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Ultraleicht Trekking

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  1. Gerade zurückgekommen ist es mal wieder an der Zeit für einen Tourenbericht. Wie immer gilt: Der Bericht wurde für meinen Blog geschrieben und hier ins Forum kopiert. Damit aber eine breitere Personengruppe in den (hoffentlich) Genuss eines solchen Berichts kommen, veröffentliche ich ihn gerne auch wieder hier. Vielleicht ist die Tour ja für einige von Interesse. Bei Fragen zur Tour meldet euch gerne. Ich bin behilflich wo es geht. Wer nicht die ganze GEA wandern mag aber wer eine eher kurze Tour [~170km] sucht, die landschaftlich schön und eher alpin ist, für den ist vielleicht zukünftig die nördliche GEA ab Pracchia (i.d.F. northbound) eine Option. Das ist öffentlich recht gut erreichbar und aufgrund der südlicheren Lage ist die Saison dort länger. Das ist ja oftmals das klassische "Ich suche Tour XY" Profil hier im Forum. Credits gehen auch raus an @Mia im Zelt und @JanF. Durch sie bin ich überhaupt erst auf die GEA aufmerksam geworden bzw. hat Mia mir dankenswerterweise ihr Vorwissen zur Verfügung gestellt. Aber nun zum eigentlichen Inhalt dieses Postings: Meine Weitwanderung entlang der Grande Escursione Appenninica (GEA) 10 Tage, 400 Kilometer, 20.000 Höhenmeter im Anstieg. Mit ultraleichter (4,4 Kilogramm) Ausrüstung, einmal zu Fuß über den Kamm der Apenninen. Einmal der Länge nach durch die Toskana. Ein Abenteuer der Extraklasse, mit vielen Höhen aber auch Tiefen. Ein Abenteuer das mich gefordert hat. Nach meiner Tour am GR53 in den französischen Vogesen geht es diesmal nach Italien auf eine neue Weitwanderung. Die Grande Escursione Appenninica (GEA) Die Grande Escursione Appenninica (GEA) ist ein Weitwanderweg in Italien. Je nach Variante verläuft er zwischen 400 und 425 Kilometer entlang des Appenninen-Hauptkamms. Die GEA führt beginnend im Süden, vom Passo di Bocca Trabaria an der Grenze Umbrien-Toskana nach Norden zum Passo dei Due Santi an der Grenze zu Ligurien. Externe Informationen zur GEA: Grande Escursione Appenninica (GEA) (hiking-europe.eu) (DE) Grande Escursione Appenninica – Wikipedia (IT) E.A. – Grande Escursione Appenninica – CAI (IT) Die GEA verläuft Großteils identisch mit dem europäischen Fernwanderweg E1 und entlang des Sentiero Italia. Wegweiser auf der GEA – E1 und 00 verlaufen parallel Anreise – Wie zur Hölle kommt man ins Nirgendwo? Anders als viele Weitwanderungen startet und endet die GEA, mehr oder weniger, im Nirgendwo. Es gibt keine frequentierten Stadtzentren, Walfahrtskirchen oder andere imposante Denkmäler die Start und Ende dieses Weges definieren. Der Ein- bzw. Ausstieg erfolgt an zwei recht unbedeutenden Passstraßen. Dementsprechend braucht die Logistik einer An- bzw. Abreise recht viel Abstimmungsarbeit. Mein gut getakteter Plan der Anreise geht aber auf. Via Fernbus, Zug, Zug, Bus, Bus und Autostopp erreiche ich den Start am Passo di Bocca Trabaria. Über Bologna – Florenz – Arezzo – Sansepolcro. Das Ganze in der vermutlich schnellstmöglichen Zeit. Ich verpasse keinen Anschluss. Generell sind die öffentlichen Verkehrsmittel in Italien besser als von mir erwartet. Pünktlich, günstig und zuverlässig. Die größte Unbekannte bei der Anreise ist das letzte Stück von Sansepolcro hoch Richtung Pass. Hier gibt es keine öffentliche Verbindung. Der elliptische Kreisverkehr am Ortsende Richtung Pass bietet keine gute Ausgangssituation für einen erfolgreichen Autostopp. Doch just in dem Moment, als ich meinen Daumen frustriert wieder einklappe und mich mit dem Gedanken anfreunde den langen und steilen Weg Richtung Start der GEA zu Fuß zu absolvieren, hält ein Auto an und nimmt mich mit. Der südliche Teil – Bocca Trabaria bis Pracchia Angekommen am Start bin ich voller Vorfreude. Diese legt sich nach etwa 50 Metern. Von einem breiten Forstweg weist der GPS-Track auf meiner Uhr quer durchs Gestrüpp. Nach wenigen Sekunden lege ich also eine erste Pause ein und checke die Lage. Habe ich den richtigen Track auf der Uhr, was geht hier vor sich? Bin ich hier richtig? Mannshohes Gestrüpp auf der GEA. Es stellt sich heraus, dass der GPS-Track korrekt ist. Der südliche Teil der GEA präsentiert sich mir in den nächsten Tagen wiederholt sehr „kratzbürstig“. In dem feuchten, warmen Klima gedeihen die Pflanzen prächtig. Unter ihnen Brombeersträucher, Himbeeren, Rosengewächse, Brennnesseln und anderes mediterranes, dorniges Gestrüpp. Viele Teile des Weges scheinen, zumindest vor der Hochsaison, nicht sonderlich stark frequentiert. Das Ergebnis sind zugewucherte Pfade, mannshohe Farnfelder, zerkratzte und blutige Schienbeine, durchlöcherte Kleidung und Frust. Viel Frust. Das führt soweit das ich an einer Stelle, nach dem ersten Drittel meiner Tour, keine Möglichkeit des Durchkommens finde und frustriert eine Alternative wähle. Zugegeben, das Nervenkostüm war an diesem Tag mit sehr starkem Niederschlag schon sehr dünn, trotzdem stellte mich die Vegetation ständig auf die Probe. Die Buschpassagen auf der GEA kosten mich Nerven. Und sie schmerzen. Das Profil der GEA nimmt es mit den „Großen“ auf Die Apenninen sind nicht jenes Gebirge das dem geneigten Wanderer als erstes in den Sinn kommt. Die nahe gelegenen Alpen, als bekanntestes und vermutlich auch beliebtestes europäisches Gebirge, stehlen dem nördlichen Apennin gerne die Show. Trotzdem geizt die GEA nicht mit Anforderungen an jene Abenteuerlustige die sich in diese Region verirren. Mit fast 20.000 Höhenmetern alleine im Anstieg muss sich die GEA nicht hinter Weitwanderwegen in anderen Gebirgszügen verstecken. Das Profil entspricht also einer waschechten Bergtour wie man es auch in den Alpen, Pyrenäen oder anderen Gebirgen finden würde. Die maximale Höhenlage ist allerdings mit knapp 2.000m begrenzt. Ich habe die Ansprüche der GEA hinsichtlich dem Profil jedenfalls unterschätzt. Die GEA ist alpiner als man denken mag. In der südlichen, niedrigeren Hälfte bis Pracchia addieren sich die vielen Gegenanstiege beträchtlich. Die Anstiege sind generell recht steil und verzichten gerne auch mal auf Serpentinen. Ich muss oft an die viel zitierten PUDs (Pointless Ups & Downs) des Appalachian Trails denken. Auch der Verlauf durch unendliche, dichte Wälder erinnert an den Appalachian Trail. Fühlt man sich doch oft wie in einem „Green Tunnel“ (einem anderen Synonym für den Appalachian Trail). Im Süden spielt die GEA „Rollercoaster“. Die Summe der Gegenanstiege ist nicht zu unterschätzen. Der nördliche Teil ist generell alpiner ausgeprägt. Man bewegt sich oft über der Baumgrenze. Das bedeutet steile Anstiege aber auch viele Gegenanstiege entlang der kilometerlangen Kämme und Gratlinien. Über der Baumgrenze auf der GEA. Der Schein trügt. Entlang der Kämme summieren sich die Höhenmeter. Im Schnitt komme ich auf rund 2.000 Höhenmeter im Anstieg bei rund 40 Kilometer Tagesetappen. Auf der GEA muss man intensiv arbeiten um vorwärts zu kommen. Ich bin dauernd nass. Sei es vom Schweiß der Anstrengung, der hohen Luftfeuchte oder vom Regen. Der nördliche Teil – Pracchia bis Passo de Due Santi bzw. Borgo Val di Taro Nach einigen Frustmomenten am südlichen Teil der GEA, insbesondere bedingt durch die Wetterkapriolen und den oftmals zugewucherten Weg, freue ich mich auf den nördlichen Teil. Pracchia liegt in einem tief eingeschnittenen Tal. Von hier aus steigt der Trail auf der nächsten offiziellen Etappe fast 1.500 Höhenmeter nach oben. Hier vollzieht sich ein abrupter Wechsel. Die Geologie, die Vegetation, die Pfade ändern sich. Erstmals oberhalb der Baumgrenze auf der GEA. Erstmals geht es über die Baumgrenze. Wo mit Blicken, die bis nach Korsika reichen sollen, gepriesen wird, erwartet mich Nebel. Trotzdem bin ich motiviert und freue mich auf die neuen Herausforderungen. In den nächsten Tagen bzw. auf den nächsten 170 Kilometern erwarten mich lange Tage entlang von Kämmen und Graten über der Baumgrenze. Aber auch einige einsame Täler und Querungen entlang von Gebirgsflanken. Die Szenerie hier oben ist spektakulär. In meinem Fall bin ich trotzdem sehr einsam unterwegs. Spektakuläre Landschaft auf der nördlichen GEA Das Gangart der GEA darf hier oben nicht unterschätzt werden. Sie ähneln meinen weiten Touren durch die Alpen und Pyrenäen. Zwar niemals technisch schwer aber körperlich fordernd. Ausdauer ist hier oben nötig. Die Höhenmeterangaben der Guidebooks oder der Webseite des Sentiero Italia unterrepräsentieren die Höhenmeter die meine Uhr trackt deutlich. An meinem intensivsten Tag steige ich 2.500 Höhenmeter nach oben. Das ist auch jener Tag mit dem schlechtesten Wetter. Eigentlich sind die Prognosen nicht schlecht. Als ich morgens, nach einer Nacht in einem Refugio, aber aus der Türe trete schaue ich blöd. Wolken, Nebel, starker Wind. Heute steht die exponierteste Etappe der ganzen Tour an. Kilometerlange Grate, teilweise nur wenige Meter breit stehen am Programm. Beim Aufstieg gerate ich beim Überschreiten einer Talsperre ins Taumeln. Der Wind bläst stark. Zu riskant ist mir ein voller Tag am Hauptkamm. Ich entscheide mich für eine alternative, tiefere Variante. Ein etwa zwei Kilometer langes exponiertes Stück bleibt mir allerdings nicht erspart. An diesem Tag treibt mich das Adrenalin an. So machen sich die 1.700m+ und ebenso viele im Abstieg auf lediglich ~20 Kilometer erst bemerkbar als ich aus der „Gefahrenzone“ bin. Ich verlasse den höchsten Teil des Gebirges. Urplötzlich reißt es auf, das Adrenalin lässt nach und ich werde schlagartig müde. Bis hierher bin ich fast 10 Tage unterwegs. Die Tour fordert ihren Tribut. Ein recht schmaler Grat, dichter Nebel, starker Wind und 10°C auf der GEA. Aber ich habe es geschafft. Es bleiben knapp 30 Kilometer bis zum Endpunkt. Anstatt bis zum offiziellen Ende der GEA am Passo di Due Santi zu wandern, gehe ich übrigens nach Val di Taro. Auf die letzten, eher unspektakulären, 13 Kilometer der GEA verzichte ich. Anstelle wähle ich den etwa 8 Kilometer langen Abstieg in die Stadt. Im Gegensatz zum offiziellen Endpunkt habe ich in Borgo Val di Taro eine gute Verkehrsanbindung via Zug die mich schnell und einfach nach Hause bringt. Kaum draußen aus den höheren Bergen, reißt es auf und die Szenerie ist wie ausgewechselt. Mach Urlaub in der Toskana haben sie gesagt Der verführerische Eindruck der Toskana als warme, trockene Reisegegend mit dauerhaftem Idealwetter ist trügerisch. Auch wenn die Temperaturen während meiner Tour nie unter 10 °C gefallen sind, erlebe ich während meiner Zeit auf der GEA (Ende Juni 2024) das Wetter als sehr vielfältig und herausfordernd. Die ausgedehnten Eichenwälder liegen oftmals in dichtem, mystischem Nebel. Generell liegt viel Feuchtigkeit in der Luft. Der Apenninenkamm wird beeinflusst von den beiden Meeren im Westen und Osten. Es muss also auch mit intensiven Niederschlägen und extremen Wetterlagen gerechnet werden. Ich selbst erlebe das am eigenen Leib. An einem Tag fallen 90 mm Niederschlag in 24 Stunden. An einem anderen bringen mich starke Windböen am ausgesetzten Kamm über der Baumgrenze zum Taumeln. Kommt die Sonne zum Vorschein, steigen die Temperaturen rasch an. In den feuchten dicht bewaldeten Gegenden wird es dann schwül-heiß. Über der Baumgrenze ist man der Sonne ausgeliefert. Teilweise wechselt das Wetter mehrmals am Tag. Das Wetter wechselt mehrmals am Tag. Wetterbedingt wird mir der mittlere Teil meiner Tour in Erinnerung bleiben. Zwar ist Regen prognostiziert, dass ich aber einen der intensivsten Regentage meiner bisherigen Outdoorkarriere erleben würde war mich nicht bewusst. 90 mm Niederschlag in 24 Stunden prasseln auf mich herab. Die vielen erdigen Hohlwege in den Wäldern werden zu matschigen Wasserrutschen. Die Wege werden zu kleinen Bächen. Mannshohe Farnfelder werden zu Dschungelpassagen. Wo eigentlich ein Rinnsal, entstehen knietiefe Furten. Mir bleibt an diesem Tag nur die Flucht nach vorne. Nachdem es auf einer kürzeren Variante am E1 kein Durchkommen durchs Dickicht gibt, ist es mir nicht möglich ein Refugio entlang des Weges, und somit einen trockenen Ort, zu erreichen. Den Pfad der GEA verliere ich ebenfalls in der Vegetation und komme auch hier trotz des GPS-Tracks nicht vorwärts. Als letzte Option bleibt mir also nur der Abstieg ins Tal oder eine Nacht im Pyramidentarp in tiefen Lachen bei prasselndem Regen. Glücklicherweise befinde ich mich in einem der wenigen Ost-West verlaufenden Täler welches die Apenninen durchschneidet und auch über eine bediente Bahnlinie verfügt. Das örtliche Refugio hat natürlich wegen Bauarbeiten geschlossen. Mein Entschluss ist klar. Ein Zug bringt mich Tal auswärts in den nächsten Ort mit verfügbarem Hotelzimmer. Jetzt ist furten angesagt. Nach einer Nacht im Warmen und mit getrockneter Ausrüstung, geht es am Folgetag zurück auf den Trail. Generell erlebe ich das Wetter auf der GEA feuchter als erwartet. Regenschauer und kleine Gewitter sind keine Seltenheit. Kondensierender Nebel in den Wäldern ist, insbesondere am Vormittag und in der Nacht üblich. Italienische Zuverlässigkeit Auf meiner Wanderung wurden zwei italienische Klischees bedient. Erstens nehme ich die Italiener und Italienerinnen als gastfreundlich und hilfsbereit wahr. Zweitens kann man sich nicht auf alles verlassen. Viele Refugios entlang des Weges sind geschlossen oder wurden gar in den letzten Jahren komplett aufgelassen. Informationen im Internet sind teilweise nicht vorhanden oder veraltet. Angegebene Telefonnummern funktionieren nicht. Unterschiedliche Quellen geben teilweise mehrere Telefonnummern für ein und dieselbe Unterkunft an. Das gleich gilt für kleine Albergos und andere Unterkünfte entlang des Weges. Generell merkt man der Gegend die Stadtflucht an. Gebäude stehen leer. Infrastruktur zerfällt langsam. Services und Dienstleistungen abseits der touristischen Autobahnen oder mit Ausnahme der Wochenenden werden eingestellt. Zumindest auf das Kloster in La Verna ist verlass. Hier können Pilger und Weitwanderer auch nächtigen. Ich gehe allerdings weiter. Die GEA wird, u.a. im Cicerone Guide, als Weg angeführt welcher auch von Unterkunft zu Unterkunft gegangen werden kann. Das mag vielleicht im Hochsommer (Juli und August), bei idealer Vorplanung und Einschränkung auf fix vorgegebene (und betriebene) Unterkünfte der Fall sein. Meiner Erfahrung nach ist es aber jedenfalls vorteilhaft autark mit eigener Nächtigungsmöglichkeit unterwegs zu sein. Draußen zuhause. Einsamkeit, biwakieren und campieren. Zumindest Ende Juni präsentiert sich die Region entlang der GEA als sehr einsam. Mit Ausnahme von Ortschaften und an schönen Wochenendtagen, treffe ich meist keine anderen Menschen. Während meiner Tour begegnet mir kein anderer GEA-Wanderer. Lediglich im Süden, wo die GEA ihre Wege mit bekannten Pilgerwegen kreuzt, treffe ich auf andere Menschen die mehrtägig ihre Rucksäcke schleppen. Diese Abgeschiedenheit erleichtert das biwakieren und campieren. Zwei Nächte verbringe ich in Refugios, eine Nacht komme ich notgedrungen in einem Hotel unter. Die restlichen Nächte stehe ich frei im Wald oder richte mich unter einer menschgemachten Struktur, wie z.B. Vordächer leerstehender Hütten, ein. Zwar ist nicht jeder Streckenteil gleich gut zum Campieren geeignet, trotzdem findet sich immer wieder ein mögliches Lager. In der Regel finden sich Plätze für Zelt oder Tarp. Alternativ finden sich anderweitig Plätzchen zum Schlafen. Den schönsten Platz hatte ich übrigens am Lago di Scaffaiolo. Am Ende dieser ersten Etappe im nördlichen Teil der GEA geht es zum ersten Mal über die Baumgrenze. An diesem kleinen See gibt es ein Refugio und ein getrenntes Gebäude das als (ständig offenes) Notbiwak fungiert. Außerdem die beste Fernsicht und den tollsten Sonnenuntergang während meiner Tour. An diesem Abend ist das Biwak belegt. Ich stelle also mein Pyramidentarp auf und genieße einen der schönsten Abende auf Tour an die ich mich erinnern kann. Wunderschöner Sonnenuntergang am Lago di Scaffaiolo Die Nächte in den laubübersäten Buchenwäldern sind meist von gemischter Schlafqualität. Oft schlafe ich gut, manchmal nicht. Im Laub leben und arbeiten meist sehr viele Käfer und Insekten. Mangels Innenzelt habe ich also teilweise sehr viel Besuch während der Nacht. Ein ständiges Knistern und Rascheln, verursacht durch die Bewegungen der Käfer, ist allgegenwärtig. Die Wege und ihre Beschaffenheit sind nicht schwer. Teilweise aber „fuck“. Am vorletzten Tag muss ich einen Teil der originalen Wegführung der GEA umgehen. Starke Winde, tiefhängende Wolken und Nebel halten mich von den exponierten Graten und Kämmen fern. Zu riskant scheint mir dieses Unterfangen. Die restlichen Streckenabschnitte, für die ich also sprechen kann, sind niemals technisch schwierig. Sie verlassen den Charakter des Bergwanderns an keiner Stelle. Zwei- dreimal helfen die Hände, ebenso oft ein hilft ein kurzes Fixseil für die Psyche. Trotzdem sollte man die Wege nicht unterschätzen. Der „Cruise-Faktor“ war deutlich geringer als von mir erwartet. Zwar gibt es immer wieder sehr einfach zu gehende Passagen auf breiten Wegen, Forsttraßen oder gar Asphalt. Trotzdem fordert der größte Teil der Strecke Aufmerksamkeit. Im Süden reduziert der dichte Bewuchs oft die Sicht auf den Untergrund. In den feuchten Wäldern haben sich stellenweise tiefe, V-förmige Hohlwege gebildet. Lose Steine, rutschige Blätter und Schlamm, gepaart mit steilen Abstiegen erfordern Achtsamkeit. Stellenweise läuft man bei Regen wie auf Seife. Bewuchs ist so eine Sache auf der GEA. Im Norden wird der Charakter der Wege alpin. Dementsprechend ist auch die Wegcharakteristik anspruchsvoller. Die Pfade sind oftmals sehr schmal und verlaufen durch hohes Gras. Das verursacht das ein oder andere Stolpern. Blockige und steinige Passagen sind insbesondere bei Feuchtigkeit rutschig. Im Norden verschwinden die dichten Sträucher allmählich. Die Pfade sind trotzdem schmal. Die ein oder andere Schimpftriade rutscht mir während meiner Tour doch heraus. Ich komme langsamer vorwärts als erhofft. Meist decken sich die schwierigsten bzw. lästigsten Passagen mit dem schlechtesten Wetter. Oder bilde ich mir das nur ein? Verpflegung – Einmal Snickers to go Hinter der Verpflegungssituation stand im Vorfeld das größte Fragezeichen. Ich habe eine Liste mit Distanzen zwischen möglichen Läden und Geschäften erstellt. Die Öffnungszeiten und das potentielle Angebot recherchiert. Entsprechend meinem Vorurteil hinsichtlich der Zuverlässigkeit in Italien (siehe auch Kapitel oben) habe ich mich aber nicht zu 100% auf meine Liste verlassen. Das heißt ich habe von Beginn an einen kleinen Puffer an Lebensmittel getragen. Auch weil mir nicht bekannt war welche Produkte in den vermutlich kleinen Läden verfügbar sein werden. Ohne Kocher im Gepäck fallen viele Möglichkeiten für mich weg. Bei vegetarischer Ernährung fällt die bekannte Salami auch weg. Auf trockene Biscotti habe ich keine Lust, außerdem stimmt das Volumen – Gewichts – Nährwertverhältnis hier nicht. Kleines Päuschen und Kaffee auf der GEA. Moderate Preise und irgendwas gibt’s fast überall. Im Endeffekt war die Sorge unbegründet. Zwar sind größere und gut sortierte Lebensmittelgeschäfte tatsächlich nicht sonderlich häufig anzutreffen, es gibt aber Alternativen. An vielen Orten, sogar in den kleinsten Nestern, findet sich irgendwas zu essen. Die meisten Pässe die per Straße zu erreichen sind verfügen über eine Art von Restaurant oder Mini-Alimentario. Dazwischen drinnen hat dann auch das ein oder andere Refugio geöffnet. Das heißt einerseits gibt es die Möglichkeit richtiges Essen zu supplementieren, andererseits werden hier meist auch Snacks verkauft. Wer also anspruchslos ist und wem Schokoriegel, Chips, Kekse, belegte Brote und ähnliches für die Versorgung reicht, der wird auf der GEA nicht verhungern. Am besten heißt es hier flexibel sein. Ein kleiner Grundstock im Rucksack und den Rest nehmen wie er kommt. Einmal Snickers to go auf der GEA Wasser und die Sache mit dem Filter Die Apenninen erlebe ich, zumindest Ende Juni 2024, als recht feuchte Region. Auf den ersten Etappen im Süden finde ich trotzdem kaum Oberflächenwasser. Die GEA verläuft meist an Graten und Kämmen, quert also kaum natürliche Gerinne. In den ersten Tagen bediene ich mich also an Quellen in Zivilisationsnähe. Umsichtig wie ich bin, habe ich die Tour ohnehin mit defektem Filter gestartet. Mein BeFree Filter ist komplett blockiert bzw. zu. Das merke ich aber erst am Tag der Abreise. Ein schneller Rettungsversuch daheim mit Durchspülen und Zitronensäure schlägt fehl. Während meiner Anreise besorge ich mir in Arezzo noch eine Flasche Essig und versuche damit in den nächsten Tagen den Filter wieder in Gang zu bekommen. Ergebnislos. Als Backup besorge ich mir in einem kleinen Outdoorgeschäft in Arezzo außerdem noch ein paar Chlortabletten zur chemischen Desinfektion. Der erste Eindruck aus dem Süden verfestigt sich zum Glück nicht. Je weiter ich gen Norden komme, desto großzügiger wird die Wassersituation. Mit den Chlortabletten gehe ich sparsam um. Meist nutze ich Wasser aus Ortschaften oder möglichst bedenkenlose Quellen auf dem Weg. Fazit Eine Wanderung entlang der Grande Escursione Appenninica (GEA) gleicht einer Wundertüte. Ich wusste nicht was mich erwarten würde. Meine Vorstellungen waren konträr zur Realität vor Ort. Die GEA wartet mit zwei Hälften auf, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Im Süden findest du abwechslungsreichen und dichten Wald. Also ständig unterhalb der Baumgrenze, durchsetzt mit spannenden Aussichten von Abbruchkanten und anderen Gebirgsvorsprüngen. Die ein oder andere nette, kleine Ortschaft befindet sich entlang des Weges. GEA im Süden Im Norden geht es hoch hinaus. Oberhalb der Baumgrenze warten gigantische Fernsichten und unendlich lange Kämme und Grate darauf erwandert zu werden. Alpines Flair kommt auf. GEA im Norden Vieles hat die GEA aber in seiner ganzen Länge zu bieten. Ein Gefühl von Abenteuer, Einsamkeit und prächtige Naturlandschaften. Das alles kommt mit dem Preis von viel vergossenem Schweiß und manchmal auch frustvollen Momenten. Das Wetter und die Wege sind teilweise unberechenbar. Im Einflussbereich zweier Meere sollte man am Apenninenhauptkamm das Wetter ständig beobachten. Die Gratlagen sollten bei schlechtem Wetter gemieden werden. Auf den oftmals stark zugewachsenen Wegen eignet sich eine lange Hose oder zumindest eine Windhose um brennende und blutige Beine vorzubeugen. Auf der GEA bin ich 10 Tage unterwegs (9 ganze und 2 halbe Tage bzw. 237 Stunden). In einigen Situationen hat mich dieser Weg an meine Grenzen gebracht und mich fluchen lassen. Ein, zweimal zweifelte ich an meiner Vernunft und am Weitergehen. In anderen Momenten hat mich der Trail mit offenen Armen willkommen geheißen und mich mit all seiner Schönheit überwältigt. Als ich mein Ziel erreiche bin ich froh die Tour durchgezogen zu haben. Glücklich es geschafft zu haben. Zugleich bin ich aber auch froh mich nicht weiter durch Dickicht schlagen zu müssen. Aber Unebenheiten entlang eines Weges machen ihn überhaupt erst spannend. Retrospektiv verschwimmen die negativen Augenblicke und über bleiben die schönen Erinnerungen und Momente. Das ist auch so bei der GEA. Sie ist ein Weg der mich überrascht hat, mit all seinen Facetten. Eine echte Wundertüte eben.
    44 Punkte
  2. Vorzeitiges Ende Der Anstieg zum höchsten Pass (4860m) der Tour namens "Osoruri" war der einfachste von allen, der Weg war breit und unschwer. So ähnlich ging es weiter bis zur unglaublich schönen Laguna Cullicocha, wo wir uns eine ausgiebige Pause gönnten. Schließlich hatten wir eigentlich vor bloß zehn Kilometer zu wandern und erst am nächsten Tag die letzten sechs bis sieben Kilometer bis Hualcayan anzutreten, um dort ein Collectivo für die Fahrt nach Caraz zu finden. Fälschlicherweise folgten wir einer Wasserleitung, anstatt dem wohl neuen Wanderweg. Es war machbar, aber nicht immer einfach, obwohl diese Wasserleitung anfangs in der Karte als Wanderweg eingezeichnet war. Unterwegs trafen ein französisches Paar, welche uns berichteten, es gäbe in Hualcayan die Möglichkeiten ein Taxi zu nehmen. Der anvisierte Zeltplatz erschien aufgrund der vielen Rinder suboptimal und da zusätzlich eine warme Dusche und eine richtige Mahlzeit lockten, entschieden wir uns noch am gleichen Tag bis Hualcayan abzusteigen. In weniger als zwei Stunden bewältigen wir die letzten Kilometer auf dem nach unten hin immer breiter werdenden Weg. Im Dorf angekommen wurden wir auch schon bald angesprochen, ob wir ein Taxi bräuchten. Roy fuhr uns für 120 Sol zuverlässig über die Holperpiste bis Caraz.
    19 Punkte
  3. MuadDib

