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Ultraleicht Trekking

Overnighter zum Test des VBL-Prinzips


mosven

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Hallo allerseits,

heute Nacht hab ich als kleines Microabenteuer gegen Corona-Blues draußen übernachtet. Ich wollte mal das VBL-Prinzip ausprobieren und so meinen Cumulus Lite-Line 400 pimpen, da ich mit dem bei + 3 Grad C schon friere. Heute Nacht hatte es -3 Grad . Das Setup, gewollt spartanisch für meine Verhältnisse:

Isomatte TLD 3mm (130g)

Isomatte TAR Z-Lite SOL  (420g)

Schlafsack Cumulus LiteLine400 (705g)

VBL Mountain Equipment Ultralite Bivy (105g) - Rettungssack

Gesamt 1340g.

Tja, es funktioniert, aber schön ist anders :unsure:. Ich hatte lange Merino Schlafklamotten an und nicht gefroren, aber schlußendlich gart man im eigenen Saft und wenn man am Morgen aufsteht ist es gleich wirklich unangenem kalt. Ich stand dampfend auf der mit Rauhreif bedeckten Wiese und fror. Dann muss man trockene Extra-Kleidung dabeihaben, in die man wechseln kann... :wacko:

Auf alpinen Touren werde ich den Rettungssack als ebensolchen weiterhin mitnehmen, aber sonst werde ich mir etwas anderes überlegen... wie einen wärmeren Schlafsack z.B. ^_^

Bis denn,

mosven

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vor 22 Minuten schrieb mosven:

Dann muss man trockene Extra-Kleidung dabeihaben

Naja, trockene Extrakelidung geht für nen Overnighter, bei längeren Touren "muss man" da morgens wohl eher durch bis die Feuchtigkeit von der Körperwärme her wieder trocken ist, man kann ja nicht für mehrer tage trocknes Zeug dabei haben und außerhalb des Körpers trocknet es ja den Tag über nicht wirklich / nicht immer. Was ist angenehmer, Nachts nicht frierem und der Loft das Schlasas ist auch nach ner Woche noch da oder eben morgens maln halbes Stündchen frösteln ...

 

vor 6 Minuten schrieb mosven:

patschnassgeschwitzt und musste den Rettungssack erstmal auf links drehen und trocknen

Trocknet das denn tatsächlich in akzeptabler Zeit oder muss mans feucht zusammenpacken und Abends isses fest gefroren (wenns wirklich kalt ist) und beim Auseinanderziehen zerstört man die Beschichtung (oder reißt den VBL kaputt wenn er aus Foie ist) Abends beim nächsten Schlafen gehen ?

 

vor 28 Minuten schrieb mosven:

VBL Mountain Equipment Ultralite Bivy

Ist solch ein PE-Folienteil für mehrere Wochen brauchbar oder ist der sehr schnell kaputt gerissen ? 

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Eigentlich ist der Sinn der VBLs nicht, die Komforttemperatur des Schlafsacks zu erhöhen. Das schreiben vermutlich einige Hersteller, weil man damit besser diese Nischenprodukte vertreiben kann, aber wie der Name schon verrät, geht es um etwas ganz anderes: Mit so einem Liner wird der Schlafsack nicht durch Körperflüssigkeiten von innen nass.

Natürlich ist es ein netter Nebeneffekt, dass man so einen leichteren Schlafsack mitnehmen kann. Ich persönlich finde deinen Cumulus aber stark unterdimensioniert für Nächte unter Null. Es kann ja schnell auch mal kälter werden und der Schlafsack dürfte ohnehin nach einigen Übernachtungen weniger warm halten - sogar mit VBL. Die Luft ist oft ziemlich feucht und im Zelt kommt noch Kondenswasser dazu, das man leicht unbewusst mit dem Schlafsack abstreift. Auch atmen viele Leute (trotz VBL) in ihren Schlafsack ein.
Mit einem VBL kann man den Schlafsack ohne große Sorgen überdimensionieren. Schließlich schwitzt man ihn nicht voll. So kann man problemlos einen Schlafsack, der für Temperaturen um die -30°C ausgelegt ist, auch in Nächten verwenden, in denen es nur -5°C sind. (Im Norden Skandinaviens ist es nicht unüblich, dass man bei längeren Touren alles von 0 Grad bis -35 Grad erlebt, wenn man den Kungsleden oä. per Ski wandert.
In den Alpen ist die Temperaturspanne auch riesig - vor allem bei den gefühlten Temperaturen wegen Sonneneinstrahlung und co.)

