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Ultraleicht Trekking

Packliste Cape Wrath Trail mit Erklärung (leicht, nicht ultraleicht)


phoeloepp

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Liebes Forum,

Nun habe ich mich doch einmal bemüht meine Packliste für den Cape Wrath Trail im April bei Lighterpacks einzutragen: https://lighterpack.com/r/n3fpo8

Vielleicht dient sie dem/der ein oder Anderen als Inspirationsquelle oder als schlechtes Beispiel ;) Mit 7,7kg Basisgewicht ist sie leicht, aber nicht ultraleicht. Ich habe mich bewusst für etwas mehr Gewicht entschieden, da ein leichter Rucksack nicht das einzigste Bedürfnis ist, welches ich auf dieser Reise erfüllen möchte. Es ist ein Kompromiss, eine Balance aus Gewicht und Komfort. Und bevor ich von den gewichtsambitionierteren Forenmitgliedern zerlegt werde, möchte ich einzelen Gegenständen eine kurze Erklärung anfügen :D (in der Reihenfolge der Packliste)

- Sawyer Squeeze: Ich bin vom Mini auf die original Variante umgestiegen, nachdem mich die wesentlich geringere Durchflussrate in den Wahnsinn getrieben hat. Der Pouch kommt mit zum filtern und als Wasserreservoir zusätzlich zu meiner Nalgene.

- Nalgene Bottle: Ja, ich könnte 50g einspaaren und eine PET-Flasche mitnehmen. Aber ich versuche nachhaltig zu leben, habe diese Flasche schon seit vielen Jahren, und werde sie hoffentlich auch noch einige weiter nutzen. Mit einer PET-Flasche wäre dies nicht möglich.

- Ich rechne damit ca. 20 Tage unterwegs zu sein. Dafür sind  mir zwei 230g Gaskartuschen ausreichend. Vorteil von zwei kleinen Gaskartuschen anstatt einer großen: Geringere Standhöhe des Topfes (gerade im Zelt nicht unerheblich) und besseres Abschätzen des Verbrauchs.

- Altra Lone Peak Mid Mesh: Trailrunner mit Knöchelunterstützung. Nicht die RSM-Variante, ist in Eurpa etwas schwer zu bekommen. Die werkseigenen Einlagen sind nicht besonders hochwertig, deshalb habe ich sie ersetzt.

- Socken: Ich wechsele nach Möglichkeit Liner- und Hauptsocken alle 2 Tage um sie zu waschen.

- Rab Borealis: Offiziell eine Softshell, die ich als Windshirt verwende. Ich bin geräuschempfindlich, und versuche so wenig raschelnde Kleidung an mir zu haben wie möglich. Sie ist strechig, schränkt also keine Bewegungen ein, und hat ein gutes Verhältnis von Atmungsaktivität und Windschutz (CFM 11,7, vgl. Patagonia Houdini CFM 10). Dafür nehme ich etwas Mehrgewicht in Kauf, was ich in 99% der Zeit direkt am Körper trage.

- Ortovox Weste: Möglicher Weise überflüssig, aber ich möchte ein Wärmebackup haben, für das zu erwartende nass-kalte Wetter. Richtung 5 Grad wird mir mit R1 und Borealis auch bei Aktivität etwas kühl. Den Micro Puff spare ich mir für Pausen und den Campaufenthalt auf. Die Weste ist feuchtigkeitsleitend- und resistent genug um sie als midlayer zu tragen. Ein Hoch auf Wolle!

- Regenrock: Für mich wesentlich angenehmer zu tragen als eine Regenhose, leichter an- und abzulegen und luftiger. Ich habe einen Druckknopf am unteren Rockende angebracht, um ihn auch bei Wind in Form halten zu können.

- Neoprensocken: Je nach Außentemperatur, Gewässerfrequenz und Nässegrad meiner Schuhe/Socken/Füße werde ich sie für Flussdurchquerungen nutzen oder meine Trailrunner anbehalten. Zusätzlich dienen sie als Campschuhe für den schnellen Toilettengang.

- Sealskinz: da bin ich selbst nicht 100% im Reinen mit, aber werde sie wohl als Wärmebackup für kalte Füße mitnehmen. Die Lone-Peaks bieten nicht viel Wärme von oben.

