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Ultraleicht Trekking

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Beliebte Inhalte

Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 11.10.2024 in allen Bereichen

  1. Liebe Ultraleicht-Freunde, ich habe leider schlechte Nachrichten, aber manchmal wird es einfach Zeit, harte Entscheidungen zu treffen: Ich bin zu dem Entschluss gekommen, HUCKEPACKS zum Ende des Jahres 2024 zu schließen. Eine Ära geht hiermit zu Ende. Meine Beweggründe sind sehr vielfältig. Neben den monetären, nachhaltigen, ethischen, intellektuellen und gesundheitlichen Gründen ist vor allen Dingen der folgende Grund entscheidend: Jeden Tag im Universum des Wanderns und Laufens zu arbeiten und dies selbst nie wieder praktizieren zu können, zerreißt mir einfach täglich das Herz. Und bevor es vollends zerreißt, muss ich schweren Mutes meine Manufaktur schließen. Die vielen Jahre waren mir wahrlich eine Freude und Ehre! Ich wünsche Euch stets unbeschwertes Reisen! Liebe Grüße und passt auf Euch auf Mateusz (Alle Markenrechte und Geschmacksmuster bleiben bis auf Weiteres in meinem Besitz)
    37 Punkte
  2. Hallo Ihr Lieben, das Forum soll klar nicht politisch sein, das steht auch in den Regeln. Leider wird aber die Politik bzw der Versuch einer massiven Beeinflussung ins Forum getragen. Und erstmalig gibt es einen derartigen Zusammenschluß totalitärer Kräfte, um unsere (und nicht nur Unsere) Demokratie zu destabilisieren. Wir haben schon Länder in Europa, in denen die frühere Demokratie / Gewaltenteilung aufgehoben wurde, wir leben in einer Welt, in der keine 1000 km von Berlin entfernt, seit mehreren Jahren ein erbarmungsloser Krieg tobt, weil ein totalitärer Machthaber sich ein anderes Land in seinen Machtbereich „einverleiben will“. In einer der ältesten Demokratien (oder ist es die Älteste ?) ist nun ein Mensch an der Macht, der alles tut, um die Gewaltenteilung aufzuheben, der offen rassistische Ansichten vertritt und entsprechende Gesetze „macht“, der als seinen wichtigsten Berater einen unendlich reichen Menschen hat, der offen rechtsradikal ist, den Hitlergruß zeigt, massiv versucht die Wahl in Deutschland in dieser Richtung zu beeinflussen, eine Vizepräsident, der in seiner offiziellen Funktion in derselben Richtung Wahlbeeinflussung betreibt. Ich komme, was meinen Zeitaufwand für Admin / Modtätigkeiten betrifft, seit mehreren Wochen kaum noch zu etwas Anderem, als eine Vielzahl von politischen Propaganda-Anmeldungen (überwiegend aus dem ru-Raum, aber nicht nur) wieder aus dem Forum zu kicken, das ist gegenüber den letzten Jahren nochmal deutlich gestiegen, im Tagesschnitt eine 2-stellige Anzahl, im Wochenschnitt eine 3-stellige Anzahl und da steht meist nicht die 1 vorne. Durch unser System, daß Neuuser erstmal unter automatischer Moderation stehen ist zwar eine entsprechende Beeinflussung durch diese Kräfte nicht so einfach möglich, aber wenn ich sehe, daß wir ja im Vergleich zu „Gesamt-Social-Media“ mit knapp ¼ Million Beiträgen, ein paar Tausend Usern, eigentlich eine kleine Klitsche sind und was da schon von diesen Kräften bei uns für ein Aufwand betrieben wird, kann ich mir sehr gut vorstellen, wie massiv diese Beeinflussung in anderen Social Media sein wird. Deswegen halt mal als "Gegenpol" ein große Bitte : Geht wählen (wenn Ihr das nicht längst mit Briefwahl erledigt habt), stärkt die Demokratie btw um eine Übersicht zu bekommen, mit welchen Parteien der eigene Sichtwinkel / Meinung gut übereinstimmt, gibt es inzwischen einige sehr gute Alternativen zum Wahlomat, in diesem Artikel werden sie inkl Link vorgestellt und es gab ja in den letzen Tagen ohne Ende TV-Sendungen, in denen die Spitzenkandidaten der verschiedenen Parteien selber dargestellt haben, was ihre Ansichten sind, die Ihr in den entsprechenden Mediatheken und teilweise bei YT findet. Zum Schluß noch eine kleine Information bzw Entschuldigung an ein paar unserer neueren User Wir haben das eigentlich seit einiger bzw längerer Zeit sehr gut durchgehalten, daß in jedem Fall, wenn z.B. ein Beitrag, weil er nicht den Regeln entsprach, nicht freigeschaltet wurde o.A., wir das via PN das mit dem User geklärt haben. Durch die oben beschriebenen Umstände und dadurch daß ein weiterer Mod im „wohlverdienten“ Winterurlaub ist, kommen wir da z.Z. nicht hinterher und ich fürchte, daran wird sich bis nach der Wahl So nichts ändern. Danach wird das aufgearbeit. Khyal auch für das Modteam (ich habe echt überlegt, ob das unter Mod-Team oder meinem Acount erscheinen soll, da die "grundsätzliche Aktion" zwar mit einem weiteren Mod abgesprochen ist, aber nicht der genaue Text, habe ich es dann unter meinem Acount gepostet. Geschlossen ist der Thread, damit nicht eine politische Diskussion mit Parteienstandpunkten o.A. entsteht (nee die Kloppereien wollen wir aus dem Forum raus halten ). Wenn jemand z.B. noch weitere Hilfsmittel für die eigene demokratische Wahlentscheidung kennt, die er als sinnvoll erachtet, her damit (via PN) nach dem jeweils eigenen Wunsch kann ich das entweder mit Usernamen-Nennung oder anonym einpflegen bzw drunter setzen.
    34 Punkte
  3. Moin! 🌳 nachdem ich Cold Soaking und Sprouting für mich entdeckt habe und zunehmend praktiziere, kam mir letztens eine Idee. Und zwar die Nutzung von Turbo Clips zum Rehydrieren, Keimen und Bevorraten! Nun habe ich nach einigen Testreihen ein paar erste passende Beutel als Behälter gefunden und möchte euch davon berichten. Zuerst: Was sind denn Turbo Clips? Einfache aber geniale Küchenhelfer um Chipstüten, Tiefkühlbeutel und ähnliches zu verschließen. Es geht los bei ~5g für die kurzen und geht bis ~10g für die längsten. Oben die "Turbo Clips", unten "No Name". Nun zu den Behältern: Am liebsten nutze ich diese transparenten Beutel, in denen Pasta-Sauce verkauft wird. Fast immer bei Edeka und REWE zu bekommen. Habe ich auch schon bei Netto, Penny, Kaufland erstanden. ~7,5g bei 500 ml Inhalt. Und diese silbernen Nussbeutel Sorte Cashew, die es bei LIDL gibt. Bei Aldi z.B. ist diese Tomatensauce etwas billiger, und es ist, oh wunder, weniger drin. Naja geht auch bei etwas unter 7g und ca. 400 ml Inhalt. Desweiteren gibt es noch einiges an Beuteln in jedem Markt, die wahrscheinlich geeignet sind. Der geneigte Soaker bekommt da schnell ein Auge für. Nur besser nicht im Geschäft zu wild an den Beuteln drücken, das kann ins Auge gehen. 😆 Die transparenten Saucenbeutel halten richtig was aus. Da drückt es dann bei meinen Tests den Clip auseinander. Dafür muss man schon ordentlich drücken. Die alubeschichteten Beutel halten geschätzt etwas weniger aus, sind aber nach ersten Erfahrungen ausreichend stabil auch für Flüssigkeiten. Weitere Tests werden folgen. Die Clips sind absolut dicht (auch bei Druck) und Rucksacktauglich wenn das Beutelende ohne Zip doppelt gelegt wird .. .. oder der TurboClip vor den Zipverschluss gesetzt wird, wie hier bei den Cashew Beuteln. Weitere Einsatzmöglichkeiten: Alles was übrig ist, zu viel gekocht wurde oder unterwegs gesammelt wird Zusätzlicher Wasservorrat Behältnis für Avocados, Pfefferonen, Antipasti, Brotaufstriche etc Handwärmer und Wärmflaschen Schuhtrockner und Schmelzer Die Saucenbeutel habe ich auch schon testweise mit kochendem Wasser gefüllt. Funktioniert soweit, allerdings werden die dann etwas weicher und riechen leicht nach Plastik. Ach und Sprouting geht natürlich auch. Quinoia keimt am schnellsten. Buchweizen, Linsen, Bohnen, da geht einiges. Aktuell probiere ich Sesam und Hirse keimen zu lassen. Happy soaking and sprouting 🌱 :)
    28 Punkte
  4. Nach mehreren Jahren als stiller Mitleser möchte ich nun einen Bericht meiner ersten richtigen Wanderung teilen, auch wenn sie wohl kaum als Ultraleicht Tour durchgeht. Im Dezember des letzten Jahres bekam ich einen süßen Brief von @Krokodilalli, in dem er mich und ein paar weitere Freunde zu einer Wanderung im Sarek anlässlich seiner abgeschlossenen Wildnis-Guide Ausbildung im August einlud. Ich hatte direkt total Lust auf die ganze Aktion, da ich mir als kleiner Gearhead in den letzten Jahren eine passable Sammlung an Ausrüstung zugelegt hatte, diese aber noch nie so richtig bei einer Wanderung, sondern eher auf Fahrradtouren oder in Kletterurlauben mit dem Auto genutzt hatte. Nach längerem hin und her wer jetzt nun alles mitkommt und einem Vorbereitungstreffen in Freiburg im April, wo besonders das Furten und die Orientierung nur mit Karten im Vordergrund stand, starteten wir also am 01.08. zu 4 im Auto meiner Eltern Richtung Schweden. Am 03.08. kamen wir abends nach etwa 2600 km und 30 Stunden im Auto in Kvikkjokk an. Doch erstmal noch etwas zur Vorbereitung der ganzen Tour. Im Prinzip hat @Krokodilalli von vorne bis hinten alles geplant und organisiert. Da wir das gesamte Essen für die geplanten 10 Tage mitnehmen mussten, hat er für uns alle selbst gemachte vorportionierte Rationen vorbereitet. Zum Abendessen gab es Kartoffelbrei mit Tofu, Thai Nudeln oder Nudeln in Tomatensauce mit Sojagranulat. Zum Frühstück gab es drei Sorten von Porridge und zwischendurch jeden Tag entweder eine Tafel Schokolade oder einen Haferriegel, einen Proteinriegel und eine Portion selbst gemischten Trailmix, wobei es auch dabei zwei Sorten zur Auswahl gab. Zur Ergänzung hatten wir noch Erdnuss- bzw Mandelmus und Olivenöl dabei. Das Essen war wirklich extrem lecker, die Auswahl war super und ich kann schonmal vorwegnehmen, dass es auch absolut ausreichend war und wir eher zu viel Essen dabei hatten. Die Streckenplanung hatte natürlich auch @Krokodilalli übernommen, da er als einziger schonmal im Sarek gewesen war und natürlich am meisten wusste. Um die Ausrüstung mussten wir uns alle selber kümmern, nachdem wir von @Krokodilalli eine Packliste bekommen hatten, und nachdem einzelne Ausrüstungsgegenstände aus dem Umfeld ausgeliehen werden konnten waren alle gut ausgerüstet. Eigentlich war der Plan gewesen mit einem Hilleberg Keron 4 und einem X-Mid 2 unterwegs zu sein, sodass wir bei gutem Wetter komfortabel viel Platz haben und im Notfall alle zusammen in einem sehr stabilen Zelt schlafen können. Das Keron, das wir uns bei einem Ausrüstungsverleih geliehen hatten, hatte allerdings Schäden am Gestänge, sodass wir spontan doch den Plan ändern mussten und mein 3F UL Taiji 2 mitnehmen mussten. Somit hatten wir schlussendlich zwei 2 Personen Zelte und zwei Kochsets dabei. Am Morgen des 04.08. lassen wir uns bei Kvikkjokk von Helena mit dem Boot übersetzen und starten durch den Wald hoch zum Vállevárre. Zum Beginn der Tour wiegen unsere Rucksäcke (inkl. 2,5 l Wasser und Essen) etwa 21,5 kg. Das Wetter ist super und wir kommen gut voran, trotzdem erreichen wir nicht ganz unseren geplanten Zeltplatz am Hábres sondern beenden den Tag an einem schönen Platz im Vállevágge noch vor dem Pass. Am 2. Tag ist das Wetter weiterhin super, doch wir brauchen lange um zum Hábres zu kommen und dann nördlich einen Bach in einer steilen tiefen Schlucht zu furten. Die im Wanderführer beschriebene einfache Stelle um die Schlucht zu queren finden wir nicht und so müssen wir Kletterpassagen auf uns nehmen, die nicht ohne sind. Oben angekommen werden wir immerhin mit einer Pause in Blaubeerfeldern mit Cloudberries und mit Hammer Ausblick belohnt und wenig später bei einer größeren Furt mit einer tollen Badestelle. Hier treffen wir auch 2 Slowenen, mit denen wir uns dann auch den nächsten Zeltplatz teilen. Der 3. Tag war etwas kürzer, zwischendurch allerdings von brusthohem Gestrüpp und einer hüfthohen Furt gezeichnet. Bei der Mittagspause auf einer Sandbank bekamen wir dann unerwarteten Besuch von einem Polizeihubschrauber, der auf der Suche nach 2 vermissten Personen war. Leider konnten wir ihnen nicht helfen und der Besuch hinterließ ein seltsames Gefühl. Die Nacht verbrachten wir bei einer neuen Rentierzüchterhütte, die allerdings so sehr nach Lack stank, dass wir unsere Zelte doch mit einigem Abstand aufbauten. Am Abend entdeckte @Fightfor1.5 auf der anderen Talseite zwei braune Flecken, die er für Elche hielt, was zu langen Diskussionen führte, ob sich diese bewegen würden oder ob es sich doch nur um Erdhaufen handle. Am nächsten Morgen gab es dann aber Gewissheit: Eine Elchkuh und ihr Kalb liefen den Hang hinauf und wir hatten unsere ersten Sarek-Elche gesehen! Am 4. Tag verschlug es uns auf die Hochebenen mit sehr starkem Wind, aber auch extrem beeindruckenden Aussichten und vielen Rentieren. An unserem geplanten Zeltplatz war der Wind dann so stark, dass wir die Zelte einmal umstellen mussten und kleine Wälle vor den Zelten errichteten, um noch etwas zusätzlichen Windschutz zu haben. Auf dem steinigen Boden war es kaum möglich Heringe zu nutzen und zwischenzeitlich hatte ich echt Angst um mein Taiji, da sich das Gestänge gefährlich bog. Dennoch versuchten wir uns hinzulegen und etwas zu schlafen, doch da wir nicht wussten ob das Wetter noch schlechter wird und wir keine kaputten Zelte riskieren wollten, entschieden wir uns gegen halb 4 die Zelte abzubrechen und ins Sarvesjahka abzusteigen. Bei Wind, leichtem Regen und ziemlich übermüdet keine allzu spaßige Angelegenheit, aber auch sowas gehört bei solchen Wildnisabenteuern wohl dazu. Gegen halb 9 im Tal angekommen wurde dann der Schlaf der Nacht nachgeholt und somit hatten wir auch vor der nächsten Etappe gute 24 Stunden Pause. Gemeinsam entschieden wir uns dafür durch das Rapadalen weiterzugehen, nachdem wir zuvor überlegt hatten eine einfachere direktere Variante zu gehen. Die Pause und die Hoffnung auf Elchsichtungen gewann schließlich also doch. Tag 6 ging nun also durch das Rapadalen, was vom Wanderführer und dementsprechend auch von uns nur noch mit „Inferno“ betitelt wurde. Teilweise war es schon wirklich anstrengend, sich durch die verblockten zwei Meter hohen Sträucher zu schlagen, doch ich hatte es mir persönlich nach den Beschreibungen schlimmer vorgestellt. Außerdem sichteten wir tatsächlich am Nachmittag die erhofften Rapadalen-Elche unter uns am Hang! Drei riesige Bullen lagen in den niedrigen Sträuchern und ließen sich länger von uns beobachten, bevor sie sich auf die andere Flussseite begaben. Dabei konnten wir sie dann nochmal bei der Flussdurchquerung beobachten. Somit hatten wir das Rapdalen äußerst erfolgreich hinter uns gebracht und mussten nur noch unser Abendessen genießen. Der 7. Tag war dann leider sehr wolkenverhangen und regnerisch, sodass wir einfach nur durch Regen über eine Hochebene mit gelegentlichem Moor stapften, ohne wirklich viel der Gegend zu sehen. Mittlerweile waren wir alle ordentlich durchnässt, natürlich auch die Schuhe/Stiefel mit Membran, von den Trailrunnern von @Krokodilalli und @Fightfor1.5 ganz zu schweigen. Da wir wenig der Landschaft sahen und uns bei den Flüssen und trockenen Bachläufen nicht sichern waren welche davon jetzt auf der Karte eingezeichnet sind, liefen wir leider an der einen Brücke vorbei die wir finden mussten und mussten irgendwann wieder umdrehen. Zum Glück fanden wir die Brücke irgendwann und wurden mit einer verlassenen Rentierzüchterhütte belohnt, in der es zwar trocken und windgeschützt war, aber auch extrem ekelhaft roch und nicht zu verachtend schimmelte. Dennoch nutzten wir die Hütte, um unsere nasse Kleidung aufzuhängen und uns aufzuwärmen und entspannt zu kochen. Gegen Abend bekamen wir dann noch Gesellschaft von fünf Franzosen, die zu unserer Belustigung mit 100 L Rucksäcken unterwegs waren, teilweise Jogginghosen und Sneaker dabeihatten und uns erzählten sie müssten über 30 kg tragen. In der Hütte schliefen schlussendlich nur Niki und ich, der Rest wagte sich wieder raus in den Regen in ihre Zelte. Nachdem wir den Morgen in der Hütte in die Länge gezogen hatten, da niemand in seine kalten nassen Socken und Schuhe wollte, ging es mal wieder über eine steinige Hochebene Richtung Parek. Auf dem Weg trafen wir noch eine Gruppe Berliner und in Parek angekommen stellten wir fest, dass es erst Mittag war und wir wenig Lust hatten den Rest des Tages bei Regen im Zelt zu hocken. Also schlossen wir gleich die geplante Etappe für den 9. Tag an und machten uns auf den Weg zum Stuor Dáhtá. Diese Etappe zog sich dann noch sehr lang und die Suche nach einem Zeltplatz gestaltete sich schwierig, da wir langsam wieder unterhalb der Baumgrenze waren und auch die Dichte an anderen Wanderern deutlich zunahm, doch mittlerweile war die Vorstellung von trockener Kleidung und einer warmen Dusche so reizvoll, dass zumindest mir die Strapazen es wert erschienen, wenn ich dafür eine Nacht weniger im Regen im Zelt schlafen muss. Der letzte Tag ging dann nur noch bis auf den Kungsleden und auf diesem zurück nach Kvikkjokk, wobei einmal der Weg komplett überschwemmt war und ich knapp 20 Meter lang in meinen Goretex Halbschuhen durch kniehohes Wasser waten musste, was sich wirklich sehr sehr falsch angefühlt hat. In Kvikkjokk angekommen gab es dann auch die heiß erwartete Dusche, nur auf das erhoffte Bier mussten wir verzichten. Am Nachmittag machten wir uns dann direkt auf den Weg nach Jokkmokk um den Supermarkt zu plündern. Somit waren wir also wieder zurück in der Zivilisation und um viele besondere Erfahrungen reicher. Insgesamt bin ich sehr dankbar dafür diese Erfahrungen gemacht zu haben und @Krokodilalli als „Testobjekt“ für Gruppenwanderungen gedient haben zu dürfen. Generell war die Gruppendynamik super und wir haben als Team sehr gut funktioniert. Was die Ausrüstung angeht bin ich sehr zufrieden mit den Sachen die ich dabei hatte, ich habe weder zu wenig noch zu viel dabei. Nur das 3F UL Taiji 2 würde ich in solch eine Umgebung nicht noch einmal mitnehmen, da ist mir das Sicherheitsrisiko einfach zu hoch. Außerdem würde ich vermutlich nächstes Mal auch Trailrunner anziehen. Es ist einfach fast unmöglich die Füße trocken zu halten und Trailrunner trocknen wenigstens schnell. Ich hoffe der Bericht war für ein paar Menschen interessant und wird akzeptiert, auch wenn es sich nicht wirklich um eine klassische Ultraleicht Tour handelt. Ich habe mich bereits relativ kurzgefasst und könnte noch viel viel mehr zu der ganzen Tour schreiben, aber das würde wohl hier den Rahmen sprengen. Alle Fragen beantworte ich natürlich gerne so gut ich kann :)
    27 Punkte
  5. Hallo zusammen Letztes Jahr habe ich hier meine erste selbstgebaute Pyramide aus DCF vorgestellt – jetzt kommt Version 2: Noch leichter, deutlich minimalistischer und in Richtung shaped Tarp gedacht. Ideal für Fastpacking, kurze Trips mit leichtem Gepäck oder einfach als ultraleichter Wetterschutz beim Cowboycamping. Eckdaten: Material: DCF (Dyneema Composite Fabric) 25 g/m² Gewicht: – 240 g inkl. Schnüre – ca. 220 g ohne Masse (aufgebaut): – Länge: 280 cm – Breite: 110 cm – Höhe: ca. 140 cm Aufbau: 5 Heringe reichen (hinten gibts optional noch eine Schlaufe für einen sechsten – brauche ich aber kaum) Packmass: sehr kompakt – lässt sich stark komprimieren (siehe Foto mit Innenzelt & Packsack) Design & Details: Form: geformtes Tarp mit catenary Cut für straffen Stand Spitze: verstärkt und auf den Trekkingstock-Griff zugeschnitten (siehe Detailfoto) Konstruktion: geklebte Nähte (Abspannpunkte verstärkt) Packsack ist ebenfalls MYOG Einsatzzweck: Das Ganze ist kein Shelter für tagelange Schlechtwetter-Touren in Skandinavien, sondern eher: eine Backup-Option beim Cowboycamping ein leichter Schutz bei gutem Wetterfenster für SUL-Wochenenden und Fastpacking Ein Innenzelt kann eingehängt werden, ist aber optional. Fotos: Gesamtansicht vom Aufbau Verstärkte Spitze Detailaufnahmen der Ecken & Abspannpunkte Rückseite mit optionalem Hering Packsack + Innenzelt (für Grössenvergleich) Freue mich wie immer über Rückmeldungen und Verbesserungsvorschläge. Falls ihr Fragen habt – einfach melden!
    25 Punkte
  6. TheRebel

