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Ultraleicht Trekking

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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 28.10.2023 in allen Bereichen

  1. Hallo zusammen! Bisher war ich nur lesend im Forum unterwegs, nun möchte ich gerne einen bekannten aber nicht sehr oft in seiner Gesamtheit begangenen Weg vorstellen: die rote Via Alpina. Dabei vergleiche ich sie mit anderen bekannten Trails (PCT, AT, CDT, TA). Letzten Sommer hatte ich die Gelegenheit, mir einige Monate frei zu nehmen und beschloss, nach 3,5 Jahren Pause, wieder einen langen Trail zu gehen. Da ich in weiter Ferne schon viel unterwegs gewesen war (PCTx2, ATx2, CDT, FT, AZT, LT, TA, INT ...), wollte ich endlich meine Heimat, die Alpen, einmal so richtig erleben. Die Entscheidung fiel dann auf die rote Via Alpina (alte Route, 2.632km). Anmerkung: seit heuer verläuft die rote Via Alpina offiziell ident mit der bisherigen grünen Via Alpina in gerader Linie durch die Schweiz, weshalb sie nun wesentlich kürzer ist. Das finde ich persönlich schade, denn die frühere längere Route entlang der italienisch-schweizerischen Grenze hat mir ausgezeichnet gefallen. Und DEN langen Weitwanderweg in den Alpen abzukürzen leuchtet mir als begeisterter Langstreckenwanderer nicht ein. Triest bis Monaco - 2.632 km - rund 150.000+ Hm Edit Khyal : Karte ohne Rechte entfernt, Simon_ Link mit Anleitung fuer rechtekonforme Karte geschickt, sollte er daraus eine Karte erstellen, bastel ich die gerne rein... Wegführung und -beschaffenheit Die Via Alpina ist eine Kombination aus alpinen Wanderwegen, Forststraßen und gelegentlich auch etwas Asphalt. Die Wanderwege sind im Vergleich zum PCT um einiges steiler und rauher (ausgewaschene Wege, Geröllfelder etc.), die An- und Abstiege im Vergleich zum AT meist deutlich länger. 1.500 Höhenmeter und mehr, am Stück, sind keine Seltenheit. Weil die alpinen Wanderwege körperlich so herausfordernd sind, stellte die gelegentliche Forststraße für mich eine willkommene Abwechslung dar. Der Anteil an Asphaltstraßen ist meiner Meinung nach gering. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind erforderlich, allerdings gibt es keine richtigen Kletterpassagen. Versicherungen (Stahlseile, Leitern usw.) sind selten. Keine Bachüberquerungen wie am PCT oder TA und eigentlich niemals cross country wie am CDT. Mit der Routenführung war ich, für mich überraschend, sehr zufrieden! Nur selten hatte ich das Bedürfnis, eine höhere Alternative zu gehen. Gelegentlich war das in Frankreich der Fall, wo ich mir dann mittels Gaia-App jeweils eine höhere Variante gesucht habe. Timing Ich war vom 1. Juli bis 20. September unterwegs (81 Tage), konnte bei meinen Eltern einige Tage pausieren (die Via Alpina verläuft durch mein Heimatdorf in Vorarlberg) und hatte sonst keine Pausentage. Wer sich länger Zeit nehmen möchte, kann normalerweise bereits im Juni starten und bis in den Oktober hinein unterwegs sein, ohne mit größeren Schneemengen rechnen zu müssen. Gestartet bin ich in Triest, es spricht aber eigentlich nichts gegen einen Start in Monaco. Logistik Triest und Monaco (bzw. Nizza) sind mit Bahn und Fernbussen problemlos erreichbar. Die Verpflegung auf dem Weg ist überwiegend einfach. Ich musste nie Hitchhiken, konnte ca. zwei mal pro Woche in Supermärkten einkaufen und bei Bedarf auf Hütten essen. Manche der Lebensmittelgeschäfte waren allerdings sehr klein, hatten wenig Auswahl und waren teuer. Einen für mich problematischen Abschnitt gab es zum Abschluss nahe Monaco (Ceillac bis Garessio), wo ich für über 270 km keine Verpflegungsmöglichkeit finden konnte. Im September hatten auch viele Hütten bereits geschlossen und es waren teils große Höhenunterschiede zu bewältigen. Deshalb war erhöhtes Tempo und Rationieren angesagt. Weder Visum noch Flüge zu benötigen spielte bei meiner Entscheidung zur Via Alpina eine wesentliche Rolle. Camping/Übernachtung Um Kosten zu sparen habe ich Hütten, Pensionen und Hotels möglichst gemieden. Geeignete Plätze für mein Zelt bzw. fürs Cowboycamping zu finden hat mir, vor Allem anfangs, einigen Stress bereitet. Halbwegs ebene Plätze, die außer Sicht und geschützt vor Wind und Gewitter waren, gab es eher selten. Die rechtliche Lage bezüglich Campieren ist in den Alpen problematisch und von Land und Gebiet abhängig. Unwohl haben ich mich oft in Österreich und Deutschland gefühlt, ein besseres Gefühl hatte ich in Italien, Frankreich, der Schweiz und Slovenien. 7 x habe ich auf Hütten übernachtet, 2 x auf einem Campingplatz und 1 x in einer Pension. Highlights waren für mich die wenigen Nächte in Biwakschachteln (3), die ich immer für mich alleine hatte. Wer mit seinem Budget großzügiger ist, kann seine Wanderung natürlich wesentlich komfortabler gestalten und beinahe jede Nacht irgendwo unterkommen. Ein solcher Komfort ist auf den amerikanischen Trails natürlich nicht möglich, aber diese sind in Bezug auf wildes Campieren im Vergleich wesentlich attraktiver. Community Eine solche habe ich auf der Via Alpina nicht erlebt. Auf dem gesamten Weg habe ich nur drei Via Alpina Hiker getroffen, wobei zwei davon eigentlich Trailrunner waren. Alle drei waren aus Frankreich. Trail Magic ist meiner Erfahrung nach in den Alpen nicht zu erwarten, weshalb kleine Geschenke (wie z.B. die Einladung zu einer Tasse Kaffee) bei mir ein umso größeres Gefühl der Dankbarkeit ausgelöst haben. Man trifft auf der Via Alpina, je nach Gebiet und Saison, viele Tageswanderer. Die Hütten sind im Juli und August natürlich auch sehr populär. Ich bin jedoch selten mit anderen Wanderern ins Gespräch gekommen, da habe ich die Menschen in den USA viel offener und interessierter erlebt. Trotzdem waren die Menschen, insbesondere in Frankreich und Italien, sehr wohlwollend und freundlich. Wetter In den Alpen ist eigentlich auch im Sommer mit jedem Wetter zu rechnen. Schönwetterphasen hatte ich in der ersten Julihälfte und gute zwei Wochen im September. Ab der zweiten Julihälfte bis Ende August hatte ich häufig Regen, zwei mal Schnee und zeitweise täglich (vormittags, nachmittags und während der Nacht) Gewitter. Besonders die Gewittergefahr war stressbehaftet, weil auf der Via Alpina beinahe täglich hohe Pässe zu bewältigen sind. Wegen des Wetters habe ich nicht allzu oft hochalpin gezeltet, sondern meist geschützte Stellen unterhalb der Baumgrenze gesucht. Wildlife Von den tollen Begegnungen mit Wildtieren war ich überrascht. Gesehen habe ich einen Wolf, sehr viele Steinböcke, Gämsen und Murmeltiere, Steinadler, einen Bartgeier und mehrere Kreuzottern. Somit ist die Via Alpina meiner Meinung nach in Bezug auf Wildlife mit dem PCT vergleichbar. Erwähnenswert sind auch die unzähligen Kühe, Schafe und Herdenschutzhunde. Von diesen ging meiner Erfahrung nach keine Gefahr aus, allerdings hatte ich kurz vor Monaco einige nervenaufreibende Begegnungen mit freilaufenden Hunden in Ortschaften. Mücken waren kaum vorhanden, dafür in Slovenien und Teilen Österreichs sehr viele Zecken. Landschaft Zwar sind die landschaftliche Gegensätze auf der Via Alpina bei Weitem nicht so groß wie auf dem PCT oder CDT (Wüsten, Hochgebirge, ...), die Alpen sind aber trotzdem sehr vielfältig. Und trotz der gelegentlichen wenig attraktiven Abschnitte durch besiedelte Gebiete war für mich die Dichte an hochalpinen Highlights herausragend. Auf keinem meiner bisherigen Wege habe ich, aus meiner Sicht, so viele schöne Landschaftsfotos gemacht, und das obwohl die Via Alpina um einiges kürzer ist als beispielsweise die Triple Crown Trails es sind. Gear Meine Ausrüstung war sehr ähnlich jener vom PCT, AT, CDT oder TA und bereits gebraucht. Mein Baseweight lag bei 3,8 kg. Zelt: SMD Gatewood Cape Bivy: AS Tucas Matte: Thermarest Zlite (gekürzt) Schlafsack: WM Ultralight 20 degree (zu einem Quilt umgenäht) Navigation: Gaia-App mit gpx-Track von der Via Alpina Homepage Schuhe: Altra Lonepeak und Timp (3 Paar) Microspikes und Wasserfilter hatte ich nur Anfangs dabei, wobei ein Filter auch später manchmal hilfreich gewesen wäre. Es ging aber auch ohne. 2 Liter Wasserkapazität haben mir gereicht. Kosten Unter 2.000 € (ohne Ausrüstung/Bekleidung/Schuhe), wobei das nur mit Sparsamkeit und Disziplin möglich war. Kaum Übernachtungen auf Hütten und nur gelegentlich ein Essen auf einer Hütte oder in einem Restaurant. Wer es komfortabler möchte kann sicherlich ohne Probleme auf Ausgaben jenseits der 5.000 € kommen. Fazit Wer sich körperlich fordern möchte, spektakuläre Landschaften liebt und eine große Portion Gelassenheit mit sich bringt, findet in der Via Alpina eine fantastische Alternative zu den bekannteren langen Trails in den USA und Neuseeland. Mir persönlich ist die Via Alpina sehr ans Herz gewachsen! Hier noch einige Eindrücke: Triglav Nationalpark Triglav Nationalpark Karnischer Höhenweg Karnischer Höhenweg Drei Zinnen Parco Nationale Dolomiti d'Ampezzo Allgäuer Hochalpen Allgäuer Hochalpen Rätikon Silvretta Ortlergruppe Bivacco Strambini Piz Bernina Aufziehendes Gewitter in Graubünden Kurz vor Riale, wo die blaue Via Alpina beginnt/endet Aletschgletscher Steinböcke und ein drohendes Gewitter Neuschnee nahe Chamonix SMD Gatewood Cape in den Italienischen Alpen Verfallene Hütte in den Französischen Alpen Parc National de Vanoise Parc National de Vanoise In den Französischen Alpen Parco Naturale Alpi Marittime Wenige Tage vor Monaco
    58 Punkte
  2. Vorweg: ich weiß auch, dass gewachste Baumwolle nun nicht gerade der Inbegriff von Ultraleicht-Stoff ist. Aber dafür manchmal eben günstig...und nachhaltig...und schön. Ursprünglich sah das Ganze mal so aus: Gab's auf dem Flohmarkt, ag in einer "zu verschenken"-Kiste. Die Standinhaber haben sich köstlich amüsiert, weil ich so begeistert und aus dem Häuschen war 😁 Ala Jacke war die ziemlich uppe, arg "patiniert" und hinten ein Triangelriss. Aber als Sekundärrohstoff voll klasse! Wurde zerlegt und größtenteils vom Innenfutter befreit Und dabei v.a.die Teile gesichert, die als Verschlussriegel, Taschenverschlüsse etc. noch gebraucht wurden! Die Stücke vorbereitet, hier Rückenteil (mittig) , da hab ich einen Teil des Nylon-Innenfutters stehen gelassen, umsäumt und mit Schnurzug und Tanka versehen, als Innentasche; da hinei kommt ein Stück der BW Faltmatte (2 Segmente), als Rückenstabilisator und Sitzunterlage. Rechts das Vorderteil, die Vortasche ist ja schon da, ich musste nur anstückeln, die Abdeckung der Einschubtasche abtrennen, den Eingriff mittels Stoffstreifen übernähen, neu säumen - schoon fertig. Seitenteile wurden auch umgestaltet, mit Beilhalterung und Sägentasche, die für alle meine Beile und Klappsägen passend sein mussten... post Jaa, nich' UL...das is' bushcraft, muss so! Ebenso wie die zusätzliche Vortasche für Firesteel und Wetzstahl... ...selbstredend mit innen eingenähten passgenauen Schlaufen dafür: Die andere Seite erhielt nur ne Flaschentasche mit Schnürzug und Tanka Passen auch 1,5 l Flaschen rein: Das "Tragesystem" hab ich - da nicht mehr genug Stoff da war, um Träger draus zu nähen - von einem 80er Jahre Rucksack abmontiert und angebaut. Nicht ganz stilecht, aber bequem. Richtig frickelig war der "Schneefang", den ich aus lauter Stücken des Nylon-Innenfutters zusammengenäht hab Zu meinem Glück war noch ein Ärmelstück groß genug, um einen nahtlosen Deckel zu basteln. Das ist dann das Endergebnis: Und aufgerödelt: Jenseits von UL, aber ich find den so schön Wobei - rechnerisch hat der Sack jetzt 32 l. Plus Außentaschen. Und er wiegt erstaunliche 677 g ( und da hab ich noch vergessen, den Plastikkarabiner abzumachen, also nochmal 4,5 g abziehen!) Wenn man die ganzen Zusatztaschenetc. wegließe, wäre er deutlich leichter. Und sähe scheiße aus. Ist der schiere Bastlerstolz, dass ich mich traue, den hier zu zeigen! :-)
    45 Punkte
  3. Soulboy

    NordSüdTrail

    Erster Legaler Trekkingplatz der Initiative Nord Süd Trail. Mit der freundlichen Unterstützung der Dorfgemeinschaft Oberottersbach gibt es nun am Mittelpunkt des NST eine legale Übernachtungsmöglichkeit. <<Halfwaypoint>>
    34 Punkte
  4. Erst Bericht, dann Fotos. 😉 Wer nur Fotos will, scrollt runter. Lange Jahre habe ich darauf gewartet, endlich ein Zeitfenster zu haben, um den Südlichen Kungsleden im Herbst am Ende der Saison im Indian Summer zu wandern. Das hat insgesamt mehr schlecht als recht geklappt. 😅 Ich bin mir nicht sicher, ob ich ohne den Austausch mit Mia im Zelt, die zu der Zeit ihre NPL-Tour machte, die Tour überhaupt durchgezogen hätte. Woran lag´s? Am Regen. Es hatte vorher schon ordentlich geregnet, aber vor allem in der 1. Woche, zwischendurch und auch am Ende. Letztlich hatte ich von 15 Tagen, 14 Tage mindestens einmal knöcheltief im Wasser gestanden und 6 ohne Regen. Ein Tag bzw. die Nacht war besonders schlimm, da regnete es irgendwas jenseits der 50 l und die Schweden meinten, so was hätten sie noch nicht erlebt - und es war am folgenden Tag die schlimmste Etappe. Die Vorhersage hatte übrigens zwei eklige Regentage für den Tourzeitraum berichtet. Die Tour war letztlich mental und physisch das Härteste, das ich je gemacht habe. Auch 1 Monat nach dem Ende bin körperlich nicht regeniert.🤕 Die Planung: Ich hatte 14 Tage angedacht, aber für Anfahrt, Tour, konventionellen Urlaub und Abfahrt 4 Wochen Zeit gehabt. Ich wollte locker wandern, aber hatte auch die Schließung der größeren Hütten ab Oktober im Blick und befürchtete auch zum Oktober tiefere Temparaturen. Letztlich wurde es durch die Regenfälle 15 Tage mit knapp 24 km im Schnitt. Für die Bedingungen sehr gut, aber auch ein Grund, warum ich immer noch nicht fit bin. Ich hab mich für die Süd-Nord-Richtung entschieden, um die beeindruckende Berglandschaft um Helags- und Sylarna-Massiv am Ende zu haben. Zudem spart man sich ein gutes Stück an Anfahrt zu Beginn. Stichwort "Anfahrt": Ich bin mit Auto angereist und das kann in Sälen bzw. am Startpunkt echt heikel sein, denn vor Ort wird alles bewirtschaftet, wofür man ne App braucht, mit der man dann aber auch nur höchstens 6 h parken darf. Erst durch den Supermarkt am Startpunkt hab ich von ein paar unbewirtschafteten Parkplätzen erfahren. Wer mehr in der Saison starten möchte, wird vermutlich Probleme haben, ein Auto unterzubekommen. Die Rückfahrt gestaltet sich indes problemlos mit Zug bis Brunflo und von dort mit Bus bis Mora und dann wieder mit Bus direkt bis zum Högfjällshotell. Rund 10 h, die ich lieber müde nach der Tour als ungeduldig vor der Tour machen wollte. Verpflegung: Da Resupply eher schwierig ist, habe ich mich zu einer Mischform entschlossen: die warmen Mahlzeiten (Knorr-Tüten) habe ich für 14 Tage mitgenommen, alles andere für 1 Woche. Resupply dann teils in der Grensbua und in der Fjällstation Grövelsjön. Ausrüstung: Wegen der Sümpfe etc., die auch in normalem Zustand auf dem Weg vorkommen, wollte ich das erste Mal ne lange Tour mit Trailrunnern machen. Das Setup waren Altra Olympus 5 mit Sealskinz und Scoken in verschiedenen Dicken. Als Rucksack sollte der Lightning dienen, aber der entpuppte sich beim Packen als zu klein. Das hätte man noch durch Anfrickeln retten können, aber ich entdeckte eine Beschädigung, die durch die Rückenstange verursacht worden ist, sodass ich zähneknirschend auf den 1 kg schwereren Exped Expediton 80 ausweichen musste. Vorteil: der ist wasserdicht, wofür ich dann aus bekannten Gründen gar nicht mal so undankbar war. Dritte spannende Komponente war die mobile Unterkunft, da ich das erste Mal in Skandinavien tarpen wollte. Das erwies sich für die Bedingungen letztlich als Schnapsidee, aber ich hatte auch wenig Glück auf der Tour. Ich hatte einiges für die Tour umgemodelt und neu gekauft. Im Anschluss werde ich noch ne Gear-Review anfügen. Bedingungen: Diese haben sich als superhart entpuppt. Zum Glück konnte ich das mit Mia im Zelt, die den Weg 2 Jahre zuvor gewandert ist, noch auf der Tour abgleichen, sonst hätt ich an meinem Verstand gezweifelt. Schließlich gilt der Südliche Kundsleden nicht gerade als anspruchslos, aber trotzdem nicht sonderlich problematisch. Ich hatte den Outdoor-Wanderführer von Michael Hennemann dabei und ich musste mehrfach furten, wo unter normalen Bedingungen die Querungen nicht mal ne Erwähnung wert waren. Am schlimmsten und im Grunde schon traumatisch war für mich die Querung irgendeines namenlosen Flüsschens zwischen Id Persättern und Röskosen nach der schlimmsten Regennacht, das so reißend und so tief war, dass ich meine Hündin rüberwerfen musste und selbst bis zum Bauch furtend fast mitgerissen worden wäre. Und ja, das war eine absolut fahrlässige Aktion. Im Nachhinein muss man da eigentlich umkehren und abwarten. Aber hinter mir lagen mehrere Sümpfe, die auch kein Spaß waren. Ab da an bin ich jede Nacht mit Sorgen ins Bett und morgens mit Sorgen raus, das könne noch mal vorkommen, da diese Stelle weder Im Führer erwähnt wurde noch bei den Berichten, die ich vorher gelesen habe. Mysteriös ist, dass auf Maps an der Stelle eine Brücke zu sehen ist, die einfach nicht da war. Abseits dieses kleinen "Dramas" waren die Wege häufig selbst kleine Bäche und ich war oft gezwungen am Rand auf der Vegetation zu laufen, was heftige Verdrehungen im Fußgelenk nach sich zog, sodass meine Achillessehnen ab dem 2. Tag schmerzten. Ab der Mitte der Tour waren die Sehnen spürbar geschwollen und ab Mitte der 2. Woche meine Knöchel davon geschwollen. Die letzten 2 Tage gingen nur mit Schmerzmitteln und bei Ankunft in Sälen war besonders der linke Knöchel faustgroß geschwollen und ich hab 3 Tage gebraucht, um zum Supermarkt laufen zu können. Ich hab 1 einziges Mal das Tarp genutzt, weil am Helags alle Zimmer mit Hund ausgebucht waren. Sonst musste ich aufgrund der Bedingungen erlaubt oder weniger erlaubt auf Hütten ausweichen. In der 1. Woche war eh alles überflutet oder arg widrig und am Ende war ich auch einfach mental durch und brauchte Wände, wenn ich schon völlig durchnässt war. Übrigens gab es zu dem Regen sehr häufig Orkanwinde, sodass ich mehrfach drohte, von den Planken geweht zu werden, kein Witz. Hund Wer in den wenigen Fjällstationen, die Hunde erlauben, übernachten möchte, muss zeitig buchen. Das kann sich aber gerade beim Thru-hike schwierig gestalten, denn wann ist man da? Ich habe meine Hündin meist frei laufen lassen. Nicht nur aus Bequemlichkeit, sondern auch wegen der Bedingungen, denn auf rutschigen Blockfeldern, beim Furten oder bei den schwierigen Wegen, waren meine und ihre Ideallinie sehr unterschiedlich. Grad wenn ich springen musste, war das mit ihr nicht machbar. Das Verletzungsrisiko war beidseitig einfach zu hoch. Allerdings sollte man den Teil mit den Rentieren ernstnehmen (Grob Grövelsjön bis Gamle Sylan). Man sieht wirklich viele Rentiere! Und sie tauchen gerne auch einfach mal nach dem nächsten Hügelchen auf, weswegen das Anleingebot absolut einzuhalten ist. Ankunft Storlien: Ich hab irgendwie kein Tor oder Schild für den Kungsleden in Storvallen gesehen, wo der Weg offiziell endet/anfängt. Die Weiterführung nach Storlien ist ziemlich unproblematisch. Man muss zwar ein Stück Landstraße laufen, aber das ist zum Glück nicht lang. Als Unterkunft zum Ausruhen ist unbedingt das Le Ski zu empfehlen. Ein Etablissement, dass es schon seit dem 19. Jh. geben soll, meine ich. Jedenfalls innen urig und in unkitschigem Western-Style bietet es leckeres Essen und Unterkünfte zu schwedisch günstigen Preisen. Mit das Beste: gleich gegenüber gibt es für die Norweger einen riesigen Süßigkeitenshop mit Toblerone-Tafeln in Kleinkindergröße. Bestens, um Kalorien nachzuholen. In längerer Fußweite gibt es auch noch ein Einkaufszentrum. Fazit: Die Wanderung bestand nur aus wenigen Genussmomenten. Das, was üblicherweisen am Härtesten genannt wird - das Rogengebiet - fand ich am angenehmsten, denn wo Geröll- und Blockfelder sind, da kann man nicht bis zum Knie einsinken. Ich hab Sümpfe, Moorlöcher, Pfützen, Bäche, Flüsse etc. in allen durchnässenden Varianten und auch in allen Winkellagen erlebt. Wirklich erstaunlich wie es in einem Steilhang sumpfig sein kann. Nur 1 Tag länger ist an sich ne gute Sache, aber ich wünsche jedem bessere Bedingungen, um besser bei 15-20 km zu bleiben. Ich bin 2x bei 13 km gelandet und bin 3x über 30 km gewandert. Grad letzteres ist einfach nicht zu empfehlen, wenn man das vermeiden kann. Erst mal, um die Natur zu genießen, und dann weil es einfach auslaugend ist und das Geläuf das nicht wirklich hergibt. Ich habe die Tour hauptsächlich durch die Kapuze erlebt. Ich habe auf den meisten Fjällebenen keine Aussicht gehabt und hatte immerhin das Glück, das Helags-Massiv und die Sicht auf den Rogen ungetrübt erlebt zu haben. Meine Hündin, die erst 2 Monate zuvor wegen Krebs operiert worden war, hat die Tour bestens überstanden und hat bei der furchtbaren Flussüberquerung mir bewundernswert vertraut. Das ist mit das Schönste, das ich von der Tour mitnehme. Aber auch die netten Begegnungen mit den Schweden auf dem Weg und in den Orten. Auch wenn ich sehr wenig Menschen getroffen habe, waren einige Deutsche darunter, und tatsächlich kennen die meisten Schweden den Südlichen Kundsleden nicht. Selbst wenn man sie auf ihm trifft. Eigentlich wünsche ich nur, dass niemand ebenfalls diese Bedingungen auf dem Südlichen Kungsleden hat. Letztlich habe ich es geschafft und habe ich mich unterwegs nicht verletzt, was ein halbes Wunder ist. Impressionen: Noch frohgemut und bei bestem Wetter. Eine der wenigen Fjällaussichten. Das macht den völlig falschen Eindruck von der Tour. Was so idyllisch aussieht, war unangenehm und windig. Ein wenig Herbstimpressionen. Der Indian Summer war zwar irgendwie da, aber vom Regen auch irgendwie weggewaschen. Ein Schönwettereindruck vom Mittelteil der Tour. Um Flötningen rum gibt es viel Schotterpiste, die eigentlich doof ist, aber im meinem Falle höchst willkommen war, denn man konnte ausnahmsweise den Kopf beim Wandern ausschalten und Strecke machen.
    31 Punkte
  5. dermuthige