- Trekkertent: Wie auch im Forum diskutiert schwankte ich zwischen diesem und dem Tarptent Aeon Li, werde wohl aber auf Grund des nass-windigen Wetters, das Saor mitnehmen.

- Exped Matte: Ja, die ist ein bisschen schwer. Ich habe mit einer Uberlite experimentiert, bin aber auf Grund der im Vergleich zu Exped wesentlich schlechteren Luftbefüllungs- und Ablass Optionen schnell wieder zu Exped gewechselt. Ich habe auch eine Airmat HL von Exped, die ist mir mit einem R-Value von 1.7 (nach aktualisiertem Stand) zu kalt für die Tour, und das Geld für eine weitere Matte auszugeben, die 100g leichter ist, mag ich nicht. Und ich brauche um gut zu schlafen eine Matte in Körperlänge, und breit genug um mich darauf rumrollen zu können, ich bin ein sehr aktiver Schläfer.

- Schlafsäcke: Einen Schlafsack und einen Quilt mitzunehmen, wird wohl bei einigen großes Entsetzen auslösen. Es ist für mich das System was am besten auf einer langen Tour funktioniert, bei der ein einzelner Daunenschlafsack größerer Feuchtigkeit ausgesetzt ist, und durch fehlende Trockenmöglichkeiten langsam sein Isolationsvermögen einbußen würde. Der äußere Kufa-Quillt dient aus nässeunempfindliches Schutzschild für den Daunensack, in und auf dem sich die Kondensation sammel kann, ohne, dass der Daunensack darunter leidet. Zusätzlich wird natürlich das Isolationsvermögen gesteigert, und mit dieser Kombination kann ich ohne Probleme auch in die Minus-Bereiche hineinkommen, wo mir der SummerLite allein zu kalt wäre. Ich habe nach mehrfachem Ausprobieren festgestellt, dass ich einen kompletten Sack brauche, mit Kapuze, und mir das Isolationsvermögen eines Quilts nicht aussreicht. Ein reiner Kufa-Sack mit ähnlichem Isolationsvermögen wäre ebenso so schwer, wenn nicht schwer, und so habe ich größere Flexibilität.

- Flex Capacitor: In diesen Rucksack habe ich mich verliebt. Er trägt sich äußerst komfortabel, auch mit schweren Lasten Richtung 20kg (nicht, dass man das zu häufig brauchen würde), aber auch 12kg trage ich lieber auf den Hüften als auf den Schultern. Das Verschlussystem hat sich trotz ursprünglicher Skepsis als sehr praktisch bewährt, weniger fummelig als ein Rolltop, auch mit nur einer Hand zu bedienen. Die fehlende Außentasche kompensiere ich mit einer Exped Flasch Pack Pocket, die sich einfach an dem Rucksack befästigen lässt. Wenn ich sie für eine Tout nicht brauche kommt sie ab, oder zwischendurch kann sie auch als Einkaufsbeutel dienen.

- Packsäcke: Ich habe meine Sachen aus Praktikabilitäts- und Organisationsgründen lieber in mehreren wasserdichten Packsäcken verstaut, als in einem großen Linersack. Dafür nehme ich ein paar mehr Gramm in Kauf.

- MP3 Plyer: wichtig für die An- und Abreise mit dem Bus (über 30h unterwegs) und für Hörbücher zum Einschlafen.

- Voltcraft KT-1 Thermometer: Wer ein kleines, leichtes, präzises Thermometer sucht, hier ist es (gibt es bei Conrad).

- Monokular: Der einzige Luxusgegenstand ;) , für Tierbeobachtungen und Details in der Ferne.

- Sitzkissen: Betrachte ich nicht als Luxus, sondern als Muss!

Das wären meine 2 Cent. Ich freue mich über Fragen und Anmerkungen, ansonsten auf bald im Wald! :)

Bearbeitet von phoeloepp
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Zu Deiner Liste nebst Begründungen lese ich vor allem pack your fears heraus ;)

Denke daher, dass es schwer wird, Dir was auszureden.

Du hast mehr Luxusgegenstände als das Monokular ;)

Thermometer? Wozu?

Sitzkissen? Gehst Du ins Stadion?

Und ja. Schlafsack und Quilt? Viel Volumen. Man kann auch ne Jacke über den Schlafsack legen.