    Vorstellungsthread

    Hallo Leute 🫡 Ich heiße Hannes, bin 35 Jahre jung und wohne im schönen Oberösterreich. Ich kann auf einen äußerst großen Erfahrungsschatz bezüglich Weitwandern zurrückgreifen. Appalachian Trail, Pacific Crest Trail, Continental Divide Trail, West Highland Way, Tour du Mont Blanc usw...mittlerweile hab ich so gut wie alles gesehen...schön gemütlich von meiner Couch aus auf Youtube. 😉 Bezüglich praktischer Outdoor-Erfahrung sieht es dann leider etwas magerer aus. 😱 Als Kind/Jugendlicher war ich mit meinem Vater oft in den Bergen auf Tageswanderungen und mal der ein oder anderen Hüttentour unterwegs. Später spulte ich in knapp 5 Jahren Bundesheer so einige Kilometer über Stock und Stein runter. Danach wechselte der Fokus von Bergen und Wäldern immer mehr richtung Sportplatz und ich habe lange Zeit American Football gespielt. Als dann meine Spielerkarriere aufgrund einer Knieverletzung und ein paar anderen Wehwechen ein jähes Ende nahm wollte ich wieder vermehrt zum Wandern zurrückkehren. Ein von leichter Ausrüstung null Plan habender und sich selbst stets selbstüberschätzender mittlerweile Ü30er beschloss dann in all seiner Weisheit - quasi zum Wiedereinstieg - den Camino del Norte zu wandern. Wohl etwas zu früh nach der Verletzung. 😅 Vom obligatorischen "overpacing" mal abgesehen lief die erste Woche aber richtig gut. Bin wohl meinem Knie vorerst davongelaufen...leider holte es mich dann bereits in der 2.Woche ein und trat mir kräftig in den Allerwertesten. Natürlich gleich so fest, dass es mich von Spanien direkt zurrück in die Heimat befördert hat. 💩 Zumindest habe sogar ich meine Lehren daraus gezogen und fing dann zuhause erstmal wieder langsam an. Wieder zurrück zu Tageswanderungen mit sich langsam steigenden Geländeansprüchen. Letztes Jahr ging ich dann den Johannesweg und damit endlich wieder eine etwas längere Tour (4 Tage), wenn auch Geländetechnisch noch nicht zu sehr fordernd. Zum Glück legte ich auch meine Sturheit bezüglich Stöcke ab. Das war meine erste Wanderung mit Stöcken und ich muss schon sagen...das war ein ordentlicher Unterschied für mich. Trotzdem war/ist mein Gepäck noch viel zu schwer und ich fing an mich immer mehr über leichtere Ausrüstung zu informieren. Über mittlerweile unendlich viele Youtube-Videos und stöbern im Internet führte mich die Suche schließlich hier in dieses Forum. Die ersten Schritte am Weg zu Ultraleicht sind getan. Das Dosenfutter musste bereits gefriergetrockneter Nahrung weichen und die Zahnbürste wurde - trotz komischer Blicke seitens meiner Kinder - rigoros gekürzt. 💪 Habe nun auch die Haushaltskasse geplündert und mir etwas Budget für neue Ausrüstung zu Seite gelegt. Meine Frau hat hier zwar vorerst protestiert aber mit den Worten: "Ich bin hier der Mann im Haus!", hab ich mich heroisch durchgesetzt....und es hat mir sogar nur 2 Wochen Fernsehverbot eingebracht. 😉 Nun freue ich mich schon darauf hier zu lesen, zu lernen, blöd nachzufragen und dann Kohle zum Fenster rauszuwerfen. 🥳
    18 Punkte
  4. Der Yanacon-Pass In der Nacht erschreckten wir uns sehr, denn plötzlich weideten Rinder direkt neben unserem Zelt. Auch in der Früh waren sie noch da, irgendwann fanden wir heraus, dass sie genau dort den Boden extrem abgrasten, wo wir nachts gepinkelt hatten. Es war übrigens die erste Nacht mit Frost, ob es was damit zu tun hatte? Oder finden Rinder etwa menschliche Pipi lecker? Den Aufstieg zum Yanacon-Pass auf 4610m war zunächst mal wieder nicht auffindbar. Erst etwas weiter oben fanden wir dann doch noch einen Pfad rechts neben einem tief eingeschnittenem Bachgraben. Die Orientierung ist selbst mit Offlinekarte nicht ganz einfach, weil der Bachgraben dort gar nicht eingezeichnet ist. Lamgsam kämpften wir uns den steilen Hang empor und dachten, es gleich geschafft zu haben. Doch dann standen wir nur auf einem kleinen Hochplateau, der Pass war also noch nicht erreicht. Rechts sollte er sein, doch er wirkte aus dieser Perspektive unbezwingbar steil. Mit einem mulmigem Gefühl im Bauch gingen wir draufzu. Tatsächlich waren Serpentinen in dem kargen Boden sichtbar. Diese stiegen wir langsam hoch und waren froh, dass es diesmal trocken war. Denn es waren ein paar vom Regen ausgewaschene Rinnen zu erkennen. Oben wurden wir durch einen unvergesslichen Ausblick in das gegenüberliegende Tal belohnt. Der Abstieg war abgesehen von den ersten Metern deutlich einfacher und auch gut erkennbar. Unten im Tal weidete eine Herde Schafe. Wir nutzten die Gelegenheit um unser Zelt zu trocknen und eine Kleinigkeit zu essen. Der Weg durchs Tal war eine Erholung, da es nur ganz sanft bergab ging. Bei den Häusern von Huilca weidete sogar eine Lamaherde. Diese für Peru symbolischen Tieren hätten wir irgendwie häufiger erwartet. Stattdessen sagen wir überwiegend Rinder, Pferde und Schafe. Über eine Brücke querten wir den Fluss und folgten für zwei Kilometer der Schotterstraße ins nächste Hochtal, wo wir auch eine ausgiebige Mittagsrast einlegten. Danach erwartete uns schon der nächste Pass. Der Mesapata-Pass mit "bloß" 4460m stellten wir uns einfacher vor als den Yanacon-Pass, was auch in Erfüllung ging. Kurz vor dem Beginn des Anstiegs ritt uns ein Junge auf einem dunkelbraunen Pferd entgegen. Er sprach uns an, aber wir verstanden aufgrund der Sprachbarriere nur, dass er von uns was zu essen haben wollte. Wir waren irritiert, erinnerte die Szene doch optisch an Atréju aus Michael Endes unendlicher Geschichte. Einen Moment später sahen wir, dass er zusammen mit seinem Vater eine gewaltige Herde Schafe aus dem Tal raustrieb. Der Weg vom Pass runter ins nächste Hochtal war in Top-Zustand und wir genossen den sanften Abstieg. Da wir nicht wussten, ob wir an unserem anvisierten Zeltplatz Wasser finden würden, füllten wir im Tal auf. Sanft ansteigend wanderten wir eine Ebene höher, wo wir einen ebenen Zeltplatz fanden. Wasser gab es dann doch auch.
    18 Punkte
  5. wilbo

