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  1. Und endlich nach vier Wochen war es soweit, das Coronaelend umfing mich gänzlich in einer unendlichen Abgefuckedheit: Grundrechte weg und ich darf nicht mal mehr selber entscheiden ob ich mit ohne Einkaufswagen einen Supermarkt betreten darf, dabei ist das sicherlich irgendwo in den ersten 20 Artikeln des GG geregelt; aber Spaß bei Seite: meine Gewerbefreiheit ist qua Verordnung weg, somit die Einkünfte und statt meinem Kontostand dabei zuzusehen wie er mit jedem Tag sich von mehr und mehr Schwarz auf Rot bewegt, konnte ich doch meine Freizügkeit im Rahmen der Beschränkungen der Verordnungen des Landes Hessen nutzen um etwas wandern zu gehen (um es vorne wegzunehmen, ich habe auf der gesamten Strecke ungefähr genau so viele Menschen angetroffen wie bei einem Einkauf auf der Leipziger in einer halben Stunde). Also länger. Und alles ohne Nutzung den ÖPNV. Untereinhaltung aller gebotenen Vorsichtsmaßnahmen und -regelungen. Das geht schon. Das GG ist nun mal kein Mundschutz und als Taschentuch eher ungüstig. Demokratie bekommt kein Corona, sterben kann sie trotzdem. Ich niese heuschnupfenbedingt staatstragend und solidarisch in meine Armbeugen und wische dann den Schnodder mir der anderen Hand von meiner Daunenjacke... hach ja, das klappt ja alles super* Da es gerade Ostern war flog mich die Versuchung des Pilgerns an: Der Bonifatiusweg. Seine Gebeine wurden Mitte des 8 Jh. von Mainz nach Fulda überführt und der Weg streift den Frankfurter Norden. Ab da durch die schöne Wetterau und den Vogelsberg gen Fulda 130 Kilometer und ein paar Höhenmeter. Zurück dann auf dem E3 über Butzbach und den Taunushauptkamm und von da aus entweder auf den E1 zurück nach Frankfurt – oder aber vielleicht doch in die U-Bahn. So oder so 140 Kilometer. Insgesamt 270 reine Trailkilometer plus erwanderte Anreise (5 für den Hinweg, für den Rückweg können durchaus 20 verbucht werden). Verpflegung sollte somit auch so autark wie möglich gehen bzw. mit wenig zu kauf. Wer nun eine epischen Reisebericht erwartet, sei enttäuscht. Es war nicht episch. Der Bonifatiusweg hat mir die Entbehrungen visueller Askese und die vornehmlichen Asphaltwege geißelten meine Sehne – bzw. sie verlockten mit der süßen Sünde des Hochmut, der mich Tempo machen ließ, die sanften geschwungenen Hügel, die wenigen Höhenmeter und die nicht vorhandenen steilen Anstiege bremsten mich nicht aus; so saß ich nach 3 Tagen und 110 Kilometern im wirklich schönen Tal der Schwarza, hielt meine dreckigen und dampfenden Füße in das eiskalte Wasser und bestaunte ein ziemlich schmerzhaftes dickes Ei an meinem linken unteren Schienbein, was bei jedem Anziehen des Spanns weh tat. Hah, Hochmut! Ist die Trägheit nicht auch eine von diesen? Immerhin habe ich David Fincher's „Se7en“ geschaut (und bei der Trägheit nie hinschauen können,weil ich es einfach eklig fand). Aber mal ganz Vernünftig. Erstmal Kühlen, morgen weiter schauen, vielleicht 'ne Ibu für die Nacht. Aber vorher noch einmal schauen wie es morgen eigentlich weitergeht. Die ersten 110 Kilometer haben mich nicht wirklich überzeugt: Es ging durch die postglazialen sanften Hügel der Wetterau, dank ihrer lößreichen Böden intensiv landwirtschaftlich genutzt ist es ein beständiges Wechselspiel aus Streuobstwiesen, Äckern, Feldern, Futtermittelwiesen und ein paar Wäldern und – ach, noch ein ein paar Auen, die naturräumlich soweit von Bedeutung sind, als dass sie durch die europäische Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie 92/43/EWG geschützt und organisiert sind. Den aufmerksamen Naturfreund*innen sind sie durch diese Infotafeln auf den „Natura 2000“ steht, bekannt unten rechts ein kleines blaues Fähnchen mit gelben Sternen drauf. Ich bin ornithologisch weder bewandert noch