    Impressionen von Touren

    Meine kleine spanien Reise ist schon wieder vorbei… bin heute die letzten Trail-km zum Bus nach Cazorla gelaufen, jetzt geht’s nach Málaga noch 2 Tage in der Sonne liegen und dann wieder zurück nach Deutschland insgesamt waren es 463,4km in 22 Tagen, 4 davon waren “Ruhetage, es ging 15898m bergauf, das Ende lag 500m höher dementsprechend 500m weniger bergab und las Banderillas war mit knapp unter 2000m der höchste Punkt der Tour. Gestartet bin ich in Cieza, von dort aus ging es westlich Richtung Sierra de segura, cazorla y sevillas orientiert habe ich mich grob am e4 bin ihm aber nicht exakt gefolgt, fand mich aber häufiger ungeplant auf dem Camino de la Cruz de caravaca wieder. im Nationalpark bin ich dann teils auf dem GR247 Bosques del Sur und teils auf anderen Pfaden eine Art Kreis gelaufen. Ursprünglich war der Plan in Orcera zu enden, ich hatte aber nicht gesehen das von dort die Busse Richtung Granada frühs um 6:40 abfahren, weshalb ich stattdessen erneut nach Cazorla gelaufen bin (wo ich vorher schon 2 Tage Pause gemacht hatte) Wettermässig war von im T-shirt und kurzer Hose in der Sonne sitzen über stürmisches Regenwetter, schnee und Hagel von allem was dabei. bis auf 2 Tage waren es tagsüber immer plusgrade und das kälteste was ich nachts im Zelt messen konnte waren -7°C vermute mal draußen wird’s noch ein bisschen frischer gewesen sein Die Landschaft war der absolute Traum! Ich war bis auf vereinzelte Waldarbeiter, Jäger und Trailrunner der einzige in den Bergen. Es gibt Unmengen von Geiern aber auch Bergziegen, Schafe, Rehe und Füchse konnte ich fast täglich beobachten. meine absolute Lieblingsstrecke war zwischen Refugio las bonderillas und refugio c.f. Fuente Acero!! malerische Landschaft, anspruchsvoller Trail (ich hatte sogar zweimal sicherheitshalber die eisaxt in der Hand) und ein paar der beeindruckendsten Felsformationen der gesamten Tour Gecampt habe ich außerhalb der Nationalparks wild und zweimal auf offiziellen Campingplätzen (10€ pro Nacht). besonders hervorzuheben ist Nuevo camping los viveros! Ich war einer von 5 Gästen (der einzige mit Zelt) und das große Bad war auf traumhafte 25°C geheizt… der nette Herr von der Rezeption meinte sofort falls es mir im Zelt zu kalt werde soll ich einfach im Bad schlafen . habe trotzdem im Zelt geschlafen aber die heiße Dusche und das trocknen sämtlicher Ausrüstung war eine Wohltat!!! ausserdem habe ich in Pedro Andres eine Nacht im Hostel Taibilla geschlafen (30€ für’s Einzelzimmer inkl. eigenem Bad und frühstück) und 3 Nächte im Casa Teo in Cazorla (35€ pro Nacht für eine ganze Ferienwohnung mit Küche, Kamin und Badewanne) innerhalb des Nationalparks habe ich mich auf Refugios und die ausgeschriebene Freien Campingplätze beschränkt Achtung: Wildcampen ist in spanien nicht erlaubt!! Ich achte immer darauf mein Camp weit abseits von Häusern und offiziellen übernachtungs möglichkeiten (Hotels, Campingplätzen etc) aufzustellen außerdem baue ich frühestens bei Dämmerung auf und auch spätestens bei Sonnenaufgang wieder ab… hinterlassen von Müll oder Feuermachen ist selbstverständlich tabu! ich hatte noch nie Probleme ich empfehle trotzdem niemandem das nachzumachen! Ps Landessprache einigermaßen fließend beherrschen ist bei so etwas mMn. Pflicht Achtung: die acampada libres und area recreativas müssen (eigentlich) vorher reserviert werden!! Die Refugios sind für Wanderer immer offen ich hab glücklicherweise in den ersten Tagen einen Park Ranger getroffen der mir (weil off-season) ein generelles ok für die Campingplätze gegeben hat. insgesamt war es eine tolle Tour sehr schöne gegend und ich komme bestimmt wieder! Gerade die off-season kann ich empfehlen, die Restaurants und Unterkünfte freuen sich tatsächlich auf Besuch und sind nicht völlig überrannt, in den Bergen ist man für sich und alles ist deutlich günstiger als in der Hauptsaison. Die Schneemengen hielten sich in Grenzen und falls es doch mal mehr sein sollte kann man Problemlos auf niedrigere Routen ausweichen anbei ein paar Fotos Auf Anfrage kann ich auch GPX Dateien teilen OT: ich speichere seit einiger Zeit auf meinen Touren alle Wasserquellen an denen ich vorbeikomme. macht das sonst noch wer? Gibt es einen Ort wo man diese wegpunkte für alle zugänglich sammelt/sammeln könnte? Schließlich habe ich schon unzählige Male Wasser für lange Strecken (bergauf) geschleppt nur um kurz vorm Ziel auf einen nicht verzeichneten bachlauf oder ähnliches zu stoßen das könnte dann wenigstens dem nächsten erspart werden
    22 Punkte
  7. Habe gerade Bilder von meiner Tour im letzten Jahr rund um Kebnekaise sortiert und gedacht, ich teile mal ein paar Bilder, da sie wirklich schön geworden sind und direkt wieder Lust auf den hohen Norden machen. Der Blick auf Alesjaure aus den Ausläufen des Unna Visttasvággi. Ausblick kurz vor der Nallostuga mit Blick ins Stuor Reaiddávágge auf den Gipfel des Nallu. Das Visttasvággi von Süden mit Blick auf Kugghskammen und Siehtagas mit dem Stuor Reaiddávággi links und Unna Visttasvággi und der Fortsetzung des Visttasvággi. Ausblick vom Tjäkjapass Richtung Süden, also Richtung Sälkastugan. Die Ruhe nach dem Sturm. Nach 2 Tagen und Nächten mit Böen bis zu gemessenen 97 km/h war der Morgen danach unweit der Alesjaurestugan alles friedlich, als wäre nie was gewesen. Ein Ausblick, den ich sicher nie müde werde. Nach einem langen Tag mit Hund einfach den Blicks schweifen lassen.
    20 Punkte
  8. 150 km zu Fuß durch die Sahara in Südost Marokko. Die Temperaturen Anfang Oktober lagen noch bei knapp 40 °C also habe ich recht viel Wasser gebraucht. Auch hat mir ein versalzener Fluss einen Strich durch meine Rechnung gemacht und ich konnte mir mit Ach und Krach einen Sickerbrunnen graben und Wasser filtern um zum nächstne Dorf zu gelangen. Die Tour sollte länger werden, aber leider musste ich wegen Familienangelegenheit früher nachhause. Werd im Janaur zurückkehren und dort weitermachen, wo ich aufhörte.
    20 Punkte
  9. nivi

    Kuppelzelt 2P aus Silpoly

    Der Vollständigkeit halber möchte ich auch hier mein neustes myog Kuppelzelt vorstellen. Diesmal für zwei Personen und aus Silpoly. Die beiden vorherigen Versionen findet ihr hier und hier 🙂 Da Materialkosten und Wohnlichkeit auch eine Rolle gespielt haben, ist das Zelt ein großer Kompromiss (und auch nicht ultraleicht) geworden. Letztes Jahr hatten mich Freunde gefragt, ob ich ihnen ein Zelt nähen würde. Das passte mir ganz gut, da ich mal wieder Lust auf ein größeres Projekt hatte und ich mich gerne mit Clipsystemen beschäftigen wollte. Ein erster Aufbau im Garten war leider sehr ernüchternd. Der Saum hatte gar keine Spannung und die Gestängetaschen auch nicht. Also bin ich wieder zurück zu Gestängekanälen gewechselt. Und ich muss zugeben: Gestängekanäle sehen auch einfach viel besser aus! 🙂 Materialien und Maße: 45g/m² - 30d Silpoly für das Außenzelt 50g/m² - 30d 6.6 Silnylon für die Gestängekanäle und die Verstärkungen 112g/m² - Ultra 100 X für die Gestängeenden und weitere Verstärkungen 5c Zipper (wasserabweisend) 1,8mm Polyester Kordel für die Abspannungen 25g/m² - Moskitonetz 32g/m² - 20d Innenzeltstoff 47g/m² - Sil/PU Polyester für die Bodenwanne 3c Zipper für die Innenzelttür 9,3mm DAC NFL Gestänge Außenzelt: 265cm x 170cm x 110cm Bodenwanne: 240cm x 130cm x 10cm Silpoly ist ein tolles Material für Kuppelzelte und das 30d Silpoly von Extremtextil empfinde ich als ausreichend robust (und die Farbe ist wunderschön). Details: Die Verstärkungen auf dem Zeltstoff sind zum Großteil nur aufgeklebt, da bin ich sehr gespannt, wie das langfristig hält. Die Abspannpunkte in der Mitte der Seiten habe zusätzlich noch eine kleine Verstärkung aus Ultra, damit man da ordentlich Zug drauf geben kann. Bei meiner Solokuppel habe ich gemerkt, dass es besser ist, wenn der Reißverschluss direkt am Gestängekanal entlangführt, so lässt er sich immer super easy öffnen. Dieses Zelt hat zwei Eingänge, was ich für ein 2P Zelt sehr komfortabel finde. Die Apsis auf jeder Seite ist so 20-30cm tief und bietet Platz für diversen Kram, aber ist natürlich nicht zum Kochen geeignet. Gepäck kann ansonsten auch einfach mit ins Innenzelt. Das Gesamtgewicht beträgt: 759g (Außenzelt + Schnüre) + 452g (Innenzelt) + 388g (Gestänge) = 1599g ... und setzt sich wie folgt zusammen: Außenzelt 406g Silpoly (ca. 9,1m²) 98g Reißverschluss (ca. 4m) 24g Reißverschluss Schieber (4 Stk) 47g Gestängekanäle (ca. 1m²) 38g Gestängeaufnahme (davon ca. 0,3m² Ultra und etwas Gurtband) 24g O-Ringe (30 Stk) 6g Reißverschlussabdeckung 11g Verstärkungen (ca. 0,2m²) 6g Gurtband (ca. 3m verschiedene Bänder) 4g Leiterschnallen (2 Stk) 9g Line-Loks (12 Stk) 82g Schnüre (ca. 38m) Innenzelt 183g Zeltboden (ca. 3,9m²) 85g Moskitonetz (ca. 3,4m²) 77g Innenzeltstoff (ca. 2,4m²) 65g Reißverschluss (ca. 6,6m) 6g Reißverschluss Schieber (4 Stk) 19g T-Bars (32 Stk) 12g Elastisches Band (ca. 2m) 2g Innenzelttaschen (aus Moskitonetz) 4g Handschuhhaken (4 Stk) Gewichtsmäßig liegt es zwischen X-Dome 2 und ArcDome 2, was ich für diese Art von Zelt okay finde. Mit leichteren Materialien könnte noch etwas Gewicht gespart werden, aber ich bin eigentlich ganz zufrieden mit dem Materialmix. Ich denke, dass das Zelt so ein ganz guter Allrounder für viele Touren ist 🙂
    19 Punkte
  10. wilbo

    Penta-Mid Tarp

    Moin! Analog zum Penta-Mid-Tarp von ChristanS, habe ich seinen Entwurf etwas weiterentwickelt. Hier ein Prototyp aus Soft-Tyvek. Ich bin beim Schnitt mit den 4,5 Metern Material auf 135 cm Stoff-Breite, (DCF) ausgekommen! Alle Maße bei Boden-nahem Aufbau: Die Grundlinie hat nun 3 Meter Länge und die Seiten habe ich auf 100 cm verbreitert. Das Tarp steht mit einem 135er Trekkingstock auf 130 cm Höhe. Der Eingang ist jetzt 82 cm hoch, sodass man gut rein- und rauskommt. Innen habe ich einen Piñon Bivy in der lang/breit Version eingebaut. Am Kopfende ist vom Bivy aus noch 30 cm Platz bis zum Tarp-Saum, am Fußende sind es immer noch 25 cm. Es würde ebenfalls ein Lanshan-1er inner reinpassen. Der Clou ist, dass sich der Schnitt nicht nur mit DCF, sondern auch mit einem 4 Meter Stück Silpoly-XL realisieren ließe. (Werde ich testen) Sobald ich meine Schnitt-Daten überarbeitet habe, stelle ich den online. Ach ja, natürlich ist dies ein richtiges Flat-Tarp und das beak wird nur eingefaltet. ;-) VG. -wilbo-
    19 Punkte
  11. Lugovoi