    Apsis-Tarp für kleine shelter

    Moin! Ich habe vor einigen Tagen einiges an Material geschenkt kommen. Nochmals herzlichen Dank an @masui_! Ein Rest mit gut 2,5 Meter Länge hat mich dazu inspiriert ein simples 145 × 250 cm, als Apsis-Tarp zu nähen. Für mich zum Paddeln gedacht, aber auch fürs bikepacking könnte ich mir eine sinnvolle Nutzung vorstellen. Da eine starke Zugkraft vom Tarp auf die Stange wirkt, muss die Spitze nach hinten hin extra abgespannt werden. Die Tür-Paneele werden an der Frontabspannung fixiert und dichten damit die Verbindung Tarp zum Zelt regendicht ab. Um das Tarp windstabil zu fixieren, liegt ein hoher Zug auf den Abspannpunkten. Nach einigen Tests, wie stark sich Nahtlöcher unter Last dehnen, bin dazu übergegangen alle meine Verstärkungen aus einem speziellen 200 g Material zu nähen. Das verteilt die Kräfte deutlich gleichmäßiger als leichtere Stoffe. (Das Gewicht reiche ich nach) ;-) VG. -wilbo-
    16 Punkte
  6. Reisebericht zu unserer 7 tägigen Alpamayo-Umrundung in Peru Vor wenigen Tagen haben wir diesen atemberaubenden Andentrek beendet und sind immer noch absolut begeistert. Es war ein gewisses Abenteuer, da es kaum Berichte zu dieser 107km langen Tour gibt und insgesamt acht Pässe bis zu 4860m über Meereshöhe zu überqueren sind. Dabei waren wir überwiegend alleine unterwegs, nur am Anfang und am Ende haben wir andere Wanderer getroffen. Den Tourbericht habe ich aus meinem Blog kopiert. Viel Spaß beim lesen! Der Start Am 19.06.2024 machten wir uns auf dem Weg nach Caraz, von wo aus wir mit einem Sammeltaxi nach Cashapampa fuhren. Nach insgesamt vier Stunden Anreise waren wir am Startpunkt angekommen, wo wir unsere Tickets für den Parque Nacional Huascarán vorzeigten und uns in eine Liste eintragen mussten. Gegen 12 Uhr waren wir endlich startklar. Naja zumindest fast. Unser Gepäck wurde bei der Fahrt nach Cashapampa oben am Fahrzeug befestigt und dabei ging eine Wasserflasche von meinem Mann verloren. "Zum Glück" hatte irgendjemand eine leere Colaflasche weggeworfen, die er stattdessen verwenden konnte. Da es rechts an einem Fluss entlang geht, kann man den Weg gar nicht verfehlen. Nach vier eher steilen Kilometern, weitet sich das Tal und das Gelände wird flacher. Die Sonne schien und es war warm. Blöderweise gefiel das auch den Mücken, die uns in Schwärmen umkreisten. Als mein Mann sich auch mit DEET einschmierte, verfolgen sie wieder mich. Ungerecht sowas! Am Abend hatte ich trotz DEET ein Duzend Stiche bekommen... Auf dem Zeltplatz Llamacorral standen bereits mehrere Zelte. Wir wollten den Trubel vermeiden und liefen noch eine Stunde weiter, ehe wir uns ein Plätzchen suchten. Kurz nachdem das Zelt aufgebaut war, fing es an zu regnen. 2 Pässe ohne Aussicht Der Himmel begrüßte uns am nächsten Morgen mit dichter Bewölkung. Die ersten Stunden war es noch trocken und wir stiegen sanft an, bis zum Zeltplatz Taullipampa. Just in dem Moment fing es an zu gießen, was uns dazu verleitete den kümmerlichen Unterstand für eine Stunde nicht zu verlassen. Da einige diesen Unterstand als Toilette benutzt hatten, war das nicht gerade eine appetitliche Pause. Ein Chilene leistete uns zwischendurch Gesellschaft. Anschließend wagten wir den Anstieg zum Punta Union Pass (4750m). Immer wieder regnete es, auch der Gletscher unterhalb vom Taulliraju blieb fast komplett in Wolken verhüllt. Der Anstieg zog sich in die Länge, irgendwie kamen wir gefühlt nicht vorwärts. Unterhalb vom Pass fing es immer kräftiger an zu graupeln. Trotz Regenkleidung war es eiskalt. Und oben am Pass? Naja die Sicht betrug etwa fünf Meter. Ein Foto und dann möglichst schnell nach unten. Es war so kalt, dass wir noch Pullover, Mütze bzw. Balaclava und Handschuhe anzogen. Auf dem Weg nach unten, hörte der Regen kurz auf und wir konnten auch wieder etwas sehen. An einem Sonnentag muss die Aussicht hier grandios sein! An der Laguna Huicash standen schon zwei Zelte, doch wir wollten ohnehin weiter bis zum Hochweide unterhalb des zweiten Passes. Der Weg war so breit und ausgetreten, dass wir erst am Abzweig dahin vorbeiliefen, obwohl sogar ein Steinmandl darauf hinwies. Der Pass Nr. 2 wirkte von dort aus erheblich steil. "Wie sollen wir da bitte hochkommen?", fragte ich mich insgeheim selbst. Aus der Nähe war dann ein Serpentinenweg zu erkennen, der Hoffnung weckte. Im Talboden auf 4150m fanden wir einen perfekt ebenen Stellplatz fürs Zelt. Eine leichte Brise und eine Regenpause sorgten sogar dafür, dass Zelt und Regenkleidung trocknen konnten. Dann fing es leider erneut an zu regnen... 😞 Am nächsten Morgen um sechs Uhr, sahen wir weiß. Die ganze Nacht hatten wir Regentropfen gehört, doch irgendwann muss der Niederschlag in Schneeregen übergegangen sein. Ich fegte den Schneematsch vom Zelt und bewunderte ehrfürchtig die Umgebung. Auch oben am Pass lag frischer Schnee. Die 450hm bewältigeten wir in Regenmontur, da es weiter graupelte und regnete. Zum Glück war der Pfad gut erkennbar und viel einfacher als es zunächst aussah. Nach oben hin wurde der Schnee mehr und auch diesmal betrug die Aussicht gleich null. Soll im Juni nicht eigentlich Trockenzeit sein, ergo es nur wenig regnen? Irgendwie fragten wir uns schon, ob diese überhaupt existiert oder bloß als Werbezweck für die Touristen erfunden wurde. Im Abstieg regnete es beharrlich weiter, erst ganz unten konnten wir wieder was von unserer Umgebung sehen. Ab da verschwand dann auch der Pfad, der weiter oben noch gut erkennbar war. Die in der Karte nicht eingezeichneten Bäche erleichterten die Orientierung auch nicht gerade. O.o An der anderen Talseite war in der Ferne ein Weg sichtbar, ab hier hatten wir wieder einen Top Weg unter den Füßen. Zu unserer Freude ließ auch der Regen endlich nach. 😀 Die Aussicht am Wicrococha gefiel uns sehr. Unterhalb befanden sich ein paar bewohnte Häuser, im Tal dem wir drei Kilometer weglos folgten, weideten unzählige Tiere. Natürlich fielen immer wieder ein paar Tropfen vom Himmel. Am Ende des Tales mussten wir noch einen Bach überqueren, was nach dem vielen Regen nicht ganz einfach war. Aber wir fanden eine schmale Stelle, wo wir rüberspringen konnten. Etwas oberhalb suchten wir uns eine Zeltstelle und verschwanden rasch ins Innere, da es mal wieder zu regnen anfing. Was für ein Tag!
    16 Punkte
  7. Ein Hund vorm Zelt und der Gara Gara-Pass Auch in dieser Nacht fror es wieder. Als ich mitten in der Nacht rausmusste, sprang plötzlich ein mittelgroßer Hund auf, der offensichtlich vor unserem Zelt gelegen hatte. Wo kam der denn her? Am Abend war dieser noch nicht hier gewesen. Auch morgens war der Hund noch da, er lag mal hier und mal dort in dem hohen Gras. Dabei wirkte er friedlich und wir fragten uns, wem er wohl gehört. Könnte er zu den Hirten von gestern gehört haben und hier vergessen worden sein? Die hatten nämlich mehrere Hunde dieser Art dabei. Jedenfalls blieb er auch liegen als wir das Zelt abbauten und folgte uns nicht, als wir weitergingen. Der Aufstieg zum Gara Gara-Pass auf 4830m ist gut sichtbar und technisch nicht schwierig. Der Pass ist in zweierlei Hinsicht atemberaubend: nicht nur die Aussicht dort oben ist weltklasse, auch raubt der Abstieg einem den Atem. Oben wehte ein eisiger Wind, sodass wir sofort abstiegen und erst etwas weiter unten bei einer kurzen Pause das Panorama genießen konnten. Den Abstieg bewältigen wir mit einem stetigen Staunen über die Schönheit der Natur. Auf der anderen Seite folgten wir etwas oberhalb einem Hochtal, wo wir die ersten Wanderer seit dem Santa Cruz-Abschnitt sahen. Leider sprach das französische Paar kaum Englisch. Bereits um halb eins erreichten wir die offizielle Zeltstelle Pampa Ruina. Da es noch viel zu früh zum zelten war, beschlossen wir den nächsten Pass noch heute in Angriff zu nehmen. Der Weg war einfach, aber die 800hm hatten es in Sicht. Da wir nicht wussten, ob es am Zeltplatz Osurini Wasser gibt, füllten wir an einem Rinnsaal unterhalb der Passhöhe auf. Die Aussicht vom Vientunan-Pass war kein Vergleich zu der am Gara Gara-Pass. Völlig erschöpft schleppten wir uns den letzten Kilometer zum Osoruri-Zeltplatz. Dort waren wir nicht alleine, ein freundlicher Franzose war bereits dort. Dort ist nur wenig Platz für Zelte und wir waren froh, dass er uns den größeren Spot überließ. Dieser ist etwas uneben, schlafen konnte ich nur mit dem Rucksack unter der Isomatte. Bevor ich mich um die Einrichtung vom Camp kümmern konnte, musste ich mich erst noch von der Anstrengung der heutigen 18km erholen und etwas essen. Der Abend belohnte uns mit einem tollen Sonnenuntergang.
    16 Punkte
  8. Resupply in Jancapampa Der nächste Morgen überraschte uns, denn zum ersten Mal seit zwei Tagen sahen wir blaue Flecken am Himmel. Und diese wurden immer größer, vor uns wurde der mächtige Taulliraju samt Gletscher sichtbar, der am Abend zuvor nicht annähernd zu erkennen war. Der Anstieg zum Pass Nr. 3 fing sehr frustrierend an, da wir statt einem Wanderweg zu folgen, uns weglos am Steilhang durchs Gebüsch schlagen mussten. Spaß ist was anderes! Das Gebüsch wurde weniger, aber der Weg fing erst etwas später wieder an sichtbar zu werden. Erst ab dem kleinen See 100m unterhalb vom Pass, konnten wir wieder einem eindeutigen Pfad folgen. Bergab nach Jancapampa hingegen war der Weg durchgängig in gutem Zustand, flott ging es runter bis in den Weiler auf 3500m. Der Kiosk war versperrt, aber eine ältere Dame sperrte ihn für uns auf. Die Auswahl war gering, doch wir konnten Salzcracker, Kekse und Kuchenriegel (ähnlich wie Yes-Törtchen) kaufen. Auch hier weideten im Tal unzählige Pferde, Rinder und Schafe. Eine Straße führte am Rand entlang, die wir früher als nötig verließen, da wir eine Brücke über einen breiten Bach sahen. Das wäre jedoch nicht nötig gewesen, da es auch später noch eine Brücke gibt. Aber später ist man immer klüger. 😉 Der Weg bis zum Anstieg zum Yanacon Pass war nicht immer erkennbar und so manches Schlammloch mussten wir umgehen. Sobald der Anstieg begann, war der Weg in erstaunlichem Zustand, wenn auch teilweise sehr steil. Erst als es in Richtung Laguna Sactaycocha gehen sollte und wir dem offiziellen Alpamayoweg folgen wollten, verschwand dieser plötzlich. Wir stiegen auf einen kleinen Bergrücken und standen angeblich mehrfach genau auf dem Weg, aber zu sehen war davon gar nichts. Bestimmt 30 Minuten irrten wir herum, bis uns klar wurde: dieser Weg existiert gar nicht! Weglos stiegen wir ab und fanden eine vage Spur von dem Weg weiter links, welche nicht zum See führt Auf einem Hochplateau stellten wir erschöpft, aber zufrieden unser Zelt auf. Nachdem wir etwas Gymnastik an der frischen Luft gemacht hatten, zogen dunkle Gewitterwolken auf und es donnerte in der Ferne. Schnell verzogen wir uns ins Zelt, ehe ein einstündiger Platzregen begann.
    16 Punkte
  9. Der wohl schönste Höhenweg der Welt Diesmal wartete der letzte Pass darauf, von uns erklimmt zu werden und mit 4850m war der Abstieg diesmal viel kleiner als gestern. Trotzdem war es anstrengend und zu anfangs auch sehr frisch. Bereits um zehn Uhr standen wir diesmal oben. Da wir am gleichen Camp gezeltet hatten, waren mehrere geführte Gruppen ebenfalls dort oben. Die Aussicht dort ist vergleichsweise enttäuschend, wenn man zuvor schon auf den anderen sieben Pässen war. Ebenso wie die geguideten Gruppen entscheiden wir uns dazu, den Höhenweg links vom Pass zu nehmen, anstatt direkt nach unten abzusteigen. Und das war eine goldrichtige Entscheidung! Mit jedem Schritt wurde die Aussicht auf die gegenüberliegenden Seite spektakulärer. Ein Foto nach dem anderen wurde geschlossen. Und als wäre das Weltklasse-Panorama nicht genug, flogen plötzlich zwei Kondore über uns hinweg. Spätestens jetzt waren wir verzaubert! Voller Glück liefen wir staunend weiter auf dem wohl schönsten Höhenweg der Welt. Bloß der Abstieg war nicht ganz so toll, denn er ist extrem steil. Der sandig-staubige Untergrund war unangenehm, bei Regen würde ich den Weg nicht empfehlen. Eingestaubt kamen wir im Flusstal an und ließen den Umweg zum Camp am Jahuacocha aus, stattdessen wählten wir einen schmalen Pfad, der am Sumpfgebiet vorbeiführte. Das einzige Hindernis um auf den "richtigen" Weg zu kommen, war ein breiter Bach, der gequert werden wollte. An einer etwas flacheren Stelle gelang es uns. Nachdem ich nach der Querung meine Schuhe wieder anzog, fiel mir eine Stelle an der Sohle auf, wo sich diese abgeschält hatte. Entsetzt machte ich mich an der anderen Seite daran, das Stück mit Sekundenkleber anzukleben und zusätzlich mit einem Faden aus Zahnseide zu sichern. Wie kann das sein, der Schuh war vor der Reise noch unbenutzt?! Wir entschieden uns für den unteren Weg nach Llamac, um unnötige Höhenmeter zu sparen. Davon hatten wir bereits genügen! Der gewählte Weg führt spektakulär an einem Steilhang entlang und blieb für viele Kilometer immer auf einer Höhe. So macht das Wandern besonders viel Spaß! Eine Wasserleitung führt ebenfalls dort entlang, doch nur ganz selten kommt man an das kühle Nass heran. Sicherheitshalber nahmen wir genügend Wasser fürs Camp mit, doch nötig war das nicht. Kurz bevor es bergab geht, gab es die Möglichkeit aufzufüllen. Direkt vor dem Abstieg nach Llamac fanden wir einen ganz tollen Zeltplatz: eine versteckte Wiese mit Wasser. Hier konnten wir sogar noch eine Weile draußen sitzen, da es am Nachmittag und Abend nicht ganz so kalt war. Abstieg nach Llamac und Rückkehr nach Huaraz Die Nacht war zwar nicht ganz so frostig, wie die davor, aber dank absoluter Windstille war das Außenzelt richtig nass vom Kondenswasser. Wir wischten es so gut es geht ab, aber es blieb trotzdem sehr feucht. Generell sind die Nächte hier aufgrund von fehlendem Schutz durch Bäume und durch wenig bis keinen Wind sehr kondensträchtig. In den ersten Metern des Trails bergab, hätte es auch noch kleine Wiesen zum Zelten gegeben, weiter unten werden die Terrassen aber als Anbauflächen genutzt und sind daher nicht zum Übernachten geeignet. Der Wanderweg ist moderat steil, aber einfach. Nach etwa einer Stunde hatten wir das Dorf Llamac erreicht und steuerten die Bushaltestelle an. Dort stand bereits ein Bus von "Turismo Nazario" und die Einwohner fragten uns, ob wir nach Huaraz wollen, was wir natürlich bejahten. Wir sollten jeder 50 Soles für ein Ticket bezahlen, bekamen aber kein Ticket, was wir merkwürdig fanden. Die Verkäuferin verschwand mit der Begründung, sie suche weitere Fahrgäste. Auch uns fragte sie, ob noch Leute kämen. Ich berichtete von den beiden Franzosen, wusste aber nichts genaues. Wir warteten draußen, als sie mit vier Franzosen zurückkam. Es stellte sich heraus, dass die Franzosen bloß 35 Soles pro Person zahlen mussten. Daraufhin stellte ich die Dame zur Rede und wir bekamen Wechselgeld. Die Busfahrt klappte einwandfrei und am Nachmittag kamen wir reich an Erlebnissen und Eindrücken in Huaraz an. Doch wie lautet nun unsere Antwort auf die Frage, ob dies einer der schönsten Treks der Welt ist? Als solcher wird der Huayhuash-Trek ja angepriesen. Nun, wir sind noch nicht alle Treks, die unsere Welt bietet, gegangen und haben somit nur begrenzte Vergleichsmöglichkeiten. Für uns ist der Huayhuash-Trek jedoch tatsächlich der Trek, der auf eher kurzer Wegstrecke extrem viel zu bieten hat. Auf anderen Fernwanderungen waren zwischen den atemberaubenden Aussichten mehr Kilometer zu bewältigen als hier.
    13 Punkte
  10. Irgendwie näh ich mir gern was aus Tyvek. Ich hab schon eine Gürteltasche ca. 2 Jahre im Einsatz und die ist kaum totzukriegen. Aber nun wollte ich mal probieren, ob ich nicht doch lieber auf ein Tasche am Schultergurt umsteige. Hier ist ist also mal wieder ein Tyvek-Prototyp, genäht mit diesen Schnittmuster von Prickly Gorse Gear. Einzige Änderung ist, dass ich innen noch ne kleine Meshtashe eingenäht habe. Die Löcher vom Nähen sind bei Tyvek beachtlich, daher habe ich sie mit Shoe Goo abgedichtet (das lieb ich und hab immer ne Tube davon rumliegen). Mal schauen, wie sich die Größe bewährt - irgendwann näh ich mir auch mal was aus nem feineren Stöffchen. Das Gewicht: 22 Gramm, wobei allein der Zipper Slider 5 Gramm wiegt. Das was so ein olles Ding, das ich noch rumliegen hatte.
    13 Punkte
  11. sirm3rl1n

