dir auch den "Fehler" gemacht hast von Hörschel nach Blankenstein zu wandern, weil man das halt so macht. Anders herum Blankenstein - Hörschel ist die Wanderung angenehmer, da man die letzten Kilometer nicht auf der Straße läuft sondern durch schönen Buchenwald.

vor 16 Stunden schrieb berghutze:

Der Thüringer an sich – wenn ich das mal so pauschalierend sagen darf – ist Fremden gegenüber nicht so gesprächig. Der übliche Smalltalk („Wandern Sie den Rennsteig? Wo kommen Sie heute her? Wo wollen Sie noch hin?“) findet nicht statt

Das unterschreibe ich dir sofort, wobei man schon als Fremder angesehen wird wenn man nicht aus dem selben Dorf kommt. Es interessiert die Einheimischen am Rennsteig nicht die Bohne ob da ein "Touri" den Rennsteig wandert. Es interessiert auch nicht wenn du es dem Dörfler dort oben am Rennsteig unter die Nase reibst, dass du den Rennsteig wanderst.

vor 16 Stunden schrieb berghutze:

(„Im Thüringer Wald, da essen sie noch Hunde...“)

Und auch Touris die den Rennsteig wandern ;-)

Viele Grüße von einem Thüringer

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vor 41 Minuten schrieb sknie:

von Hörschel nach Blankenstein zu wandern, weil man das halt so macht

@sknie Der Wanderrichtung liegt tatsächlich eine rationale Überlegung zugrunde: Nach Hörschel kann ich es aufgrund der besseren Anbindung bis 10:20 Uhr schaffen und habe damit fast noch einen ganzen Wandertag zur Verfügung. Aufgrund der schlechten Erreichbarkeit von Blankenstein wäre ich dort frühestens um 13:10 Uhr angekommen.

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vor 6 Minuten schrieb berghutze:

Außerdem habe ich gelesen, dass der Rennsteig in geraden Jahren von Hörschel nach Blankenstein und nur in ungeraden Jahren von Blankenstein nach Hörschel gewandert werden soll. Warum dies so ist, ist vermutlich ein Geheimnis der Thüringer, das diese nicht verraten :-D.

Das Geheimnis dahinter kenne ich selber nicht. Ist auch so ein Ding was man halt so macht. Die Begrüßung "Gut Runst" unter den Wanderern kennen auch nur wenige.

Für mich ist der Rennsteig ein reiner Trainingsweg, um Ausrüstung zu testen oder danach auf einen anderen Weg zu laufen. Mir ist der Trubel bei Oberhof auch zu viel. Neben dem Rennsteig gibt es ja zum Glück noch viele regionale Wanderweg wo man seine "Ruhe" hat und wenn man mal so richtig "hart" wandern will, dann kann ich die Strecke von Hörschel nach Blankenstein oder anders herum am Grünen Band....der ehemaligen Grenze empfehlen. Das sind ca. 14 Tage - Wanderung und man ist vollkommen auf sich alleine gestellt.

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Am 8.3.2020 um 10:43 schrieb berghutze:

ch denke, dass der Rennsteig auch bei mehr Schneebelag gut zu laufen sein dürfte. Denn überall wo Loipen gespurt sind, ist der Weg in der Mitte ja gleichzeitig gewalzt.

:eek::eek::shock::sad::!: Der "Weg in der Mitte" ist die Skating Loipe und ist genauso wenig zu betreten, wie die klassische Loipe!!!!! Auf präparierten Loipen haben Fußgänger nix zu suchen!

Zumal es da so viele ungespurte Wege gibt, so dass es überhaupt keinen Grund gibt auf den präparierten Loipen zu laufen. Und wenn es nicht vermeidbar ist, dann bitte wie im Straßenverkehr (außerhalb von Ortschaften) Links am Rand neben der Loipe laufen. Da sieht man auch die Skifahrer entgegen kommen und wird nicht von hinten überrascht. Auch auf Loipen herrscht Rechtsverkehr.

Sorry für den kleinen Rüffel, aber wirklich, laufen auf präparierten Loipen ist echt Scheiße gegenüber den Sportlern.