    Impressionen von Touren

    Wir waren Anfang September auf dem Skye Trail unterwegs. Ich plane noch einen Reisebericht und ein Video, aber das sind Winterprojekte. Bis dahin schon mal ein paar Eindrücke für euch:
    30 Punkte
  6. Schöne Eindrücke 2. Teil: Kein Regen, kein Sturm und pure Stille. Trotzdem wäre ich fast von der Planke gefallen. Kurz vor Grövelsjön hatte die Tour für mich die ersten "normalen" Wandermomente. Einfache Wege, kaum Matsch oder Sumpf, einfach wandern und schauen. Da sind wir in den Anfängen des Rogen-Gebietes, das ich, wie geschrieben, einen angenehmen Kontrast fand. Es hinter sich zu lassen, war doch auch irgendwie nicht schlecht. Die phänomenale Sicht auf den Rogen, die man in Süd-Nord-Richtung praktischerweise vor sich und nicht im Rücken hat.
    30 Punkte
  7. Tag 1: Wettrennen gegen die Dunkelheit Schöna–Grenzbaude / 19 km nach GPS-Tracking, 15 km nach Karte der Forststeig-Broschüre / 792 HM nach GPS-Tracking / 4:30 h "Nächster Halt: Schöna." Ich hebe um 13:30 Uhr meinen Rucksack vom Schoß, stolpere zur Tür und steige aus. Der Forststeig ist direkt ausgeschildert, wie schön. Er führt kurz eine Straße hinauf, biegt bald auf einen Waldpfad ab. Ein kurzer Blick auf die Elbe und steilen Sandstein am anderen Ufer, dann weiter bergauf und mitten in den Wald. Der Himmel ist grau, manchmal scheint die Sonne durch und das bunte Laub fängt Licht. Mein Atem ist kühl, der Kopf schon heiß. Kurz den Weg verloren, die GPS-Uhr warnt mich, ich klettere über einen Bachverlauf und finde mich an der Tschechischen Grenze wieder. Die Route biegt ab in dunklen Nadelwald, aber das Herbstlaub lässt nicht lange warten. Hätte mich wer einfach so im Wald ausgesetzt, hätte ich mich beinahe in Schweden vermuten können. Doch dann folgt der verräterische Sandstein, auf den ich so gespannt bin. Hoch, hoch, hoch, oh! Ich erreiche den Großen Zschirnstein und damit die erste weite Aussicht. Ein paar Sonnenstrahlen versüßen den Blick, der bunte Wald erstreckt sich über die Hügel vor mir. Langsam schwindet das Licht. Klar, Herbst, um 18:00 Uhr wird’s duster. Also einen Schritt schneller bergab. Das Zschirnsteinbiwak ist leer, aber ein wenig Licht habe ich noch. Lieber noch die Grenzbaude angucken oder weiter zum Taubenteichbiwak. Ich erreiche die Grenzbaude Punkt 18:00 Uhr, gemeinsam mit dem Einbruch der Dunkelheit und dem Sachsenforst-Herren, der die Tickets überprüft. Rein in den Raum mit glühendem Holzofen. Ich überheize noch selbst, werde vom Ofen geröstet und suche stressig nach meinen ungünstig verpackten Tickets – dann kann das Fleece endlich ausgezogen werden. Der Raum ist schon gut gefüllt, aber Platz zum Schlafen ist noch. Ich höre, am Taubenteich seien auch schon zehn Leute, und später stoßen zwei von der Haselmausbaude zu uns, die bereits überfüllt war. Das kann ja was werden, aber kein Wunder: Feiertag, ruhiges Wetter und bunte Farben sind nunmal echt verlockend! Die Hütte ist gemütlich. Gekocht wird im Nebenraum, geschlafen oben – das hin und her und auf und ab ist ein wenig lästig, aber ich möchte klar sagen, ich bin sehr dankbar für jegliche Unterkunft. Es gibt leckeres Tomato-Pesto-Ramen nach Rezept von Backcountryfoodie, ein ultraleichtes Schlückchen Whisky und zum Nachtisch zwei Ecken Lakritz-Marabou-Schokolade, die meine Snackpausen überlebt haben. Kurz geschnackt und kurz gelesen, dann ab in die Heia um 19:30 Uhr …
    28 Punkte
  8. Schlechte Eindrücke einziger Teil: Kein Bach, es ist der Weg, Teil 1. Kein Bach, es ist der Weg, Teil 2. Kein Bach, es ist der Weg, Teil 3. Könnt Ihr Euch vorstellen, wie ätzend es ist, kilometerweit auf dem Gemüse am Rand zu laufen, das auf Steinen wächst? Das ist die Stelle, an der auf Maps eine Brücke zu sehen ist. Man sieht, glaub ich, ganz gut, dass drumherum alles überflutet ist. Ich hab 45 min erfloglos nach einer Stelle zum Furten gesucht. Hier an der Stelle war die Strömung so stark und es so tief, dass ich mit dem Stock nicht bis unten kam. Beim Suchen bin ich schon auf Steinen ausgerutscht und lag halb im Wasser, sodass ich überhaupt nur auf die Idee kam da durchzugehen. Letztlich habe ich weiter links eine Art Insel gefunden, wo der Fluss sich teilt und minimal schmaler und weniger tief war als hier. Dort hab ich meine Hündin beim ersten Mal rübergeworfen (in flauschiges Gras, zumal auch alles überflutet) und beim zweiten Mal stand ich eben bis zum Bauch in dem breiteren Teil und hab sie am Halsband durchs Wasser gezogen, in der Hoffnung, dass es mir nicht die Beine wegzieht. Wie sagt man so schön, macht das bitte nicht daheim nach. Warum ich das so lang und breit erzähle? Weil ich es loswerden muss. Wer nicht wandert und nicht in der Wildnis war, versteht einfach nicht das Problem. Kurz hinter der Sylarna-Station. Man erkennt zwar die Breite der sonstigen Touristen-Autobahn, aber ist es ein Geröllfeld? Ist ein Bach? Ist es Schlamm? Es ist Schlammgeröllbachweg! Ja sorry, es gibt Schöneres, aber wenn ich schon davon erzähle, soll man es auch glauben können. Zum Verständnis, das links ist nicht mein Oberschenkel, sondern mein linker Knöchel direkt am Tage meiner Ankunft in Storlien.😬 Wohlgemerkt, das kommt nur von der Sehne, der Knöchel ist heile. Spannende Frage, wie das wohl mit Stiefeln gegangen wäre.
    26 Punkte
  9. Tag 2: Nach Tschechien und zurück Grenzbaude–Kamphütte / 31 km GPS, 29 km Karte / 852 HM / 8 h Puh. Ich hab endlich kapiert, warum Leute sagen, die NeoAir XLite wäre laut – Schlafraumakustik sei Dank. Ich weiß auch wieder, warum ich das Zelt den Hütten vorziehe: Manche Menschen schlafen laut und da ich mich nicht bewegen möchte, um selbst nicht laut zu sein, liege ich meinen Rücken steif. Nach einer viel zu langen Nacht (plus eine Stunde durch Zeitumstellung!) räume ich meinen Kram ab 6:30 Uhr zum stillen Packen nach unten, bereite mein Frühstück vor und mache mich um halb acht, also eigentlich halb neun, auf den weiteren Weg. Zum Campingplatz in Ostrov sind es 15 Kilometer, zur Kamphütte 29. Wäre ich doch lieber ein Stündchen früher aufgestanden, dann würde ich die längere Etappe vor der Dunkelheit gut schaffen. Mal schauen, in Ostrov checken wir die Lage. Zunächst heißt es tschüss Deutschland, hallo Tschechien! Der Weg ruft Guten Morgen und begrüßt mich mit kunterbuntem Wald, die Tschechen sind längst auf und sammeln an jeder Wegesecke Pilze. Das erinnert mich meine Nase mal tiefer in ein Pilzebuch zu stecken, um die nächste Wanderung zu verfeinern. Auch heute geht es bergauf: zum Hohen Schneeberg. Der Tafelberg bietet weite Sicht und tolle Felsen an seiner steilen Kante. Ich hüpfe ein wenig über die Steine, dann ziehe ich an der (leider!) noch geschlossenen Wirtschaft vorbei und folge dem Weg nach unten, kurz über die Straße, dann ab in den Wald und zum Campingplatz. Auf dem Weg begegne ich mehrmals T, einem Wanderer, der den Forststeig schon kennt und seine Tipps gern teilt. Von meiner Erwägung, ab Ostrov den Weg zu kürzen und direkt zur Rotsteinhütte zu laufen, hält er gar nichts: Ich dürfte doch nicht den schönsten Teil auslassen! Nee, das darf ich natürlich nicht, da hat er Recht. (Er darf das schon: Schließlich kennt er die Etappe bereits und entspannt heute gemütlich im Wellness-Hotel, bevor es morgen über die Abkürzung zum nächsten Biwak geht.) In der Gastronomie des Zeltplatzes lasse ich mein Wasser auffüllen und bestelle anstandshalber eine kleine Cola. Ich prüfe mein bisheriges Tempo, berechne die übrigen Sonnenstunden und entscheide: um 17:00 Uhr (denn heute wird es ja früher dunkel) bin ich an der Kamphütte! Die nächsten Felsen laden zur Erkundung ein, doch ich verneine, muss ich doch flott weiter. Weiter geht es den Grenzweg entlang, wunderschöner Wald mit gelegentlichem Sandstein und Aussicht durch kleine Fenster zwischen den Bäumen. Ein Klettertrupp hängt am Felsen, ich nehme entspannt wanderlich die Treppe beim Zeisigstein. Schön ist das über den Bäumen, aber auch frisch, also weiter zum Kratzstein, den ich versehentlich links liegen lasse. Zum Schluss gibt’s eine Weile Forstweg, da kann man gut Strecke machen. Ich bin gut in der Zeit, aber eile weiter – nicht, dass die Hütte voll ist! Und so bin ich nach gut 30 Kilometern als erster um 15:30 Uhr da. Hätte ich mal doch mehr Abstecher gemacht, auch die Johanniswacht habe ich verpasst. Die Hütte ist kleiner, im Aufenthaltsraum ist eine Metallplatte zum Kochen eingerichtet. Bald folgen zwei Berlinerinnen, wir schmeißen den Holzofen an und entzünden ein paar Teelichter. Eine Familie mit Elfjährigem freut sich über die Gemütlichkeit, am Ende machen wir es uns zu acht gesellig. Ich lege mich wieder früh hin und höre noch, wie spät im Dunkeln zwei Wanderer eintrudeln. Sie sind heute ganz von Schöna gekommen, 45 Kilometer, morgen wollen sie die restlichen 65 Kilometer nach Bad Schandau machen. Eine sportliche Leistung, aber viel Erkunden können sie wohl kaum – erst recht, da sie am Morgen erst um 7:40 Uhr aufbrechen. Aber ich hab gut reden: Ich sollte morgen selbst daran arbeiten, mehr Highlights des Weges neben dem Weg zu erkunden!
    24 Punkte
  10. Schöne Eindrücke 3. Teil: Die Revbua auf norwegischer Seite am Ende des Rogens - Idylle pur. Am nächsten Tag endete dann auch wieder die kurze regenfreie Phase. Die Hütte ist aber ein toller Geheimtipp. Man muss vom Weg zwar 2 km abbiegen, aber dafür gibt es auch keine Hüttenalternativen am Weg. Und Übernachten ist erlaubt! Außerdem gibt es zuvor noch 2 schwedische Hütten und auch viel Zeltplatz. Eine sichere Übernachtungsoption also. Nach schwerem Regen etwas Auflichten an der Broktkjärnskojan. Die Stimmung war da oben schon atemberaubend - auch wenn es für den völlig durchnässten Wanderer kein Holz zum Aufwärmen gab. Ja, ein Rentierbild darf nicht fehlen, trifft man davon ja ungefähr 128. Praktischerweise werden auch die üblichen Bedingungen ganz gut wiedergegeben. Der Anderssjöåfallet in Fjällnäs ist schon ziemlich beeindruckend, gerade nach so viel Regen. Ich war doch etwas verdutzt, dass ich den nicht furten musste. Gewundert hätte es mich nicht. Impressionen mit schönem Wetter nahe am Helags-Massiv. Das einzige Mal, bei dem ich das Tarp benutzt hab. Schön feuchter Schotterboden mit Fallwinden vom Gletscher. Die Nacht war fantastisch. Aber schaut, wie schön wasserdicht der Rucksack dreinschaut. Von der Begleitung ganz zu schweigen.
    22 Punkte
  11. Anreise: mit einer MFG nach Karlsruhe, dann per Zug mit einmal Umsteigen nach Wissembourg. Ankunft 13:30 Uhr. Am Gehsteig vor dem Bahnhof in Wissembourg entdecke ich gleich einen Informationstafel mit Wanderkarte der Umgebung und Tourenvorschlägen. Ich werde den nächsten Tagen dem GR 53 folgen, markiert mit einem roten Rechteck. Der Weg ist ab dem Bahnhof markiert, tolle Sache! Der Plan ist, in den Tag hinein zu leben und bis Donnerstag Mittag in Niederbronn anzukommen. Ist schließlich Urlaub. Kurz überlege ich, die schöne Altstadt (laut Rother Wanderführer) zu besuchen oder mich spaßeshalber am Startpunkt des Hexatreks als section hiker einzutragen (das wären 1,5 km außerhalb der Stadt an der Landesgrenze). Angesichts der Uhrzeit und der geringen Tageslichtdauer entscheide ich mich, gleich Richtung Vogesen aufzubrechen. Noch im Ort beginnt es zu nieseln, kurze Zeit später regnet es - und hört bis zum Ende der Tour nur 2-3 mal für ein paar Minuten auf. Ein Kollege subsumierte meinen Urlaubsbericht mit “ Es regnete also nur einmal.” Schon nach kurzer Zeit verließ der Wanderweg den Ortsbereich und ich stromerte entlang Obst- und Weinberge. Bei guter Sicht sieht man laut Erklärschild den Straßburger Münster und die Karlsruher Schornsteine. Jedem Ort seine Sehenswürdigkeiten, gelle. Ich konnte immerhin den Schwarzwald erahnen. Der Wind war garstig kalt und ich zog rasch weiter. Die Landschaft zog mich sofort in den Bann und der Alltag war vergessen. Es gab so viel Neues zu entdecken. Mit großer Freude bewunderte ich die herbstlich verfärbten Rebstöcke, die Hügelzüge mit hineingetupften Ortschaften und sah zum ersten Mal Esskastanien-Bäume und ihre Früchte, die zahlreich den Boden bedeckten. Kenn ich ja nur vom Maronistand in der Fußgängerzone. Der Anstieg zum Col du Pigeonnier war angenehm gleichmäßig gradiert. Ich lernte von einem Schild über die Lauterlinie, einem Verteidigungssystem des spanischen Erbfolgekrieges (1701-1714, wer das auch schon vergessen hat). Die Lauterlinie sollte die Lauter mit 28 Dämmen aufstauen, das Tal fluten und in ein Hindernis für feindliche Armeen verwandeln. Immer wieder bin ich erstaunt, wie wenig die Heimat von Menschen zählt, wenn es um militärische “Geniestreiche” geht. Auf dem Bild kann man noch die topologischen Überreste einer der Befestigungen entlang Lauterlinie erkennen. Eine zweckdienlichere Wendung nahm der frühere Signalturm (1708), der im März 45 von den deutschen Truppen gesprengt wurde und aus dessen Steinen die Schutzhütte Abri di Col du Pigeonnier gebaut wurde. In der Schutzhütte befindet sich ein Tisch und eine umlaufende Bank. Genau der richtige Ort für eine kurze Pause. Es ist leider zu früh zum Übernachten am/im Abri. Hier oben gibt es übrigens kein Wasser, sondern erst 5 Minuten weiter unten an der gleichnamigen Refuge. Dort gibt es auch einen Unterstand mit Sitzgelegenheit. Das Refuge selber war geschlossen. Weiter geht es durch wunderschöne Wälder und ausgestorben wirkende Dörfer. Dorfläden, Gasthäuser, alles hatte geschlossen und sah größtenteils so aus, als hätte es nicht mal im Sommer offen gehabt. An zwei Gelegenheiten konnte ich in diesen neu gestalteten Rastplätzen in Form eines roten Häusleins kurz innehalten, die sehr schön gestalteten Informationstafeln studieren und begann einen Plan für die Nacht schmieden. Nur leider hielt sich das Wetter nicht an meinen Plan. Es fing viel früher als gedacht an zu schütten. Im engen Heimbach-Tal nordwestlich von Petit-Wingen war es auf einmal stockduster, der anvisierte Zeltplatz war vollkommen durchtränkt. Ich entschied mich zum Abri am Col du Litschhof zu marschieren, dort würde ich wenigstens meinen Rucksack im Trockenen entpacken können. Zu meiner großen Freude war das Abri sehr groß und zwei Bänke ließen sich zu einer ausreichend großen Fläche zusammenschieben. Eine Ecke voller leerer Bier- und Sektflaschen ließ den tatsächlichen Hauptnutzungszweck erahnen. Ich war jedoch zuversichtlich, dass an einem Montag Abend bei dem Sauwetter niemand hier Party machen möchte. Auf der nahen Parkplatzfläche stand ein kleiner, von innen beleuchteter Campervan. Das wirkte sehr heimelig auf mich. Die Nacht war etwas unruhig, da ich den ganzen Tag schon mit Durchfall zu kämpfen hatte, der mich auch in der Nacht nicht in Ruhe lässt. In dieser Nacht verdiente sich mein last minute eingesteckter UH-Poncho seine MVP-Medaille. Man hat halt seine persönliche Kack-Kabine dabei, in der man auch nachts bei strömenden Regen austreten kann und dabei trocken bleibt. Mit meinem Schlafsetup war ich sehr zufrieden. Nichts zu viel und nichts zu wenig. In den Tagen vor der Abreise hat die Wettervorhersage immer mehr Regen und Kälte vorhergesagt. Stück für Stück wurde meine Packliste immer umfangreicher und zu irgendeinem Zeitpunkt war ich sehr verunsichert, ob ich meine “fears” einpacke oder doch nur die “bare necessities”. Zusammenfassung: Montag 23.10.23 von Wissembourg Bahnhof bis zum Abri du Col du Litschhof 16,7 km; Aufstieg: +746 m; Abstieg: -574 m; 4h:56min
    20 Punkte
