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Ultraleicht Trekking

Schutz für 2 Personen bei starkem Regen/Wind in Bergen & hochalpin


Freestyler

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Hallo -- als Neuer in diesem spannenden Forum möchte ich Euch gleich um Rat zum Schutz bei starkem Regen/Gewitter bitten.

Wir ziehen immer zu zwei los und mögen Biwakieren in den Bergen (alpin / hochalpin). Ausgerüstet bisher klassisch mit zwei leichten Isomatten (Therm-a-Rest NeoAir XLite) und zwei Schlafsäcken.
Wir möchten nun auch gerüstet sein für besonders starken Regen, Wind, Gewitter - ja, wenn man so will für Notsituationen.

Wichtigste beiden Kriterien wären hier
(a) wirklich starker Schutz gegen starken Regen
(b) sollte starkem Wind standhalten können
(c) es sollte möglichst selbst stehend sein und sich auf steinigem Grund aufbauen lassen
(d) ja, und möglichst leicht wäre natürlich auch wünschenswert, damit man es auch immer dabei hat.

Ganz nett fänden wir diesbezüglich das Nordisk Lofoten 2 ULW - aber das Aussenzelt hat nur eine Wassersäule bis 1600 mm und der Boden nur bis 3500 mm.

Was hat sich da denn so bewährt für solche Extremsituationen?

 

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Herzlich Willkommen im Forum!

Extremsituationen findet man in den Alpen eigentlich nur selten, ohne das Klima über der Baumgrenze jetzt herunterspielen zu wollen. Guck dich einfach mal um, mit was Leute wie Andrew Skurka zu ihren Touren aufbrechen. Ein Lofoten 2 ULW ist zwar durchaus gut gegen Wind durch die flache Konstruktion gewappnet, aber da gibt es sicherlich weitaus bessere Alternativen. 

Die Wassersäule ist nur wenig relevant, das ist einfach ein Marketing-Gag. Ich würde mir darüber keine Gedanken machen. Undichte Nähte und Kondenswasserbildung sind eher etwas, worüber ich mir Sorgen machen würde. 

Generell ist meistens das Gestänge die Schwachstelle. Das Nordisk ist eine Art Mini-Tunnel und hat somit eine Hauptstange, die brechen kann. Bei Zelten, die man mit einem Trekkingstock aufbaut, ist diese Schwachstelle nicht gegeben. Wobei eigentlich ein 9mm DAC Featherlite stabil genug ist, um bei einem ordentlich konstruierten Zelt auch bei Windstärke 10 nicht nachzugeben. Durch die Tunnelkonstruktion muss man darauf achten, dass das Zelt in die richtige Richtung bei Wind gerichtet ist. Das kann schon bei einem nicht-freistehenden Zelt recht schwierig sein, wenn man oberhalb der Baumgrenze ist und nur begrenzt Platz zur Verfügung hat, Geröll herumliegt usw. Wichtig ist auch, dass das Außenzelt bis zum Boden reicht, damit der Wind nicht so leicht greifen kann. Das ist natürlich minimal schwerer und verschlechtert die Belüftung, aber lohnt sich wahrscheinlich schon.
Beim Nordisk finde ich den Namen des Alu-Gestänges nicht und das Außengewebe ist gerade einmal 7D-Nylon. Leider kommen konventionelle Hersteller wie Big Agnes oder auch Nordisk nur auf die niedrigen Gewichte, indem sie schwache Materialien verwenden. Vielleicht haben daher ultraleichte Produkte einen schlechten Ruf bei einigen Leuten. Schlagzeilen von zerfetzten DCF-Zelten ließt man eher selten.
UL-Cottages haben oft bessere Entwürfe, weil ihre Zelte geräumiger und trotzdem leichter sind - ihr Gesamtkonzept ist gut, anders als das der Platzhirsche, die einfach nur Abstriche machen und an ihrer eigentlich Konstruktion gar nichts ändern. Cuben Fiber (DCF) ist ein ziemlich tolles Material für das Außenzelt, aber kostet auch ordentlich.
Das Lofoten 2 ULW hat gerade einmal 70cm Sitzhöhe, was ich absolut mikrig finde. Darin einen längeren Sturm abzuwettern ist bestimmt nicht spaßig. Und gerade darum geht es ja mit so einem Zelt. Da kann man besser einen Notbiwaksack oder Windsack nehmen, ich fände das vielleicht noch schöner. Auch bei Windstärke 12 im Sommer ist man nicht in Gefahr, wenn man in einem Biwaksack liegt. Normalerweise kann man dann sowieso nicht schlafen, weil es unfassbar laut im Zelt ist - also teilweise um die 100 Dezibel! Unwetter in den Bergen dauern ja oft nicht lange.

