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Ultraleicht Trekking

Warum in die Ferne schweifen...


Muli

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Guten Abend,

vielleicht geht es einigen ja genauso. Wir haben in Deutschland und Europa so unglaublich schöne Gegenden, aber dennoch werden z.B. die nordamerikanischen Fernwanderwege als das Nonplusultra dargestellt. Sind diese Wege so der Hammer? Ist es die mediale Aufmerksamkeit, Filme, Bücher? Oder gibt es auch in Europa Wanderwege, die ähnliche oder auch ganz andere Erlebnisse bieten? Ich bin ja jetzt schon so einiges gelaufen, viel in und durch die Alpen, Westweg, und, und, und... Landschaftlich habe ich diese Wege wirklich genossen, auch der Einsamkeitsfaktor war ab und an gegeben. Natürlich von der Besiedlungsdichte her schwierig!

Ich würde gerne eine sinnvolle Diskussion lostreten. Einfach ein paar Fragen in den Raum werfen und vielleicht ein paar Anregungen bekommen, neue Ideen, neue Ziele...
Wer war schon auf dem AT, PCT, CDT? Was macht diese Wege so besonders? Was gibt es in Deutschland und Europa für Herausforderungen? Was habt ihr schon gemacht? Was könnt ihr empfehlen? Was haltet ihr generell von Wanderwegen mit Markierungen? Habt ihr ganz andere Vorstellungen von Abenteuern?

Freu mich auf eure Meinungen!

Viele Grüße aus dem Nordschwarzwald

Muli

P.S. Wenn es eine ähnliche Diskussion schon gab, könnt ihr gerne darauf verweisen...

Bearbeitet von Muli
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also man kann sicherlich sowas wie den forststeig mal reinwerfen... für mich jedenfalls momentan mit das attraktivste hierzulande.

generell ist das 'wegsystem', grad wenn es sich um irgendwelche premium- oder sonstwie ausgezeichneten vermeintlichen 'top-wege' handelt eher touristisch ausgelegt. meint, in regelmässigen abständen führen die wege nicht selten absichtlich an gastronomie und hotelerie vorbei... anstatt um einen ort, geht es mitten durch. beispielsweise der hermannsweg, da stehste auf einmal mitten in bielefeld^^ oder wie die sauerland waldroute zwar permanent durchn wald, aber grösstenteils auf waldautobahnen...

diese extremen fernwege in den staaten zeichnen sich wohl auch dadurch aus, dass die dort sicherlich auch weitesgehend fern ab von irgendwelcher zivilisation liegen. was aber halt auch an der weite des landes liegt... das ist hier ja komplett anders. deutschland ist kulturland. sehr dicht besiedelt. alles, jeder fitzel land wird in irgendeiner art und weise bewirtschaftet/genutzt.

wenn man will, kann man hierzulande aber auch so gehen, das man tagelang keine menschen sieht und ortschaften meidet. ein gutes beispiel ist da jürgen aka wolkenfänger, der quasi einfach mal so 14 tage freischnautze irgendwo im wald 'lebt' :D sehr gut. und schöne ecken mit super weitsicht gibt es hier sowieso auch. was soulboy da grad macht mit seinem nord-südtrail ist auch mega interessant. aber auch grösstenteils auf touristischen wegen, wo man dann auch mal n paar kilometer schotterpiste oder asphaltierten feldweg läuft... aber sowas wie der heidschnuckenweg ist sicher auch top.

wovon man eigentlich abraten kann sind diese pilgerwege... gelbe muschel auf blauem grund... hier bei uns gehen die ausnahmslos über asphalt. die kannste eher mit fahrrad abklappern^^

 

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Gerade bin ich eine Woche lang der Aare hier in der Schweiz entlang. Schön und gut aber halt doch unglaublich langweilig. Hie und da ein paar ziemlich aufwendig renaturierte Abschnitte, sogar ein künstlicher Sandhaufen für Fluss-Schwalben. Aber sonst? Viel Asphalt, noch mehr Eintönigkeit. Auf dem PCT wäre das eben nicht passiert :x - die Landschaft ist dort unglaublich, Infrastruktur und nette Leute gibts grad obendrauf. Und ja: #BlackLivesMatter 