  12. Etappe 1: von Aš nach Klínovec (tschechische Seite des Fichtelgebirges bis ins Erzgebirge Höhe Oberwiesenthal) 110 km, 2260 hm. 1.5. - 6.5. Anfahrt: Von Budweis aus mit dem Zug nach Rehau, das ging am schnellsten und hatte den kürzesten Marsch zum eigentlichen Startpunkt - den westlichsten Punkt der tschechischen Republik. Vor Abreise hatte ich im Februar noch mal Corona und war ziemlich untrainiert, ein bisschen zu viel auf den Rippen, und aufgrund der (meiner Ansicht nach) mangelnden Vorbereitung irgendwie total unmotiviert, den Trail zu laufen. Komisch, bis Weihnachten war ich total gehyped, habe extra meinen Auslandsaufenthalt früher abgebrochen und das Projekt fast als eine Art Lebensziel betrachtet, obwohl es ehrlich gesagt eine im Spätsommer 2022 aufgekommene Schnapsidee war... Aber irgendwie ist meine Stimmung kurz vor der Abreise einfach gekippt. Da ich eigentlich so überhaupt keine Lust hatte, ging ich davon aus, dass ich irgendwann abbrechen muss, da ich so viel von "eisernem Willen" und Zeugs gelesen hatte; was denn alles nötig ist um solch ein Unterfangen zuende zu bringen. Na, hat wohl auch ohne geklappt. Die Zugfahrt war aber angenehm und sonnig, in Rehau bin ich guten Mutes zurück Richtung Tschechien marschiert, nur um auf den ersten 500m festzustellen, dass einer meiner gut-und-günstig Fizan Compact aufgrund mangelnder Pflege und falscher Lagerung festklemmte und ich ihn ums Verrecken nicht öffnen konnte. Dummerweise habe ich ein Tarptent Notch Li. Kein Stock, kein Zelt. Zum Glück war in einem Garten ein älterer Herr mit Kruschteln beschäftigt, den fragte ich um Hilfe in Form einer Rohrzange. Mit viel WD40, Zange und Fingerspitzengefühl konnte er den Stock wieder gangbar machen. Erstes Abenteuer. Das wäre mal ein schneller Abbruch... Der westlichste Punkt ist ein hübscher, aber ansonsten unscheinbarer Fleck an einem kleinen Bächlein; es gibt ein Buch für die Wanderer und die Möglichkeit eine Postkarte einzuwerfen, und eine nette Schutzhütte auf Stelzen. Hätte ich mal da übernachtet, das war wesentlich schöner als der olle Campingplatz in Aš, den ich danach ansteuerte. Die Stadt ist eine heruntergekommene Grenzstadt, alle verzeichneten Restaurants existieren nicht mehr oder haben zu, zum Glück habe ich noch ein kleines vietnamesisches Restaurant gefunden; im Supermarkt für zwei Tage eingekauft und mein Zelt auf dem Campingplatz des Sportvereins aufgestellt. Es hatte angefangen zu nieseln, war bitterkalt (gefühlt um die 2°); da war ich froh dass ich mich zeitweise in der Campingplatzküche aufhalten konnte bis ich ins Zelt gekrochen bin. Auf dem Parkplatz direkt am Camp übten Jugendliche die ganze Nacht ihr Drift-Künste in alten übermotorisierten Fahrzeugen. Kalt und nieselig war es auch am nächsten Tag, und so richtig in Stimmung war ich nicht - bis ich am nächsten Abend zum ersten Mal wild gezeltet habe, im Wald ca. 200m abseits des Weges. Aufregend! Und wunderschön. Ab dann lief es eigentlich ganz gut. Viel Wald, viel Forstweg, teilweise durch die vorherigen Regengüsse in einem unsäglichen Zustand. Aber dann auch schöne single trails. Menschenleer, ich glaube ich habe manchmal zwei Tage niemanden gesehen, obwohl man immer wieder an besiedelten Gebieten vorbeikommt. Geschlafen habe ich entweder irgendwo im Wald, an Schutzhütten und in Kraslice in einer eher mauen Pension (gebucht habe ich meist über booking.com). Gerade im Mai waren die Restaurants doch entgegen der verzeichneten Öffnungszeiten zu, das hat mich anfangs ziemlich frustriert. Lebensmittelläden gab es aber immer mehr, als ursprünglich angegeben. Meist sind es die (mir wohlbekannten) vietnamesischen Mini-Läden; eine riesige Auswahl an Ramen, aber da ich keine Lust hatte zu kochen, habe ich mich meist mit Schoko-Waffeln, Pizzabrötchen, Crackern und Räucherkäse eingedeckt. Hin und wieder ein Gipfel-Apfel. Obwohl landschaftlich eher "nett" als "atemberaubend" war der erste Abschnitt für sehr schön, da es komplett einsam war. Alles hatte ich für mich allein, konnte mitten im Wald einfach anhalten und Yoga praktizieren, zum schlafen nur mal eben 100m in den Wald abbiegen. Keine Menschenmassen, kein Lärm. Easy going. Und immer wieder so kleine Highlights - eine schöne Felsformation, auf die man klettern kann, eine radioaktive Quelle, ein altes Bergbaugebiet (Kupfervorkommen, total surreale Landschaft) und überwachsene Minen. Eine total niedliche Schutzhütte, die leider nicht ganz regendicht war. Ok, manchmal war der Weg eher bescheiden. Das Wetter war durchwachsen, Sonnenschein wechselte sich mit Nieselregen ab, zweimal auch "echter" Regen. Gegen Ende der Etappe wurde das Wetter aber stabiler. Wald, Felsen, Moorgebiete, Wiesen. Ein sehr entspannter Einstieg. Am 6. Mai kam ich nach Bozi dar (Gottesgab), einem Touristenörtchen im westlichen Erzgebirge. Hier endet Etappe 1. Der Ort ist voller wuseliger Rentner, alles ist irgendwie niedlich. Die Sonne schien, und ich war schon um 14 Uhr da, also konnte ich in Ruhe das dortige Bier testen und meine erste Errungenschaft, einen Bleistift, erstehen. Ein niedliches Hotelzimmer mit Handtüchern, Seife und einem BETT hat den Tag perfekt abgerundet. Rückblickend kommen mir die ersten Wochen wie eine Ewigkeit vor, die späteren Etappen gingen viel schneller rum. Ist wohl normal - immerhin war das noch der aufregende Anfang! Anstrengend war es sicherlich hin und wieder schon ein bisschen, aber immer nur kleinere Steigungen. Da ich sehr untrainiert war und meine Schuhe zu eng, habe ich extrem viele Pausen gemacht, wann immer ich die Gelegenheit hatte die Füße gewaschen, und mindestens dreimal am Tag Yoga praktiziert. Und in der Sonne gelegen und gefaulenzt! Damit waren die Tage angenehm gefüllt, ohne dass ich in Zeitnot geraten wäre. Tatsächlich bin ich beim Übernachten im Freien meist gegen 20:00 schlafen gegangen und gegen 7:30 aufgewacht; bis ich meine gediegene Morgenroutine hinter mir hatte und loskam, war es meist schon nach 9:00. Ich habe mir aber auch Mühe gegeben, es am Anfang mit der Kilometerleistung nicht zu übertreiben und war sehr vorsichtig
    19 Punkte
  13. Hallo, da mir insbesondere im Übergang zwischen Hose und Jacke schnell kalt wird, überlegte ich schon länger, mir einen Daunenrock zu nähen. Gestern habe ich den Plan in die Tat umsetzen können. Das Ergebnis: 😃 Gewicht: 73g bei einer Länge von 40cm. Um ihn möglichst schnell an- und ausziehen zu können, habe ich mich für ein Modell mit Reißverschluss entschieden. Oben habe ich einen Gummizug eingearbeitet, damit er nicht rutscht. Zudem ist es mit Gummizug einfacher, den passenden Umfang zu ermitteln, da man den Stoff sowohl oben als auch unten in der gleichen Breite ausschneiden kann. Um abgesehen vom RV Kältebrücken zu vermeiden, habe ich die einzelnen Kammern mit Moskitonetz voneinander getrennt. Das ist im Vergleich zu einer durchgesteppten Naht bedeutend aufwändiger, kann man aber natürlich auch weglassen. So bin ich vorgegangen: 💡 1. Mit einem Maßband herausfinden, welches Maß man ungefähr braucht, damit der Rock auch am Po noch passt. 2. Anschließend habe ich zwei Rechtecke aus daunendichtem Stoff (diesen habe ich verwendet) ausgeschnitten. Bei mir waren das inkl. sehr großzügiger Nahtzugabe (sehr dünne Stoffe ziehen sich gerne beim nähen etwas zusammen) 44 x 118cm. Dann auf beide Stoffteile die gewünschten Kammern für die Daunen einzeichnen. Ich habe mich für 8 Kammern á 5cm Höhe entschieden. Dafür brauchte ich 7 Stücke Moskitonetz, die ich als 3cm hohe Streifen ausgeschnitten habe. Verwendet habe ich Reste, die ich noch von anderen Projekten übrig hatte. 3. Anschließend habe ich alle 7 Streifen Moskitonetz auf einer der Innenseiten angenäht. 4. Die Unterseiten von beiden Stoffteilen (1x mit Moskitonetz, 1x ohne) habe ich zusammengenäht, sodass die Naht später innen liegt. 5. Der nächste Schritt ist es, alle 7 Streifen Moskitonetz nach und nach auf das andere Stück Stoff aufzunähen. Der Abstand soll dabei 1cm betragen. 6. Eine Seite habe ich mit einer einfachen Naht geschlossen und im Anschluss dort einen teilbaren 40cm langen 3C YKK-Reißverschluss angenäht. Die andere Seite vom Rock bleibt vorerst noch offen, da dort später die Daunen eingefüllt werden sollen. 7. Für den Gummizug habe ich ein 10mm Elastikband an der Oberseite vom Rock eingenäht. Dazu habe ich einfach die passende Länge abgeschnitten und diese jeweils links und rechts an der Innenseite festgenäht. Anschließend habe ich das obere Ende vom Rock mit einer einfachen Naht geschlossen. 8. Nun kommt die Sauerei: Das Einfüllen der Daunen. Verwendet habe ich ca. 36g, die ich nach und nach in jede Kammer geschoben habe. 9. Wenn alle Daunen eingefüllt sind, kann die letzte Öffnung geschlossen werden. Danach wird die andere Seite vom Reißverschluss angenäht. 10. Die Oberseite habe ich versäubert und oben am Reißverschluss zur Entlastung einen Mini-Blitzverschluss mittels Elastikband angenäht. Fertig!
    18 Punkte
  14. Tag 4: Endspurt mit Abkürzung Spitzsteinbiwak–Bad Schandau / 31 km GPS (mein Weg), ~36 km Karte? (offizieller Weg) / 1014 HM / 8:10 h Ich bin früh wach, aber nicht früh auf: Es regnet. Als es um halb sieben nur noch gemächlich tropft, schäle ich mich aus dem Schlafsack und kletter aus dem Zelt. Langsam stopfe ich alles in den Rucksack, schnüre das nasse Zelt oben drauf, wärme noch meine Hände am Kaffee und ein Stündchen später geht es dann los. T ist mir kurz voraus, wir planen beide, den Weg in Königstein zu beenden. Mit dem Regen hat der Weg heute noch eine Neuigkeit parat: ein bisschen Nebel. Ideal für die Landschaft, die immer mystischer wird: Die Felsen ragen nicht länger weit empor und sind von Wind und Regen glatt gewaschen, sondern tief im Wald versteckt und moosbewachsen. Man könnte sagen, es ist märchenhaft – die Art von Märchen, in denen böse Hexen nach Kräutern für ihre Tränke suchen ... wie passend, ist heute doch Halloween! Der Lampertstein bietet den ersten weiten Blick von vielen, das bedeutet: viele kleine Aufstiege. Da der einzige Regen nun alter Tropfen von den Bäumen ist, darf die Regenkleidung glücklicherweise weichen. Ein weiterer Stein, der Bernhartstein, dann folgt ein Highlight der Route: das Labyrinth. Die Sammlung von Felsen ist am Feiertag ein großer Familienspielplatz, die Kinder rennen, hüpfen und klettern durcheinander. Auch ich laufe alles einmal ab, dann geht's weiter durch die Nikolsdorfer Wände zur Pause beim nächsten Biwakplatz. Es ist noch nicht einmal Mittag, Königstein nicht mehr weit. Möchte ich wirklich dort schon aussteigen? Ganz nach Bad Schandau wird zu weit und knapp, aber mit einer kleinen Abkürzung hier und da … könnte klappen! T kommt nach und segnet den Plan ab (damit ich nicht wieder fast das Beste verpasse). Er lädt mich noch auf eine Scheibe Brot und Käse ein, dann verabschiede ich mich und ziehe von dannen. Der Endspurt steht an. Wieder Wald, dann ein Stück Straße, da der Pfad wegen Waldarbeiten umgelenkt wird. Kurz darauf der Aufstieg zum Quirlbiwak, ich überspringe die Quirl-Schleife und mache Fortschritt auf dem Forstweg zum Gohrisch. Schnaufend geht es steil hinauf, dann – was ein Ausblick! Auf dieser letzten Etappe geht es von Stein zu Stein und damit auf und ab. Als nächstes steht der Papststein an, mich lockt die Gastronomie und ein warmes Getränk, also hetze ich hinauf. Mit dem ersten Regentropfen komme ich oben an, genieße ein Radler (ok, doch ein kühles Getränk – die heiße Zitrone war aus!) und einen Apfelstrudel mit Vanilleeis. Viel länger verweile ich nicht, denn die Blicke kenne ich mittlerweile, das Licht ist fad, die Dunkelheit naht. Oder seien wir ehrlich: Meine Beine sind müde. Kurzerhand überspringe ich den Kleinhennersdorfer Stein und ersetze den Forststeig für ein Kilometerchen auf dem Malerweg, dann gehe ich geradewegs nach Bad Schandau hinab. Als ich die Gleise erreiche, kann ich meinen Augen kaum glauben. Die Felswand auf der anderen Elbseite erstrahlt zum Abschluss in tiefem Orange, das erste schöne Abendlicht der ganzen Reise! Toll war‘s! Abends im Bett schaue ich durch meine Bilder und stelle fest, dass der Weg noch viel schöner war als in meiner direkten Erinnerung. Zwischendurch gab‘s immer mal schönes Licht, ständig schöne Blicke, immerzu schönen Wald und kaum eine Sekunde ohne bunte Bäume. Ich war noch nie so lange durchgehend im Wald unterwegs oder habe den Herbst so intensiv erlebt. Danke, Forststeig!
    18 Punkte
  15. Werte Gemeinde, seitdem ich dieses Lavvu von @Andreas K. gesehen habe, bekam ich die Idee der selbstgenähten Unterkunft nicht mehre aus dem Kopf. Ein Tarp mit 3m×3m hatte ich schon genäht und fühlte mich bereit für den nächsten logischen Schritt. Schnittmuster wie vom Vorbild, nur die Hutze ist unten 20cm breiter Hauptmaterial ist 45g/m² SilPoly 30den, Verstärkungen aus Recycling Polyester 150g/m² kein Catenary Cut, ich habe schlichtweg nicht ausreichend Platz/Möglichkeiten/Erfahrung, um den anzuzeichnen und gut genug zu nähen 20cm Bodenfreiheit bei 180cm Aufstellstange Aquaguard 5C Zipper eine recht großzügige Hutze Linelocks an allen Abspannpunkten, vorn zum clippen Türen sind mit den Clips auch an Linelocks an den beiden Seiten zu befestigen Insgesamt ein spaßiges Projekt, das mir aber durch die fehlende Erfahrung viel Denkzeit und Nerven geraubt hat. Das ging schon beim Zuschnitt los, da meine Markierungen auf dem Dielenboden zwar geholfen haben, mein Dielenboden aber offensichtlich nicht ganz parallel ist und das Zimmer nicht rechteckig. Im Endeffekt war's dann aber nicht so schlimm, da irgendwie immer zwei Teile gut genug zusammengepasst haben. Die Vorderseite ging gut von der Hand, aber beim Abschluss vom RV unten war ich spontan überfragt und habe dann einfach von einem anderen Zelt kopiert. Die Hutze vom Vorbild musste breiter gemacht werden, da sonst kein Bogen entstanden wäre (glaube ich). Auch beim Kanal für die Aufstellung habe ich einfach "irgendwie" gemacht, sodass es jetzt fünf Durchführungen mit 8cm×2cm geworden sind. Der 80cm×2cm Streifen dafür ist noch nicht fertig, da das HDPE von ExTex nicht lang und Steif genug ist. Einen Streifen PVC habe ich mittlerweile und werden das bei Gelegenheit testen. Dann war es Zeit für 18m französische Naht. Meine Idee mit Klebestift/Clips/Nadeln vorzubereiten habe ich schnell verworfen, das hätte mir alles viel zu lang gedauert. Stattdessen wurde die erste Naht freihand von oben nach unten mit 2cm Überstand gemacht und dann geclippt und mittels zweiter Naht fertig gestellt. Bei der Ausrichtung der Naht und der Reihenfolge der Verbindungen der Teile habe ich mir zwar Gedanken gemacht, aber eher drauf geachtet, dass ich gut rankomme und entsprechend gute Nähte setze. Am einfachsten war es, erst zwei Teile zu verbinden und dann sukzessive die 4 Paare zusammenzunähen. Das hatte zur Folge, dass man an der Spitze sieht, dass alles nicht gleichmäßig oben zu läuft. Außerdem habe ich dadurch auch der Hutze etwas von ihrer Größe genommen, was aber noch ok sein sollte. Auf Verstärkungen oben habe ich verzichtet, weil meines Eindruckes nach dort genügend Stoff ist und viele Nähte aufeinander treffen. Damit war das Lavvu so gut wie fertig. Nur schnell die 9 Verstärkungen zugeschnitten, teilweise umgenäht und mittels ZickZack zur Spitzenrichtung befestigt. Den unteren Abschluss habe ich zwei mal umgeschlagen auf jeweils 1cm. Die Linelocks sind mit 12mm Einfassband befestigt, da es mEn ausreichend stabil ist und schön flach, sodass die Naht etwas besser halten sollte. Als Leine kommt diese 2.5mm Polyester/Dyneema Kordel zum Einsatz. Zum Aufstellen kommt eine 180cm lange Stange aus 13.3mm Alu zum Einsatz. Dazu kommt oben ein aufsteckbarer Aufsatz mit Evazote zum Einsatz, der aber auch noch WIP ist. Mit dem Ergebnis bin ich recht zufrieden. Größe, Gewicht und Optik sind so, wie ich es mir erhofft hatte. Lediglich die französischen Nähte sind manchmal nicht 100%tig geworden. So gibt es einen leichten Faltenwurf und leichte Wölbungen, wo ich den Stoff bei der zweiten Naht nicht weit genug gezogen hatte. Zwar sorgen diese Wölbungen für eine nicht so gut Kraftverteilung, aber das Zelt soll gar nicht unbedingt bei starken Winden genutzt werden. Der Erfahrungsgewinn und Spaß war natürlich riesig, aber um es wirklich besser machen zu können bräuchte ich einen richtigen Zuschneidetisch und einen bedeutend größeren Anschiebetisch. In nächster Zeitplane ich also mit keinem ähnlichen Projekt, bis auf ein passendes 2P Innenzelt natürlich. Vielleicht auch noch ein Minitarp, das man als Vorzelt für dieses Lavvu nutzen könnte. Ohje. Ein paar Fragen mit bitte um Anregungen hätte ich aber auch noch an euch: Welche Kordeln könnte ich noch nutzen für die Abspannungen? Ist etwas mit mehr Dehnung sinnvoll? Etwas reflektierendes fände ich gut. Hat jemand noch eine Idee, was (mit 20mm Breite und 1-3mm Dicke) ich für die Aufstellung der Hutze noch testen könnte? Beim ersten Aufbauen hatte ich die Stange etwas versetzt platziert und gesehen, wie sich auf einer Seite die Nähte etwas stark aufzogen. Sollte ich vielleicht doch nochmal über Verstärkungen in der Spitze nachdenken? Cheerio!
    16 Punkte
  16. paddelpaul

    Made in...???

