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Ultraleicht Trekking

PCT-Alternativen


berghutze

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Ich gehöre nicht zu den PCT 2020-Corona-Geschädigten, habe aber 2021 ein Freistellungsjahr und wollte da eigentlich gerne den PCT laufen. Ich hatte mir von vorneherein überlegt, dass ich nicht versuchen werde, den PCT unter allen Umständen zu laufen und eine Alternative plane, falls ich kein gutes Startdatum bekomme oder es ein High-Snow-Year gibt. Nachdem wohl eine nicht ganz geringe Zahl der 2020-Hiker versuchen wird, den PCT auf 2021 zu verschieben, gehe ich davon aus, dass es einen Ansturm auf die Permits gibt, womit die Wahrscheinlichkeit für ein gutes Startdatum sinkt und die Alternativplanung an Bedeutung gewinnt.

Die Alternative, die ich mir bislang überlegt hatte, ist eine Wanderung durch die Alpen von Wien bis Nizza. Eine genaue Planung gibt es noch nicht, irgendwie soll es durch die Dolomiten gehen und am Schluss den GR 5 entlangt.

Ich würde aber gerne weitere Alternativen sammeln. Denn ich bin wirklich tief in mich gegangen, ob ich den PCT nur laufen will, weil er so gehypt wird, bin aber zum Ergebnis gekommen, dass aus meiner Sicht wirklich viele objektive Gründe für den PCT sprechen. Einer davon ist das Zeitfenster ab Mitte/Ende April bis September, das zu meiner Planung nächstes Jahr optimal passen würde, während Wien - Nizza eher so ab Ende Mai losgeht.

Daher meine Frage: Welche Alternativen zum PCT kennt ihr/könnt ihr empfehlen, die ebenfalls im Zeitfenster April bis September liegen und durch landschaftlich tolle Gegenden führen?

Bearbeitet von berghutze
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vor 22 Minuten schrieb P4uL0:

Ich würde aus bekannten Gründen momentan gar nichts empfehlen. 

??? Der Hintergrund meiner Frage nimmt Bezug auf das Jahr 2021, die Frage ist aber unabhängig von einem Datum gestellt. Ich denke, irgendwann wird man auf der Welt wieder wandern können.

 

Aber wenn ich zu diesem Thread ohnehin nochmal schreibe: Vielleicht sollte ich die Anforderungen weiter spezifizieren.

Mit "landschaftlich toll" meine ich nicht deutsches Mittelgebirge. Ja, je nach Stimmung und Licht, kann es da auch toll sein. Und ja, ein Hochmoor oder eine Heide ist auch sehenswert. Aber das ist nicht das, was ich suche. Maßstab sind eher die Sierras, Washington oder die Dolomiten - irgendsowas sollte schon dabei sein, also irgendwas, wo man zwischendurch stehen bleibt und das einen fast umhaut.

Und es sollte möglich sein, weitgehend in freier Natur zu laufen, also nicht ständig an einer Landstraße entlang oder drei Tage am Stück Forstweg.

Sorry if I am picky :rolleyes:. Ich habe auch mal die schöne englische Wortkreation "eyespoiled", die ich nicht so recht übersetzen kann, gehört.

Bearbeitet von berghutze
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Schonmal vom TEAR gehört? Der steht neben Wien-Nizza bzw. Triest/Nizza bei mir auf der bucket list. 
Trans European Alpine Route. Ist im Endeffekt eine Aneinanderreihung verschiedener Weitwanderwege. Vom schwarzen Meer bis Finisterre, Spanien. Bis September könnte der Weg komplett allerdings knapp werden.


Hier gibt es jede menge Infos...https://www.mountainsandme.ca/tear-overview
und hier der dazugehörige Faden im Forum... 

 

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Ich möchte hier mal etwas ausführlicher antworten, weil sich diese Frage in der momentanen Situation wahrscheinlich auch viele andere stellen werden.