    Jordan Trail

    Bild 16: Im gleichen Felsenlabyrinth kurz vor Little Petra... In der folgenden Nacht absoluter gewittertechnischer Weltuntergang, wir waren froh, in Little Petra ausnahmsweise eine feste Unterkunft gehabt zu haben Bild 17: Aufstieg über den Hintereingang nach Petra Bild 18: Blick auf das erste am Hintereingang von Petra sichtbare monumentale Felsengrab Ad Deir
    13 Punkte
  12. Tip für diejenigen, die auch einen Toaks Griff verloren haben. Eine Speiche Nr. 13 (2,34 mm) passt genau. An jeder Ecke habe ich die Speiche beim Biegen (mit zwei Zangen) ein paar Mal erhitzt und abkühlen lassen, um zu verhindern, dass sie bricht. Der neue Griff wiegt 6g, Original 4g.
    13 Punkte
  13. Am nächsten Morgen ist erwartungsgemäß alles klamm und feucht. Im Zelt merke ich davon wenig. Zwei Personenzelt und doppelwandig - könnte man sich dran gewöhnen. Ich erwarte morgens eher Nebel - so kenne ich das im Sauerland. Doch das erste Bild morgens ist dann Licht dass durch die Bäume scheint. Der Tag startet gut. Ohne Wasser und Futter ist der Rucksack an diesem Morgen echt unheimlich leicht. Das fällt mir richtig auf während ich langsam in den Ort Mollseifen absteige. Samstag früh um 7 tut sich hier allerdings wenig. Die Tour lenkte mich kurz auf die Straße und aus der Siedlung. Ich sehe ein Reh, welches versucht geradewegs den Berg hoch zu laufen, direkt daneben ist Straßenschild mit Achtung Wildwechsel. Passt ja. Ein paar Meter weiter nimmt wieder etwas im Gebüsch neben mir reissaus - noch ein Reh? Durchs Dickicht mache ich aber eine Bache und eine Rotte Frischlinge aus. Es geht ab von der Straße und erst kurz über einen Feldweg, dann über eine Brücke und dann hört der Weg mal wieder im Nichts auf. Ein kaum erkennbarer Pfad durch Gras, Büsche und Bäume führt mich weiter. Es ist uneben, steil und nass. Die Trailrunner bieten auch gar keinen Schutz vor dem Wasser. Es dauert nicht lange, bis die Socken richtig durch sind. Ich bin mal wieder baff über den Wechsel der Gegebenheiten. Nach einiger Zeit geht es dann im vollen Kontrast auf einen breiten Schotterweg. Der gehört zum langweiligsten Teil der Strecke. Aber auch hier gibt es Tiere. Diesmal auch mit Bild. Ich finde auch eine gute Stelle um Wasser aufzufüllen. Es dauert bis man das Ende des Tales erreicht, bevor man auf der anderen Seite nach Hoheleye aufsteigt. Hier sind die Wege schmaler und der Aufstieg ist schöner als der Abstieg. Im Prinzip befinde ich mich jetzt auf einem Höhenzug, der dann bis zum Kahlen Asten reicht und dem man längere Zeit folgt. Erste Station ist Langewiese. Kurz vor dem Ort kommen mir zwei Damen mit Rucksack entgegen! Die ersten Wanderer nach zwei Tagen! Gestern hatte ich nachmittags niemanden mehr getroffen. Der Weg ist fast schon einsam. Langewiese bietet einen Bäcker (der eigentlich ein richtiger Markt ist), so dass ich ein Frühstück ergattere, bevor ich mich zum Kahlen Asten auf den Weg mache. Hier trifft man nun schon deutlich mehr Leute. Es ist allerdings auch Wochenende und ein absoluter Tourismus-Hot-Spot. Die Strecke geht eigentlich immer geradeaus, teilweise auf Asphalt. Hinter den Lenneplätzen machen Gruppen von Menschen komische Dinge auf einer Wiese. Alle mit verbundenen Augen? Ich glaube ich will es gar nicht wissen. Als ich das Plateau am Berg erreiche beginnt es zu regnen. Die Touristen schlüpfen schnell in Ihre Regensachen, ich laufe erstmal weiter. Der Kahle Asten ist dann der zweite 800-er Gipfel. Aussicht gar nicht mal so gut. Wegen des Wetters verzichte ich darauf, länger zu verweilen. Aber ein schnelles Foto musste sein.
    13 Punkte
  14. Ich kann @khyal nur zustimmen. Ich war gerade erst wieder auf dem GR53 in Frankreich unterwegs und musste mich tatsächlich auch hier und da wieder mental runter bringen, um nicht die ganze Zeit planen zu wollen. Aber je öfter man die Erfahrung macht, dass man gar nicht planen muss um zu überleben und eine tolle Zeit zu haben, unso entspannter kann man zukünftige Touren angehen. Zwei Beispiele: An einem Morgen wurde ich von einem Hund angefallen, weil dessen Halterin mit zwei großen Hunden sichtlich überfordert war. An einer Engstelle packte er mich am Arm und wollte mit meinem Sun-Hoody und meiner Hand "spielen". Ich musste den Hund minutenlang am Halsband von mir fern halten während er nach mir schnappte, bevor die Frau mal zu uns runter kam und ihn mir abnahm. Mehr als eine knappe Entschuldigung gab es nicht. Es war ihr offensichtlich unangenehm und sie ist schnell abgehauen. Jedenfalls stand ich da nun mitten im Wald und der weiße Hoody von oben bis unten matschig braun. Das nächste Wasser sollte viele viele Kilometer auf sich warten lassen. Doch schon kurz darauf hat mich ein netter Mann auf den Hoody angesprochen. Es stellte sich heraus, dass er ebenfalls an der Frau vorbei gekommen ist und eine ähnliche Situation mit den Hunden hatte. Wir haben uns gleich gut verstanden und liefen ein ganzes Stück miteinander. Die Unterhaltung war eine willkommene Abwechslung, weil ich die Tage davor komplett alleine gelaufen bin. Und als wir an einen Bach kamen, konnte ich den Hoody waschen. Das beste kam aber danach, denn ein langer Anstieg in der Mittagssonne wartete auf mich. Also zog ich den noch feuchten und inzwischen wieder sauberen Hoody direkt wieder an. Durch die Verdunstung hatte ich auf den folgenden Kilometern eine großartige Abkühlung. So hat sich eine vermeintlich negative Situation letztendlich doch zum Positiven entwickelt. Am nächsten Tag suchte ich vergeblich nach einer ebenen Stelle im Wald um zu schlafen. Die letzten Stunden lief ich nur noch auf schmalen Ziehwegen, wo es an einer Seite steil runter und an der anderen steil hoch ging. Dazwischen überall Wildschweinspuren. Außerdem hatte ich nicht mehr genug Wasser um mir etwas zu kochen und irgendwie über die Nacht zu kommen. Denn tagsüber hatte ich schon viel zu wenig getrunken, das spürte ich. Also brauchte ich dringend Wasser und einen Schlafplatz. Nach 48km erreichte ich um 21:30 Uhr den nächsten Ort, wo ich was essen und ein Bier trinken sowie mein Wasser auffüllen wollte. Leider sind dort gerade Ferien und alles hatte zu. Nur ein Restaurant war noch geöffnet, hatte aber die Küche schon geschlossen. Immerhin füllten sie mein Wasser auf und eine Bedienung zeigte mir einen nahegelegenen Pizzaautomaten (die schlimmste Pizza, die ich je gegessen habe 🤢). Aber auch diese Situation wandelte sich zum Positiven, denn in dem Restaurant saß ein junges Pärchen, die meine Situation mitbekommen haben. Er ist mir nach kurzem Überlegen direkt hinterher gelaufen und hat mich freundlich gefragt, ob ich nicht bei ihm schlafen möchte. Einen kurzen Moment lang hatte ich Sorge, dass er mir nur mein Bargeld und mein Handy klauen will, aber das war unbegründet und dumm von mir. Er und seine Frau haben sich unglaublich viel Mühe gegeben und sich um mich gekümmert. Mir wurde ein Bett und die Möglichkeit angeboten, im Garten zu zelten. Außerdem durfte ich mich dort duschen, auf die Toilette, habe noch mal Wasser und sogar ein Bier bekommen. Sie hätten mir zu der späten Stunde sogar noch was gekocht, wenn ich die Pizza nicht gegessen hätte. Als ich mein Zelt aufgebaut hatte, haben wir uns dann im Garten noch stundenlang unterhalten. Die zwei waren so lieb zu mir und erwarteten dafür keine Gegenleistung. Einfach zwei echte Trail Angels. Die beiden Beispiele sollen aufzeigen, dass hinter jeder Ecke schöne Erfahrungen auf einen warten. Selbst vermeintliche Notsituationen haben sich auf meinen Touren immer zum Positiven entwickelt und ich habe schon viele tolle Menschen getroffen, die sich als Trail Angels entpuppt haben. Man muss es nur zulassen und einfach drauf los laufen, ohne vorher alles zu planen. Dann kann die Magie geschehen...
    12 Punkte
  15. Sprechen wir nun von Gehilfen oder von Gehhilfen?
    12 Punkte
  16. kai