Matte. Muss jeder selber wissen. 

Neoprensocken + Sealskinz = Doppelung

usw.

Die größte Sorge dürfte sein, Dich im Bus mit C-19 anzustecken. Und wenn das auf Tour ausbricht ist blöd.

Daher: Smartphone. Dann bleibt auch der mp3 Player daheim ;)

Zu Deinem „Baseweight“ kommen ja noch die Vorräte dazu.

Ach ja. Wasserfilter? In Schottland? Really?

Bearbeitet von Dingo
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Hätte ja nicht gedacht dass ich Mal auf Packistenthreads antworte, aber nun ist es eben soweit:

Das was bei dir als worn weight angegeben ist ist zu viel, da wird während des Wanderns noch so einiges im Rucki bleiben.

Ansonsten:

6 Paar Socken

7 Oberteile

3 Paar Handschuhe

Gamaschen

2x Buff + Cappy

Das ist kein Bekleidungssystem, das ist einfach Mal den heimischen Kleiderschrank eingepackt. 4x Wärmeschicht und dann noch Nachts ein Zusatzquilt über den Schlafsack. Überleg' dir für jedes Teil die Funktion und lass das was die Funktion doppelt erfüllt zu Hause. Wenn du alles an hast was dabei ist, dann sollte es für die tiefste zu erwartende Temperatur ausreichen. Wahrscheinlich kannst du die Menge an Oberteilen gar nicht zeitgleich alle anhaben. Redundanz vermeiden. Es gibt z. B. keinen Grund sich nicht Mal zur Not eine Unterhose um den Kopp zu wickeln falls die erste Mütze wirklich weggeweht wird (kommt eh nur in der Phantasie vor). Man ist ja nicht im Ritz.

Zum Wasserfilter kann ich nix zu sagen, hatte ich noch nie.

Warum sollte dein Schlafsack nass werde n? Packsack und Plastiktüte und gut ist. Vor einigen Jahren wäre ein Schlafsacksystem mit 1 kg gar nicht so schlecht gewesen, mittlerweile muss man sich aber fragen ob man bei der Menge an Klamotten nicht den Quilt und/ oder das ein oder andere Kleidungsstück doch zu Hause lassen kann.

LG, Christian

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Für mich persönlich wirkt auch "alles" zu schwer, aber die Ansprüche sind bekanntlich unterschiedlich. Prinzipiell gibt es am CWT ja genügend resupply Möglichkeiten, sodass Du auch Deine consumables deutlich reduzieren könntest. Nicht 2 Gaskartuschen mitnehmen, sondern eine und die andere nachkaufen. 5kg Essen für 6 Tage wäre mir deutlich zuviel und wie gesagt es gibt einiges unterwegs, nämlich Gasthäuser, kleinere Shops und in Ullapool sowieso alles. Ein paar kleine Anmerkungen zur Ausrüstung: Wasserfilter: weg; Nagele zu schwer, bzgl. Nachhaltigkeit kannst Dir eine PET Flasche vom Container holen; ohne Regenhose wäre ich potentiell erfroren, hatte 45 Grad gefrorenen Dauerschnee/eisregen, da wäre die Hose wohl patschnass mit nur dem Regenrock geworden; 1kg Schlafsack wäre für mich etwas wenn es -10 Grad hätte; wie wäre es mit einem leichten Bivy statt dem Quilt und warum wird der Sack im Saor solid inner nass?; Powerbank für...?; UK Stecker: schwer; Towel: wozu; 75ml Seife: wozu; Ajona 50g: 5g reichen; Reisepass: Personalausweis; Schlüssel: nicht mitnehmen.

Aber wichtig, hike your own hike! Sicher geht es wesentlich leichter, aber Hauptsache es macht Dir Spaß. Der CWT is landschaftlich top, schwierig und wild. wunderbar.

Grüße, Roli

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Als Anregung mal mein Fazit zu meiner Packliste. @phoeloepp, du hast schon viele Dinge, die man auch in anderen Packlisten sieht und die auch leicht sind. Im Bereich Kleidung sehe ich großes Potential, einfach weniger mitzunehmen.