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Natürlich könnte man genauso tolle Landschaften wie in den USA auch in Eurasien für viel weniger Geld finden, aber das wäre dann schon wieder eine Ecke zu extrem und exotisch für die meisten Leute. Wer Landschaften sehen will, die es mit Yosemite und co. aufnehmen können, kann sich ja mal Anschauen, was bspw. die Nationalparks in Russland zu bieten haben. Dort fehlen eben nur die Strukturen, die man als Westmensch so braucht. Wenn man will, findet man dort mit Leichtigkeit schönere Strecke als an der Westküste der USA oder in Skandinavien usw. Nur ist das mit anderen Hürden verbunden und Gefahren, denen sich viele Leute nicht aussetzen wollen. Auf den westlichen Trails bekommt man die Wildnis und das Abenteuer nur vorgespielt bzw. Mundgerecht portioniert, weil echte Gefahr kaum besteht und wenn, dann leicht bewältigt werden kann. Echt fühlt es sich trotzdem an bzw. kommt es so herüber, bei den albernen Geschichten die man da so von Leuten hört, die auf den Trails angeblich fast von Berglöwen zerfleischt wurden oder hochgefährliche Schneefelder von 200m durchqueren mussten - und das ohne Schrotflinte oder Eispickel! :shock:

Sicherlich sind die großen Trails in den USA ein besserer Trend als Microadventures, Bushcrafting oder andere Erfindungen vom Überfluss gelangweilter Mittelschichtler, ohne Frage. Das Abenteuer ist da schon deutlich echter. Immerhin ist es noch eine sportliche Herausforderung für die meisten Leute und ein echtes Commitment, seinen Job zu kündigen usw. 

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Was es in Europa auf langen Wegen einfach nicht gibt, ist dieses Trailleben mit einer Trailcommunity wie in den USA (oder auch ein paar anderen Trails weltweit). Am ehesten kommen da vielleicht die Pilgerwege in Spanien/Portugal ran, aber sind bestimmt vom Spirit nochmal etwas anders.

Mir ist der Unterschied stark in Neuseeland aufgefallen. Da bin ich 400km vom TA NoBo gelaufen und habe dabei drei andere TA-Wanderer getroffen und eigentlich nur über die Hüttenbücher erfahren, dass vor mir noch einige unterwegs sind. Als ich dann nach einer Kniepause einen Monat später woanders eingesetzt bin und SoBo gelaufen bin, war ich dann in der Masse an Leuten, die mittlerweile die Südinsel erreicht hatten. Das war ein ganz anderes Gefühl auf den Wegen. Zum einen nicht mehr ganz so ruhig, zum anderen aber auch ein sehr cooles Gruppengefühl. Und genau das würde mich schon auch wieder auf einen von den großen Trails ziehen.

Sowas brauche ich eigentlich nicht und genieße zur Zeit lieber die ruhigeren Gefilde in Europa, aber irgendwann hätte ich schon nochmal Bock darauf.

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Ich kann nur für den PCT sprechen, die anderen kenne ich nicht. Was ihn für mich besonders gemacht hat:

  • Er führt zu 80% durch Wildnis, 'wilderness areas', Gebiete, die zur Wildnis erklärt wurden und in denen besondere Regeln gelten. Dies ist gleichzeitig 'public land', dh es gehört niemandem (ausser dem Staat).
  • Er führt - wenn ich mich nicht irre - durch 14 Nationalparks. Jeder für sich ist ein Erlebnis nicht ohne Grund.
  • Man durchstreift mindestens vier oder fünf vollkommen unterschiedliche Vegetationszonen.
  • Die 'trail community'. Das kann man nun mögen oder eben nicht, ich fand es Klasse.

Es ist letztlich die Kombination aus allem, dass man fast ein halbes Jahr einen kontinuierlichen Weg laufen kann, der ständig Neues bietet, auf dem man aber auch sicher ist und sich aufgehoben fühlen kann. Er ist etabliert, er hat Infrastruktur, so dass man nicht all zu viel Zeit in Planung und Logistik stecken muss (für meinen Geschmack immer noch viel genug). Auch das ist selbstverständlich eine sehr individuelle Abwägung ob man das genau so mag oder halt eben nicht.