    erster Versuch im UL

    Bei @khyal klingt immer erstmal alles so negativ. Nimm das nicht persönlich. 😉 Dir auch ein herzliches Hallo @Susanne und willkommen im Forum. Ich finde es schön, dass du dich so intensiv mit dem Thema UL beschäftigst und demnächst auf deine erste Tour startest. Das wird dann auch der Punkt sein, an dem du erkennst, ob das gewählte Setup für dich passt oder ob du hier und da noch etwas ändern möchtest. Learning by doing eben. Wenn du die Möglichkeit hast, kannst du auch schon vorab dein Equipment eine Nacht lang auf einem Campingplatz oder auf einem Waldgrundstück von Freunden testen. Dann weißt du wie es sich tatsächlich verhält und worauf du achten musst... Hier im Forum kommt viel Wissen und viel persönliche Erfahrung zusammen. Wichtig ist es aber, seine eigenen Erfahrungen zu machen. Es liegt also ganz bei dir, was du von all dem für dich übernehmen möchtest. Ich wünsche dir eine schöne erste Tour und ganz viel Spaß mit deiner Tochter.
    12 Punkte
  17. Tag 1 ended also nach 11 Kilometern mit 451 Höhenmetern. Als ich mein Kissen aufblase, löst sich das Ventil. Da ist nix zu retten. War nur die 5€ Decathlon Version. Ich werde improvisieren. Die Nacht an sich ist unspektakulär, und vor allem warm: Das Thermometer sinkt nicht unter 17°C. Tag 2: Die heutige Etappe ist nicht wirklich lang, so kann ich mir Zeit lassen. Gegen 7 Uhr, da liege ich noch im Zelt, läuft eine Person am Weg entlang. Ich habe keinen Rucksack oder Hund gesehen. Also wohl kein Wanderer oder Gassi-Geher. Vielleicht ein Spaziergänger? Erst gegen 9 marschiere ich in Ruhe los. Es geht bergab. Wieder ergibt sich die Situation dass mit die Wegweiser sagen: Verlass den breiten Weg und bitte auf den kaum erkennbaren, zugewachsenen Pfad. Na gut, nach ein paar Metern steht ich an einer alten Zeche. Ein Wenig Industriegeschichte. Bergab erst auf kleineren Wegen, dann ein Stück auf Asphalt (soo viele Schnecken unterwegs) bis es auf der anderen Seite wieder hinauf geht. Ich laufe gewissermaßen den Gegenhang herauf. Kann die Campsite fast erkennen. Ganz kurz ein klein Wenig Regen. Kaum habe ich den Schirm auf, hört es auch schon wieder auf. Auf halber Höhe begegne ich einem Waldarbeiter der an seiner Maschine schraubt, sonst niemand zu sehen. Der Gipfel ist das Franzosenkreuz, eine Tafel belehrt mich, dass die Stelle eigentlich älter ist als das moderne Frankreich und eher Frankenkreuz heißen sollte. Ein Wenig politische Geschichte. Eine Kuriosität noch am Abstieg nach Züschen: Eine Sitzgruppe mit Buch und Flaschenöffner? Daneben ist tatsächlich ein Loch im Boden und man kann eine Vorrichtung herausheben wo Bierflaschen gelagert sind. Zahlung in bar oder mit Paypal! Nicht-alkoholisch gibt es nur ne komische Capri-Sonne, ich verzichte. Direkt vor dem Ort bekommt der Weg den Namen "Zick-Zack" - und man kommt in Serpentinen in den Ort. Treffe eine Dame mit Hund. Es ist Mittag und ich kaufe im Edeka Käse und Limonade und was für den Rest des Tages, dazu beim Bäcker Brötchen. Setze mich erst in den Park daneben. Als der Regen zurückkommt, ziehe ich in eine Art Shelter um. Soll das ne Bushaltestelle sein? Eine öffentliche Toilette gibt es auch. Und ein Schild mit dem Hinweis des Bürgermeisters nicht in den Bach zu Kacken: man wolle ja Bier brauen....
    12 Punkte
  18. Vielen Dank für euer Feedback. Ich bin jetzt vom Kungsleden zurück. Bin ihn komplett gelaufen und konnte zwar nicht all eure Dinge umsetzen (vorher) verstehe eure Punkte jetzt aber viel besser. Hier ein Feedback zu meiner eigenen Liste, vielleicht hilft es dem einen oder anderen, auch wenn eigentlich alles schon gesagt wurde: T-Shirt brauchte ich nicht ging per Post in amarnäs zurück. Zu viele Mücken fleece brauchte ich nicht und ging zurück per Post in Amarnäs 30ml Zahnpasta reichen für über 20 tage seife braucht man fast keine handtuch ist überflüssig weil man eh nur ein paar mal duscht (3x) und da tut es auch ein buff oder Hemd Schaufel könnte man zu Hause lassen, hab sie 3x benutzt tyvek war hilfreich weil es doch viele Steine gibt. schlafsack überdimensioniert. Für mich hat es prima funktioniert, aber die meisten hatten einen 0 oder -1 Grad Schlafsack wie den sts spark. Ich selbst musste ihn nur zwei mal zu machen um aufzuwärmen. Jedesmal als ich durchnässt und ausgekühlt ins Zelt musste. Musste ihn dann aber schnell wieder öffnen weil zu warm. In manchen Nächten hat das inlett gereicht die schlafsocken hatte ich 3x an, dann nie mehr, weil meine Füße gesagt haben: “willst du uns verarschen? Lass uns mal atmen” und dann hab ich ohne geschlafen. Also entweder größere Socken oder nen inlet für die Füße 🤷🏿‍♀️ ich denke ein inlett nehme ich nicht mehr mit. Das engt nur ein und nervt rum. eine Powerbank reicht, ggf. auch gar keine. Man kann alle paar Tage laden (hemavan, amarnäs, adolfström,jäckvikk, Saltoluokta, ggf kebnekaise und abisko). Eine Akku Ladung hat 3,5 Tage gehalten Gas braucht man zwischen 100 und 200 Gramm. Ich habe ca 150 verbraucht schätze ich Klopapier kommt man mit einer Rolle hin wenn man nicht doppelt nimmt. Ich hab 1,5 Rollen verbraucht, weil doppelt genommen 😇 würde mehr Sonnencreme mitnehmen (50 ml) hatte nur 30 und musste ne große Packung kaufen und schleppen ☹️ labello für die Lippen, die waren trocken nach ein paar Tagen. ich kann bushman als mückenspray empfehlen hat super funktioniert. Eine Flasche (Spray) hat für den ganzen Weg gereicht. Hatte natürlich 2 gekauft. Grrr Hirschtalg hatte ich ne ganze Packung mit. Da reichen 75% würde noch etwas voltaren mitnehmen. So 30-50 ml. Hatte mir den Fuß gestaucht und das wäre hilfreich gewesen für 2-3 Tage. Ich würde definitiv das nächste mal direkt Krückstöcke mitnehmen. Evazote würde ich nicht mehr mitnehmen. Taugt mir nicht. ggf leichtere Regenjacke, da ich sie hauptsächlich als windschutz genutzt habe. rucksack hat gut wasser abgehalten. Ist nie was reingekommen schlappen sind natürlich diskussionswürdig. Ich mochte sie da ich damit immer abends im Fluss oder so rumgelaufen bin. Isolierband funktioniert nicht gut als Reparatur und abklebeband. Besser Hansaplast mitnehmen. Ich brauche allerdings nur ein paar blasenflaster, da ich nur eine hatte und zwar an der Hand vom rudern 🤡 Ansonsten habe ich alles mehrfach benutzt (ausgenommen erste Hilfe und Reparatur) was ich dabei hatte. Generell muss ich das gelernte und erlebte noch verdauen und dann für die nächsten Reisen umsetzen. Danke für eure Zeit und Hilfe
    11 Punkte
  19. burarum

    Impressionen von Touren

    vor knapp 2 Wochen drei Tage Querfeld ein, allein vom süden in Vålådalen rein und wieder raus.. nach 50km hab ich mein Jackpot mit der größten Fussblutblase geknackt.. und das alles bis 27 Grad grenzt schon an Folter da ich eher 15 bevorzuge Vom Sofa aus war es schön aber mach ich nie wieder ...
    11 Punkte
  20. Ich passe die Pause so an, dass der Regen weitergezogen ist, als ich es auch tue. Auf der anderen Seite von Züschen führt mich der Trail über einen Steilen Kreuzweg bergauf. Mein Rucksack ist schwer, weil ich Wasser für den Rest des Tages und die Nacht mitschleppe, bin unsicher ob es irgendwo unterwegs was gibt (was sich bewahrheiten sollte). Die Stationen zeigen wir Jesus unter der Last des Kreuzes leidet und ich denke mir: Ja so fühle ich mich auch gerade. 😩 Es geht weiter durch den Wald, bzw. durch Gegenden die mal Wald waren. Der Holzeinschlag in der Gegend ist schon enorm. Man kann sich umsehen und es würde mich nicht wundern wenn die meisten freien Flächen vor ein paar Jahren alle noch bewaldet waren. Nach überwiegend größeren und seltener kleineren Wegen steht ich schließlich mitten im Skigebiet von Züschen. Es gibt eine Bank und die Aussicht ist gut, so mache ich eine längere Pause. Einerseits habe ich es wirklich nicht eilig heute, andererseits fühle ich mich auch nicht besonders frisch. Mir fehlt Energie. Vermute die Nacht war doch weniger erfrischend als gewünscht. Nix tut weh oder so, aber ich bewege mich nicht unbedingt sehr dynamisch. Über alpine Piste und nordische Loipe geht es dann auf die Ziegenhelle - der erste Punkt über 800 Höhenmeter (ja, die bewerben die Tour auch mit den 4-800er äh Gipfeln). Mit Aussichtsturm, Schutzhütte und brauchbarem Weitblick. Auch wenn es mit nicht gefällt, da sind zwei offensichtliche Feuerstellen auf beiden Seiten der Hütte. Muss nicht wirklich sein. Später gibt es einen längeren Abschnitt mit offenerem Gelände und wilderen Wegen. Ich mags. Anschließend wieder Wald, dazu Schilder von Grenzstreitigkeiten, Hinrichtungen, Gerichtsplätzen und Geistern erzählen. Nun ja. Der Weg zieht sich dann doch, aber wie gesagt ich leide heute auch irgendwie grundlos. Schließlich komme ich doch zum Trekkingplatz. 25 Kilometer waren es, hat sich nach mehr angefühlt. Dieser Platz liegt mitten im Wald, Aussicht hat es keine. Die Ausstattung ist genau wie beim ersten Platz, aber hier gibt es Klopapier. Nach dem Aufbau schmeiße ich alles ins Zelt, weil es anfängt zu regnen. Schnell merke ich, wieviel Splashback eine Zeltplatform mit sich bringt, so werden schnell alle Schotten dicht gemacht. Das war so gegen 19 Uhr? Jedenfalls verlasse ich das Zelt nicht mehr bis zum Morgen. Als ich im Zelt rumfummele macht es irgendwann laut Popp. Da hat es eine Kammer meiner Exped erwischt. Die sieht nun aus als hätte sie Viagra genommen. An sich sollen die Seiten der Expeds ja erhöht sein, damit man nicht von der Matte rutscht, hier ist jetzt genau das Gegenteil: es ist so hoch, dass man das tut. Mit viel Gefühl schaffe ich es trotzdem zu schlafen. Kissen kaputt, Matte kaputt. Super. Nachts gibt es immer mal wieder Regen, und wenn nicht aktiv regnet, dann tropft trotzdem Wasser von den Bäumen. Die Temperatur ist spürbar niedriger als in der Nacht zuvor. 10°C sagt das Thermometer. Ich fange an den Quilt zu schließen und ärger mich über das Gefummel. Trotz allen klappt die Nacht erstaunlich gut.
    11 Punkte
  21. Huayhuash-Trek 106km in 8 Tagen Hallo liebes Forum, es gibt einen neuen Reisebericht von mir, wieder aus meinem Blog kopiert. Viel Spaß beim lesen. Vergletscherte Gipfel soweit das Auge reicht, Abgeschiedenheit in der Wildnis, türkisblaue Lagunen und sogar heiße Quellen. Der Huayhuash-Trek in der Cordillera Huayhuash wird als einer der schönsten Treks der Welt angepriesen. Mein Ehemann und ich machten uns für acht Tage auf den Weg in die Wildnis der nordperuanischen Anden, um herauszufinden ob dies stimmt. Anreise und der erste Tag Die Organisation der Anfahrt gestaltete sich nicht ganz so einfach. Eine direkte Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Startpunkt "Matacancha" gibt es nämlich nicht. Die meisten Trekker schließen sich einer organisierten Tour an, bei der die Anfahrt selbstständig inklusive ist. Nur als Wanderer ohne Agentur muss man sich mit diesem Problem auseinandersetzen. Der Inhaber vom Andes Hostel wollte uns einen privaten Transfer organisieren, aber für unser Wunschdatum fanden sich nicht genug Interessenten. Erst am Tag darauf sollte es klappen. Eigentlich... Kurzfristig war ein Kunde abgesprungen und die Fahrt fand wieder nicht statt. Wir hatten jedoch bereits bezahlt und das Andes Hostel kaufte uns ersatzweise ein Busticket bis Chiquian, wo uns ein Taxifahrer abholen sollte. Wir waren nervös, ob die Anfahrt so klappen würde, doch unsere Sorgen waren unbegründet. Das Taxi erwartete uns in Chiquian an der Bushaltestelle und über sehr staubige Straßen gelangten wir tatsächlich bis Matacancha. Dort angekommen waren wir alles andere als alleine, denn gleich drei geführte Gruppen machten sich für den Aufbruch bereit. "Werden wir hier mit den Massen unterwegs sein oder gibt es doch auch die Möglichkeiten einsame Stunden in der Natur zu erleben?" war eine Frage, die wir uns vor Beginn gestellt haben. Wir werden es herausfinden! Da unten ging es los Los gings, der Pass Cacanapunta wartete bereits auf uns. Trotz des langsamen Tempos überholten wir schon bald eine der geführten Gruppen. Der Weg war einwandfrei, wenn auch oftmals steil. Aufgrund der sehr frühen Fahrt zum Startpunkt, konnten wir bereits um halb zehn loslaufen, drei Stunden später erreichten wir den ersten offiziellen Zeltplatz. Bis dahin mussten wir bereits 3x Eintrittsgebühren bezahlen. Die Locals sehen den Trekkingtourismus inzwischen positiv und verdienen an den Touristen. Dadurch wird das Trekkingvergnügen zwar teurer, aber auch sicherer. Nach einer Stunde Pause in der Sonne, war es immer noch zu früh um jetzt schon das Zelt aufzuschlagen. So entschlossen wir uns noch ein paar Kilometer hinter uns zu bringen. Der Aufstieg zum nächsten Pass war deutlich flacher und somit angenehmer zu gehen. Kurz vor der Passhöhe auf über 4500m schlugen wir unser Zelt auf und genossen noch die letzten Sonnenstrahlen. Danach wurde es schnell empfindlich kalt. Mirador 3 Lagunas Trotz des Nachtfrostes konnten wir gut schlafen. Der restliche Aufstieg war sehr einfach und flach, der Abstieg ebenso. Unten verschlug uns die Laguna Carhuacocha mit ihrer Schönheit die Sprache. Im See spiegelte sich der beeindruckende Gletscher von Jirishanka und Co. Da fanden wir es schon etwas schade, es gestern nicht bis zum Camp am Gletscher geschafft zu haben. Weiter ging es zu den sogenannten "Tres Lagunas". Am Siulacocha gönnten wir uns eine Mittagspause und trockneten nebenbei das Zelt. Um den See Gangrajanca sehen zu können, musste ich noch ein paar steile Höhenmeter aufsteigen - der Aufwand lohnt sich definitiv. Nach der Pause etwartete uns der sehr steile Anstieg zum Pass Siula auf 4800m Höhe, auf dessen Weg man am Mirador vorbeikommt, wo man eine grandiose Aussicht auf die drei Lagunas hat. An diesem Tag trafen wir nur zwei andere Trekker, Anton waren wir alleine unterwegs. Der Grund dafür ist sicherlich, dass der Pass Siula nicht auf der Hauptroute der geführten Gruppen liegt. Diese wählen mehrheitlich einen einfacheren Weg. Auch das Panorama oben am Pass war nicht von schlechten Eltern. Unten im Tal schlugen wir das Zelt nahe eines Sees auf. Der nächste Campingplatz war zwar bloß noch 2.5km entfernt, doch insbesondere mein Mann war schon sehr erschöpft. Thermalquellen im Nirgendwo Auf diesen Tag hatte ich mich schon sehr gefreut, denn das Ziel sind die Baños Termales Guñoc. Die Landschaft wurde nach nächtlichem Regen von der Sonne geküsst und in ein goldenes Licht getaucht. Schon bald erreichten wir den Huayhuash Campsite, wo alle Touristen eine Eintrittsgebühr bezahlen müssen, unabhängig davon, ob man dort übernachtet oder nicht. Der Anstieg zum vierten Pass auf unserer Tour zog sich in die Länge, war aber insgesamt einfach und nur selten steil. Kurz bevor man die Passhöhe erreicht, hat der Untergrund kurzzeitig eine rötliche Farbe, was ich besonders beeindruckend finde. Am Pass selbst war es ungemütlich kalt, wir blieben nicht lange. Der Weg nach unten durch die Pampa machte Spaß und wir kamen an einer großen Lamaherde vorbei. Nach dem steilen Abstieg zur Laguna Viconga, folgte ein unerwarteter Gegenanstieg, der im Höhenprofil von Komoot nicht auftaucht. Die heißen Quellen liegen etwas abseits vom Hauptweg und die Orientierung fiel nicht leicht, da es so viele verschiedene Wege gibt. Dort angekommen stellten wir unser Zelt auf, zahlten die Gebühr und genossen eine erste Runde in den Quellen. Nach 14km zu Fuß waren die Quellen eine wahre Wohltat! Entgegen meiner Erwartung waren diese modern ausgestattet und gepflegt. Es gibt Becken zum baden und zum reinigen von Körper und Kleidung. Wirklich praktisch! In einem kleinen Kiosk werden Snacks und Getränke verkauft. Am späten Nachmittag zogen immer Wolken auf und schon bald gewitterte und regnete es in Strömen. Unter einer Seite vom Zelt bildete sich eine richtig tiefe Pfütze - rund 5cm tief. Auch die Apside stand unter Wasser. Na, da haben wir den Platz ganz toll gewählt... als es dämmerte hörte der Regen auf und wir versetzten sicherheitshalber das Zelt, auch wenn bisher kein Wasser durchgedrückt wurde. Sicher ist sicher! Vor dem Zubettgehen gönnten wir uns noch ein ausgiebiges Bad. Das Wasser ist dort so warm, dass wir selbst am Abend nur halb drin sitzen wollten. Erst am Zeltplatz offenbarte sich die volle Pracht der Milchstraße, wie ich sie schon lange nicht mehr gesehen hatte.
    10 Punkte
  22. Es geht bergauf und bergauf... Da Huayllapa bloß auf 3500m aber der vorletzte Pass auf 4760m liegt bedeutete es mindestens 1300hm bergauf wandern zu müssten. Vorfreude kam da eher nicht auf, zumal der Weg laut Höhenprofil sehr steil sein sollte. Die geführten Gruppen waren schon vor uns losgelaufen, wir überholten sie aber nach etwa einer Stunde. Es war sehr sehr anstrengend, das Atmen fiel mir in dieser Höhle und bei diesem Gefälle nicht leicht. Auf 4.5km steigt der Wanderweg 800hm rauf, man kan sich denken wie unangenehm steil das sein muss. Puh! Oberhalb flachte der Weg etwas ab und wir kamen sogar mit einer Amerikanerin aus einer geführten Gruppe ins Gespräch. Sie sind elf Tage unterwegs und hatten eine sehr ähnliche Route wie wir, natürlich ohne den Jurau-Pass. Nach oben hin wurde es immer flacher, doch erst auf der Passhöhe gönnten wir uns eine längere Pause. Der Abstieg zum Gashpampa-Camp war spektakulärer als der Pass, denn in der Laguna Suscocha spiegelte sich ein Gletscher, während weiter unten ein Bachlauf orange verfärbt war. Das Farbenspiel begeisterte uns. Eigentlich wollten wir noch bis zum Camp Guspha weiterlaufen, doch ein Local, der die Eintrittstickets für seine Kommune verkaufe, behauptete es sei verboten dort zu zelten. So blieben wir beim Camp Gashpampa, obwohl es erst 14 Uhr war. Obwohl die Wegstrecke mit 11km nicht lang war, war ich aufgrund des großen Anstiegs sehr erschöpft und brauchte viel Zeit um mich zu erholen. Abgesehen von einem französischen Paar blieben wir die einzigen selbstorganisierten Hiker.
    10 Punkte
  23. Punta Cuyoc auf 5000m An Tag 4 erwartete und mit dem Punta Cuyoc der erste Pass, welcher die 5000m Marke erreicht. Der Aufstieg in der dünnen Luft war insbesondere für mich anstrengend, mein Mann tat sich leichter und musste weniger schwer schnaufen. Dort oben hatte es während des Abends sogar geschneit, auch wenn ein Großteil schon geschmolzen war. Die Aussicht war atemberaubend und alle Mühen wert. Wir wunderten, dass wir schon wieder alleine unterwegs waren. Laut Komoot sollte dieser Pass auf der Hauptroute liegen, aber wo blieben die vielen geführten Gruppen?? Später sollten wir den Grund herausfinden. Nur die ersten Meter runter waren steil und rutschig, danach wurde es einfacher. Am Camp Pampa Elefante entspannten wir in der Sonne. Obwohl es so abgeschieden liegt, funktionierte die Spülung der Toilette. Da wir die Campsite bereits mittags erreicht hatten, begannen wir den Anstieg zum San Antonia Pass, welcher ebenfalls nicht auf der Hauptroute liegt. Zum glaubten wir das. Zunächst wunderten wir uns über die Massen an Hikern, die uns entgegen kamen. Holländer berichteten uns, dass ihre Gruppe von Huayhuash-Camp über den Trapecio Pass zum Camp Pampa Elefante wandert. Genauso wie die anderen Gruppen scheinbar auch. Offensichtlich hat sich die Hauptroute geändert oder sie ist in den Karten falsch eingezeichnet. Der erste Teil vom Aufstieg war einfach, die Landstraße bestand aus Stein und Fels. Lebensfeindlich wirkte es hier, dementsprechend schwierig war die Zeltplatzsuche. Auf über 4800m fanden wir eine ebene Stelle im Kies, die Verankerung der Heringe erforderte mehr Arbeit als sonst, da der sandige Untergrund hier sehr locker ist. Double-Pegging war nötig, ansonsten wären die Heringe rausgeflogen. Sobald das Zelt stand war die Sonne hinterm Berg und es wurde draußen richtig ungemütlich in dem kalten Wind. Trotzdem war die Nacht erholsam. Den falschen Pass erwischt Die Nacht war frostig und auf Morgensonne hatten wir keine Chance dank der hohen Felstürme um uns herum. Also packten wir uns warm ein, ehe wir das Zelt abbauten und losliefen. Der Anstieg zum Trapecio-Pass war bis zum Schluss einfach. Oben trafen wir zwei Amerikaner, von denen einer auch den gleichen Weg wie wir hochstieg. Unser Ziel war der San Antonio-Pass auf 5100m, zumindest glaubten wir dies. Das letzte Stück war sehr steil, aber gut machbar. Etwas weiter vorne hatten wir eine spektakuläre Aussicht auf den Jurau-Gletscher, er wirkte zum greifen nah. Der Beginn vom Abstieg war knifflig und steil, nur ein paar Steinmandl wiesen den Weg. Ab und zu mussten wir die Hände zu Hilfe nehmen. Etwas weiter unten standen wir direkt neben dem Gletscher, so nah waren wir noch nie an einem! Richtig krass! Zunächst war das Gelände flach, einen Weg gab es nicht, nur vereinzelte Steinmandl. Es war ein komisches Gefühl so weit oben ohne sichtbaren Weg unterwegs zu sein. Wir hofften, bald würde wieder ein Pfad auftauchen, doch falsch gedacht! Stattdessen blieb es weglos und wurde so richtig steil. Höchste Konzentration war erforderlich, als wir uns den geröllbedeckten Steilhang runterkämpften. Komisch, dabei war in den Blogs, die ich vorher zum San Antonio-Pass nichts davon zu lesen! Seltsam... Da kamen wir runter: Erst oberhalb des unnatürlich türkisblau wirkenden Juraucocha konnten wir wieder einem vernünftigen Wanderweg folgen. Der See mit seiner kräftigen Farbe versetzte uns ins Staunen. Er sieht aus wie gemalt, doch dabei ist die Farbe zu 100% natürlich. Ab dem Tal unterhalb des Sees wurde der Weg flach und so richtig einfach. So schafften wir es dann doch noch am gleichen Tag bis ins Dorf Huayllapa. Zuvor hatten wir nicht mehr daran geglaubt, denn für fünf Kilometer hatten wir vier Stunden gebraucht... Erst in Huayllapa dämmerte es mir, dass wir über den Jurau-Pass gegangen sind, anstatt des San Antonio-Passes. Kein Wunder, wir hatten unbewusst einen viel schwereren Übergang gewählt! Diese Variante hatte ich nämlich erst kurz vorham Smartphone geplant, wo die Übersicht bescheiden ist. Im Dorf kann man wie wir auf dem Sportplatz zelten oder in Pensionen übernachten. Da die Gebühren für die Gemeinden viel teurer waren, als in unserem Reiseführer angegeben, mussten wir mit unserem Bargeld sparsam umgehen, um nochmals genügend für die Rückfahrt übrig zu haben. Mit der Karte kann man auf dem Trail nämlich nicht bezahlen. Trotzdem mussten wir unser Proviant in dem kleinen Dorfladen auffüllen.
    10 Punkte
  24. sirm3rl1n