  1. Der PCT ist zwar sicherlich einer der schönsten Langstreckenwege weltweit, aber auch dort hat nicht jeder Kilometer einen Wow-Moment. 
  2. Wie Du als Thruhiker wahrscheinlich bald feststellen wirst (so ging es jedenfalls mir), ist tolle Landschaft eben nicht alles. Eine Wanderstrecke nur nach Landschaft auszusuchen, birgt in vielen anderen Bereichen die Gefahr einer totalen Enttäuschung, z.B. weil das gewählte Land zu teuer ist, zu viele oder zu wenige andere Wanderer unterwegs sind, Du mit dem Klima nicht klar kommst etc. Ich rate Dir also, Dich nicht allzu sehr in einen Faktor zu verrennen, sondern Dir auch zu überlegen, was Dir sonst noch wichtig ist und dann eine Tour auszuwählen, die einen guten Kompromiss aus allen Faktoren darstellt. 
  3. Angesichts der krassen Thruhiker-Zahlen und den damit verbundenen Beschränkungen und Probleme würde ich persönlich den PCT mittlerweile nicht mehr empfehlen und würde ich in dieser Situation auch nicht mehr begehen wollen. 
  4.  Es gibt in Europa so viele Wandermöglichkeiten, dass Du das ganze Jahr über unterwegs sein kannst. Das wäre in meinen Augen kein schlagendes Argument für Wien - Nizza.
  5.  Ehrlich gesagt verstehe ich den ganzen Hype hier um TEAR nicht. Hierbei hat ein Nordamerikaner ohne Wandererfahrung in Europa eine Route zusammengestellt, die er dann in einem solchen Affenzahn gewandert ist, dass er von Europa nicht viel mitgekriegt hat. Kann man machen - muss man aber nicht! Es gibt 12 E-Wege (European Long-distance path) von ähnlicher Länge, die mindestens genauso spannend sind und unzählige Möglichkeiten, sich selbst eine Route zusammenzustellen. Im Kompass-Verlag wird demnächst eine Übersichtskarte der E-Wege erscheinen, wo Du Dir Anregungen holen kannst. 
  6.  Wenn es spektakulär sein soll, dann solltest Du zunächst an die großen Gebirgszüge denken. Mit der Via Alpina hast Du jede Menge Möglichkeiten in den Alpen, die mir persönlich aber zu kommerziell und teilweise sehr überlaufen wären. Ein spannendes Projekt, das nur in Europa möglich ist, wäre jedoch die Via Alpina Sacra von Don Johannes. Oder Du verlängerst auf die Via Dinarica , die ebenfalls ziemlich spektakulär ist.  
  7. Genauso spektakulär sind die Pyrenäen, die Du auf dem GR11, dem GR 10 oder der HRP gehen kannst. 
  8.  Meist übersehen als Wandergebiet wird Osteuropa! Kom Emine in Bulgarien führt zum Beispiel fast ausschließlich auf Pfaden auf dem Kamm des Balkangebirges entlang und kann auf dem E3 quasi beliebig verlängert werden. Auf meinen mittlerweile schon 2 1/2 Europadurchwanderungen war das der Teil, der mir persönlich am besten gefallen hat und den größten Abenteuer-Aspekt hatte. Hier gibt es noch eine weitere spannende Route durch Osteuropa über den gesamten Karpatenkamm. 
  9.  Wenn es durch Westeuropa gehen soll, ist der E4 eine super Wahl. In Tarifa könntest Du sogar noch früher starten und die Alpen nimmst Du dabei auch noch mit. John Hayes hat darüber einen tollen Bericht geschrieben. 
  10.  In Deinem Zeitfenster könntest Du auch einfach einen anderen National Scenic Trail in den USA gehen, z.B. im Frühjahr den Arizona Trail oder ab Juni dann den Pacific Northwest Trail, die beide landschaftlich dem PCT nicht nachstehen. 
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vor 5 Stunden schrieb German Tourist:

 In Deinem Zeitfenster könntest Du auch einfach einen anderen National Scenic Trail in den USA gehen, z.B. im Frühjahr den Arizona Trail oder ab Juni dann den Pacific Northwest Trail, die beide landschaftlich dem PCT nicht nachstehen. 

Und natürlich gibt es auch noch den Continental Divide Trail, der war und ist mein "Plan B" wenn es mit dem PCT nicht klappen sollte. Vielleicht wird er bis nächstes Jahr auch Plan A.

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Vielen Dank @German Tourist.