Bei -3°C mag es vielleicht ohne gehen. Natürlich. Vielleicht ist es sogar besser. Tagsüber sind die Temperaturen positiv und ein nasser Schlafsack ist kein Problem. Bei Tagestouren ist ein VBL sowieso Unsinn und nur als Notfallbiwak zu gebrauchen. Wenn man einen Liner will, muss der ja nicht dampfdicht sein. Schließlich kann der Schlafsack einfach getrocknet werden, entweder daheim, auf der Hütte oder in der Sonne.
Wenn man tagsüber aber nicht die Möglichkeit hat, einfach seine Sachen zu trocknen, weil das Wetter zu rau und kalt ist oder man keine Strukturen um sich hat, lohnt sich ein VBL meiner Erfahrung nach enorm.
Man muss sich einige Zeit lang damit abfinden, dass es etwas unangehm ist. Nachdem der Körper das Schlafen darin gewohnt ist, schläft man darin wie ein Baby.

Als am Ende meiner letzten Wintertour mein VBL kaputt ging und ein riesiges Loch im Fußbereich hatte, verbrachte ich ein paar Nächte ohne ihn und bereits nach der ersten Nacht ist der Loft des Daunensacks merklich eingebrochen. Und nicht einmal diese erste Nacht ohne VBL war angenehm. Ein VBL hat den Vorteil, dass man damit gut Wärme im Schlafsack behält und diesen nicht nach jedem Aufstehen wieder aufheizen muss. Zudem gibt so ein Beutel vor allem von unten am Rücken einen starken Temperaturboost.

Eine weitere nette Sache an VBLs: Der eigentliche Schlafsack ist praktisch wie neu, bleibt komplett geruchsneutral und muss auch nach längeren Touren nicht gewaschen werden. Schließlich landen die ganzen Salze und so weiter nicht in der Daune, sondern im VBL. Der wiederum stinkt bestialisch nach ein paar Wochen. 

Das ist nur meine Meinung dazu! Es gibt auch Leute, die lange Touren ohne VBL unternehmen. Ich persönlich mag VBLs sehr.



 

vor 2 Minuten schrieb TappsiTörtel:

Ist solch ein PE-Folienteil für mehrere Wochen brauchbar oder ist der sehr schnell kaputt gerissen ? 

Ist nicht an mich gerichtet und ein wenig an der Frage vorbei, aber ich schreibe trotzdem kurz etwas dazu: Über verschiedenste VBL-Modelle wird berichtet, dass mit der Zeit die Beschichtung durch die ganzen Stoffe, die wir so ausdünsten, kaputt gehen. Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Zur Not kann man relativ viel kleben, Leukoplast-Tape reicht dafür aus. (Notbiwaksäcke bekommen leicht Löcher, aber können so trotzdem wochenlang als VBL missbraucht werden.)

 

vor 6 Minuten schrieb TappsiTörtel:

Trocknet das denn tatsächlich in akzeptabler Zeit oder muss mans feucht zusammenpacken und Abends isses fest gefroren (wenns wirklich kalt ist) und beim Auseinanderziehen zerstört man die Beschichtung (oder reißt den VBL kaputt wenn er aus Foie ist) Abends beim nächsten Schlafen gehen ?

Man hat im VBL keine Wasserfütze. Man kann die Dinger einfach direkt in die Packung stopfen. Sollte viel Flüssigkeit drinnen sein, kann man entweder am Abend danach den VBL auf links drehen und das gefrorene Wasser abbürsten oder es mit dem Ärmel abstreifen, wenn es noch immer flüssig ist. So oder so ist der VBL allerhöchstens feucht, wirklich nass nicht. 
Ich persönlich hatte nie Schäden am Notbiwaksack durch Eiskristalle, aber immer wieder durch Zehen, Finger und so weiter, die sich durch das Material bohren. 