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@mawi

:huh: An manchen der Loipen stand extra dran, dass dieser Teil für Wanderer gesperrt ist. Das würde doch keinen Sinn ergeben, wenn alle Loipen für Wanderer gesperrt sind? Und bei der Touri-Info, mit der ich extra wegen Wandern auf dem Rennsteig im Winter telefoniert hatte, hat mir das auch keiner gesagt. Aber falls es so ist, bitte ich um Vergebung und behaupte fortan das Gegenteil!

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Wenn man hier auf die Abschnitte klickt, sieht man, dass manche Teile offiziell nur für die klassische Technik präpariert sind, andere auch für Skating. Keine Ahnung, wie das in der Realität aussieht, aber ich würde mal behaupten, dass auf den Nur-Klassik-Loipen Skater nicht mehr Rechte haben als Wanderer.

Die Empfehlung, dass der Weg im Winter gut zu wandern sei, hätte ich so aber auch nicht ausgesprochen, denn auf den Skating-Loipen sollte man tatsächlich nicht gehen.

 

Am 8.3.2020 um 10:43 schrieb berghutze:

Langlaufen ist auf dieser Wanderung aber völlig neu in meinen Fokus gerückt. Wenn es mal wieder einen richtigen Winter gibt und es zeitlich gerade passt, würde ich mir daher den Rennsteig tatsächlich gerne mal mit Langlaufskiern vornehmen.

Falls du sie noch nicht kennst: Es gibt auch noch die Bayerwaldloipe und den Fernskiwanderweg Schonach-Belchen als mehrtägige Langlaufstrecken.

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Ich denke auch, dass es auf den nicht präparierten Pisten weniger ein Problem ist (so ist es zumindest meine Sicht als Langläufer und Wanderer :) ). Man sollte trotzdem, wenn möglich, vermeiden in der Spur zu latschen (falls Skifahrer selbst eine eingefahren haben) und bergab schön am Rand laufen, da Langläufer wegen ihrer Ski nicht so gut bremsen und ausweichen können.

Ich selbst würde die Langlaufstrecken per se meiden, da es mir viel zu voll und stressig wäre. Hätte keinen Bock mich von denen zutexten oder mit ihren Todesblicken durchbohren zu lassen und ständig aufpassen zu müssen usw., das würde mir nur meine Laune und das Wandervergnügen verderben. Dann lieber etwas langsamer vorankommen (oder mit Schneeschuhen), aber dafür abseits des Trubels. Da trifft man auch eher mal auf gleichgesinnte und nette Leute (nicht das Langläufer unfreundlich wären, nur betreiben die ja gerade Sport, wollen ihre Runden in neuer Bestzeit absolvieren, und sind von daher nicht an einer Konversation interessiert), mit denen du dich austauschen kannst, falls du möchtest.

Das Problem tritt ja auch im Sommer auf. Da gibt es dann die Downhill und Cross Country Strecken für Mountainbiker, die ich als Wanderer auch tunlichst meiden würde.

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Hallo ihr Lieben Rennsteigläufer und Thüringen-Liebhaber...... 

Letzten Mai hab ich auch den Rennsteig bezwungen. Meine Familie kommt aus dem Schwarzatal und ich kann bestätigen, dass von Dorf zu Dorf doch einige Unterschiede der Mentalitäten bestehen. Meine Eltern sagen die Thüringer sind ein "kleines, zänkisches Bergvolk". Auf meiner Tour habe ich eine super positive Erfahrung mit einem fremden Einheimischen gemacht. Früh morgens war er im Garten seines Hauses (nahe Rodacherbrunn) und als er mich von weitem kommen sah, winkte er gleich freundlich. Er bot mir Verpflegung an und ich verneinte dankend und bat nur um etwas Wasser für die Trinkflasche. Er ging sofort ins Haus und kam nach einer gefühlten Ewigkeit mit einem liebevoll belegten Brötchen und dem Wasser zurück. Ich war echt happy über so viel Interesse und Unterstützung durch einen mir völlig Fremden. Trail Angel nennt man das wohl in Amerika. Super toll...deshalb liebe ich den Trekking- gedanken in der Natur und manchmal auch Begegnungen mit tollen Menschen....

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