    Impressionen von Touren

    Eindrücke vom Kom Emine Trail in Bulgarien Anfang Oktober. Rund 300 Kilometer von Kom bis Shipka. Empfehlung für den Weg ist ausgesprochen, eine tolle Gegend, auch oder gerade zu dieser Jahreszeit.
    19 Punkte
  12. Tag 1 – Stockholm - Hemavan Vorab: Wenn ihr nicht vorhabt komplett die ganze Zeit wild zu zelten, kauft euch den 1 Jahres STF-Membership. Ich hab’s viel zu spät gemacht, erst in Saltoluokta. Die Mitgliedschaft hat dieses Jahr 375 Kronen gekostet, ca. 35 Euro, aber wenn Du zum Beispiel bei schlechtem Wetter die Einrichtungen der Hütten benutzen möchtest (kein Gasverbrauch, geschützt, teilweise Trockenraum und Saunanutzung), dann zahlst Du als STF Mitglied für das Aufstellen des Zeltes statt 300 Kronen nur noch 200 Kronen. Als ich im Flughafen von Stockholm ankomme muss ich erstmal die 400 gr. Dose Milchpulver in einen Ziplockbeutel umfüllen. Ja, es gab nur 400 gr. als Minimum. Aber bei gefühlten zusätzlichen 500gr. Würfelzucker und ner Menge English Breakfast Teebeuteln macht das dann auch fast keinen Unterschied mehr. Beim umpacken fällt mir in dem Bereich ein großer Löke auf, der auch einen Rucksack dabeihat, da es hier nur der Bereich war wo es nach Hemavan ging war klar, dass es ein anderer Hiker sein muss. Kurz mit ihm ins Gespräch gekommen, es stellte sich heraus, dass es ein Schwede war, der auch in die Richtung wollte wie ich. Schön dachte ich, bin ich zu mindestens nicht der einzige NOBO. Enthusiastisch wie ich war sagte ich ihm noch, dass ich nach Ankunft um ca. 16.00 noch wandern wollte, ca. 12 km. Das Flugzeug kam pünktlich und wir mussten vor Hemavan noch einen Zwischenstopp in Lycksele machen und kamen dann auch um 16.00 in Hemavan an. Kleiner Flughafen, man geht dann zu Fuß durch ein Gebäude und wartet davor auf dem Parkplatz, dass das Gepäck dann rausgefahren wird und man sein eigenes dann einsammeln kann. Dort habe ich dann noch 2 andere Hiker getroffen, Hans oder auch Hasse genannt und Schwede und Mattesch aus Polen. Hasse wollte nur nach Amarnäs und Mattesch hatte wohl nur 2 Wochen und hatte daher vor, jeden Tag 30km zu wandern. Vielleicht war ich etwas naiv oder verwöhnt von anderen Wanderungen, dachte ich doch tatsächlich, dass hier Schilder wären, wo es zur STF Fjällstation geht, oder woher ich mein Gas herbekomme. Aber man kann ja auch einfach mit Menschen reden. Gesagt, getan, ca. 500-750m vom Flughafen gab es dann eine Tankstelle, die aber in 30 Minuten dicht macht, also dort hingestratzt, nach Gas zum Kochen gefragt, was zur allgemeinen Erheiterung des Verkäufers und der umstehenden Personen geführt hat. Und noch ein Feuerzeug gekauft. Gegenüber der Tankstelle gab es noch einen Supermarkt, also dorthin, 2 andere etwas abgerockte Hiker getroffen, die ihre Tour von Abisko aus gerade beendet hatten und an der Steckdose außen am Pfosten fürs Unterdach in ca. 3m Höhe ihre elektrischen Geräte wieder aufgeladen haben und auf ihren Bus gewartet hatten. Kurz miteinander geschnackt, dann in den Supermarkt und erstmal reichlich kalte, zuckerinfusionierte Getränke gekauft, sprich Cola und eine Packung Pringles Sour Cream fürs Frühstück. Achja, ich vergas vielleicht einen nicht ganz unwichtigen Aspekt zu erwähnen, es war ausgesprochen warm in Schweden und ganz ungewöhnlich gerade im Nordteil von Schweden. Für mich, viel zu warm zum Wandern. Da es in Deutschland vorher eine längere Regenperiode gab, bin ich also von kühlerem Wetter zur wärmeren gewechselt. Ich weiß nicht wie spät es mittlerweile war, irgendwas zwischen 17.00 und 18.00 und mir wurde klar, dass das mit dem heute noch Wandern nichts mehr bei mir wird. Wenn ich wirklich früh aufstehe (automatisch), gehe ich teilweise schon um 18.00 ins Zelt, höre noch Hörbuch und penne dann irgendwann. Also Plan B, die STF Hütte finden, war am Ende nicht besonders schwer, die ist direkt am Weg zum Start/Ende des Kungsleden. Dann zur Rezeption, eine Nacht für ein Zelt gebucht, bin da nochmal duschen gegangen, versucht strategisch einen günstigen Schattenplatz zu finden, was nur bedingt geglückt ist, Sonnenuntergang, bzw. tiefer stehende Sonne irgendwas um 23.00 und Aufgang dann wieder 3.00 noch was. Egal, rein ins Zelt, versucht zu schlafen. Tag 2 – Hemavan – Viterskalet Wildzelten Ich bin dann wie immer recht früh wach, ca. 5.00, hab Sachen gepackt, meine zweite Cola getrunken, Wasserflaschen gefüllt, an der analogen Waage außen meinen Rucksack gewogen, ca. 16kg, ich weiß, gibt Schnappatmung bei manchen und bin dann langsam los. Geht zum Start etwas bergauf, aber slow and steady erstmal losgelegt, mich gleich kurz verlaufen, aber den Irrtum schnell bemerkt und dann den richtigen Einstieg/Start gefunden. Da ich wegen vorheriger Faulheit noch nicht fit und es viel zu warm war, wurde es ein recht kurzer Tag. Ich bin in Viterskalet bei der Hütte angekommen, habe gefragt ob Sie Getränke verkaufen, was glücklicherweise der Fall war, in der Regel ist es dann immer Bier und Cola, gefragt ob diese auch gekühlt seien, was bejaht wurde und mir ein inneres Lächeln auf meine Lippen zauberte, um dann festzustellen, dass gekühlt nicht unbedingt Kühlschrank meint, sondern auch ein Eimer mit Wasser aus dem Fluss, wo dann die Dosen drin stimmen. Aber mir war das wumpe, die Cola war auf jeden Fall kühler als außen und daher wunderbar. Dann nachgefragt ob ich hier in der Umgebung zelten dürfe ohne was zu bezahlen, was verneint wurde, weil man die Zeltplätze in der Nähe für die vorhalten wollte die dann auch die Einrichtungen nutzen und dafür zahlen, dann mitgeteilt, dass ich drüber nachdenke was ich mache und weiter Pause gemacht bis dahin. Der Tag war noch recht jung, bin ja um 6.00 ca. los, waren erst 11km und ich habe mich dann entschieden noch ein Stück weiter zu gehen, als Dankeschön für mich habe ich dann noch eine dritte Cola getrunken, sind 330ml Dosen die jeweils 40 Kronen kosten, also irgendwas um 3,80€ schätze ich pro Dose. Günstig war es nicht. 😊 Die Hüttenwirtin hat mir nach meiner Entscheidung mitgeteilt, dass es ca. 1 km weiter schöne Wildzeltplätze in der Nähe einer Hängebrücke geben würde, das war ganz nach meinem Sinne, ich also los zu diesem Ort für meine nächste Übernachtung. Irgendwann dann auch den Platz gefunden, schon einige Zelte dort gesehen in einem Bereich von ca. 750 m verteilt. Ich habe dann erfahren, dass viele auf den dort naheliegenden Berg Storfjället wollen und am Fuße des Berges übernachten um dann früh morgens dort hochzugehen. Übrigens, gehört hat man ja schon davon, ich war etwas naiv, aber zum falschen Zeitpunkt sind die Mücken und Brooms oder Bruums eine äußerst nervige Angelegenheit, und ja, der Zeitpunkt war definitiv falsch. Mücken kennt man, aber die Brooms sind Pferdefliegen auf Steroiden und beißen, auch durch Stoff. Das war eine weitere Erkenntnis, am besten nichts eng Anliegendes anhaben, was natürlich mit meinem Longsleeve Hoodie der Fall war. Unten rum hatte ich nur eine kurze Hose, dementsprechend sahen meine Beine am Abend auch aus wie ein Streuselkuchen. Aber auch da war ich selbst schuld, hatte mir in Stockholm noch eine Antimückensalbe gekauft, aber nicht drauf gemacht. Ich muss aber rückblickend sagen, dass die Lernkurve steil war und ich mein Verhalten in unterschiedlichster Weise später angepasst habe. Achja, bevor ich es vergesse, die Markierungen. Anfangs war ich etwas verwundert und dachte das wäre vielleicht eine schwedische Besonderheit. Häufig stecken 2-3m hohe Holzpfosten in der Erde die am oberen Ende dann häufig ein rotes X, ebenfalls aus Holz haben. Nach meiner Sozialisierung heißt das eigentlich, Stop, hier nicht lang, aber da es keine Alternativen gab, bin ich einfach hinterhergelaufen, habe allerdings anfangs noch aufs Handy geschaut um zu überprüfen ob ich richtig bin. Im Laufe meiner Wanderung hat sich dann das Rätsel gelöst. Es gibt 2 Kungsledenwege, einmal für den Sommer und einmal für den Winter. Manchmal können die auch überlappend sein, wieder was gelernt. Da es warm war, kein Schatten vorhanden, bin ich dann runter zum Fluß um meine Füße einfach bis zu den Knien in das kühle köstliche Nass zu tauchen, mich auf den Rücken zu legen und einfach für kurze Zeit die Erfrischung zu genießen und die Körpertemperatur dadurch abzusenken. Irgendwann dann wieder hoch, ab ins Zelt und ne Runde poofen. tbc...
    15 Punkte
  13. 15 Punkte
  14. Capere

    Impressionen von Touren

    Spätsommerliches Wetter in den Alpen führte bei mir am Donnerstag zu einer schönen Tour via Eisenzeit auf die Zugspitze und über den Jubiläumsgrat zurück ins Tal.
    15 Punkte
  15. Országos Kéktúra in Ungarn Ich möchte an dieser Stelle mal etwas „Werbung“ für das Wandern in Ungarn machen. ;-) Wir waren jetzt insgesamt drei Mal im Urlaub für jeweils zwei Wochen zum Wandern auf dem Kéktúra („Országos Kéktúra“ = Nationale Blaue Tour) und wir sind einfach begeistert. Die Inspiration dazu kam von Christine Thürmer – sie hat den Weg als „anfängertauglich“ beschrieben, und das ist er meiner Meinung nach auch: Der Weg selbst hat so gut wie keine technischen Schwierigkeiten, die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Wasser ist sehr einfach. Das Klima ist ähnlich wie bei uns und damit gut einschätzbar. Die Ungarn selbst empfehlen April und Oktober als beste Wanderzeit, weil es tendetiell trocken und von den Temperaturen moderat ist. Der September ist meiner Meinung nach auch empfehlenswert. Überall gibt es Thermalbäder zum Entspannen der müden Muskeln und fantastische Burgen und Schlösser zum besichtigen. Es gibt bis auf den Nordosten keine gefährlichen Tiere (dort soll es ein paar Bären geben) – und das Beste: Wildzelten ist legal! Bei Bedarf findet man auch zahlreiche, teilweise noch sehr günstige Unterkünfte. Bei unseren drei Touren war es auf dem Weg meist recht einsam – es ist also kein Social Trail. Lediglich am Wochenende kann es auf manchen beliebten Abschnitten mal etwas voller sein (die Ungarn sind hauptsächlich Wochenendwanderer). Teil 1: Írott-Kő bis Zirc (345km) Wenn man den Weg von West nach Ost geht, hat man den Vorteil, dass er sich seinem Anspruch nach stetig leicht steigert. Am Anfang ist es sehr flach und es wird dann immer bergiger, mit den Höhepunkten im Mátra- und Bükk-Gebirge. Wir haben den Weg im September 2021 begonnen. Man startet mit einer Art „Prolog“ auf dem 882m hohen Berg Írott-Kő (Geschriebenstein) direkt an der Grenze zu Österreich. Durch die letzten hügeligen Ausläufer der Alpen geht es in das wunderschöne Städtchen Kőszeg (alle Städtchen in Ungarn sind wunderschön…). Danach wandert man ca 4 Tage durch die kleine Ungarische Tiefebene. Hier gibt es viele Wälder und sehr viel Weite, kleine Dörfer und Einsamkeit… ich mochte es sehr, hier zu wandern! In Sárvár gibt es ein Schloß zu besichtigen und ein erstes Thermalbad. Nach Sümeg (tolle Burg) erreicht man das Balaton-Bergland (Bakony). Highlight hier: der Thermalsee von Hévíz! Ein einzigartiges Erlebnis sind auch die Vulkanberge des Tapolca-Beckens (Tapolca: Besichtigung der Seehöhle mit Bootstour einplanen). Man wandert weiter durch das Bakony und besteigt immer wieder höhere Berge mit fantastischer Aussicht (ich hatte noch nicht erwähnt: in Ungarn liebt man Aussichtstürme!). Zirc ist berühmt für seine Zisterzienserabtei. Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass es auf dieser Tour auch einige „Killer-Strecken“ gab – das waren insgesamt vier mehrere Kilometer lange Asphaltstücke, einmal an einer Hauptverkehrsstraße ohne Seitenstreifen. Aber das gehört halt auch zum Weg. Freunde von Forstautobahnen kommen hier ebenfalls auf ihre Kosten. Insgesamt überwiegen aber angenehm zu gehende Wege. Teil 2: Zirc bis Nógrad (325km) Hier waren wir Ende August/Anfang September 2023 unterwegs. Zunächst ging es weiter durch das Bakony Bergland, dann durch andere kleinere Mittelgebirge, die teilweise beachtliche Steigungen aufweisen. Unterwegs lernt man viel über Geschichte, wie z.B. die deutsche Vergangenheit – und Gegenwart – vieler Dörfer, die nach der Vertreibung der Osmanen von deutschen Siedlern wieder aufgebaut wurden. Die „Budapest-Schleife“ führt den Weg höchst elegant durch die Budaer Berge quasi durch die Stadt durch, ohne dass man viel davon merkt. Der 699m hohe Dobogó-kő bietet Aussicht auf die Donau und ist Ausgangspunkt für eine wunderschöne, bergige Etappe nach Visegrád (Burg, Schloss, Donauknie). Nächstes Highlight: man überquert die Donau auf einer Fähre! Anschließend durchwandert man das einsame, wilde Börzsöny-Gebirge – das Gebirge besteht aus den Überresten eines früheren Riesenvulkanes. Man steigt bis auf 938m hoch. Da die Ungarn das Wandern und auch das Skifahren lieben, gibt es hier sogar eine Berghütte („Turistaház“). Teil 3: Nógrad bis Aggtelek (295km) Diesen Teil sind wir jetzt im August 2025 gewandert – hier schon gleich mal der Disclaimer: macht das nicht nach, plant keine Wandertouren in Ungarn im Juli oder August, da Temperaturen jenseits der 35 Grad zu erwarten sind! Wir hatten riesiges Glück, dass wir nur einen Tag mit 35 Grad hatten – im Wald lässt sich das gut aushalten, aber natürlich läuft man genau an diesem Tag in der Mittagszeit mehrere Kilometer über Asphalt durch eine Stadt oder über Felder… wir haben dann eine ausgiebige Pause in einem gemütlichen Café gemacht. Insgesamt war es schon die ganze Zeit sehr warm und schwitzig, aber die anderen Tage eigentlich gut aushaltbar. Von Nógrad wandert man ca 4 Tage durch das Cserhát Bergland – viele Wälder, viel Einsamkeit und die Höhenmeter werden langsam mehr (ca 1000 Hm pro Tag!). Als „Bonus“ durchwandert man das UNESCO-Welterbedorf Hollókő (sehr hübsch – und mal eine noch nicht überlaufende Welterbestätte). Die „Hand Gottes“ ist eine ganz besondere Skulptur mit wunderbarer Aussicht. Noch etwas anstrengender wird es anschließend, wenn man in ca 2 Tagen das Mátra-Gebirge durchwandert. Hier besteigt man den 964 Meter hohen Galya-Tető und den mit 1014m höchsten Berg Ungarns, den Kékés-Tető. Im Mátra gibt es keine Supermärkte, wohl aber touristische Orte mit Restaurants und Imbissen. Nach dem Kékés gibt es für ca 20km keine Siedlungen, kein Wasser und keine touristischen Einrichtungen mehr. Der Weg führt auf einem „Dragonsback“ auf schmalen, alpinen Pfaden über viele spitze Hügel. Sicherlich der technisch anspruchsvollste Teil des Kéktúras. Vom idyllischen Dorf Sámszonháza kann man mit dem Bus in 20 Minuten nach Eger fahren – die Stadt mit der zweitgrößten Kirche des Landes sollte man sich nicht entgehen lassen: es gibt eine riesige Burg, ein freistehendes Minarett (besteigbar!) aus der Türkenzeit, und das einzige noch erhaltene Türkische Bad außerhalb von Budapest (mit speziellem Thermalwasser, das besonders gut für müde Muskeln ist!). Anschließend ist man wieder gut erholt für die Überquerung des Bükk-Gebirges. Das ist Nationalpark und neben dem anschließenden Lázbérci-See das einzige Gebiet, in dem man tatsächlich nicht zelten darf. Da in den letzten Jahren dort vermehrt Bären aus der nahen Slowakei unterwegs waren, empfiehlt sich das für den Rest des Weges ab dort sowieso leider nicht mehr. Wir haben unsere Wanderung dieses Jahr dann in Aggtelek beendet und noch einen Tag damit verbracht, das riesige Höhlensystem dort zu besichtigen (ebenfalls Welterbe und nicht überlaufen!). Wir waren mehr als beeindruckt – ich habe schon einige tolle Höhlen gesehen, aber noch nie so viele so riesige Tropfsteine! Weitere Informationen: https://www.termeszetjaro.hu/de/tour/wanderung/die-blaue-landestour-okt-/23265051/ - der offizielle Wanderführer, auch als App. https://www.kektura.click.hu – sehr gute englischsprachige Informationen von einem Ungarn https://www.kektura.hu/ - die offizielle Webseite mit aktuellen Wegänderungen (auch deutsch und englisch)
    14 Punkte
  16. Blickpunkt

    Trekking in --- Russland?