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Hallo @TappsiTörtel,

ich hab ihn einfach ausgeschüttelt und kurz zum Trocknen aufgehangen, das ging dann ganz schnell.

Ich hab das ganze heute ja zum ersten Mal ausprobiert und deshalb noch keine Langzeiterfahrung bezüglich der Haltbarkeit, aber das Material fühlt sich erstaunlich stabil an.

@Harakiri, vielen Dank, die Anwendung mit einem so dicken Schlafsack im Winter hatte ich noch gar nicht bedacht. Ich wollte es einfach mal ausprobieren, weil - wie Du ja auch angemerkt hast - mir der Cumulus bei solchen Temperaturen nicht ausreicht. Bis ca. 8 Grad C finde ich den super, darunter muss ich schon immer eine Weste oder gar Jacke anziehen, das reicht mir bis etwa 3 Grad C. Deshalb teste ich gerne für mich neue Optionen, bevor ich sie für längere Touren einrechne. Gut fand ich auch die bessere Wärmeisolierung nach unten, die Du ja auch beschrieben hast, denn ohne hätten mir die beiden Schaummatten nicht gereicht.

Viele Grüße,

mosven

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vor 5 Stunden schrieb mosven:

VBL Mountain Equipment Ultralite Bivy (105g) - Rettungssack

Das Ding ist suboptimal. Zum Einen ist er ziemlich fragil, meiner hatte schon nach der dritten Nacht Löcher und zum Anderen kann man ihn oben nicht zuziehen. Ist die Tüte oben am Hals nicht Verschlossen, dann kommt es zu einem Luftaustausch. Warm Luft raus, kalte rein. Dadurch kondensiert das Wasser in der Tüte und du bist klitschnass (und frierst am Morgen). Also entweder die Tüte modifizieren, so dass man sie am Halts zuziehen kann, oder einen richtigen VBL-Sack nehmen.

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vor 5 Stunden schrieb Harakiri:

Zudem gibt so ein Beutel vor allem von unten am Rücken einen starken Temperaturboost.

Äh, das erklär mal näher, bitte. Inwiefern erhöht der Beutel an der Unterseite die Temperatur? Ist bei deinem ein Wärmepad drin?

vor 5 Stunden schrieb Harakiri:

Ein VBL hat den Vorteil, dass man damit gut Wärme im Schlafsack behält und diesen nicht nach jedem Aufstehen wieder aufheizen muss.

Äh, das verstehe ich genauso wenig :-(:?::?::?: Wegen dem Wärmepad?

 

 

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vor 14 Minuten schrieb mawi:
vor 5 Stunden schrieb Harakiri:

Zudem gibt so ein Beutel vor allem von unten am Rücken einen starken Temperaturboost.

Äh, das erklär mal näher, bitte. Inwiefern erhöht der Beutel an der Unterseite die Temperatur? Ist bei deinem ein Wärmepad drin?

Liegt vermutlich an der wärmereflektierenden Beschichtung. Es gibt ja mittlerweile auch Schlafsäcke, die darauf zurückgreifen. Bei Matten und Notbiwaksäcken, Rettungsdecken usw. ist es schon lange Gang und Gebe. Mein Rab Mythic Ultra 180 hat zum Beispiel eine Titanbeschichtung und hält mit seinen 400g Gewicht tatsächlich auch noch bei 5 Grad sehr warm. Habe auch schon gemütliche Nächte bei deutlichen Minustemperaturen damit erlebt, wenn man noch VBL und Rettungsdecke darin trägt.

Vermutlich hat das aber auch damit zutun, dass man einen Daunensack an der Rückseite platt liegt und wenn er jede Nacht nass wird, die Daunen dabei immer weiter komprimiert werden, Kältebrücken entstehen usw. 

vor 15 Minuten schrieb mawi:
vor 5 Stunden schrieb Harakiri:

Ein VBL hat den Vorteil, dass man damit gut Wärme im Schlafsack behält und diesen nicht nach jedem Aufstehen wieder aufheizen muss.

Äh, das verstehe ich genauso wenig :-(:?::?::?: Wegen dem Wärmepad?