    Jordan Trail

    Bild 13: Wandern in südlicher Richtung im Wadi Feid, immer am Wasserlauf entlang Bild 14: Südliches Panorama im Jabal Safaha kurz vor den Ruinen von Qutla... Vielen Dank an auf diesem Abschnitt für kurze Zeit Mitwanderer Melvin, Grüße nach Kanada, wir hoffen, es geht dir gut! Bild 15: Wolken und tatsächlich vereinzelter Nieselregen im Felsenlabyrinth des Jabal Ba´ja
    10 Punkte
  25. wilbo

    Trapezo-mid Tarp

    Sodele, seit langem habe ich jetzt endlich mal wieder zwei Trapezo-Mid´s aus Silikon-beschichtetem Material fertiggestellt. (470 g inkl. allen Schnüren). Seit einiger Zeit hatte ich vom gelben Silpoly einige Meter zum Testen rumliegen. Lustigerweise kam dann überraschend von @auryn die Anfrage sein altes Trapezo-Mid durch ein Neues zu ersetzen. Für mich ist das gelbe Silpoly ebenfalls ideal als Signal-Farbe für Solo-Wanderungen. Aber auch ohne Extrem-Anwendung erzeugt der Stoff ein sehr schönes Licht unterm Tarp. Das Zweite aus der Produktion ist jetzt meins! 🧡 Inzwischen bin ich mit dem Qualitäts-Standard der Produktion ganz zufrieden. Es gibt zwar immer wieder kleine Abweichungen von meiner Norm, die sich allerdings im Gesamtbild vermitteln. Als Verstärkungs-Pads habe ich, nach einer Testreihe, einen vernünftigen 200 g/qm Polyesterstoff gefunden, bei dem sich die Nahtlöcher kaum noch dehnen und der zugleich sehr reißfest ist. Die Stangentaschen sind nach dem Mini-Max Prinzip, auf das wesentliche reduziert und können sowohl Trekkingstöcke als auch abgebrochene Holzstangen aufnehmen. Das Silpoly-Tarp ist übrigens noch nicht im Shop gelistet. (Oh, ich habe jetzt erst bemerkt, dass ich ganz vergessen habe meine Logo-Type aufzunähen) ... gerne weitere Details auf Nachfrage. VG. -wilbo-
    10 Punkte
  26. kra

    Impfung gegen Borreliose

    Also, ich freu mich sehr wenn es dann eine Impfung gegen Borrelien gibt... PS. was ist eigentlich "natürlich heilen"? Ist eine Heilung mit Antibiotika unnatürlich? Oder ist es unnatürlich, einen standardisierten Kräuter-Auszug statt einem selber aufgesetzten Kräutersud zu verwenden? Oder ist eine Vergiftung durch Tollkirsche einer Vergiftung durch künstliches Atropin vorzuziehen?
    10 Punkte
  27. sirm3rl1n

    Jordan Trail

    Bild 10: Unser Zeltplatz kurz hinter dem Wadi Malaga inmitten der Vorhügel vom Ras Al-Feid. Wo ist das Zelt? Bild 11: Im Aufstieg ins Ras Al-Feid mit Blick zurück Richtung Norden Bild 12: Die mit Worten nicht annähernd beschreibbare Oase im Wadi Feid... Unglaublich, wie sehr man sich in diesem Leben über fließendes Wasser freuen kann.
    9 Punkte
  28. sirm3rl1n

    Jordan Trail

    Bild 7: Start oberhalb von Dana mit Blick in das Naturreservat Bild 8: Der wohl beste Beduinentee von Hamet und Ibrahim, viel Lachen und lustige Ziegenrückholrufe inklusive. Bild 9: Nach Verlassen der Ecolodge auf dem Weg zum Wadi Malaga
    9 Punkte
  29. ...nicht zu vergessen - der direkte Kontakt zur Natur! 😍 Schnecken, zum Beispiel...
    8 Punkte
  30. sirm3rl1n

    Jordan Trail

    Bild 4: Das sandflohgeplagte Nachtlager in der alten Festung oberhalb des Jordangrabens Bild 5: Beginnende Straucheichenwälder hinter dem Kamm unmittelbar bei Beit Idis Bild 6: Wegmarkierung und Panorama auf dem Weg Richtung Rasoun
    8 Punkte
  31. So. Hier nun also...so sieht das gute Teil gepackt aus Ich habe mich für ein 38L Volumen entschiedenn (30 internal, 8 extern). Die Rennvestengurte fühlen sich robust an. Besonders im tragenden Schulterbereich wurde dickeres Mesh verarbeitet. Im Nacken- sowie Brustbereich ist dünneres verarbeitet. Die Entscheidung wirkt logisch. Allerdings glaube ich, das sich das Mesh noch ein wenig "einlaufen" muss, da es noch sehr steif ist. Das verarbeitete Material des Hauptkörpers ist Ultra200x, fühlt sich um Ecken robuster als DCF an und wird auch entsprechend beworben. Die Verarbeitung ist hochwertig. Allerdings habe ich kleinere Mängel auf der Innenseite des Packs entdeckt, welche ich aber nicht weiter bedenklich finde... Ich hoffe ihr erkennt das...alle Nähte wurden getaped, was den Sack folglich wasserfester macht. Drybags für die wichtigsten Dinge nutze ich logischerweise trotzdem. Ein wenig geärgert habe ich mich schon über die oben zu sehende Schlamperei. Aber wie gesagt, ist es in meinen Augen halb so wild, da die Nähte auch durch das Tape entlastet sind. Habe es, auch aus Reklamationsgründen, vorsichtshalber bei Bonfus gemeldet. Nutzen werde ich den Pack trotzdem. Zum Tragekomfort kann ich bisher noch nicht so wirklich viel sagen. Hatte ihn zwar mal probegetragen, aber das erstetzt ja keinen Tag aufm Trail. Allerdings muss ich sagen, dass ich mir mehr von dem durchgängigen Schultergurt erhofft habe. Dieser liegt leider nicht gänzlich im Nacken auf, so wie vermutet. Habe das Gefühl, dass dann doch nochmal mehr Material in dem Bereich verarbeitet werden müsste, um mehr Auflagefläsche zu schaffen. Tragekomfort beim Probetragen ist trotzdem super gwesen und die Last verteilte sich nichtsdestotrotz gleichmäßig. Vielleicht lags auch an meinem Packstil, kein Plan. Werde nochmal neu packen und probieren. Essen mehr gen Schulter-/ Nackenbereich und davor vllt noch was, damits Gewicht richtig zentriert wird. Hatte Essen zuvor zwar auch im Schulter-/Nackenbereich, aber Zelt oben drauf, nich davor. We'll see. Ordentlich Verstaumöglichkeiten... mein Setup wird sein: kein Fannypack mehr (juhuu, Freiheit unnerum!), alle Snacks in die vorderen Taschen, evtl auch Bodentasche, zwei Softflasks links und rechts, Geldbörse im Zipper. Die Clips kann man nach belieben verstellen. Links genauso wie rechts bungee cord zum schnellen Befestigen von Trekking Stöcken, bei krazeligen Passagen. Liebe es. So, das ist so mein erster Eindruck. Hoffe das hilft der/dem ein/en oder anderen😉 Viele Grüße
    8 Punkte
  32. sirm3rl1n