[Ich schätze, dass du bei MLD am ehesten ein passendes Zelt findest, in ausgesetzten Bereichen ist ein Mid top. Das Nordisk wäre wahrscheinlich stabil genug, aber nicht sehr geräumig und für den Preis meiner Ansicht nach insgesamt eher suboptimal. Wenn du dich derartig unsicher mit einem Noname-Zelt fühlst, kauf dir ein Geodät bzw. ein reinrassiges Bergsteigerzelt. Die sind dann freistehend, Abstriche werden halt beim Komfort gemacht und richtig ultraleicht sind sie nicht.]

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vor einer Stunde schrieb Freestyler:

diesbezüglich das Nordisk Lofoten 2 ULW

Das solltest Du ganz schnell vergessen, ausser Ihr seid beide extrem klein gewachsen und sehr schmal. Das MSR Advanced Pro 2 ist für 2 Alpinisten/ Bergsteiger ausgelegt, das ist auch sehr schmal aber immer noch deutlich geräumiger als das Lofoten :) 

Von dem wie Du es beschreibst würde ich eigentlich für jeden von Euch einen Biwaksack empfehlen. Der Hunka von Alpkit ist grad im Angebot und erfühlt alle Deine Kriterien:

vor einer Stunde schrieb Freestyler:

(a) wirklich starker Schutz gegen starken Regen
(b) sollte starkem Wind standhalten können
(c) es sollte möglichst selbst stehend sein und sich auf steinigem Grund aufbauen lassen
(d) ja, und möglichst leicht wäre natürlich auch wünschenswert, damit man es auch immer dabei hat.

Es ist halt kein Zelt, aber von dem wie ich es zwischen den Zeilen lese schlaft Ihr im Moment eh an der frischen Luft und wenn es wirklich nur für schlechtes Wetter sein soll, dann ist so ein Biwaksack das geeignetste.  

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vor 6 Stunden schrieb Harakiri:

 Leider kommen konventionelle Hersteller wie Big Agnes oder auch Nordisk nur auf die niedrigen Gewichte, indem sie schwache Materialien verwenden. Vielleicht haben daher ultraleichte Produkte einen schlechten Ruf bei einigen Leuten. Schlagzeilen von zerfetzten DCF-Zelten ließt man eher selten.

OT: Traditionelle BA Zelte halten länger als Duplexe - und weniger traditionelle in DCF sind offenbar auch nicht ganz so mies, wie zunächst vermutet. 

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nochmal zum Lofoten 2
ich hab so ein gutes Stück, ist auch ein sehr nettes Zelt, nur ich sehe den Einsatzzweck eher als luxuriöses Einmannzelt auf Radtouren (und evtl auch wandertouren). Das Außenzelt ist das gleiche wie beim Lofoten 1, wenn ich mich nicht irre. Dementsprechend gäbe es zur zweit (ich glaube da muss man sich schon sehr gern haben) fast keine Apsis mehr. das ULW hat ein Carbongestänge, dem ich persönlich eher pessimistisch gegenüber stehe. Ich bin der Meinung, dass es bei Zeltgestänge doch eher wünschenwert ist, bei starker Belastung leicht elastisch nachzugeben und so evtl die Belastung zu verringern (weiß grad nicht ob das logisch ist ;D) Sehe das so ähnlich wie bei Carbonheringen, die ich eher für stupid light halte...

Der Außenstoff ist erstaunlich dünn und ich bin mir nicht sicher, ob ich dem im alpinen Gelände vertrauen möchte. Drauf anlegen würde ich es erst recht nicht mit Sturm etc...

mag es aber trotzdem irgendwie, habe aber auch nicht so viel Erfahrung mit UL Zelten.