    Ich persönlich achte zunehmend darauf, wo die Sachen die ich kaufe oder kaufen möchte produziert werden; auf meiner Prioliste ganz oben stehen politische Gründe, die Gründe warum man bestimmte Produktionsländer eher vermeiden/bevorzugen möchte können aber vielfältig sein, das will ich hier auch gar nicht diskutieren. Ich würde mir wünschen, dass in Zukunft nach Möglichkeit bei Produktempfehlungen hier im Forum das Herstellerland genannt wird, quasi automatisch so wie Gewicht, Material etc. Da es z.B bei Textilien m.W. keine entsprechende Kennzeichnungspflicht gibt (Aldi z.B. gibt immer nur einen deutschen Vertrieb an), geht das nicht immer, aber in den allermeisten Fällen schon. Mir ist klar, dass sich das "Made in..." nur auf die Endfertigung bezieht, in "M.i.Germany" können also veredelte Rohstoffe oder technische Bestandteile etc. aus aller Herren Länder drin sein; das ist nicht kontrollierbar. Aber wenn es darum geht, endgefertigte Produkte aus XXX zu vermeiden, ist die Information "Made in XXX" schon sehr hilfreich. Auf keinen Fall will ich hier eine Ethikdiskussion lostreten, jeder hat natürlich das Recht auf seinen individuellen pursuit of happiness; wenn der z.B. darin liegt, möglichst viel möglichst billig in Fernost einzukaufen ohne irgendwelche Hintergründe auf den Schirm zu nehmen... alles gut, weitermachen. Mir geht es nur schlicht darum, bei entsprechendem breiten Interesse die Angabe einer sachlichen Teilinformation zu Produkten im Forum zu etablieren, mit der dann jeder nach eigenem Gutdünken verfahren kann. Der Aufwand hielte sich in Grenzen, ein Etikett zu entfernen ist mehr Arbeit als vorher mal nen Blick drauf zu werfen
    15 Punkte
  17. Fehlt nur noch mein liebstes Bild der Reise:
    15 Punkte
  18. Tag 3: Sandsteinfels im Sonnenlicht Grenzbaude–Spitzsteinbiwak / 28 km GPS, ~23 km Karte? / 910 HM / 8:40 h Nach zwei Tagen Wald und manchem Stein dachte ich, ich hätte den Forststeig verstanden. Durch die Blätter, hoch und runter, kurz mal gucken – ja, ich kenn jetzt das Prinzip. Aber ich lag falsch, denn heute offenbart der Forststeig erst sein schönstes Gesicht! Die Sonne will endlich wieder scheinen, vorsichtig bricht sie durch die Wolken. Ihr Morgenlicht bringt den Tag zum Erwachen: Es glitzert in den Blättern, der Tau hebt sich empor, die Felsen wärmen auf. Schon bei den ersten Sandsteinstrukturen bleibe ich stehen, genieße die frische Luft und spiele mit der Kamera. Ich laufe durch ein paar Tore aus Fels, trete aus dem Schatten der Bäume und blicke ins Bielatal. Auf der anderen Seite ragen weitere Felstürme empor, als wären sie die Wächter ihrer Wurzelfreunde. Mit diesem Eindruck bin ich gar nicht so allein, denn es sind die sogenannten "Herkulessäulen". Als ich sie umrunde und über ihre Sockel steige, komme ich aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Sie halten mich so gebannt, dass ich erst gar nicht merke, wie ich den gleichen Weg zurücklaufe, den ich gekommen bin – bis mir die Berlinerinnen aus der Hütte entgegenkommen. Heute habe ich mir vorgenommen, keinen der seitlichen Abstecher auszulassen. Wenig später erkunde ich also die Bennohöhle (früher bestimmt ein ausgezeichnetes Räuberversteck!) und die Schwedenhöhle plus Eisloch, wo sich der Legende nach einst der Schnee von drei Wintern vermischt haben soll. Dann geht es fleißig weiter bergauf. Oben angelangt klettere ich unter einer Absperrung hindurch: Ich verlasse den mit „Lebensgefahr“ wegen Waldarbeiten gesperrten Weg, dabei hatte es unten gar keinen solchen Hinweis gegeben … In kleinen Links- und Rechtskurven windet sich der Pfad durch die Bäume. Viele Leute sind auf Tagestour unterwegs, denn hier oben wartet die Grenzplatte. Gute Aussicht, tolle Felsen, der Aufstieg lohnt! Mir wird es aber bald zu voll, ich kehre zurück in die Ruhe des Waldes und stapfe gedankenverloren dahin. Was ist denn das? Ein weiterer Ausblick links hinter den Bäumen – unausgeschildert und unerwartet. Doch mir ist er der liebste des ganzen Forststeigs: Hier schaut man nicht so weit das Auge reicht, sondern nur auf die andere Seite eines kleinen Tals; der Sandstein erstreckt sich unter mir, neben mir und vor mir. Alles wirkt kompakter, irgendwie greifbarer. Ein paar knorrige Bäume krallen sich in die Felsen – ich zücke die Kamera. Das Zehrbornbiwak kommt und geht. Hier soll ein kleines Hüttchen gebaut werden, bis dahin wirkt dieser Schlafplatz nicht ganz so attraktiv, denn ich erblicke keine plane Stelle. Es folgt Wald, ein langer Forstweg, noch mehr Wald und irgendwann die Rotsteinhütte. Diese alte, renovierte Jägerhütte hingegen ist wohl die urigste des Weges. Für mich ist aber kein Stopp in Sicht, noch hat der Tag zwei Stunden Licht: auf zum Spitzstein! Aber der Reihe nach. Erst geht’s am Rotstein vorbei, der mich nicht nur mit seinen roten, sondern auch türkisen Flecken erstaunt. Als nächstes kommt der Katzstein, den ich schon von einigen Bildern kenne: Eine lange Leiter führt hinauf zu guter Sicht – und zu der in Stein gehauenen Katze, die an Wildkatzen erinnern soll, die sich hier früher (vor 200 Jahren) gern aufgehalten haben sollen. Den Spitzstein verpasse ich, aber so erhasche ich gerade noch im Tageslicht das Spitzsteinbiwak. Geschafft: Blicke mitgenommen, trotzdem pünktlich angekommen! Ein Zweipersonenzelt steht bereits – und wer liegt schon in der Hütte? T! Ich danke ihm für seine Empfehlung, diese Etappe bloß nicht auszulassen, dann errichte ich mein Zelt. Wir setzen uns zu viert zusammen, bereiten unser Essen zu, unterhalten uns gemütlich und werden schläfrig. Das hält nicht lange an: Denn als T drüben aufsteht und wir zu dritt auf der anderen Seite übrig bleiben, kippt uns der Tisch auf einmal um! Zum Glück haben wir alles Heiße schon aufgegessen und ausgetrunken. Doch die Dunkelheit kommt schnell und drückend, da ist die Müdigkeit gleich zurück. T und ich plaudern noch ein wenig in der Hütte und nehmen das letzte Schlückchen Whisky, dann heißt es ab auf die Matte.
    15 Punkte
  19. Hallo zusammen, nachdem ich irgendwo gesehen habe (hier im Forum?) wie jemand aus Shampooflaschen ein Brillenetui gemacht hat, wollte ich das auch probieren. Und hab mich auf die Suche nach den perfekten Flaschen gemacht - und gefunden. Tolle Haare habe ich jetzt auch Cien Nature bei Lidl gekauft. Die Flaschen sind etwas kleiner als normale Shampooflaschen. Gefühlt ist das Plastik etwas dicker. Durch das Ineinanderstecken wird die Hülle schön stabil. Dann kann man auch mal das Etui wo reinqeutschen ohne Angst zu haben das die Brille kaputt geht. Das fertige Etui wiegt bei mir 24gr.
    15 Punkte
  20. Etappe 2: Krušné hory (Erzgebirge), von Boží Dar zum Elbufer bei Dolní žleb 162 km, 2400 hm; 7.5.-16.5. (davon 3 Tage off trail) Dieser Teil führt der Länge nach durch das gesamte Erzgebirge auf tschechischer Seite, geht langsam in das Sandsteingebirge bei Děčín über und endet am Fähranleger zur Überquerung der Elbe in Richtung Hřensko / böhmische Schweiz. Gleich nach Boží Dar führt der Weg auf die bis dahin höchste Erhebung der Route - den Klínovec mit 1244 m. Es soll auch der höchste Punkt der ganzen Etappe bleiben. Hier ist es ein wenig touristischer, Skilifte, ein Aussichtsturm, ein nicht so schöner Abstieg über die Skipiste in die typischen Skiorte, die sich um den Hügel drängen. Immerhin finde ich Schnee vom Vorjahr und kann einen Schneemann bauen! Dann - fast den Abzweig verpasst - übers Feld und hinein in eine vollkommen surreale Welt: Das verlassene Fort "Königsmühle" wurde von einer kleinen Künstlergemeinschaft anektiert, die zwischen den Ruinen Landschaftskunst installieren. Eine behelfsmäßig eingerichtete Kochstelle, ein Palettenlager und eine große Feuerstelle laden Fremde und Freunde ein die Nacht zu verbringen. Ich komme allerdings Mittags an, und will noch gut Strecke machen - außerdem versuche ich Menschen zu meiden; daher bleibe ich nicht. Bei Mondschein muss das Gebiet aber auch gigantisch aussehen... Vielleicht komme ich wieder! Weiter gehts - wegmäßig eher unspektakulär - durch Wälder, Moorgebiete, an schönen Seen vorbei. Hin und wieder kleine Dörfer mit Minischweinen, Schafen, Hühnern - sonst total menschenleer; so dass ich einmal auch mein Zelt nicht im Wald, sondern einfach auf einer Wiese aufgestellt habe. In der Nacht allerdings bin ich mit einem Riesenschreck aufgewacht - ein Schlag, und dann bebte die Erde. Hufgedonner, alles dröhnte. Am nächsten Morgen fand ich den "Gruß", den mir der Hirsch voller Schreck direkt vor meinem Eingang hinterlassen hatte, als er über mein Zelt gestolpert war... So viel wie im Erzgebirge habe ich glaube ich auf der ganzen Strecke nicht gezeltet – zum einen geht das hier extrem gut, da keine Menschen und viel Wald und Wiesen, kein Nationalpark; zum anderen gibt es auch nicht viele attraktive Alternativen. Übrigens: Das Notch Li ist extrem flexibel und lässt sich an den unmöglichsten Stellen aufbauen. Kein Platz wegen Baumstümpfen? Zack, Zelt mit integriertem Nachttisch! Auch am Hang kann ich mit Anpassen der Stocklängen gut zelten, und schlafen kann ich inzwischen wie ein Stein- zehn bis zwölf Stunden sind keine Seltenheit. Wenn ich draußen schlafe, höre ich fast jeden Abend ein Tier mit einem "gronk gronk" vorbeilaufen, es kann aber nicht schwer sein, da ich keine Tritte höre / spüre. Auch kein Rascheln, aber es ist relativ flink. Vom Fichtelgebirge bis hin nach Schlesien soll mich diesesTier begleiten... Ich habe bis heute nicht herausgefunden, was es war. Auch sonst komme ich so langsam in meine Routine, bin entspannter was die Verpflegung angeht. Im Erzgebirge sind – zumindest im Mai – die meisten Restaurants geschlossen; aber sowieso keine kulinarische Offenbarung. Wasser ist reichlich vorhanden; Brunnen, Quellen, Bäche. Der riesige Stausee „Flaje“ ist zunächst eher langweilig. Windig. Am Ostufer allerdings geht er in ein Wasserschutzgebiet mit Pinienbestand und Sumpfland über mit einer ganz eigenen stillen aber wilden Schönheit. Bei Cínovec / Zinnwald habe ich mich dann – nach einem Besuch des Georgenfelder Hochmoors (deutsche Seite, FÜNF euro Eintritt für 500m Bohlenweg! Aber hübsch.) – zur Abwechslung mal wieder in ein Hotel eingemietet; das Golfhotel, schickstes am Platz, mit Sauna (Pech, dass die gerade renoviert wurde). Sehr aus der Zeit gefallen, ich war der einzige Gast. Immerhin war das Restaurant gut, und am nächsten Morgen hat die Bedienung nach Blick auf meinen Wanderrucksack wohl die Frühstücksgröße angepasst 😆 – ich habe alles aufgegessen, inklusiver der fünf Blätterteigteilchen die nicht aufs Bild gepasst haben! So langsam verändert sich die Landschaft wieder – die ersten Sandsteine! Ich hatte mich total auf die Sandsteingebirge gefreut. An diesem Tag (12.5.) bin ich nur noch bis Krásný Les gelaufen – dort haben mich meine Eltern aufgepickt, die mich auf meinem Weg besuchen wollten. Drei Tage haben wir uns in einer liebenswerten Pension in Tisa eingemietet, von dort aus die Tissaer Wände besichtigt (ich hatte eh vor, dorthin einen Abstecher zu machen - zu Recht! ), Ustí nad Labem (Aussig) und Děčín (verbunden mit dem Erstehen eines neuen Paares Schuhe) , sowie den obligatorischen Ausflug zum Prebischtor, das zwar von den verheerenden Waldbränden selber verschont blieb, die umliegende Landschaft allerdings ist ein Bild des Grauens. Später habe ich den zweiten Aufstieg zum Prebischtor geskippt, der wäre nämlich auf meinem Weg gelegen, allerdings durch die Sperrungen nach den Waldbränden nur von einer Seite erreichbar wodurch die Wegführung zur Zeit eh unten lang läuft (Bilder dazu kommen aber dann in Teil drei) Nach drei Tagen ist der Spuk vorbei: Ich werde wieder in Krásný Les „ausgesetzt“; genau dort, wo ich drei Tage vorher eingesammelt wurde. Noch habe ich den eisernen Anspruch, keinen Zentimeter von meinem Trail abzukürzen :D Ich schätze, mit den Jahren sieht man das lockerer. Kleines Highlight dieses Abschnitts ist der Děčínský Sněžník (Schneeberg – mit meiner deutschen Tastatur merke ich erst wie unglaublich viele tschechische Sonderzeichen da drin stecken!). der ist zwar nur 723m hoch, ist aber ein imposanter Sandsteinblock mit gigantischer Aussicht – nach Westen, zurück, kilometerweite Wälder mit Sandsteinen, die aus der Höhe wie eingestreut aussehen. Nach Osten – die Ausläufer von Děčín, in die Wälder eingebettet, und dahinter, bestimmt – die Elbe! Mein Ziel für diese Etappe. Auf dem Plateau Heidelbeergestrüpp, Pinienwälder. Ich trödel herum, bin gefangen von der Aussicht, und merke nicht wie spät es ist – dann setzt die Dämmerung ein. Heißt: Wieder nichts ordentliches zu essen (das Bistro auf dem Gipfel macht um fünf zu); und hier ist Schutzzone, also muss ich runter zum Schlafen. Aber die Dämmerung macht den Schneeberg noch schöner als strahlender Sonnenschein, also picknicke ich an der Kante, klettere ein paar Felsen direkt am Abgrund hoch, die ich im Nachhinein betrachtet vielleicht nicht hätte klettern sollen, und mache mich im Sonnenuntergang auf den Abstieg. Durch magisches Licht, Birkenwald, der aussieht wie von einem anderen Planeten. Hier kreuzt mein Weg mit dem Forststeig, auf dem man nicht zelten darf; daher gehe ich einen halben Kilometer tief in den Wald bis ich mein Zelt aufschlage. Fun Fact: In Tschechien gibt es Salzstangen mit Olmützer-Quargel-Geschmack! Vielleicht nicht unbedingt zum Frühstück zu empfehlen, bringen sie doch willkommene Varianz in meine Salzstangen- und Cracker-Diät! Am letzten Tag der zweiten Etappe beginnt der Abstieg zur Elbe, wieder mal auf einem Weg, der aus einem Fantasy-Spiel entsprungen sein könnte – ich weiß nicht wie alt diese Pflastersteine sind, aber mit dem ständig darüberrinnenden Wasser entsteht diese mystische Moosschicht, die alles so geheimnisvoll aussehen lässt! (Und ja, glitschig wie Sau...) Der weitere Verlauf des Wegs sieht unmöglich aus; liegt aber daran dass er eigentlich gesperrt ist wegen Räumarbeiten nach massiver Baumfällung (vermutlich zur Instandhaltung). Ich habe mich zugegebenermaßen durchgemogelt. Die Knie schmerzen vom Abstieg, aber ich komme endlich in das pittoreske Dorf Dolní žleb - hier am Elbufer wartet die Fähre. Es handelt sich um eine Gierfähre, also eine Fähre die, an einem Kabel geführt, über ein Drehmoment die Flussströmung selbst als Antrieb nutzt. Eine wunderbar stille und langsame Überfahrt, so dass ich noch einmal in Ruhe Abschied nehmen kann von dieser Etappe.
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  21. Antwort gibt´s weiter unten im Text Genau. Irgendwann, aber eben nicht sofort. Das ist für mich ein deutlicher Unterschied. Kann ich nicht konkret beantworten, da ich kein Messgerät dabei hatte. -5 Grad werden es auf jeden Fall gewesen sein, zum Ende in der Hardangervidda wahrscheinlich auch etwas kälter. ______ Gear Review Teil 2 Zelt: Tarptent Stratospire 1 aus 20D Silpoly Wenn der Stoff vom Außenzelt nicht zum Ende hin massiv eingerissen wäre, wäre ich wohl sehr zufrieden gewesen. Das Zelt ließ sich flott und leicht aufbauen. Um trotz der asymmetrischen Form sehen zu können, wo sich das Innenzelt befindet, habe ich zwei winzige Neonschnüre an den Ecken befestigt. Hat gut funktioniert und das Raumangebot ist super. Das Zelt stand straff und musste bei Nässe nicht nachgespannt werden. Auch die Trocknungszeit war erfreulich kurz, im Gegensatz zu Silnylon saugt sich der Stoff nämlich nicht mit Wasser voll. Da ich in Norwegen mit viel Kondenswasser gerechnet habe, habe ich absichtlich ein Zelt mit Innenzelt ausgewählt, welches ich schnell & einfach aushängen kann. Meine Befürchtung in dieser Hinsicht hat sich bewahrheitet, daher war ein doppelwandiges Zelt für mich eine gute Wahl. In den meisten Fällen habe ich Innen- und Außenzelt separat eingepackt und konnte das Innenzelt so trocken halten. Mit der Wasserdichtigkeit bin ich sehr zufrieden, nie ist auch nur ein einziger Tropfen reingekommen. Dank den beiden sehr großen Apsiden blieb auch der dort gelagerte Rucksack trocken und der Ein- und Ausstieg waren auch bei Dauerregen einfach. Auch die Form der Reißverschlüsse (L-Form) finde ich super, da sie auch in geöffnetem Zustand einen gewissen Schutz vor Mücken bieten. Ein Zelt mit Reißverschluss in Regenbogenform würde ich in Skandinavien insbesondere im Juli nicht verwenden wollen. Die Performance im Wind war auch ganz gut, sofern ich das beurteilen kann. Die Windgeschwindigkeiten konnte ich nur anhand der Wettervorhersage ableiten. 60 km/h hatte ich ein paar Mal. Dabei stand das Zelt stabil. Nur zweimal hat sich je ein einzelner Hering gelockert. Wenn mehr vorhergesagt war, habe ich lieber in Hütten geschlafen, was zum Glück vom Timing her geklappt hat. Das Problem ist dann meiner Meinung nach der Zeltaufbau und die Lautstärke. Schlafen kann ich dann nämlich kaum noch. Tja... und nun kommt der Haken an der Sache. Um das Zelt zusätzlich gegen Wind zu sichern, habe ich in den vom Hersteller angebrachten Schlaufen Schnüre eingezogen, damit ich diese mit Steinen beschweren kann. Das habe ich ein paar Mal genutzt und hatte den Eindruck, es dadurch zusätzlich zu stabilisieren. Ansonsten konnte ich bloß die Heringe an den Struts mit Steinen beschweren, die anderen Heringsschlaufen waren dazu zu kurz. In der Nacht vor Ankunft am Nordkap bin ich mit dem Fuß in einer dieser Schlaufen hängen geblieben und mit der Schnur am Schuh gestolpert. Dabei ist der Stoff vom Außenzelt innerhalb von einer Sekunde rund 50cm eingerissen. Reparieren konnte ich dies unterwegs nicht und konnte meine Tour nur beenden, weil ich mir ein Zelt ausleihen konnte. Das bei so einem Unfall der Stoff einreißt, hätte ich mir denken können, aber gleich so stark in so kurzer Zeit? Ich weiß nicht, ob es mit Silnylon besser gewesen wäre, aber der Test von @nivi lässt nicht hoffen. Aber einen anderen Stoff (z.B. DCF) bietet Tarptent für das Zelt gar nicht an. Heringe: 6 Easton Nano lang (Lieferumfang Stratospire) und 4x DAC in V-Form Mit beiden Heringsarten bin ich sehr zufrieden. Am meisten genutzt wurden die Easton Nanos, da sie länger sind. Die Länge war nützlich, wenn die Böden weich waren und die anderen Heringe tendenziell zu kurz waren. Oft waren die Böden aber eher hart oder steinig, sodass die runde Form nützlich war. Nur einer der Heringe ist inzw. deutlich verbogen, lässt sich aber noch nutzen. Kocher: BRS3000 Ich habe den Kocher sehr oft verwendet, aber lediglich um Wasser oder Fertiggerichte aufzuwärmen/zu köcheln. Diesen Job hat der ultraleichte Kocher sehr gut bewerkstelligt, für mehr ist er wohl zu klein. Die Auflagefläche für den Topf ist nämlich nicht sonderlich groß, andere Kocher bieten da wahrscheinlich mehr Komfort. Es ist bereits der 2. BRS3000, den ich im Einsatz habe. Gebraucht habe ich unterwegs 3 100g Kartuschen und eine 230g Kartusche, wobei ich nicht alle aufbrauchen konnte. Topf: 750ml Lixada aus Titan Der Topf funktioniert seit eh und je einwandfrei. Die Größe könnte meiner Meinung nach etwas größer sein. Für manche Fertiggerichte aus dem Supermarkt braucht man ein größeres Volumen. Windschutz: MYOG aus Titanfolie mit Magneten (kopiert von @Capere, finde den Link aber gerade nicht) An sich hat der Windschutz seinen Job ganz gut erfüllt, wobei ich meistens ohnehin in der Apside gekocht habe. Die angeklebten Magnete haben aber nicht sonderlich gut gehalten, bis zum Ende sind etwa die Hälfte davon runtergefallen. Isolationsjacke: MYOG mit 100er Apex als Isolationsmaterial Die Jacke war bereits in Italien im Einsatz, hat also schon etwas hinter sich. Der Stoff (PTX Quantum) hat sich als robust erwiesen, das Füllmaterial scheint aber nicht mehr ganz so warm wie am Anfang. Generell war die Isolation ab Mitte September irgendwann nicht mehr ausreichend für Pausen oder abends im Zelt. Eine Daunenjacke in der gleichen (oder leichteren) Gewichtsklasse empfinde ich als wärmer. Gaiters: MYOG ähnlich Dirty Girl Gaiters, hergestellt aus einem Badeanzug Anfangs, als ich noch durch Schnee gehen musste, haben sie geholfen, den Schnee vom Fuß fernzuhalten. Später habe ich sie dann nicht mehr benutzt, da sie nicht wasserdicht waren und eine lange Trocknungszeit haben. Sie wurden daher nach Hause geschickt. Heutzutage finde ich nur wasserdichte Gaiters in Norwegen sinnvoll. Oder gar keine. Woolpower Longjohns und Pullover (200er): Die Longjohns habe ich lediglich nachts/abends im Zelt oder in Hütten genutzt. Im letzten Monat auf Tour (Sept./Okt.) war sie alleine nicht mehr warm genug, wenn ich nichts zusätzlich an hatte. Den Pullover habe ich sowohl tagsüber als auch abends genutzt. Insbesondere der lange Schnitt gefällt mir. Beide Stücke werde ich noch öfters nutzen. Kopflampe: Petzl Bindi Hat einwandfrei funktioniert und die Aufladung per USB ist praktisch. Gebraucht habe ich sie erst ab August, hätte ich im Prinzip auch in das erste Paket packen können. Powerbank: 2x 10.000er Nitecore Gebraucht habe ich meistens bloß eine davon, aber nicht immer hat diese gereicht. Einmal war eine davon plötzlich leer, obwohl ich sie noch nicht entladen hatte. Eigentlich sollte das ja nicht passieren und ohne die 2. hätte ich nicht genug Strom gehabt. Ein 2. Mal ist das aber nicht passiert. Komisch... Notfallsender: Inreach Mini Ist in abgelegenen und wenig frequentierten Gebieten nützlich, um Hilfe rufen zu können, wenn man keinen Mobilfunkempfang hat. Von Süden nach Norden wurde der Empfang zunehmend schwächer. Gebraucht habe ich die SOS-Funktion zum Glück nie. Nachrichten habe ich damit oft verschickt und auch empfangen. Das hat überwiegend gut funktioniert, nur im Reisadalen dauerte es stundenlang, bis eine Nachricht durch war. Die Einrichtung empfand ich als etwas tricky, denn die Empfänger von Nachrichten hätte ich vorab von Zuhause aus einrichten müssen. Da ich das nicht wusste, gingen die ersten Nachrichten an mich selbst, was ich verwunderlich finde, da man anfangs die Notfallkontakte eingibt. In Zusammenarbeit mit der Earthmate-App funktuniert der Nachrichtenversand viel einfacher. Tracking habe ich nicht genutzt, da es im günstigsten Tarif nicht inklusive war. Der Akku hielt ewig. Feuchtigkeitsschutz: Das ist so ein kleines Teilchen, was in die USB-Buchse vom Smartphone gesteckt wird. Wenn diese nämlich vom Regen feucht wird, lässt sich das gerät für ein paar Stunden nicht laden. Der Feuchtigkeitsschutz hat dies erfolgreich verhindert. Da die Dinger sehr klein sind, hatte ich drei dabei, zwei davon habe ich unterwegs verloren. Fortsetzung folgt