    Ich hoffe, ich verstoße nicht gegen eine der Forumsregeln aber: Ist diese Frage wirklich ernst gemeint? Ich bin grade etwas fassungslos in Anbetracht der Tatsache des täglichen Zeitungsstudiums und den darin enthaltenen Berichten über willkürliche Verhaftungen von Bürgerinnen und Bürgern westlicher Länder in Russland mit dem Ziel des Austausches gegen in westlichen Ländern inhaftierten Mördern und anderen Kriminellen. Will man das wirklich in Kauf nehmen und gibt es nicht andere Reiseziele als ausgerechnet aktuell grade Russland?
    14 Punkte
  17. Maalinluk

    Mein erster eigener Quilt

    Überhaupt nicht weltbewegend oder gar innovativ, aber für mich ein großer MYOG Schritt: Mein erster selbstgemachter Apex Quilt. Danke ans Forum für die Inspiration! Habe hier so viel gesehen, dass ich es mir dann auch zugetraut habe. Da ich mein Zeug auch gerne außerhalb des Zeltes rumschlöre sowie mit Hund unterwegs bin und daher die Möglichkeit besteht, dass Feuchtigkeit ans Material kommt, stresst mich Daune ein wenig und ich habe den dicken Daunenquilt verkauft. So war ich vor dem anstehenden Kurztrip in den herbstlichen Harz gezwungen, aktiv zu werden. Material Climashield Apex 167, Nylon Taffeta daunendicht von Extex, Schnur, Hosengummi und Kordelstopper die hier noch rumflogen. Arbeitszeit so ca. 8 Stunden vielleicht. Überwiegend an der von Oma geerbten Nähmaschine mit Fußantrieb genäht. Die Fußbox allerdings von Hand. Soooo schwierig war es tatsächlich nicht. Man muss nur erstmal anfangen. Ich hoffe, das Teil hält mich so bis minimum 5 Grad warm genug. Für kältere Nächte würde ich den Quilt mit meinem Daunenschlafsack (Thermarest Questar) kombinieren. Oder noch einen dickeren Kufa Quilt nähen, weiß ja jetzt wie es geht...
    14 Punkte
  18. Mit Kamm auf Tour Ich gebe zu, ich hatte einen Kamm dabei. Satte 11,2 g Ultraleicht-Übergewicht !!! Aber so bestand die Chance nicht als Auerochse angesehen zu werden, auch wenn man nach ein paar Tagen schon genau so stinkt… Den anderen Kamm hab ich eher nicht gesehen. Der Kammweg Erzgebirge-Vogtland ist nämlich kein Kammweg, sondern eine Erfindung der örtlichen Tourismusbranche zur Erhöhung des Bruttosozialproduktes von Wirten und Gastgebern. Dafür gibt es dann für den Wanderer aber auch was: Er geht in der Länge von ca. 285 km mit ca. 8.000 (!) Höhenmetern gehörig auf und ab. Für einen Kammweg eher untypisch. Der ‚historische’ Kammweg liegt vorwiegend in Böhmen. Ortschaften sind dort wegen der geschichtlichen Ereignisse ziemliche Mangelware. Somit ist also die Versorgung von Fußlatschern nicht gesichert, wie ich sogar auf einer Tour per Fahrrad feststellen durfte. Landschaftlich erlebte ich den Kammweg recht abwechslungsreich. Zu erleben sind Laub-, Nadel- und Mischforste, Felder, blühende Wiesen, Weiden, verschwiegene Moore, murmelnde Bäche, Talsperren, im Wald versteckte Teiche, markante Felsen… und natürlich so mancher Berg. Sowie die Zeugnisse des Bergbaus, des Instrumentenbaus und für Eisenbahnfans die Schmalspurbahnen… Somit ist der Kammweg weit abwechslungsreicher als sein thüringer Verwandter, der Rennsteig… Ich renne ungern auf’m Steig, also nix Rennsteig sondern Kammweg. Mein Gehstil ist das Schleichen. Da seh ich mehr (und kann besser Schnaufen). Anreise nach Geising per Bahn. Für mich nur ein Katzensprung… Aussteigen… Und die Tour beginnt direkt am Bahnhof. Und noch besser, dort befindet sich ein Supermarkt. Kuchen und Cola-Tankstelle also… Es geht auch gleich zur Sache. Hinauf auf den Geising. Schwitzen sogleich garantiert… Auf dem Geising ein Schild mit der Vorschrift: Eigener Proviant bleibt im Rucksack ! So, so… Ist ja ein ganz netter Kneiper hier oben... Und nicht mal was zu sehen außer Bäume, Buschwerk und Picknickbänken. Ob es vom 18 m hohen Aussichtsturm für eine Rundsicht reicht, ist ungewiß. Grünzeug wächst ja mancherorts in den Himmel. Eine Euro Aufstiegsgebühr gespart an diesem für mich doch eher ungastlich empfundenen Ort… Ein paar Meter unterhalb des Gipfels steht (m)eine Bank. Mitgebrachten Proviant raus und futtern. Etwas Blick durch die Bäume als Zugabe... Abstieg nach Altenberg. Am Fuße der Sommerrodelbahn eine Quelle. Ein Einheimischer tankt dort auf. Somit auch ich. Etwas weiter am Weg eine weitere, stark sprudelnde, gefaßte Quelle. Auf dem Kammweg sollte man die Möglichkeiten zum Wasser fassen stets nutzen. Die Möglichkeiten dazu sind unregelmäßig verteilt. Nicht alle in der Karte eingezeichnete Wasserläufe, Quellen führen im Sommer zuverlässig Wasser. Ich mußte deshalb einmal stark eisenhaltiges Wasser für den Morgenkaffee nutzen. Dabei fiel zumindest dessen Färbung nicht auf… Auf dem 905 m hohem Kahleberg mit Moos und Flechten bewachsene Blockfelder. Das Heidekraut beginnt zu blühen, Glockenblume und Co. Blühen noch. Die Bäume schon fast alpin mit reichlich Flechten besetzt und im Zwergenwuchs. Alpin auch der Charakter des Pfades. Und das auf gerade mal 905 m… Dummerweise bleibt der Weg nicht da oben. Der Hirschbach fließt im Tale entlang der Grenze zu Tschechien. Bergab geht’s… Munteres Geplätscher... In dieser bergigen Gegend ist’s nicht ganz leicht einen ebenen Platz für das Lager zu finden. Etwas Klebstoff auf und unter der Isomatte wär nicht schlecht. Aber das Moos ist weich und der Schleicher müde. Und gleich neben dem Bach braucht’s doch keinen Klebstoff… Am Morgen wird nach dem Packen weiter geschlichen. Am Bach oder hinauf und hinunter. Hinter Rechenberg führt der Weg über eine historische Bogenbrücke. Sie ist Teil des Naturdenkmals Floßgrabensystem. Unsere Vorfahren haben ganz schön viel gebuddelt, um das Holz aus dem Wald zu kriegen... Wer will, kann in Neuhausen (Friedhof) einiges besichtigen: Schloß Purschenstein, Nussknackermuseum. In Seiffen (Friedhof) nicht anders (Spielzeugmuseum). Vorher die Aussicht vom Schwartenberg (787 m). Die Bergbaude ist geschlossen, Urlaub… Ich latsche vom Wind gepustet weiter… In Olbernhau wird ein Einkauf fällig. Wer vorher den Weg mit seinem hier irrsinnigen Anstieg am Ortseingang abkürzen will, sollte anfangs kurz auf den stillgelegten Bahngleisen wandeln. Später Fußweg vorhanden… Nach der Saigerhütte (Museum Buntmetallurgie) gehts entlang der Natschung und deren Tal beständig nach oben zum Aussichtspunkt Stößerfelsen. So mancher Fels ist zu sehen… Kaffepause mit Blick ins Tal. Das Frühstück am Supermarkt war mit Kuchen und Cola dann doch nicht ganz so gehaltvoll… Nach Umgehung von Rübenau mache ich am Lehmheider Teich Kochpause. Nudeln, was sonst. Es schmeckt dennoch. Schokolade als Nachtisch, der Energie wegen… Hier am Teich gibt’s eine Bademöglichkeit. Die Enten nutzen die auch… Ich bleibe Beobachter... Auf nach Kühnhaide, dem (oft) kältesten Ort im Erzgebirge. Vorher weist ein massives Schild des Staatsbetriebes Sachsenforst auf die Sperrung des Weges hin. Nichts zu hören, nichts zu sehen. Holz wurde bereits abgefahren. Schnittflächen der restlichen verbliebenen Stämme sind schon einiges alt. Solche Sperrungen sollten noch öfter, nämlich sechsmal folgen. Nur einmal waren Forstarbeiten zu bemerken. Und da hatten die Forstarbeiter das Absperrbanner sogar selbst zur Seite gelegt. Nahe am Weg waren keine Arbeiten im Gange. Kein Murren der von mir gegrüßten Forstarbeiter, als ich vorbeilief… Bei Kühnhaide ist der Grüne Graben recht interessant. Hier entlang schlängelt sich ein mit Holzplanken eingefasster Wasserlauf mit leichtem Gefälle für den ehemaligen Bergbau. Wie viel Mühe kostete wohl der Bau so ohne Bagger & Co … An Kühnhaide vorbei betrete ich einen Moorlehrpfad. Das Moor befindet sich in der Phase der Regeneration. Bis Anfang der neunziger Jahre wurde hier Torf abgebaut… In Schmalzgrube biege ich ins Tal des Schwarzwassers ein. Hier schnauft die von einem Verein betriebene Preßnitztalbahn entlang. Zumindest an Wochenenden. Heute also leider nicht. Als Überraschung entdecke ich hier aber dafür so etwas wie Trailmagic: Einen mit Balkonplumen geschmückten Rastplatz mit Wasseranschluß. Über eine Holzleitung wird quellnahes Bachwasser in einen Holztrog geleitet. Das Wasserrad ist leider außer Betrieb. Nix mit Telefon aufladen… Eine Gießkanne ist auch da. Wer will, kann also auch duschen… Wundervoll das alles. Hier gibt es Menschen, denen Wanderer nicht gleichgültig sind. Ich sollte solch blumengeschmückte Rastplätze noch mehrfach finden… Danke ! Am nächsten Morgen klettere ich rauf zum Bärenstein. Hier oben fläzen sich Menschen, die mit Behindertengestellen aufgetiegen sind, auf den Bänken rum. Allgenmein nicht viel zu sehen, es sei denn man nutzt den Aussichtsturm. Nach Westen hin, kann man kurz vor dem Gipfel auf die Talsperre Cranzahl sehen. Zu der geht es nun hinunter. Über die Sperrmauer und schon ist wieder Ruhe vor Zweirädern… An der Toscabank (Fels) hat eine Gruppe von Wanderen alle verfügbaren Plätze besetzt. Zur Seite gerutscht wird nicht. Wer zuerst kommt, sitzt zuerst. Ich verlasse diesen lauten, unfreundlichen Ort gleich wieder… Bald komme ich zum Kreuzbrückfelsen, auf gesperrten völlig von Holzerntemaschinen zerrammelten Forstweg. Hochklettern, nur in eine Richtung Schneisenblick... Weiter und runter und rauf. Als nächstes auf den Fichtelberg. Heute wohl nicht mehr zu schaffen. Kurze Pause, etwas futtern. Und dann noch die ersten Meter hoch. Der Weg zum Gipfel schleicht sich mit moderater Steigung diesem von Norden her an. Da es bereits dämmert, suche ich mir einen Lagerplatz. Zwischen einigen halbwüchsigen Fichten eine halbwegs ebene Fläche. Reicht gerade zum Cowboy-Camping. Da sich die abendlich obligatorische Mücke sirrend anschleicht, spanne ich mal lieber das Netz auf. Schon ist die Mücke entschwunden... Am Morgen sogleich eine gefasste Quelle… und etliche ebene Lagerplätze weiter oben... Oben am Gipfel (1215 m) ist so früh am Morgen noch wenig los. Einige Hotelgäste steigen in ihre Autos. Die erste Schwebebahn schwebt aus dem Tal herauf. Viel Interessantes gibt es hier oben aber nicht zu sehen. Vielleicht die Friedensglocke, mit viel Stacheldraht ringsum auch am Klöppel gesichert. Wundersam solch Frieden… Gegenüber schon in Tschechien der Keilberg (1244 m)… Kurz unterhalb des Gipfels eine sonnige Picknickgarnitur mit Aussicht gen Westen. Da mach ich doch glatt Frühstück: Müsli und Kaffee. Kraft auf den weiteren Weg oder besser der Skiloipe. Da ist mehr weiches Gras als auf dem parallel verlaufenden Weg. Treffe hier auf eine tolle Schutzhütte... Nun wieder viel Weg bis zum Wettin Brunnen. Wer mag, kann das Besucherbergwerk Fuchslochstollen besuchen… Etwas weiter soll der Himmelsstein zu sehen sein. Ein hier niedergegangener Meteorit. Nichts wie hin… Doch den hat wohl jemand geklaut. An Ort und Stelle steht nur noch eine Hinweistafel mit viel aufgedrucktem Wissen über den Klumpen… Der bald folgende Aufstieg zur Himmelswiese macht deren Namen alle Ehre. So steil und lang der Anstieg; da kann diese Wiese tatsächlich nur im Himmel liegen. Dazu hat der Staatsbetrieb Sachsenforst (nicht nur) diesen Forstweg (im Staatsforst) reichlich dick mit losem (!) Schotter frisch belegt. Steuergelder kann man m.E. auch sinnvoller verschwenden, oder ? Daher hier mal ein Wort zu Wegebeschaffenheit: Für den Geschmack eines Weitwanderers, wie mich, gibt es auf dem Kammweg zu viele Forststraßen und Forstautobahnen. Das mag zur Zeit der Einweihung des Weges anders gewesen sein. Aber der Wahnsinn des Staatsbetriebes Sachsenforst, Forstwege zu Forstautobahnen auszubauen, scheint unbegrenzt. Das durfte ich auf dem Kammweg mehrfach beobachten. Damit könnte der Kammweg Erzgebirge-Vogtland als Weitwanderweg bald tot sein… Schade… Leider ist die Himmelswiese mit ihrem wertvollen Bestand an Blühpflanzen bei meinem Eintreffen schon gemäht. Es ist ja bereits fortgeschrittener Sommer… Eine Bank für die Pause und für’s Zubereiten des Mittagsmahls steht aber noch... In Johanngeorgenstadt ist ein Schaubergwerk und ein Pferdegöpel zu bestaunen. Ich gehe lieber Lebensmittel tanken… und schon bald schlafen... Über die Sauschwemme latsche ich auf den Auersberg mit Aussichtsturm hoch. So früh am Morgen ist das Drehkreuz am Eingang des Turmes (Eintritt) noch nicht in Betrieb. Ich bleibe dennoch am Boden. Als Frühstücksplatz ist es mir hier aber zu zugig… In Sepentinen runter nach Wildenthal. Am Weg oberhalb findet sich eine Bank mit Sonne, Aussicht und Wasseranschluß eines kleinen Baches. Perfekt… Nach dem Kaffee bin ich nach der zu kurzen Nacht gut munter. Ab jetzt mal wieder viel Weg: Vorbei an Weitersglashütte, Carlsfeld. Morgenröthe wird gestreift, der Pyratalweg unter die Sohlen genommen. Dort wieder ein künstliches Fließ für den ehemaligen Bergbau. Hinter Mühlleithen befindet sich das ND Arnikawiese. Blühen tut die Arnika derzeit nicht mehr. Am Wegesrand dagegen reichlich der Alant… und die Phantasie eines wohl Jägers. Der warnt per Plakaten vor dem Wolf. Dabei ist doch allgemein bekannt, dass der Wolf nur Großmütter (bin ich nicht), Mädchen mit roten Kappen (hab ich nicht) und bevorzugt Jäger (bin Rumlatscher) frisst, tzzzz… Der Topasfelsen Schneckenstein ist leider eingezäunt. Er ist Objekt wissenschaftlichenr Forschung, nur mittels Führung begehbar. Das Besucherbergwerk ebenso. Den Schneckenstein selbst finde ich nicht. Wohl falsch abgebogen. Verwirrende Ausschilderung hier. Auf der ersten Halde der Wismut AG ist keine Aussicht mehr gegeben. Zugewachsen mit vielerlei Laubgehölzen. Die Däämerung schreitet voran. Da besteige ich die zweite Halde besteige dann nicht mehr. Finde aber die Beschilderung am Weg wieder… Zum Abend hin, komme ich an die Talsperre Muldenberg. Wie alle Talsperren der Tour eine für Trinkwasser. Hier wird also kein als geklärt deklariertes Abwasser eingeleitet. Dieser Hinweis für Wanderer, die auf dem Trockenen sitzen… Am nächsten Morgen ist mal wieder ein Einkauf fällig. Schöneck bietet die Möglichkeit dazu (Friedhof vorhanden). Der ‚Alte Söll‘ als markanter Aussichtspunkt direkt im Ort ist leider wegen Bauarbeiten abgesperrt. Also wieder auf den Weg. Adorf durchquere ich nur. Am Weg als Abwechslung ein Teich. Hier ist Leben. Blüten am Teichrand. Die Libellen sausen durch die Luft, es platscht und quakt mal… Auf dem Platzerberg (629 m) kommt bei mir kein Gipfelgefühl auf. Der Berg ist als solcher kaum erkennbar. Überall um mich herum gemischte dichte Bestockung und kaum eine Erhöhung zu erkennen… In Bobenneukirchen erreiche ich die nächste Talsperre. Allzuviel los ist auf so einer Talsperre ja nicht. Das Wasser glatt, kaum Vögel… Mein Wasservorrat ist nicht allzu reichlich. Tanke daher ein Liter Talsperrenwasser, was ich später aber nicht nutzen muß… Auf dem Burgstein stehen die Ruinen zweier Kirchen. Hier konnten sich die hier mal Herrschenden nicht einigen, in welchem Herrschaftsgebiet die erste Kirche stand. Also baute man eine zweite daneben. Heute sind beide Ruinen Orte mit friedlicher Ausstrahlung. Gut für eine Pause... Bei Gutenfürst schon wieder eine Pause. Dieses Mal am Forstteich… Am in Drei-Staaten-Stein umbenannten Drei-Fürsten-Stein laufe ich vorbei. Also nochmal rückwärts... Heute geht es dann noch, dem Verlauf der jetzt innerdeutschen Grenze sich wieder nähernd, durch Gerbersreuth. Am nächsten frühen Vormittag ist sie erreicht, die ehemalige Staatsgrenze. Das Deutsch-Deutsche-Freilicht-Museum (Eintritt) lasse ich (örtlich) links liegen und gehe dann auf dem ehemaligen Kolonnenweg weiter gen West. Hier auf dem Grünen Band wächst und wuchert die Natur nach ihren eigenen Gesetzen. Darüber staunend, verpasse ich das nach rechts Abbiegen. Bin aber baldigst wieder auf dem von rechts einbiegenden Kammweg. Ein landschaftlich nettes Wiesental am Tannbach folgt und ehe ich mich versehe, stehe ich an der Saale, der Sächsischen. Schattiger Mittagspausenplatz direkt am Ufer. Es fließt… Ich bleibe an der Saale, passiere dabei Hirschberg, um nach Sparnberg zu kommen. Hier die Saale zu überschreiten, scheitert. Die Bayern haben die Grenze dicht gemacht… Also die Straße nach Pottiga als Alternative… Nach diesem anstrengenden Umweg ruhe ich mich auf der Saalebank aus. Bei dreißig Metern Länge ist neben mir noch für weitere 69 Wanderer Platz. Doch nach wie vor sind keine dieser Spezies zu sehen... Immer etwas oberhalb der Saale entlang, wäre Blankenberg bald erreicht. Ich wähle jedoch den Weg direkt an der Saale neben den Gleisen der (fast stillgelegten) Schmalspurbahn der ehemaligen Papierfabrik. In die Höhe gelatscht, bin ich ja nun schon reichlich… So treffe ich am Nachmittag in Blankenstein ein. Der Weg endet praktischerweise sehr nah an einem Supermarkt. So steht der Siegesfeier mit Sekt und Kavier nichts mehr im Wege… Wo der Rennsteig beginnt und zwei andere (fränkische) Wege beginnen, endet der Kammweg Erzgebirge-Vogtland… Fazit: Der Kammweg Erzgebirge-Vogtland ist ein landschaftlich und kulturhistorisch abwechslungsreicher Weg ohne dabei ungemein spektakulär zu sein. Durch die vielen Höhenmeter ist er durchaus ansruchsvoll. Wasser- und Lebensmittelversorgung stellen i.d.R. kein Problem dar. Die Ausschilderung/ Markierung insbesondere im Vogtland ist an wenigen Stellen lückenhaft. Manche Markierungen sind deutlich verblasst. Augen auf ! Eine (Streifen-) Karte empfehlenswert (vom Dr.-Barthel-Verlag oder puplicpress Leporello Wanderkarte) Selbstverständlich gibt es auch eine GPX-Datei vom Weg (z.B. im Netz bei ich-geh-wandern). Auf längere oder häufigere kurze Abschnitte auf Forststraßen (gut zu laufender, gebundenen Feinsplitt) der sogar Forstautobahnen (loser Schotter jeder Größe) sollte man sich vor der Reise einstellen… DENNOCH: Der Kannweg Erzgebirge-Vogtland ist (noch) des Gehens wert ! Viel Freude drann ! PS: Ich laufe von Blankenstein weiter an der Saale entlang, bis Saalfeld erreicht ist. Wahlweise auf dem Saale-Orla-Weg, dem EB, dem E3, den Hohenwarte-Stausee-Weg. Die gelatschten und geschlichenen Gesamtkilometer dieser Tour summieren sich dadurch auf ca. 400 km und 10.000 Hm… Diese Verlängerung des Weges kann ich jedoch nicht empfehlen. Ständiges (steiles) Bergauf und Bergab mit nur sehr wenigen lohnenden Aussichten auf Saale und deren (Hochwasser-) Talsperren, mit nur kurzen Abschnitten direkt an der Ufer der Saale… Freude am durch die Gegend Latschen wünscht Ein.Plattfüssler
    13 Punkte
  19. Wir waren auf der Suche nach einem Wanderweg über 100 Km, den man im April/Mai bei schönem Wetter laufen kann. Nach ein paar Recherchen sprang uns der relativ neue Via Apsyrtides ins Auge - der erste Eindruck war perfekt. Meer, Berge und gutes Essen. Was will man mehr. https://viaapsyrtides.hr/ Die Anreise mit dem Zug aus dem Ruhrgebiet hat reibungslos geklappt, hat allerdings auch einige Stunden gebraucht. Quer durch Deutschland, Österreich, Slowenien und Kroatien ging es dann mit dem Boot aus Rijeka nach Cres. Der Start der Reise stand unter keinem guten Stern, da wir beide kurz vorher krank geworden sind und wir deswegen die Wanderung etwas verschieben mussten. So hatten wir erstmal zwei Tage in der Stadt Cres, die abseits der Touristenmassen in den Sommermonaten wirklich eine kleine, schöne Stadt ist in der man es gut aushalten konnte. Erste Etappe: Beli - Cres der offizielle Startpunkt der Wanderung ist Cape Jablanac, der ist aber leider sehr schwer zu erreichen. Man kann aus Cres mit dem Bus nach Beli fahren und dort in den Pension Tramuntana das Personal nach einem Shuttle fragen. Da wir beide aber eh noch etwas krank waren, haben wir uns dazu entschieden einfach aus Beli loszulaufen und dann die ersten beiden Etappen zusammen zu legen und wieder bis nach Cres zu laufen. Wie sich später herausstellte, war das nicht die beste Idee. Beli ist ein sehr schöner Ort mit einem richtig tollen Strand an dem man ruhig einen Tag verbringen kann. Von da aus konnten wir auch die ersten spannenden tierischen Entdeckungen machen. Die ersten Gänsegeier kreisten über uns und auf dem Weg zum Strand konnten wir auch ein paar Delfine entdecken! Auch die Pension Tramuntana war sehr gemütlich und hatte ein tolles Personal und gutes Essen. Die ersten Meter vielen uns merklich schwer, da es (wie gefühlt immer am Anfang ein Tour!) erstmal steil bergauf ging. Die Etappe an sich war aber landschaftlich sehr schön, viele Wälder, der höchste Gipfel der Tour (knappe 600Meter), ein richtig schöner Pausenplatz in PREDOŠĆICA, Hänge voller Salbei die in der Sonne wahnsinnig gut gerochen haben. Mit dem zweiten Teil der Etappe haben wir uns aufgrund der Gesundheit etwas übernommen. An sich war der Weg sehr schön, aber der Abstieg nach Cres durch lichte Wälder und Olivenhainen ging leider voll durch die Mittagssonne auf langen Schotterwegen bergab und wir wurden ordentlich gegrillt. In Kombi mit einer Erkältung eine fiese Mischung und wir kamen richtig platt in Cres an und mussten erstmal in den Supermarkt und eine kalte Cola trinken. Wir haben uns dann auch für eine Nacht auf dem Campingplatz entscheiden, der leider wirklich nicht schön ist und wir hatten eine eher unruhige Nacht. Fortsetzung folgt ...
    13 Punkte
  20. Ich habe da gerade etwas entdeckt. Velind Destiliertes Wasser 2L (gekauft letztes Jahr in einem Rossmann Drogeriemarkt) als Ersatz fuer einen 2L Hydrapak Beutel. Das Gewinde ist nicht ganz exakt gleich, aber so passend, dass sich der Befree aufschrauben laesst. Um das dicht zu bekommen muss allerdings ganz schoen fest angeschraubt werden. Ich habe mir ein passendes Gummiband raus gesucht .. und habe es damit absolut dicht bekommen, auch bei moderatem Geschraube. Die Flasche wirkt robust und wiegt ohne den Deckel 56g. Link zum Hersteller https://www.velind-aerosol.de/Destilliertes-Wasser-2-l/31354
    13 Punkte
  21. Lugovoi