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Meine „Planung“ basierte in den Alpen meist auf Übernachtungen in den Hütten, (bis Corona), da ich nie reserviere, meist im Lager, Notlager, Fussboden oder Materiallager, für den Fall das ich es mal völlig verkacke,z.B.  zu lange Mittagspause, zu volle Hütte, spontane Richtungswechsel, zu reizvoller Gipfel habe ich einen LACD Notfallbivi und ein HMG Flattarp mit.  Das bringt einen dann irgendwie über die Nacht, nicht unbedingt die Komfortvariante aber gut genug um nicht in Panik zu geraten wenn die Planung sich in kleinen Rauchwolken auflöst. Für den Spätsommer ausreichend, wäre aber nicht meine Wahl wenn ich permanent mit Schnee rechnen müsste.

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Tarptent Scarp 2 mit dem zusätzlichen Crossing Pole? Da gibt es auf Youtube einige Videos, wie es sich in z.B. Schottland bei Wind und Wetter schlägt. Da du das Lofoten ins Auge gefasst hast, nehme ich an, es soll auch möglichst leicht sein - also sind die Exped Extreme Zelte oder Hilleberg ja raus, nehme ich an? Da hättest du dann deine Sturm Stabilität plus größtenteils selbststehend (bei Sturm muss man ja eigentlich immer noch irgendwas zusätzlich abspannen)

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Erstmal DANKE an all Eure wertvollen Antworten. Hab ein wenig Zeit gebraucht, um damit weiter zu recherchieren und zu überlegen. Bin zu dem Schluss gekommen: Ich brauche sowohl eine gescheite Bivy-Lösung als auch eine Zeltlösung ;)
Hab nun natürlich noch mehr Fragen, aber diesmal spezifischere ;)

BIVY:

1. Gibt es da ein 2-Personen Bivy, das was taugt? Finde dazu kaum was.

2. Wie schützt man sich vor den Krabbeltieren des Waldes und stechenden Flugakrobaten in einem Bivy? Ist eines zu empfehlen, dass ein Netz hat, das man von innen verschliessen kann - und das trotzdem leicht ist? Oder gibt es zusätzliche Moskitonetze, die gut über ein Bivy passen, ohne wiederum zu viel Gewicht einzubringen?

ZELT:
Also bisher haben mich nur 3 Zeltvorschläge angesprochen (Danke dafür übrigens!):
1. Das MSR Advanced Pro 2 hat was. Wiegt gepackt 1.46 kg, kostet EUR 600.-. 
2. Das Slingfin Portal 2 scheint auch einen innovativen Ansatz zu bieten. Wiegt 1.5 kg (+ 170g für zusätzlichen footprint). Preis fürs Zelt bei aktueller Vorbestellung: EUR 390.-
3. Das LOCUS GEAR Djedi DCF-eVent Dome Tent scheint den extremsten Bedingungen gewachsen zu sein und gleichzeitig auch noch am wenigsten zu wiegen, wenn die Behauptungen stimmen. Es gibt 2 Versionen: mit / ohne Front Mesh Panel: 870g / 970g ---> Preis ca, EUR 1140.- = Da könnte man 3 Slingfin Portal 2 davon kaufen ;)  Dummerweise mag ich extreme Innovationen ...

Zwei Bivvies möchte ich gleich die Tage bestellen; bezüglich Zelt höre ich Euch lieber erstmal noch ein wenig zu ;) 

 

Bearbeitet von Freestyler
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vor einer Stunde schrieb Freestyler:

2. Das Slingfin Portal 2 scheint auch einen innovativen Ansatz zu bieten. Wiegt 1.5 kg (+ 170g für zusätzlichen footprint). Preis fürs Zelt bei aktueller Vorbestellung: EUR 390.-

Das Teil ist klasse, benutze ich viel, aber kostet 680 € in D.
Da kommt auch bei Bestellung in US zuerst Versandkosten drauf und dann auf alles rund 40% fuer CC bzw PP Fremdwaehrung, schlechterer Kurs, Zoll, MwSt, dann landest Du bei einem aehnlichen Preis und hast das Risiko und keine Gewaehrleistung

Wiegt netto 1370 g.