OT: Ob die Wanderung stattfinden kann oder nicht, ist für die Packliste doch erstmal egal. Die lässt sich ja auch für eine spätere Tour, evl. in ähnlichen, klimatischen Bedingungen, anwenden.

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vor 1 Stunde schrieb cico:

OT: Ob die Wanderung stattfinden kann oder nicht, ist für die Packliste doch erstmal egal. Die lässt sich ja auch für eine spätere Tour, evl. in ähnlichen, klimatischen Bedingungen, anwenden.

OT: Nicht viel anderes schrieb ich ;-)

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Am 15.3.2020 um 13:26 schrieb Dingo:

Zu Deiner Liste nebst Begründungen lese ich vor allem pack your fears heraus ;)

Denke daher, dass es schwer wird, Dir was auszureden.

Du hast mehr Luxusgegenstände als das Monokular ;)

Thermometer? Wozu?

Sitzkissen? Gehst Du ins Stadion?

Und ja. Schlafsack und Quilt? Viel Volumen. Man kann auch ne Jacke über den Schlafsack legen.

Matte. Muss jeder selber wissen. 

Neoprensocken + Sealskinz = Doppelung

usw.

Die größte Sorge dürfte sein, Dich im Bus mit C-19 anzustecken. Und wenn das auf Tour ausbricht ist blöd.

Daher: Smartphone. Dann bleibt auch der mp3 Player daheim ;)

Zu Deinem „Baseweight“ kommen ja noch die Vorräte dazu.

Ach ja. Wasserfilter? In Schottland? Really?

Das kommt ganz auf die Argumente an ;) Aber häufig ist es ja auch eine Fage der individuellen Präferenz.

Thermometer: Hab ich gern dabei, damit ich einschätzen kann, welche Ausrüstung in welcher Temperatur für mich funktioniert.

Sitzkisssen finde ich wirklich nötig, um in Pausen keinen nassen, kühlen Hintern zu bekommen.

Jacke über den Schlafsack würde für mich wohl nicht funktionieren, da ich mich viel Bewege im Schlaf, und sie nach kurzer Zeit neben, statt auf dem Schlafsack liegen würde.

Neoprensocken und Sealskinz sind keine Doppelung, da erstere mit Grip ausgestattet sind, und sich somit für Flussdurchquerungen eingnen, aber auf Grund des Schnitts nicht innerhalb von Schuhen tragen lassen ohne schlimme Blasen etc. zu bekommen.

Ich möchte die Batterie von meinem Smartphone gerne schonen, da ich es zur Navigation mit einsetze, und wenn möglich einen Zwischenstopp in einer Unterkunft zur Aufladung des Telefones und der Powerbank vermeiden möchte.

Die Verpflegungsvorräte habe ich in der Liste unter Kulinarik mit angeführt.

Und Wasserfilter, ja für mich auch in Schottland. Safety first.

Und ja, Covid 19 wird den Zeitpunkt meiner Reise und damit die Aufstellung meiner Packliste wohl nochmal umkrempeln :rolleyes:

Bearbeitet von phoeloepp
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Am 15.3.2020 um 17:22 schrieb Christian Wagner:

Hätte ja nicht gedacht dass ich Mal auf Packistenthreads antworte, aber nun ist es eben soweit:

Das was bei dir als worn weight angegeben ist ist zu viel, da wird während des Wanderns noch so einiges im Rucki bleiben.

Ansonsten:

6 Paar Socken

7 Oberteile

3 Paar Handschuhe

Gamaschen

2x Buff + Cappy

Das ist kein Bekleidungssystem, das ist einfach Mal den heimischen Kleiderschrank eingepackt. 4x Wärmeschicht und dann noch Nachts ein Zusatzquilt über den Schlafsack. Überleg' dir für jedes Teil die Funktion und lass das was die Funktion doppelt erfüllt zu Hause. Wenn du alles an hast was dabei ist, dann sollte es für die tiefste zu erwartende Temperatur ausreichen. Wahrscheinlich kannst du die Menge an Oberteilen gar nicht zeitgleich alle anhaben. Redundanz vermeiden. Es gibt z. B. keinen Grund sich nicht Mal zur Not eine Unterhose um den Kopp zu wickeln falls die erste Mütze wirklich weggeweht wird (kommt eh nur in der Phantasie vor). Man ist ja nicht im Ritz.