begeistert, so ist es natürlich äußerst majestätisch einen Storch im Landanflug auf seine Futterwiese zu sehen, ich gerate aber deswegen auch nicht in Verzückung. Der visuellen Askese entsprach so denn auch ein stark nach innen gerichteter Blick der ungestüm durch die Welt seiner Gedanken, Bilder, Tagträume, Snippets, Ausschnitten, Fetzen stolperte, mäanderte, trieb, hetzte, rannte... immerhin die erste Tour seit der Rheinsteig -Section im November alleine. Irgendwo im wirklich allerletzten Vorort Frankfurts (Nieder-Erlenbach) kam mir das Bild, wie die Kaffeedose, die ich mit einem damaligen besten Freund mit Feuerwerkskörpern vollstopfte und dann einen anzündeten um zu schauen was passierte... ein dumpfer Knall, die Dose machte einen Satz mehr auch nicht... ungefähr das war in meinem Kopf los. Ein Feuerwerk das implodierte. Somit haben mich vielleicht die Bonifatiuskilometer auch nicht überzeugt weil ich sie gar nicht gesehen habe... es wird eines der Mysterien des Trails bleiben. Nichtsdestotrotz blieb so noch zu klären wie es denn nun morgen gen Fulda weiter geht. Ich habe im Vorfeld meine Vorbereitung auf GPXies runterladen und Rucksack packen beschränkt – den Rest sollten Glück, Zuversicht, Improvisationstalent und die Zivilisationsnähe schon erledigen. Also staunte ich nicht schlecht, als mir die GPXies sagten ab Blankenau sind E3 und Bonifatiusroute identisch. Ah, was?! Aha! Vorbereitung ist alles. Okay, habe ich noch was über das ich schlafen muss. Immerhin reden wir hier von 40 Kilometern. Aber, zuvor gilt es das ich mich der Schlafplatzsuche widme. Das weite Tal der Schwarza ist schön, aber eine kalte Senke, in der ich morgen mein Setup kondenstriefend und mich verfroren bergen kann, dass will ich nicht. Die tiefgreifende topologische Erkenntnis des Tages ist, wo Talsohle, da auch Berghänge, und egal wie sanft geschwungen die kaum wahrnehmbaren Höhenlinien auf der Karte auch scheinen, sie sind hinreichend um nur Schlafplätze in Schieflage zu generieren. Ächzend mache ich mich die eine Hügelflanke hoch in der Hoffnung oben etwas flacheres, gerades zu finden. Nein, nicht wirklich, aber ich stolper über den E3. Na, zumindest das hätte ich geklärt. Hier finde ich auch was leidlich gerades, das mit etwas Laub noch etwas besser ist und mich ignorieren lässt, dass es direkt auf dem Präsentierteller neben den Trail ist. Geläutert und begebe ich mich auf den säkularen E3 und stelle ernüchtert fest: ist auch ein Camino. Also kann ich mir bei Insta den Hashtag „Pilgern“ für meine Wanderung anpinnen. Schön. Als ich vor dem ersten Schild des E3 stehe mit den magischen Worten „Atlantik-Ardennen-Böhmerwald“ klingen sie wie Thru-Hikers heilige Dreifaltigkeit. Atlantik! Ardennen! Böhmerwald! Amen! An meinem inneren Firmament irrlichtern Götterstrahlen: mindestens 2500 Kilometer. Ich klappe meine Lighterpack-Tabelle auf. Nicke zufrieden. Damit komme ich bis an den Atlantik. Der Schlafsack ist zu warm, aber ansonsten... einen Nagelklipser in der nächsten Drogerie. Ein warmes kribbeln wallt durch meinen Körper. Hallo Trail! Ja, ich gebe es zu i am hooked. Meine Innere Playlist lässt noch einmal die Ohrwürmer des Trails bisher durch den Kopf paradieren. Die Bässe sind Fett, die Sonne scheint und es sind keine Asphaltwege. Halleluja! Zunächst über Felder und Äcker in einen schier nicht enden wollenden Buchenwald. Kathedralenartig ragen die Stämme in die lichtgrünen Kuppeln des Blattwerks. Ich laufe mich in Trance – Hikers High – und vernehme nur noch das Hallen meiner Schritte und das Klackern meiner Trekkingstöcke in der unendlich wohltuenden Leere meines Kopfes. Felder, Ortschaft. Felder... da war ja was... ich kann mir nur schemenhaft erinnern. Grell leuchtend gelber Raps, frisch gepflügte braune Äcker, das satte Grün der