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Ultraleicht Trekking

Daunenweste und Daunensocken aus einer zu kleinen Daunenjacke


Barbarix

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MYG - Modifiy Your Gear: Daunenweste und Daunensocken aus einer zu kleinen Daunenjacke

Corona Time is MYOG Time: In den letzten Wochen habe ich die Abende für einige MYOG Basteleien genutzt. Dabei sind einige ganz nützliche Sachen aber auch ein paar Spielereien herausgekommen.

Hier ein MYG (Modify Your Gear):

In einem schwachen Moment habe ich bei einer 180g Daunenweste von Naturehike auf „kaufen“ geklickt. An sich eine tolle Weste, allerdings passen die Größen so überhaupt nicht. Ich hatte L bestellt, damit ich etwas „Reserve“ für Feiertag etc. habe. Allerdings fällt L so groß aus wie normalerweise ein sehr knappes M.

Tja was tun: Abnehmen fällt aus, verkaufen wäre eine Option. Andererseits wollte ich schon immer eine kleine, leichte Daunenweste und ein paar Daunenschuhe / Daunensocken. Also habe ich aus der Jacke eine Weste und Daunenschuhe gebastelt und dabei außerdem die Weste eine Nummer größer gemacht. Ich beschreibe das mal etwas ausführlicher, weil ich keine anderen Berichte dazu kenne.

1. Schritt: Anzeichnen, wo die Ärmel abgetrennt werden sollen. Ich wollte die Ärmel nicht zu knapp abschneiden, damit ein schöner Dichter Abschluss entsteht.

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2. Schritt: ca. 7 mm links und recht der Linie steppen. Ich habe für die obere Naht einen weißen Faden verwendet, weil ich die Naht später auftrennen wollte.

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3. Jetzt wird’s hart: Schere ansetzen und entlang der Markierung die Ärmel abschneiden. Durch die Steppnähte lösen sich kaum Daunen.Ich habe ein paar Daunen weggezupft, um die Kante später besser verarbeiten zu können.

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4. Da die Jacke ja zu klein ist, brauche ich 2 Streifen Daunenmaterial um sie in die Weste einzusetzen und die Weste so im Umfang zu vergrößern. Also wieder anzeichnen, links und rechts davon steppen und dann den Streifen abschneiden. Da der Streifen ein wenig zu kurz ist, habe ich die Streifen mit den kleinen abgeschnittenen Stücken verlängert.

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5. So jetzt wird die Weste verbreitert. Also: neben der bereits vorhandenen Seitennaht in 14mm Abstand steppen und danach die Weste mit 7mm Abstand zur Seitennaht aufschneiden.

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6. Nun wird der Streifen eingenäht. Die neuen Nähte habe ich nur mit einem 1mm Zick-Zack entlang der Kante versäubert.

7. Den eingenähten Streifen in der richtigen Länge kürzen – fertig!

Mit der Weste bin ich sehr zufrieden. Sie wiegt in echter Größe L 133g, lässt sich schön klein verpacken und wärmt überraschend gut. Die Weste passt sehr gut und ist glücklicherweise nicht zu kurz. Vor allem der Ärmelabschluss gefällt mir sehr, weil die Weste gut abschließt und die Schulter noch abdeckt. In Kombination mit einer Windjacke eine tolle Sache!

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Aus den abgeschnittenen Ärmeln wollte ich noch Daunensocken machen:

Man könnte die Ärmel auch vorne zunähen und einfach so anziehen. Aber ein gerader Schlauch passt einfach nicht so gut. Also ans Werk:

1. Anzeichnen und wieder links und rechts davon steppen. Ich habe den Winkel so gewählt, dass die Daunensocken später einen etwas flacheren Winkel als 90° haben. Beim Schlafen sind die Füße halt etwas gestreckter.

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2. Entlang der Markierung auseinander schneiden

3. Um 180° gedreht wieder zusammennähen. Die Kanten habe ich wieder mit Zick-Zack versäubert.

4. Die Fußspitze schließen und das vorhandene Elastikbündchen abtrennen.

5. Alle übrigen Kanten versäubern

Auch die Daunensocken sind toll: Sie wiegen zusammen 31g und wärmen wunderbar.

Das ganze war übrigens weniger aufwändig als ich dachte und hat mich ungefähr 1 Abend beschäftigt.

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Danke. Komme sofort wieder ins Grübeln. :-)

Vor 30 Jahren habe ich mal eine zu kleine Kufa-Jacke so zur Weste umgearbeitet (also mit dem verlängerten Ärmelansatz, jedoch ohne die Rückeneinsätze) und dabei auch die Schultern so wie Du stehen lassen. Die sollte damals für Radtouren/Campabende im Norden meine Ergänzung unter der Windjacke sein. Leider zeigte sich bei der Verwendung, dass die leicht in die Außenschulter reichenden Ärmelansätze die Weste bei der gebeugten Haltung auf dem Rad zum Hochrutschen veranlassten. Warme Schultern, kalte Nierchen. :mellow:

Damals habe ich das Konzept daher verworfen und die Ärmel auf normale Westenform gekürzt. Aber jetzt, wo ich das im Kontext des Ultraleichttrekking wieder sehe … Grübel.

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Hallo Stromfahrer,
Fahradfahren habe ich noch nicht ausprobiert, kann mir das von dir geschilderte Problem gut vorstellen. Bis jetzt habe ich die Weste nur bei einigen Spaziergängen getestet. Aber selbst beim Wandern mit Stöcken könnte die Weste hochrutschen. Ich werde berichten!
Andererseits, ist noch genug Material zum Abschneiden an der Weste :grin:

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Das gefällt mir richtig gut!

Die Idee, aus einer alten Kunstfaserjacke Füßlinge und Weste zu machen, hatte ich wohl auch schon. Aber die Sache anzugehen, daran hat es bislang immer gehapert. Deine Projektvorstellung könnte dazu führen, dass ich die Jacke jetzt aus der Kiste krame und mich da endlich ran setze.

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vor 1 Stunde schrieb Stromfahrer:

Kufa-Jacke so zur Weste umgearbeitet (also mit dem verlängerten Ärmelansatz, jedoch ohne die Rückeneinsätze)

Ich habe die Streifen in die Seitennaht, also unter den Achseln eingenäht und nicht am Rücken. So sind die Einsätze absolut unauffällig. Außerdem müssen die Streifen dafür nicht so lang sein.

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