Zum Wasserfilter kann ich nix zu sagen, hatte ich noch nie.

Warum sollte dein Schlafsack nass werde n? Packsack und Plastiktüte und gut ist. Vor einigen Jahren wäre ein Schlafsacksystem mit 1 kg gar nicht so schlecht gewesen, mittlerweile muss man sich aber fragen ob man bei der Menge an Klamotten nicht den Quilt und/ oder das ein oder andere Kleidungsstück doch zu Hause lassen kann.

LG, Christian

Ich bin relativ sicher, dass ich die Kleidungsstücke als worn weight angegeben hab, in über 90% der Fälle tragen würde (würde ich im April auf den CWT).

Ein Buff ist für den Hals, der andere für den Kopf.

Ja, wenn man liner-socks verwendet, hat man insgesamt ein paar socken mehr dabei.

Ja, Gamaschen. Finde ich sehr praktisch.

Das Handschuhsystem ist m.E. gut durchdacht, hab ich mir von Cam "Swami" Honan geklaut, von thehikinglife https://www.thehikinglife.com/2017/06/tips-for-hiking-in-cold-and-wet-weather/

Den Qulit habe ich aus erster Line nicht als Wärmequelle dabei, sondern als Kondensationsschutz für den Daunensack. Daher würden mir auch die Wärmeklamotten nicht weiterhelfen. Für die Kondensationsproblematik, kannst du auch gern hier mal nachlesen: https://backpackinglight.com/forums/topic/101595/

oder hier:

https://backpackinglight.com/lightweight-backpacking-gear-for-cold-winter-temperatures-two-layer-systems-vapor-barriers-and-really-puffy-stuff/

gilt auch für Temperaturen um den Gefrierpunkt.

Bearbeitet von phoeloepp
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vor 23 Stunden schrieb roli:

Für mich persönlich wirkt auch "alles" zu schwer, aber die Ansprüche sind bekanntlich unterschiedlich. Prinzipiell gibt es am CWT ja genügend resupply Möglichkeiten, sodass Du auch Deine consumables deutlich reduzieren könntest. Nicht 2 Gaskartuschen mitnehmen, sondern eine und die andere nachkaufen. 5kg Essen für 6 Tage wäre mir deutlich zuviel und wie gesagt es gibt einiges unterwegs, nämlich Gasthäuser, kleinere Shops und in Ullapool sowieso alles. Ein paar kleine Anmerkungen zur Ausrüstung: Wasserfilter: weg; Nagele zu schwer, bzgl. Nachhaltigkeit kannst Dir eine PET Flasche vom Container holen; ohne Regenhose wäre ich potentiell erfroren, hatte 45 Grad gefrorenen Dauerschnee/eisregen, da wäre die Hose wohl patschnass mit nur dem Regenrock geworden; 1kg Schlafsack wäre für mich etwas wenn es -10 Grad hätte; wie wäre es mit einem leichten Bivy statt dem Quilt und warum wird der Sack im Saor solid inner nass?; Powerbank für...?; UK Stecker: schwer; Towel: wozu; 75ml Seife: wozu; Ajona 50g: 5g reichen; Reisepass: Personalausweis; Schlüssel: nicht mitnehmen.

Aber wichtig, hike your own hike! Sicher geht es wesentlich leichter, aber Hauptsache es macht Dir Spaß. Der CWT is landschaftlich top, schwierig und wild. wunderbar.

Grüße, Roli

Nach meiner Recherche kann es durchaus sein, dass man Pech hat, und die kleinen Geschäfte gerade keine passenden Kartuschen führen. Den Abstecher nach Ullapool möchte ich gern vermeiden. Ich möchte so wenig wie möglich durch bevölkerte Zonen kommen auf der Tour. Aber ich werde kurz vor der Abfahrt nochmal schauen, vielleicht kann ich mich mit einem Geschäft in Verbindung setzen und sie bitten, mir eine Kartusche zurückzulegen.

Ja, 5kg sind auch die Maximalgrenze. Ich stelle mir was zusammen, und schau dann wieviel es am Ende ist.