Weizenfelder, weiß und rosa blühende Streuobstwiesen mit Löwenzahn gesprenkelt, Wegränder von weißen Wänden aus Weißdorn gesäumt, alles kontrastiert von einem klaren blau strahlenden Himmel. Und wieder unendlicher Wald. Zwischendrin etwas zerpflückt, mit lichten Stellen, viel Wasser hat etwas sumpfiges. Ich assoziiere Skandinavien, erinnert mich aber auch an einzelne Abschnitte des Soonwaldsteiges. Für einen kurzen Moment kommt mir alles etwas wilder vor. Von einem älteren Ehepaar auf ihren E-Bikes werde ich aus meinen Wildnis-Phantasien jäh gerissen. Ist der Vogelsberg. Nicht mehr und nicht weniger. Ich laufe am Hoherodskopf abermalig vorbei, überlege kurz ob ich den Umweg für seine Erklimmung in Kauf nehmen soll, entscheide mich dagegen, die Liste meiner 700er ist schon reichlich bestückt – und schöner als der Altkönig kann er eh nicht sein. Ich mache etwas langsamer wegen meiner Sehne, die macht keine Anstalten schlimmer zu werden, tut kaum weh... okay. Gut. Unterhalb des Bilstein verspricht mir eine Informationstafel, das sich bei der Ersteigung des Berges ob der steilen Anstiege „alpine Gefühle regen können“ - ja, da wallte so einiges als ich über ein paar Wurzelpfade so in etwa 100 Hm gewältigte und ein paar Schweißtropfen standen mir auch auf der Stirn und außer Atem war ich auch – etwas. Der Blick vom Bilstein, ein alter Vulkanschlot, ist war einfach unbeschreiblich schön. Die Wetterau verschwand im Dunst des Tages und der Taunus war vielleicht nur zu erahnen, aber wer braucht das schon, wenn auch so schon schön ist? So lief ich beschwingt weiter gen Niddatalsperre. Dort fand ich oberhalb des künstlichen Gewässers einen wirklich wunderschönen Schlafplatz, der auf der Karte mir zumindest einen Blick auf den See versprach in der Realität hielt das Versprechen nicht. Naja, dafür könnte ich rätseln wo in der langgezogenen vor mir liegenden Talsohle der See nun genau sein könnte. Um ehrlich zu sein, ich verlor sehr schnell, das Interesse an dem Spiel und wendete mich den Profanitäten des Essens zu, ferne ging ich in eine vertieftes Gespräch mit meiner Sehne – die protestierte auf den letzten Metern lautstark und ich rang ihr das Verprechen nach Ruhe und Kühlung ab, wenn sie mit mir noch gemeinsam einen Pennplatz finden würde. Die Ruhe ließ sie vorlaut werden und mehr fordern. Soweit so gut horchte ich in sie hinein und konnte sie noch davon überzeugen eine Nacht drüber zu schlafen, dann könnte wir ja gemeinsam entscheiden wie es weitergehen kann... Gute Nacht. Am nächsten Morgen sammelte ich eine Zecke von meinem Schlafsack, die sich gerade mühselig auf den Weg zu den Futtertrögen gemacht hatte – back luck, ich war schneller. Meine Sehne begrüßte mich mein einem verknautschen „Ja, geht schon... Übertreib's aber nicht“, ich versprach ihr dafür, dass schon in Butzbach Feierabend sei. 40 Kilometer kriegt sie geschenkt, dafür soll sich mich noch 40 Kilometer tragen. Wir hatten einen Deal. Ob das alles aus medizinischer Sicht megavernünftig ist, dass möchte ich hier nicht diskutieren – ist es nicht. Am frühen Morgen strahlte der See in einem schön diffusen Licht. Die nächsten 20 Kilometer bis Hungen verschwand ich in einem großen Wald und einer diffusen Innenwelt Schmerzbeobachtung, innerer Leere, wirren Einzelfetzen an Gedanken, die durch meine Synapsen flirrten und sich nie einfangen, geschweige denn zu ende denken ließen sowie vielen Ohrwürmern, ein Best- Off Medley der letzten Tage. Ich habe mir vorgenommen alle mal aufzuschreiben. Hier und da ist eine Wiese. Ich lege mich drauf und gucke in den Himmel oder in die Wiese. Sammel wieder eine Zecke von mir runter. Spinnen integrieren mich in ihren Netzbau. Es ist still. Leichtes Blätterrauschen vielleicht. In Hungen falle ich in den örtlichen Discounter: Ich versuche mich zu