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Am 2.6.2020 um 12:06 schrieb Harakiri:

Extremsituationen findet man in den Alpen eigentlich nur selten, ohne das Klima über der Baumgrenze jetzt herunterspielen zu wollen. 

Das kommt drauf an, was man unter Extremsituationen versteht.
Gefährlich sind vor allem die schnellen Wetterumschwünge mit Schnee und vor allem Gewitter und die Tatsache, dass man dann teilweise sehr exponierte Stellen hat, die aufgrund des Geländes nicht innerhalb von 15 Minuten verlassen werden können.
Auch ist die Schlafplatzwahl an vielen Stellen extrem eingeschränkt.

Ich würde daher auf eine relativ kleine Stellfläche achten und, falls möglich, darauf, dass sich das Zelt mit wenigen Heringen aufstellen lässt.  

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vor 7 Stunden schrieb Freestyler:

Gibt es da ein 2-Personen Bivy, das was taugt?

Mir fällt keins ein, am ehesten kommen da vielleicht diese Norwegischen "Pausentüten" in Frage - das sind grosse Rechtecke mit Wänden in die man sich mit dem Rücken reinsetzt und so einen Windschutz hat - gibt es für zwei bis 6 oder 8 Personen. Der Boden ist allerdings offen, ist also kein Biwaksack. Wenn Du den wirklich für zwei willst, musst Du den evtl. selbst nähen.

vor 7 Stunden schrieb Freestyler:

Wie schützt man sich vor den Krabbeltieren des Waldes und stechenden Flugakrobaten in einem Bivy?

Ich habe einen As Tucas Bivy, da ist ein Moskitonetz dran und es lässt sich etwas vom Gesicht entfernt aufhängen (zB mit den Trekkingstöcken). Auch eine Kappe aufm Kopf hält das Netz weg, aber da musst Du schon aufm Rücken schlafen. In der Praxis habe ich das Kopfteil mit Moskitonetz aufgehängt und gut war. Am Besten ist es einen Schlafplatz zu suchen der weniger Krabbeltierchen und Moskitos hat :) 

 

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vor 1 Minute schrieb skullmonkey:

Ich habe einen As Tucas Bivy, da ist ein Moskitonetz dran und es lässt sich etwas vom Gesicht entfernt aufhängen (zB mit den Trekkingstöcken). Auch eine Kappe aufm Kopf hält das Netz weg, aber da musst Du schon aufm Rücken schlafen. In der Praxis habe ich das Kopfteil mit Moskitonetz aufgehängt und gut war. Am Besten ist es einen Schlafplatz zu suchen der weniger Krabbeltierchen und Moskitos hat :) 

 

... oder noch mit einem dieser Moskitonetze, was man normal über's Bett hängt, die gibt's auch in sehr kompakt, 1 Aufhängung oben, kann man an einem Ast befestigen, und passt dann gerade so über Matte / Groundsheet / Schlafsack. Seitlich unter die Matte stopfen. Hat Erik Nomak auf YT gerade wieder schön in seinem neusten Video gezeigt :)

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vor 1 Minute schrieb skullmonkey:

Ich habe nur ein 20 Jahre altes Moskitonetz in der Machart, und das ist schwerer als der Bivy :D Sind die leichter geworden in den letzten Jahren?

größere Löcher = leichter? :-P
Also da gibt's diese Ultrasil von Sea to Summit, die sind in der Tat bisschen leichter und feinmaschiger und vor allem komprimierbare, aber ich habe jetzt keinen direkten Gewichtsvergleich. von S2S habe ich so eins für den Kopf, das ist echt nur ne 2cm Minipackung.
Ansonstei wie das LINK da ist man mit 82g doch ganz gut dabei um sich gegen Biester zu schützen.

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vor 21 Minuten schrieb fatrat:

von S2S habe ich so eins für den Kopf

Ich glaube aber nicht das @Freestyler ein Moskitonetz für den Kopf will, sondern eins das man über den Bivy hängen kann? Und die sind meiner Erfahrung nach halt relativ schwer (im Vergleich mit einem Bivy oder einem Shelter/ Tarp).