    Impressionen von Touren

    Zurück von Gran Canaria. Eine Woche auf GR131, GR139 und etwas Jakobsweg. Abgesehen vom langen Fliegen ein sommerlicher Wintertraum.
    13 Punkte
  22. poigfrr

    Impressionen von Touren

    Cairngorms NP - Oktober/November Allt Scheicheachan Bothy: Zwischen Beinn Gharbh und Beinn Bhreac. Lui Water: Glen Derry: Loch Avon: Oberhalb des Loch Avon: Nähe Ben Macdui Oberhalb vom Glenmore Forest Park:
    13 Punkte
  23. nitram

    Impressionen von Touren

    CINQUE TERRE Camogli – St Margherita Ligure Levanto - Porto Venere 01.01. - 06.01.25 Nach netter Silvesterfeier und wenig Schlaf Start 6:58 gemeinsam mit Stephan von Karlsruhe aus mit dem Zug nach Genua, Stadtbummel, nächster Morgen früh mit dem Zug nach Camogli und tolle, teilweise etwas ausgesetzte Wanderung über Portofino nach St Margharita Ligure, Bus nach Rapallo, nächster Morgen früh mit dem Zug nach Levanto und sehr schöne Wanderung bei Kaiserwetter nach Manarola, nächster Morgen weiter nach Porto Venere, wieder top Wetter und wunderschöne Tour. Dem schlechten Wetter geschuldet am vierten Tag kein Erwandern der vorgelagerten Insel Palmaria sondern Flohmarkt in La Spezia und Schifffahrtsmuseum in Genua. Über Mailand zurück nach Karlsruhe. Die Nächte allesamt in Unterkünften verbracht, die gastronomische Infrastruktur voll genutzt, auf den Wegen eher wenigen, in den Dörfern und Städten schon einigen anderen Touristen begegnet. Landschaft wunderschön, Wege teilweise echte Rampen mit hohen Steinstufen, am Tag so circa 20Km und 1000Hm. Schöner Start ins neue Jahr.
    13 Punkte
  24. Lugovoi

    Impressionen von Touren

    Ein paar Impressionen aus der Gegham-Mountain-Range in Armenien. Eine vulkanische Hochlandsteppe zwischen 2000 und 3600 Metern Höhe. Beeindruckende Weite, und, wenn ich auch nur kurz im Lande war, ein sehr positiver Eindruck von Armenien und seinen Leuten, in der Mehrzahl sehr entspannt und äußerst hilfsbereit. Man kommt auch ohne jedwede Sprachkenntnisse gut durch.
    12 Punkte
  25. SWCP Minehead bis Boscastele 16.08.-23.08.25 Letztes Jahr bin ich über Pfingsten die Strecke Falmouth bis St. Ives des SWCP gelaufen. Es hat mir so gut gefallen, so dass ich dieses Jah spontan entschieden habe, von Minehead gegen den Uhrzeigersinn ein weiteres Stück zu laufen, soweit ich eben komme. Das Stück Croyde bis Appledore habe ich mit dem Bus überbrückt, es schien mir weniger attraktiv zu sein. Nach ca. 190km und 5.000 Hm bin ich von Boscastle wieder die Heimreise angetreten. Eigentlich war ich mir sicher, von meiner letztjährigen SWCP-Tour einen Reisebericht geschrieben zu haben und wollte nun diesen Teil hinzufügen, aber siehe da, meine Erinnerung hat mir einen Streich gespielt und ich hatte seinerzeit gar nichts ins ULTF gestellt. Da @izi einen tollen, detailreichen und sehr schön bebilderten Bericht verfasst hat, werde ich mich neben ein paar wenigen Informationen auf einige Fotos beschränken. Übernachtet habe ich im Zelt, nie wild, immer auf campsites, die meist, mit einigen Höhenmetern verbunden, abseits der Küste lagen. Der Reihe nach waren das nach meiner Anreise mit dem Zug über Paris und London in Minehead der Moor Wood Campsite, in Lynton der Sunny Lyn Campsite, der Watermouth Valley Camping Park, der Freshwell Camping in Croyde, bei Clovelly Roeys Retreat Campite (hat mir am wenigsten gefallen), bei Hartland Quay der Barton Stoke Campsite (mein Favorit!), Hotelübernachtung in Bude, bei Crackington Haven der Hallagather Campsite und bei Boscastle der Trebylla Campsite. Bezahlt habe ich meist zwischen 10 und 15 Pfund, einmal auch 25 Pfund. Bank Holiday, genau an meinem letzten Wochenende und dem darauffolgenden Montag. Ich habe das erst ein paar Tage vorab unterwegs erfahren und plötzlich tauchten da Schreckgespenster auf, wie keine Plätze mehr auf Campsites, keine Busverbindungen, alles geschlossen, alles überfüllt … Tatsächlich gab es einige ausgebuchte Plätze, aber auf den abseits gelegenen gab es auch spontan massig Platz, die Geschäfte waren weitestgehend geöffnet, nur bei Transport for Cornwall war nicht klar recherchierbar, ob die Busse montags nun verkehren oder nicht. Da ich bereits für Dienstag die Zugverbindung von London über Brüssel nach Karlsruhe zurück gebucht hatte, bin ich bereits sonntags nach London gereist und habe mir noch eine tolle Ausstellung in der Tate Modern angesehen.
    12 Punkte
  26. Paar Eindrücke vom Camino dos Faros, ein toller Küstenwanderweg (typischerweise 8 Etappen) entlang der "Küste des Todes" bis zum "Ende der Welt" (Spanien, Galizien: Malpica bis Fisterra, entlang der Costa da Morte). Lange Hose empfehlenswert, da Stachelgebüsch teils sehr eng steht. Fantastische Wegverläufe, Landschaften, Strände, Eukalyptus- und andere -wälder.
    12 Punkte
  27. HEB

    Impressionen von Touren

    Folgend unsere Übernachtungen auf der TMB 2023. 2 Nächte haben wir auf Campingplätzen verbracht. Einmal in Italien und einmal in der Schweiz.
    12 Punkte
  28. TheRebel