zügeln und am Ende ist es doch erstaunlich viel. Wie immer. Noch auf dem Parkplatz schiebe ich dann doch alles in mich hinein. Wie immer. Hiker Hunger ist und bleibt ein schier unergründliches physiognomisches Phänomen. Nach Hungen verläuft der Trail vornehmlich durch Äcker und Felder und ein paar Waldinseln. Kartencheck. Wo penn' ich da? Es gibt ein paar dunkelgrüne Flecken. Mal schauen. Der Nachmittag präsentiert sich noch einmal von seiner Sonnenseite, war der ganze Tag bis dato eher kaltschwül, ist es nun heißschwül. Es drückt. Und kaum sind die Wolken weg verteilt die Sonne Schellen... zumindest fühlt es sich so an als ich Bellersheim betrete. Ich zapfe Wasser am Friedhof. Erfreue mich an den 2 Kilo mehr auf den Schultern und laufe weiter gen Münzberg. Ungefähr hier will ich mir meinen Schlafplatz suchen. Der Himmel schiebt sich bleigrau zusammen, bricht auf und Götterstrahlen zerschneiden episch den Himmel, grundiert von dunklen Äckern, flankiert von gelben Rapsfeldern. Die Strahlen treffen auch noch wirklich die Münzburg. Zuviel Kitsch. Ich muss lachen. Es ergreift mich dennoch, weil es wirklich episch aussieht. Fotos. Und als ich den Ort erreiche fängt es an zu regnen. Naja, fast. Ich habe das erste Haus passiert und es regnet richtig. Und als ich den ersten Unterstand erreiche, bin ich nass und es hört in dem Moment auf als ich mich auf die Treppen eines geschlossenen Hotels setzte. Tja. Ich esse noch mein Abendessen dort auf den Stufen. Lasse mich durch Körperwärme und Luftzug trocknen und breche dann auf Richtung den letzten dunkelgrünen Fleck auf meiner Karte zwischen hier und Butzbach. Dies soll das letzte Stückchen Wald sein in dem ich mein Tarp aufstellen möchte. Ich trotte gemächlich los und eruiere, das Grün in der Landschaft und das Grün auf der Karte. Es ist ziemlich kongruent. Nur, das Grün in der Landschaft ist ziemlich licht und es ist eingezäunt. Naja, es gibt noch ein Fitzelchen, das ist etwas dunkelgrüner und nur 500 Meter weiter. Ah ja, ein klassisches Feldgehölz. Die Böschung mit Weißdorn und/oder Brombeer und diversem anderen dichten Buschwerk bewehrt macht es bereits den Einstieg zu einem Abenteuer, die Ungewissheit ob Vegetation oder Bodenbeschaffenheit überhaupt ein Biwak ermöglichen geben dem Ganzen seinen ganz eigenen Kick. An einer Stelle an der eben kein Schild steht, dass Grünabfälle nicht abzulagern seinen, schlage ich mich in die Presche, die der Müll geschlagen hat. Komme nur drei Schritte weit und bleibe im dichten Geäst hängen, erahne aber auf der anderen Seite eine Möglichkeit. Also raus aus dem Gehölz. Umlaufen und hoffen, dass es einen Einstieg gibt. Gibt es. Und es ist beinah ein Traum. Groß genug für ein Tarp. Der Boden mit Weizenspelz bedeckt. (trocken, frisch, staubig und voller Spinnen). Ich schiebe mir den Spelz so zurecht, dass die Unebenheiten ausgeglichen sind und es relativ deckungsgleich mit meinem Grundsheet ist. Es fängt dezent an zu jucken. Ist jetzt so. Ich bin darauf nicht allergisch. Und wenn dann bin ich es erst nach dieser Nacht bzw. nach dieser weiß ich es (ich habe aber auch schon einmal eine Nacht in einem Heuhotel gemacht und mein Rücken war das größere Problem am Morgen). Pünktlich zum Aufschlagen des Tarps fängt es an zu regnen und der Wind zerrt an meinen Aufbaunerven und an meinem Gatewood. Ich richte mich häuslich mit meinen vielen Mitwohner*innen ein – die aber schon WG erprobt, verstehen, dass schlafende in ruhe gelassen werden. Also kein Stress. Bis auf das eine Exemplar, dass sich todesmutig in meine Schuhe verkrochen hat – noch einmal zum ausbuchstabieren in einen Schuh der ca. 1000 Kilometer Hiking und gerade den frischen Mief von knappen 200 Kilometern in sich hat, ein olfaktorisches Highlight. Aber wahrscheinlich riechen Spinnen nicht. Das