Die Realität in Europa sieht dagegen in meinen Augen eher so aus: Man stolpert durch zwar eigentlich spektakuläre Landschaft im Grunde von Kuhweide zu Kuhweide, schlägt sich auf den bereitstehenden Fake-Almen, die eigentlich hochgerüstete Gastrobetriebe sind, den Wanst voll während man Rentnern oder Familien, die mit Auto oder Seilbahn dahingelangt sind, beim Streiten zuhören darf.
Ich bin am Land aufgewachsen, in Niederbayern. Ich brauche das nicht, dass ich von Dorf zu Dorf latsche und mir die "Einfachheit" und Engstirnigkeit der Ureinwohner dort zu Gemüte führe. Ich kenne das. Ich weiss wie Kirchen und Kloster aussehen. Für mich sind sie Symbole von Unterdrückung und Herrschaft und nichts wo ich gern mal Wasser und Ruhe tanke. 

Eine zusammenhängende Strecke durch weitestgehend unberührte Natur über tausende Kilometer in Europa, auf der man obigem entkommt, existiert meines Wissens nach nicht.

Dem steht die 'trail community', das "Überlaufen" sein der großen trails in den USA gegenüber. Persönlich stört mich das aber nicht, ich suche keine Einsamkeit, ich mag Menschen, ich mag mich austauschen, ich bin gern mit Gleichgesinnten zusammen. Und ich weiss zumindest, dass ich mich bei denen, stinkend und zerzaust wie ich bin, nicht schämen muss. Auf den Almen in den Alpen oder irgendwelchen Bauerndörfern - egal wo - muss ich das dagegen schon, entsprechende Blicke kassiert man unter Garantie. Hinzukommt das schlechte Gewissen, im Grunde ständig was Illegales zu suchen (das wild Campen).

Wem der PCT zu überlaufen ist, der schaue sich doch mal andere trails an, google "national scenic trails". Der Pacific NorthWest Trail soll ganz toll sein, hab ich mir sagen lassen ...

[Edit] Ach, ja, ich schließe mich an! #BlackLivesMatter

Bearbeitet von zeank
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Ich bin vlt durch meinen Job etwas gebrandmarkt und von daher etwas anders gestrickt. Ich hab die letzten 20 Jahre so ziemlich alle Kontinente gesehen. (Mir fehlt eigentlich nur noch Australien). Ich war an Ecken dieser Welt, wo sich selten ein Touri hin verirrt. Hab Dinge gesehen, die ich in andere Zeitalter einsortieren würde und die ich definitiv nicht nochmal brauche.

Deswegen schließe ich Sachen wie PCT usw für mich aus! Mir reicht es in D unterwegs zu sein... Ich finde da auch Orte, wo ich in Ruhe meine Wege gehen kann. Klar laufe ich auch mal ausgeschilderte Premiumwege, oder komme an Tourihotspots. Aber wenn man will, kann man das auch in D gut vermeiden. Kostet halt etwas mehr Zeit in der Vorplanung. Dafür muss ich keine Mehrkosten für Flug usw aufbringen. Mir reichen kleinere Touren, dafür öfter... Ich könnte auch keine mehrmonatige Tour gehen. Finanziell nicht, und vom Kopf her schon gar nicht. Einzigst das Wetter könnte mich davon überzeugen, z.B. den GR 247 in Andalusien zu gehen. Pilgerwege und Glaubensdinger (insbesondere Kirchen und Moscheen) sind mal so gar nicht meins. Interesse für Geschichte, Baukunst und Kultur ist zwar da, aber auch eine Abscheu gegenüber Prunk, Protz, Verschwendung, Gewalt und Falschheit.

Landschaftlich hat mir Europa (insbesondere D) noch genug zu bieten. Hier gibt es noch genug für mich zu entdecken... 