    Impressionen von Touren

    Salta (Argentinien) Anfang august 2024
    12 Punkte
  29. Ich war im August auf Grönland. Es war unglaublich, und hat Lust auf mehr - zB den ACT - gemacht! Hier ein paar Impressionen: Delta Wanderung @ Eqi Glacier Lodge. Wanderung zum Inlandeis. Eqi, der aktivste kalbende Gletscher der Welt. Auf der Moräne neben dem Eqi Gletscher, mit Blick zurück zur Lodge. Sonnenuntergang in Qasigiannguit. Finnwal. 10% über Wasser. Die Grönland Flagge.
    12 Punkte
  30. Rainbow & Double Rainbow gehören ja seit vielen Jahren zu den beliebstesten Zelte im UL-Bereich Da immer wieder zum Aufbau, Tuning, Nutzung unter heftigeren Bedingungen Fragen kommen, oder Mancher durch"suboptimale" Nutzung ein etwas schlechteres Nutzungserlebnis hat, kann man ja mal die Tips zusammentragen, die helfen, es perfekt zu nutzen. Vorweg, ich habe Rainbow und später Double Rainbow (bei mir noch die Si-Nylon-Version) teilweise unter recht heftigen Bedingungen (z.B. Sierra de Cazorla) auch bei viel Wind, Regen, Schnee, Eisregen benutzt und die Zelte haben es gut mitgemacht. Nur kurz zur Einordnung, im Vergleich zu guten anderen Zelten wie z.B. Scarp, StratoSpire, Slingfin Portal / Crossbow, gibt es natürlich auch Nachteile, oder für nicht zu windexponierte Touren ziehe ich heute in der Gewichtsklasse des DR & Liner ein Lunar Duo 2024 vor, würde heute, was das DR betrifft, vielleicht auch eher ein Double Rainbow DW kaufen, aber hier soll es ja um Tips für das (Double) Rainbow gehen, sowas lieber an anderer Stelle diskutieren Was ich bei Beiden geschätzt habe, war der schnelle Aufbau und die für ein 1-Bogenzelt der Gewichtsklasse sehr gute Windstabilität, wenn man die Abspann-Möglichkeiten nutzt. Ich hatte zuerst das Rainbow, habe dann aber später auf das Double Rainbow gewechselt, dadurch hatte ich einerseits das Kondenswasser-Problem bei nassen Wetter an der Rückwand (eher für große bzw stämmige Leute ein Problem) gelöst und ich bevorzuge auch sehr 2 Eingänge, in die eine Apsis Rucksack, Schuhe, Regenzeug usw, die Andere ist zum Kochen und rein/raus frei. Außerdem hat es beim "Klassiker", dem 180 Grad wechselnden Wind an den meisten Abenden am Berghang (wenn Du nicht zu weit oben bist, zuerst Hangaufwind, wenn die Sonne weg ist, geht der Wind ins Tal) bzw entsprechend an der See mit auf und ablandig usw oder eben eine lokale Düse, die zeitweise von einem stärkeren ueberregionalen Wind "überdeckt" wird, den Vorteil, daß Du fix die Eingangsseite wechseln kannst. Auch nach Starkwind / Sturm hatte ich keinerlei Beschädigungen wie aufgezogene Nähte oder Schlimmeres. Wichtig ist es ,bei viel Wind mit 4 Spannschnüren abzuspannen und daß dann der Bogen längs zum Wind steht, siehe Markierungen, dann steht es für die Gewichtsklasse sehr stabil, noch weiter kann man das perfektionieren, wenn man den rel weichen Easton-Bogen gegen gegen einen aus DAC-NSL-Featherlite-9 mm-Elementen ersetzt, das ist deutlich steifer und dabei noch etwas leichter. Wenn nun das Zelt in starkem Wind steht, kann man durch entsprechendes Einstellen der Spannbänder das ganze Zelt auf dem Bogen verschieben, um z.B. am Luv-Ende eine tiefere Abdeckung zum Boden zu haben. Ein Verkürzen der Eck/Apsidenspannschüre hilft auch. Der Boden sollte dann natürlich in Wannenform eingehängt sein. Die 4 Ecken sollten dann immer gut gespannt sein, dann hängt auch nicht in der Mitte am Eingang die Wanne durch, wie man das schon mal auf Bildern sieht. Was bei weniger Wind echt nett ist, ist die "Vordach-Variante" zu benutzen d.h. Eingangsreißverschluß auf, mit dem zusammengerollten Materialstück verbinden und beide Türhälften auf der unteren Ecke über Trekkingstöcke (oder waagerecht zu Bäumen) abspannen, dann hat man einen weit offenen, aber überdachten Eingang, in dem man auch bei Regen mit sehr viel Platz noch deutlich besser Kochen kann usw Dem trauere ich echt hinterher und habe mir das dann bei anderen Zelten mit "Minitarps" realisiert, aber da ist es halt serienmäßig
    11 Punkte
  31. Verpflegung: Wasserquellen gibt es genug, Brunnen und Wasserläufe, habe nie gefiltert, 2*0,75L Flaschen reichen locker aus. Es gibt im Charmonix Tal genug Supermärkte, in Italien dann in Courmayeur und in der Schweiz in La Fouly und Champex. Eigentlich müssten man daher nur für 2-3 Tage essen schleppen. Ich wollte den Test machen und habe für 7 Tage essen mitgenommen. Wenn man eine GPX auf dem Handy hat wird man feststellen, dass es einige Varianten des Weges gibt. Viele kürzen die Route durch zwei Pässe ab. Einmal über den Col des fours anstatt runter nach Les Chapieux zu laufen, und einmal in der Schweiz über den Fenetre d'Arpette anstatt die nördliche Schleife. Beides ist nur bei gutem Wetter zu empfehlen. Der Abstieg vom Col des fours ins Tal war wirklich eine Augenweide, es war aber auch Top Wetter. Ich kann den Weg durchweg als ungefährlich beschreiben, da ich selbst keine blauen Wege gehe, kann ich das so auch schreiben. Einige wenige Stellen waren auf der schweizer Seite verseilt, aber es war gut machbar. Als Genusswanderer würde ich bei entsprechender Fitness 7 Wandertage für diese Tour veranschlagen, offiziell sind es 11.
    11 Punkte
  32. Moin! Ich habe festgestellt, dass je mehr ich gesellschaftlich eingespannt bin, mir mein gesundes Körpergefühl abhandenkommt. Zum Beispiel sammelte sich ab einem bestimmten Alter mehr Gewicht an, als ich es bisher für möglich gehalten hätte. immer etwas essen zu können, nur weil es an der Zeit war, ist ja eigentlich nicht normal. Ich habe nicht mehr gewartet, bis der Magen knurrt, sondern schon vorab meinen Körper überversorgt. (Inzwischen bin ich mit Intervallfasten sehr zufrieden). So ähnlich sehe ich es mit der Selbstdiagnostik bei Infekten. Es ist nicht einfach, die gesellschaftlichen und beruflichen Anforderungen hintenan zustellen und stattdessen auf die innere Stimme zu hören. Aber meistens bekommt man vom Körper genügend Signale, die nur ernst genommen werden sollten. Um anderes handeln zu können als ich es von mir erwarte, hilft die Frage, für wen ich gerade versuche eine bestimmte Tätigkeit weiterzuführen und ob ich in dieser Funktion wirklich zeitgebunden unersetzlich bin. Meist kann ich das „notwendige“ terminlich umstrukturieren und das Leben geht auch ohne mich seinen Gang und es kommt, wider Erwarten nicht zu Katastrophen. Anderes Beispiel. Kurz nachdem ich eine sehr lange autarke Wanderung begonnen hatte, bin ich schlagartig in ein Motivationsloch gefallen. Beim besten Willen hatte ich keine Lust mehr mich mit diesem Monstergewicht von Rucksack auseinanderzusetzen und dachte schon übers Abbrechen nach. Nach einem Pausentag wurde mir schlagartig klar, dass ich dort in dieser wundervollen Landschaft genauso gut weiter sitzen bleiben und meinen Rucksack leer futtern könnte. Nach einem weiteren Tag machte ich schon wieder Pläne, stellte meine Tour etwas um und schraubte damit das Tagesziel auf ein gesundes Maß zurück. Es wurde eine andere, aber sehr schöne Tour. VG. -wilbo-
    11 Punkte
  33. realholgi

    Impressionen von Touren

    Hier ein paar Eindrücke vom GR54 - Tour de Ecrins im Juli:
    11 Punkte
  34. Immer wenn ich irgendwo bin, wo mich andere "stören" - dann werde ich mir zuerst bewusst, dass ich auch Teil des Problems bin. Ich nämlich genauso Tourist wie viele der anderen.
    11 Punkte
  35. Hier ein paar Impression von mir, ebenfalls Kanaren: meine Freundin und ich waren Anfang Januar für 10 Tage auf La Palma und sind dem GR130 an der Nordküste gefolgt, dann über Roque del Faro zur Caldera aufgestiegen und dann dem GR131 bis zur Südspitze gefolgt. Das Wetter war super und relativ warm. Nur der Aufstieg von El Tablado zum Roque de los Muchachos war auf den letzten Metern ziemlich anstrengend, da der Weg noch komplett vereist war und wir leider keine Grödel / Spikes und auch keine Stöcke dabei hatten. Der Weg zum Refugio Punta de los Roques war dafür sehr schön und hat uns für die Anstrengung mehr als entschädigt. Dort angekommen hatten wir Glück im Unglück - im Trinkwassertank lag angeblich eine tote Maus, und unser Katadyn BeFree war genau in dem Moment verstopft (ich De** hatte vergessen, ihn nach der letzten Reise auszuspülen...), aber zum Glück gaben uns nette Wanderkollegen ein paar Micropur-Tabletten ab. Merke: niemals ohne Backupfilter losziehen... Der restliche Weg zur Südspitze war super, und wir haben auch jedesmal problemlos Stellen zum Zelten gefunden.
    11 Punkte
  36. Und hier meine eigentlichen schätze ich hab die letzten Jahre meine Rollei 35S durch die welt geschleppt und sobald ich wieder in Deutschland war nächtelang in der Dunkelkammer verbracht… hier sind ein paar der Ergebnisse in vorm von Prints (abfotografiert) und ein paar Kodak Portra scans
    11 Punkte
  37. J_P

    Impressionen von Touren

    GR 5 - Fortsetzung Mitte Oktober (immer noch) in den Hoch-Vogesen mit Grand Ballon Überquerung bei Orkanböen, schöner Herbststimmung in den Wäldern, sehr kaltem Wind auf den Hochlagen, 18 Grad in den Tälern und teilweise Stimmung wie im skandinavischem Fjell.. das Highlight war das Biwak am Lac de la Fischboedle..
    11 Punkte
  38. Was ist dieses "bezahlen", von dem hier immer alle reden? 🤔
    11 Punkte
  39. schwyzi