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  22. Hallo Raul, da ich merke, dass ich aktuell nicht in der Ausführlichkeit dazu komme, mach ich nur eine kurze Vorstellung hier, ich hoffe das reicht dir trotzdem. Ich habe mir auch gerade ein Tarp komplett neu gebaut, und am WE ausprobiert, das war eine gute Gelegenheit, ein paar Fotos zu machen. Grund war, dass die Abspannpunkte jetzt nach 2 Jahren etwas ausgeleiert waren, und ich mal Hartplastik ausprobieren wollte. Folien-Tarps sind für mich keine Not-Tarp oder so, sondern das was ich bei quasi jeder Tour nutze, seit insgesamt 4 Jahren. Manche Inspiration habe ich mir auch im Hängemattenfoum bzw. auf Treffen geholt. Grundlage ist ein Quadrat aus xfoil, 1,6 x 2,8 m, als asymmetrisches Tarp kommt es damit auf eine Gesamtlänge von ca. 3,3 m. Alle 4 Ecken werden mit Gewebeband sowie einem Kern aus Hartplastik abgetapet (wie im Foto zu sehen), dann mit der Lochzange bearbeitet, und mit einem Doppelknoten gesichert. Die beiden Schnüre zur Befestigung am Baum sind aus 2 mm Dyneema (lag noch rum), 2,7 m lang, die Abspannschnüre jeweils 1,2 m, mit festen Verstellschlaufen. Die Längen haben sich für mich bewährt. Die Herstellung dauert keine 10 Minuten, da der Aufbau halt super simpel ist. Ich kann die Natur um mich herum beobachten, den Sternenhimmel etc. Das Material bleibt sehr unflexibel, es geht zwar im Wind mit, aber es gibt kein Durchhängen des Stoffes wie bei alternativen Stoffen, und es muss auch nichts genäht werden. Beim einpacken muss man immer nach außen zusammenrollen, so wird eventuelles Wasser direkt rausgedrückt, und man hat kein Mehrgewicht. Drei kleine Unterschiede gibt es aber zu meinen bisherigen Tarps: 1. Ich habe für diese Version eine weitaus dünnere Folie genommen (ca. 25 % dünner), die es inzwischen auch nicht mehr zu kaufen gibt 2. Bisher habe ich die "Hauptbelastungslinie", also die Linie / der Part der Folie, die zwischen den beiden Aufhängungspunkten liegt, mit Klebeband verstärkt. Darauf habe ich jetzt verzichtet. 3. Meine bisherigen Tarps hatten an der Seite zwei Abspannpunkte mehr, das wollte ich diesmal mit mehr "Zug" ausgleichen. Am Wochenende war ich damit unterwegs, geregnet hat es genug, und Wind war auch zugegen, aber nicht stark. Ich habe das Tarp sehr stramm abgespannt, und bin damit sehr zufrieden. In einer Woche bin ich für ein paar Tage damit im Spessart unterwegs, mal gucken. Gewicht (mit zwei Carbon-Heringen und Abspannleinen) ist 93 g, Packmaß -wenn man es darauf anlegt- 11 x 5 cm.
    12 Punkte
  23. Gear Review Kleidung: Regenkleidung: Montbell Stormcruiser, breitkrempiger Hut von Decathlon, MYOG PU-Nylon Regenhose Anfangs hatte ich eine selbstgenähte PU-Nylon Regenjacke mit, die ich aber im Juni gegen die Montbell getauscht habe, da ich Pit-Zips nutzen wollte. Bisher hatte ich mit der Montbell leider nicht die besten Erfahrungen gemacht, da Regen vermeintlich durch den Reißverschluss reingekommen ist. Ein Test unter der Dusche hat ergeben, dass Wasser durch die Kopföffnung reinläuft. Ob der RV dicht ist, konnte ich dadurch gar nicht herausfinden. Abhilfe hat der breitkrempige Hut geschaffen, da der Regen weiter außen ablaufen konnte. Das hat super funktioniert, solange der Hut nicht völlig durchweicht wäre. Mit einem wasserdichten Hut wäre das natürlich noch besser gewesen. Bei einem Sturm bin ich einmal trotzdem nass geworden. Wo das Wasser eindrang, konnte ich aufgrund des starken Windes nicht feststellen. Die Regenhose habe ich in einem extra breiten Schnitt und Gummizügen angefertigt, damit ich sie mit Schuhen an- und ausziehen kann. Das hat wunderbar funktioniert und ich blieb größtenteils trocken. Bloß der Saum der langen Hose wurde oft nass, allerdings mehr durch nasse Vegetation als durch Regen. Saugeffekt? In der Finnmark bin ich ungeschickt über einen Rentierzaun geklettert und zack: Die Hose hat im Kniebereich jeweils große Löcher (ca. 10cm) bekommen. Nur notdürftig konnte ich es mit Nadel & Faden flicken. Ein Repairpatch hielt nur kurz. Fazit: wasserdicht & praktisch, aber wenig robust. Wanderkleidung beim Start: Zip-Hose von Decathlon, No-Name Merino Shirt, dünnes Fleece von Decathlon, Midi-Slip Merino von Dilling Änderungen unterwegs: No-Name Kunstfaserhose von H&M und Running-Shorts von H&M statt Zip-off, Winter Leggings ab Ende September Die Zip-Off nutze ich sehr gerne, da sie zwei Hosen in einem bietet und ich mich nicht zwischen kurzer und langer entscheiden muss. Zudem bietet sie vier Taschen, was mir wichtig ist. Da andere Wanderer ab Ende Juni von heftigen Mückenplagen berichteten, habe ich das Setup spontan geändert und nach einer mückendichten Alternative gesucht. Das ist die Zip-Off von Decathlon nämlich leider nicht. Spontan fand ich bei H&M eine leichte & helle Hose im Baggystyle mit vier Taschen aus winddichtem Polyamid. Durch den Baggystyle war es möglich die Hose über die Schuhe an- und auszuziehen. Für warme Tage hatte ich zusätzlich eine Running-Shorts mit Reißverschluss-Taschen dabei, welche ich immer tagsüber getragen habe. Entweder alleine oder in Kombination mit einer langen Hose. Das Material, was offiziell keinerlei Auszeichnungen hatte, hat sich tatsächlich als winddicht, mückendicht & schnelltrocknend herausgestellt. Der einzige Nachteil: Der Schmutz am Saum ließ sich nie komplett entfernen. Mit dem Merinoshirt war ich ebenfalls zufrieden, auch wenn das erste schnell Löcher bekommen hat. Bis ich in Umbukta ein neues in Empfang nehmen konnte, was es völlig zerfleddert. Hiker-Trash pur eben. Im September wurde es mir mit der dünnen H&M Hose zu kalt, sodass ich an mehreren Tagen die Regenhose darüber tragen musste, obwohl es nicht oder nur sehr wenig geregnet hat. Trotzdem habe ich gefroren. Erst als ich mir in Alta eine Winterleggings gekauft habe, fror ich kaum noch an den Beinen. Obenrum habe ich für zusätzliche Wärme die Regenjacke getragen und das ab Ende September jeden Tag! An wenigen Tagen habe ich T-Shirt, beide Pullover + Regenjacke getragen, um der Kälte zu trotzen. Die Unterhose von Dilling hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich ab und zu etwas zu Nadel & Faden greifen musste. Nie wieder KuFa on Tour! Handschuhe: Fleece von Decathlon, MYOG Fäustlinge zum überziehen aus Silypoly (Regen), MYOG Apex 100 Fäustlinge (Kälte) Die Handschuhe habe ich generell erst ab August gebraucht, theoretisch hätte ich sie mir in der ersten Hälfte also sparen können. Grundsätzlich haben die billigen Fleecehandschuhe von Decathlon ihren Job erfüllt, ab September hätte ich mir winddichte Handschuhe gewünscht. Die Fäustlinge aus Silpoly habe ich ab und zu genutzt und sie haben auch funktioniert. Leider musste ich sie ständig abstreifen, wenn ich z.B. ein Foto machen wollte. Das fand ich lästig, v.a. wenn ich sie bloß wegen dem Wind brauchte. Die Fäustlinge mit Apex-Isolierung habe ich nie benutzt, die hätte ich also nicht schleppen brauchen. Isolation Kopf & Hals: No-Name Fleece Buff, MYOG Daunenmütze, MYOG Daunenschal Bis etwa Anfang September hat sie Kombination gut funktioniert. Tagsüber habe ich bei Bedarf das Fleece-Buff für den Hals oder den Kopf benutzt, ebenso abends. Den Daunenschal habe ich an vielen Tagen einfach vergessen, vielleicht auch, weil ich das Fleece-Buff griffbereit hatte. Zudem ist die Daunenverteilung nicht mehr so gut, es bilden sich zunehmend leere Stellen, die immer wieder zurechtgeschüttelt werden müssen. Die Daunenmütze habe ich abends im Zelt und nachts in Kombination mit meinem Schlafsack ohne Kapuze benutzt, wenn es kälter war, was wunderbar funktioniert hat. Ab September war das Fleece-Buff tagsüber nicht mehr warm genug, insbesondere wenn es windig war. In der Somashytta habe ich ein altes Fleece-Balaclava gefunden, welchen ich ab da fast immer getragen habe. Weiter nördlich habe ich zusätzlich ein Balaclava aus Merinowolle gefunden, welches ich an manchen Tagen zusätzlich angezogen habe. Auch wenn so eine Sturmhaube doof aussieht, hat mich dieses Konzept total überzeugt und ich werde es in Zukunft sicherlich öfters nutzen. Dann nehme ich aber lieber eine winddichte Variante. Da beide Balaclavas nicht winddicht waren, habe ich die Kapuze der Regenjacke als Windschutz genutzt. Folgende Kleidungsstücke habe ich unterwegs nach Hause geschickt: - Multi-Kleidungsstück MYOG: Ab Umbukta hatte ich es dabei und bereits in Sulitjelma nach Hause geschickt, weil es damals noch warm genug war und das Teil ohnehin so voluminös ist. Später als es kälter wurde, habe ich ohnehin sowohl unten als auch oben eine extra Schicht an Isolierung gebraucht. - StS Kopfnetz: Ich habe es ein paar Mal im Juli gebraucht, aber je nur kurz. - MYOG Windjacke: nie benutzt. Wenn es windig war, habe ich ohnehin die Regenjacke angezogen. - Ersatzpaar Injini Zehensocken - Gamaschen - Regenweste MYOG: Anfangs hat es nie geregnet und später habe ich sie durch die Windjacke ersetzt. Folgende Kleidungsstücke habe ich (fast) nie benutzt: - MYOG Windjacke - MYOG Regenweste - MYOG Daunenschal - MYOG Apex Fäustlinge Bezüglich Hygieneartikel & Sonstiges: Abgesehen von den Zehenkappen & der Schaufel (nach Hause geschickt bzw. entsorgt), Hydropel (unterwegs entsorgt) habe ich nur selten benutzt, da mich bereits die MYOG Hirschtalgcreme überzeugt hat. Aus dem Hygienebereich habe ich ansonsten alles (mehrfach bis täglich) gebraucht. Sonnencreme & Mückenlotion habe ich unterwegs entsorgt, als die Saison dafür beendet war. Aus dem Bereich Sonstiges habe ich zum Glück die meisten 1. Hilfe-Artikel wie manche Pflaster nicht benutzt. Die Blasenpflaster habe ich unterwegs entsorgt, ebenso wie die ausgedruckten Karten (nach Durchwanderung der Gebiete). Den Rest habe ich manchmal (z.B. Jod, Heat-it) sehr häufig (z.B. Multi-Tool, Schlafmaske) genutzt.
    12 Punkte
  24. say no more: klick!
    11 Punkte
  25. Link zum Planungs- /Vorbereitungsthread: OT: Disclaimer: Es handelte sich um meine allererste weite Wanderung (maximal 90km hatte ich einmal schon testweise gemacht); daher vermischt sich der Bericht natürlich etwas mit den Eindrücken eines Erst-Täters, und sind gar nicht unbedingt spezifisch auf diesen Trail Vermutlich sind die Wege, verglichen mit anderen Trails, gar nicht so schön; jetzt, wo ich mit dem Hexatrek liebäugele, bin ich überrascht von den Resupply-Möglichkeiten, dem offiziellen Biwak-Erlaubnis, der Menge der Menschen, die auf den Wegen unterwegs ist, und der geringen Asphaltdichte dort… Mir fehlen schon viele Erinnerungen and die Reise. Vielleicht sollte ich das nächste Mal doch Tagebuch führen. Oder weniger Instagram – irgendwann sieht man die Landschaft nur noch durch die „ist das post-würdig?“-Brille. Das ist mehr als schade. Eigentlich soll die Reise doch für mich sein. Ob ich das beim nächsten Mal durchhalte – nichts posten, nicht nach Likes schielen? Im Nachhinein habe ich das Gefühl, wieder mal viel Lärm um nichts gemacht zu haben. Meine erste lange Wanderung. Ich hatte so große Bedenken, dass ich abbrechen muss – aus gesundheitlichen Gründen, aus mentalen Gründen, weil meine Ausrüstung nicht passt, warum auch immer. Total überplant – die Ausrüstung wieder und wieder optimiert, obwohl ich noch keinen Schritt vom Sofa weg bin. Und jetzt – das ganze war nicht mehr als ein Spaziergang. So fühlt es sich an. Ich glaube, es war noch nicht mal irgendwann besonders anstrengend. Ans Aufhören habe ich kein einziges Mal gedacht. Großartig Schmerzen hatte ich auch nicht. Das ist doch komisch, oder? Wenn ich detaillierter zurückdenke, gab es schon ein paar Situationen, die ich im Nachhinein vielleicht beeindruckend finde. Zweimal war ich krank, oder so ähnlich – angefangen mit einer schlaflosen Nacht, einem Übelkeitsgefühl, das bis zum nächsten Morgen so heftig wurde, dass ich keinen Kaffee trinken konnte, und schlückchenweise lauwarmes Wasser zu mir nehmen musste – an dem Tag bin ich dann 20km im Mittelgebirge bis zu einer Hütte gewandert, ohne weitere Flüssigkeit oder gar Nahrung zu mir zu nehmen; dort haben dann zwei, drei Salzstangen hineingepasst (und blieben zum Glück auch dort); ich habe bis zum Abend geschlafen, und dann wieder eine halbe Portion Gulasch gegessen. Der Tag zuvor war eigentlich normal, der davor jedoch extrem anstrengend aufgrund sehr heißer Temperaturen, einem sehr steilen Anstieg und schwerem Gepäck. Ein zweites Mal, nach einigen sehr anstrengenden Tagen, drei Bier am Abend und einer unruhigen Nacht, war ich am nächsten Tag irgendwie total down – eher deprimiert als körperlich, weil ich schon km 850 überschritten hatte – und habe aber im Laufe des Vormittags wieder eine leichte Übelkeit entwickelt. Auf die habe ich einen knoblauchlastigen Reibekuchen geworfen, und leider kein Wasser mehr gefunden; woraufhin im Laufe des Nachmittags immer panischer wurde, es war brennend heiß, mir war unglaublich schlecht, kein Wasser, und ich fand keinen Schlafplatz. Zweimal habe ich mich übergeben, natürlich mit herzlich wenig Substanz; Wasser habe ich aus einem brackigen Waldbach geschöpft und bin dann noch zehn Kilometer auf Asphalt, stadtnah, umhergeirrt auf der Suche nach einem Schlafplatz. Irgendwann war mir alles egal, ich bin direkt an der Stadt einen steilen Anstieg im Wald hoch, der nach Jugendlichen-Treff aussah. Nachdem ich das Steilstück hoch bin, ist mir schwarz vor Augen geworden; ich habe mit letzer Kraft mein Zelt irgendwie an den Hang gestellt und mir den Wecker auf Mitternacht gestellt, damit ich da wieder langsam anfange Wasser zu trinken. Das war wohl der körperliche Tiefpunkt. Am nächsten Tag habe ich all meine Essensvorräte in den nächsten Mülleimer geworfen, da ich eh nichts runterkriegen konnte und so etwas leichteres Gepäck hatte, habe mir eine Pension gebucht und bin da noch mal 20km hingelaufen, was aber echt hart war. Dort wieder schlafen, bisschen trinken, eine Ruine besichtigen, und Abends eine halbe Pizza gegessen, die seltsamerweise drin blieb. Am nächsten Tag war ich zwar noch schwach, aber wieder gesund. Zunächst hatte ich diese Übelkeiten auf meinen Versuch geschoben, mich hauptsächlich von Erdnüssen zu ernähren (Ich lebe seit vierzig Jahren recht fettreduziert und ballaststoffreich, scheinbar ist das nicht von heute auf morgen umzuswitchen). Danach habe ich beschlossen, ein bisschen Mehrgewicht in Kauf zu nehmen und auf den Körper zu hören – der hat laut nach Kohlehydraten gerufen. Und Salzstangen waren überall verfügbar, also wurde das meine Hauptnahrung – und alles war wieder gut. Vermutlich war es einfach Sonnenstich oder Überlastung; vielleicht auch was psychosomatisches, keine Ahnung. Was habe ich für die nächste Reise gelernt? Ich tue mich schwer ungeplant zu gehen. Auch wenn ich die Überraschung so liebe, ich kann es nicht sein lassen und muss immer wieder vorplanen. Ich habe gelernt, Essen als reine Notwendigkeit anzusehen; wenns abends mal kaum was gibt, war das aber auch nicht schlimm. Gekocht habe ich mir genau zwei Mal was: Und zwar nur, weil ich diese doofe Tüte schon seit vier Tagen mit mir rumschleppe, und sie endlich weg sollte. Gebraucht habe ich das nicht, auch wenn es Abends recht kalt war – da habe ich mich lieber in mein Zelt gekuschelt und ein paar Cracker geknuspert. Überhaupt habe ich viel weniger gegessen, als ich bei all diesen Berichten erwartet hätte. Ich glaube, mit 2000kcal pro Tag bin ich hingekommen. Ich habe versucht, mich mit 1500kcal pro Tag einzudecken, und dann mischkalkuliert – wenn ich an einem geöffneten Bistro / Restaurant vorbeikomme, esse ich dort; wenn nicht, dann nicht. Bis heute habe ich keine große Freude mehr am Essen, bin aber ordentlich fett geworden, weil ich seit der Wanderung nicht mehr die Mühe mache, mir etwas anständiges zu kochen, und stattdessen Fertigzeugs in mich hineinschaufel – eben weil Essen an Stellenwert für mich abgenommen hat. Ich bin so gerne allein. Kurz habe ich darüber nachgedacht, mal zwei Wochen mit jemandem zusammen zu laufen – aber der Gedanke, morgens nicht den Wald für mich alleine zu haben, war grauenhaft. Ich bin wohl extrem langsam gelaufen. Am Anfang (aus Angst vor dem riesigen Schreckgespenst Plantarfasziitis) habe ich so gut wie nie die 20km pro Tag überschritten. Auch später war 30 das Maximum, aber im Schnitt komme ich bei guten 20 pro Tag raus. Jetzt denke ich, das geht doch schneller; weshalb ich befürchte es bei meiner nächsten Wanderung zu übertreiben… So, genug in der immer offensichtlich noch nicht ganz überwundenen Post-Hike-Depression geschwelgt – hier ein paar Infos zum tatsächlichen Trail: Stezka Českem (dt: der tschechische Pfad) ist ein sehr junges Projekt das glaube ich 2021 von einem tschechischen PCT’ler ins Leben gerufen wurde. Es gibt jeweils eine Nord- und eine Südvariante, die in je ca. 1000km den westlichsten mit dem östlichsten Punkt der tschechischen Republik verbinden. 26460 Höhenmeter werden im Routenplaner angegeben. Aufgezeichnet habe ich die Tour nicht, sollte aber grob hinkommen. Der Nordpfad läuft meist grenznah, teilweise auch kurz in deutschem oder polnischen Gebiet, über das Fichtelgebirge, Erzgebirge, Elbsandsteingebirge / böhmische Schweiz, Lausitzer Gebirge, Isergebirge, Broumov, Adlergebirge, Glatzer Schneeberge, Altvatergebirge, optional mit Abstecher durch das Reichensteiner Gebirge (habe ich geskippt), quert dann das mährisch-schlesische Becken und führt über die drei höchsten Gipfel der Beskiden ans Dreiländereck CZ, PL, SK. Es gibt schon seit längerem die Konkurrenzveranstaltung „Via Czechia“, die eine West-Ost-Durchquerung entlang der nördlichen oder entlang der südlichen Grenze sowie eine von Süd nach Nord, und einen kleinen Schlenker von den Rychlebske hory zum östlichsten Punkt anbietet; unterteilt in moderate Tagesetappen die jeweils in einer Ortschaft enden.Die Stezka Ceskem unterscheidet sich in der Wegführung gar nicht so großartig, ist aber eher zivilisationsfern und ohne vorgeschlagene Tagesetappen ausgelegt. Als Hilfestellung gibt es ein PDF-Itinery (NUR in tschechisch); das auch ein ziemlicher Krampf zu auto-translaten ist da ein Wasserzeichen drüber gelegt wurde. Ich habe das gesamte Itinery (außer den erwähnten Quellen) inklusive eigener Wegpunkte, kompletter Wegführung über Wegweiser, und möglichen Tagesetappen in deutsch als Excel-Liste aufgesetzt (sowohl mit FarOut- als auch mit mapy.cz Kilometerangaben, siehe unten), wer möchte bekommt es sehr gerne zugeschickt. Auf mapy.cz gibt es die einzelnen Abschnitte; kann man sich natürlich als gpx exportieren und in anderen Navigationsumgebungen verwenden. Ich navigiere aber mit mapy, da die Wander-Ansicht genial ist und ich jede noch so kleine Wasserquelle, und vor allem in Tschechien alle Wegweiser und Schutzhütten und Picknickbänke und jeden einzelnen Stein mit Namen und zwanzig Fotos drin habe. Tatsächlich habe ich in einem langen Winterprojekt den kompletten Weg in mapy.cz „abgegangen“ und habe mir Fotos von jedem Wegweiser angeschaut und aufgeschrieben, wo ich abbiegen muss; um ohne Handy navigieren zu können. All das ist in der Excel-Liste, die – in klein ausgedruckt – elf DIN A 4 Blätter ergeben hat, nach denen ich gewandert bin. Spoiler: bis auf die deutschen Abschnitte hat das prima funktioniert. In FarOut ist der Trail für um die 20€ zu haben; das habe ich zum Abgleich verwendet und in der Vorbereitung. Eine fb-Gruppe (hauptsächlich auf tschechisch) dient dem Austausch zur aktuellen Versorgungslage (v.a. Quellen-Zustand, Erfahrungen mit Wildcampen in manchen Gebieten, Sperrungen, Kontaktsuche – das übliche halt). Meine Reise: Ich bin am ersten Mai 2023 aufgebrochen zu meinem Start-Punkt, und habe nach 48 Tagen Wanderung mein Ziel erreicht. Dabei hatte ich wohl zwei Zero-Days – meine Eltern haben mich in der böhmischen Schweiz besucht, und ich bin mit ihnen zwei Tage lang die typischen Touristen-Ziele abgewandert, die aber nicht alle Teil meiner Route waren – daher wohl als zero gelten. Meine Liste, so wie ich endgültig gelaufen bin: https://lighterpack.com/r/t1an4q Mit der Ausrüstung war ich sehr zufrieden. Der Rucksack ist so bequem, dass auch das Mehrgewicht für mich ok ist - ich hatte immer große Probleme mit dem Tragen eines Rucksacks an den Schultern; ich bin recht schmal am Oberkörper und habe meist das Problem, dass mir die Träger die Schultern so nach hinten ziehen, dass ich total verkrampfe. Das Gestell des Eja schmiegt sich so perfekt um meinen Körper, dass man meinen könnte er sei individuell angepasst. Ich trage den Rucksack eigentlich nur auf der Hüfte und könnte die Schultergurte auch zuhause lassen. Bis ich mal mit einem rahmenlosen Rucksack gehe, vergehen noch Jahre. Kurz vor Abreise hatte ich den Cumulus 350 Quilt durch einen Katabatic Gear Flex 15 in waterproof ersetzt, weil der Frühling sich irgendwie nicht so recht einstellen wollte. Klar war der dann später im Juni teilweise etwas überdimensioniert, aber in der ersten Hälfte hätte ich ihn nicht missen wollen - und vor allem musste ich dann absolut nicht darauf achten, zum Schlafen irgendwie ins Tal zu kommen, weil ich immer wusste dass ich warm genug ausgerüstet war um am Berg schlafen zu können. Das Flanellhemd hatte ich für cozy Abendstunden dabei, da ich mir nicht vorstellen konnte, abends in Kunstfaster herumzusitzen. Drei Tage hat es gedauert, bis ich es nach Hause geschickt habe. Die Sonnenbrille habe ich an Tag zwei abgelegt und hoffe, dass sie einen neuen Besitzer gefunden hat. Ich trage auch sonst keine, warum also auf einer Wanderung. Gummi-Nubsies gegen das nervige Klack-Klack hatte ich bis ca. Tisa. Danach habe ich einen verloren; und das einzige, was nerviger ist als klack-klack, ist klack-plop. Also habe ich den zweiten auch weggeworfen. Gekauft habe ich unterwegs: Einen Bleistift (Notizen in meinen ausgedruckten Wegplänen), und eine Schirmmütze (mehr Sonne, als ich mit dem Kopftuch ertragen konnte). Bei km 250 habe ich Schuhe und damit auch Socken gewechselt. Lange hatte ich mit den Schuhen gehadert, die Bushido II sitzen wie eine zweite Haut, aber mir war schon klar, dass das nach ein paar Wochen nicht mehr gut gehen wird. Gefunden hatte ich vorab aber keine annähernd so gut sitzenden, deshalb habe ich mal geschaut wie weit ich damit komme. Jetzt wissen wir's: 250 km. Dann ist nicht nur das Profil runter, sondern auch die Dämpfung komplett durch, und der kleine Zeh fängt langsam an, den Kampf gegen die Schuhwand zu verlieren. Mit neuen Booten (Innov8 Trail Talon 290, nur in der Herrenvariante in meiner Größe vorrätig) konnte ich auch endlich wieder in Smartwool Socken laufen. Die hatten vorher nämlich nicht in die Schuhe gepasst, so eng waren die. Am Anfang bin ich noch ein bisschen über meine eigenen Füße gestolpert, aber habe mich irgendwann an die großen Schlappen gewöhnt. Der Weg war überall so easy, dass ich auch in Flipflops hätte laufen können.
    11 Punkte
  26. cozy