Da ich ohnehin nicht so völlig auf den PCT fixiert war, bin ich gerade dabei, mich gedanklich vom PCT zu verabschieden und auf den Neuplanungsmodus umzuschalten. Es soll auf jeden Fall durch die Berge gehen, ich habe eine gewisse Präferenz für die Alpen. Wenn ich schon Mitte/Ende April los will, müsste ich davor noch ein Stück "Anlauf" nehmen. Da gibt es jetzt also viel zu überlegen, an Informationen zu sammeln und zu planen, aber ich habe ja noch ein ganzes Jahr Zeit...

Ergänzung: Vielleicht kann der eine oder andere, der solche Langstreckenwanderungen selbst plant, ja ein paar Tipps geben, wie er die Sache angeht. Einfach vor die Landkarte setzen? Von bestehenden Fernwanderwegen ausgehen? Oder von Berichten von anderen, die so was schon gemacht haben? Schwierig finde ich meistens auch zuverlässige Informationen zu Wasserquellen zu finden etc.

(Eine gewisse Planungsfaulheit war für mich bisher übrigens auch ein Argument für den PCT. Viele schreiben zwar, wie lange sie sich schon auf den PCT vorbereiten, aber die Planung besteht doch im Wesentlichen "nur" aus Überlegungen zur Ausrüstung und Organisatorischem wie Permit, Visum, Krankenversicherung und Flug und vielleicht noch, ob man Pakete schickt oder nicht. Die, wie ich finde, sehr viel anspruchsvollere Planung einer Strecke und die Sammlung von Informationen zu Wasser und Versorgungsmöglichkeiten fällt komplett aus.)

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I agree with "German Tourist" post. There are so many possibilities in Europe where you can not only have "the wild" but also culture, history. I really like make stops in a cafe in a small village, meet people. Eastern Europe is great. Western Europe is great. South Europe is great for that. Carpathians mountains, Bulgaria, ... and one of my best hiking through Greece and then Albania : sumptuous mountains and fantastic hospitality.

If you want a little more information about those hikes (GPS track, accommodation, water, resupply), in English or in French. Sorry, not in German.

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Am 20.3.2020 um 05:42 schrieb BitPoet:

Und natürlich gibt es auch noch den Continental Divide Trail, der war und ist mein "Plan B" wenn es mit dem PCT nicht klappen sollte. Vielleicht wird er bis nächstes Jahr auch Plan A.

Ich kenne weder Deine noch die Wandererfahrung des TO. Ich habe den CDT aber bewusst nicht empfohlen, denn ohne einschlägige Wandererfahrung in den USA würde ich vom CDT eindeutig abraten. Er wirft Dir nämlich alle Probleme der US-Trails auf einmal in den Weg. Sicherlich kann man das alles irgendwie bewältigen, aber es hilft enorm, wenn man in dieser Situation Dinge wie Resupply, Postholing, Desert hiking etc. nicht erst schmerzhaft neu erlernen muss. Den CDT als ersten Trail der Triple Crown zu laufen ist keine gute Idee …

Und ehrlich gesagt finde ich die momentane Fixierung auf die Triple Crown Trails schwierig, denn das, was die Menschen an diesen US-Trails fasziniert, geht dabei immer mehr den Bach runter: die trail angel sind überlastet und geben auf, die Trail Community wird zunehmend zum Party-Volk - von den Umweltschäden entlang der Wege gar nicht zu sprechen. Und eine einsame Erfahrung sind PCT und AT in der Hauptsaison auch nicht mehr ….

Dabei gibt es schöne US-amerikanische Alternativen, die noch nicht überlaufen sind und über eine kleine, aber feine trail community verfügen:

  • Pacific Northwest Trail: Technisch aber auch nicht ohne und sicherlich nichts für blutige Anfänger 
  • Arizona Trail: Jetzt komplett durchmarkiert und landschaftlich absolut spektakulär
  • Florida Trail: einzigartiges Ökosystem und durch die vielen Sümpfe und Militärgebiete ein echtes Abenteuer - außerdem nur im Winter, also off-season zu machen
  • Oregon Desert Trail: ganz neu, nicht markiert und durch die Wasserproblematik in der Wüste sicher nichts für Anfänger
  • Benton MacKaye Trail (BMT: 480 km)  in Kombination mit dem Georgia und Alabama Pinhoti Trail (540 km): Mein heißer Tipp für alle, die noch nicht ganz so viel Erfahrung haben!!!! Der BMT bildet im Süden eine große Acht mit dem Appalachian Trail und dient so als Entlastung des großen Bruders. Während sich auf dem AT im Frühjahr die Thruhiker drängen, bist Du auf dem BMT gänzlich alleine unterwegs. Schutzhütten gibt es dort auch nicht. 
  • Außerdem ist der AT southbound ebenfalls eine relativ "einsame" Erfahrung, weil 90% der Thruhiker northbound gehen. Als Sobo triffst Du erst auf die Nobos, wenn deren Massen sich schon ziemlich gelichtet haben. 
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Am 20.3.2020 um 08:54 schrieb berghutze:

Ergänzung: Vielleicht kann der eine oder andere, der solche Langstreckenwanderungen selbst plant, ja ein paar Tipps geben, wie er die Sache angeht. Einfach vor die Landkarte setzen? Von bestehenden Fernwanderwegen ausgehen? Oder von Berichten von anderen, die so was schon gemacht haben? Schwierig finde ich meistens auch zuverlässige Informationen zu Wasserquellen zu finden etc.

(Eine gewisse Planungsfaulheit war für mich bisher übrigens auch ein Argument für den PCT. Viele schreiben zwar, wie lange sie sich schon auf den PCT vorbereiten, aber die Planung besteht doch im Wesentlichen "nur" aus Überlegungen zur Ausrüstung und Organisatorischem wie Permit, Visum, Krankenversicherung und Flug und vielleicht noch, ob man Pakete schickt oder nicht. Die, wie ich finde, sehr viel anspruchsvollere Planung einer Strecke und die Sammlung von Informationen zu Wasser und Versorgungsmöglichkeiten fällt komplett aus.)

Seitdem es Guthook-Apps gibt, musst Du eigentlich für keinen der großen US-Trails mehr groß planen - außer Visum, Flug und Ausrüstung. Wenn Planungsfaulheit ein großes Thema ist, dann schau doch mal auf der Guthook-Seite, was es dort noch an für Dich interessanten Trails mit App gibt. 

Guthook gibt es nur für ganz wenige europäischen Langstreckenwege und die Alternativen wie Hiiker sind bei weitem nicht so aufschlussreich und nützlich wie Guthook. Interessant könnte dann für Dich aber der Croation Long Distance Trail sein: Brandneu, aber von vorneherein ausschließlich per Guthook App dokumentiert! Der CLDT ist 2100 km lang und kann über die Via Dinarica (kein Guthook, aber sehr gute Dokumention auf Outdooractive) verlängert werden. 

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Oh, sorry falls das missverständlich war. Meine Frage bezieht sich darauf, meine Planungsfaulheit jetzt beiseite zu legen und mir meinen eigenen Weg zusammenzustellen - und wie ich dabei am besten vorgehe.

Bei mir wird es ziemlich sicher Wien - Nizza (oder eventuell Budapest - Wien - Nizza) und ich habe mir folgende Vorgehensweise überlegt:

  1. Ich wollte ausgehend von bestehenden Fernwanderwegen (z.B. GTA und GR 5) schauen, was ich da so zusammenbekomme. Dann wollte ich mich mit Reiseberichten vor eine Karte setzen und den Rest der Strecke planen.
  2. Für die Streckenabschnitte, für die es gute Wanderführer gibt, wollte ich die Wanderführer studieren.
  3. Dann wollte ich mir anhand von Wanderführer, Karten und google eine Excel-Tabelle erstellen, aus der Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten ersichtlich werden. Also beispielsweise:
    km 18: Quelle
    km 26: Hütte (mit Kontaktdaten)
    km 34: Supermarkt (mit Öffnungszeiten)

Vielleicht hat jemand Tipps, ob so ein Vorgehen sinnvoll ist, welche Angaben man am besten in die Tabelle aufnimmt (bei mir bisher Wasser, Supermärkte, Gasthäuser, Hütten, ATM und Läden mit Gaskartuschen - finde ich allerdings schwer rauszufinden) und welche Ressourcen man am besten zur Planung nutzt (habe zum Beispiel gelesen, dass sich outdooractive und alpenvereinaktiv zur Streckenplanung eignen).