Die Nalgene hat auch den Vorteil, dass sie stabiler ist, und nicht so schnell kaputt geht, wenn sie runterfällt :)

Ja, das mit der Regenhose ist ein Punkt. Ich werde zur Abhilfe die FJ Hose knieabwärts stark einwachsen, um möglichst viel wasserresistenz zu erreichen. Zusätzlich mit langer Unterhose und Gamaschen hoffe ausreichend Wärmeschutz zu haben. Knieaufwärts habe ich bereits die Erfahrung gemacht, dass der Rock mich gut trocken hält.

Bezüglich des Qulits habe ich eben in einem Anderen Kommentar schon mal weiterführende Links gepostet. Die Feuchtigkeit kommt aus dem eigenen Körper, und kann sich je nach Temperatur als Kondensat im und auf dem Schlafsack ansammeln. Durch ein Bivy kann der Kondensationspunkt, wenn der Wasserdampf flüssig wird, an der Innenseite des Bivys liegen, und somit auch den Schlafsack nass machen. Bei einem Quilt liegt der Kondensationspunkt in der Isolationsschicht, und wird dort "gespeichert" und gelangt nicht ohne weiteres an den Daunensack. Für kurze Touren ist das nicht so ein Problem, bei längeren Touren, kann es die Isolation der Daune schon signifikant beeinflussen.

Powerbank für Handy, welches ich gelegentlich zur Navigation gebrauche. Ich möchte, wenn möglich auf eine Aufladung zwischendurch verzichten, um möglichst jede Nacht unter freiem Himmel zu schlafen.

Ich wasche mich gern, auch unterwegs beim Wandern, und danach trockene ich mich auch gerne ab. dafür das Handtuch ;) Gerade auch bei kühlen Temperaturen. Ich habe schon kleinere, leichtere Handtücher ausprobiert, die waren aber leider nicht in der Lage meinen Körper vollständig zu trocknen.

Es sind 60ml Seife (die Flasche wiegt 15g ;)), und die brauche ich zum Waschen, und gelegentlich zum Topf reinigen.

Ja, vielleicht kann ich die Ajonadosis noch reduzieren :)

Perso hab ich keinen, ohne Schlüssel komm ich nicht mehr nach Hause :D ist tatsächlich schwer, da was bei mir zu organisieren.  Gerade weil ich auch nicht vorher genau weiß, wann ich zurück komme. Aber vielleicht lässt sich doch was einrichten....

Ja, ich freue mich auch sehr auf ihn. Ob demnächst oder etwas später :)

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vor 13 Stunden schrieb cico:

Als Anregung mal mein Fazit zu meiner Packliste. @phoeloepp, du hast schon viele Dinge, die man auch in anderen Packlisten sieht und die auch leicht sind. Im Bereich Kleidung sehe ich großes Potential, einfach weniger mitzunehmen.

OT: Ob die Wanderung stattfinden kann oder nicht, ist für die Packliste doch erstmal egal. Die lässt sich ja auch für eine spätere Tour, evl. in ähnlichen, klimatischen Bedingungen, anwenden.

Cool, danke für deine Erfahrung! Das praktische ist, wenn es zu warm sein sollte, (ich brauche es aber meist auch etwas wärmer), dann bin ich mit 2 Säcken flexibeler, als nur mit einem.

Im April können Nachts die Temperaturen in den Highlands durchaus ein paar Grad unter null rutschen, gerade wenn man in etwas höherer Lage zeltet.

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vor 54 Minuten schrieb phoeloepp:

Thermometer: Hab ich gern dabei, damit ich einschätzen kann, welche Ausrüstung in welcher Temperatur für mich funktioniert.

OT: Hier hättest du zum Thema Temperaturmessung und -log noch mehr Anregungen und Erfahrungen. Mein Logger wiegt doppelt so viel wie dein Thermometer... Deshalb mal als OT.

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vor 6 Minuten schrieb cico:

OT: Hier hättest du zum Thema Temperaturmessung und -log noch mehr Anregungen und Erfahrungen. Mein Logger wiegt doppelt so viel wie dein Thermometer... Deshalb mal als OT.

cool, spannend. Ich denke, dass mir ein einfaches Thermometer reicht, auf dass ich gelegentlich schauen kann. Aber ein Logger hat natürlich gerade in der Nacht auch seiner Vorteile.

Bearbeitet von phoeloepp
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vor einer Stunde schrieb phoeloepp:

Ich bin relativ sicher, dass ich die Kleidungsstücke als worn weight angegeben hab, in über 90% der Fälle tragen würde (würde ich im April auf den CWT).