    Pacific Northwest Trail

    Hey Leute, ich habs leider nicht geschafft den Blog unterwegs zu schreiben. Der PNT war zu fordernd mit langen Versorgungsabschnitten und schlechtem Netz. Aber, ich habe aber das Ziel erreicht. Insgesamt waren es dann über 1300 Meilen, da wir wegen Waldbränden lange Umwege gehen mussten. Ich habe 64 Tage gebraucht mit insgesamt 4 Ruhetagen. Im Anschluss war ich noch 150 Meilen auf dem JMT und bin auf Mount Whitney gestiegen. Ich werde die Blogeinträge nun nachschreiben, aber das wird eine Weile dauern. Cape Alava Mount Whitney
    11 Punkte
  27. wilbo

    Welches Zelt taugt was?

    Interessanter Test! VG. -wilbo-
    10 Punkte
  28. Ein leichtes Hallo, da das Wochenende mit schlechtem Wetter gedroht hat, habe ich mich mal an die Nähmaschine gesetzt und einen etwas geräumigeren Biwaksack genäht und geklebt. Die Maße 2 m x 80 cm , die Höhe hinten 40 cm und vorn 80 cm. Der Einstig über einen Reißverschluss der den Netzstoff umschließt. Material: Tyvek-44 g/ m² und Moskitonetz 25 g/m² .Gewicht: 233 g. Der Biwaksack wird noch etwas optimiert: Abspannpunkte um ein geräumiges Aufstellen zu ermöglichen, eventuell erhält er noch ein paar "Abnäher" um einige Stellen eleganter zu gestalten. Wallfahrer
    10 Punkte
  29. khyal

    Impressionen von Touren

    Momentan sind ja super Packraft-Konditionen, durch den ganzen Regen war am Wochenende schoen hoher Pegel auf meinen Hausfluessen, dass auch fuer etwas Entertainement gesorgt war Von der Gruppe her gab es im Vorfeld etwas Schwund, urspruenglich angedacht waren 5, Eine musste schon rel frueh absagen, Einer hat sich kurzfristig einen Hexenschuss eingefangen (ja ja wir werden alle nicht juenger ) und ein 3. musste dann kurzfristig absagen, da er laenger arbeiten musste und es dann mit den 300 km Anreise zuviel wurde (tja im Surfbereich gibt es ja den Spruch "Working is for people, who don´t surf")... Wir hatten absolutes Koenigswetter und technisch war es interessant zu sehen, wie unterschiedlich sich unter den Bedingungen 2 recht aehnliche Selfbailer paddeln. Und nun, nach dem Spiel ist vor dem Spiel die Paddelsaison geht ja vom 1.1.-31.12. und die Zeit der hohen Pegel ist eingelaeutet und wird ja auch wieder ein Packraft-Wintertreffen geben
    9 Punkte
  30. Ich lasse heute die 1,7 x 3 Tarps nochmal richtig nass regnen und baue später ab. Einige Impressionen von unserem Testgelände. 50 g/qm 6.6 Silnylon 22 g/qm Camo-DCF Und natürlich darf 180 g/qm Baumwolle nicht fehlen! VG. -wilbo-
    9 Punkte
  31. Ein paar Impressionen aus dem Eulengebirge (Polen, südlich von Breslau):
    8 Punkte
  32. @Dune Meine Packliste: Anmerkung: den Enlightened Equipment 30 Quilt (Synthetik) habe ich später gegen Daune ausgetauscht (etwas wärmer und etwas schwerer).
    8 Punkte
  33. wilbo

    Nur ein Tarp...

    Verstehe ich gut. Je mehr ich mich mit dem Material auseinandersetze, umso eher sehe ich es als Nischenprodukt für einen sehr speziellen Einsatzzweck. Einen Großteil meiner damaligen Touren in Nordschweden würde ich heute ebenfalls einem Trap machen. Ich glaube, dass es eher auf die Verarbeitung der Abspannpunkte als auf minimale Materialunterschiede ankommt. Der Nachteil beim 20D wäre mich die Dehnung und die mangelte Reserve beim Abrieb. Bei mir kommt es schon mal vor, dass ich unachtsam auf die Zeltbahn trete. Auf steinigem Boden nimmt mir ein 30D Material das weniger übel als das dünnere. btw. meine Abspannpunkte sehen seit einiger Zeit materialübergreifend so aus: Säume: Verstärkungs-Pads mit (annähernd) doppelter Grammatur bis zum Saumrand eingeklebt / genäht. Gurtmaterial in den Rollsaum eingenäht und in einem Arbeitsgang umgeschlagen und verriegelt. Ecken: Das Gurtband wird in den Ecken auf den Rollsaum genäht und doppelt verriegelt. Von der Oberseite sieht das nun ganz ordentlich aus. (Das war nicht immer so!) Die Schlaufen sind so weit, dass in jedem Fall ein Blizzard-Stake oder ein ähnlicher Sand- / Schneehering durch passt. Leinenspanner sind nur noch an den langen Abspannschnüren dran. Das kiss-Prinzip setzt sich bei mir immer mehr durch. VG. -wilbo-
    8 Punkte
  34. cozy

    Pacific Northwest Trail

    Hier der erste Teil: https://www.landstreicher.blog/blog/glacier :)
    8 Punkte
  35. Moin moin! In den Leichten & Seichten Video Thread gehören Videos die Thematisch nicht so gut in den Bewegte Bilder Thread passen, der ja eher ein Thread über Tour Videos geworden ist. Hier könnt Ihr also gerne Videos posten die was mit unserem Thema zu tun haben (bitte kein OT) aber nirgends anders hinpassen würden. Hier ist zum Beispiel ein Video das für unsere talentierte MYOG Community sicher von Interesse ist: https://www.youtube.com/watch?v=RQYuyHNLPTQ
    7 Punkte
  36. Am Morgen bemerkte ich, dass ich Abends einen Fehler gemacht hatte. Ich hatte den Daunenquilt während des Aufloftens mit dem Außenzelt abgedeckt, da die Luftfeuchtigkeit sehr hoch war. Leider hatte ich in der Nacht die Abdeckung in der Dunkelheit nicht vollständig entfernt. Nun war mein Quilt von den Füßen bis zu den Knien von Kondensation durchfeuchtet. Nach einem Tag im Rucksack ist die Nässe dann überall gleich verteilt im Quilt. Na, prima. Ich wollte ja was lernen auf diesem Trip um wieder in Übung zu kommen was Mehrtagestouren angeht. Ich habe am Vorabend schon gelernt, dass man einen Wasserbeutel im Halbdunkeln nicht einfach schnell mit etwas mehr Kraft als gewöhnlich "verschließt". An irgendeinem späteren Zeitpunkt ist man dann außen sehr viel nasser und innen sehr viel durstiger. Man kann die Spuren meiner ungeplanten Dusche noch auf dem Boden des Abris im Foto im ersten Beitrag erkennen. Als ich im Morgengrauen aus dem Abri heraus trat, öffnete sich zeitgleich die Tür des über Nacht geparkten Campervan und es stieg eine sich gemütlich streckende Frau aus. Anscheinend hatte sie am Abend zuvor nicht den Schein meiner Stirnlampe in der nach vorne offenen Schutzhütte wahrgenommen. Denn mein Gruß erschreckte sie ziemlich. Als ich auf der anderen Seite des Parkplatzes wieder im nebligen Wald verschwand, überlegte ich amüsiert, wie ich als roter Poncho-Wichtel aus dem nebligen Wald kommend wohl auf die Frau gewirkt habe. Um die ersten Burgen anzusehen, verließ ich den GR 53 für einen Umweg und wanderte weiter bergauf zur Burg Loewenstein und Hohenbourg. Allerdings stürmte dort oben der Regen waagrecht durch die Luft. Trotz des wärmenden Anstiegs war mir fröstelig kalt und ich verzichtete auf eine ausführliche Besichtigung und verkrümelte mich wieder in den Wald in Richtung GR 53. Am Kaiser Wilhelm Stein, direkt an der Landesgrenze, fand ich Unterschlupf in einem überdachten Unterstand und überlegte meine Optionen. Die 24h Durchfall und die mehrfach unterbrochene Nachtruhe hatten mich merklich ausgelaugt, die Halsschmerzen der gerade auskurierten Erkältung machten sich wieder bemerkbar. Wie war das Motto dieser Tour nochmal? Genau, ist schließlich Urlaub! Also flugs eine Unterkunft buchen, anstatt im klammen Quilt zu nächtigen. Leichter gesagt als getan. Am Anfang der Woche hat fast alles was am Wegesrand liegt zu, ist nicht zu erreichen, schickt Absagen… schwierig. Ich tröste mich damit, dass mein Zelt und die Schlafkleidung trocken sind und ich genügend Gas für eine Wärmflasche zum Quilt antrocknen habe. Nachdem ich meine Gedanken geordnet hatte, kann ich wieder die wunderschönen Herbstwälder und die Burgen des Parc Régional des Vosges du Nord in vollen Zügen genießen. Die Wegführung des GR 53 ist ein Traum! Top markiert und auf Asphalt eigentlich nur in den Orten. Es gibt sogar Pfade, die wurden extra parallel zur Straße angelegt, etwas getrennt durch Hecken oder Bäume, so dass man nie länger als ein paar Meter auf einer Landstraße gehen muss. Ein echtes Wanderparadies! Ich steige viele Höhenmeter bergab, auch hier wieder angenehm gradiert und erreiche das Chateau de Fleckenstein. Auf einmal Menschen, viele Menschen, das kam unerwartet. Es sind mehrere Kindergruppen unterwegs und ein frisch geöffneter Köhlerhaufen qualmt das halbe Areal voll. Mich überfordert das in diesem Moment. Ich beschleunige meinen Schritt und lasse diese Burg unbesichtigt. Das ist übrigens die einzige Burg auf meinem Weg, deren Besichtigung Geld kostet. Es gibt dafür auch ein kleines Besucherzentrum mit Andenkenladen, ein (zu dem Zeitpunkt geschlossenes) Café, überdachte Picknickstellen in einer Streuobstwiese und im Sommer sicherlich jede Menge Trubel. Ich steige ins Tal der Sauer ab. Dort könnte ich am Fluss Wasser fassen. Tue es aber nicht. Und bereue es später. Der Gegenanstieg wird brutal. Ich muss mehrmals stehen bleiben und verschnaufen, der Puls schießt in ungewohnte Höhen. Anmerkung: ich bin jedes Wochenende in den Alpen unterwegs und mein Körper kennt steile Anstiege. Das hier fühlt sich nicht mehr gesund an. Ich mache mir Sorgen und gehe die Unterkunftssuche nochmals an. Weiterhin schwierig, der Empfang ist hier sehr lückenhaft. Am Chateau de Froensbourg schüttet und weht es weiter. Ich bin inzwischen etwas genervt von meiner Situation. Alles ist sehr anstrengend, ich finde keinen geschützten Platz für eine Pause, mich fröstelt es immer wieder. Weiter geht's! Um 14:30 Uhr schaffe ich es endlich, mir eine Unterkunft zu sichern. Ich bin sehr erleichtert und zur großen Freude hört der Regen am Chateau du Wasigenstein auf. Ich unterhalte mich kurz mit einem deutschen Paar auf einem Spaziergang, mehr Menschen werde ich heute unterwegs nicht treffen. Diese Einsamkeit gefällt mir sehr gut. Ein Kontrast zu meinen üblichen Wochenendtouren. Auf der Ruine stehend, sehe ich sogar kurz die Sonne. Also wirklich kurz, nach wenigen Minuten regnet es wieder, ach was, es schüttet. Bei den Burgruinen existieren minimale Sicherungsanlagen wie Geländer oder Leitern und man kann auf eigene Faust die faszinierenden Bauten erkunden. Diese Eigenverantwortung finde ich ganz wunderbar. Schade, dass das Wetter nicht an allen Burgen mitgespielt hat, aber so “muss” ich den Weg einfach nochmal bei besserem Wetter und Gesundheitszustand wandern. Der kleine 99g Schirm ist der zweite MVP dieser Tour. Die Windböen steckt der Schirm richtig gut weg. Ich höre dem “dröppeln” auf meinem Regenschirm sehr gerne zu und meine Brille bleibt immer trocken. Ist das UL? Nein, der Poncho hat eine Kapuze und ich trage ein Cap zum wärmen. Jedoch mag ich das Rascheln der Kapuze und die Reibung am Kopf nicht. Und es wird früher und später immer am Kragen oder am RV (dort wo der RV sich durch die Brüste wölbt) durchsiffen. Vor allem bei Wind. Und im Anstieg wird es zu warm unter einer wind-und regendicht festgezurrten Kapuze. Regen finde ich einfach besser zu ertragen mit Schirm. #TeamSchirm Da ich noch etwas Zeit habe, bis ich in meine Unterkunft kann, gehe ich in Obersteinberg den Künstlerinnenweg entlang. Von 1896 bis 1918 richtete der Kunstmaler Franz Hein in Obersteinbach eine Sommer-Malschule für junge Damen aus. Den Rundweg zieren auf 10 (?) Stationen Schilder mit Bildern der Kunstschülerinnen und einer zeitgeschichtlichen Einordnung der Motive. Ein sehr kurzweiliger und informativer Wanderweg, der einmal um und durch den Ort und auch an der Petit Arnsburg entlang führt. Noch eine Burg, die auf mich wartet. Diesmal lockt die Unterkunft. Ich verzichte wegen etwaiger Bildrechts-Problematiken hier meine Fotos der Aufsteller des Künstlerinnenwegs zu posten. Wer einen Einblick möchte: https://www.komoot.de/highlight/4577914 Zusammenfassung: Dienstag 24.10.23 vom Abri du Col du Litschhof bis nach Obersteinbach 16,9 km; Aufstieg: +684 m; Abstieg: -779 m; 7h:38min Habe noch was gelernt: Trotz des vielen Regens von oben, gab es nicht ausreichend Trinkwasser auf der Strecke. Alle kleinen Bäche waren ausgetrocknet, natürliche Quellen waren entweder trocken oder nur noch eine Schlammsuhle der Wildschweine. Das erste Wasser hätte es wahrscheinlich an der Burg Fleckenstein in den Toilettenanlagen gegeben, dort flüchtete ich jedoch vor dem Trubel, ohne groß nachzudenken. Die nächste Gelegenheit war die Überquerung der Sauer. Dort war mir das Ufer zu steil, alles zu nass und zugewachsen und ich wollte nicht nach einer geeigneten Stelle suchen. Das war ein großer Fehler, denn es gab dann gar kein Wasser bis kurz vor Obersteinbach. Dort kreuzt man ein Bächlein, das so aussieht, als ob es auch schnell wieder trocken fällt. Beim Wassermanagement muss ich als “Vieltrinker” echt mehr aufpassen. Ich war so dehydriert, dass ich in meiner Unterkunft abends 3 Liter Tee trinken konnte, ohne in der Nacht einmal austreten zu müssen.
    7 Punkte
  37. wilbo

    Nur ein Tarp...