Die aufgewärmte Luft im VBL steht und dringt nicht durch den Reißverschluss des Schlafsacks nach draußen. Gilt natürlich nur, wenn man ihn am Hals/Gesicht etwas lockert, herunterzieht und direkt an der Brust eng zuzieht. Dann bleibt es am Körper durch die noch warme Luft im VBL warm und man kann ohne Probleme mit offenem Schlafsack für ein paar Minuten sitzen oä. Richtig aufstehen geht natürlich nicht, da habe ich mich dumm ausgedrückt. :?

Was ich wohl eher meinte: Das Anziehen der Jacke, wenn man aufstehen will, geht deutlich angenehmer. Man kann sie nämlich einfach über den VBL ziehen, der sich noch am Körper befindet, und friert deshalb nicht in der anfangs noch kühlen Jacke, weil der VBL am Torso noch Luft auf Körpertemperatur enthält.
Ist die Jacke dann warm, lässt man die Luft entweichen (also nicht in die Jacke) und kann entweder länger mit dem am Bauch zugeschnürten VBL sitzen oder sich direkt weiter anziehen. Man kann sich damit auch mal kurz für ein paar Minuten in den Schlafsack legen, wenn es richtig kalt sein sollte, um sich aufzuwärmen.

Du wirst das bestimmt schon auf deinen Touren gemacht haben und ich drücke mich nur schlecht aus.

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@mosvenHabe nicht alle Beiträge gelesen.  Bei mir war es mit Merino Kleidung so:

War der vbl am Hals verschlossen, war es warm und nur leicht feucht(Luft im vbl 'gesättigt'). 

Wenns oben offen war, stellte sich kein Tropenklima ein und es war eher nass. 

Grüße, Martin

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vor 20 Stunden schrieb Harakiri:

Die aufgewärmte Luft im VBL steht und dringt nicht durch den Reißverschluss des Schlafsacks nach draußen. Gilt natürlich nur, wenn man ihn am Hals/Gesicht etwas lockert, herunterzieht und direkt an der Brust eng zuzieht. Dann bleibt es am Körper durch die noch warme Luft im VBL warm und man kann ohne Probleme mit offenem Schlafsack für ein paar Minuten sitzen oä. Richtig aufstehen geht natürlich nicht, da habe ich mich dumm ausgedrückt. :?

Ah oki, danke. Ich hatte es so verstanden, wenn man z.B.  nachts zum Pickeln raus muss, dass dann der VBL die Wärme halten würde ... Nee, ja, so ergibt das eher Sinn.

vor 20 Stunden schrieb Harakiri:

Du wirst das bestimmt schon auf deinen Touren gemacht haben und ich drücke mich nur schlecht aus

Ähm, eigentlich nich :D Mir ist es morgens eh meist kalt, da ist keine Wärme mehr in der Tüte :( Wenn ich im Schlafsack noch sitze oder liege, dann bleibe ich noch weitestgehend im VBL, da ich ja immer mit allen Klamotten (außer der Shelljacke) schlafe und nicht will, dass die Feuchtigkeit aus den Klamotten in den Schlafsack kommt.  Betrifft aber meistens eh nur die Hose, da ich dann meist schon die Jacke an habe.

vor 20 Stunden schrieb Harakiri:

Liegt vermutlich an der wärmereflektierenden Beschichtung.

Hmmmm, mein Eindruck ist bisher, dass diese Beschichtungen nix bringen. Ist aber meine persönliche subjektive Meinung.

Was für eine VBL-Tüte hattest du?

Bearbeitet von mawi
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Am 5.4.2020 um 19:33 schrieb Harakiri:

Liegt vermutlich an der wärmereflektierenden Beschichtung. Es gibt ja mittlerweile auch Schlafsäcke, die darauf zurückgreifen. Bei Matten und Notbiwaksäcken, Rettungsdecken usw. ist es schon lange Gang und Gebe.

Das mit der "wärmereflektierenden" Beschichtung ist ein alter Hut, auch bei Schlafsäcken. Ich habe bisher nirgendwo belastbare Daten gefunden die eine signifikante Wirkung zeigten. Nicht ohne Grund verwendet kein Schlafsackhersteller von Rang und Namen diese "wärmereflektierenden" Beschichtungen.