Die größten Schwierigkeiten habe ich eigentlich immer damit, zuverlässige Wasserquellen zu ermitteln (nicht überall, wo in openandromaps eine Quelle eingezeichnet ist, gibt es auch das ganze Jahr Wasser; und nicht überall, wo in den Bergen eine blaue Linie eingezeichnet ist, fließt dann tatsächlich auch Wasser oder es fließt so, dass man nicht dran kommt). Vielleicht hat da jemand einen Tipp. Außerdem fühle ich mich immer wohler, wenn ich eine grobe Vorstellung habe, wo mich wieder ein guter Zeltplatz erwartet, das finde ich auch nicht so einfach herauszufinden (aus google.maps Satellit werde ich da meistens nicht so richtig schlau); wobei das vor allem im Sommer, wenn es lange hell ist, eher ein Luxusproblem ist - zur Not geht man halt noch ein oder zwei Stunden weiter, auch wenn es hart wird.

Ist es bei so einer langen Strecke durch die Berge beispielsweise erforderlich, für bestimmte Abschnitte (welche?) Alternativen zu planen?

Bearbeitet von berghutze
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Die Strecke will ich im Voraus planen. Da ist die Frage aus meiner Sicht nur, ob es sinnvoll ist, für bestimmte Abschnitte (z.B. für den Fall eines späten Wintereinbruchs) Alternativen zu planen - was den Aufwand aber natürlich deutlich erhöht.

Die einzelnen Etappen, also wie viel ich an einem Tag laufe und wo ich übernachte, möchte ich nicht planen. Ich will aber in der Lage sein, zu sehen, wie weit es bis zur nächsten Wasserquelle ist, nach wie vielen km wieder ein Supermarkt kommt und wann er geöffnet hat und wo der nächste Geldautomat ist, um mir überlegen zu können, wie viel Wasser ich mitnehme, für wie viele Tage ich essen einkaufen muss und wie viel Bargeld ich voraussichtlich benötige. Es wäre aus meiner Sicht Wahnsinn, sich diese Informationen erst unterwegs mit dem Handy (ggf. ohne Verbindung zum Internet) beschaffen zu wollen.

Bearbeitet von berghutze
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vor 55 Minuten schrieb berghutze:

habe mir folgende Vorgehensweise überlegt:

Hallo berghutze!

Das Vorgehen hängt in meinen Augen auch ein bisschen davon ab, wie du navigierst. Ich navigiere nach Karte und zeichne mir dann alle relevanten Sachen direkt in die Karte ein. Dazu die Route und alle 10km Streckenlänge eine Markierung.

Alternativen habe ich bisher höchstens für einzelne Gipfel geplant, aber nie für ganze Abschnitte.

Meine erste Langstreckenwanderung durch Europa bin ich übrigens komplett ohne Planung gelaufen. Dafür aber auch immer recht zivilisationsnah. Im Gebirge macht eine gute Planung aus meiner Sicht schon Sinn.

mfg
der Ray

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vor 12 Minuten schrieb berghutze:

Die einzelnen Etappen, also wie viel ich an einem Tag laufe und wo ich übernachte, möchte ich nicht planen. Ich will aber in der Lage sein, zu sehen, wie weit es bis zur nächsten Wasserquelle ist, nach wie vielen km wieder ein Supermarkt kommt und wann er geöffnet hat und wo der nächste Geldautomat ist, um mir überlegen zu können, wie viel Wasser ich mitnehme, für wie viele Tage ich essen einkaufen muss und wie viel Bargeld ich voraussichtlich benötige. Es wäre aus meiner Sicht Wahnsinn, sich diese Informationen erst unterwegs mit dem Handy (ggf. ohne Verbindung zum Internet) beschaffen zu wollen.

Ich mache das ganz genauso! Mit detaillierter vorheriger Planung bist du unterwegs viel flexibler, sparst Datenvolumen und Akku und siehst eventuelle Probleme noch vorher. Ich persönlich plane Proviant-, Schuh- und Gaskartuschennachschub, sowie die An- und Abfahrt Trail/Trailtown per Öffi. Geldautomaten sind eher kein Problem, weil Du meist eh mit EC-Karte im Supermarkt zahlen kannst. 