    Zum Vergleich, jeweils identische Größen, mit 1,7 x 3 m. Nach dem nassen Abbau wurden die Tarps 10-mal kräftig ausgeschüttelt. 45 q/qm Silpoly Tarp trocken 330 g, nass 350 g = 20 g Wasser 50 q/qm Silnylon Tarp* trocken 360 g, nass 445 g = 85 g Wasser 22 g/qm Camo-DCF Tarp trocken 230 g, nass 340 g = 110 g Wasser *Das Silnylon Tarp ist im Vergleich etwas schwerer geworden, da ich die Verstärkungs-Pads geklebt und genäht habe. Lustig ist, dass das DCF Tarp nass fast genauso schwer wird, wie das Silpoly Tarp. VG. -wilbo-
    7 Punkte
  38. Schon seit längerem beobachten wir mit Sorge, dass immer näher an teilweise aufwendig entwickelten Produkten fast 1-zu-1 Kopien diverser chinesischen Hersteller erscheinen, was nicht nur rechtliche Fragen aufwirft, sondern auch häufig in Bezug auf Nachhaltigkeit und andere Aspekte Nachteile hat. Zudem werden dadurch längerfristig deutlich weniger Neuentwicklungen statt finden, (diese müssen nun mal über den Verkauf des Modells finanziert werden), dieses Problem wird ja auch in anderen Foren diskutiert - Thema "theft of intellectual property". Vorläufig sind daher alle neuen Links auf China-Import-Plattformen bzw. Erwähnungen der dortigen Produkte unerwünscht und werden ausgeblendet (Wir möchten dazu auch die Meinungen von Herstellern/ Importeuren hören und der Betreiber wird das Thema auch in seine nächste Rechtsberatung mitnehmen). Eine Ausnahme bilden Verkäufe privater, gebrauchter Produkte auf dem Marktplatz, aber bitte ohne Formulierungen wie z.B. "China-Clone von xy-Zelt" o.A. skullmonkey für das Mod-team
    7 Punkte
  39. Oh und eine Trail-Family hab ich auch gefunden. War ein schönes Event!
    7 Punkte
  40. Schaue hier den zugehörigen Reisebericht. Ich hatte überlegt, nur auf die neuen Sachen einzugehen, aber vielleicht ist das Gelaber zu dem Rest für manchen auch interessant. Aktuell kaufbares Zeug hab ich mit "*" markiert. Rucksack Exped Expedition 80 (2,45 kg) Leider hatte mein Lightning 60 eine unbekannte Beschädigung, sodass ich auf den 1,3 kg schwereren, aber dafür wasserdichten Rucksack ausweichen musste. Hat seinen Job getan, war zwar nicht ganz 100 % dicht, aber ausreichend, um mit den widrigen Bedingungen gut umzugehen. Er ist am Hüftgurt für mich fast zu wenig eng zu stellen. Insgesamt unter den Schwerrucksäcken finde ich ihn ein tolles Paket. Als neuer Rucksack im 500er-Bereich aber auch ein Pfund. Exped bietet den Heavyloader nicht mehr an, das rentiert sich wohl nicht mehr. Insofern nur als Info, was ich als Pack dabei hatte. *OMM GoPod (22 g) Nützliche, anklettbare Schultertasche mit einem akzeptablen Zusatzgewicht. Insgesamt auch sehr durchdacht, auch wenn die innenliegenden Schnüre manchmal nerven. Aber gerade die extra Handytasche innen ist sehr praktisch, wenn man mit Handy navigiert. Ich mag einfach die OMM-Sachen. 🙂 *Exped Splash (95 g) Trotz des höheren Gewichts habe ich ihn als Packsack für meine Klamotten genommen, weil ich schon öfters einen kleinen Rucksack am Camp oder am Tourende vermisste habe. Multi-use und Wasserdichtigkeit rechtfertigen für mich das Mehrgewicht gegenüber z. B. einem StS Ultra-Sil Daypack mit ca. 68 g. Mobile Unterkunft *DD Hammock Tarp Superlight 3x2,9 m (445 g) Benutze ich seit rund 6 Jahren und ist für mich immer noch das Nonplusultra in Sachen Tarp: fast quadratisch und die meisten Befestigungsschlaufen am Markt zu einem klasse Preis. Leider immer noch nicht als Silikon-Variante erhältlich, aber auch so erstaunlich langlebig. Ich wollte unbedingt in Skandinavien tarpen und trotz der schlechten Bedingungen hat es indirekt seinen Zweck erfüllt, weil ich es in 15 Tagen nur 1x aufgebaut habe und ich also jede Menge Gewicht und Platz gespart habe, als wenn ich mein Zelt genommen hätte (Vaude Hogan UL Argon, 1,6 kg). *SMD Polycro Footprint 244x122 (45 g) Als Unterlage beim Tarpen absolut der Gamechanger für mich! Superrobust und absurd leicht. Man kann die Folie ohne Probleme mehrfach benutzen. Dafür muss man bei durchfließendem Regen aufpassen, weil die Plane sehr gut flach liegt. *Toaks Titan Heringe (6,5 g/Stck.) Neben 4 schwereren und längeren Coghlans Y-Heringen (14 g) habe ich dieses Mal 4 Toaks Heringe mitgenommen. Gewichtsersparnis war minimal (rund 30 g), aber ich hab sie halt mitbestellt. Erstaunlich robust und gerade als Kontrast zu Y-Heringen bei Schotter praktisch. Schlafen *GramXpert eLite 267 L RV 70 cm 0 Komfort (915 g) Schon 3-4 Jährchen in Benutzung und für mich Gamechanger in Sachen Seitenschläfer und Hund. Ich hab für die kleinen Schlaufen Kummikordeln als Option, wenn ich den Quilt an die Matte binden möchte. Hatte ich auf der Tour nur 3 Mal gebraucht. Der Quilt ist einfach so wahnsinnig variabel: man kann ihn als Decke nutzen, komplett schließen und auch nur halb geschlossen benutzen. Ideal für die Nutzung in Hütten und im Tarp. Als Cold Sleeper sind Null Grad Komfort auch die Grenze . Ich bin auch schon bei 10 Grad mit extra Klamotten am Start, weil ich das einfach angenehmer finde. Ich hatte Temperaturen bis -5 befürchtet und hatte deswegen bei Daunenjacke und -weste großzügig geplant, hab das aber im Schlafsystem nicht gebraucht, aber anderweitig, siehe unten. TaR RidgeRest SOLite (440 g) + Customized Exped Torso Matte (130 g) Ich bin absoluter Gegner von Luftmatten, da kaputt unnütz. Ich hab einfach zu viele beschädigte Matten in der Rekla gesehen. Hier hab ich eine Kombination aus normallanger SOLite und zurechtgeschnittener Exped-Matte im Körper-Shape als Wärme-Backup und Pausenmatte genutzt. Das sollte so bis ca -4 Grad funktionieren. Duch die vielen Hüttenübernachtungen und nur die 1 ÜN am Helags im Tarp bei über 0 Grad passte das hervorragend. Gibt es leider beides nicht mehr. Klamotten - Wind und Wetter *Windbreaker Arcteryx Squamish Hoody (155 g) Eigentlich wollte ich die leichtere Cumulus Windy Wendy (40 g) mitnehmen, hab mich aber im letzten Moment dagegen entschieden, da ich mit der Performance der Windy Wendy im Sommer nicht zufrieden war. Sie ist zu stickig, also für so wenig Stoff viel zu wenig atmunsgaktiv. Daher bin ich wieder auf das perfekte Squamish Hoddy gegangen. Wobei perfekt ers, nachdem ich die Velcros an Ärmeln abgeschnitten habe, die null Sinn hatten. Hardshell Sherpa Lithang (565 g) Ich hab mich schwer getan bei der Wahl der Hardshell. Wie im Bericht geschrieben, war die Wettervorhersage ganz gut und ich hatte sogar überlegt, ob ich den Nigor Poncho (175 g) nehme. Die andere Alternative war die Sherpa Kunde 2,5-Lagen-Jacke (290 g), deren Kapuze aber nur für den Alltag taugt. Die befürchteten Wintertemperaturen haben mich zur Lithang greifen lassen und in Anbetracht des schlechten Wetters war ich heilfroh, so entschieden zu haben. Die Jacke gibt es zwar nicht mehr, aber Sherpa ist immer noch ein Preis-Leistungstipp, wenn es um 3-Lagenjacken geht. Regenrock Ultra Elements (110 g) + *StS Alpine Gaiters (260 g) Regenrock plus die Gamaschen benutze ich länger als Regenkombi und bin sehr zufrieden damit. Auch wenn ich auf dem Kungsleden ein paar Mal damit abgesoffen bin, ist es für mich der beste Kompromiss aus allen Optionen: schnell an- und auszuziehen, variabel, sehr luftig. Über die Gamaschen habe ich in Anbetracht der wasserdichten Socken (siehe unten) hart nachgedacht, 260 g sind auch schwer zu verkraften. Am Ende war ich sehr froh, dass ich sie mitgenommen habe. Wer ne leichtere dichte Gamaschen-Empfehlung, bitte her damit. Bisher hab ich keine Alternative gefunden. Sowohl Rock wie auch Gamaschen nehme ich auch gerne als zusätzliche Windschicht, wenn es kalt wird, daher auch nützlich, wenn es nicht regnet. *Norröna Fjöra Flex 1 Pants (415 g) Hat sich super bewährt: schön stretchy, winddicht genug und mit Lüftungsmöglichkeit, wenn es schwitzig wird. Richtig wintertauglich ist sie natürlich nicht, aber dann wird sie eben mit dem Rock und den Gamaschen kombiniert. Die Norröna hat die Lundhags Makke Pants (520 g) als Stammhose abgelöst. Gleiche Performance und 100 g weniger. Klamotten - warm und kuschlig *Baselayer Mach ich kurz: ganz einfach alles Merino. Einmal Longsleeve in Voll-Merino in 200er-Stärke (210 g) und dann 2 Anatomica (zu je 110 g). Für Frühjahr und Herbst in Kalt immer einfach nur Merino, seit Jahren bewährt. Die zweite Unterhose hatte sich nach der Bauch-Furtung gerechtfertigt. Fürs Schlafen und optional für ganz kalte Tage die Woolpower Longjohns (175 g). Letzteres war aber nicht nötig. *Daunen-Isolation: Haglöfs L.I.M Essens (165 g) + Cumulus Minilite Weste (195 g) Warum hab ich hier 2 Teile? Einfach weil das praktisch ist, da man mehr Temperaturbereiche abdecken kann als mit einem Teil, das zu kalt oder zu war ist. Zudem ist hier auch Multi-use dabei, denn für die -5 Grad beim Schlafen waren beide Teile als Backup für den Quilt gedacht. Also Jacke obenrum und die Weste dann um die Knie. Das hab ich zwar nicht gebraucht, aber ich hab beide Teile grad in den Hütten ohne Wärme gut gebraucht. Jacke und Weste lassen sich auch gerade bei so bauschigen Sachen oft besser kombinieren als 2 Jacken. Gleiche Idee auch bei den folgenden Alpha-Teilen. Die Haglöfs hat ein super Preisleistungsverhältnis und ich bin damit sehr zufrieden. Mit der Windy Wendy und dieser Weste hab ich bewusst Cumulus ausprobiert und bin da mit gemischten Gefühlen geblieben. Die Weste ist top verarbeitet, aber alles andere als "Minilite". Zum einen kam sie mit mehr Gewicht, also Füllung, an als angegeben und war für meine Vorstellung eigentlich überdimensioniert und zudem ist sie vom Restmaterial her nicht minimalistisch. Sie hat zum Beispiel einen zudem fummeligen Doppelzipper, den ich bei einer ultraleichten Weste nicht erwarte und sich auch gern allein öffnet. Aber sie ist gut warm und mit der Essens ergibt das ne ziemlich gute Wärmkombi - und das besser als von mir gedacht. *Alpha-Isolation: Omm Core+ Hoodie M 125er (185 g) + Omm Core Vest 75er (75 g) Beides hatte ich für die Tour besorgt und ich war tierisch gespannt, wie die Performance ist. Ähnlich wie bei meiner Daunenjacken-Lösung hatte ich hier durch Hoodie plus Weste ne ganz gute Variabilität am Start, die sich auch voll bewährt hat. Beide Teile sollten sowohl in Bewegung als auch im Camp eine Option sein. Auch wenn man schwitzt oder nass ist. Da find ich normale Fleeceteile einfach immer zu stickig und zu aufsaugend. Alpha und diese beiden Teilen haben mich absolut begeistert. Auf der letzten Etappe habe ich wegen Nässe und Kälte sogar die Weste getragen und hatte null Wärmestau. Endlich mal nicht zu warm oder zu kalt laufen! Bisher habe ich meist auf Fleece verzichtet und daher beim Laufen tendenziell gefröstelt. Der Stoff leidet zwar mit der Zeit wegen Waschen oder (Achtung!) Reißverschlüssen, aber das geht in meinen Augen völlig in Ordnung, die Performance ist einfach grandios. Auch Alpha von OMM kann ich empfehlen, die Leute machen einfach gute Sachen. *Handschuhe: GripGrab Knitted Thermal Glove (60 g) + Roeckl Sesto GTX Handschuhe (150 g) Ähnlich wie bei den Gamaschen waren die Roeckl-Handschuhe gewichtsmäßig mir ein Dorn im Auge. Aber wie bei allen Entscheidungen zu mehr Sicherheit und mehr Gewicht auf der Tour, war das genau richtig. Grad im Fjäll, als es geregnet und gestürmt hat, waren die gut isolierten und wasserdichten Handschuhe goldwert. Ursprünglich hatte ich sie fürs Fahrrad-Pendeln bei Minusgraden angeschafft, aber dort waren sie für über 4 km zu warm. ^^ Die GripGrap waren auch so eine unsichere Sache, hatte ich sie bisher nur auf dem Rad benutzt. Aber auch diese haben sich vollauf bewährt und dienten sowohl als wäremende als auch dichte Handschuhe. Schuhwerk & Füße *Altra Olympus 5 (740 g) Die haben unter den schwierigen Bedingungen einen super Job gemacht und ich habe schon auf der Tour befürchtet, dass sie sich zerlegen, denn die haben ordentlich gelitten! Sie waren praktisch die ganze Zeit nass und sind so häufig in Schieflage strapaziert worden - vor allem wenn der Schuh schief ist und der Fuß dann außen an die Fußbox drückt -, dass es kein Wunder ist, dass der Stoff auch anfängt, sich aufzureiben, obwohl die jetzt vielelicht mal 500 km abgespult haben. Es war eben keine normale Tour. Was bisschen ärgerlich ist, dass sich die Sohle von der Dämpfung löst. Ich bin noch am Überlegen, ob ich versuche zu reklamieren oder zu kleben. Mal schaun. *Sealskinz WP AllWeather Mid (140 g) Zu den Sealskinz hab ich schon an anderen Stellen was gesagt und ich kann den zwiespältigen Eindruck bestätigen. Auch wenn ich hier gern schreib, dass häufig die Atmungsaktivität von Membranen überschätzt wird, fand ich es innen trotzdem zu schnell zu feucht. Auch ich hab das Gefühl gehabt, sobald die Socke nass ist, hat man was drinnen. Letztlich hat für mich am besten funktioniert, die Sealskinz als Camp-Socken in den nassen Trailrunner zu benutzen. Ob das am Ende die 140 g rechtfertigt? Ich neige zu "Nein". Ich bin versucht, das nächste Mal dafür die "Tütenmethode" zu probieren. Aber vermutlich finde ich vor einer ähnlichen Tour, die Möglichkeit der zusätzlichen Wärmeisolation trotzdem verlockend. *Jackshibo Wasserschuhe (50 g) Hab ich erst durchs Forum kennengelernt, schon paar Mal dabei gehabt und bin begeistert. So günstig, leicht und nützlich. Selbst als moderate Draußenschuhe sind sie nutzbar. Früher hatte ich stattdessen Barfußschuhe mit mehrern Hundert Gramm dabei. Kochen & Wasser *GSI Pinnacle Stove 2600W 2.82 kW / 9.629 BTU/h (68 g) Macht seit Jahren unermüdlich seinen Job. Klein, leicht, zuverlässig. *Toaks Titanium 900 ml D 115mm Pot mit Beutel (145 g) Wurde neu angeschafft und ersetzte den Optimus Terra Weekend HE (275 g). Tadellose Performance, zudem auch noch mit weniger Beschädigungspotenzial fürs Equipment: es ist alles glatt oder rund. Ein Scharnier vom Optimus hat mir mal ein Loch in den Lightning gemacht. Dass Titan wenig gut leitet, hab ich am Kartuschenverbrauch nicht gemerkt. Richtig gut ist, dass Titan keine Beschichtung braucht, d. h. man kann darin ungeniert rumfuhrwerken. Die Beschichtung des Optimus hat durchaus schon gelitten. *Light My Fire Zunder (35 g) Also so ein Quatsch. Ich hab jetzt schon das zweite Mal in Schweden probiert, das Zeug mit Feuerstahl zu entzünden, keine Chance. Als Anzünder taugt es noch, aber dazu braucht man es auch nicht mitnehmen. Ich hab von ner Pfadfinderin den Tipp bekommen, man könne auch Panzertape mitnehmen. Ist Multi-use und auch bestens als Zunder zu gebrauchen. Übrigens als Hack auf der Tour: statt mit Zunder und Feuerzeug rumfummeln einfach den Kocher zum Anzünden benutzen. Mich selbst hat diese Idee von mir unfassbar überrascht.🤣 *Toaks UL Spork (13 g) Auch extra angeschafft und ersetzte den GSI Löffel lang (17 g). Also krasse 4 g gespart. Aaaaaaaber dafür hat man eben auch Zinken einer Gabel und - viel wichtiger - er ist leichter zu reinigen als der Plastiklöffel, an dem Öliges besser haftet. *Faltflasche 2500 ml (30 g) Hatte ich für den Ortlieb Wassersack 4 l (130 g) besorgt. Preisleistungsverhältnis ist zwar super, aber so richtig zufrieden war ich nicht. Er ist echt ätzend in Flüssen/Bächen zu befüllen, wenn diese nicht tief sind (vor allem, wenn es regnet und es schnell gehen soll!) und dann daheim umständlich zu säubern bzw. zu trocknen. Zudem waren mir die 2,5 l regelmäßig in der Hütte zu wenig. Aber sie ist ziemlich robust trotz der Leichtigkeit. Den Ortlieb-Beutel hab ich vermisst, zumal er auch noch ne Duschoption hat. Aber 100 g Unterschied sind eben ein Unterschied. UL-Variante mit wenig Komfort. *Hydrapak Stow 1l (65 g) Ich benutze schon die 0,5-Varianten gerne im Alltag und auch in den UL-Rucksäcken wie dem OMM UltraFire 5. Der Geschmack ist zwar nicht so prickelnd, aber dafür nicht zuuuu schwer und super robust. Ich hab hier die 1-l-Variante gewählt, um bisschen Backup zu haben, falls die Faltflasche den Geist aufgibt, mit der ich noch keine Erfahrungen hatte. *Saywer Filter (40 g) Hatte ich eigentlich gereinigt gelagert, aber hat sich auf Tour als nahezu dicht erwiesen. Hab ich in Flötningen weggeschmissen, und obwohl ich verdauungsmäßig zu den Empfindlicheren gehöre, habe ich das ungefilterte skandinavische Wasser problemlos vertragen. Wenn Ihr Euch erinnert, hat es stark geregnet - hier war das ein Vorteil.😅 Keine Ahnung, was ich das nächste Mal mache. Neu kaufen, gar nicht dabei haben? Ich weeeeß et nüsch. *Spülmaschine: Australian Cattle Dog Hündin (17 kg) Klar ist ne Spülmaschine Luxus und mit 17 kg im Vergleich zur Restausrüstung voll schwer, aber erstens trägt sie sich selbst und zweitens ist der Kochtopf im Nu sauber, wenn sie ran durfte.😉 Elektronik *Petzl Bindi (35 g) Hat meine BD Spot (90 g) ersetzt. ist zwar gefühlt etwas düsterer (im Rotlicht, das ich hauptsächlich benutze), aber hat trotzdem vollkommen ausgereicht. Sie ist für die Größe und das Gewicht top ausgewogen und die Akkuleistung hätte bestimmt für die 14 Tage ausgereicht (hab sie vorher daheim zum Entladen wochenland als Leselampe benutzt). *Nitecore NB 10000 (150 g) Hab mich lange nach mediokrer Erfahrung mit der GolaZero Venture30 gegen Powerbank gewehrt, aber mittlerweile sind sie so leistungsstark, klein und leicht, dass es eine Freude ist. Ich hatte 2 dabei und die haben mit einmal Nachladen in Grövelsjön locker ausgereicht. Hund *Hundeleine (5 g) Wie manche wissen, lasse ich meine Hündin meistens laufen. Daher habe ich auch keine richtige Leine dabei, sondern so eine Art Notleine, die ich aber auch im Alltag nutze. Sie besteht aus Reepschnur aus dem Kletterbereich (Meterware) und aus einem Karabiner mit einem sensationellen Gesamtgewicht. Meine leicheste richtige Leine wiegt immerhin 100 g. *Maulkorb Netz (30 g) Ich wusste nicht, wie streng die Schweden in Zügen und Bussen sind, daher sollte man irgendwas für das Maul mitnehmen. Ich hatte aber keine Lust den richtigen Maulkorb (60 g) mitzunehmen, wenn ich den vielleicht nicht brauche. Hier um die Ecke habe ich dann so ein Stoffteil gefunden, das vorne offen ist und geklettet ist. Klingt strenggenommen nicht als Maulkorb und sollte nicht zu eng sein, damit der Hund hecheln kann, aber dafür ist er leicht und faltbar. Genau richtig also, wenn er hunderte Kilometer getragen werden muss und es unwahrscheinlich ist, dass er zum Einsatz kommt. Letztlich musste ich weder im Zug noch im Bus noch auf der Fähre einen Maulkorb anlegen. Der Maulkorb kommt aber jetzt auch im Alltag zum Einsatz, wo auch nur alle Jubeljahre mal jemand einen fordert. Sonstige Ausrüstung *Leki Sherpa XL (526 g) Ein Plädoyer für Trekkingstöcke, die nicht UL sind - seid mir nicht böse. Stöcke sind bei mir so essenziell, dass ich null Drang habe, diese leichter zu haben. Auch auf dieser Tour haben die mir so oft den A***h gerettet, sind ständig in Spalten, zwischen Steinen und Wurzeln stecken geblieben, haben sich gebogen, haben beim Furten und im Sturm geholfen, dass ich nie im Leben was Leichteres nehmen würde. Würden sie kaputt gehen, könnte ich meine Distanzen nicht schaffen, würde größerem Verletzungsrisiko ausgesetzt sein und zuletzt mein Tarp nicht aufbauen können. Laut Leki-Vertreter anno 2018 gibt es gewichtsmäßig mittlerweile kaum Unterschiede zwischen Carbon und Alu, nur dass Alu-Stöcke stabiler sind. Grad in Querbelastungen bricht Carbon leichter. Man würde Carbon nur verwenden, weil die Kunden das wollen. 😉 Natürlich gäbe es leichtere Alustöcke, aber fürs Tarp und für meine Körpergröße ist die längere Variante einfach sehr nützlich, zumal offenbar unkaputtbar (vielfach erprobt). Zudem hat mich das Gewicht in den Händen noch nie gestört und war irgendwie nie belastend. *Gut & Günstig Gefrierbeutel 3 l Doppellock (4 g ?) Ich hab ja sonst ein Sammelsurium an Packsäcken, aber offensichtlich brauch ich die nicht. Ich hab es mit den Gefrierbeutel probiert und es funktionierte hervorragend! Durch die Frühstücksbeutel, die ich auch als Kotbeutel benutze (für Hund, nicht mich XD ) habe ich eh schon so ne simple Variante, aber die Gefrierbeutel machen es perfekt. Ich hab es für das Hundefutter, die Tütengerichte und auch alles andere benutzt. Nicht ein Beutel war wirklich hinüber am Ende. Und als Müllebeutel ließen sie sich dann auch gut benutzen und ggf. entsorgen. *Mont-bell Handy Scoop Häufchenschaufel (36 g) Hat meine GSI Schaufel (88 g) ersetzt. Benutzt habe ich sie am Ende gar nicht, da überall so viel Vegetation oder Steine waren, dass man kaum Graben konnte. Ich selbst war eh immer auf den Plumpsklos und Madames Hinterlassenschaften hab ich mit den Stöcken weggeschnippt. Aaaaber dafür kann die Schaufel nix, die ich nämlich immer noch ganz toll finde, denn sie ist klein, leicht und lässt sich neben Schaufeln auch als größerer Zelthering benutzen. Insofern top, gerade weil man nie genau weiß, wann und ob man ne Schaufel braucht. *Victorinox Classic SD Procelain Elegance (20 g) Braucht man noch ein Taschenmessser? Nö, aber es ist trotzdem toll, dass man in so wenig so viel Nützliches packen kann. Für mich ist das Classic SD ein kleines Wunder und noch dazu ein Teil, das auch im Alltag seinen Platz findet. Geplante Funktion war vor allem als Manikürefeile, Pinzette und sauberes Kleinmesser. So kam es auch. *EKA Cordblade W9 (99 g) Eines der Teile, bei denen ich hart überlegt habe, es mitzunehmen. Aber ich gehöre auch zu den Leuten, die in der Wildnis gerne ein vernünftiges Messer haben - dabei bin ich nicht mal Pfadfinder. Aber letztlich hielt ich es für wahrscheinlich, dass ich Holz würde spalten müssen (Batoning), und so kam es auch. Daher 100 Punkte für die Mitnahme. Verpflegung (ca. 2500 kcal/Tag) Knorr Tütengericht (ca. 166 g, 635 kcal, 3,83 kcal/g) Seit schon immer mein warmes Standardessen. Schmeckt mir, ist günstig und lässt sich leicht zubereiten. 14x für jeden Tag. Norma Riegel Haselnuss & Honig (25 g, 114 kcal, 4,08 kcal/g) Mein Frühstück, günstig und gutes kcal/g-Verhältnis. Zudem nicht mal ungesund. 14x, 2 pro Tag für 1 Woche. Mr. Tom (40 g, 219 kcal, 5,47 kcal/g) Ess ich viel lieber als obige Riegel, aber ich bin nur zufällig drauf gestoßen, dass die ein super kcal/g-Verhätnis haben. Allerdings krümeln die fröhlich, sodass es ein bisschen nervig ist, die zu essen. Hab dann auf Snickers gewechselt. 14x, 2 pro Tag für 1 Woche. Ritter Sport (100 g, 539 kcal, 5,39 kcal/g) Ohne Worte. 4 Stück für die 1. Woche. Studentenfutter Ja! (200 g, 1112 kcal, 5,50 kcal/g) Auch als Vitaminzufuhr über die Nüsse. Esse ich auch gerne und ist auch relativ gesund. 4x für die 1. Woche. Gebrannte Mandeln süß Seeberger (150 g, 873 kcal, 5,47 kcal/g) Tolle kleine Neuentdeckung und auch echt lecker auf Tour. Viel Kalorien und relativ wenig Gewicht. Ebenso eher gesund. 1x dabei für die 1. Woche. Bananenchips süß(Seeberger) (150 g, 771 kcal, 5,07 kcal/g) Auch eine Neuendtdeckung und hat als ne Mischung aus Obstersatz (Obst fehlt so sehr auf Tour!) und Süßigkeit funktioniert. Werde ich weiter verwenden. 3x für die 1.Woche. Fazit: Ich bin unterm Strich sehr zufrieden gewesen mit der Auswahl. Ich hab bis auf die Häufchenschaufel, das 4. Paar Ersatzsocken und das 1. Hilfe Set (zum Glück) eigentlich alles irgendwie gebraucht.
    7 Punkte
  41. Ein paar Worte vorab Ein Mitarbeiter des Sachsenforsts sagte: „Erzählt es ruhig weiter, aber bitte nur den Guten.“ Im Vertrauen darauf, dass ihr die Guten seid und die Gesundheit des Waldes über eure Sehnsucht nach dem Draußensein stellt, schreibe ich euch im Forum diesen Bericht. Vorab sei klargestellt: Der Forststeig ist nur von April bis Oktober geöffnet, zum Schlafen sind ausschließlich die ausgewiesenen Trekkinghütten und Biwakplätze zu benutzen. Dass man auf diesem Weg nichts vorher buchen oder reservieren muss, sei Freiheit genug – an allen anderen Stellen und zu anderen Jahreszeiten seid so gut und gewährt dem Wald seine Erholung von unserer Erholung. Über den Forststeig: Der Forststeig ist ein Projekt des Sachsenforstes und ermöglicht uns über 100 Kilometer Trekkingerlebnis im Stile Skandinaviens. Insgesamt 11 Biwakplätze und Trekkinghütten erlauben uns die individuelle Gestaltung des Weges, vorher müssen lediglich (zeitlich ungebundene) Tickets von 10 Euro pro Nacht erworben werden. Der Weg führt ruhig und siedlungsfern durch Wald, über Tafelberge und auf etliche Felsformationen – anders gesagt: Wald, Wald, Wald und gelegentliche Aufstiege mit Ausblick. Markierungen sind vorhanden, aber müssen häufig gesucht werden, daher ist der zur Verfügung gestellte GPS-Track (z.B. die Komoot-Collection) sehr zu empfehlen. Wie bereits erwähnt: Der Weg ist ausschließlich für die Monate April bis Oktober gedacht, am 01. November werden Hütten und Biwakplätze abgesperrt und Markierungspfähle entfernt. Wie seit heute auf der Website prangt: An- und Abreise: Die Start- und Endpunkte Schöna und Bad Schandau sind von Dresden mit der S-Bahn zu erreichen. Alternative Ein- und Ausstiegspunkte sind mit Bussen möglich. Ich bin Samstagfrüh von Hamburg aus mit dem Zug angereist und habe im Globetrotter Dresden meine Trekkingtickets besorgt. Nach Abschluss der Tour am Dienstag habe ich in Dresden übernachtet und bin in der Früh zurück nach Hamburg. Mein Plan: … war kaum vorhanden. Nach Kündigung meines Jobs hatte ich Urlaubstage übrig und wollte spontan noch etwas Herbst erleben. Die Woche mit dem Feiertag bot sich an, über die Suche im Forum wurde ich auf den Forststeig aufmerksam. Dienstagabend mein Zugticket gebucht, Samstag ging es los. Rucksack gepackt, Essen vorbereitet – zu mehr kam ich kaum. Wie lange, wie weit, wo schlafen? Einfach losstapfen, das ergibt sich schon auf dem Weg, dachte ich mir. Und so kam es auch. Packliste: Für mich zum ersten Mal richtig ultraleicht unterwegs, da die große Kameraausrüstung zu Hause blieb (keine Sorge, die kleine Sony RX100 durfte mit!). Verpflegung für 4,5 Tage tun natürlich trotzdem ihr Übriges und ich war in der Hektik der Planung etwas übervorsichtig und steckte ein extra Quilt und das InReach ein, die ich beide gar nicht brauchte. Zum Luxus kam ein kleiner gläserner Flachmann samt Whisky mit, den ich nach dem Skye Trail in Inverness in einem Trödel- und Antikgeschäft erworben hatte. https://lighterpack.com/r/x3cs22 Strecke: Die Tour führt über 105 Kilometer vom S-Bahnhof Schöna zum S-Bahnhof Bad Schandau. Der Weg verläuft in vielen Schleifen, die beliebig abgekürzt oder ausgelassen werden können. Ich habe am Ende rund 5 Kilometer abgekürzt, laut GPS-Track bin ich insgesamt 109 Kilometer gelaufen.
    7 Punkte
  42. schrenz