    Jordan Trail

    Ich habe heute Nacht endlich mal die Zeit gefunden, um unser Reisetagebuch zu überarbeiten und eine Eingebung führte mich wieder zurück in dieses Forum. Schön zu sehen, dass die Informationen noch genutzt werden. @FB Lux Du hast nach einer Rückmeldung gebeten, die ich gerne geben möchte und von der ich hoffe, dass sie dich auch erreicht. Danke für deinen Beitrag! Er ist sehr schön geschrieben und ich wünschte, wir hätten deine Infos letztes Jahr für unsere Planung gehabt. Bei deinen Ausführungen beiße ich mir grade ein wenig in den Allerwertesten, dass wir den letzten Abschnitt bis nach Akaba aufgrund fehlender Urlaubszeit verworfen haben... Mein absoluten Respekt, dass du den kompletten Trail - und augenscheinlich auch den Israel National Trail - als Thru Hiker gelaufen bist! Hut ab! Dein Bericht motiviert mich jetzt dazu, noch ein paar ergänzende Eindrücke für Planende hinzuzufügen. Daher ergänzend: 1. Routenfindung: GPS sollte Pflicht sein. 2. Nord-Süd-Gefälle: Deinen Eindruck zur Weidewirtschaft und insbesondere dem Geruch nach Ziegen-Exkrementen teile ich absolut. Der Norden stinkt tatsächlich ein wenig. Für die Zeltplatzsuche: Niemals in Bereichen das Zelt aufschlagen, in denen Ziegen oder Schafe von den Beduinen geparkt werden! Stichwort: Sandflöhe! Im Nordteil nahe Kufr Rakreb haben wir in der Ruine einer alten Festung geschlafen, in welcher nachts häufig die Herde zusammen gepfercht wird. Ein Beduine eines ca. 1km entfernten Camps kam mit aktivierter Handylampe (! Stichwort Gastfreundschaft, weiter unten) in der Dunkelheit extra den Weg zu uns rauf, um uns auf diesen Umstand hinzuweisen und lud uns auch direkt in sein Zelt ein. Da wir schon komplett aufgebaut hatten, haben wir abgelehnt, mussten am nächsten Morgen aber über eine Stunde umständlich die zeckenartigen Flöhe aus der gesamten Ausrüstung sammeln, über die Stiche möchte ich gar nicht reden. Im südlichen, eher wüstengeprägten Abschnitt hatten wir keine Begegnungen mehr mit diesen Viechern und auch wesentlich weniger Hunde. 3. Hunde: Ich teile die Meinung von @FB Lux absolut. Die Hunde im Norden machen halt das, was Hütehunde halt so machen. "Wer verbellt, ist der Held." Sofern man sich ihrem Hüteterritorium oder der freilaufenden Herde zu sehr nähert, werden sie das ebenso tun. Die Hunde sind schlau und nähern sich daher in der Regel immer aus dem toten Winkel, also in der Regel von hinten. Bei uns hat ein selbstbewusstes Auftreten mit breiter Brust in der Regel ausgereicht. Sofern die hundehaltenden Beduinen in Sichtweite sind, hat es immer ausgereicht, diesen ein freundliches Grußzeichen aus der Ferne zu geben, diese haben die Hunde dann sofort zurückgerufen, dass hat erstaunlicherweise extrem gut geklappt. Gleichzeitig denke ich auch, dass insbesondere Personen mit Hundeangst, die über den normalen Respekt von revierverteidigenden Hunden hinaus geht, sich wirklich zweimal überlegen sollten, diesen Trail insbesondere im nördlichen Teil zu gehen. Wir wurden niemals aktiv angegriffen, aber eine aktive Annäherung der Hunde auf einen Minimalabstand von 3 Metern hinter dem eigenen Rücken kam in den vier Tagen des ersten nördlichen Abschnitts bei uns dreimal vor. 4. Gastfreundschaft: Um das nochmal zu unterstreichen, auch wir waren schon in etlichen entlegenen Teilen dieser Welt und haben stets ehrliche Gastfreundschaft erfahren, aber was in Jordanien geschossen wird, das hat echt alles getoppt. Im nördlichen Teil hupt jeder LKW-Fahrer beim Überqueren der wenigen Straßen und winkt aus dem Fahrerfenster, in den kleinen Örtlichkeiten drehen lebensältere Opas, die von der Taubenjagd kommen und fragen, ob sie einen mit ins nächste Dorf nehmen können, und jeder Farmarbeiter bietet Wasser an. Familien, die zur Olivenernte zusammen in kleinen Holzleitern in den Bäumen hängen, stimmen Lieder für uns Wanderer an und zwingen einen fast, auf ihrer Picknickdecke im Schatten Platz zu nehmen. Hinter Beit Idis, wo wir auf original 100 Metern eine Teerstraße queren müssen, hält wie in einem Lottogewinn das erste und einzige Auto an und der Beifahrer Basil spricht uns auf einmal in perfektem Deutsch an und fragt, wir Hilfe brauchen. Er hat in Rostock studiert und nötigt uns dann quasi zum Probieren der frisch gekauften Backwaren. Es war der Wahnsinn. Irgendwie alle Menschen dort sind ehrlich froh, dass man in diesem Land wandern geht. Und im südlichen Teil lädt einen ausnahmslos jeder Beduine in sein Zelt ein und bittet zum Tee. Meine Einschätzung: Macht das! Eure Anwesenheit ist diesen Menschen oft Lohn genug, da der Austausch mit Wanderern in dieser lebensfeindlichen Umgebung einfach in ihrer innersten Überzeugung steckt. Kurz unterhalb von Dana haben wir in der Dämmerung am offenen Feuer mit Hamet und Ibrahim einen der leckersten Teetassen unseres Lebens getrunken, wobei wir helfen durften, die Ziegen zusammen zu treiben und uns die Zieglein quasi in die Hand gedrückt wurden. Als Gegenleistung hat Hamet fast beschämt gefragt, ob er sein Telefon für 5 Minuten an meine Powerbank hängen darf, damit er am Abend einen Anruf an seine Familie machen kann. Es tat uns weh, dass wir noch 5 Tageskilometer laufen mussten und nicht bei ihnen übernachtet haben. Lediglich im Norden wurden wir beim Kontakt mit trotzdem freundlichen Einheimischen zwei bis dreimal gefragt, auf welcher Seite wir im Nahostkonflikt stehen würden. Trotz unseres mit Sicherheit differenzierten Blickes auf die Meinungen der dort vor allem palästinensisch geprägten Bevölkerung wurden wir stets mit Respekt behandelt und komischerweise niemals nach unserem eigenen Glauben gefragt. @izi Falls du noch Fotos brauchst, dann melde dich einfach hier.
    8 Punkte
  33. Man sieht es schlecht, aber es war wirklich am Regnen. Irgendwie ist der Kahle Asten selbst enttäuschend. Man erwartet irgendwie einen Gipfel - vielleicht etwas Aussicht. Den Turm sieht man ja auch aus der Ferne. Aber das ist wohl das Problem: man sieht den Turm und nicht den eigentlichen Berg. Der ist eher ein Plateau und so gibt es keine ausgeprägte Sicht. Ich weiß gar nicht, ob es da eine Aussichtsplatform gibt, hatte auch kein Interesse daran. Der Trail ist an der Stelle auch verwirrend. Hier gibt es den Abzweig nach Winterberg downtown, genau genommen zwei Wege, hin und zurück und die laufen hier überkreuz und ich weiß gar nicht wo es hier offiziell lang geht. Ist auch egal - ich laufe einfach geradeaus, erst zum Astenturm, dann daran vorbei und geradeaus wieder runter. Ein Stück danach kommt die Nordhangjause, wo ich Mittagspause mache. Service ist freundlichen und schnell, ich bekomme auch meine Flasche aufgefüllt. Empfehlung. Ganz unten geht es dann wieder auf den Trail, auch wenn kurz danach eine Umleitung ausgeschildert ist. Macht nix, läuft eh parallel zur anderen Strecke. Es geht weiter auf und ab, teilweise über Stege, Wirtschaftswege, Gras. Einmal wechsele ich auch bewußt den Weg, weil Waldarbeiten hier mal alles zerstört haben. Je weiter ich mich vom Kahlen Asten entferne, um so weniger Personen sehe ich. Es gibt nochmal die kuriose Situation wo man an sich einer Straße für kurze Zeit folgt, aber anstatt einfach noch 50 Meter weiter zu gehen, führen einen die Trailmarker quer durch eine kaum erkennbare Schneise, man duckt sich irgendwo durch und dann ist man wieder auf nem Weg. Es ist absurd, kaum zu beschreiben. Beim folgenden Aufstieg werde ich auf einmal von einem E-Mountainbike überholt. Den hab ich gar nicht gehört. Auch weiter oben gibt es ein paar Radfahrer, hier scheint eine Strecke zu liegen. Ich spüre meine Füße, ich glaube da gibt es eine Blase. An einer Hütte schaue ich mal nach. Die nassen Füße waren geschrumpelt, und genau da hat hakt es. Etwas Tape drauf und weiter gehts. Oberhalb von Silbach höre ich Blasmusik. Später hört man auch Schüsse. Hier ist wohl irgendwo Schützenfest! Es geht durch den Ort und ich kann meinen Augen kaum trauen: Da wäscht doch jemand sein Auto auf der Straße, schön das Abwasser einfach laufen lassen. Gibts doch gar nicht! Am Sportplatz vorbei wieder in den Wald und weiter nach Siedlinghausen. Ein Netto Markt ist nicht weit weg vom Weg. Zeit einzukaufen. Den ersten Snack nehme ich noch auf dem Parkplatz sitzend. Ich beobachte die Menschen und wundere mich wieder. Es scheint völlig normal hier zu sein, einfach vor den Laden zu fahren und da zu warten, während jemand aussteigt und in den Markt geht. Also nicht auf einer der Parkflächen sondern dem Weg?! Ich kaufe Wasser, Limonade, Snacks. Hinter dem Ort der letzte Anstieg. Größtenteils über eine Straße, was das Laufen einerseits einfacher macht, die Höhenmeter aber nicht weniger anstrengend. Hier ist wieder etwas los, aber das sind hauptsächlich die Einheimischen. Gibt hier wohl ein paar Treffpunkte. Es ist ja Samstag und das Wetter ist wieder ganz nett. Die Distanz ist heute dann doch länger, ich merke nun auch den anderen Fuß, vermutlich das gleiche Problem. Heute liegt der Trekkingplatz mehr oder weniger direkt neben Weg, am Sattel der Höhe zwischen Siedlinghausen und Niedersfeld. Die Fläche wurde wohl mal gerodet und wächst nun langsam wieder zu. Für den Moment also eher offen. Direkt am Platz wird auch Holz gelagert, eher so halb idyllisch. Ausstattung kennt man schon. Das gute Wetter macht den Abend aber ganz angenehm. Ein Radfahrer kommt noch vorbei. Nach Katzenwäsche und Abendessen geht ich Schlafen. 34 Kilometer, 930 Höhenmeter. Passt.
    8 Punkte
  34. Wenn man die unglaublich unkomplizierte Lage in Skandinavien kennen gelernt hat, ist es in den meisten Regionen der Welt sehr kompliziert auf Tour zu sein (Wildzelten, Wegegebote, Permits, Wasser, Proviantnachschub, lange Vorplanungen, Wildtiere, Wetter usw.). Ich kann das gut nachvollziehen, denn auch mir verging schon die Laune bei endlosen Vor- und Änderungsplanungen in vielen Gebieten; als ein Bekannter mir z.B. seine Planungen für den PCT zeigte, dachte ich, ich würde dabei einen Vogel kriegen. - Geh doch wieder in den Norden und schau, ob dir alles freier und einfacher gelingen will. Schraub evtl. die Etappenlängen runter und fühle dich in die Weite hinein. Benutze deinen Körper nach aktueller Betriebsverfassung und nicht nach Pseudo-Idealen, die dir etwas aus der Vergangenheit vorgaukeln will. Gerade auf Solotouren würde ich auch damit rechnen, dass das Unter-/Bewusstsein etliche unangenehme Stimmungen hochspülen kann (gerade in dieser Lebensphase, die man so gerne als midlife crisis bezeichnet), also ist nicht zwangsläufig alles nur Freude. Das ist gut, denn damit kommt der Dreck aus dem System, auch wenn es sich nicht lustig anfühlt (mentales Detox). Da muss man sich Zeit lassen, nicht "drüberrennen" wollen, denn es kostet auch seine Energie. Extreme Planungswut könnte ein Zeichen dafür sein, dass das Ego mit Gewalt versucht sich selbst Kontrolle zu simulieren, während aus der Tiefe unkontrollierbar etwas mächtig nach oben dringt. Oder es ist vielleicht auch schlicht eine lange Phase der Anspannung und Belastung, die nun endlich einer Entspannung und Öffnung weicht, wobei sich aber die Symptome erst einmal gar nicht schön anfühlen, da man nun erst so manche "heimlich verklappte Altlasten" im System zu spüren kriegt.
    7 Punkte
  35. sirm3rl1n

    Jordan Trail

    Bild 1: Etappe Eins über dem Jordantrail, in nördlicher Blickrichtung sieht man im hinteren rechten Teil den See Genezareth Bild 2: Olivenbäume rund um Aghwar Shamaliyah Bild 3: Weiter in südlicher Blickrichtung hinter dem Kamm kurz nach dem Ziglab Reservoir
    7 Punkte
  36. Sowohl bei TMB als auch GR 20 hat man zum Abwettern von tagelangem Regen und echtem Sturm auch Unterkünfte am Wegesrand. Mit noch mehr Kopffreiheit. Alles andere ist mit Skills auch mit Leichtzelten zu machen. Außerdem ist es eigentlich immer bekannt, wenn eine Schlechtwetterfront im Anmarsch ist. Da kann man in windgeschütztere Höhen absteigen. Dafür würde ich zumindest nicht ein Extrakilo mitschleppen. Und vor allem mir nicht extra einen Sturmbunker kaufen. In Skandinavien kommt es auch sehr drauf an, wo und wann du unterwegs bist. Lies doch mal ein paar Berichte, was da alles so möglich ist, wenn man sich etwas Wissen angeeignet hat. Nichts gegen so nen richtigen Geodät, wenns jemand anderes trägt, oder wenns die Bedingungen wirklich brauchen - ich hab auch einen. Mein Tipp ist: Triff Leute (diverse Stammtischfäden, oder, wenn’s das wieder gibt, Treffen), schau dir deren Zelte an, oder/und besorg dir im Biete-Teil etwas und probiere im Garten, Park, Wochenendtouren aus, womit du zurechtkommst. Aufbautipps bekommst du hier für jedes der hier angebotenen Zelte. Und wenn du mit dem Zelt nicht so warm wirst, hast du auch bald die notwendige Zahl an Beiträgen, um es wieder zu verkaufen. Das Wesentliche, um leicht, gar ultraleicht unterwegs zu sein, sind gemachte Erfahrungen. Und ne Schere im Kopf.
    7 Punkte
  37. Noch ein Grund, das Groundsheet festzupinnen: ich mach ja gern vorher die Liegeprobe, ob das auch nicht leicht abschüssig ist oder so Und vielleicht hätte ich auch erwähnen sollen, dass ich am WE gar kein Zelt draufstellen konnte, weil ich n Tarp nutze Da ist ein festgepinntes Groundsheet schon ganz schön... Und so hatte ich den Eingangspost auch eigentlich verstanden: "Ich möchte nur die Plane als Schlafunterlage am Boden fixieren, sodass sie nicht wegrutschen kann." Zitat @DerLandstreicher
    7 Punkte
  38. BitPoet

    Impfung gegen Borreliose

    Da die Übertragungswarscheinlichkeit sehr niedrig ist, empfehlen das tatsächlich verhältnismäßig wenige Ärzte (siehe z.B. [1]) außerhalb von Feldstudien. [1] https://www.klinikumdo.de/newsartikel/zecken-borreliose-und-co-verunsicherung-fuehrt-in-die-notaufnahme/ Man kann das aber auch selbst machen, benötigt nur einen übrigen (unbenutzen) Ziploc-Beutel von der letzten Tour. In größeren Städten kann man die Zecken direkt an manchen Laboren abgeben, ansosten per Internet anmelden und den Beutel im gepolsterten Umschlag einschicken. Das wäre grundsätzlich egal, der PCR-Test funktioniert in beiden Fällen (die Zecke überlebt dabei allerdings nie 😜). Die Frage ist, was einem das Ergebnis bringt. Mit Glück bekommt man ein negatives Ergebnis. Allerdings müsste man da auch genau wissen, welches Verfahren das Labor genau anwendet. Über den aktuellen Stand bin ich leider nicht auf dem Laufenden, aber Anfang der 2000er gab es je nach Ausstattung des Labors, verwendeter Vergleichsgene und durchgeführtem Verfahren (z.B. gewählte Primer, Zyklenzahl, Verschachtelte PCR oder nicht, Temperaturbereiche) massive Abweichungen in der Zuverlässigkeit (wissenschaftlicher ausgedrückt: in der Selektivität und Sensitivität). Halbwegs belastbare Negativ-Testergebnisse gab es damals nur in Forschungslaboren mit entsprechender Ausstattung, und es wurde damals erst entdeckt, dass selbst innerhalb der selben Unterart regional starke Unterschiede in den Varianten vorhanden waren, so dass die gesuchten Gen-Marker plötzlich nicht mehr gefunden wurden. Da müsste also ein echter Fachmann beurteilen, ob das im Hinblick auf einen Negativ-Nachweis auf aktuellem Stand der Technik Sinn macht und ob man ggf. spezielle Labore benötigt. Dann könnte es theoretisch auch Sinn machen, zu wissen, welche genaue Borrelien-Spezies die Zecke beherbergt hat. Unterschiedliche Unterarten sind auch primär für unterschiedliche Erkrankungen bekannt. Allerdings ist das leider keine fixe 1:1-Entsprechung, da die Langzeitsymptome durch Immunreaktionen verursacht werden, die je nach individuellem Immunsystem und genetischen Faktoren unterschiedlich ausfallen können. Aktuell ist die klinische Behandlung auch nicht abhängig vom Borrelien-Typ, sondern es wird immer die Symptombehandlung mit Doxycyclin- oder Amoxicillin-Gabe verbunden. Ein Labortest wäre dann vermutlich nur eine Wette darauf, dass in Zukunft bei Langzeitsymptomen (die ja dann doch auf die Infektionsrate umgerechnet eine vergleichsweise niedrige Wahrscheinlichkeit haben) noch artspezifische Behandlungen gefunden werden. tldr; Da müsste man mal einen wirklichen Experten (Virologen) fragen. Auf die Seiten der testenden Labore und die hochseriösen Artikel im Business Insider, die Google so findet, würde ich mich nicht unbedingt verlassen, und für anektoditsche Evidenz ist das Spektrum bei dem Thema zu weit und zu ernst.
    7 Punkte
  39. tib