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vor 3 Minuten schrieb skullmonkey:

Ich glaube aber nicht das @Freestyler ein Moskitonetz für den Kopf will, sondern eins das man über den Bivy hängen kann? Und die sind meiner Erfahrung nach halt relativ schwer (im Vergleich mit einem Bivy oder einem Shelter/ Tarp).

siehe meinen Link vorhin :) 82g empfinde ich als nicht schwer, auch in einem UL Forum. Das Kopfnetz war nur ein Beispiel für das Material.

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vor 6 Stunden schrieb skullmonkey:

Ich glaube aber nicht das @Freestyler ein Moskitonetz für den Kopf will, sondern eins das man über den Bivy hängen kann? Und die sind meiner Erfahrung nach halt relativ schwer (im Vergleich mit einem Bivy oder einem Shelter/ Tarp).

Eigentlich weder noch ;) Will nicht nach einem Ast suchen müssen, um da was dran zu hängen ;) Am besten also so ein Bivy, das ein Netz schon eingebaut hat (und das per Abstandshalter nicht am Kopf klebt) - da gibt es doch so einige, wie ich sehe - aber weiss nicht, was da taugt. Möchte gerne nachts in den Sternenhimmel schauen können und gleichzeitig vor Zecken/Mücken geschützt sein. Ich glaube, sowas bieten Outdoor Research Helium Bivy - aber der scheint Regen wiederum nicht gut standzuhalten ...

Bearbeitet von Freestyler
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vor 10 Stunden schrieb Fabian.:

Das kommt drauf an, was man unter Extremsituationen versteht.
Gefährlich sind vor allem die schnellen Wetterumschwünge mit Schnee und vor allem Gewitter und die Tatsache, dass man dann teilweise sehr exponierte Stellen hat, die aufgrund des Geländes nicht innerhalb von 15 Minuten verlassen werden können.

Beim Wandern dürfte man aber eigentlich nicht in Extremsituationen kommen, beim Bergsteigen vielleicht. Ausnahme wäre, wenn man gezielt schlechtes Wetter sucht. Innerhalb der Saison muss man sich schon dumm anstellen, wenn man durch einen Wetterumschwung stirbt oder ernsthaft Schaden nimmt. Unter Windstärke 12 wird man nicht weggepustet, zur Not liegt man halt auf dem Boden.

Worum es mir aber eigentlich ging: Die meisten ordentlichen Zelte dürften ohne Probleme mit Sommerwetter in den Alpen klar kommen. Gewitter sind inbegriffen.
 

vor 10 Stunden schrieb skullmonkey:

Mir fällt keins ein, am ehesten kommen da vielleicht diese Norwegischen "Pausentüten" in Frage - das sind grosse Rechtecke mit Wänden in die man sich mit dem Rücken reinsetzt und so einen Windschutz hat - gibt es für zwei bis 6 oder 8 Personen. Der Boden ist allerdings offen, ist also kein Biwaksack. Wenn Du den wirklich für zwei willst, musst Du den evtl. selbst nähen.

Es gibt auch Windsäcke für zwei, die sind dann richtig geschlossen! Bei den klassischen nordischen Firmen wie Helsport, Hilleberg, Norrøna und so weiter wird man bestimmt fündig, falls man das sucht. In den Alpen wäre das aber eher ungewöhnlich. Das ist eigentlich ein klassischer Pack Your Fears-Gegenstand.
Über der Baumgrenze würde ich einfach immer einen Notbiwaksack einpacken - also eine Rettungsdecke, in die man wie in einen Schlafsack schlüpfen kann. Das ist wesentlich leichter und hält bei gutem Umgang auch mehrfach. In einem Notbiwaksack habe ich ca. zwei Wochen lang geschlafen, der wurde am Ende etwas mit Tape geflickt. Die Kosten sind dann ein Zwanzigstel eines richtigen Windsacks. 