Wasserquellen wirst Du nicht verlässlich planen können und außer in der Wüste recherchiere ich das auch nicht groß vorab. In den Klimazonen, in denen Du unterwegs sein willst, wirst Du einmal am Tag auf Wasser stoßen, so dass Du das anhand der Karte von unterwegs recherchieren kannst. 

Genau wie @derray würde ich wichtige Punkte direkt auf der Karte markieren, sonst bist Du immer am hin und her schwenken - und das macht man realistischerweise unterwegs kaum. Ich navigiere immer mit dem GPS-Gerät und als Backup mit Oruxmaps auf dem Smartphone. Bei Oruxmaps kannst Du anhand eines vorhandenen Track die Entfernungen zwischen zwei Trackpunkten messen, was Deine kilometrierte Exceltabelle überflüssig macht und das Handling vereinfacht. 

Ich würde die Route auch so legen, dass Du ca. einmal pro Woche an einen guten Platz für einen Ruhetag rauskommst. 

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@derrayNavigation:

Früher mit Karte und Kompass. Für so eine lange Strecke ist das aber meiner Meinung nach wenig praktikabel, da man sich an Karten totschleppt. Wenn es wirklich darauf ankommt, helfen einem meiner Erfahrung nach nur 1 : 25.000 Karten weiter (vielleicht noch 1: 50.000, aber spätestens mit 1 : 100.000 fängt man nichts mehr an) und da wandert man alle ein oder zwei Tage durch eine durch. Bei dichtem Nebel finde ich die Navigation mit Karte und Kompass im übrigen sehr anspruchsvoll, denn beides hilft einem ja nur weiter, wenn man genau weiß, wo man ist. Und anpeilen ist bei dichtem Nebel halt auch so eine Sache... Da komme ich an die Grenzen meiner Fähigkeiten.

Seit ich ein Smartphone habe (und das ist bei mir noch nicht sooo lang) bin ich auf die Navigation mit Handy umgestiegen. Ich lade mir vorher offline-Karten und gpx-Tracks, die ich vorher zu Hause anhand anderer Karten und Wegbeschreibungen sorgfältig auf ihre Richtigkeit überprüfe, herunter.

Bearbeitet von berghutze
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vor 42 Minuten schrieb berghutze:

Früher mit Karte und Kompass. Für so eine lange Strecke ist das aber meiner Meinung nach wenig praktikabel, ...

Da ich meine Karten selber drucke, kann ich auch selbst bestimmen, welcher Abschnitt detaillierter sein muss und welcher nicht. Und ich kann die Karten rechts und links des Weges beschneiden, so passen auch schonmal 2 Abschnitte auf ein Blatt. 
Und bei so langen Strecken würde ich mir ohnehin zwischendurch Sachen zuschicken lassen (Schuhe, ggf. Brennstoff und Proviant, und eben Karten). Dadurch ist der Stapel an Kartenblättern, den ich tatsächlich auf einmal im Rucksack hätte gar nicht so viel.
Mich bei der Navigation auf elektrische Geräte verlassen zu müssen ist einfach nicht mein Fall.

mfg
der Ray

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vor 6 Stunden schrieb berghutze:

Vielleicht hat jemand Tipps, ob so ein Vorgehen sinnvoll ist, welche Angaben man am besten in die Tabelle aufnimmt

ahoi,

schöne idee erstma, viel spass bei dem trail.

 

ich gucke mir die infrastruktur aller orte auf trail an (supermarkt, drogerie, bäckereien, apotheken, imbiss u.ä.) das schreibe ich auf, dazu wir jeder ort mit kilometerangabe versehen, damit ich weiß wann was kommt

je nach terrain plane ich 100 km a 2,5 - 4 tage.

apotheken, atm's, campings habe ich random alle 200-500 kilometer markiert - andere übernachtungsmöglichkeiten gar nicht.

strom für handy gabs immer in cafes, eisdielen oder so wo ich pausegemacht habe.

für wasser habe ich friedhöfe markiert, die sind ziemlich verlässlich (zumind. in at und d). ortschaften heißt generell wasser und sei es zur not an türe klingeln.