Seltsamerweise kennen viele Leute Orte auf dieser Welt die 5000km entfernt sind, aber wenn man sie nach geschichtl/kulturellen Orten in der nahen Umgebung fragt sind sie überfordert. Meine Tochter z.B. hat mit 20 Jahren schon div Städte und Länder bereist (mit derSchule, Verein, Urlaub), aber kennt z.B. den Weg zur örtlichen Waldkapelle nicht... 

Ich weiss auch nicht ob ich von einem längeren Tripp so viel Erholung (für den Kopf) mitbringen würde, wie es meine kleinen Touren tun. Komme grad von einem kleinen Trip im bayr Wald zurück. Kopf frei, ausgeruht und frisch für die Arbeitswoche. Freu mich wie ein kleines Kind an Weihnachten, dass es über Fronleichnam wieder los geht. Was mach ich aber wenn ich 3 Monate unterwegs war, Urlaub verbraucht, Urlaubskasse leer und Kopf leer? 

Letztendlich muss da jeder nen Weg für sich selbst finden... Nur weil es grad hipp ist zu pilgern, Microabenteuer zu bestehen oder zu trekken sollte man es nicht auch tun. Das muss von Innen kommen, nicht von aussen beeinflusst. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied! 

 

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vor 11 Stunden schrieb Harakiri:

Auf den westlichen Trails bekommt man die Wildnis und das Abenteuer nur vorgespielt bzw. Mundgerecht portioniert, weil echte Gefahr kaum besteht und wenn, dann leicht bewältigt werden kann. Echt fühlt es sich trotzdem an bzw. kommt es so herüber, bei den albernen Geschichten die man da so von Leuten hört, die auf den Trails angeblich fast von Berglöwen zerfleischt wurden oder hochgefährliche Schneefelder von 200m durchqueren mussten - und das ohne Schrotflinte oder Eispickel! :shock:

Alle Wildnis in den USA (ausser Alaska) ist künstlich. Durch Yosemite führten früher Strassen, die man nun zu Wegen zurück gestuft hat. Vor 200 Jahren wurde oftmals Bergbau betrieben und viel Land war auch kultiviert. Es gab auch schon Menschen da, bevor Europäer beschlossen hatten, einen Nationalpark einzurichten (und die damaligen Bewohnenden, nun ja, sehr sanft zu bitten, woanders hinzuziehen. Wenig erstaunlich bezeichnen Nachkommen der Natives und progressivere Menschen Herr John Muir als A****loch) Anfangs gab es zumindest im Shenandoah Nationalpark zudem Bereiche nur für Weisse. 

Es gibt eine ganze Kultur um den AT, vor allem betrieben von Herren im reiferen Alter, die ihre Wanderungen vloggen. Ständig werden da angeblich unglaubliche Berge erklommen, ständig im Sturm  - die Leute wohnen halt in sehr flachen Gegenden und flippen fast aus, wenn ein Aufstieg länger als 20 Minuten dauert. Schaut man die Karte an, kann es so wild gar nicht sein. Wer sich im Schwarzwald, den Vogesen oder dem Jura bewegen kann, schafft dies wahrscheinlich auch auf dem AT.  

Die Einheimischen werden aber auch nicht müde, vor allerlei Getier zu warnen und sind manchmal tatsächlich ängstlicher als Wandernde. Richtig lustig sind Videos von Waffenfans, die stundenlang über geeignete Waffen fachsimpeln, um gegen Meister Petz bestehen zu können. Die grösste Gefahr sind aber nicht Meister Petz, Schlangen oder Berglöwen sondern Zecken. Die kann man halt nicht so gut erschiessen und eine Kampfpinzette macht offenbar weniger her, als eine Glock 20.   

Bearbeitet von Mars
Alaska
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Warum in die Ferne schweifen.....?   Weil es noch keinem geschadet hat, seinen Horizont zu erweitern. Aber lassen wir das Philosophieren.......

Mal am Beispiel des AT.

Wo in der Welt gibt es noch einen Wanderweg, der:

- 3000+ km bestens markierten und gewarteten Pfad, kaum durch Permits eingeschränkt, Zelten fast überall erlaubt,  mit einer ganzen Community, Infomaterial etc. bietet?