    Schnäppchen-Thread 2.0

    Ich bin angenehm überrascht, 222g in XL (!), fällt eher knapp aus, aber schön lang geschnitten und auch schön lange Ärmel, auf jeden Fall eine gute Ergänzung für die kalte Jahreszeit. Von dem Karpos Alagna bin ich begeistert 113g in XXL (mitteleuropäische L/XL😁), üppige Etiketten schon entfernt, ich hatte eher was in Richtung Gridfleece erwartet und war von dem Isomaterial überrascht. Beide Kleidungsstücke kombiniert sind schon ganz schön warm für 330g Gesamtgewicht.
    7 Punkte
  43. wilbo

    Stabiles 2P Zelt gesucht

    Moin Johanna23, da ich zu allen Jahreszeiten im Norden Skandinaviens unterwegs war, haben sich über die Jahre einige Kriterien für meine shelter als wichtig herausgestellt. Wenn ich mal wieder ein Tiefdruckgebiet erwischt hatte, war es meist windig und ich nass. Am Ende des Tages sollte also möglichst schnell das shelter stehen, damit ich aus dem Wind heraus kam. Der Aufbau muss für mich flott von der Hand gehen. Eingebaute Innenzelte habe ich immer einem separat aufzubauenden Innenzelt vorgezogen. Sobald es etwas mehr auffrischte, war ich froh, nicht mit einem flatternden Außenzelt kämpfen zu müssen. Für mich ist ein möglichst weit heruntergezogenes fly wichtig. Die hohen Cat-Cut Säume der amerikanischen Zelte sind schön, wenn es luftig sein soll, aber für meinen Bedarf habe ich lieber etwas mehr Wärme im Zelt. Auch ein solid inner oder eine Teilbelegung mit winddichtem Stoff hilft, die Wärme im Zelt zu halten. An einem luftigen fly und mesh inner stirbt man nicht gleich, wird aber etwas mehr Isolation in sein Schlafsystem investieren müssen. Seltsamerweise wird in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit von funktionierenden Heringen unterschätzt. Ich würde ein kleines Set verschiedener Heringe zusammenstellen, indem wenigstens vier Breitere oder Längere für weichere Böden dabei sind. MSR bietet Heringe mit solider Aluminiumlegierung an, aber es gibt auch andere Anbieter, die gutes Duraluminium verarbeiten. OT: Der Vorteil bei der Nutzung von Trekkingstöcken ist, dass sie eigentlich nicht für ein shelter gedacht sind. Dementsprechend sind sie wesentlich stabiler als jede gewichtsoptimierte Zeltstange. Bei extrem leichten sheltern, die auf Bogen-Konstruktionen basieren, wird meist am Durchmesser und der Wandstärke des Gestänges gespart, um Gewicht zu reduzieren und im Vergleich mit Giebel- und Pyramiden-Zelten mithalten zu können. Dies nur als Hintergrund, um die vielen „ultraleichten“ Kuppelzelte besser einordnen zu können. Wenn ich eine Kuppel wählen wollte, würde ich darauf achten, dass die Abspannleinen irgendwie mit den Stangen verbunden sind. Dies ermöglicht überhaupt erst, mit den Abspannungen Stabilität in die Konstruktion zu bringen. Alle Leinen, die nur auf Zeltflächen aufgesetzt wurden, sind für mich Lifter, die bestenfalls das Volumen des shelters vergrößern, aber keine konstruktive Unterstützung bieten. Eher im Gegenteil, wenn der Wind die Zeltbahn eindrückt, wäre dies eine potenzielle Stelle für einen Materialriss. Nach meiner Erfahrung halten beidseitig Silikon-beschichte Materialien deutlich länger als PU-beschichtete. Ob man nun einen guten Nyon- oder Polyesterstoff als Grundmaterial wählt, halte ich für zweitrangig. Nylon nimmt etwas mehr Feuchtigkeit als Polyester auf und muss bei Nässe eher mal nachgespannt werden. In der Outdoorindustrie wird gerne PU-beschichtetes Material verwendet, da man die Nähte über Tapes versiegeln kann. Damit kann ein ready-to-go Produkt angeboten werden. Aber leider sind es meist die Tapes, die sich bei vorzeitiger Alterung teilweise lösen. Dies ist besonders ärgerlich, wenn sich die partiell durchlässigen Stellen nur schwer von innen mit Nahtdichter ausbessern lassen. Dann hilft es nur, die Nähte von außen zu versiegeln. Einige PU-Beschichtungen werden sogar mit den Jahren klebrig, sodass man das Zelt kaum noch verwenden kann. ... my 2 cents VG. -wilbo-
    6 Punkte
  44. Oh, besser spät als nie. Bin Finisher, habe mir aber ein Schienbeinkantensyndrom gelaufen und wohl auch die Adduktoren rechts etwas gezerrt. Aber hat Spaß gemacht. Habe mich gleich mal für den 9.12. erneut angemeldet. Gear war Okay. Würde nur meine Hose überdenken. Ich suche nur derzeit nach einer neuen, primär wegen Gewichtsverlust meinerseits. Habe mir nun eine Patagonia Terrebonne Jogger und eine The OMM Pace Pant bestellt. Werde beide mal testen. Mag keine kurzen Hosen und schon gar nicht im Winter. Mein Essen war noch nicht optimal. Lebe derzeit im High-Protein-Bereich und esse wenig Carbs. Hatte vorher nicht drüber nachgedacht, dass ich meine Carb-Vorräte hätte auffüllen sollen. Aber beim nächsten Mal bin ich klüger und fange zwei Tage vorher mal mit Pasta & Co an. Die Strecke war super. Es hat immer mal etwas geregnet, aber ich war relativ weit vorne in den Startgruppen. Das heißt, die Wege waren noch nicht ganz so matschig. Es gab einige knackige Stellen - Fiese Anstiege und echt steile Abstiege. Also barrierefrei war das nicht. Aber sowas macht mir Spaß. Einige Veteranen haben immer wieder lobend erwähnt, dass die Veranstaltung nicht so überlaufen ist wie der typische Mammutmarsch. Ich kann das nicht beurteilen, aber das Feld hat sich später gut auseinander gezogen.
    6 Punkte
  45. Irgendwie glaub ich bei den ULern nicht so an das Prinzip des Minimalismus... Soto hat jetzt einen 750 ml Pot herausgebracht, 75 g mit Deckel. Fein! Und - zack! - hat der erste sich einen gekauft.(No offense intended!) Ist ja auch 28g leichter als ein Toaks 750 ml, da macht es dann auch nichts, wenn der Soto fast das Doppelte Kostet, die Gewichtsersparnis also etwa mit 1€ pro Gramm angesetzt werden kann. Spannend wäre für mich jetzt, wer alles den kauft - obwohl er/sie schon einen 750 ml Pot besitzt...😊 Minimalisten müssten doch eigentlich dann widerstehen, oder?
    6 Punkte
  46. markus.z

    Neue Ultraleicht-Ausrüstung

    OT: Hab Mal den 750er geordert. Kann berichten, wenn es interessiert.
    6 Punkte
  47. Oh man, da ist wieder das wilde Spekulieren. Fangen wir an: Der Forststeig befindet sich auf deutschem Gebiet AUSSERHALB des Nationalparks! Er liegt im Landschaftsschutzgebiet „Sächsische Schweiz“. Es existiert KEIN generelles Wegegebot. Das benutzen der ausgewiesenen Wanderwege wird jedoch empfohlen. Hintergrund: der Forststeig dient ja gerade der Entlastung des Nationalparks, der sich rechtselbisch befindet. Der Forststeig befindest sich linkselbisch. Außerhalb der Saison ist das Zelten auf den dafür ausgewiesenen Plätzen am Forststeig untersagt. Hier handelt es sich in der Saison um ein ZUSÄTZLICHES Angebot, da Wildzelten sonst nicht erlaubt ist. Konsequenterweise werden off-season die Hütten und Trockentoiletten verschlossen. Das Betretungsrecht der freien Landschaft bzw. des Waldes gilt grundsätzlich auch im LSG. Es gibt also keine generelle Beschränkung: http://www.revosax.sachsen.de/vorschrift/12836-Saechsisches-Naturschutzgesetz#p27 http://www.revosax.sachsen.de/vorschrift/5405-SaechsWaldG#p11 Ich bin bei „das denke ich mir so“, „vermutlich“ und dergleichen etwas empfindlich. Für den Forststeig wird jährlich ein Flyer veröffentlicht. Findet man in den Tourismusinfostellen, bei Globi in Dresden usw. Da sind auch alle Verhaltensregeln aufgeführt. Die Übersichtskarte reicht eigentlich zur Groborientierung, die Feinnavigation erfolgt eh mit dem Handy. Offline Karten empfehlen sich. Disclaimer: ich führe keine Rechtsberatung durch, habe nur die passenden Paragrafen für Euch herausgesucht.
    6 Punkte
  48. A.K.

    Vorstellungsthread

    Huhu Ich bin AK, bin 30 Jahre alt und wohne in Köln. Seit 2019 lese ich zwischendurch immer mal wieder Beiträge mit und war irgendwann davor sogar schon mal auf einem Forumstreffen dabei. Zum UL bin ich damals durch Autobahn gekommen. Dadurch war ich zum Glück nie ultra heavy unterwegs. Aktuell versuche ich pro Monat einen Overnighter in meinen Terminkalender zu packen. Inzwischen habe ich schon ein paar Wanderungen hinter mir, neben einigen deutschen Wanderwegen z.B. den HRP, irgendwas ohne Wegnamen in der Mongolei, den Bohusleden, einen Teil vom AT, einen kleinen Teil vom Sentiero Italia in den Appeninen und letztes Jahr bin ich den PCT Sobo gelaufen. Das nächste Ziel ist der CDT in 2025 und ich hoffe hier etwas Austausch insbesondere zum Thema Schlafsetup zu finden, da mir mein Cumulus Liteline 300 definitiv nicht für diese Tour ausreichen wird. Leider wird mein Setup über die Zeit eher schwerer als leichter, daher sind Anregungen immer herzlich willkommen :) Viele Grüße aus Köln AK
    6 Punkte
  49. Das dachte ich auch, als ich mir Altras gekauft habe. Ich bin seit über zehn Jahren Dreiviertel des Jahres barfuß unterwegs überall im Alltag (und damit meine ich ganz schuhlos, nicht Minimalschuhe) und dachte, dass mein Körpee deshalb Nullsprengung gewöhnt ist. Nicht bedacht hatte ich dabei aber das Extragewicht bei einer längeren Wanderung, das mein Körper nicht gewohnt ist. Daher hatte ich mit den Altras dann starke Achillessehnenprobleme auf Tour. Bitte mit bedenken bei deinem Trainingszustand.
    6 Punkte
  50. Ich will hier mal (wieder) eine Empfehlung für Second Hand Läden aussprechen Wollte heute eigentlich wandern gehen, aber bin aufgrund des schlechten Wetters in einem solchen Laden gelandet... Und mit einer kompletten Winterausstattung wieder rausgekommen: Eine 330g Daunenjacke für 15€, Salomon Hochtourenhose für 6€, dickes Ortovox Merinoshirt für 5€ und eine Woolpower Hose für 6€ 😮 (Gut, die Hochtourenhose und das Shirt sind recht schwer - und die Woolpower Hose war in XL, habe sie mir direkt passend umgenäht - jetzt nur noch 150g ) damit kann der Winter kommen! Also: geht mehr in Secondhandläden, da kann man sehr oft richtige Schnäppchen machen!
    6 Punkte
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