 

am ende hatte ich für den e1 eine liste von 7 seiten oder so. kleines layout 3 seiten. alles drin.

 

auf den e5 den ich drangehängt habe, ich weniger infos gesammelt, im wesentlichen nur noch supermärkte, kilometerangaben (öffnungszeiten hatte ich nie drin) und nur einmal pechgehabt... dafür habe ich viele märkte gefunden die nicht im netz waren (nette überraschung) :)

 

bg*f

 

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vor 6 Stunden schrieb German Tourist:

Ich kenne weder Deine noch die Wandererfahrung des TO. Ich habe den CDT aber bewusst nicht empfohlen, denn ohne einschlägige Wandererfahrung in den USA würde ich vom CDT eindeutig abraten. Er wirft Dir nämlich alle Probleme der US-Trails auf einmal in den Weg. Sicherlich kann man das alles irgendwie bewältigen, aber es hilft enorm, wenn man in dieser Situation Dinge wie Resupply, Postholing, Desert hiking etc. nicht erst schmerzhaft neu erlernen muss. Den CDT als ersten Trail der Triple Crown zu laufen ist keine gute Idee …

Ist das Resupply-Thema mit vernünftiger Planung wirklich problematisch? Ich denke, dass der CDT an sich noch mal eine andere Hausnummer als seine zwei Kollegen ist, wird jedem schon nach 5 Minuten Recherche klar. Die kritischen Parameter stellen sich für mich so dar:

  • Navigation - ist halt kein so durchgängig beschilderter Trail, also sollte man wohl Erfahrung in weglosem Gelände haben (check) und auch bei schlechter / nicht vorhandener Sicht klarkommen (check)
  • Wandern bei Hitze und Trockenheit, also an/um die 40°C und ggf. mehr als 12h Gehzeit zum nächsten Wasser (check)
  • Alt- und Neuschnee im hochalpinen Bereich (check)
  • Extreme Wetterkapriolen (Ausrüstung, aktueller Wetterbericht, Bail-Out-Planung) (check)
vor 6 Stunden schrieb berghutze:

und welche Ressourcen man am besten zur Planung nutzt (habe zum Beispiel gelesen, dass sich outdooractive und alpenvereinaktiv zur Streckenplanung eignen).

Zumindest in Europa habe ich gut Erfahrungen damit gemacht und teilweise auch relativ spontan Alternativrouten damit am Smartphone geplant, die ich auch unterwegs (mit kleineren Unzulänglichkeiten) als Backup aufs Garmin oder die GPS-Uhr laden konnte. Internetempfang ist für die mobile Planung natürlich vorausgesetzt.

vor 5 Stunden schrieb berghutze:

Seit ich ein Smartphone habe (und das ist bei mir noch nicht sooo lang) bin ich auf die Navigation mit Handy umgestiegen.

 

vor 4 Stunden schrieb derray:

Mich bei der Navigation auf elektrische Geräte verlassen zu müssen ist einfach nicht mein Fall.

Meine Wahrheit liegt dazwischen. Navigieren mit den Handy: ja, aber nur mit verlässlichem Fallback. In manchen Bergregionen oder bei bestimmten Wetterlagen ist das Smartphone-GPS nicht verlässlich genug. Da können in schwierigem Gelände schon mal 25m Genauigkeit darüber entscheiden, ob man für einen Abschnitt eine Stunde oder einen halben Tag braucht. Solche Abweichungen habe ich schon des öfteren beobachtet. Mein Garmin hat im Vergleich nur um ca. 2m hin oder her gezickt. Karten habe ich i.d.R. maximal in Form eines hochauflösenden Fotos dabei für den Fall dass die App streikt. Das Gewicht der Karten gleicht sich mit dem Extra-Gewicht der größeren Powerbank aus, aber ich mag die höhere Flexibilität gegenüber Kartenausschnitten, und das InReach will ich sobald es gebirgig oder einsam wird ohnehin dabei haben.