- eine quasi lückenlose Reihe an Schutzhütten zur kostenlosen, legalen Übernachtung bietet?

 

Wäre ja toll wenn es mehr davon gäbe...!

(nur annähernd vergleichbar sind der nur ca.1000 km Bibbulmun Track in AU und der nur ca. 1500 km TA auf der NZ Südinsel)

 

Bearbeitet von tereglu
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das sehe ich ähnlich. In Europa gibt es zwar die E-Wege, aber die sind von der Einrichtung nicht vergleichbar mit den US-Amerikanischen Trails, da sie letzten Endes keine durchgängig gepflegten Wege sind, sondern zusammengesetzt aus verschiedenen Wanderwegen sind. Das ist halt der Vorteil, wenn man solche Strecken innerhalb von einem Land einrichtet. Ansonsten würde ich fast behaupten, dass die Wege in Europa landschaftlich vergleichbar sind, wenn man von Sizilien bis Norwegen wandert, dürfte man so ziemlich alle Landschaftstypen, die man auf dem PCT sieht, auch hier erlebt haben. Aber natürlich deutlich dichter besiedelt. 

Dann kommt noch dazu, dass grade die Triple Crown Wege natürlich sehr gehypt werden und das verselbstständigt sich natürlich auch, ähnlich wie z.B. beim Kungsleden, Oberstdorf-Bozen etc.

Desweiteren gibt es dann noch einen Punkt bei vielen Leuten, den ich bei mir selbst ebenfalls bemerke: Wenn es weiter weg ist, gilt es oft als deutlich "besonderer" als wenn man das gleiche hier macht. Eine 3000er Besteigung in Taiwan hat jedenfalls für deutlich mehr Interesse gesorgt als das gleiche in den Alpen.

Und zu guter letzt, aber hier möchte ich nur für mich selbst sprechen, kommt insbesondere bei den US Trails bei mir auch so etwas dazu, das ich vielleicht mit "Winnetou" Sehnsucht beschreiben könnte. 

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Ich war oben bewusst provokant, ich will nichts schlecht reden. Ich selbst bin auch schon sehr viel in Europa gewandert und werde auch noch sehr viel in Europa wandern. Das eine schließt das andere ja nicht aus! Jetzt kommt das dicke Aber. Sicher ist zb der E1 auch schön, sicher kann man da viel erleben und sicher führt einen der durch sehr schöne Landschaften. Ich liebe Italien! Nur kenne ich das halt alles schon seit ich klein war. Aber ich hab noch nie eine Wüste gesehen. Noch nie Joshua-Trees, noch nie Pine trees, die so groß wie ein Hochhaus sind und deren Zapfen so groß wie ein Fussball. Tagelang durch Vulkanlandschaften...

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Am 1.6.2020 um 21:39 schrieb Muli:

Wer war schon auf dem AT, PCT, CDT? Was macht diese Wege so besonders? Was gibt es in Deutschland und Europa für Herausforderungen? Was habt ihr schon gemacht? Was könnt ihr empfehlen? Was haltet ihr generell von Wanderwegen mit Markierungen? Habt ihr ganz andere Vorstellungen von Abenteuern?

Von mir etwas allgemeiner ohne konkrete Vorschläge:  ich bin seit sechs Jahren in Norwegen+Schweden für 2-3 wochen pro Jahr unterwegs (3 Monate bis jetzt in Summe).  Es ist mit dem Auto gut zu erreichen (bin immer noch nie geflogen) und halt auch spontan mal eben für paar Tage möglich rüber zu fahren (zumindest Südschweden, da viel näher).  Island/Irland usw. kommen auch noch die nächsten Jahre dran.
In D bin ich auch hier und da unterwegs. Z.B. lokal im Solling oder eher öfter eben über ne Stunde mit dem Auto rüber in den Harz für 24 h Overnighter, wenn ich mal zwei halbe Tage Zeit habe.  Es ist ruhig da bzw. ein riesiges Waldgebiet, in dem es diverse ruhige Ecken gibt, ohne von dem Zivilisationslärm belästigt zu werden.