Musst du wissen, mir kam es halt etwas viel vor.

vor 1 Stunde schrieb phoeloepp:

Ja, wenn man liner-socks verwendet, hat man insgesamt ein paar socken mehr dabei.

Ist schon klar, ich hielt eher die beiden wasserfesten Socken für redundant. Früher hatte ich auch immer zwei Socken übereinander an. Mit einem anderen Sockensystem würde man natürlich glatt nochmal zwei Paar sparen.

vor 1 Stunde schrieb phoeloepp:

Das Handschuhsystem ist m.E. gut durchdacht, hab ich mir von Cam "Swami" Honan geklaut, von thehikinglife https://www.thehikinglife.com/2017/06/tips-for-hiking-in-cold-and-wet-weather/

Ohne das jetzt gelesen zu haben- man kann natürlich die Handschuhe natürlich auch komplett zu Hause lassen...;-). ...zur Not Socken und Packbeutel anziehen.

vor 1 Stunde schrieb phoeloepp:

Den Qulit habe ich aus erster Line nicht als Wärmequelle dabei, sondern als Kondensationsschutz für den Daunensack.....

...gilt auch für Temperaturen um den Gefrierpunkt.

Das mit dem Taupunkt ist bei Wintertouren mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt durchaus relevant, aber in Schottland bei ozeanischem Klima? Vielleicht machst du dir da viel zu viel Sorgen. Letzenendes geht doch trotzdem um nicht ausreichende Wärmeleistung. Da kommt dann eben wieder die ausreichend vorhandenen Ersatzklamotten ins Spiel.

Wie der Vorredner schon sagte, HYOH! Sind nur so Denkanstöße. Auch in Zeiten von 2- Personen- Zelten mit 600 gr kommt Ultralight nicht von ungefähr sondern will erarbeitet werden.

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  • 2 Jahre später...
vor 1 Stunde schrieb Falkenhayn:

jede triviale Überflüssigkeit

Nicht gleich übers Ziel hinaus schießen! 

Es gibt nur oft einen Grund die Funktion über das Gewicht zu stellen. Ansonsten könnten wir auch vielfach nackt und/oder barfuß los ziehen, dann hat man richtig was an Gewicht gespart! Fähigkeiten ersetzen Ausrüstung, oder? 

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  • 8 Monate später...

Hallöchen,

Nachdem meine 2020 geplante Begehung des CWT wegen Covid ausgefallen war, bin ich endlich in diesem Jahr dazugekommen, sie nachzuholen. Meine Packliste hat sich auch nochmal etwas verändert, und ich wollte gerne meine damit gemachten Erfahrungen teilen.

Kurz zu den erlebten Bedigungen: Ich bin den Weg in 16 Tagen, vom 13.-28.04.23 gelaufen, und hatte ziemliches Glück mit dem Wetter. Die erste Woche fast nur Sonnenschein, mit Temperaturen um die 20°C, danach folgte eine Abkühlung, es gab Schnellfall und Nächte unter 0°C, aber immer noch recht wenig Niederschlag. Lediglich zwei Tage waren von früh bis Abends komplett verregnet, was ich für Schottland einen recht guten Schnitt finde :)

Grundsätzlich war ich mit meiner Ausrüstung sehr zufrieden, und ich würde fast alles genau so nochmal mitnehmen.

Besonders überzeugt war ich von meiner Fußbekleidung, sprichen Socken, Gaiters und Schuhe. Ich hatte keine einzige Blaße, wenn die Füße nach einer Flußdurchquerung kurz kalt waren, sind sie in den Sealskinz schnell wieder warm geworden. Die Gaiters haben den Schlamm aus meinem Schuh ferngehalten, wenn ich über den Knöchel im Morast eingesunken bin. Jeden Abend habe ich meine Füße mit Sheabutter eingebrieben, und sie haben es mir gedankt.

Ebenso mit meinem Zelt war ich sehr zu frieden, durch die freistehende Konstruktion konnte ich auf Felsen oder hartem Untergrund campieren, wo ich mit Heringen schlechte Karten gehabt hätte. Durch die vom allgegenwärten Sumpf mitunter recht eingeschränkte Platzwahl, hatte ich so mehr Optionen zur Auswahl. Ebenso war ich froh durch das geschlossene Innenzelt dem Wind entkommen zu können, und bei kalten Nächten einen kleinen Temperaturbonus zu haben.