diese eine sich meinen Schuh ausgesucht hatte, wurde mir aber auch erst gewahr, als ich nachts barfuß in ebensolchen schlüpfte um meinem obligatorischen Toilettengang nachzugehen. Ich bin nicht arachnophob, aaaaber, das Gefühl etwas, von dem du ahnst, das es sowas wie eine Spinne ist, panisch auf deinem Spann auf und ab rennt; du aber, ob des Harndrangs, dich zuerst diesem Problem widmen musst und das Tier über deinen Fuss laufen lassen zu müssen, hat für mich den Begriff des „Dinge aushalten müssen“ noch einmal neudefiniert. Zudem es mit dem Schuhe ausziehen an sich wahrscheinlich nicht getan wäre, immerhin fühlte sie sich so groß an, dass ich am nächsten morgen noch den restlichen Spinnenmatsch aus dem Schuh puhlen müsste, wie groß dieser sein würde, würde von der Menge an meinem Fuß abhängen – und der wirklichen Größe des Tieres. Aber ich wollte einfach nur das das Krabbeln aufhört, zog schnell, nach verrichtetem Geschäft meinem Schuh aus und da sah ich es. Recht kompakt, immerhin daumennagel groß und quicklebendig, hangelte es sich über den Spann schnell auf die Lasche. Altra Running Lone Peak 4.0. Embrace the Space. Save the Spider. Da ich den Rückzugsort der Vögel in der Monokultur gestört habe, habe sie mir zum Dank mein Tarp voll gekackt. Zurecht. Ich packe ein und trolle mich meine letzten acht Kilometer nach Butzbach und lasse den Vögeln ihr letztes Refugium, dass Mensch ihnen gelassen hat. Ich habe mich gestern zum Döner-Frühstück mit @Onwards Hiking verabredet, der ist grade auf dem E3 gen Osten, immer der Sonnen entgegen, Weltumwanderung. Wir werden über zwei Stunden auf einer Bank vor dem Bahnhof über alles und nichts, über das Allgemeine und das Besondere, über Baseweight-“Penislängen“, fehlende Trailkultur in Deutschland, Coronahikes, die Unterschiede zwischen Pilgern und Thruhiking reden, und dann doch keinen Döner frühstücken – als wir uns verabschieden und ich vor allem am Abend seinen Instapost lese, habe ich das Gefühl, dass dieser Moment einen ganz besonderen Platz in meinem Hiker-Herz bekommen wird. Playlist der Ohrwürmer: Pol1z1stens0hn: Herz Faust und ZwinkerZwinker Credibil: Frankfurter Schule (feat. Vega und Moses Pellham) Spax: Popschutz (96er Single Edition) F.A.B. Disstraktion (feat. Spax und MC Rene) Audio 88 & Yassin: Schellen Vor allem mit den Tracks von Spax und F.A.B. konnte ich mich sehr lange geschäftigen An den Rest kann ich mich nicht mehr erinnert, meine innere Jukebox hat den Betrieb einegstellt. Die Songs reflektieren aber, dass ich vor der Tour wieder mehr deutschen 90er Hip-Hop gehört habe... ...für die Zahlen Nerds: 5 einhalbtage Tage Frankfurt- Blankenau- Butzbach 190 Kilometer 4 Asia Nudelsnacks 1 Asia Reisgericht (yummi) 1 Banane 2 Tomaten 1 kleines Brot 6 Brötchen 200 gr Käse 130gr Dosenwurst 200 gr Kräuterquark 3 kleine Kümmelbeisser 2 Brezeln 8 Riegel (Obst-, Müsli-, Schoko-) 500gr Schoko-Nuss-Trockenobst-Bananenchips Mix und sicherlich noch viel mehr... 5 Rehe 2 tote Maulwürfe 3 Wildschweine 2 Marder 1 Feldhase keine Zecken (alle vorher gefunden) keine Mückenstiche (trotz no Bugprotection) 1 Thruhiker OT: * Anm. so lakonisch und flappsig ich über die einschräkung der grundrecht qua verordnungen ironisiere, möchte ich hier vor allem was politisches klarstellen: in diesem sumpf blubbern grade verschwörungsideolog*innen, nazis, querfrontlerische impfgegner*innen, new age braun esoterische kreise, antisemit*innen, rassist*innen und völkische munter wirres vor sich und mobilisieren hier und da menschen auf die straße. das ist nicht meine crew. also bitte nicht missverstehen, ähnliche formen deuten nicht auf gemeinsame inhalte und umgekehrt - und weil nazis kein hegel lesen, verstehen sie das auch nicht. dilaketikk digga!
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