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vor 18 Minuten schrieb Christian Wagner:

Das mit der "wärmereflektierenden" Beschichtung ist ein alter Hut, auch bei Schlafsäcken. Ich habe bisher nirgendwo belastbare Daten gefunden die eine signifikante Wirkung zeigten. Nicht ohne Grund verwendet kein Schlafsackhersteller von Rang und Namen diese "wärmereflektierenden" Beschichtungen.

Das stimmt so nicht. Ich habe einen Rab Mythic Ultra 180 (Gewicht 400g), der tatsächlich noch unter den angegebenen 5°C Komforttemperatur warm hält. Auf dem Kungsleden habe ich vor ein paar Wochen damit noch in zwei unbeheizten Schutzhütten geschlafen (mit VBL+Notbiwaksack), beide Nächte deutlich unter Null innerhalb der Behausung. Dass das so gut funktioniert hat, wird wohl nicht an den läppischen 180g Daunenfüllung liegen. (https://rab.equipment/eu-de/mythic-ultra-180-sleeping-bag)

 

vor 4 Stunden schrieb mawi:

Was für eine VBL-Tüte hattest du?

Den VBL von Cocoon. Leider hat sich ziemlich schnell die Beschichtung gelöst und nach zwei oder drei Wochen Benutzung ist er im Fußraum komplett aufgerissen. Danach habe ich darüber einen beschichteten Notbiwaksack gezogen, damit keine Feuchtigkeit in den Schlafsack dringt. Der VBL war dann nur noch ein normaler hauchdünner Liner. Die meiste Zeit lang habe ich also beides gleichzeitig benutzt.

vor 4 Stunden schrieb mawi:

[...] da ich ja immer mit allen Klamotten (außer der Shelljacke) schlafe und nicht will, dass die Feuchtigkeit aus den Klamotten in den Schlafsack kommt.  Betrifft aber meistens eh nur die Hose, da ich dann meist schon die Jacke an habe.

OT: Bei einer meiner Touren gab es mal einen ungewöhnlichen Kälteeinbruch im Frühjahr in Lappland und ich musste jedes Stück Textil am Körper tragen, was ich zur Hand hatte, um nicht auszukühlen. Trotzdem war mir bitter kalt. Das Aufstehen hat dann über zwei Stunden lang gedauert, weil die Kleidung durchtränkt war und es nichts Trockenes mehr zur Hand hatte.
Wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte, trockene Kleidung am Morgen anzuziehen, wäre das Aufstehen viel schneller gegangen. Gerade Daunenjacken (und Hosen) mit intaktem Loft sind praktisch sofort warm. Im VBL würde ich sie niemals tragen. 

Ohne jetzt die genauen Hintergründe deiner Art im Winter zu schlafen zu kennen: Macht es nicht mehr Sinn, die Kleidung auf deinen Körper über den VBL zu legen und die Füße einzuhüllen? Das ist nicht ganz so warm, aber die Daunensachen sind morgens bereits aufgewärmt und man kann ohne Probleme aufstehen, sogar wenn die Nacht etwas zu kalt war. Man kann auch einfach eine Daunenjacke im Fußbereich über den VBL ziehen usw. 

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vor 2 Minuten schrieb Christian Wagner:

Wahrscheinlich schon...

Du willst nicht wirklich behaupten, dass normalerweise 180g 900+ cuin 90/10 Gänsedaunen bei deutlichen Minustemperaturen angemessen sind, oder? :shock:
(Guck dir mal an, was Western Mountaineering für eine Daunenmenge verwendet, um Schlafsäcke bspw. bei 0°C warm zu halten.)

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Du warst Indoor, VBL und Biwaksack drumrum. Wieviel Klamotten an? Welches Temperaturempfinden hast du? (Meines war vor einigen Jahren noch ein ganz anderes...)

Letztenendes hätte man mal einen Schlafsack mit und einen ohne Beschichtung mit beheizten Dummies in Kältekammern in Ihrem isolationsverhalten testen müssen. Da kämen dann wirklich belastbare Zahlen raus. Hat die Marketingabteilung von Rab uns aber vorsorglich vorenthalten. Warum nur?