Meiner Meinung nach sollte man - solange man es noch kann (!) - in der Ferne unterwegs sein.  Viele sparen sich sowas wie Weltreisen und allgemein andere Länder für die Rente auf.  Die muss man überhaupt erstmal erreichen.  Und wenn man soweit ist, muss man überhaupt mehr als paar Meter gerade aus laufen können.
Man weiß nie was morgen passiert. Und wenn man dann auf ein mal gar nicht mehr laufen kann, weshalb man nie außer in seiner Umgebung unterwegs sein kann, dann kann das einen Jahre lang belasten...
In seiner näheren Umgebung wird man später immer noch genug unterwegs sein können, wenn man irgendwann nicht mehr gut laufen kann. Zwangsläufig.

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Das Eine schließt ja das Andere nicht aus.

Fernwege in Europa haben ihre tollen Seiten! Wir haben hier großartige Landschaften! Und wer der Kultur nicht ganz abgeneigt ist, kommt hier auch auf seine Kosten.

Aber ab und zu mag ich aber auch mal ganz andere Landschaften, Klimazonen oder Kulturen erleben.

Was ich für längere Touren suche ist meist "Wildnis", in der ich tagelang kaum jemanden treffe, in der ich wild zelten darf, in der es Gebirge und  Wälder, Vulkane, Steppen und so etwas gibt. In Europa finde ich das in Lappland oder den Pyrenäen, in Schottland im Herbst. Aber ich fand auch Alaska, Grönland, Senegal, Namibia, Neufundland, Kamtschatka oder Kirgistan faszinierend. Um zwischendurch wieder begeistert durch die Eifel oder die Sächsische Schweiz oder meinen Buchen-Mischwald hinterm Haus zu laufen.

Erst durch die Fernreisen habe ich die Schönheit meines eigenen Umfeldes entdeckt. Trotzdem will ich ab und zu auch mal etwas sehen und erleben, was es hier nicht gibt.

Die US-Trails reizen mich interessanterweise gar nicht. Die Landschaften sind sicher toll, aber wenn ich mich schon für ein Ticket in die Schlange stellen muss, gehe ich lieber einen anderen, eigenen Weg.

 

Also weniger entweder - oder. 

Eher sowohl - als auch.

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Coole Antworten... Die verschiedenen Sichtweisen haben was für sich.

Ich persönlich habe schon einige Touren durch, leider nur Deutschland und näheres Europa. Nächstes Jahr werde ich ziemlich sicher für eine Woche in den Highlands unterwegs sein und einige andere Sachen stehen auch noch auf dem Programm.
Die großen Trails in den USA reizen mich schon, das muss ich zugeben. A bisserl Fernweh, gerade wenn man so tolle Bilder sieht. Aber in meiner jetzigen Situation ist es unmöglich mich für 4 +- Monate auszuklinken. Das ist einfach den unterschiedlichen Lebensumständen geschuldet. Ich habe mich bewusst für Familie entschieden, mein Sohn ist jetzt 7 Monate alt und mein Stiefsohn 12 Jahre... :D Job und Sicherheit wären mir nicht mal so wichtig, hab schon so viel verloren und neu angefangen, vor diesen Dingen habe ich keine Angst mehr. So vier Monate auf dem Trail wären schon cool, aber mein größter Traum war immer eine Familie und Kinder zu haben. Und ich liebe es...
Deshalb sind meine Touren in der Nähe. Meine Frau ist da sehr cool und freut sich wenn ich entspannt zurückkomme! :) 

Und egal auf welchem Trail, auf welchem Kontinent man ist, die Hauptsache ist, man tut das was einem gefällt. Für den einen reicht es am Wochenende 2 Tage rauszukommen, während die andere 4 Monate unterwegs sein will!

Ich wohne ja im Schwarzwald und bin hier des öfteren unterwegs. Gibt immer wieder was Schönes zu entdecken. Immer noch! Vielleicht schnappe ich mir in ein paar Jahren den Kleinen und wir laufen den PCT gemeinsam! :D 

Danke für eure ganzen Ansichten! ;-) Ist echt interessant zu lesen!