    Uhren Vergleich

    OT: Uhrenvergleich? Es ist genau 09:55 und 57 Sekunden. Wann startet die Aktion?
    7 Punkte
  40. Winterberger Hochtour 20. - 23.06.2024 KM: 85 (mit allen Umwegen), bin die Hauptroute gelaufen, nicht die Anbindung an Winterberg Downtown. Trekkingplätze Winterberg Vorbereitung: Ich warf einen Blick in den Kalender und sah: Da hab ich zwei freie Tage, und davor eher früh, und danach spät Dienst. Vielleicht kann man da ne kleine Tour machen? Was gibt es denn für 2-3 Tage? Ich warf einen Blick auf ne Liste mit Trekkingplätzen und da stand es gibt nun auch welche an der Winterberger Hochtour (WHT). Hey - die Route hatte ich doch früher schonmal im Auge. Und tatsächlich: Die Termine waren passend frei und so buchte ich die drei Plätze. Donnerstag nach der Arbeit los, Sonntag vor der Arbeit wieder zurück. Ist eine Rundtour, so konnte ich die Kilometer passend wählen. Die Distanzen zwischen den Plätzen ist zwar nicht ganz gleich, aber auch das passt. Ansonsten ist die Tour einfach, es gibt diverse Märkte/Bäcker/Restaurants und man kommt ständig an irgendwelchen Ortschaften vorbei. Insgesamt Deutsches Mittelgebirge, besondere Schwierigkeiten sind nicht zu erwarten. Wettervorhersage war erst gut, dann wurde sie schlechter, dann wieder besser. Gear: Ich beschloss zu experimentieren: Immer wenn ich meine Ausrüstung anschaue, fällt mir mein alter Exos 58 auf. Damals der erste Wanderrucksack. Später wurde die Ladung leichter, das Volumen schmaler und das gute Stück lebt seit Jahren nur noch im Schrank. Ich hab mir gedacht: Komm, der alten Zeiten wegen: nimm den mal wieder mit. Das letzte mal war ich mir einem Rahmen 2019 auf Tour glaub ich. Mit dem Exos noch länger nicht. Als zweites ungewöhnliches Teil war das Portal 2 dabei. Ist natürlich völliger Overkill im Sauerland - aber auch hier, ein Teil was viel zu oft im Schrank liegt. Und für so ne Trekkingplatform ist ein freistehendes Zelt ja auch nett (ich weiß, man kann auch alles andere da fest bekommen). Ein neues Stück auch am Start: Alpenglow Pro Sun hoodie.
    7 Punkte
  41. Cullin

    Schottland im November?

    Wenn das Wetter mitspielt kann es um diese Jahreszeit wunderschön sein. Die Sonne steht so tief das man fast den ganzen Tag das Gefühl von Sonnenaufgang bzw Sonnenuntergang hat. Supercooles Licht. Nur leider wie khyal schon schreibt... die Chancen das zu erleben sind eher gering und die Tage sind schon recht kurz. Im Zelt muss man das erst mal mögen. So war es an einem ersten Januar im Lake District so etwa um 10:00
    6 Punkte
  42. Hier meine Version eines Bidet-Kits. Der Spritzaufsatz ist vermutlich leichter kaum zu machen. In einen Standard-Schraubverschluss (glaube pp28 heißt der) ist mit etwas Feingefühl am obersten Punkt ein Loch mit einem Dremel quer reingebohrt. Um den Wasserfluss zu vergrößern ist auf der Innenseite eine Art Kanal eingefräßt. Es funktioniert für meine Zwecke sehr gut. Der Wasserstrahl ist relativ fein gewählt, da ich früher das Problem hatte bei einem größeren Durchlauf zu viel Wasser zu verbrauchen. Ein deutlich größerer Durchlauf ist auch bei dem Schraubverschluss eher schwierig zu machen. Der Wasserstrahl kommt ungefähr im 90 Grad Winkel, eher sogar etwas spitzwinkliger. Bis jetzt hatte ich immer eine meiner zwei 1 Liter Trinkwasserflaschen für die Analhygiene verwendet, hat an sich gut geklappt, jedoch missfällt mir dabei das Risiko doch etwas vom Schmutzwasser an oder in die Flasche zu bekommen (egal wie geschickt, das könnte passieren) und zum zweiten wurde es regelmäßig schwierig genug Handdruck aufzubauen wenn die Flasche nicht mehr ausreichend voll war bzw. der PET Kunststoff einfach zu hart ist. Danach Flasche ausbeulen war auch eher nervig. Daher die Umstellung auf eine dezidierte Bidetflasche. In diesem Fall ein Aliexpress-Modell. 500ml, Standardgewinde, Softmaterial, angeblich weichmacherfrei und Lebensmittelecht (auch wichtig da ich die Flasche zur Not ja doch als Trinkwassercontainer nutzen will). Gewicht Schraubdeckel: 2gr Gewicht Flasche: 18gr
    6 Punkte
  43. schwyzi

    Schlafsetup - Zelt / Tarp

    Hilft Permethrin eigentlich auch gegen Schnecken? 🤔 Ansonsten wäre ich nach den Erfahrungen beim Unterweser-Treffen ganz klar Team Zelt... Da war Schneckageddon!
    6 Punkte
  44. LucasTrailNation

    Vorstellungsthread

    Hallo zusammen 🫠, ich freue mich, nun auch offiziell Teil dieses tollen Forums zu sein, nachdem ich über die letzten Jahre hinweg immer wieder als stiller Gast mitgelesen habe. Nun möchte ich mich gerne kurz vorstellen. Ich heiße Lucas und wohne in Köln. Mein Abenteuer mit dem Wandern begann im Sommer 2020, als ich meine ersten Ausflüge in die Eifel unternahm. Damals noch mit einem schweren 4-Personen-Zelt von Aldi, einem Campingaz-Kocher, schweren Konserven und Timberland-Stiefeln, fuhr ich einen „Naturcampingplatz“ an und machte von dort aus Tagestouren. Während dieser Touren hörte ich Hörbücher wie „Die Philosophie des Wanderns“ und „Laufen. Essen. Schlafen.“ von Christine Thürmer. Diese Bücher führten mich zur Ultraleichtszene des Pacific Crest Trail (PCT), und seitdem hat mich das Thema nicht mehr losgelassen. Mit der Zeit wurde meine Ausrüstung immer leichter, und ich wagte mich weg vom Campingplatz hin zu ersten „Streckenwanderungen“ auf dem Bergischen Panoramasteig – noch mit einem geliehenen Armeerucksack und mittlerweile Joggingschuhen statt Timberlands. Ostern 2021 traute ich mich schließlich mit einem Gossamer Gear Mariposa, einem Gossamer Gear The Two und einem Therm-a-Rest Quilt auf den Rheinsteig. Im Schneesturm gab ich nach vier Tagen erschöpft, aber glücklich auf und lernte: Je leichter, desto besser. Es folgten Jahre weiterer Optimierung und „Thru-Hikes“ auf der Tour du Mont Blanc, dem Eifelsteig, der Magna Via Francigena, dem Bärentrek, dem Soonwaldsteig, dem Traumpfad München-Venedig, dem GR 221, dem GR 131, dem GR 132 und diversen Section Hikes am Wochenende auf dem Rheinsteig – immer im Rahmen dessen, was meine 30 Urlaubstage abzüglich einer Woche Skifahren im Winter noch so hergaben. Die Fantasie des Pacific Crest Trail blieb jedoch stets im Hinterkopf, auch wenn ich nie wusste, wie ich diese in meiner „Karriereplanung“ (erst Ingenieurbüro, dann Unternehmensberatung) unterbringen sollte. So blieb es vorerst eine schöne, aber unrealistische Idee. Zwischen dem GR 221, dem Soonwaldsteig und dem Bärentrek hat auch meine Freundin den Genuss der Natur und des gemeinsamen Wanderns entdeckt. Daher haben wir den Entschluss gefasst, im kommenden Jahr (2025) den PCT komplett Northbound zu versuchen. Dies wird möglich, weil ich beschlossen habe, meinen Job zum Ende Februar 2024 zu kündigen. Ein Gefühl von Entspannung und Abschalten sowie die Suche nach einzigartigen Erfahrungen brachten mich ursprünglich zum Wandern, und dies bleibt weiterhin die treibende Kraft, die mich immer wieder auf den Weg bringt. Was mich zusätzlich bereichert, sind die bleibenden Freundschaften, die ich immer wieder auf dem Weg knüpfen durfte. In diesem Forum freue ich mich darauf, mich mit Gleichgesinnten auszutauschen und vielleicht auch mal gemeinsam wandern zu gehen. Besonders interessiert mich das Thema MYOG. Abgesehen vom PCT gibt es noch einige kleinere Klassiker, die ich gerne wandern würde, insbesondere den GR20, die Haute Route, die Via Alpina und den Ultra Trail auf Madeira. Das war es erst mal grob zu meiner Wenigkeit. Ich freue mich darauf, mich mit euch über das Thema UL Wandern auszutauschen und wünsche euch einen schönen Samstag und allzeit Happy Trail! ❤️
    6 Punkte
  45. Ich mach mal den Anfang mit einer quasi Live- Schalte aus Kreta. Gestern bin ich mit meinem Motorrad in Südkreta zu einem Strand gefahren, den ich noch nicht kannte. Er befindet sich unterhalb des einzigen Nudistenresorts Kretas Das Publikum war dementsprechend freizügig. Aber ein toller Strand mit vielen Höhlen, die Schatten spendeten und einer kleinen Taverne Ich entschloss mein Motorrad hier zu parken und etwa 1,5 Stunden die Südküste zu einem mir schon bekannten einsamen Strand zu paddeln, um hier einen Overnighter zu machen Ein paar nette Strände und Brandungshöhlen habe ich entdeckt und habe dann einen kurzen Shoppingstop in Chora Sfakion gemacht. 20 Minuten später erreichte ich den Strand, der nur per Boot erreichbar ist. Ich hatte Glück. Denn obwohl 3 nackte Griechinnen ebenfalls mit Kayak dort campten habe ich die beste Stelle für mein Zelt ergattert Unter einem großen Felsüberhang, der den ganzen Tag Schatten spendet Dann wollte ich anfangen mein Abendessen zu kochen, doch musste mit Schrecken feststellen, dass das Gewinde meiner Gaskartusche so verrostet war, dass ich meinen Windmaster nicht raufschrauben könnte Also nochmal zurück nach Chora Sfakion zum Minimarkt paddeln und glücklicherweise bekam ich eine passende Kartusche. So konnte ich mir die Linguine mit Barilla Pesto und frischem Knoblauch schmecken lassen. Heute morgen bin ich dann zum Frühstück nach Chora Sfakion gefahren und habe mir ein Schokocroissant und ein Kaffee Americano gegönnt Auf dem Rückweg habe ich eine spannende Höhle entdeckt, wo ich mich durch mehrere enge Passagen mit meinem Alligator 🐊 durchgequetscht habe und eine Stirnlampe brauchte. Diese und weitere Höhlen bedürfen noch eine eingehendere Erkundung (Schatzsuche), so dass ich noch eine weitere Nacht hier plane.... Fortsetzung folgt...
    6 Punkte
  46. davethewanderer

    Vorstellungsthread

    Hallo, ich bin David. Ich bin seit etwa 15 Jahren weitwandernd unterwegs, seit 10 Jahren mit Frau und seit 5 Jahren mit meinen 3 Kindern. Da man das Ganze irgendwie tragen muss, wird es nach und nach immer leichter (gilt leider nicht für mich, das scheint eher entgegengesetzt zu laufen), weil wir diese Art des Unterwegsseins unbedingt beibehalten wollen. Unser 5-jähriger Sohn hat in der Tat schon einige hundert Kilometer Fernwanderweg hinter sich und blüht auf diesen Reisen richtig auf. Ich freue mich auf Austausch und Inspiration, gerade auch von und mit weitwandernden Eltern kleiner Kinder.
    6 Punkte
  47. Wir hatten am WE Böen mit Stärke 6-7, mir hat's den Tagesrucki vom Tisch geweht (und da ist die Bug-out-Ausrüstung drin😮) Ich hab allerdings kein Tyvek, sondern Ikeafolie. Mag ja sein, dass Tyvek wie am Boden festgeklebt hält, ich hab da keine Erfahrungen mit. Mit Wind hab ich Erfahrungen. Und wenn ich "was von der Ausrüstung draufgelegt "hätte, dann hätte ich am Deich hinterherlaufen müssen - hinter der Ausrüstung, denn die Plane hätte ich eh nie mehr eingeholt.😄
    6 Punkte
  48. baskerville

    Uhren Vergleich

    Nicht bei diesem Stück Nostalgie. Mit einem Nylon-Armband (haltbarer als die Kautschuk-Variante) wiegt sie nur schwer zu schlagende 19g, eine Batterie bringt ca. 7 Jahre Betriebsdauer mit sich, sie ist mit Stoppfunktion und Wecker multifunktional und misst die Zeit präziser als jede Rolex. Und das beste Feature (,das übrigens keine moderne Smartwatch auf dem Markt hat): Sie ist so simpel gehalten wie die UL-Philosophie selbst, sodass man mit den Augen und den Gedanken weniger auf seine Gadgets und mehr auf die Natur fokussiert ist.
    6 Punkte
  49. Ein Fazit: Ich hab die Tour genossen. Wetter war gut, wenig Regen. Logistik ist einfach. Der Weg ist gut markiert (bis auf ein paar Stellen). An den Trekkingplätzen fand ich gut, dass es mir den Stress mit dem Wildzelten genommen hat. Statt sich zu verstecken kann man einfach ankommen und aufbauen. Auch wenn man mal früher ankommt oder später losläuft. Ich geh auch lieber aufs Klo als in den Wald. Es war erstaunlich wenig los. Klar, Ausnahme Samstag am Kahlen Asten, aber oft war ich stundenlang alleine unterwegs. Spätestens dann ist man eh in der nächsten Ortschaft. Klar, das Sauerland ist nicht so ganz besonders spektakulär. Die Wege könnten gerne etwas schmaler sein. Als besonders schlimm habe ich es nicht empfunden. Da sind mir schon weitaus schlimmere Wanderautobahnen untergekommen. Das einzige, was mich ein wenig stört, ist tatsächlich der Preis der Trekkingplätze. 22€ die Nacht. Das ist zu viel. Würde man das gleiche für 4 Personen buchen, dann nehmen sie 32€ - das ist wieder sehr fair mit 8€ pro Kopf. Da sollte man nochmal drüber nachdenken. Vielleicht merke ich auch nur wie einfach es wohl gewesen wäre wild zu zelten. Hab ja eh niemanden gesehen und es gibt auch wirklich viele Schutzhütten. Aber klare Empfehlung. Die Plätze sind auch noch an den meisten Tagen buchbar jetzt im Sommer. Sollten wir nutzen das Angebot.
    6 Punkte
  50. Bin am höchsten Punkt: Von jetzt an geht's bergab! Natürlich auch mal wieder ganz gerade. Immerhin nennt sich der Abschnitt "Grenzweg" - da kann ich das zumindest halbwegs nachvollziehen. Den einen oder anderen Schritt mache ich vermutlich schon in Hessen! Weiter über Forstwege bis zur Hochheide. Hütte hier hat noch zu, gibt aber anscheinend einen Automaten. Hab's nicht probiert. Zunächst noch eine Steigung auf den Gipfel des Clemensberg. Damit ist auch der letzte 800er erklommen. Hier gibt es Aussicht! Der nächste Abschnitt führt durch die Hochheide, sehr schön muss ich sagen! So gegen 10 Uhr tauchen dann immer mal wieder Radfahrer auf, es ist Sonntag, hier scheint eine der Routen entlang zu gehen. Es bleibt mir nur noch der Abstieg zurück nach Hildfeld. Meist breite Wege, zuletzt Straße. Im Ort machen sich die Leute auf den Weg in die Kirche. Ich laufe einfach zum Auto. Gegen 11:30 Uhr bin ich durch. Ab nach Hause. Duschen, Essen, dann weiter zur Arbeit. Work-Hike-Balance oder sowas. 16km 500 Höhenmeter zum Abschluß.
    6 Punkte
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