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@Christian WagnerMein Temperaturempfinden ist normal bzw. kann ich auch gut schlafen, wenn es mal etwas kälter als im Komfortbereich ist. Ich habe im Schlafsack immer eine Merinounterhose, eine lange Merinounterhose, Merinosocken und ein langärmliges Merinoshirt an. Die Sachen sind immer gleich, wobei ich manchmal zwischen zwei unterschiedlichen Merinoshirts wechsele, von denen das eine minimal wärmer ist. In einigen Nächten trage ich auch ein zusätzliches Paar Socken. Jedenfalls wird meine Erfahrung nicht durch die Wahl der Kleidung verzerrt sein, weil ich das immer trage.

Tatsächlich habe ich einen Daunenschlafsack, der minimal schwerer als der beschichtete Beutel von Rab ist. Die Daunenqualität ist nicht viel schlechter, aber er hält bestimmt "5-10 Grad weniger warm". Ich habe ihn sogar in einen der beiden Hütten getestet und er war den Temperaturen definitiv nicht gewachsen.

Die Tatsache, dass es drinnen war, ist dem Schlafsack relativ egal. Bei der Luftfeuchtigkeit dürfte das keinen Unterschied machen. Andere Faktoren gibt es ja nicht, soweit ich weiß. Zumindest nicht beim Vergleich zum Zelt. Schließlich sind solche Hütten schon recht groß, zu groß jedenfalls um sie mit dem Körper allein wirklich aufzuwärmen. Da das Eis in der Schutzhütte nicht geschmolzen ist, muss es drinnen recht kühl gewesen sein. Ich schätze, dass es in beiden Nächten ca. -5°C im Inneren waren - draußen hingegen unter -10°C, wahrscheinlich mehr. Außendem hat es gestürmt, drinnen war natürlich kein Luftzug. Im Zelt ist aber auch kein nennenswerter Luftzug und es ist ebensfalls 5-10 Grad wärmer im Innenzelt, da man ein Zelt im Gegensatz zu einer geräumigen Hütte gut mit dem Körper beheizen kann.

Du kannst mir einfach glauben, dass die Technik funktioniert. Probier doch einfach mal aus, zehn Minuten unter einer Rettungsdecke im Zimmer zu liegen. Oder leg dich mal in einen beschichteten Notbiwaksack rein. Im medizinischen Bereich verwendet man die Technologie ja nicht aus Marketinggründen. 

Natürlich kann es auch sein, dass der Unterschied zwischen 800er- und 900er-Daune gigantisch ist. Denke ich aber nicht. Wenn ein vergleichbar warmer Schlafsack von Western Mountaineering >50g mehr wiegt, wird die Beschichtung schon ein wichtiger Faktor sein.
Je dicker der Schlafsack, desto geringer wird dieser Faktor gewichtet sein. Beim Mythic Ultra 360 muss ja schon deutlich mehr Temperatur mit Daune "kompensiert" werden. Auf der Seite von Rab wird das ja auch beschrieben. 

Ein Unternehmen wie Rab würde wohl kaum seinen Ruf mit schlechten Produkten ruinieren, vor allem nicht in dem Preissegment. Der Schlafsack ist wohl wärmer als Modelle von Western Mountaineering, die ungefähr 400g wiegen. Ohne direkten Vergleich ist das aber nur Spekulation. Da der Schlafsack von Rab noch deutlich teurer als die WM-Modelle ist, habe ich auch keinen Grund, mir jemals einen zum Vergleich zu kaufen. Und ich will ihn auch gar nicht vergleichen. Bei dem Gewicht von 400g ist nur ein hochwertiges Quilt noch wärmer. (Das kann ich allerdings nicht problemlos in einen zweiten Schlafsack packen.)

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Zitat

Letztenendes hätte man mal einen Schlafsack mit und einen ohne Beschichtung mit beheizten Dummies in Kältekammern in Ihrem isolationsverhalten testen müssen. Da kämen dann wirklich belastbare Zahlen raus. Hat die Marketingabteilung von Rab uns aber vorsorglich vorenthalten. Warum nur?

Weil so nur die Temperatur gemessen wird, nicht aber die Wärme Strahlung?