 

 

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Am 2.6.2020 um 02:59 schrieb ptrsns:

also man kann sicherlich sowas wie den forststeig mal reinwerfen... für mich jedenfalls momentan mit das attraktivste hierzulande.

Suche da Ähnliches wie du und kann vom Wochenende mal noch den kurzen aber feinen Gipfelwanderweg im Thüringer Wald in die Runde werfen.

Würde gerne noch mehr Vorschläge sehen, also wer ähnliche Projekte mit ordentlich Höhenmetern außerhalb der Alpen kennt immer her damit. :)

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  • 2 Monate später...
  • 1 Monat später...

Nächste Woche wandere ich wieder (ja, genau bin den schon mehrmals gelaufen) auf dem 66 Seenweg. In 20 Minuten bin ich  als Berliner auf dem Trail. Andere sind da noch nicht mal am Flughafen. Da sind die viele Stunden in der Luft und ich spüre schon den Brandenburger Sand unter meinen Füßen. Die Märkische Kiefer duftet. Fast Jeden Tag kann ich in einem anderen See baden. Oh wie schön! 

Warum sollte ich zur Zeit weiter weg?

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  • 1 Monat später...

Aufgrund von beruflichen sowie familiären Verpflichtungen hat es dieses Jahr mit einem geplanten Trip leider nicht geklappt. Das viele Sitzen im Büro und das milde Wetter in diesem Herbst steigern die Sehnsucht nach einer Tour umso mehr. Ich freue mich daher schon sehr auf das nächste Jahr, länger unterwegs zu sein, den Kopf zu befreien und die Natur zu genießen. 

Bearbeitet von WanderLust17
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Es muss nicht unbedingt Amerika sein. Der Hauptgrund ist einfach das Zelten und natürlich auch die Landschaft, aber ich bin die letzten Jahre zB immer wieder in Schweden zum Kanufahren gewesen. Dort habe ich Einsamkeit und kann mein Lager fast überall errichten. Das gibt mir ein Freiheitsgefühl, welches ich hier in Dtl. nicht habe.

Bearbeitet von Heefe
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Ich bin ebenfalls deiner Meinung, dass Trekking nicht immer so weit weg stattfinden muss. Ich selbst war letztes Jahr sowohl auf der Isle of Wight, als auch in Schottland unterwegs. Gerade Schottland bietet unfassbar schöne Gegenden - dort werde ich mit Sicherheit ein weiteres mal unterwegs sein :) Auf meiner Weiteren Liste steht eine gute Strecke des Jakobweges in Spanien. Mal sehen wie das so wird.

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  • 2 Wochen später...

Meiner Meinung nach schweift man nicht wirklich in die Ferne, wenn man innerhalb des westlichen und angelsächsichen Kulturkreises reist. Die grundlegenden kulturellen Eigenarten sind doch zu ähnlich.
Diese Trails und Landschaften in den USA sind von fast allem menschlichen bereinigte Landschaften. Das wenigste davon ist wirklich Wildnis gewesen sondern wurde jahrtausendelang als Kulturlandschaft von den Ureinwohnern genutzt. Davon ist jetzt so gut wie nix mehr übrig und es bleibt eher eine Blase wo sich Menschen die nahezu 100% aus dem westlichen Kulturkreis stammen, in einer Blase bewegen, sich stets selbst treffen und selbst bestätigen.

Wirklich in die Ferne schweift man erst wenn man in Länder und Regionen reist, wo wirklich noch Kulturen überdauert haben, die zu der westlichen Globalisierten Kultur wenig Kontakt hatten und/oder sich ihr noch bewusst verweigern und eventuell auch völlig andere Landnutzungskonzepte haben, wie Nomadismus, Transhumanz, Wildbeutertum, Oasenbauertum etc. und vor allem wenn man von diesen Menschen die Landschaften kennen lernt, welche sie seit Jahrzehntausenden bewohnen und bereisen.
Das erweitert den Horizont wirklich.
Und wenn man zurück ist hat man auch eine völlig andere Sicht auf die Landschaften der Heimat. Man schaut eventuell sehr viel genauer hin und erlebt, vorhin als banal und langweilig abgetane Landschaften, samt ihrer Bewohner.

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