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  • 2 Monate später...
Zitat

 

Hi! Ich bin neu hier, also erstmal "Hallo" an alle:)

Da ich mich vor einem Jahr dazu entschlossen habe, den PCT '21 zu laufen, ist das Topic hier auch mehr als passend für mich. Aus den gegebenen Gründen die zuvor oben schon genannt wurden, bin ich derzeit auch eine Alternative am zusammenstellen. Besonders gefallen hat mir dabei der E7, quasi erstmal als grober Anhaltspunkt. Meine Recherche ist nicht gerade happig ausgefallen. Die meisten Infos (und die für mich auch am zuverlässigsten scheinenden, habe ich von https://www.outdoorseiten.net/wiki/E7 ). Das es so wenig Material zu diesem Trail gibt, liegt wahrscheinlich u.A. auch daran, das er in manchen Teilen noch nicht ganz fertiggestellt ist (? Entzieht sich aber ehrlich gesagt auch meiner Kenntnis), aber mehr dazu weiter unten. Durch das Topic hier, bin ich schließlich auch auf den TEAR im spanischen Abschnitt gestoßen und bin sehr angetan! Heißt, das wäre eine erste Abänderung zum E7, der auf den kanarischen Inseln startet, dann nach Portugal führt und weiter nach Spanien auf Höhe Madrid verläuft, also etwas weiter südlich der Pyrenäen. Die Abschnitte des TEAR im spanischen Bereich würde ich dann bis Andorra laufen. Den Abschnitt von Andorra über Südfrankreich bis nach Italien, habe ich mit Hilfe des oben erwähnten Artikels auf outdoorseiten.net nachgestellt. Demnach gehe von den Pyrenäen auf dem GR7 durch Südfrankreich, bis sich dieser mit dem GR6 (ca. bei cder Ortschaft Valleraugue) kreuzt. Auf diesem gehts weiter bis nach Verdon, wo man auf den GR4 wechselt. Nach einer Weile folgt der Übergang auf den GR51, welcher einen bis an die italienische Grenze führt. Von da aus gehts auf dem ligurischen Höhenweg weiter, bis nach Genua. Ab da habe ich Schwierigkeiten an Infos zum E7 zu kommen, da der italienische Teil des Trails anscheinend noch nicht ganz fertiggestellt ist. Ich würde gerne von Genua bis Piacenza, von da aus weiter nach Bergamo, danach ab zum Gardasee und von da aus an die slowenische Grenze, wo der E7 scheinlich wieder gut markiert ist. Zumindest gibt es GPS Routen für den Trail des slowenischen Teils. Den slowenischen Teil (mit Abstecher zum Triglav, welcher nicht auf der E7 Route ist) würde ich auch noch machen und dann aufhören. Ich glaub das reicht mir dann auch:) Hat jemand Erfahrung mit dem E7, bzw. speziell für den oben genannten italienischen Abschnitt von Genua bis zur slowenschen Grenze? Das wär mega hilfreich:)

Achso weiter zu Info: Ich habe jetzt zwar alles von Spanien aus erklärt, würde den Trail aber in Slowenien Anfang April anfangen.

Danke im Voraus,

Jonas

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Am 23.5.2020 um 14:21 schrieb Jones:

Den slowenischen Teil (mit Abstecher zum Triglav, welcher nicht auf der E7 Route ist)

Hallo und willkommen im Forum! Zum italienischen Teil kann ich leider nichts sagen, nur dass ich Teer so ungern habe, dass ich vermutlich Piacenza in meiner Planung komplett ignorieren und entweder südlich (an Camino di Sant Anontio + E1 orientiert) oder nördlich (Sentiero Italia bis Lago di Como und E1) laufen würde.

Im slowenischen Teil würde ich um die Zeit noch nicht zu fest mit dem Triglav planen. Im April ist die Skitourensaison im Triglav in manchen Jahren noch voll im Gang. Letztes Jahr ging die Wandersaison in den höheren Lagen (Triglav, Razor etc.) erst Mitte Juni wirklich los, da wie bei uns später Schneefall kam und dann kaum/kein Regen da war um den Altschnee wegzuspülen. Im Mai war über 1500m noch keine Menschenseele unterwegs. Hier sind ein paar Fotos vom 2. Juli letzten Jahres, da sieht man gut wie viel Altschnee auch nach 2 Wochen Hitzewelle noch auf 2000m um den Triglav herum lag:

 

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