Scheint die Sonne, so lauf ich draußen, bei Null Grad, auch in kurzen Sachen. Ohne sichtbare Sonne, für mich, undenkbar. 

 

Gruß

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vor 10 Stunden schrieb Harakiri:

Ohne jetzt die genauen Hintergründe deiner Art im Winter zu schlafen zu kennen: Macht es nicht mehr Sinn, die Kleidung auf deinen Körper über den VBL zu legen und die Füße einzuhüllen? Das ist nicht ganz so warm, aber die Daunensachen sind morgens bereits aufgewärmt und man kann ohne Probleme aufstehen, sogar wenn die Nacht etwas zu kalt war. Man kann auch einfach eine Daunenjacke im Fußbereich über den VBL ziehen usw. 

OT: Ich bin etwas faul. Zudem komme ich morgens immer schlecht aus dem Schlafsack. Allein schon die Vorstellung, dass es außerhalb des Schlafsacks ungemütlich ist und ich mich dann erst noch anziehen muss, sorgt für eine große Blockade im Kopf und lässt mich noch schlechter aufstehen. :S Deshalb schlafe ich mittlerweile auf Touren immer in den Klamotten, egal zu welcher Jahreszeit.
Im Winter habe ich also die Baselayer, die dünnen Socken, die Hose und die Fleecejacke im VBL an. Wenn die Handschuhe nass oder feucht sind, kommen sie mit in den VBL. Die dicken Socken, trocknen Handschuhe und die Daunenjacke sind im Schlafsack. Die Shelljacke ist außerhalb des Schlafsacks unterm Kopf. Hose und Jacke sind ja meist etwas feucht, manchmal gar nass. Und nasse Sachen versuche ich zu vermeiden in den Schlafsack zu packen (nur in den VBL oder halt außerhalb des Schlafsacks). Die Klamotten im VBL sind ja Morgen nicht nass. Die Restfeuchtigkeit dampft schnell raus. Einfach die Shelljacke wieder drüber und fertig.

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Andrew Skurka bevorzugt VBL-Kleidung.

Zitat

Personally, I prefer to wear VBL clothing, which has a few advantages. First, I can use a lighter sleeping bag because I can sleep with all of my clothes on—a base layer between my skin and VBL, then all of my other layers outside the VBL. With a VBL liner I can only sleep in my base layer garments; otherwise all of my layers would get wet. Second, I already have all of my clothes on in the morning when I wake up, which saves time and body warmth.

https://andrewskurka.com/vapor-barrier-liners-theory-application/

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vor 11 Stunden schrieb Harakiri:

Du kannst mir einfach glauben, dass die Technik funktioniert....

...und du kannst mir einfach glauben das die Technik keinen spürbaren Effekt hat;-). Wir können das ewig so weiterspinnen. Ohne harte Labortests ist das alles nur Spekulation. Meiner Erfahrung nach bringt eine Rettungsdecke, bzw. eine reflektierende Beschichtung z. B. eines Biwaksackes nix. Es gab von Fjällräven in den 80ern Mal einen Versuch mit alubedampften Zelten, da hat sich in der prallen Sonne ein Effekt von ein Paar Grad gezeigt, das heißt aber leider überhaupt nicht das man das jetzt einfach auf die Wärmeabgabe eines Schläfers im Schlafsack übertragen kann.

vor 11 Stunden schrieb Harakiri:

Im medizinischen Bereich verwendet man die Technologie ja nicht aus Marketinggründen. 

Man findet Rettungsdecken eher im präklinischen Bereich (Rettungsdienst). Eine Rettungsdecke hat da ja auch viele andere Vorteile: Kostet praktisch nichts, Packmaß, ist ein VBL... letzteres ist IMHo die Hauptwirkung des ganzen.

vor 10 Stunden schrieb Harakiri:

Ein Unternehmen wie Rab würde wohl kaum seinen Ruf mit schlechten Produkten ruinieren, vor allem nicht in dem Preissegment.

Habe auch nicht behauptet das dein Schlafsack schlecht ist.

vor 10 Stunden schrieb Harakiri:

Ohne direkten Vergleich ist das aber nur Spekulation.

Genau!

 

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