    Taschenofen im Schlafsack

    Wenn es nur selten gebraucht wird, gibt's auch ne quasi gewichtsneutrale Lösung. Ich füll heißes Wasser in meine Faltflasche, die ich sowieso dabei habe, Wickel den Buff drum und nutz das als Wärmflasche, v.a. im Fußbereich. Das Wasser kann man ja am nächsten Tag weiter nutzen. Je nach Empfindlichkeit😁
    11 Punkte
  40. Vorbenerkung: Den VPW bin ich im letzten Jahr gegangen. Den Reisebericht aber nicht fertiggestellt. Hier nun einen ersten Teil… Ggf. folgt ein weiterer… Sofern ich meine Faulheit überwinden kann… oder ich beabsichtige euch zu nerven... VPW – Vogtland Panorama Weg Gestern ist Jesus in den Himmel gefahren. Ich fahre heute ins Vogtland. Vogtland ? Was’n das ? Weißer Fleck ! Also nichts wie hin ! Der Zug rollt pünktlich in Reichenbach am oberen Bahnhof ein. Kaum bin ich raus, düst er wieder ab. Tzzz… halt nicht die Deutsche Bahn… Hinter dem verlassenen großen Bahnhofsgebäude wird ein Supermatkt sichtbar. Das späte Mittagessen mit Cola und Kuchen ist also gesichert. Dann geht’s richtig los. Zum VPW, dem Vogland Panorama Weg… Reichenbach geht in Mylau über. Dort nach rechts zum Friedhof abgebogen. Er hat mich… – der VPW… Und der offeriert gleich mal eines seiner Merkmale: Es geht immer bergan ! Weiteres später… Die Höhe habe ich auf einem schmalen Trampelpfad erklommen. Der Weg führt durch Feldhecken hindurch zum zweiten Merkmal: Es gibt jede Menge Aussichten ! Auf Hügel (oder sind das schon (Mittelgebirgs-) Berge ?), auf Täler, auf Dörfer, auch mal auf ein Flüsschen… Eine Bank steht da. Draufsetzen und die restliche Cola reinschütten. Das dritte Merkmal des VPW offenbart sich: Es geht immer bergab ! Wenn es nicht bergan geht ! Weiter zwischen piepsenden und trällernden Feldhecken. Auf halber Höhe öffnen diese sich. Ein knallgelbes Rapsfeld unter knallblauen Himmel mit einigen Haufen an Wolken rückt ins Sichtfeld. Kitschig wie manche Postkarten, sofern mensch die noch kennt… Ich biege, ganz besoffen von soviel Idylle, nach rechts ab. Falsch ! Bemerke es. Aber auch ein anderer Wanderer tut das. Wie peinlich ! Schnell kaschiert mittels fingierter Fotoknipserei… Das vierte Merkmal des VPW: Er ist deutlich markiert ! Ausser für von Idylle Besoffene… Der schmale Weg schlängelt sich in Richtung in der Landschaft herumstehender Bäume. Schon bald gibt’s dennoch einen ersten Blick auf die ‚Göltzschtalbrücke‘. Ein geradezu irrwitziges und monumentales Bauwerk nur aus Ziegelsteinen und Mörtel in unzähligen übereinander stehenden Rundbögen. Und noch heute fahren Züge da drüber. Kann der Wanderer auch, sofern er mal kurz in die Vogtlandbahn hüpft. Die ist übrigens häufig mehr oder weniger wegbegleitend verfügbar. Zum Füsse ausruhen, Blasen abheilen lassen, Schneestürme und Orkane aussitzen… Der Weg lässt mich unter der ‚Göltzschtalbrücke’ hindurch. Auch der Blick von unten hinauf ist beeindruckend. Die riesige Brücke und das schmale Göltz-Flüsschen, ein Kontrast. Das Tal aber ist weit und so die Brücke daher lang und riesig… und haltbar, wie es scheint... Nun geht’s auf schmalen Pfaden auf halber Höhe an baumbestockten Hängen und Felsen entlang. Das fünfte Merkmal des VPW: Die (Trink-) Wasserversorgung aus kleinen Rinnsalen und Bächen ist eher kein Problem. Ein Blick auf die Karte ist dennoch immer hilfreich… An den Felsen treffe ich auf Kletterer. Da entlang in die Höhe würde mich keiner bringen. Bröckliges Schiefergestein ist eher was für Todessüchtige, oder ? Bei Göltzhammer begrüße ich die ‚Weiße Elster’, deren Verlauf ich nun ebenso wie dem der Vogtlandbahn folgen werde. Ich erst mal in der Höhe, die Bahn eher im Tal außer Sicht- und Hörweite. Bin nun auf etwa 350 m in der Höhe. Der Abend rückt heran, der Magen meldet sich. Der Kuchen ist verdaut. Am Ende einer Gartenanlage steht eine Bank in der Abendsonne. Und schon sitze ich drauf. Müsli mischen, Apfel schnippeln, mampfen, mit Wasser nachspülen… Schokalade … Auf der Karte entdecke ich eine grüne Fläche. Da müßte doch ein Schlafplatz zu finden sein… Denke ich… An der grünen Fläche angekommen, denke ich: Wird schwierig werden. Lichte Gehölze, der Boden in Schräglage, viele Wege. Nach dem Abklappern einiger potentieller Ecken ist die Wahl gefallen. Eigentlich für mich ein wenig nah am Gehölzrand, aber eben, ohne Hochstand eines Jägers in der Nähe. Ich mag niemanden in der Wahrnehmung seiner Interessein stören, egal ob Mensch, Tier, Pflanze und was es sonst noch geben mag… Ein Bauer lärmt noch mit Trekker und Stapler oder sonst was auf seinen Acker… Bei Dämmerung wage ich den Aufbau… Als es dunkel ist, wackelt ein Irrlicht über einen nahen Weg. Undefinierbar, was da geschieht… Irgendwann taucht es Richtung Tal ab… Ruhe… bis zum Morgen. Falsch gedacht ! Die Vogtländer sind echte Knaller. Der Grund der Ballerei bleibt mir verborgen. Soweit ich weiß, gilt auch im Vogtland der mitteleuropäische Kalender. Morgens bei beginnender Dämmerung dann die Brüllerei der Gefiederten. Ziemlich durcheinander das Morgenkonzert… In der Nacht gelernt. Sechstes Merkmal des VPW: Biwakplätze fallen nicht vom Himmel, sind aber ziemlich nahe, wollen dennoch sorgfältig ausgesucht sein… Praktisches am Morgen, da steht doch am Wegesrand gleich eine Bank. Frühstück, selten so früh. Habe noch etwas Zeit bis zum notwendigen Einkauf. Den Supermarkt wecken wohl keine Vögel... Bereiten des Morgenkaffees. Dazu wieder Müsli… Abstieg nach Elsterberg. Praktisch so ein schlaues graues Kästchen mit dem kleinen Bildschirm. Das weiß immer, wo es was zu futtern gibt… Kuchen und Cola als zweites Frühstück… Wandern ist echt super... Danach wieder hoch in den Hang, um gleich mal wieder runter zu gehen. Vorher noch einen Blick vom ‚Kriebelstein‘. Viel Landschaft, ein Blick ins Tal… Unten angekommen, begrüßt mich die ‚Weiße Elster‘. So nah, ist ein Kennenlernen möglich. Hier darf sie doch tatsächlich natürlich fließen. Im Flußbett liegen abgestürzte Felbrocken, links und rechts erheben sich Felsen. Munter plätschert, strömt und gurgelt es. Um die Felsbrocken mit bizarr aber natürlich geformten ‚Holzskulpturen‘. Ich höre, auf einer Bank sitzend, gerne zu… An den Ufern, neben dem Pfad blühen wilde Stauden und Kräuter. Hin und wieder kommt was vorbeigesummt und gebrummt. Manchmal kreuzt auch die begleitende Vogtlandbahn den Fluß. Störend ist die nicht… Weiter geht’s. Die Elstertalbrücke hat ein eisernes Korsett. Hier wird instandgehalten. Weg gesperrt… Aber doch nicht für mich ! Die Bahn fährt ja auch drunter durch, tzzz… Ich komme trotz der am Wochenende laufenden Arbeiten ungeschoren durch. Doch leider auf der verkehrten Flußseite. Hier hgeht’s als Abstecher zur Talsperre Pöhl. Keine Lust auf ein Bad. Also zurück. Neuer Anlauf und zum dritten Mal durch die Bögen der Brücke… geschafft. Niemand hat mich aufhalten wollen. Nichts ist mir auf die Birne gefallen. Glück muß mensch haben. Die Bahn pfeift drauf… Schmaler Pfad, steiler felsiger Aufstieg und ich bin im Nymphental. Hier plätschert ein Bach und es stehen Bänke. Sogar ein Papierkorb aus Waschbeton (Nostalgie ?) ist vorhanden. Mittagsrast. Nudeln, wie (fast) immer. Dieses Mal yum-yum mit ostasiatischem Geschmack. Als Nachtisch dazu etwas Schokolade. Was sonst... An der Pfaffenmühle zweigt eine Weg-Alternative zur Syrauer Drachenhöhle, zur einzigen Holländermühle des Vogtlandes, zur Schaudestillation und Absinth-Ausstellung (was es nicht alles so gibt ! Prost !) ab. Der Weg liegt in praller Soone, birgt viel Aspahlt und Bebauung. Die Höhle kenne ich aus Kindheitstagen und der Drache ist sowieso längst ausgezogen. Alkohol bei der Hitze ist auch nicht anzuraten. Die Mühle wird mich ohne Wind auch nicht kühlen. Also geht’s die Hauptroute in Richtung Stadtrand Plauen weiter… Der Plauener Stadtwald ist am Sonntag Nachmittag recht gut besucht. Es wird lauter. Hört sich an wie eine Horde Urzeitlicher auf’m Kriegspfad. Doch gefehlt, im Sportpark spielt irgendwer gegen irgendwen Fußball. Nicht gerade leise... Bis Zwoschwitz dann Asphalt. Die Sonne knallt noch immer vom Himmel. Dann steht auch noch ein Bus eines nach Selbstaussage freundlichem Reisebusunternehmen vor dem briefmarkengroßen wegweisenden VPW-Aufkleber an der Laterne und ich laufe in praller Sonne einen Umweg. Egal, Umwege erhöhen die Ortskenntnis. Fehler bemerkt und zurück. Über einen schattenlosen fußtraktierenden Geröllweg geht’s zum ‚Neuteich‘. Viel Betrieb, eine schattenwerfende Hecke. Ufff… erst mal hinstrecken… trinken, futtern… Auf zum NSG Großer Weidenteich. Es knallt schon wieder, am hellichten Tag, im Wald. Räuber ? Da mache ich doch gern einen Bogen drum. Trete ein in ein Meer aus Gelb. Der Ginster ist auf riesigen Flächen in voller Blüte. Darin bade ich doch gern… und verlaufe mich… wegen der Idylle (siehe viertes Merkmal des VPW)… Da mache ich gleich mal ein abendliches idyllisches Picknick… und verlaufe mich schon wieder. Links wäre die rechte Wahl. Geradeaus ist’s auch nicht schlecht… Immerhin komme ich so an der einzigen gastronomischen Versorgungsmöglichkeit weit und breit vorbei: ein Imbisswagen, geöffnet an späten Nachmittag, fast Abend !!! Abend ist das Stichwort. Schlafplatzsuche angesagt.Hinterm nächsten Ort geht es stramm beran. Die lang schon sichtbare querende Strasse ist leergedegt. Keine Fahrzeuge. Gequert. Hier müßte ich doch fündig werden. Ein Bestand an jungen Laubhölzern bietet sich an. Doch der steht an einer Wegkreuzung und davor steht eine einsame Bank… Egal, hier ist ‚tote Hose‘. Also rein da, ein paar Meter hinter der Bank… Tote Hose ? Mitten im Aufbau kommt ein Auto aus Richtung Wald, fährt vorbei. Ist sicherlich die Ausnahme. Wenig später ein Auto aus Richtung Straße. Hält an der Wegkreuzung, Türen klappen mehrfach, dreht um, Türen klappen, fährt von dannen. Uff, Aufatmen. Das war’s hoffentlich… Irren ist menschlich. Aufbau fertig, da höre ich Stimmen. Spinne ich ? War’s zuviel Sonne heute ? Keinesfalls, da Kommen Fußgänger. Es ist schon dunkel, im Wald. Und setzen sich auf die Bank. Ohje, was jetzt ? Sehen können sie mich nicht. Lampe brauche ich nicht. Hören auch nicht. Ich mache keinen Lärm… Abwarten ? Ich entscheide Abzubauen… Bin fertig. Da erheben sich die Personen und ziehen weiter… Ich auch. Ein paar Meter weiter in den Busch. Doch viel ist’s nicht. Mit Brombeeren stehe ich auf Kriegsfuß… Immerhin schlafen heute all die Knaller schon… Heute morgen geht’s mit den Liedern der Gefiederten Richtung Oelsnitz. Mal in der Höhe, mal an der Weißen Elster, durch die auch recht imposante Autobahnbrücke Pirk. Eine Bank wäre jetzt nett. Nicht’s Neues. Wenn man solche haben möchte, ist kilometerlang keine in Sicht. Ein umgetürzter Baum tut es auch. Etwas Kulinarisches, kreiert von Chefkoch Knorr, in den Topf rühren (Überraschung: Nudeln, mit Spinat !), Blubbern, Ziehen, Abkühlen lassen, Futtern… Die Beine lang machen. Da kommen doch tatsächlich zwei (noch ältere) Wanderer mit Rucksack daher. Sind einige Tagesetappen auf dem VPW unterwegs, von Pension zu Pension. Auch mal zurück mit der Bahn in die vorherige Unterkunft… Sie haben den VPW umgetauft In VHW – Vogtland Hunger Weg. Gaststätten, zumindest vor dem Abend geöffnete, mit Speisenangebot sind wohl Mangelware… Tzzz, da liebe ich doch meine Nudeln !!! Nach der Siesta treffe ich nicht nur die beiden Wanderer wieder, sondern vorher drei Bänke im Abstand von wenigen Metern. Die beiden Herrschaften, wollen nach Oelsnitz. Ich nehme eine abkürzende Variante und sitze bald an einem kleinem Weiher unter einem uralten Baum, auf einer Bank (!) und lass es mir gutgehen… Irgendwann ist auch völlig unaufregend ein Lagerplatz gefunden. Auch mal nett… Hase und Fuchs haben mir nicht ‚Gute Nacht‘ gewünscht. Aber ‚Guten Morgen‘. Der Hase mümmelt seine Frühstückskräuter, der Fuchs versucht sich im Mäusefangen. Der Wind hat stark aufgefrischt. Schwierig einen ruhigen Platz für meinen Frühstückskaffee und Müsli zu finden. Der Platz hier am Waldrand ist schön sonnig. Ich befürchte nur, das mir der den Kaffe aus der Tasse gepustet wird. Es gelingt mir mit Deckel drauf, den Kaffee doch allein zu trinken… Der nächste Einkauf steht an. Bad Elster. Königliches Kurbad. Kurbetrieb noch heute… der nächste Supermarkt aber knapp vier Kilometer entfernt (!). Doch siehe da, es gibt noch ein ‚nah und gut‘ o.s.ä., wo es alles für mich Rumtrampler für ein morgendliches Dinner gibt. Ein Kinderspielplatz mit viel Spielzeug, aber ohne Kinder und einer Bank. Ideal zum Futtern und stören werde ich wohl niemanden. Die Kinder sind bestimmt in ihren Gärten oder in der Schule. Höchst amüsant, wie ein gewerblicher Rasenmäher viele viele Male mähend über ein briefmarkengroßes Rasenstück düst… Ich gehe weiter. Bestaune die Königliche Bäderarchitektur. Schön anzusehen. Viel Schnörkel, viel weiß. Viel Tourismuskram… (Vielleicht gibt’s eine Fortführung….)
    10 Punkte
  41. Hallo Zusammen, ich habe über die Suche nicht wirklich was Grundlegendes zum Bonfus Altus 38 l (bis auf ein paar Querverweise und den Faden zum Vest Strap) gefunden und dachte, ich mache mal eine etwas ausführlichere Vorstellung des Rucksacks. Zunächst einmal einen ersten Eindruck. Ein Test auf dem Trail folgt später. Motivation Eigentlich bin ich mit meinen beiden Hauptrucksäcken Weitläufer Agilist 54 l und Hyberg Aguila 37 l sehr zufrieden und sie decken alle Szenarien ab bei mir. Da meine Frau bislang aber noch keinen UL-Rucksack hatte, sind wir die letzten Touren mit meinen beiden Rucksäcken gelaufen, ich mit dem Weitläufer und sie mit dem Hyberg. Da meine Sommerausrüstung für den Weitläufer aber inzwischen zu „klein“ ist, hab ich den Rucksack nicht wirklich komfortabel packen können. Meine Frau kam mit den breiten Schultergurten vom Weiläufer nicht zurecht, weshalb es keine Option war, dass sie ihn trägt. Außerdem hat der Hyberg meiner Frau auf Anhieb super gefallen und auch der Tragekomfort war perfekt für sie. Insofern hat sie den Hyberg übernommen und ich habe mich nach einer Alternative für mich umgesehen. Da der Hyberg bislang super passte für mich und ich nicht wirklich Kritik an dem Rucksack äußern kann (Verarbeitung tadellos, Gewicht in der X-Pack Variante unter 450 g, Hüftgurt abnehmbar), wäre es auch fast wieder der gleiche Rucksack geworden. Dann habe ich aber ein wenig recherchiert und bis auf den Bonfus Altus 38 gestoßen. Die Marke kannte ich schon, weil ich deren DCF-Foodbag habe, hatte mir aber noch keinen Rucksack dort angesehen. Bestellung/Lieferung Der Altus ist das Rucksackmodell von Bonfus, bei dem man zwischen 3 Größen (28, 38, 48 l) wählen und div. Optionen der individuellen Gestaltung nutzen kann: Farbe, Material und Anzahl der externen Taschen und der Schultergurtaschen, Bodentasche, Front- und Rückenschnürung, Art des Hüft- und Schultergurts, Art des oberen Befestigungsgurtes. Bei jeder Option wird man informiert, ob und wieviel sich das Gesamtgewicht nach oben oder unten bewegt. Bestellt habe ich den Rucksack dann in Ultra200 weiß, 38 l, Standard Schultergurte, Front- und Bodentasche in Standardmesh, Einteiliger oberer Gurt, Front- und Rückenschnürung, Seitentaschen in UltraGrid, kein Eisaxt-Loop, eine fest vernähte Schultergurttasche und eine abnehmbare Schultergurttasche. So, wie der Rucksack auf den Fotos zu sehen ist (incl. aller Taschen und Schnüre) wiegt er 409 g. Bestellt habe ich am 14.07.2025 mit avisiertem Lieferdatum am 14.08.2025, erhalten habe ich ihn dann am 21.08.2025. https://bonfus.com/product/altus-custom-pack/ Verarbeitung Vergleichen kann ich den Bonfus nur mit den beiden schon genannten Weitläufer und Hyberg. Die Verarbeitung vom Bonfus ist aus meiner Sicht tadellos und auf dem gleichen Niveau wie bei Weitläufer und Hyberg. Alle Nähte sauber ausgeführt, die Nähte außerdem komplett getapt. Alles macht einen durchdachten und hochwertigen Eindruck. Hinsichtlich der technischen Verarbeitung kann ich nichts finden, wo ich selbst etwas aussetzen müsste. Vielleicht noch was zur Farbe: Für die Fotos ist der Rucksack mit Kissen 😊 gepackt. Durch das weiße Ultra200 sieht man das Muster der Kissen durchschimmern. Das wird bei der schwarzen Option nicht passieren. Wer ihn in weiß bestellt, sollte diese halbtransparente Optik aber mögen, bzw. sie sollte keine Rolle spielen. Veränderungen / Verbesserungsvorschläge Den gelieferten Hüftgurt habe ich entfernt, da ich bei meinem Basisgewicht bisher immer ohne Hüftgurt ausgekommen bin und ihn eher als störend empfinde. Die Frontschnürung habe ich entfernt. Dass ich das vorhabe, wusste ich allerdings schon bei der Bestellung. Mir ging es darum, dass man die sechs kleinen Aufnahmen für die Gummikordel nur mit der Frontschnürungsoption bekommt. Da ich diese kleinen Aufnahmen sehr gerne haben wollte (weil ich sie zumindest teilweise für einen anderen Zweck nutzen will), habe ich also die Frontschnürung zwar bestellt, dann aber die Gummikordel entfernt. Die beiden Seitenschnürungen waren aus einer starren Kordel (kein Gummi). Schon beim Testpacken fiel auf, dass ich mit diesen Kordeln nicht ausreichend Druck auf meine Zeltstangen oder andere lange Gegenstände aufbringen kann und sich die Kordeln immer wieder gelockert hatten. Ich habe sie daher gegen eine 3 mm Gummikordel ersetzt, mit der dieses Problem nicht auftritt. Sobald ich 2 mm Gummikordel bestellt habe, tausche ich die 3 mm Kordel aber wieder aus. Aktuell hatte ich halt nur die 3 mm Kordel daheim. Die Seitentaschen sind für meinen Geschmack etwas zu knapp geschnitten. Ich bekomme zwar alle Dinge rein, die auch schon im Hyberg mit dabei waren, aber die Taschen vom Hyberg gefallen mir einen Ticken besser, weil sie merklich großzügiger sind. Außerdem haben die Seitentaschen beim Hyberg unten kleine Löcher, wo Wasser abfließen kann. Das hat der Bonfus leider nicht. Ob ich das selbst abändere, muss ich sehen. Erstmal bleibt es so. Packen Mein Basisgewicht für den Hyberg lag je nach Tour zwischen 3,5 und 4,2 kg und hat incl. Essen für 2 bis max. 3 Tage bequem in den Hyberg gepasst und incl. Essen war immer noch Luft im Hauptfach, so dass ich den Rolltop nie komplett ausgenutzt habe. Das selbe Setup passt genauso problemlos in den Bonfus. Auf den Fotos ist der Rucksack mit Kissen gepackt. Hier ist der Rolltop 5 mal gefaltet. Die Beladung entspricht ca. der „echten“ Beladung. Zwischenfazit Ich bin noch nicht mit dem Rucksack gelaufen, aber nach ein paar Mal Testpacken bin ich aktuell schon sehr happy mit dem Teil. Der Hyberg mit 37 l und der Bonfus mit 38 l spielen für mich aufgrund der gleichen Größe und der perfekten Verarbeitung in der gleichen Liga und hätte ich den Hyberg nicht meiner Frau gegeben, hätte ich keine Veranlassung gehabt, mir was neues zu suchen. Wie geht’s weiter? Ich bin in der nächsten Woche mit dem Bonfus Wandern und werde nach der Tour berichten, wie sich der Rucksack auf dem Trail geschlagen hat, wie der Tragekomfort ist, usw.. Dann würde ich auch ein paar Fotos des mit dem echten Setup beladenen Rucksacks hinzufügen. Vielleicht ist das ja von Interesse. Ich hoffe, für den/die ein oder andere/n waren ein paar nützliche Infos dabei. Nach dem Test in der nächsten Woche melde ich mich wieder mit ersten Eindrücken vom Trail. Bis dahin Blickpunkt
    10 Punkte
  42. waldhummel