Ich persönlich würde mir ein leichtes, vernünftiges Zelt kaufen, bei dem das Gestänge stabil ist und das Außenzelt bis zum Boden reicht. Freistehend ist nett, aber ein Mid ist eigentlich genauso gut und dann gibt es kein Gestänge, das brechen kann. Sollte es wirklich gefährlich werden, kann man auch mit dem Notbiwaksack unter freiem Himmel übernachten. Schlafen wird man so oder so nicht, wenn man richtig schlechtes Wetter nicht über sehr lange Zeiträume gewohnt ist. Ohrstöpsel sind auf jeden Fall ein wichtiger Ausrüstungsgestand, nichts gibt so viel Komfort für so wenig Geld und Gramm! Falls du schon einmal bei Windstärke 9+ im Zelt übernachtet hast, wirst du wissen, dass es dann auch im Zelt nicht mehr gemütlich ist. Unter Umständen ist es im Notbiwaksack dann sogar angenehmer, weil dann das Gehör nicht in ernster Gefahr ist und man auch nicht mit dem Zelt weggepustet werden kann. Das kann nämlich theoretisch zu einer Falle werden, wobei es dann schon absurd stürmisch draußen sein müsste. Von Himalaya-Besteigungen habe ich das mal gehört, aber in den Alpen wäre das nur schwer vorstellbar.  In den Alpen müsste man in einem guten Zelt meistens sicher sein. Und auch wenn das Gestänge bricht, ist das eigentlich nicht immer ein Problem, in einigen Fällen stehen die Zelte weiter und man kann das kaputte Segment einfach am nächsten Morgen austauschen. 

Deutlich über der Baumgrenze - gerade bei schlechtem Wetter - sind Krabbeltiere normalerweise kein Problem. Wenn es gefährlich ist, hat man sowieso größere Sorgen.

Vergiss nicht, dass das ganze Geschäftsmodell der Ausrüstungshersteller darauf beruht, Leuten Angst einzureden.

Bearbeitet von Harakiri
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zum LOCUS GEAR Djedi nochmal...
wenn ich das so betrachte fallen mir 1-2 sachen auf:

wieso wird der Boden aus TPU beschichteten cuben fiber angefertigt und kein klassischer Zeltboden verwendet? ist die Gewichtsersparnis da überhaupt noch so hoch? (der angebotene passende Footprint geht da irgendwie eher den klassischen Weg ;D)

da es sich um ein einwandiges Zelt handelt, stelle ich mir das mit der Kondensation schwierig vor... einmal kondensiert kommt der Wasserdampf auch nicht mehr durch die Membran.  

Was haltet ihr von den Punkten? 

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vor 1 Stunde schrieb Stulle:

zum LOCUS GEAR Djedi nochmal...
wenn ich das so betrachte fallen mir 1-2 sachen auf:

wieso wird der Boden aus TPU beschichteten cuben fiber angefertigt und kein klassischer Zeltboden verwendet? ist die Gewichtsersparnis da überhaupt noch so hoch? (der angebotene passende Footprint geht da irgendwie eher den klassischen Weg ;D)

da es sich um ein einwandiges Zelt handelt, stelle ich mir das mit der Kondensation schwierig vor... einmal kondensiert kommt der Wasserdampf auch nicht mehr durch die Membran.  

Was haltet ihr von den Punkten? 

Alles berechtigte Fragen. Wir könnten unsere Fragen mal sammeln - ich wollte die eh dann anschreiben, um genaueres zu erfahren und könnte um Antworten zu all unseren Fragen bitten. Bei dem Preis sollte das auch drinliegen bzw. ohne einleuchtende Antworten kauft das sicher niemand.

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Hi,

du schreibst von hochalpin von "wirklich" schlechtem Wetter und "wirklich" Schutz... :grin:

Rab Latok Summit durch das Membran Material kann man es im Notfall auch komplett ohne Gestänge als 2 Personen Biwaksack benutzen. Hab das Zelt selbst und kann es für ernsthafte Unternehmungen wirklich empfehlen. Gibts auch noch in etwas größer: Latok Mountain 2 oder Mountain 3.

Alternativ würde ich mal über etwas wie einen Windsack nachdenken. Die gibts nämlich auch in "geräumig"....

Diese sind deutlich leichter, günstiger.... Beispiel

 

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