Last but not least, möchte ich meine Houdini Air lobpreisen, die ich, wenn es nicht stark geregnet hat, fast immer getragen habe, die mich sowohl vor Wind als auch Sonne geschützt hat, und auch bei starken Anstiegen nicht zu Überhitzung geführt hat. Zu meinem großen Bedauern habe ich sie durch Leichtsinn am vorletzten Tag verloren, und wie ich jetzt feststellen muss, ist sie gar nicht mehr verfügbar :O Ich hoffe sehr Patagonia produziert nochmal welche...

Ein einziges Kleidungsstück was ich evtl. ergänzen oder austauschen würde ist mein Regenrock. Solang der Wind nicht zu sehr geblasen hat war alles gut, und ich habe mich über das einfache An- und Ablegen, sowie die Luftigkeit des Rockes gefreut. Auf einem Pass im Schneeregen-Sturm, kam er dann aber an seine Grenzen, und hat mich noch als Hotpant knapp unter dem Schritt trocken gehalten, darunter dann aber nicht mehr. Da ich meistens gutes Wetter hatte, waren die 2 Situationen wo ich mir etwas mehr Beinschutz gewünscht hätte, leicht zu verschmerzen. Für zukünftige Touren in exponiertem Gelände mit hoher NIederschlagswarscheinlichkeit, überlege ich aber entweder eine Kombo aus Regenrock und Rainchaps, oder aber doch eine Regenhose einzupacken.

Die meisten Änderungen würde ich im Berreich Kulinarik vornehmen. Kurze Info dazu: Ich habe mir die Mahlzeiten vorher zu Hause selbst zusammengestellt (Stichwort: Dehydrator), und für jeden Tag abgepackt. Dann habe ich drei Versorgungspakete gepackt, die ich von Fort William aus an den Craftstore in Shielbridge, das Postoffice in Kinlochewe und die Explorers Lodge in Inchnadamph geschickt habe.

Ich hatte mit ca. 830g Nahrung pro Tag kalkuliert, und ich denke mit 700g würde ich auch auskommen. Häufig hatte ich etwas von meinem Trailmix übrig, oder ich habe eine Essensportion schlicht nicht geschafft. Da würde ich also in Zukunft etwas weniger einplanen.

Ebenso hätte mir eine einzige 230g Gaskartusche für den Weg gerreicht, für einmal heißes (nicht kochendes Wasser) am Morgen, und einmal kochendes Wasser am Abend. In den Bothies stehen auch meistens gebrauchte Kartuschen, an denen mensch sich bedienen kann.

Ausrüstungsgegenstände die ich nicht benutzt habe waren der Zündstahl, der Kompass, das Insektenschutznetz, und die Medikamente/Pflaster. Alles davon würde ich aber wieder einpacken.

Es gab lediglich einen Gegenstand, den ich vermisst habe, und den ich beim nächsten Mal zusätzlich einpacken würde, und das wären leichte Campschuhe. In den 4 Nächten in denen ich in Bothys geschlafen habe, wäre es toll gewesen nicht in meinen Daunenschuhen oder barfuß herumlaufen zu müssen. Für die Daunenschuhe ist es doch meist zu dreckig, barfuß ist es kalt, und die Wander-Schlammschuhe sollte man im Vorraum stehen lassen, um nicht den ganzen Boden dreckig zu machen. Und auch für den Campaufenhalt am Zelt, wäre es schön eine Alternative für die Füße zu haben, und ihnen eine Außzeit von den Wanderschuhen zu gönnen. Das wird auf jeden Fall mein nächstes Myog-Projekt. Da gibt es hier im Forum, ja schon einige tolle Ideen :)

Soweit zu meinen Erfahrungen, ich wünsche jeder*m die/der den Trail geht einen wohlgesonnen Himmel, es gibt so viele tolle Ausblicke, die die nassen Füße vergessen machen, so fern man sie sehen und genießen kann, und nicht nur in der Nebelsuppe badet ;)

 

Bearbeitet von phoeloepp
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