    Rothaarsteig 2025

    Der Rothaarsteig hat ja einen gewissen Ruf als selbsternannter "TopTrail of Germany" und viele hier im Forum sind ihn wahrscheinlich auch schon gelaufen - als der Wald noch da war! Da ich in Nordrhein-Westfalen wohne, stand er auch für mich schon lange auf dem Programm. Dieses Jahr sollte es also endlich soweit sein - mein Mann und ich haben uns vor zwei Wochen auf den Weg gemacht und ich möchte Euch nun über unsere Erfahrungen berichten: Wir starten unsere Tour in Marsberg, weil wir dort im letzten Jahr die Hermannshöhen (unbedingte Empfehlung!) beendet haben. Ein knackiger Anstieg führt uns zunächst hinauf ins historische Obermarsberg. Anschließend folgen wir der Waldroute zum Diemelsee. Das lässt sich ebenfalls recht sportlich an, denn die Waldroute nimmt jeden Hügel im direkten Anstieg mit! Nachdem wir die imposante Staumauer des Diemelsees bewundert haben, folgen wir Doppelbalken nach Brilon. Das ist leider überwiegend Asphalt, aber immerhin recht direkt. Die ersten Kilometer nach Brilon sind gute bevölkert, denn es ist Wochenende. Es geht auch schon gleich ansprechend los mit einigen schönen Pfaden und viel Grün. So richtig begeistern uns die fast alpinen Pfade über den "Ginsterkopf-Kamm". Die Bruchhauser Steine schaffen wir leider nicht, da wir aufgrund von Gewittergefahr den Campingplatz in Bruchhausen erreichen wollen. Der Aufstieg auf den Langenberg weiß durch schöne Pfade und Nebel zu begeistern. Endlich sind wir auf dem höchsten Gipfel von NRW! Wunderbar ist auch der Weg über den Clemensberg, durch die Hochheide und über den Hillekopf. Kurz vor Winterberg überrascht uns die kleine aber feine Schlucht, die wir bislang nicht kannten. Der Aufstieg auf den Kahlen Asten ist angenehm und oben bewundern wir wieder die Heide. Der anschließende Weg nach Langewiese ist trotz Asphalt ganz schön, teilweise kann man neben der Straße gehen. Ein Kneippbecken erfrischt unsere Füße. Nach Langewiese weiter Asphalt und die ersten unangenehmen Kilometer auf Schotterpiste an den Weihnachtsbaumplantagen vorbei. Nach dem Heidenstock wird der Weg wieder etwas naturnaher und nach einer weiteren Forstautobahn erreichen wir den langezogenen Bergrücken der Kammvariante (Großer Kopf). Hier gibt es auch noch recht viel Wald. Nach der Millionenbank erreichen wir Jagdhaus, wo der Weg eine alberne Schleife drum rum macht (man läuft dabei mehr Asphalt als wenn man den winzigen Ort direkt durchquert hätte!). Nach Jagdhaus folgt großflächiger Kahlschlag (insgesamt ca 10 km am Stück), der sich bis zum Margarethenstein zieht. Hier auch schon mal ein Wort zu den Forstautobahnen: ich konnte es mir ja im Vorfeld nicht vorstellen, wie schlimm das ist. Ich dachte mir: naja, auf Schotter kommt man doch gut voran und wenn die Umgebung schön ist, dann macht das ja nix. Allerdings sind die Schotterwege hier im Rothaargebirge erstens brandneu (nach den großflächigen Abholungen der letzten Jahre mussten natürlich auch die zerstörten Wege - für die Forstwirtschaft! - wieder hergestellt werden), und zweitens mit wirklich riesigen, spitzen Schottersteinen versehen. Gut für die schweren Forstmaschinen, wirklich schlimm zu Wandern. Und es werden noch viele, viele Kilometer darauf folgen... Zwischen Margarethenstein und Rhein-Weser-Turm keimt Hoffnung auf, es gibt Wald und Naturpfade. Danach folgt der Anstieg ins Schwarzwassertal. Was sich idyllisch anhört könnte langweiler nicht sein. Ein kurzes Highlight ist die Überquerung des Bachs, in dem man prima wieder die Füße erfrischen kann. Weiter geht es auf Forstautobahnen, dann wieder durch Kahlschlag am Dreiherrnstein vorbei, bis wir an der Ferndorfquelle wieder Wald und Schatten erreichen. Die Ginsburg lassen wir aus Zeitgründen aus, der Gillerturm bietet schöne Aussicht. Auch ins Edertal führt eine Schotterpiste, hier immerhin etwas feinerer Schotter, der besser zu gehen ist. Richtig schön wird es im Ederbruch. Die Strecke bis zum Lahnhof führt an weiteren Quellen vorbei und endlich gibt es wieder Pfade und auch einiges an Wald! Nach dem Lahnhof wird es dann richtig schlimm, da hilft auch die grüne Oase an der Ilsequelle nix. Fast nur Kahlschlag auf Forstautobahnen in praller Sonne bis man die Tiefenrother Höhe erreicht! Das sind gut 25km!! Ab der Tiefenrother Höhe gibt es wieder Wald und Pfade. Man hat auch den Weg umgelegt, so dass er nicht mehr über den Radweg am Forsthaus Steinbach vorbei führt, sondern angenehm durch den Wald. Die letzten 12km nach Dillenburg haben es dann nochmal in sich: nach zwei Hügeln geht es noch ein drittes Mal dann so richtig fies und lang bergauf, bis man am Bismarcktempel vorbei endlich nach Brilon absteigt. Im Hofgarten von Dillenburg gibt es eine große Holz-Stele, an der man ein Abschlussfoto machen kann. Achtung: sie steht etwas versteckt hinter dem Biergarten. Mein Fazit des Rothaarsteigs: Bis zum Kahlen Asten finde ich den Weg geradezu großartig. Danach hat er seine Momente, aber auch mit Wald sind die Forstautobahnen einfach eine Zumutung. Mir ist ein Rätsel, wie der Rothaarsteig so einen guten Ruf erwerben konnte. Der Weg war unglaublich einsam, wir haben auf der gesamten Tour nur eine Handvoll Tageswanderer und einiges an E-Bikern (alle sehr entspannt) gesehen. Wann wanderen denn die vermuteten vielen anderen Leute den Weg?! Die zahlreichen Quellen sind ein Hit - allerdings sind sie vor allem im zweiten, nicht so schönen Teil zu finden. Nutzbar waren für uns: Ruhrquelle, Lennequelle (beide aber nur kleine Rinnsaale), Sombornquelle, Ferndorfquelle, Siegquelle, die heilige Ilsequelle und die Dillquelle.
    10 Punkte
  43. Hallo, ich stelle hier mein Zelt vor, das ich vor zwei Jahren genäht habe. Das Zelt ist mein bisher kompliziertes Nähprojekt, obwohl es auf den ersten Blick relativ einfach erscheint. Ich habe es aber doch am Ende geschafft. Es hat eine ganze Woche gedauert, von Zuschnitt der Muster bis Abschluss. Danach noch ein paar Stunden beschäftigt mit dem Abdichten der Nähte usw. Ich stelle es hier vor, um den Unentschlossenen Mut zu machen, anzufangen, auch wenn das Vorhaben überwältigend erscheint. Ich bin keineswegs ein Profi in Nähen. Es ist ein Firstzelt für zwei Personen. Ich finde es ist eher kuschelig für zwei Personen. Wenn man sich gern ja, dann geht es gut. Das Muster habe ich online gekauft. Es war relativ gut verständlich. Für die Öffnungen habe ich aus einem Stück Aluminium dieses kleine Teil gebastelt, das es bei anderen Herstellern auch gibt. Es hat nichts gekostet und war schneller als der Versand gedauert hätte, fertig. Die Nähte sind wie gesagt abgedichtet. Das hat sich auch bei Dauerregen bewährt. Ich habe nicht auf das leichteste Material gesetzt und wollte das P/L Verhältnis für mein Budget beibehalten. Unten seht ihr die Gewichte. Ich bin zufrieden, auch wenn es nicht super ultraleicht geworden ist. Ich denke bei der Größe und Budget wäre es nicht viel leichter werden können. Es kann aber sein, dass ich mich täusche Dazu habe ich ein paar Carbon Rohre und Alu-Rohrklemmen bestellt und ein paar Kleinteile aus Kunststoff in der Werkstatt angefertigt. Die Klemmen könnte noch ein paar Gramm verlieren, aber dafür hatte ich glaube ich keine Geduld mehr, als es dann soweit war. Daraus sind die Stöckchen geworden: Inkl. STS Big River Packsack und Heringe und Schnüre: Ich finde klein packbar: Danke für eure Aufmerksamkeit :)
    10 Punkte
  44. Ich habe über den 1. Mai-Brückentag meine Variante des Pfälzer Waldpfades gemacht. Meine Empfehlung; meist schöne einsame Wege und viele Einkehrmöglichkeiten. Hier ein paar Eindrücke:
    10 Punkte
  45. @skullmonkey + @all Danke für Deine lieben Worte. Du bist ja einer von uns, der die ganze Entwicklung von den Anfängen, über alle Höhen und Tiefen, bis hin zum jetzigen Ende zum Teil hautnah miterlebt hat und weißt auch, wie kaum ein anderer, dass ich immer alles (und auch manchmal zu viel) gegeben habe. Aber das, was ich gab, habe ich von Euch auch zurückerhalten. Bedenkt einfach mal, dass ich ohne Eure Unterstützung die Zeit meines Supergaus nicht hätte bewältigen können ... In diesem Sinne: Danke für die gute Zeit!
    10 Punkte
  46. Der 6. Tag war quasi ein Ruhetag – zumindest hatte ich mir erhofft, dass er etwas entspannter wird. Vor zwei Jahren hatte ich mit meiner Wanderung in Newquay begonnen und in The Lizard aufgehört. Deswegen wollte ich meinen Weg nun dort fortsetzen. Bei der Routenplanung hatte ich geprüft, wie denn die Verbindungen zwischen den Orten sind und es hatte mir 2:15 mit 1 x umsteigen ausgespuckt. Und dabei hab ich den Fehler gemacht, der mir immer wieder passiert – ich habe nicht auf den Wochentag geachtet. Und nun war es Sonntag. Da sind wie bei uns die Verbindungen stark eingeschränkt. Das stellte ich aber erst am Vorabend fest, wie ich die genaue Abfahrtszeit festlegen wollte. Da gab es nun zwei Alternativen: Entweder 3:30 mit dem Bus und 2x umsteigen, dabei mit nur 5 Minuten dazwischen. Oder 3:40 mit 2x Bahn, und 1x Bus, mit längeren Umsteigezeiten. 6 Pfund vs 12 Pfund. Also entschied ich mich für die Variante Bahn, da ich es bei so langen Strecken schon mag, wenn ich weiss, dass es ein Klo gibt. Und ich hatte die Hoffnung, dass der Zug pünktlicher wäre…. ie ganze Nacht schüttete es aus Eimern, auch noch am Vormittag. So überzog ich die Zimmerzeit und bin erst um 10:30 statt um 10:00. Der Zug ging um kurz vor 12. So wollte ich noch etwas ans Meer schaun, aber der Wind ging so stark, dass das Vergnügen nicht vorhanden war. In der Früh wurde in der Great Western Railapp eine Stellwerksstörung bei Bristol gemeldet, die auch um 10:00 vorbei sein sollte. Bristol ist weit weg. Der erste Zug war auch kein Problem, wir waren auf die Minute pünktlich in Par. Der, den ich von dort nehmen wollte, wurde kurzfristigst gecanncelt. Dann wäre ein ursprünglich früherer gekommen, der aber so viel Verspätung hatte, dass ich ihn hätte nehmen können und trotzdem noch meinen Bus in Redruth erreicht hätte. Kurz bevor er kam, kam die Durchsage, dass er nicht mehr in allen ursprünglich geplanten Stellen halten wird. Darunter die, wo ich rausmüsste. Grrrrrrr. Also 50 Minuten warten, bis der nächste Zug kam, der dort auch hält. Wenigstens hatte ich was zum Hinsetzen und es hat grad nicht geregnet. Dadurch verpasste ich meinen Bus in Redruth um 10 min, so dass ich dann 1:50 auf den nächsten Bus warten durfte. Und es hat schon wieder geregnet. Bei uns haben Sonntags Cafes oder ähnliches zumindest bis 18:00 geöffnet. Das war da nicht so. Obwohl der Bahnhof recht zentral liegt, hatten die 10 Cafes / Lokale, die in der näheren Umgebung waren, Sonntag nachmittag geschlossen. Ich war so froh, dass ich dann noch ein Kino gefunden habe, dass ein paar Sitzplätze an Tischen im Vorraum hatte, wo ich mich aufhalten konnte. Denn am Bahnhof gab es quasi nichts überdachtes und ziemlich kalt war es auch. Zumindest der Bus kam dann pünktlich, hat aber auf den 1,5 h die er noch fahren musste, auch 20 min Verspätung aufgesammelt. So war ich dann nicht wie geplant um halb vier in the Lizard sondern erst um halb sieben. Urspünglich hatte ich mir vorgestellt, dass ich dann nochmal ganz an die Spitze laufe und auch noch den kleinen Bogen bis zu der Stelle, an der ich am nächsten Morgen wieder auf den SWCP stossen wollte. Das konnte ich dann vergessen. Grad wenn es so regnerisch bewölkt ist, dann wird es noch früher dunkel, als eh schon im September. Vom „Henry’s Campsite“ in the Lizard hatte ich schon viel positives gehört und es ist wirklich ein „Hikers Dream“. Kleine abgegrenzte Felder für fast jedes Zelt, viele Sitzmöglichkeiten, auch überdacht und an Tischen. Einen kleinen Laden, der vieles hat, was man braucht und auch Sachen, die man, wenn man mit dem Zelt unterwegs ist, schätzt. Und ab 07:00 in der Früh bekommt man Kaffee und Co. Das einzigste was ich etwas doof fand, sind die Waschbecken. Die sind nur überdacht und nicht abgegrenzt. Kann einem jeder zuschaun, falls man sich dort auswaschen will. Mein Feld war direkt neben dem Streichelzoo, der auch beim Campsite mit dabei ist. Laden war auch möglich, allerdings gegen Gebühr. Die war aber mit 50ct überschaubar. Nachdem es aber ziemlich frisch und windig war, bin ich am Abend doch lieber ins Pub gegangen, hab dort gegessen und mein Handy aufgeladen….
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  47. Tag 5 – Treblaya bis Newquay die Route Die Küstenregion an sich ist ja recht hügelig. Auch bei dem Platz war es so, dass er sich einen Berg hinaufgezogen hat. Die Fläche für Camper war ganz am Ende. An sich zwar relativ eben, aber trotzdem überall eine leichte Hanglage. So bin ich in der Nacht immer wieder an die Zeltwand gerutscht und in dem Bereich wurde der Quilt aussen feucht. Wurde wahrscheinlich auch nicht besser, weil es in der Nacht geregnet hatte, so dass in der Früh alles naß war. Vor dem Schlafengehen hatte ich noch einige Dehnübungen gemacht und zwei Voltaren genommen. Denn der Rücken schmerzte doch noch ganz schön. Das half gut und führte dann dazu, dass ich für meine Zeltverhältnisse relativ gut und länger als geplant geschlafen habe, nämlich bis 07:30. Dann fiel mir auch das Aufstehen so schwer, weil die Sonne aufs Zelt geschienen hat und es dadurch so richtig schön kuschelig warm unterm Quilt war. Also bin ich doch erst wieder um 09:00 losgekommen. Auch an diesem Tag ist es ein einfaches gehen, man kommt richtig gut vorwärts. Nur bei Magwan Porth und Trevarrian gab es etwas stärkere An/Abstiege. Der Rest ein leichtes Auf und Ab. Auch das summiert sich über den ganzen Tag. Leider rieselt es schon wieder, gottseidank nicht den ganzen Tag durchgehend. Da so gut wie kein Wind geht, fühlt es sich deutlich wärmer wir die Tage davor an. In meiner ersten Planung wollte ich bis zu diesem Zeltplatz gehen, das war mir als Tagesetappe aber zu weit. Auf jeden Fall hätte man da gute Aussicht - bei stärkerem Wind wird der Platz gesperrt. Aber so wäre es mir auch etwas zu einsam gewesen. Bei den berühmten Bedruthan Steps schaute ich einem Mann beim Drohnenfliegen zu. Da man aufgrund der instabilen Felsen nicht mehr runter darf, sehe ich es so wenigstens noch aus einer anderen Perspektive. Im Restaurant in Magwan Porth gibt es auf der Karte endlich mal etwas zum Essen, auf das ich richtig Lust habe. Burger mag ich zwar, aber eben nur manchmal und Fleisch nur, wenn es gar nicht anders geht. Und zwar ist es ein Salat mit gegrilltem Halloumni. Auf den in England leider sehr üblichen Teil mit Mayonnaise hätte ich gut verzichten können, die Reis-Brokkoli Mischung war ok. Der „richtige“ Salat war so richtig lecker. 16 Pfund dafür war zwar schon ziemlich teuer, aber nachdem der ½ Liter Lemon Squash nur 1,95 Pfund gekostet hat, war es in der Summe schon ok. Kurz danach bin ich in Wadebridge an einer Eisdiele vorbeigekommen. Da es grad eine Nieselpause hatte und die Sonne rausgekommen ist, gab es eine erste Kugel Eis (und auch einzigste) Kugel Eis meiner Reise. Das Salted Caramel war zwar sehr gut, aber so weich, dass die 3,50 Pfund sehr schnell weggeschleckt waren. Nachdem es Samstag war, war auf dem Pfad viel mehr los aus die Tage während der Woche. Man hat eigentlich immer jemanden gesehen, entweder entgegenkommend oder irgendwo vor einem. Ca 3 km vor Newquay sehe ich eine leuchtend grüne Rucksackhülle und einem Mann mit einem langen weißen Hellen Stock ein gutes Stück vor mir gehen. Der schaut irgendwie so auf wie der von den beiden letzten Tagen. Nachdem er einen längeren Fotostop gemacht hat, hole ich ihn ein – ja er ist es. Diesmal sagte ich: „no rainwear today“. Er hat mich dann gefragt, woher ich komme und redete dann gleich auf Deutsch weiter … Er ist vor 14 Tagen in Minehead gestartet und geht den ganzen Pfad mit B&Bs. Zu recht meinte er, dass das ganz schön ins Geld geht. Und sein Rucksack war deutlich größer als meiner….. Bis Newquay bin ich mit ihm zusammen weiter gegangen, war ganz nett, mal ratschend mit jemanden zu gehen. Das ging da auch ganz leicht, weil die Wege richtig breit und einfach waren. Bis zu meinem Hostel zog es sich dann noch, auch wenn es relativ zentral in Newquay lag. Das hatte ich schon öfters in England: Der Eingangsbereich / die Flure sind einfach nur ranzig und heruntergekommen. Das Zimmer an sich war sauber und zweckmässig . Aber irgendwie zieht das den ganzen Eindruck runter. Es gab einen großen Speisesaal, wo man sich gut aufhalten konnte. Der war vom Zustand her ok. Nachdem ich mit 16:00 relativ bald dort war, bin ich noch etwas „bummeln“ gegangen. Aber zuerst musste noch ein Cream Tea her, der wieder sehr gut geschmeckt hat. Während ich im Cafe saß, hat es dann wieder so richtig zum Regnen angefangen. In einem Geschäft sah ich Hoodies, von denen ich sicher war, dass sie meinen Kindern sehr gut gefallen würden. Also gefragt, ob sie sie mir auch verschicken würden. Ja, machen sie. Also lies ich sie mir von dort zu meinem letzten Hotel, das ich für die Nacht vor der Heimfahrt bereits gebucht hatte, schicken. Porto war zwar etwas teuer, aber lieber so, als 1,5 kg mehr auf dem Buckel zu haben (ganz zu schweigen von dem Platz, den sie wegnehmen). Und das Schild fand ich auf der Wanderung recht witzig: Denn das würde man heute nicht mehr bekommen. 20,4 km, 4:38 Gehzeit, 390m hoch, 400m runter; 7h unterwegs.
    10 Punkte
  48. wilbo

    Penta-Mid Tarp

    Der zweite Prototyp, jetzt aus Camo-DCF, ist in der Mache. ... und fertich! (250 g inkl. aller Schnüre) VG. -wilbo-
    10 Punkte
  49. ma11hias

    Impressionen von Touren

    Ein paar Bilder der HRP Überquerung von diesem Jahr. (24.08 bis 24.09) War überdurchschnittlich regenreich, was zur Folge hatte, das sogar Straßen und Brücken zerstört wurden und somit auch Routen zeitweise gesperrt waren bzw. einfach nicht mehr passierbar waren. Dafür gibt es schöne Bilder mit vielen Wolken 😁
    10 Punkte
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